25.05.2006, 21:45
Hey, da hier auch non GG Storys gepostet werden können, habe ich mich einfach mal entschlossen, meine Geschichte on zu stellen.
Ich arbeite inzwischen schon über 4 Jahre dran, mal mehr mal weniger, aber für ettliche Teile dürfte es erst mal reichen.
Falls also Interesse besteht, poste ich auch weiter, ansonsten bleibt es ein Versuch.
LG Emerson Rose
Moments of Life
Teile: 69
Altersfreigabe: ab 12 (später auch ab 16 bzw. 18)
Inhalt: Das Leben hat viele Gesichter und noch mehr Geschichten. Das ist die Geschichte der Familie Hemmingwell mit allen Fassetten, eben Momente des Lebens
Hauptcharaktere: Anthony, seine Kinder Sarah, Alyson und Nick, auÃerdem Freunde und Verwandte
Disclaimer: alle Personen sind frei erfunden, bei den Namen bin ich etwas „klauen“ gegangen, jedoch zufällige Ãhnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind nicht beabsichtigt
Kommentar: So ehe meine Geschichte Staub und Schimmel ansetzt, wollte ich euch mein Erstlingswerk vorstellen. Also seit nicht zu streng und FB ist immer gern gesehen. Ein ganz liebes Dankeschön geht an Fabia und Melly fürs Probe- und Betalesen und die Unterstützung, die Geschichte überhaupt online zu stellen. *knuddel euch*
Kommentar 2: Ich setze oben in die Kapitelzeile jetzt immer rein, an welchem Teil ich gerade arbeite bzw. welcher fertig ist. Nur so zur Info.
Kommentar 3: Falls jemand jetzt erst dazu kommt und es ihm zu mühselig ist, die einzelnen Kapitel raus zusuchen, der kann mir auch eine PN schicken und ich versende dann die kompletten Kapitel bis zum aktuellsten per E-Mail.
Viel Spaà beim lesen.
Teil 1
Seit einem schweren Autounfall seiner Frau lebt Anthony mit seinen drei Kindern, Nicholas, Alyson und Sarah am Stadtrand von Boston. Durch die vorzeitige Geburt der beiden Zwillingsmädchen sind Sarahs Lungen nicht voll ausgebildet. Sie hat ein eingeschränktes Lungenvolumen und ist sehr anfällig gegenüber Viren und Bakterien.
Sarah lässt sich jedoch nicht entmutigen und lebt für einen AuÃenstehenden ein scheinbar normales Leben. Ihr Freund David erfährt von Sarahs Lungenschaden gleich bei ihrer ersten Begegnung.
An seinem ersten Tag an der Abraham Lincoln Highschool, wo er den praktischen Teil seines Studiums absolvieren möchte, bricht Sarah vor seinen Augen zusammen und entgeht nur einer Gehirnerschütterung, da er sie geistesgegenwärtig auffängt.
Als David schlieÃlich verspätet bei Anthony in der Bibliothek auftaucht, kann er sich gleich eine Standpauke über Pünktlichkeit von seinem Mentor anhören. Er kommt gar nicht zu Wort Mr. Hemmingwell zu berichten, dass seine Tochter gerade auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Erst Alyson, die kurze Zeit später erscheint, bringt ihren Vater wieder auf den Teppich zurück.
Die ersten Stunden verbringt David schlieÃlich allein in der Bibliothek, da Anthony sich entschuldigt und dann zur Notaufnahme des Memorial Hospitals fährt.
Jetzt sitzt er in dem kleinen Büro seines Mentors und versucht sich auf das vor ihm liegende Buch zu konzentrieren. Aber seine Gedanken schweifen immer wieder zu dem Ereignis des Vormittags. Wie kommt ein so stocksteifer Mann wie Anthony Hemmingwell zu einer so hübschen Tochter. Denn die Fotos, auf dem kleinen Regal vor ihm, beweisen es. Knapp 1,60 groÃ, grüne Augen, blonde lange Haare. David schlägt das Herz bis zum Hals, wenn er an die Begegnung auf dem Schulhof zurückdenkt. Auch wenn Sarah von dem ganzen Tumult wahrscheinlich wenig mitbekommen hat.
Alyson reiÃt David schlieÃlich aus seinen Gedanken, als sie ihn zum Mittagessen abholt.
„Du musst einen ziemlich eigenartigen Eindruck von unserer Schule haben, wenn dir gleich die erste Schülerin in die Arme fällt“, versucht Alyson ihn in ein Gespräch zu verwickeln.
„Normalerweise merkt Sarah frühzeitig, wenn sie nicht genug Luft bekommt oder es ist jemand von uns mit ihr zusammen.“
„Hat sie Asthma?“ Fragt David nach.
„Nein, einen Lungenschaden. Sie ist erst vor einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auf eigene Verantwortung. Aber die Ãrzte haben keine richtigen Antibiotika zur Behandlung mehr parat. Die Erreger in Sarahs Lungen sind dagegen überwiegend resistent. Sie wollte den Schulanfang nicht versäumen und ist deshalb letzten Montag wieder nach Hause gekommen.“
Alyson und David nehmen an einem kleinen Tisch in der hinteren Ecke Platz.
„Und was hat dich an unsere Schule verschlagen?“ Entlockt Alyson ihrem Gegenüber einige Worte. David scheint ansonsten ziemlich wortkarg.
„Der gute Ruf eures Vaters hat mich hier her gebracht. Ich studiere Geschichte und Geographie im dritten Semester. Na ja und mein Professor am College war der Ansicht, dass ich für den praktischen Teil meines Studiums bei Dr. Hemmingwell am besten aufgehoben wäre. Professor Wilkins hält groÃe Stücke auf euren Vater und hat es wohl sehr bedauert, als er das College verlieÃ.“
„Ja, das stimmt. Vor zehn Jahren hat Dad eher an uns gedacht, als an seine Karriere. Damals starb Mom und Dad brauchte eine Arbeit, die ihm mehr Zeit für seine Kinder lieÃ. Seine Eltern konnte er nicht um Hilfe bitten. Sie wohnen immer noch in England.“
„Daher also seine steife und distanzierte Art.“
„Dad ist nicht immer so, aber er hat seine Vorstellungen von Anstand und Erziehung. Dazu gehört für ihn vor allem Pünktlichkeit. Aber er kann auch sehr lustig sein. Ich finde, er hat uns drei nicht streng erzogen und selbständige Persönlichkeiten aus uns gemacht.“
„Uns drei? HeiÃt das, ihr seid noch mehr Kinder?“ David staunt. Er weià genau, was es heiÃt allein erziehend zu sein. Seine Mom hat mit ihm und seiner Schwester Julie genug zu tun.
„Ja, Nicholas studiert am College Architektur. Er wohnt aber noch zu Hause und fährt uns jeden Tag zur Schule und wieder zurück. Sarah und ich sind zwar im März siebzehn geworden, den Führerschein dürfen wir aber erst in einem Jahr machen. Davon mal abgesehen, dass wir uns nur ein Auto leisten können. Nicholas hat lange auf dem Bau gearbeitet und ich gebe Nachhilfeunterricht, nur damit wir uns den Ford Pick Up kaufen konnten.“
„Und es gibt keine Streitereien, wer wo hin will. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als meine Schwester ihren Führerschein bestanden hatte und wir uns das Auto zu dritt teilen mussten. Da hat Mom öfter mal ein Machwort gesprochen und den Schlüssel eingezogen, so dass wir beide auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen mussten.“
„Eigentlich nicht. Und wenn Dad und Nicholas wirklich mal keine Zeit haben, fährt uns Jenny. Ich kann sie dir ja mal vorstellen. Da kommt sie gerade.“ Alyson winkt eine junge Frau heran.
„Hi Alyson.“
„Hallo Jenny, darf ich dir David vorstellen. Er arbeitet ab heute bei Dad in der Bibliothek. David das ist Jennifer Calendar. Sie ist hier an der Schule Informatiklehrerin. Wenn du also mal ein Problem mit Bits und Bytes hast, wende dich vertrauensvoll an sie.“
„Hallo, nett sie kennen zu lernen. Um ehrlich zu sein, habe ich allerdings nicht viel mit Computern am Hut. Ich ziehe das geschriebene Wort vor.“
„Dann haben Anthony und sie ja etwas gemeinsam. Ich habe ihn bis heute nicht dazu gekriegt, seine Informationen aus dem World Wide Web zu holen. Lieber wälzt er stundenlang Bücher. Ãbrigens, wo steckt dein Vater?“ Jenny holt sich einen Stuhl heran.
„Er ist bei Sarah im Krankenhaus. Sie ist heute Morgen im Innenhof zusammengebrochen.“
„Hat sie sich verletzt?“
„Nein, ich habe sie aufgefangen.“ David lächelt verlegen.
„Na dann wird er ja bald zurück sein. Ich brauche noch einige Bücher für den Unterricht, die er mir heraussuchen wollte. Ich schau mal in seinem Büro nach. Vielleicht liegen sie dort.“ Schon ist Jenny wieder verschwunden.
„Tja und ich werde mich auch wieder meinem Lernstoff widmen“, schlieÃt sich David an.
„Warte, ich komme mit. Für heute habe ich keine Stunden mehr. Ich will noch etwas im Internet surfen, bis Nicholas Unterrichtsschluss hat.“
Gemeinsam verbringen sie die nächsten Stunden in der Bibliothek. Kurz vor Schulschluss ist Anthony wieder da. Vor sich schiebt er Sarah her, die vergeblich versucht aus dem Rollstuhl zu entfliehen.
„Komm schon Dad, lass mich aus diesem blöden Teil raus.“ Sarah schmollt.
„Das ist die Anweisung des Arztes, also wirst du dich auch daran halten. Mit einer geprellten Kniescheibe ist nicht zu spaÃen.“
„Ja Sir.“
„Hi Sarah. Schicker fahrbarer Untersatz.“ Alyson schiebt für ihren Vater weiter, während dieser sich erst mal einen Tee aufsetzt.
„Hör bloà auf. Hilf mir lieber hier raus. Sorry Dad, aber die Treppe schaffe ich mit dem Teil noch nicht", verteidigt sich Sarah, als sie ein strafender Blick trifft.
„Kann ich helfen“, mischt sich nun auch David in das Gespräch ein. Er hat Stimmen gehört und ist aus dem Büro getreten.
„Ja hol bitte mal den Stuhl von hinten und zwei Kissen“, gibt Alyson Anweisungen, während Sarah mit ihrer Hilfe die Treppe erklimmt und sich dann ziemlich geschafft auf die kleine Couch fallen lässt.
„Das Knie tut höllisch weh. Verflixter Springbrunnen.“ Dankbar legt Sarah das Bein hoch, als David mit Hocker und Kissen zurück ist.
„Ich glaube, so müsste es fürs erste gehen. Wenn sie nichts dagegen haben“, wendet sich David an Anthony, „mache ich für heute Feierabend.“
„Moment noch.“ Anthony holt einige Bücher hinter dem Tresen vor und schlägt eins davon auf. „Bitte arbeiten sie bis Montag zu diesem Thema eine Unterrichtsstunde aus. Ich möchte mir einen genaueren Ãberblick über ihren Wissenstand verschaffen. Wenn es Fragen geben sollte, steht meine Adresse auf dieser Karte.“ Anthony überreicht David alle Unterlagen und wendet sich wieder seinem Tee zu.
„Also, dann schönes Wochenende“, verabschiedet sich David. „Und gute Besserung.“ Das zaghafte Lächeln ist für Sarah bestimmt, dann fällt die Tür zum Flur zurück ins Schloss.
Ich arbeite inzwischen schon über 4 Jahre dran, mal mehr mal weniger, aber für ettliche Teile dürfte es erst mal reichen.
Falls also Interesse besteht, poste ich auch weiter, ansonsten bleibt es ein Versuch.
LG Emerson Rose
Moments of Life
Teile: 69
Altersfreigabe: ab 12 (später auch ab 16 bzw. 18)
Inhalt: Das Leben hat viele Gesichter und noch mehr Geschichten. Das ist die Geschichte der Familie Hemmingwell mit allen Fassetten, eben Momente des Lebens
Hauptcharaktere: Anthony, seine Kinder Sarah, Alyson und Nick, auÃerdem Freunde und Verwandte
Disclaimer: alle Personen sind frei erfunden, bei den Namen bin ich etwas „klauen“ gegangen, jedoch zufällige Ãhnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind nicht beabsichtigt
Kommentar: So ehe meine Geschichte Staub und Schimmel ansetzt, wollte ich euch mein Erstlingswerk vorstellen. Also seit nicht zu streng und FB ist immer gern gesehen. Ein ganz liebes Dankeschön geht an Fabia und Melly fürs Probe- und Betalesen und die Unterstützung, die Geschichte überhaupt online zu stellen. *knuddel euch*
Kommentar 2: Ich setze oben in die Kapitelzeile jetzt immer rein, an welchem Teil ich gerade arbeite bzw. welcher fertig ist. Nur so zur Info.
Kommentar 3: Falls jemand jetzt erst dazu kommt und es ihm zu mühselig ist, die einzelnen Kapitel raus zusuchen, der kann mir auch eine PN schicken und ich versende dann die kompletten Kapitel bis zum aktuellsten per E-Mail.
Viel Spaà beim lesen.
Teil 1
Seit einem schweren Autounfall seiner Frau lebt Anthony mit seinen drei Kindern, Nicholas, Alyson und Sarah am Stadtrand von Boston. Durch die vorzeitige Geburt der beiden Zwillingsmädchen sind Sarahs Lungen nicht voll ausgebildet. Sie hat ein eingeschränktes Lungenvolumen und ist sehr anfällig gegenüber Viren und Bakterien.
Sarah lässt sich jedoch nicht entmutigen und lebt für einen AuÃenstehenden ein scheinbar normales Leben. Ihr Freund David erfährt von Sarahs Lungenschaden gleich bei ihrer ersten Begegnung.
An seinem ersten Tag an der Abraham Lincoln Highschool, wo er den praktischen Teil seines Studiums absolvieren möchte, bricht Sarah vor seinen Augen zusammen und entgeht nur einer Gehirnerschütterung, da er sie geistesgegenwärtig auffängt.
Als David schlieÃlich verspätet bei Anthony in der Bibliothek auftaucht, kann er sich gleich eine Standpauke über Pünktlichkeit von seinem Mentor anhören. Er kommt gar nicht zu Wort Mr. Hemmingwell zu berichten, dass seine Tochter gerade auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Erst Alyson, die kurze Zeit später erscheint, bringt ihren Vater wieder auf den Teppich zurück.
Die ersten Stunden verbringt David schlieÃlich allein in der Bibliothek, da Anthony sich entschuldigt und dann zur Notaufnahme des Memorial Hospitals fährt.
Jetzt sitzt er in dem kleinen Büro seines Mentors und versucht sich auf das vor ihm liegende Buch zu konzentrieren. Aber seine Gedanken schweifen immer wieder zu dem Ereignis des Vormittags. Wie kommt ein so stocksteifer Mann wie Anthony Hemmingwell zu einer so hübschen Tochter. Denn die Fotos, auf dem kleinen Regal vor ihm, beweisen es. Knapp 1,60 groÃ, grüne Augen, blonde lange Haare. David schlägt das Herz bis zum Hals, wenn er an die Begegnung auf dem Schulhof zurückdenkt. Auch wenn Sarah von dem ganzen Tumult wahrscheinlich wenig mitbekommen hat.
Alyson reiÃt David schlieÃlich aus seinen Gedanken, als sie ihn zum Mittagessen abholt.
„Du musst einen ziemlich eigenartigen Eindruck von unserer Schule haben, wenn dir gleich die erste Schülerin in die Arme fällt“, versucht Alyson ihn in ein Gespräch zu verwickeln.
„Normalerweise merkt Sarah frühzeitig, wenn sie nicht genug Luft bekommt oder es ist jemand von uns mit ihr zusammen.“
„Hat sie Asthma?“ Fragt David nach.
„Nein, einen Lungenschaden. Sie ist erst vor einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auf eigene Verantwortung. Aber die Ãrzte haben keine richtigen Antibiotika zur Behandlung mehr parat. Die Erreger in Sarahs Lungen sind dagegen überwiegend resistent. Sie wollte den Schulanfang nicht versäumen und ist deshalb letzten Montag wieder nach Hause gekommen.“
Alyson und David nehmen an einem kleinen Tisch in der hinteren Ecke Platz.
„Und was hat dich an unsere Schule verschlagen?“ Entlockt Alyson ihrem Gegenüber einige Worte. David scheint ansonsten ziemlich wortkarg.
„Der gute Ruf eures Vaters hat mich hier her gebracht. Ich studiere Geschichte und Geographie im dritten Semester. Na ja und mein Professor am College war der Ansicht, dass ich für den praktischen Teil meines Studiums bei Dr. Hemmingwell am besten aufgehoben wäre. Professor Wilkins hält groÃe Stücke auf euren Vater und hat es wohl sehr bedauert, als er das College verlieÃ.“
„Ja, das stimmt. Vor zehn Jahren hat Dad eher an uns gedacht, als an seine Karriere. Damals starb Mom und Dad brauchte eine Arbeit, die ihm mehr Zeit für seine Kinder lieÃ. Seine Eltern konnte er nicht um Hilfe bitten. Sie wohnen immer noch in England.“
„Daher also seine steife und distanzierte Art.“
„Dad ist nicht immer so, aber er hat seine Vorstellungen von Anstand und Erziehung. Dazu gehört für ihn vor allem Pünktlichkeit. Aber er kann auch sehr lustig sein. Ich finde, er hat uns drei nicht streng erzogen und selbständige Persönlichkeiten aus uns gemacht.“
„Uns drei? HeiÃt das, ihr seid noch mehr Kinder?“ David staunt. Er weià genau, was es heiÃt allein erziehend zu sein. Seine Mom hat mit ihm und seiner Schwester Julie genug zu tun.
„Ja, Nicholas studiert am College Architektur. Er wohnt aber noch zu Hause und fährt uns jeden Tag zur Schule und wieder zurück. Sarah und ich sind zwar im März siebzehn geworden, den Führerschein dürfen wir aber erst in einem Jahr machen. Davon mal abgesehen, dass wir uns nur ein Auto leisten können. Nicholas hat lange auf dem Bau gearbeitet und ich gebe Nachhilfeunterricht, nur damit wir uns den Ford Pick Up kaufen konnten.“
„Und es gibt keine Streitereien, wer wo hin will. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als meine Schwester ihren Führerschein bestanden hatte und wir uns das Auto zu dritt teilen mussten. Da hat Mom öfter mal ein Machwort gesprochen und den Schlüssel eingezogen, so dass wir beide auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen mussten.“
„Eigentlich nicht. Und wenn Dad und Nicholas wirklich mal keine Zeit haben, fährt uns Jenny. Ich kann sie dir ja mal vorstellen. Da kommt sie gerade.“ Alyson winkt eine junge Frau heran.
„Hi Alyson.“
„Hallo Jenny, darf ich dir David vorstellen. Er arbeitet ab heute bei Dad in der Bibliothek. David das ist Jennifer Calendar. Sie ist hier an der Schule Informatiklehrerin. Wenn du also mal ein Problem mit Bits und Bytes hast, wende dich vertrauensvoll an sie.“
„Hallo, nett sie kennen zu lernen. Um ehrlich zu sein, habe ich allerdings nicht viel mit Computern am Hut. Ich ziehe das geschriebene Wort vor.“
„Dann haben Anthony und sie ja etwas gemeinsam. Ich habe ihn bis heute nicht dazu gekriegt, seine Informationen aus dem World Wide Web zu holen. Lieber wälzt er stundenlang Bücher. Ãbrigens, wo steckt dein Vater?“ Jenny holt sich einen Stuhl heran.
„Er ist bei Sarah im Krankenhaus. Sie ist heute Morgen im Innenhof zusammengebrochen.“
„Hat sie sich verletzt?“
„Nein, ich habe sie aufgefangen.“ David lächelt verlegen.
„Na dann wird er ja bald zurück sein. Ich brauche noch einige Bücher für den Unterricht, die er mir heraussuchen wollte. Ich schau mal in seinem Büro nach. Vielleicht liegen sie dort.“ Schon ist Jenny wieder verschwunden.
„Tja und ich werde mich auch wieder meinem Lernstoff widmen“, schlieÃt sich David an.
„Warte, ich komme mit. Für heute habe ich keine Stunden mehr. Ich will noch etwas im Internet surfen, bis Nicholas Unterrichtsschluss hat.“
Gemeinsam verbringen sie die nächsten Stunden in der Bibliothek. Kurz vor Schulschluss ist Anthony wieder da. Vor sich schiebt er Sarah her, die vergeblich versucht aus dem Rollstuhl zu entfliehen.
„Komm schon Dad, lass mich aus diesem blöden Teil raus.“ Sarah schmollt.
„Das ist die Anweisung des Arztes, also wirst du dich auch daran halten. Mit einer geprellten Kniescheibe ist nicht zu spaÃen.“
„Ja Sir.“
„Hi Sarah. Schicker fahrbarer Untersatz.“ Alyson schiebt für ihren Vater weiter, während dieser sich erst mal einen Tee aufsetzt.
„Hör bloà auf. Hilf mir lieber hier raus. Sorry Dad, aber die Treppe schaffe ich mit dem Teil noch nicht", verteidigt sich Sarah, als sie ein strafender Blick trifft.
„Kann ich helfen“, mischt sich nun auch David in das Gespräch ein. Er hat Stimmen gehört und ist aus dem Büro getreten.
„Ja hol bitte mal den Stuhl von hinten und zwei Kissen“, gibt Alyson Anweisungen, während Sarah mit ihrer Hilfe die Treppe erklimmt und sich dann ziemlich geschafft auf die kleine Couch fallen lässt.
„Das Knie tut höllisch weh. Verflixter Springbrunnen.“ Dankbar legt Sarah das Bein hoch, als David mit Hocker und Kissen zurück ist.
„Ich glaube, so müsste es fürs erste gehen. Wenn sie nichts dagegen haben“, wendet sich David an Anthony, „mache ich für heute Feierabend.“
„Moment noch.“ Anthony holt einige Bücher hinter dem Tresen vor und schlägt eins davon auf. „Bitte arbeiten sie bis Montag zu diesem Thema eine Unterrichtsstunde aus. Ich möchte mir einen genaueren Ãberblick über ihren Wissenstand verschaffen. Wenn es Fragen geben sollte, steht meine Adresse auf dieser Karte.“ Anthony überreicht David alle Unterlagen und wendet sich wieder seinem Tee zu.
„Also, dann schönes Wochenende“, verabschiedet sich David. „Und gute Besserung.“ Das zaghafte Lächeln ist für Sarah bestimmt, dann fällt die Tür zum Flur zurück ins Schloss.