Teil 25
"Christopher, wir haben uns nichts mehr zu sagen.", meinte Lorelai, und schon wieder fühlte sie, wie sie wütend wurde. Luke schaute sie verwirrt an. "Was gibt es denn für ein Problem?", fragte er. Lorelai hakte sich bei ihm ein, und zog ihn mit sich in Richtung Türe. "Nichts. Es gibt kein Problem, ich will nur kurz an die frische Luft.", meinte sie und hoffte, dass Christopher ihnen nicht folgen würde. Genau das war aber der Fall, er ging ihnen weiter hinterher, und als Lorelai vor der Türe stehen blieb, stand er schon wieder vor ihr. Lorelai verdrehte genervt die Augen. "Christopher-" "Lorelai! Du liebst mich, das weià ich genau! Er-", meinte er, und zeigte auf Luke, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, "... wird dich niemals glücklich machen, du liebst ihn gar nicht, du liebst mich, dass hast du selbst gesagt, du-" "CHRISTOPHER! WIE KANNST DU NUR SO ETWAS SAGEN!", schrie Lorelai auÃer sich. "Ich habe so etwas nie wieder gesagt!", meinte sie etwas leiser, und schaute ängstlich zu Luke, der bei Christophers Rede, vor allem am Schluss, sehr steif geworden war, und Lorelai ungläubig und bitter angeschaut hatte. "Das glaubst du doch nicht etwa?", fragte sie ihn verzweifelt.
"Oh wow, die Stimme kenne ich doch irgendwoher!", meinte Logan verwundert, nicht, weil er sich fragte, woher, sondern weil er sich fragte, warum jetzt schon wieder. Rory blickte erschrocken in die Richtung, aus der Lorelais wütende Stimme kam. "Komm", meinte sie, wartete aber gar nicht auf Logan, sondern rannte schnell zur Quelle des Lärms.
"Mum, Luke, was ist denn?", fragte sie, als sie sah, wie Lorelai auf den seltsam ausschauenden Luke einredete. Christopher stand ein wenig abseits, und war gerade still. "Er hat vorhin mit mir reden wollen, aber er hat nur Mist geredet, und dann habe ich ihm gesagt-", meinte Lorelai halblaut zu Luke. Jetzt erkannte Rory auch, was in seinen Augen stand. Unsicherheit und Zweifel. "Lorelai, siehst du, dir gehen die Argumente aus, weil du in Wirklichkeit keine hast! Du gehörst zu mir, wir sind es, die eine Familie haben können-" "DAD!", schaltete Rory sich auf einmal laut ein. "Was ist los mit dir?", meinte sie, und stellte sich zu ihrer Mum. "Du redest totalen Blech zusammen!" "Nein, Rory, wir können endlich die Familie sein, die wir immer hätten sein sollen!"
Rory schaute ihn ungläubig und wütend an. Aber sie sprach ganz leise. "Warum waren wir denn nie eine Familie?", fragte sie, und sah ihn mit Enttäuschung in den Augen an. "Wer ist immer wieder fortgegangen? DU bist doch der Grund, warum wir nie eine Familie waren!" "Rory, Lorelai wollte nie... ich war immer für dich-" Lorelai sah ihn nur ungläubig an, aber Rory machte ihrer Enttäuschung weiter Luft. "Natürlich wollte Mum, dass du bleibst! Sie hat es dir auch oft genug gesagt, und du bist trotzdem gegangen!"
Logan schaute sie überrascht an. Rory war bis jetzt immer beherrscht gewesen, in jeder Situation, in der er sie gesehen hatte. Jetzt sah er, wie ihre Augen glasig wurden. Und ihre Stimme wurde wieder lauter. "Und du warst NIE für mich da. Wenn du mal gekommen bist, hast du mir ein Buch geschenkt, damit ich keinen Grund zur Klage hatte, aber als Vater warst du nie da! Wo wast du, als ich das erste Mal krank war, als ich drei Wochen mit Fieber im Bett lag? Wo warst du an meinem ersten Schultag?" Eine Träne entwich aus den Augenwinkeln.
"Schätzchen...", meinte nicht etwa Christopher, sondern Lorelai beruhigend. Es machte ihr Angst, ihre Tochter so wütend zu sehen.
"Wo warst du, als ich die Masern hatte, als ich in der Grundschule als erste Schülerin überhaupt die Organisation des Schulfestes übernehmen durfte und alle Hilfe brauchen konnte? Wo warst du, als ich die Abschlussrede in Chilton hielt? Und wo warst du an meinem ersten Collegetag? WANN WARST DU JEMALS FÃR MICH DA; WENN ES MIR ETWAS BEDEUTET HÃTTE???", schrie Rory verletzt, und immer mehr Tränen liefen über ihre Wangen. Christopher sah sie sprachlos an.
"Mum und Luke waren immer für mich da. An meinem ersten Schultag hat mir Luke eine zweite Schultüte geschenkt, er hat mit Mum lauter Sachen gemacht, damit das Grundschulfest ein Erfolg wird, er war bei meinem Abschluss dabei, und hat mir meine Matratze ins Wohnheim gebracht. Mum und er, SIE waren da. SIE sind meine Familie.", meinte sie jetzt wieder fast flüsternd, und doch hörte jeder Anwesende ihre Worte. "Du warst nie da. Ich frage mich, warum ich dich überhaupt noch ´Dad´nenne. Du bist nicht mein Dad.", meinte sie, und rannte dann ohne ein weiteres Wort zu sagen, die Treppe hoch, und ins Gebäude rein.
"Christopher- geh.", meinte Lorelai schwach, und drehte sich zu Luke. Christopher starrte immer noch an den Platz, an dem Rory stand. Dann drehte er sich um. Und ging.
"Das war schrecklich.", meinte Luke. "Ich habe sie noch nie so erlebt!", meinte Lorelai fast etwas ängstlich. Luke nickte. Lorelai schaute ihn an. "Bist du- böse?", fragte sie. Luke schüttelte sofort den Kopf. "Ich hätte sofort wissen müssen, dass er Schwachsinn redet.", meinte er entschuldigend, und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann schlug sich Lorelai an die Stirn. "Rory! Ich muss zu ihr!" Endlich meldete sich Logan zu Wort, der die ganze Szene nur sprachlos verfolgt hatte. "Ich kann nach ihr sehen.", meinte er, und ging schon die Stufen hoch. "Oh! Gut... ja, versuch, sie zu beruhigen.", meinte Lorelai verwirrt. Logan hatte jetzt die ganze Szene beobachtet... Na, was machte es schon...
Rory wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht, und ging durch den Sall auf ihre GroÃeltern zu. "Grandpa, Grandma, es war ein schönes Fest, aber es tut mir leid, ich muss jetzt gehen.", meinte sie schnell, und setzte noch ein gequältes Lächeln auf. Ihre GroÃeltern, die gerade mit 3 verschiedenen Paaren gleichzeitig redeten, drehten sich nur schnell zu ihr um. "Schon? Na, du wirst noch etwas für die Uni vorzubreiten haben. In Ordnung, ich hoffe, es hat dir gefallen. Wir sehen uns ja dann nach unseren Flitterwochen!", meinte Emely, und strahlte bei den letzten Worten ihren wiederaufgebackenen Mann an. Rory nickte freundlich, lieà sich von ihnen drücken, und ging dann schnell an ihren Tisch, um ihre Tasche zu holen.
Dort fand sie Logan. "Rory-" "Ich hab jetzt keine Zeit, sorry Logan.", meinte sie schnell, und ging mit einem Bogen um ihn an die Türe. Logan hatte sie aber im Gang wieder eingeholt, und hielt sie am Arm fest. "Rory, so kannst du doch nicht fahren!", meinte er besorgt. Sie war doch vollkommen durch den Wind! "Lass mich bitte los, Logan."; meinte Rory leise zu ihm aber so eindringlich... Logan war ganz verwirrt. Eine ganz andere Rory stand da vor ihm, eine zutiefst verletzte, traurige- "Bitte!", meinte Rory noch einmal, und riss sich einfach los. Logan starrte ihr verdattert hinterher, wie sie den Gang entlang rannte, als wäre sie vor irgendetwas auf der Flucht. DrauÃen standen immer noch Luke und Lorelai. "Ich gehe zurück nach Yale, ich schau dann in ein paar Tagen mal vorbei.", meinte sie schnell, und gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. "Rory, was ist denn? Du tust so, als wärst du gerade beim Fischen gewesen.", meinte Lorelai besorgt. Rory war auf einmal total kühl. "Nein, alles in Ordnung. Ich komme sicherlich bald vorbei. Bye.", meinte sie schnell, und ging dann auf dem Parkplatz.
Als sie in ihr Auto gestiegen war, krallte sie ihre Hände ans Lenkrad. Anstatt loszufahren, beugte sie sich vor, lehnte ihren Kopf aufs Lenkrad und begann noch bitterlicher zu weinen.
sehr lang, aber diese vorwürfe etc wollte ich einfach unbedingt reinbekommen... ich freu mich auf fb, wenn nicht alle vor langeweile schon nach der hälfte aufgehört haben, zu lesen