So, da ich meine andere FF nach vier Tagen härtester Arbeit beendet habe, kann es hier jetzt weitergehen. Dieses Kapitel ist zwar für die Handlung vollkommen unwichtig, aber besser als nichts. Und die genaue Handlung muss ich mir auch noch überlegen, ich wollte euch jedoch nicht länger warten lassen.
Diesen Teil widme ich 23 Zwerge und ~Tina~ oder auch Cappu und Käsebrötchen oder auch Sid und Nancy, weil die beiden mir immer FB geben und jetzt endlich die Namen haben ruhen lassen.
Indisches Essen und sinnlose Gespräche
Rory schaltete lustlos von einem Sender zum nächsten, sprang von fünf auf zehn und von sieben auf neun, nirgendwo lief etwas vernünftiges. Nur langweiliger Mist, der einen nicht interessierte. Sie schaltete den Fernseher aus und legte die Fernbedienung auf den Nachttisch. Daneben lag ein Buch, das sie sich jetzt nahm. Aber nach zehn Minuten legte sie auch das wieder weg. Sie hatte keine Lust zu lesen oder fern zu sehen. Sie hatte eigentlich auf gar nichts Lust. Sie versuchte nur erfolglos, sich von den Gedanken abzulenken, dass sie ein Baby verloren hatte. Ein kleines unschuldiges Wesen, das keine Wahl hatte. Sie seufzte. Hätte sie es nicht verloren, wäre sie in ein paar Monaten eine Mom geworden. Ob sie eine gute gewesen wäre?
Sie lieà sich in die Kissen zurücksinken. Wenn wenigstens Logan da wäre, der hätte bestimmt etwas gefunden, womit er sie hätte ablenken können, aber der musste leider zur Arbeit, ein unaufschiebbarer Notfall. Paris war mit Doyle verreist, Rory tat der Zimmerservice jetzt schon Leid, obwohl Paris immer gute Trinkgelder zur Entschädigung gab. Lane arbeitete im Diner, Lorelai im Hotel, keiner hatte Zeit für sie. Sie stand auf und ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und schloss ihn wieder, weil ihr gähnende Leere entgegen kam. Logan wollte später noch einkaufen gehen, erinnerte sie sich. Sie ging zu einem der Küchenschränke und holte Kaffee heraus. Wenigstens der war noch da.
Gerade, als sie sich mit der Tasse wieder zurück ins Bett verkriechen wollte, klingelte es an der Tür. Rory ging hin und öffnete. Ãberrascht schaute sie auf Jess, der vor ihr stand und ihr eine Papiertüte hinhielt.
“Hi.”, begrüÃte sie ihn und trat zur Seite, damit er eintreten konnte. “Was machst du hier?”
“Wonach sieht es denn aus?”, fragte er grinsend und stellte die Tüte auf den Wohnzimmertisch. Er sah sie von oben bis unten an und sein Grinsen wurde breiter. “Toller Schlafanzug.”
Rory sah an sich herunter und lächelte. Sie trug einen pinken Schlafanzug mit vielen bunten Kaffeetassen darauf. “Danke.”
Er setzte sich auf die Couch, Rory in einen Sessel. “Ich könnte schwören, dass Nancy auch so einen hat.”
“Ja, ich hab die Dinger im Sonderangebot gekauft.”
“Im Sonderangebot, also wirklich.” Jess schüttelte verständnislos den Kopf. “Hat die Frau Journalistin denn kein Geld für einen Edelpyjama aus Gold?”
Rory lachte. “Wenn du keins für einen silbernen Kamm hast.”
“Wozu brauch ich einen Kamm? Meine Haare sitzen immer perfekt.” Er sah sie empört an und imitierte die Kopfbewegung, die Models immer machten, wenn sie ihre Haarmähne nach hinten warfen.
“Deshalb bist du damals auch zu spät gekommen.”
“Das waren nicht meine Haare, das war nur Luke, der mich mit seinem dämlichen Gequatsche aufgehalten hat.”, verteidigte Jess seine Ehre und seine Haare.
Rory nickte gespielt verständnisvoll. “Ach so, jetzt verstehe ich. Was machst du eigentlich hier?”
“Ich hab dir was zu Essen mitgebracht.” Er deutete auf die Papiertüte. Rory lächelte gerührt und sah ihn dankend an. Auf Jess wirkte sie so, als ob sie gleich zu weinen anfangen würde.
“Deswegen musst du doch nicht weinen.”, sagte Jess und musterte Rory besorgt. Das letzte was er wollte war, dass sie traurig wurde.
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung und zog die Tüte näher zu sich heran. “Das sind nur meine Hormone. Die müssen sich erst wieder umstellen. Der Arzt hat uns schon vorgewarnt, dass ich in den nächsten Tagen etwas gefühlsbetonter bin.”
“Und warum hat man mich dann nicht vorgewarnt? Dann wäre ich nicht gekommen.”
“Eben deshalb.” Rory öffnete die Tüte und eine kleine Träne rollte ihre Wange herunter. “Indisch? Du bringst mir indisches Essen mit?”
“Na ja.”, druckste Jess herum. “Ich meine, du isst das ja so gerne, weià der Teufel warum, und weil das ja nicht meine Wohnung ist, die du abfackeln musst...”
Rory lachte auf und sah ihren Exfreund anschlieÃend bittend an. “Holst du mir einen Teller und Besteck aus der Küche?”
Jess starrte sie erstaunt an. “Seit wann isst Rory Gilmore denn mit Messer und Gabel?”
“Was soll das denn heiÃen?”
“Ich frage mich nur, warum du mit Messer und Gabel auf einem Teller essen willst, wenn du das ganze doch auch aus einer Pappschachteln mit Stäbchen genieÃen kannst.”, grinste Jess.
“Ach so.”, sagte Rory leicht zerstreut. “Gib’s zu, du wolltest bloà nicht aufstehen.”
“Du hast mich durchschaut, ich bin untröstlich.”, sagte Jess und hielt sich theatralisch die Hand an die Stirn. Rory schüttelte lächelnd den Kopf und machte sich dann über das Essen her, das erste richtige nach diesem ekligen KrankenhausfraÃ.
“Was willst du eigentlich hier? Du bist doch nicht nur gekommen, um mir das Essen zu bringen, oder?”, fragte sie nach ein paar Minuten.
“Nein, eigentlich nicht.”, gab Jess schlieÃlich zu. “Ich handle im Auftrag von Luke.”
“Luke?!” Rory sah überrascht auf.
“Ja, Luke. Du weiÃt schon, groÃ, blaue Kappe, kariertes Flanellhemd, schlechte Laune, dein Stiefvater.”
“Jess, ich hatte eine Fehlgeburt und keinen Gedächtnisverlust.”, erinnerte Rory ihn. Sie versuchte, so sorglos wie möglich mit diesem Thema umzugehen.
“Warum hast du mir das nicht gesagt? Jetzt kann ich die Namensschilder wieder abbestellen.”, seufzte Jess.
Rory verdrehte die Augen. “Warum handelst du im Auftrag von Luke?”, kam sie dann wieder auf die Bemerkung von ihm zurück.
“WeiÃt du, er hat mich angerufen.”, fing er an.
“Seid ihr zwei jetzt schon so sentimental, dass er dich einen Tag, nachdem er dich gesehen hat, anrufen muss?”, fragte Rory und lächelte. Sie war dankbar, dass Jess da war und sie von ihrem Schmerz ablenkte, selbst wenn es durch so sinnlose Gespräche war.
“Nein, wir sind doch nicht wie Lorelai und du. Also, er hat mich angerufen und gesagt, dass deine verrückte Mutter versucht hat, dich zu erreichen, es aber nicht geschafft hat. Weder auf dem Handy noch bei eurem Festnetzanschluss.”
“Ja, der Festnetzanschluss ist kaputt, ein Kran bei einer Baustelle hat die Leitung gekappt. Und wie das hier in New York so ist, brauchen die eine Weile, um das ganze wieder hinzukriegen.”, sagte Rory sorglos aber auch mit einer Spur von Traurigkeit in der Stimme, weil sie nicht mit ihrer Mutter hatte sprechen können.
“Und dein Handy?”, erkundigte Jess sich.
“Das ist kaputt. Sid hat versucht, damit Basketball zu spielen.”, erklärte Rory.
“Ach so. Na bei der Unsportlichkeit, die ihr Gilmores an den Tag legt, ist das kein Wunder.”
Rory ignorierte diese Bemerkung geflissentlich. “Logan lässt es schon reparieren.”
Jess nickte und holte tief Luft. “Gut, dann weiter im Text. Luke hat gesagt, ich soll dir ausrichten, dass Lorelai bald nach New York kommt. Es hat geschäftliche Gründe und sie wird in einem Hotel am Stadtrand für ein paar Tage wohnen. Ich soll dir sagen, dass sie sich sehr freuen würde, wenn du mitkommst, wegen der alten Zeiten oder so.”
Rory lächelte. Das klang gut, etwas Abwechslung und dann auch noch mit ihrer Mutter zusammen, das hatten sie schon lange nicht gemacht, sie waren immer zu sehr in ihren eigenen Leben gefangen.
“Gut. Wenn du das nächste Mal mit Luke oder Lorelai sprichst, kannst du ihnen dann bitte ausrichten, dass ich meine Pflicht erfüllt und dir alles übermittelt habe? Sonst hält Luke mir wieder eine sehr vielen sinnlosen Predigten, in denen Sänger aus dem vorigen Jahrhundert vorkommen.”
Rory nickte. “Werde ich machen. Luke soll sich seine Reden für meine Geschwister aufheben.”
“Da ist er komischerweise immer so nachgiebig.”, sagte Jess kopfschüttelnd.
“Du aber auch.”, warf Rory ein. “Die Zwillinge haben mir mal erzählt, dass du ihnen extra eine Burg aus Kissen gebaut hast, damit sie Indianer spielen können.”
“Diese kleinen Quälgeister haben versprochen, dass niemals zu verraten.”, murmelte Jess sauer.
Rory lächelte. “Du weiÃt doch, dass man den beiden nicht trauen darf, so süà sie auch sind. Sie haben mir versprochen, Mom nichts von dem Rabbi zu sagen, aber ich wette, jetzt weià sie es.”
“Oh, der Rabbi hat also das zeitliche gesegnet? Der Arme. Na ja, so ist das Leben. Aber mal eine andere Frage: Wie geht es dir, Rory?”
Sie lächelte gespielt fröhlich und unbeschwert. “Gut. Sehr gut.”
Jess nahm ihre Hand und sah ihr in die Augen. “Und wirklich?”
Sie hielt seinem Blick nicht stand und sah nach unten. Jetzt kamen sie zu einem Thema, für das sie noch nicht wirklich bereit war. “Besser. Es tut weh ... aber es wird besser ... hoffe ich zumindest.” Jetzt stiegen ihr wirklich Tränen in die Augen.
“Bestimmt, Rory. Du bist ja nicht die erste, der so etwas passiert. Und du bist stark. Du schaffst das. Und Logan wird dir dabei helfen.”, sagte Jess überzeugend und umarmte Rory, sie schien diese Stütze jetzt zu brauchen.
“Danke Jess.”, schluchzte Rory nach ein paar Minuten, in denen er sie still umarmt hatte. Sie machte eine Pause. “Meinst du, ich wäre eine gute Mutter geworden?”, fragte sie dann unsicher.
“Was ist das denn für eine Frage?”, sagte Jess und löste sich von ihr. “Bestimmt, Rory. Allein wie du mit den Zwillingen umgehst, beweist das. Und bei deiner Mutter als Vorbild... Du würdest bestimmt eine sehr gute Mutter sein, etwas verrückt vielleicht, aber gut. Jedes Kind kann glücklich sein, wenn es dich als Mutter bekommt, schon allein, weil es dann die verrückteste GroÃmutter bekommt, die ich mir vorstellen kann. Obwohl ... meine Mutter könnte da nahe an Lorelai herankommen.”
Rory lächelte und wischte sich mit dem Ãrmel über die Augen. “Danke Jess. Ich denke, jedes Kind kann auch glücklich sein, wenn es dich als Daddy bekommt. Du schreibst ihm dann die Gute Nacht Geschichten selbst.”
“Ja, mit richtigen Verfolgungsjagden und SchieÃerein.”, grinste Jess. “Aber es wird noch lange dauern, bis es dazu kommen wird. Bis jetzt hat es keine Frau lange mit mir ausgehalten.”
“Ach, das wird schon noch.”, sagte Rory zuversichtlich.
Jess nickte und stand auf. “Ja, vielleicht. Ich muss dann wieder los.” Rory nickte, stand ebenfalls auf und brachte ihn zur Tür.
“Danke, Jess. Für das Essen und das andere.” Jess lächelte und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
“Kein Thema.” Er ging zum Aufzug. “Und grüà Logan von mir.”
“Mach ich, Dodger.”, rief Rory ihm nach. Er drehte sich noch einmal um, lächelte und stieg dann in den Aufzug. Rory schloss die Tür und atmete durch. Sie fühlte sich jetzt tatsächlich besser, Jess hatte es geschafft, ihr etwas von dem Schmerz zu nehmen und dafür war sie ihm sehr dankbar.
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Life sucks, and then you die. - Yeah, I should be so lucky.
