So, hier noch ein "netter" kleiner Teil, mal sehen was ihr dazu sagt.
~Kapitel 22~
Emily schreckt aus ihrem Traum hoch. Kalter Angstschweià steht ihr auf der Stirn. Ihr Herz pocht bis zum Hals und sie zittert am ganzen Körper. Tränen steigen ihr in die Augen. Sie schaut zu Richard. Er hat nichts bemerkt, worüber sie froh ist. Richard hatte damit angefangen, aber sie will nicht, dass er sich Sorgen um sie macht. Das würde die ganze Stimmung, die jetzt wieder zwischen ihnen herrscht, zerstören.
Emily steht auf und geht ins Bad um sich den kalten Schweià aus dem Gesicht zu waschen. Als sie in den Spiegel sieht, bemerkt sie ihre roten Augen. Sie muss im Traum schon geweint haben.
Als sie fertig ist, geht sie an das Fenster in dem kleinen Zimmer. Es hat wieder angefangen zu schneien. Sie öffnet es leise und genieÃt den frischen Wind, der ihr ins Gesicht weht. Sie atmet die frische kalte Luft tief ein und merkt, dass sich ihr Puls langsam wieder senkt.
Es war fürchterlich, als sie im Krankenhaus wieder aufgewacht war. Sie konnte sich erst an nichts erinnern. Was ihr jedoch sofort auffiel war, dass ihr Babybauch nicht mehr da war. Sie sah Richard neben sich am Bett sitzen. Sie setzte sich im Bett auf. âWie geht es unserem Sohn?â fragt sie ihn erschrocken jedoch auch ängstlich. Richard sieht sie traurig an und senkt den Kopf. Emily wusste, was geschehen war. Sie starrte ins Leere. Stille Tränen liefen über ihre Wangen. âNeinâ, kam es auf einmal aus ihrem Mund. âNein, nein, nein, nein, nein!â Ihre Worte waren nach und nach lauter geworden. Richard versuchte sie zu beruhigen, fasste sie an die Schultern, doch Emily wehrte ab. Sie stand vom Bett auf und wollte zur Tür hinaus. Richard geht schnell hinter ihr her und hält sie fest. âEmily, geh da nicht raus. Wir können nichts mehr tun. Es ist vorbei.â
Emily dreht sich zu Richard. âIch will meine Sohn sehen!â schreit Emily und weint. âIch will ihn sehen!â âDu kannst ihn nicht sehen Emily. Dass würde ich niemals zulassenâ, sagt Richard in einem leisen, aber bestimmenden Tonfall. âLass mich los. Lass mich los Richard!â Emily versucht sich aus seinem Griff zu befreien. Sie windet sich nach rechts und nach links, doch Richard lässt sie nicht los. Sie trommelt mit den Fäusten auf seine Brust, bis sie sich nach einigen Sekunden, die wie ewig lange Minuten zu sein schienen, kraftlos gegen Richard fallen lässt. âWarum Richard, warum?â fragt Emily unter Tränen. Ihr ganzer Körper bebt. Sie schluchzt gegen Richard. Richard kämpft gegen die Tränen an, die in seine Augen steigen. Emily soll ihn jetzt nicht so sehen. Er muss stark für sie sein. Für sie beide.
Richard fühlt sich hilflos. Was soll er darauf antworten? Darauf gibt es keine Antwort.
âIch weià es nicht, Emily. Vielleicht was es so vorbestimmt. Vielleicht, sollten wir gar kein zweites Kind haben. Es wahr wohl Schicksal.â
Emily blickte nicht auf. Sie war zu schwach um den Kopf zu heben. âEs gibt kein Schicksal. Man kann alles jede Minute ändern Richardâ, sagte Emily in einem bösen Tonfall. Richard antwortete diesmal nicht. Er wollte sich jetzt nicht mit ihr streiten, sich nicht darauf einlassen. Er führte sie zum Bett, wo sie sich, wenn auch etwas widerwillig, hinlegte. Richard holte den Arzt, der eine Schlaftablette brachte, damit sie wenigstens etwas schlafen konnte.
âSchlaf Emily, ich fahre nach Hause und hole dir ein paar Sachenâ, sagte Richard und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. âWie lange werde ich hier bleiben müssen?â fragt Emily. âDer Arzt hat gesagt, mindestens zwei Wochen. Sie wollen sicher gehen, dass es dir auch wirklich gut geht.â âEgal wie lange sie mich hier behalten, es wird mir nicht mehr gut gehenâ, dachte Emily.
âIch komme Vormittags wieder, Emily. Schlaf jetzt und ruh dich aus.â Emily hatte die Augen schon geschlossen und war schon fast im Schlaf versunken, als Richard sie leise sagen hörte: âErzähl Lorelai nichts davon.â Dann war sie eingeschlafen.
Emily zuckt zusammen, als sich zwei Arme von hinten um ihren Bauch schlingen. Richard war wach geworden und zu ihr ans Fenster gegangen. Er gibt ihr einen Kuss auf den Hals. âEmily, du bist ja ganz kalt. Komm vom Fenster weg.â
Emily lehnt sich an Richard. Ihren Fels, derjenige, der sie unterstützt, ihren Ehemann. âWie lange stehst du denn schon hier?â fragt Richard und dreht sie zu sich um. âIch weià nicht Richard. Noch nicht sehr lange, denke ichâ antwortet Emily und lächelt. âIch konnte nicht schlafen. Und da ich gesehen hab, dass es schneit, bin ich aufgestanden und habe zugeschaut.â
âDann komm jetzt wieder ins Bett, Emily. Du wirst sonst noch krank.â Emily lässt sich von Richard zum Bett führen, legt sich hin und deckt sich zu. Sie ist froh, dass Richard nicht gefragt hat, warum sie nicht schlafen kann. Sie hätte es ihm wahrscheinlich auch nicht gesagt.
Richard zieht Emily zu sich heran und legt einen Arm um sie. Er ahnt, warum sie nicht schlafen konnte. Sie hatte bestimmt einen Alptraum, so wie sie sie damals in fast jeder Nacht hatte.
Aber er will sie nicht darauf ansprechen. Es würde alles vermutlich nur schlimmer machen.
Emily schmiegt sich an ihn und legt ihren Kopf auf seine Brust. Sie fühlt sich sicher. âGute Nacht Richardâ, sagt sie. âGute Nacht Emilyâ, antwortet Richard und gibt ihr einen Kuss auf den Kopf. Beide schlafen schnell ein. Richard wacht früh morgens auf und merkt, dass Emily neben ihm im Schlaf weint. Sie dreht sich hin und her und schläft sehr unruhig. Er fasst sie sanft an die Schulter und versucht sie aufzuwecken. Als sie nicht reagiert, sondern nur seine Hand von sich abwehrt, setzt er sich auf und fasst sie an den Schultern. âEmily, wach auf!â sagt er etwas lauter, als er eigentlich gewollt hat.
Emily öffnet erschrocken die Augen. âRichard, was ist den los? Warum hältst du mich fest?â, fragt sie sichtlich erstaunt.
âDu hast anscheinend schlecht geträumt Emily. Du hast sehr unruhig geschlafen.â Richard lässt sie los und Emily setzt sich auf. âWas war es? Kannst du dich daran erinnern?â
Emily überlegt einen Moment. Soll sie es ihm sagen? Wenn sie es ihm sagt, hat er ein schlechtes Gewissen und das will sie nicht. Aber es wieder tot zu schweigen, bringt auf die Dauer auch nichts.
âNein Richard, ich kann mich nicht erinnern. Bestimmt nur irgend so ein blöder Traumâ sagt Emily und versucht zu lächeln. âSchlaf weiter Richard. Es ist erst fünf Uhrâ sagt Emily mit einem Blick auf die Uhr. âWenn wir nachher einkaufen wollen, müssen wir ausgeschlafen sein.â Richard lächelt. âOh ja, das müssen wir.â Er denkt schmunzelnd an die Einkauftouren mit Emily und sieht seine Kreditkarte schon wieder heià laufen.
Emily legt sich wieder hin und schläft auch schnell ein. Richard ist noch eine Weile wach. Emily hat die letzten Nächte wunderbar geschlafen. Hat sie jetzt wegen dem Gespräch vorhin Alpträume? Er vertraut ihr und glaubt ihr. Nein, denkt Richard und schüttelt den Kopf. Wenn sie Alpträume hätte, würde sie es ihm mit Sicherheit sagen. Oder?
Bitte wieder viel FB!!!!!
Und danke nochmal an alle, die uns so Loben, ich sitzt hier und freu mich und heule fast!!!!
*alle kräftig knuddel vor allem meine Em*