In Between (Narco, PG-13)
#1

Eigentlich sollte ich ja an meiner anderen FF weiterschreiben, ich fühl mich auch schon richtig schlecht deswegen, doch das hier hat mich im Moment mehr angesehen, also hab ich mich rangesetzt und etwas geschrieben. Ich weiß noch nicht genau wie viele Kaps das hier umfassen wird, geplant sind nicht mehr wie zehn.

Ich denke, das Ganze ist besonder zu Anfang etwas merkwürdig, ich hab mit dem Ende angefangen und dann auch noch diese ganze merkwürdigen Sätze dazwischen...vom Ende gar nicht anzufangen :biggrin:. Ich hab auch gar nicht vor was dagegen zu unternehmen, ich will damit bezwecken dass sich jeder eine eigene Meinung bildet, verschiedenes interpretiert, denn dazu will ich genügend Möglichkeit lassen. Gefällt wahrscheinlich nicht vielen, aber was solls. Smile
Die Story wird auch sicher nicht den großen Knackpunkt haben, bis auf das Ende (das ja im grunde der Anfang ist) gibt es keine allzu großen Tragödien, das ganze ist vielleicht manchmal etwas langweilig, so wie das Leben halt nun mal ist..
Das ganze ist meine persönliche Wiedergutmachung für alles was zwischen Rory und Dean in letzter Zeit nicht war, es ist das was ich gerne sehen würde, aber auch das was ich für realistisch halte.
Ich würde mich natürlich über reviews freuen, aber ich erwarte nicht allzu viel *lach*



1. Kapitel
Das Ende


Rorys View

Sie nahm seine Hand, die normalerweise eine solche Wärme und Geborgenheit ausstrahlte, in diesem Moment aber ganz kalt war. Sie spürte ihre kleine, zierliche Hand, die sich für einen Augenblick um seine große, kräftige schloss und sie flüchtig drückte. Doch dieser Augenblick war von kurzer Dauer und schon einige Sekunden später herrschte erneut diese große Leere zwischen ihnen, obwohl sie nicht weit voneinander entfernt standen. Nur ein Schritt und dennoch ein unmögliches Unterfangen.
Rory hob leicht den Kopf um ihm in die Augen sehen zu können, doch er hielt seinen Blick weiterhin gesenkt, so als ob er dem ihrigen gezielt ausweichen würde. Allerdings glaubte sie das Glitzern erkennen zu können, das Glitzern einer Träne, die nie geweint werden würde.
„Was ist mit uns passiert Dean?“, begann sie zögernd ihren Satz, versuchte zumindest eine kleine Reaktion wahrzunehmen, aber nichts dergleichen geschah. Vielleicht war in dieser Beziehung letztens im Allgemeinen zu wenig geschehen. Er hatte sich fortwährend vor ihr zurückgezogen, in vielerlei Hinsicht, auch in emotionaler, denn alles was er fühlte, alles was er ihr sagen wollte, blieb hinter seinem reglosen Äußeren verborgen. Noch konnte sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren, der gleich eines elektrischen Schlages zu sein schien und sie nervös machte. Wie lange würde er noch vor ihr stehen, wie lange würde er noch bleiben, wo doch seine Gedanken schon seit langem unerreichbar für sie gewesen waren.
„Ich weiß es nicht…und selbst wenn ich es wüsste, vielleicht sollten wir es einfach akzeptieren und….“ Seine gedämpfte Stimme war kaum zu hören und gegen das Ende des Satzes immer mehr verklungen, bis sie schließlich völlig verstummt war. Rorys Herz pochte, wenn es an dem Schmerz zu zerspringen vermocht hätte, hätte es dies getan.

Du wärst ein guter Grund um weiterzukämpfen, doch ich habe keine Kraft mehr.

„…aufgeben?“, leicht zitternd beendete sie Deans begonnenen Satz. Die Wirkung war enorm, nur mir gewaltiger Anstrengung widerstand sie der Versuchung einfach zusammenzubrechen.
Nicht mehr ansehen konnte sie ihn, zu sehr verklärten die aufsteigenden Tränen ihren Blick, zu sehr lebte noch die Hoffnung in ihr, das von ihr schemenhaft wahrgenommene Nicken sei nur Einbildung gewesen. Aber in ihrem Innersten wusste sie, dass es zu spät war um nach dem Warum zu fragen, denn im Grunde war alles schon beantwortet worden, auch ohne viele Worte. Nur der Punkt, das Abschließende, Endgültige, fehlte noch.
Rory schmeckte das salzige Wasser, das nun unaufhaltsam ihre Wangen herunter rann und ihre Lippen benetzte. Wollte sie diesen Punkt setzen? Bedrückt beobachtete sie eine einsame Schaukel, die traurig im Wind schwankte. Verlassen…ebenso wie sie. Deans Gesichtszüge wirkten hart, doch es waren trotz allem noch dieselben, die sie immer geliebt hatte, jedes Lachfältchen, jedes Grübchen. Langsam streckte sie ihre Hand aus und berührte sein Gesicht, spürte die Vertrautheit und Intimität, die in dieser Geste lag, obwohl sie auch wusste, dass nichts mehr wieder so sein würde wie früher.

Bitte vergib mir.

Ein leichter Schauer ging durch Deans Körper und zum ersten Mal an diesem Tag sah er sie wirklich an. Sie erstarrte, denn sein Blick war hart und keine Gefühle spiegelten sich mehr in ihm. Er ergriff ihre Hand, doch nicht in zärtlicher Absicht, sondern in einer unbeteiligten, anonymen Art. Kurz hielt er ihre kleine, zierliche noch in der seinen, die groß und kräftig war, aber noch ebenso kalt wie zuvor, als sie die seinige umschlossen hatte, dann drückte er sie von sich und presste die Lippen aufeinander als er einen Schritt zurücktrat und ihr klar wurde, dass es kein Zurück mehr gab.
„Ich liebe dich“, murmelte sie noch bevor sie auch diese letzte Berührung endgültig abbrach und ihn gehen ließ.
Er drehte sich um und ging fort, ohne sich nur ein einziges Mal umzudrehen.

Viele sagen, das Ende sei eines der unvergesslichsten negativen Erlebnisse im Leben jedes einzelnen Menschen, ebenso wie der Anfang eines der positivsten ist. Dinge, die man nie vergisst. Was dazwischen geschieht wird hingegen gerne vergessen oder gar verdrängt, Banalitäten sind nichts für Geschichten, die nach Großartigem streben.
Doch hier soll von diesen kleinen Geschehnissen erzählt werden, die weder sonderlich bemerkenswert noch erinnernswert erscheinen, aber genau das ausmachen, was wir sind, denn ohne sie existiert kein Anfang und kein Ende.

[Bild: 79ff4575.jpg]
I know for a fact the work is going to dry up, and people will get bored of me. That's not bitterness, just the truth.
-Keira Knightley-
#2

Dass ich hier auftauche, hast du dir ja fast gedacht, oder? :biggrin:
Also eigentlich hatte ich ja vor nicht mehr einfach so ins FF-Forum reinzuspazieren, weil mich das seit einiger Zeit nur noch frustriert... kannst dir ja sicher denken wieso. Naja, aber ich mache sowieso nie das, was ich vorhabe... und das ist in diesem Fall sogar seeehr gut. Aber hättest du mich nicht irgendwie per PM oder so Bescheid sagen können? Ich habe doch gestern noch gejammert, dass es so wenige FFs gibt, die ich lesen "kann". Ok, ich schweife mal wieder ab, jetzt komme ich mal zu deiner FF.
Ich habe dein "Vorwort" gelesen und allein das hat mich wahnsinnig neugierig gemacht.
Zitat:Das ganze ist meine persönliche Wiedergutmachung für alles was zwischen Rory und Dean in letzter Zeit nicht war, es ist das was ich gerne sehen würde, aber auch das was ich für realistisch halte.
Bei diesem Satz hat sich schon mal ein Grinsen über mein Gesicht gezogen... Wiedergutmachung? Narco? Das hat sich alles so schön angehört... doch leider muss ich sagen, dass mein Lächeln so schnell verschwunden ist, wie es aufgetaucht ist. Besonders weil du ja schon am Anfang geschrieben hast, dass der Anfang eigentlich der Schluss ist.
Allein der 1. Satz hat mich schon total überzeugt:
Zitat:Sie nahm seine Hand, die normalerweise eine solche Wärme und Geborgenheit ausstrahlte, in diesem Moment aber ganz kalt war.
Allein dieser Satz hat mich wahnsinnig traurig gemacht. Man merkt in diesem Satz schon was sich im Laufe der FF immer weiterzeigt: Die beiden haben sich schon viel zu weit voneinander entfernt. Das ist etwas, was mich immer noch viel trauriger macht, als ein plötzliches Ende.
Ich muss ganz ehrlich sein: Dieser gefühlskalte Dean gefällt mir nicht. Er zeigt keine Emotionen, scheint mir irgendwie total verbittert zu sein. Genau wie der Dean, den wir in 5x18 gesehen haben... und ah, wenn ich an den Dean aus der 1., 2., 3. Staffel denke, könnte mein Herz echt brechen :heul: Solche Sätze machen mich wahnsinnig traurig:
Zitat:Er hatte sich fortwährend vor ihr zurückgezogen, in vielerlei Hinsicht, auch in emotionaler, denn alles was er fühlte, alles was er ihr sagen wollte, blieb hinter seinem reglosen Äußeren verborgen.
Zitat:Wie lange würde er noch vor ihr stehen, wie lange würde er noch bleiben, wo doch seine Gedanken schon seit langem unerreichbar für sie gewesen waren.
Und als er dann nichts auf ihr "Ich liebe dich" erwiedert, als er er einfach geht, ohne sich noch mal umzudrehen, da habe ich mir nur gedacht: Das kann sie nicht machen! Das ist Dean!!!... ich will nicht, dass das alles so endet. Hättest du das am Anfang mit dem Anfang = Ende! nicht geschrieben, hätte ich jetzt echt noch Hoffnung gehabt, aber so? Sowas nennst du Wiedergutmachung? Das ist alles noch viel trauriger als in der Serie.
Zitat:Aber in ihrem Innersten wusste sie, dass es zu spät war um nach dem Warum zu fragen, denn im Grunde war alles schon beantwortet worden, auch ohne viele Worte. Nur der Punkt, das Abschließende, Endgültige, fehlte noch.
Ich muss sagen, dass ich spätestens bei diesem Satz kurz vorm Heulen war. Ok, ich bin heute allgemein total sentimentaler und mieser Stimmung, aber glaub mir: So gings mir bei noch fast keiner FF.
Dein Schreibstil, ich will ganz ehrlich sein: Ich habe fast noch nie gelesen, dass es jemand fertig bringt eine eigentlich so kurze Szene so toll zu schreiben, dass man richtig mitfühlen kann. Es waren kleine Gesten und man hat gemerkt, dass das einst so vertraute inzwischen einfach weg ist. Du hast eine Person so beschrieben, dass ich eigentlich nur noch Mitleid haben kann und schreien kann: Ich will ihn nicht so sehen!
Ich kann nur sagen: Wow, ich beneide dich sehr um deinen superklassen Schreibstil! Es ist eines der besten Sachen, die ich jemals gelesen habe.
Ich wollte gerade echt noch ein paar Sätze rauspicken, die mir besonders gefallen haben, aber dann habe ich gesehen, dass das zu viele wären. Es ist einfach jeder Satz was besonderes, jeder zeigt einem noch genauer die Situation, in den die beiden stecken.
Hast du das kursive selbst geschrieben? Wahnsinn, das klingt irgendwie alles so philosophisch
Zitat:[I]Viele sagen, das Ende sei eines der unvergesslichsten negativen Erlebnisse im Leben jedes einzelnen Menschen, ebenso wie der Anfang eines der positivsten ist. Dinge, die man nie vergisst...
[/I]
Zitat:Doch hier soll von diesen kleinen Geschehnissen erzählt werden, die weder sonderlich bemerkenswert noch erinnernswert erscheinen, aber genau das ausmachen, was wir sind, denn ohne sie existiert kein Anfang und kein Ende.
Das ist einfach nur 100%ig wahr und das ist mal wieder eine Stelle, bei der ich nicht weiß: Soll ich sie einfach nur schön finden oder traurig, weil sowas leider immer einen "bitteren Beigeschmack" hat? Ich habe keine Ahnung, ob überhaupt jemand versteht, was ich da quatsche... aber ich bin gerade zu aufgekratzt, um in logischen Sätzen zu schreiben *g*
Also nicht besonders tolles FB, aber wenn ich schreibe "Die FF hat mich richtig runtergezogen!" kannst du mir glauben, dass das nicht oft passiert.
Ich hoffe es gibt bald einen neuen Teil, würde mich aber auch bei deiner anderen FF über einen neuen Teil freuen. Denn da scheint mir nicht alles so "aussichtslos" zu sein wie hier. Nein, ich muss aufhören von "aussichtlos" zu schreiben und auch zu denken... du weißt: Dann verfluche ich mein "Narco-Dasein" nur noch mehr und das kann böse Folgen haben *g*
Zu einem Satz muss ich noch was sagen:
Zitat:Gefällt wahrscheinlich nicht vielen, aber was solls.
Sorry, aber bisschen mehr Selbstbewusstsein, ok? :biggrin: Also wem diese FF, zumindest der 1. Teil (obwohl ich bezweifle, dass die anderen teile schlechter werden) nicht gefällt, der ist etwas... hm... *das wort nicht aussprechen will* Dein Stil gehört echt zu den besten, die ich jemals gesehen habe Top Und auch wenn ich bei dem Thema am liebsten heulen würde und das Gefühl habe, dass es mir im Verlauf der FF nicht besser ergehen wird... ich bin wahnsinnig begeistert.
Ich wiederhole mich, aber egal!
Katrin

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#3

Mensch, ich freu mich immer total wenn ich was von dir lese, deine Meinung ist mir unglaublich wichtig.

Zitat:Das hat sich alles so schön angehört... doch leider muss ich sagen, dass mein Lächeln so schnell verschwunden ist, wie es aufgetaucht ist.
Bei dem Satz musste ich lachen, immerhin bist du in Sachen "schlimmes Ende" mein großes Vorbild *lach*. Bei deinen FFs denke ich mir immer "Mann, wie kann sie Dean nur so quälen" und ich denke immer noch, dass du unübertroffen bist.

Zitat:Dieser gefühlskalte Dean gefällt mir nicht. Er zeigt keine Emotionen, scheint mir irgendwie total verbittert zu sein.
Ja, mir gefällt er auch nicht, aber im grunde wird die Geschichte erst ab jetzt chronologisch erzählt und erst langsam erfährt man, was zwischen ihnen passiert ist.
Also, nochmals danke für dein review :knuddel: ich wollte dich echt nicht deprimieren, so traurig ist mir das Ganze gar nicht vorgekommen.
Ich versuche auch bald wieder zu updaten, hoffe das machts du mit deinen aktuellen FFs auch bald, ich kanns gar nicht mehr erwarten.

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-Keira Knightley-
#4

Wieder mal ein Doppelpost, wie ich das hasse :biggrin:
Das zweite Kap gefällt mir bei weitem nicht so gut, aber ich bin schon ziemlich stolz dass ich es überhaupt geschrieben habe *lach*
Reviews und in diesem Fall besonders Verbesserungsvorschläge sind sehr erwünscht.



2. Kapitel
8 Months before

Rorys View

Gedankenverloren starrte Rory zur Decke, leise vernahm sie den Regen, der unentwegt auf das Dach der Veranda prasselte. Er hatte sie geküsst. Hätte sie anders darauf reagieren sollen? Im Grunde war die ganze Situation sehr unpassend gewesen und das Wort „küssen“ schien auch nicht so recht passen zu wollen. Immerhin war es doch eher ein Versehen gewesen. Ihr Blick wanderte von dem Buch, dem sie nur hin und wieder einen Blick würdigte und das die Aufgabe, sie von dem Vorgefallenen abzulenken, nicht wirklich gekonnt erfüllte, zu ihrem ordentlich aufgeräumten Schreibtisch, auf dem ein, mit viel Liebe zusammengestellter, Ordner platziert worden war.
Das schlechte Gewissen plagte sie, eigentlich war sie nach Stars Hollow gekommen um in Ruhe auf das anstehende Examen lernen zu können, doch nun lagen diese für ihre weitere Laufbahn äußerst wichtigen Unterlagen immer noch einsam und noch kein einziges Mal aufgeschlagen an ihrem Platz.
Wut stieg in ihr hoch und in einem plötzlichen Ausbruch schleuderte sie den Roman von Jane Austen gegen die Wand und mit einem dumpfen Ton knallte es auf den Boden. Einige Seiten hatten sich gelöst und schwebten für einen kurzen Moment ziellos über die Oberfläche bevor sie sich graziös im ganzen Raum verteilten. Doch auch diese Aktion verschaffte ihr keine Genugtuung, besonders weil sie in ihrem Innersten wusste, wie teuer dieses Buch gewesen war und wie sehr sie sich später über diesen kurzen Verlust der Kontrolle ärgern würde.
Das durfte nicht sein, sie war nicht darauf vorbereitet gewesen. Doch auf was denn auch vorbereitet sein? Es war nichts gewesen, absolut nichts, zumindest nichts, was etwas zu bedeuten hätte und weitere Auswirkungen zur Folge haben würde. Sie durfte sich davon nicht derart ablenken lassen.
Entschlossen setzte Rory sich auf, warf noch einen letzten Blick über ihre Schulter und betrachtete leicht missmutig die sinnflutartigen Regengüsse, bevor sie endgültig aufstand. Auf die etwas zu schwungvoll ausgefallene Bewegung folgte ein leichter Schwindelanfall und mit einem leisen Ächzen stütze sie sich instinktiv auf der Bettkante ab, bis die Schwärze vor ihren Augen wieder verflogen war und sie sich langsam aufrichten konnte. Wunderbar, Kreislaufprobleme hatten ihr jetzt gerade noch gefehlt. Sie holte tief Luft, versuchte all die positive Energie, die ihr noch geblieben war zu sammeln. Von einer merkwürdigen Fröhlichkeit erfasst stieg sie über die immer noch am Boden liegende Lektüre, darum würde sie sich später kümmern.
Voller neuem Tatendrang öffnete sie ihre Zimmertür und nahm sich vor, all die Sorgen, die sie momentan plagten wenigstens einen Abend lang zu vergessen. Von nun an würde sich alles ändern. Oder auch gar nichts, wie man es sehen wollte, zumindest würde sie diesen verhängnisvollen Kuss auf sich ruhen lassen, es gab wichtigeres zu tun als über dergleichen zu sinnieren, für Ablenkendes hatte sie momentan weder die Zeit noch die Nerven.

Deans View

Verwirrt ließ er sich auf den Stuhl sinken und schloss die Augen. Sein Herz pochte in einem schnellen Takt, etwas, das in letzter Zeit selten vorgekommen war. Wie sollte er mit dieser Situation umgehen?
Wasser rann über seine Wangen, es hatte bereits vor einigen Stunden begonnen zu regnen, doch er war, diese Tatsache erfolgreich ignorierend, weiter ziellos in der Gegend umhergeirrt, hatte versucht Klarheit in seine Gedanken zu bringen, sie neu zu ordnen, doch dieser Versuch war nur halb geglückt, wenn überhaupt das.
Er hatte sie geküsst … im wohl ungünstigsten Moment überhaupt, einfach einem inneren Impuls folgend. Möglicherweise waren es auch bloß die Hormone gewesen, auch wenn er bisher immer geglaubt hatte, diese Phase bereits überwunden zu haben.
Er hatte sie geküsst und sie hatte diesen Kuss erwidert, oder es war bloß die Überraschung gewesen, die sie für einige Sekunden gelähmt und keinen Widerstand zugelassen hatte.
Dean wusste immer noch nicht wieso er es getan hatte, ob es überhaupt etwas bedeutete, denn tat es das wirklich? Er hatte sie für lange Zeit nicht gesehen und auch nicht mit einem Wiedersehen gerechnet, bis er sie eines Tages zufällig entdeckt hatte. Interessiert in einer Zeitschrift blätternd hatte sie auf der weiß gestrichenen Bank gesessen und nicht ein einziges Mal aufgesehen. Und er hatte sich zu ihr gesetzt, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht hatte es ihn an das Mädchen erinnert, das er vor so langer Zeit auf eben dieser Bank heimlich beobachtet hatte, an das Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Damals war es Moby Dick gewesen, nun die New York Times. Er wusste, dass sie sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt hatte, dass es kein Vergleich mehr zu früher war, kein Vergleich mehr mit der ersten großen Liebe seines Lebens. Und doch hatte er sich gesetzt.
Ihr Äußeres hatte sich, seit ihrem letzten, unglücklichen Zusammenkommen, ziemlich verändert. Mehr, wie er gedacht hatte. Ihre Haare waren um einiges gewachsen und wehten sachte im Wind. Ihre Gesichtszüge wirkten ernster, erwachsener. Hatte er sich ebenfalls verändert oder war er noch immer der kleine Junge von nebenan, ebenso naiv und verträumt wie damals? Bis zu diesem verhängnisvollen Tag war er vom Gegenteil überzeugt gewesen, doch er hatte sie geküsst, konnte man dies nicht als naiv bezeichnen? Doch wahrscheinlich hatte das Ganze ohnehin nicht viel zu bedeuten, es war ein blöder Fehler gewesen, mehr nicht.

[Bild: 79ff4575.jpg]
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-Keira Knightley-
#5

Ich habe mich so gefreut, als ich gelesen habe, dass du weitergeschrieben hast. Das muss ich jetzt gleich mal als erstes loswerden Smile
Also ich finde es erstmal sehr interessant, dass man langsam bisschen was von der Geschichte erfährt. Im ersten Teil hat man ja nur den Abschied gelesen *immer noch tränen vergieße deswegen* und wie du ja, glaube ich, selbst schon gesagt hast, wird jetzt alles Stück für Stück aufgedeckt, worauf ich mich sehr freue. Man weiß also schon mal, dass die beiden acht Monate "zusammen" waren, bevor es zum endgültigen Abschied kam... was ja eigentlich schon eine "lange" Zeit ist. Klar, es kommt immer auf die Sichtweise an, aber ich war jetzt doch überrascht, dass es so lange war. Klingt das logisch? Egal :biggrin:
Was mir sehr gefällt ist deine genaue Beschreibung, manche Sätze klingen einfach nur wunderschön, z.B.
Zitat:
Einige Seiten hatten sich gelöst und schwebten für einen kurzen Moment ziellos über die Oberfläche bevor sie sich graziös im ganzen Raum verteilten.
Und wenn ich mir das, was du geschrieben hast, so anschaue, kann ich nur sagen: Man merkt deine Liebe zum Detail! *grins* Was natürlich nur etwas Gutes ist. Wahnsinnig schön zu lesen!
Deine Sätze klingen schön - ohne "aufgesetzt" zu wirken. Ich bin mir nicht sicher, wie ich das beschreiben soll, hoffe du weißt, was ich meine Unsure
Zum Inhaltlichen:
Man hat einen Einblick erhalten, wie sich die beiden wieder "näher gekommen" sind, was ich auch sehr interessant fand. Er hat sie also einfach so geküsst? Am ersten Tag, als er sie wieder gesehen hat? Ohne auch nur irgendwie darüber nachzudenken? "Wow!" ist das erste was mir dazu einfällt.
Rory scheint ja auch nicht wirklich zu wissen, was sie davon halten soll... wenn man sieht, wie schwer es ihr fällt sich auf das Lernen zu konzentrieren. So ganz scheint es aber nicht mit dem "Verdrängen" geklappt haben, wenn man sich so den 1. Teil ansieht.
Der Abschnitt über Dean hat mir vielleicht sogar noch ein kleines Stück besser gefallen, als der über Rory.
Zitat:Vielleicht hatte es ihn an das Mädchen erinnert, das er vor so langer Zeit auf eben dieser Bank heimlich beobachtet hatte, an das Mädchen, in das er sich verliebt hatte
Das ist mal wieder ein Satz, der mir wahnsinnig gefällt und bei dem ich mich bemühen muss, um nicht sentimental zu werden *g* Und auch als Dean sich fragt, ob er sich auch verändert hat oder immer noch der kleine Junge von nebenan ist. Das war einfach nur klasse... ich finde sogar, dass ist echt eine Sache, worüber mal auch mal in der Serie richtig nachdenken sollte. Hat sich nur Rory so verändert? Bin ja schon wirklich sehr gespannt, wie du das Ganze in deiner FF löst. Rory ist "erwachsener" geworden, hat sich anscheinend geändert... aber was Dean betrifft hat man ja nicht besonders viel erfahren. Klar, er denkt nach, ob er immer noch "Der Gleiche" ist, aber wie Rory über ihn denkt, hat man ja nicht erfahren.
Ich finde es einfach toll, wie du die Gedanken der beiden beschreibst, das muss ich einfach nochmal sagen. Und auch, wie du es schaffst Szenen, die in der Serie nur ein paar Sekunden dauern würden oder gar nicht vorkommen würden, so interessant und schön zu schreiben Top
Was mir nicht so gefällt ist die Tatsache, dass sich beide einreden, dass es nichts bedeutet hat. Aber ok, das ist jetzt nicht als Kritik aufzufassen, sondern nur mein kleines Narco-Herz, das einfach gern irgendwas positives, aufmunterndes lesen würde *grins*
Ich vermute jetzt einfach mal, dass deine FF nach der ganzen Sache in der 5. spielt? Und mit letzten, unglücklichen Zusammenkommen ist der Abend bei den Großeltern damals gemeint? :confused:
Ich bin echt mal gespannt, was da alles noch so passiert. Wie reagieren die beiden bei ihrem nächsten Zusammentreffen? Sind die beiden überhaupt irgendwann noch "richtig" zusammen? Also wenn ich mir den ersten Teil nochmal anschaue, scheint die Sache ja klar zu sein, oder? Und wieso "endet" das alles so? Wieso wird Dean so verbittert, wie wir ihn im ersten Teil gesehen haben?
Ich weiß, du wolltest Verbesserungsvorschläge, aber irgendwie fällt mir nichts ein, sorry. Das einzige, was mich bisschen gestört hat, war die Länge des Teils. Ich lese einfach lieber längeres, weil man dann nicht schon wieder fertig ist, wenn man gerade "drin" ist, aber das ist wirklich der einzige Kritikpunkt, den ich zu diesem Teil habe.
So, ich werde mir mein "Geschreibsel" jetzt nicht mehr durchlesen, hoffe es ist nicht total verwirrend Unsure Denk dran: Es war spät und ich war müde, als ich das geschrieben habe... Verwirrung also nicht ausgeschlossen *grins*
Würde mich freuen, wenn du bald weiterschreiben würdest Smile

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