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Registriert seit: 26.08.2005
Hallöchen!
Erstmal Tausend Dank fürs FB.
Ich habe das ganze letzte Wochenende an meinen PC gesessen und die FF fertig geschrieben. Und ich weià das man manche Sachen blöd geschrieben sind und so weiter, aber ich wollte jetzt nichts mehr umschreiben. Auf jeden Fall kann ich sagen dass es ein Happy-End geben wird.
So jetzt aber genug hier, freu mich schon auf euer FB.
Bye Curly Jay
17. Schwangerschaft, Yoga und Telefonate
Da es Lorelai im zweiten Schwangerschaftsdrittel gut ging, versuchte Sookie hartnäckig sie zu überreden Mia und Luke anzurufen.
âIch weiÃ, dass du Angst hast.â meinte sie.
âKönnen wir nicht nach dem Kurs darüber reden?â meinte Lorelai und zog einen Baumwollpulli über ihr T-Shirt.
âDauernd vertröstest du mich auf später.â beschwerte sich Sookie.
âIch habe einfach keine Lust vor dem Yoga-Kurs darüber zu reden.â
âIrgendwann wirst du es bedauern. Wenn du zum Beispiel nicht mehr so stark von Hormonen gesteuert wirst...â
âIch werde nicht übermäÃig von Hormonen gesteuert! Ich will ihn halt einfach nicht sehen. Jetzt lass mich endlich in Ruhe.â
Sie verlieà die Umkleidekabine und einige Frauen grinsten Sookie freundlich an.
âWenn ich daran denke, wie sie war bevor sie mit Yoga angefangen hat.â murmelte Sookie.
Sie hatte Lorelai vorgeschlagen Yoga zu machen, weil es ihr selbst während der Schwangerschaft gut geholfen hatte. Die Lehrerin hatte sich intensiv mit Lorelai beschäftigt und ihr genau erklärt, welche Ãbungen sich für sie eigneten und welche nicht.
Anfangs war es Lorelai peinlich gewesen, dass sie so ungelenkig war. Sie hatte sich immer für fit gehalten, aber als sie am ersten Tag alle auf ihren Matten saÃen, konnte sie ihre Brust nicht bis zu den Knien beugen, während andere die Beine spreizten und den ganzen Oberkörper auf den Boden legten.
âStell dir mal solch ein bewegliches Becken im KreiÃsaal vor.â hatte Sookie geflüstert.
Lorelai hatte versprochen den Kurs weiter zu besuchen.
Im Verlauf der Wochen hielt sie sich stur an ihre Ãbungen. Zwanzig Minuten morgens und abends und sie fühlte sich stärker und beweglicher.
Sie genoss die Veränderungen ihres Körpers. Die Yoga-Ãbungen verhalfen ihr zu einer entspannten Körperhaltung und sie freute sich schon darauf, wenn sie wie ein lächelnder Buddha mit rundem Bauch meditieren konnte.
Obwohl sie sich Sookie gegenüber unnachgiebig zeigte, musste sie doch häufig an Luke denken. Manchmal starrte sie das Telefon an. Sicher sollte sie ihm sagen, dass sie ein Kind von ihm erwartete. Irgendwann würde er es herausfinden, denn sie ging nicht davon aus, dass ihre Schwangerschaft für ewig ein Geheimnis bleiben würde. Sie hatte jedoch die vage Hoffnung, dass sie einige Jahre Zeit hätte, bis die Wunden ihres Herzens verheilt waren.
Sie konnte nicht sagen was sie mehr belastete: dass sie Luke nichts erzählt hatte oder dass Mia und ihre Freunde in Stars Hollow noch nicht Bescheid wussten.
Zum ersten Mal in ihrem Leben drückte sich Lorelai vor einer Entscheidung. Ständig ermahnte sie sich zu handeln, aber ihr fehlte der Mut.
Obwohl sie sich einredete, dass ihr Lukes Reaktion egal war - schlieÃlich hatte sie die Sache schon immer allein durchziehen wollen -, konnte sie den Gedanken nicht ertragen, dass seine Stimme vielleicht kalt klingen oder er ihr pflichtschuldig versprechen würde, ihr zur Seite zu stehen.
So schob sie die Entscheidung immer weiter auf.
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âNimm ab, nimm bitte ab. Ich weiÃ, dass du da bist.â erklang eine Stimme aus dem Anrufbeantworter.
Lorelai putze sich die Nase und griff nach dem Hörer.
âHi!â grüÃte sie lustlos.
âNun, wie wars?â fragte Sookie.
Lorelai wand sich. âFein, sie war sehr glücklich.â
âDu Lügnerin.â entgegnete ihr Sookie. âDu hast ihr immer noch nichts gesagt.â
âEs ist schwierig, die richtigen Worte zu finden.â erwiderte Lorelai.
âWie wärs mit einem einfachen `Hallo Mia, ich bin im vierten Monat schwanger´?â
Lorelai putzte sich erneut die Nase. âIch habe eine Idee. Ich könnte doch behaupten, dass ich gerade erst herausgefunden habe, dass ich schwanger bin, und wenn das Baby dann kommt, werde ich erklären, es sei eine Frühgeburt.â
âFünf Monate zu früh?â meinte Sookie trocken.
Lorelai seufzte und zog die Nase hoch.
âWeinst du?â wollte Sookie wissen.
âEs ist nur wegen des Werbespots, der gerade im Fernsehen läuft. Die Familie hat den Hund drauÃen vergessen, und es regnet, und der arme Kerl wird ganz nass.â Wieder schluchzte sie, und Sookie musste laut lachen.
âHe, soll ich zu dir kommen? Davey übernachtet bei einem Freund. Ich kann gleich bei dir sein.â
âSookie?â
âJa?â
âKannst du Mia nicht anrufen?â
Sookie legte auf und Lorelai weinte schon wieder, weil die Familie den Hund hereingelassen hatte und er nun mit weichen, flauschigen Handtüchern abgetrocknet wurde.
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âHier sind Geschenke.â verkündete Sookie etwas später und gab Lorelai eine groÃe Einkaufstüte.
âDas ist doch nicht nötig.â
âJetzt heul nicht schon wiederâ bat Sookie. âSie waren Sonderangebote.â
âWarum wohl?â fragte Lorelai, als sie ein schwarzes Teil aus Kunstleder aus der Tüte holte.
âDas ist ein Catsuit für Schwangere. Ist er nicht cool?â
âSoll das ein Witz sein?â
âProbier ihn an.â
âIch weià nicht, warum ich das tun sollte.â
âWolltest du nicht ein paar ausgeflippte Klamotten?â
âJa, aber ich möchte sie auch bei Tageslicht anziehen können.â meinte Lorelai lachend und setzte sich auf die Couch.
âWie gehtâs dir so?â
âZiemlich gut. Ab und zu etwas Sodbrennen, aber ich schlafe gut.â
Sookie legte eine Hand auf Lorelais Bauch. âTritt sie viel?â
Lorelai lächelte. Sie hatte den Arzt gebeten, ihr nicht das Geschlecht des Kindes zu verraten, weil sie sich überraschen lassen wollte. Sie und Sookie sprachen nun abwechselnd von ihm oder ihr, wenn sie über das Baby redeten.
âMeistens wenn ich gerade schlafen will.â
Sookie schaute Lorelai ernst an. âDu musst Mia heute anrufen. Es ist ihr gegenüber einfach nicht fair.â
Lorelai seufzte. âNa schön, gib mir das Telefon.â
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Eine Stunde später legte Lorelai auf. Das Gespräch war genauso anstrengend gewesen wie sie befürchtet hatte.
Zuerst war Mia begeistert von der Neuigkeit gewesen, besonderes als sie erfahren hatte, dass Luke der Vater war, aber als Lorelai ihre Geschichte dann weitererzählt hatte, war sie verwirrt gewesen.
âIm vierten Monat!â hatte Mia gerufen und nicht glauben können, dass Lorelai, die wie eine Tochter für sie war, so lange mit der Nachricht gewartet hatte. Lorelai bekam prompt ein schlechtes Gewissen.
Dann bestand Mia darauf, dass sie Luke anrief. Obwohl sie eine Zeit lang gestritten hatten, war Mia schlieÃlich bereit, Lorelais Entscheidung zu akzeptieren. Jedes Lobeswort, das sie für Luke übrig hatte, erhöhte Lorelais Sehnsucht nach ihm.
Am Ende hatte jedoch die Freude über die Schwangerschaft überwogen und Lorelai erkannte, wie sehr sie es vermisst hatte mit Mia über alles zu reden. Lorelai hatte ihr vorschlagen sie in England zu besuchen und Mia hatte begeistert zugesagt.
Es war ein emotional aufwühlendes Gespräch gewesen und nachdem Lorelai aufgelegt hatte, war sie froh, dass Sookie bei ihr war.
âWas ist jetzt mit Luke?â erkundigte Sookie sich vorsichtig.
âMeine Güte, du verlangst aber viel von mir.â erwiderte Lorelai. âHabe ich heute nicht schon genug gute Taten vollbracht?â
âIch kann es nur nicht ertragen, dass du dir Sorgen machst.â sagte Sookie. âMit jeden Tag, den du wartest, wird es schwieriger ihm alles zu erklären.â
âHätte ich doch nur schon vor einigen Monaten auf dich gehört. Dann wäre alles viel leichter gewesen.â
âDas weià ich, aber wenn du wartest wird es nicht besser.â
âIch wünschte, ich hätte es ihm mitgeteilt bevor man etwas hatte sehen können. Dann hätten wir einfach darüber geplaudert, und ich hätte herausgefunden was wirklich los ist.â
âSchickt er immer noch Blumen?â
âIn letzter Zeit nicht mehr.â
Sookie deutet auf das Telefon. âDu wartest aber noch auf seinen Anruf.â
Traurig lächelt Lorelai. âDas ist nur ein hoffnungsloses Ritual. Schon seit Wochen hat er sich nicht mehr gemeldet.â
âFehlt er dir?â
Lorelai schwieg. Ihre Lippen zitterten und sie kämpfte mit den Tränen.
âIch glaube, er kann mir jetzt nicht mehr unvoreingenommen gegenübertreten.â Lorelai wies mit dem Finger auf ihre Brust. âIch meine, er wird mich nicht mehr als Person wahrnehmen. Das ist vorbei, denn jetzt bin ich nur noch die Mutter seines Kindes. Nie mehr kann ich ihn fragen, was er von mir - Lorelai - hält.â
âNatürlich kannst du das, am Telefon.â
âUnd was ist, wenn er mir mitteilt, dass er mich will, und ich dann schwanger bei ihm auftauche? Dann komme ich mir vor als hätte ich ihn betrogen.â
âSicher wird er sich freuen.â
âUnd was ist, wenn er mir am Telefon eröffnet, dass er mich nicht mehr will und mich dann später in Stars Hollow mit einem Baby sieht? Dann wirke ich doch wie eine Erpresserin.â
Sookie musterte ihre Freundin.
âDu wirst vielleicht nicht die Beziehung zu Luke haben, die du dir wünschst, aber du kannst ihm nicht den Umgang mit seinem Kind verwehren.â
Lorelai schloss die Augen und lehnte sich mit dem Kopf an die Couch.
âIch weiÃâ sagte Lorelai ruhig. âAber heute rufe ich ihn nicht an.â
Luke und Lorelai FOREVER