29.12.2006, 21:42
Ich hab tatsächlich meine erste deutsche FF angefangen... ich kann es selbst kaum glauben!
Viel Spaà damit und ich hoffe ihr sagt mir was ihr davon haltet!
Kapitel 1: You’ve got mail
„Schau mal, da haben wir doch genau was wir suchen: Haus in ruhiger Lage mit Garten. Zwei Schlafzimmer, 2 Bäder, Wohnzimmer, Küche. Sehr nette Nachbarn. Und im gleichen Ort: Wohnung mit Wohn/Schlafraum, Küche, Bad und ein separates Kinderschlafzimmer. 1 Stock, zentral gelegen in ruhiger Kleinstadt. Das wäre es doch. Ich hätte mit Kayla das Haus und du die Wohnung. In der Kleinstadt hätten wir keine Möglichkeit uns auszuweichen, Kayla könnte nicht surfen gehen und so könntet ihr euch endlich besser kennen lernen, ohne dass wir uns zu dicht auf der Pelle hocken. Und wenn uns langweilig ist könnten wir nach Hartford fahren, laut der Karte hier ist das nicht weit. Und, was sagst du?“ fragte Linda ihren Freund lächelnd.
„Wenn du meinst, dass das hilft, dann sollten wir das versuchen. Schlimmer als jetzt kann das Verhältnis zwischen Kayla und mir sowieso nicht werden“, stimmte Sam noch etwas zögernd zu und zuckte mit den Schultern.
„Sehr gut! Dann auf nach Stars Hollow!“ lachte Linda und fiel ihm erleichtert um den Hals.
2 Wochen zuvor in Stars Hollow:
Diner:
“Wenn du einfach warten würdest bis die Glocken läuten dann wüsstest du auch welche Uhrzeit dann ist” sagte Luke genervt zu Kirk.
“Eigentlich stimmt das so nicht. Gestern stand ich zu nahe an den Glocken und die waren so laut, dass ich jetzt immer noch ein ständiges Klingeln in den Ohren habe. Jetzt kann ich nicht mehr unterscheiden was die Glocken in meinen Ohren und was die richtigen Glocken sind“, jammerte Kirk.
„Oh nein. Warst du schon beim Arzt?” tat Lorelai besorgt und versuchte sich das Lachen zu verkneifen.
“Ja und er hat gesagt ich habe Tinitus. Ich habe es im Internet nachgeschaut auf der Seite „Stars, die deine Krankheit teilen“ und habe herausgefunden, dass William Shatner ebenfalls betroffen ist“, erklärte Kirk.
„Wirklich Kirk und Captain Kirk?!“ sagte Lorelai und konnte sich das Lachen nun nicht mehr verkneifen.
„Die Ironie ist mir nicht verborgen geblieben“ ,sagte Kirk während Luke zwei Teller auf seinen Tisch stellte. „Waren sie das?“ fragte er dann.
„Entspann dich, die Kirchenglocken sind die lauten und nervenden“, klärte Luke ihn auf und ging zurück hinter den Tresen.
“Oh, da mag wohl jemand die Glocken nicht”, stellte Lorelai fest.
“Nicht jeder mag die Glocken”, grummelte Luke.
“Nein, um ehrlich zu sein schon”, schoss Lorelai zurück.
„Sie genieÃen die konstanten Unterbrechungen der Gespräche, den monotonen Klang Stunde für Stunde?“ fragte Luke und zog fragend die Augenbrauen hoch.
“Ja! Kannst du es glauben? Das sind die selben Verrückten die Sonnenuntergänge und den Mond und die Sterne mögen...“ sagte sie ironisch und hielt inne als sie sah wie Luke durch verschiedene Papiere schaute. „Für was brauchst du die Farbkarten?”
“Oh, ich werde nur etwas streichen”
“Ach wirklich? Du sammelst sie also nicht und tauschst sie dann mit Freunden? Was streichst du denn?”
“Ãhm, unsere Wohnung”, sagte er und konzentrierte sich etwas zu sehr auf die Farbkarten in seiner Hand.
“Oh du und ich wir nehmen uns 'ne Wohnung zusammen?“, zog Lorelai ihn auf.
“Nein. Ich und Nicole. Wir nehmen uns 'ne Wohnung zusammen”, klärte Luke sie auf.
“Oh! Das ist groÃartig. Wann?” sagte Lorelai wenig überzeugend.
“Wann was?” fragte Luke irritiert.
“Naja, wann nehmt ihr euch eine Wohnung?” stellte Lorelai klar was sie wissen wollte. Oder eigentlich nicht wissen wollte.
„Vor drei Wochen,“ sagte Luke und bereitete sich auf den Ausbruch vor der jetzt garantiert kommen würde.
“Drei Wochen? Du bist schon umgezogen?” fragte sie und ihr Kinn war noch wenige Zentimeter vom Boden entfernt.
“Ja”, gab Luke zu.
"Huh. Ãhm, wow. Also, wo ist eure Wohnung?” fragte Lorelai, mehr damit etwas gefragt war, als aus wirklichem Interesse. Sie hatte sich immer noch nicht erholt.
“Litchfield”; gestand Luke und lief um den Tresen.
“Du bist nach Litchfield gezogen?” fragte sie und wieder verspürte sie dieses Ziehen in der Brust, das aber langsam nachlieà und von Wut ersetzt wurde.
“Ja”, bestätigte Luke.
“Vor drei Wochen bist du nach Litchfield gezogen?” Lorelai wirbelte herum um ihm in die Augen zu sehen.
“Ja”
“Litchfield liegt in einem anderen Landkreis”, stellte Lorelai fest.
“Ja”, bestätigte Luke auch das, während er weiterhin seiner Arbeit im Diner nachging.
"Naja. Vor drei Wochen bist du also in einen anderen Landkreis gezogen?“ seufzte sie und drehte sich wieder um, während er wieder hinter den Tresen ging.
“Ja”
“Und hattest du vor mir das irgendwann in nächster Zeit mitzuteilen?“ fragte sie nun deutlich sauer.
„Sicher“, nickte Luke.
“Wann?”
“Wenn es sich angeboten hätte,” zuckte er mit den Achseln und ignorierte die Wut die er in seinen Augen sah.
“Wenn es sich angeboten hätte” wiederholte sie, nur um sicher zu gehen, dass er das auch wirklich gesagt hatte.
“Ja”, bestätigte er erneut.
“Okay, also wenn ich dich in den nächsten zwanzig oder dreiÃig Jahren nicht gefragt hätte und dir 'nen Obstkorb nach oben geschickt hätte, dann hättest du ihn nie bekommen” sagte sie jetzt lauter.
“Das ist keine groÃe Sache” versuchte Luke sie zu beschwichtigen.
“ Okay.”
“Ich meine es ist nicht so, dass wir uns alles erzählen“, fügte Luke hinzu.
“Nein! Natürlich nicht. Ich meine heute früh habe ich mir ein Paar Strumpfhosen ruiniert und es dir nicht gesagt. Oh warte, ich glaube ich habe es gerade getan”, schrie Lorelai nun schon fast.
“Hey,du weiÃt es jetzt oder?“ sagte Luke nun ebenfalls lauter.
“Ja. Richtig”, gab sie sarkastisch zurück.
“Schau, es hat sich doch nichts geändert”, startete er einen erneuten Versuch sie zu beruhigen, denn er verstand wirklich nicht weshalb sie so einen Aufstand machte.
„Ja, nichts hat sich geändert, auÃer dass du nicht mehr hier lebst“ Lorelai war noch immer aufgebracht.
“Und weiter?” Luke reichte es langsam. Immer musste sie alles überdramatisieren.
“Und? Ich hab nicht mal deine Telefonnummer”, fuhr Lorelai fort.
“Ich geb dir meine Telefonnummer”, sagte er, doch Lorelai war noch nicht fertig.
“Ich weià nicht einmal in was du wohnst! Eine Wohnung, ein Wohnwagen, eine Höhle...“
“Eine Doppelhaushälfte” klärte Luke sie auf.
“Eine Doppelhaushälfte? Natürlich, denn wenn ich dich ansehe denke ich an eine Auffahrt vor dem Haus“
“Es ist gut jetzt. Du kommst einfach mal vorbei und schaust es dir an”.
„Ach werde ich das? Werde ich vorbei kommen, denn das würde vorraussetzen, dass wir Freunde sind!“ schrie sie.
“Wir sind Freunde”
“Nein, sind wir nicht! Wir sind keine Freunde. Freunde erzählen einander wenigstens die grundlegenden Dinge. Wie wo man wohnt oder wenn man umzieht. Ich dachte wir wären Freunde, aber anscheinend sind wir es nicht!” schrie sie und zog schnell ihre Jacke an und stand wütend auf.
“Wo gehst du hin?” fragte Luke, denn er war nicht bereit das so stehen zu lassen.
“Ich kann nicht bleiben!” sagte Lorelai und stürzte aus dem Diner.
“Lorelai!” rief er ihr nach, doch sein Ruf ging im erneuten Glockenläuten unter.
„Verdammte Glocken!” schrie er genervt.
Eine Woche später hatte sich Lorelai immer noch nicht beruhigt. Luke war weggezogen ohne ihr etwas zu sagen. Luke war weggezogen. Er war mit Nicole zusammen gezogen. Nicole. Da war war es wieder das Stechen in ihrer Brust. Seit dem Streit war sie nicht wieder im Diner gewesen. Auch Sookie die mit Davey bei ihr war konnte sie nicht ablenken und immer wieder schweiften ihre Gedanken ab zu Luke.
“Oh. Ich komm ja schon mein Keks”, sagte Sookie und nahm den weinenden Davey aus seinem Wagen um ihn zu beruhigen.
„Was hat er denn? Hat er Hunger?” fragte Lorelai, irritiert von dem plötzlichen Geschrei.
“Nein, es sind die Glocken” klärte Sookie sie auf und wiegte das Baby auf ihrem Arm um es zu beruhigen.
“Die Glocken läuten doch aber gar nicht!“ gab Lorelai noch irritierter zurück.
“Nein, aber gleich”, stellte Sookie klar.
“Er weint weil die Glocken gleich läuten werden?“
“Er hasst sie. Zuerst hat er nur geweint wenn sie geläutet haben aber jetzt kennt er den Zeitplan”, erklärte Sookie und versuchte weiterhin ihren weinenden Sohn zu beruhigen.
“Oh das ist ja furchtbar” sagte Lorelai mitleidig.
“Glaub mir die um fünf Uhr sind die Schlimmsten”, sagte Sookie und genau in diesem Moment begannen die Glocken tatsächlich wieder zu läuten.
„Oh, oh, ich weiÔ, sagte Sookie zu Davey.
“Du armer Kleiner” sagte Lorelai mitleidig als etwas drauÃen ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie sah Luke in ihrer Auffahrt.
“Hey Sookie, schau mal Luke ist da”, sagte sie mit einem kleinen Lächeln und beide liefen zum Fenster.
„Was macht er denn da?“ fragte Sookie.
“Hm, er schippt Schnee in meiner Auffahrt”, lächelte Lorelai gerührt.
“Er ist gut”, grinste Sookie.
„Ich bin gleich zurück“, sagte Lorelai zu ihrer Freundin, schnappte sich ihre Jacke und ging nach drauÃen.
“Oh, du hast ein Fleckchen vergessen“, rief sie ihm zu, während sie ihre Jacke noch fester um sich zog, doch Luke reagierte nicht.
„Das ist wirklich nett von dir Luke. Hey, können wir uns noch mal streiten, denn meine Regenrinnen müssten gesäubert werden“, spaÃte sie erleichtert. Sie war froh dass Luke den Streit endlich beendete. Er hatte ihr wirklich gefehlt. Luke hörte mit dem Schnee schippen auf und lief zu ihr blieb aber vor der Veranda stehen.
“Du glaubst, dass dich alles etwas angeht. Alles dreht sich um dich. Hier ist eine Neuigkeit: Manche Dinge drehen sich nicht um dich!“ schrie Luke sie an und Lorelai zuckte zusammen als er plötzlich losbrüllte.
“Warum schreist du mich an?“ fragte sie verletzt.
„Wenn ich mit Nicole zusammen ziehen will, dann betrifft das sie und es betrifft mich und das war es dann!“ fuhr er brüllend fort.
“Ja, ich weiÔ, gestand sie ein.
“Es betrifft dich nicht und es geht dich nichts an! Ich muss dir nicht Alles sagen! Und du hast kein Recht mir Schuldgefühle einzureden, weil ich dir nicht Alles erzähle!“, Luke war jetzt richtig in Fahrt.
„Ich hab nicht versucht…” begann Lorelai sich zu verteidigen, doch Luke unterbrach sie.
„Ich binde meine Schuhe selbst seit ich vier bin, ich repariere mein eigenes Auto seit ich vierzehn bin und ich treffe meine eigenen Entscheidungen seit ich krabbeln kann!“
„Was hat das denn jetzt damit zu tun?“ fragte Lorelai.
“Ich schulde dir nichts!” schrie Luke.
“Gut!” schrie Lorelai nun zurück.
“Gar nichts!”
“Gut!” schrieen sich die beiden zu.
“Und schaufel den Schnee von deinem Gehweg! Es ist ein Sicherheitsrisiko und du kannst nicht einfach dran vorbei laufen und ignorieren, dass dir der Schnee bis zum Arsch reicht!“ schrie Luke und stampfte mit der Schaufel in der Hand davon.
“Du hast meine Schaufel noch!“ stoppte ihn Lorelai.
“Ich hab sie dir vor drei Jahren geliehen!“ brüllte Luke und fuchtelte mit der Schaufel wild in der Luft herum, bevor er endgültig ging.
Noch am gleichen Tag, nachdem Rory keine Zeit für sie gehabt hatte und Sookie wieder nachhause gegangen war, beschloss Lorelai, dass sie Urlaub brauchte. Zunächst verwarf sie die Idee wieder, da sie absolut kein Geld dafür hatte.
Doch als sie mitten in der Nach noch immer wach lag und nur daran denken konnte, dass Luke jetzt neben Nicole im Bett lag, da stand sie auf und fand nach einiger Recherche im Internet wonach sie gesucht hatte: Häusertausch.com. Sie würde ihr Haus jemand anderem zur Verfügung stellen und im Gegenzug in das andere Haus ziehen.
Sie beschränkte die Zeit auf eine Woche, denn länger konnte sie Sookie jetzt nicht alleine lassen, überlegte sich noch eine nette Beschreibung für ihr Haus und sendete das Angebot ab.
In der gleichen Nacht lag Luke jedoch nicht neben Nicole im Bett, sondern saà wach am Küchentisch in seiner Wohnung über dem Diner. Seiner alten Wohnung, verbesserte er sich in Gedanken. Er hatte nach dem Streit mit Lorelai einfach nicht schlafen können und hatte angefangen seine Rechnungen abzuarbeiten, die seit Anfang des Monats auf seinem Schreibtisch lagen. Innerlich dankte er Lorelai in diesem Moment dafür, dass sie ihn zu online banking überredet hatte.
Gerade als er die letzte ÃberweiÃung eingegeben und sich ausgelockt hatte öffnete sich eines dieser Werbepopupfenster, die er so sehr hasste. „Häusertausch- eine neue Urlaubserfahrung“ hieà es da und bevor ihm bewusst wurde was er da tat, hatte er auch schon auf die Anzeige geklickt und las sich die Informationen auf der Seite durch. „Urlaub wäre nicht schlecht“, dachte Luke. Er hatte am Nachmittag mit dem Gedanken gespielt angeln zu fahren, aber der See war zu dieser Jahreszeit zugeeist und so hatte er ihn schnell wieder verworfen.
Ohne weiter darüber nachzudenken füllte Luke das Registrierungsformular aus und schickte es ab.
„Sie haben eine neue Nachricht“, sagte Lorelais Laptop zu ihr, als sie ihn anschaltete. Als sie dann die Nachricht las, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
„Wow, dass das so schnell geht. L.A. ich komme“, freute sie sich und tanzte nach oben um zu packen.
Etwa zur gleichen Zeit, fand auch Luke eine Email, dass seine Wohnung angefragt worden wäre.
„Fischen kann ich auch in L.A.“, beschloss er, schaltete den PC aus und machte sich ans Packen.
TBC (5)
Viel Spaà damit und ich hoffe ihr sagt mir was ihr davon haltet!
Kapitel 1: You’ve got mail
„Schau mal, da haben wir doch genau was wir suchen: Haus in ruhiger Lage mit Garten. Zwei Schlafzimmer, 2 Bäder, Wohnzimmer, Küche. Sehr nette Nachbarn. Und im gleichen Ort: Wohnung mit Wohn/Schlafraum, Küche, Bad und ein separates Kinderschlafzimmer. 1 Stock, zentral gelegen in ruhiger Kleinstadt. Das wäre es doch. Ich hätte mit Kayla das Haus und du die Wohnung. In der Kleinstadt hätten wir keine Möglichkeit uns auszuweichen, Kayla könnte nicht surfen gehen und so könntet ihr euch endlich besser kennen lernen, ohne dass wir uns zu dicht auf der Pelle hocken. Und wenn uns langweilig ist könnten wir nach Hartford fahren, laut der Karte hier ist das nicht weit. Und, was sagst du?“ fragte Linda ihren Freund lächelnd.
„Wenn du meinst, dass das hilft, dann sollten wir das versuchen. Schlimmer als jetzt kann das Verhältnis zwischen Kayla und mir sowieso nicht werden“, stimmte Sam noch etwas zögernd zu und zuckte mit den Schultern.
„Sehr gut! Dann auf nach Stars Hollow!“ lachte Linda und fiel ihm erleichtert um den Hals.
2 Wochen zuvor in Stars Hollow:
Diner:
“Wenn du einfach warten würdest bis die Glocken läuten dann wüsstest du auch welche Uhrzeit dann ist” sagte Luke genervt zu Kirk.
“Eigentlich stimmt das so nicht. Gestern stand ich zu nahe an den Glocken und die waren so laut, dass ich jetzt immer noch ein ständiges Klingeln in den Ohren habe. Jetzt kann ich nicht mehr unterscheiden was die Glocken in meinen Ohren und was die richtigen Glocken sind“, jammerte Kirk.
„Oh nein. Warst du schon beim Arzt?” tat Lorelai besorgt und versuchte sich das Lachen zu verkneifen.
“Ja und er hat gesagt ich habe Tinitus. Ich habe es im Internet nachgeschaut auf der Seite „Stars, die deine Krankheit teilen“ und habe herausgefunden, dass William Shatner ebenfalls betroffen ist“, erklärte Kirk.
„Wirklich Kirk und Captain Kirk?!“ sagte Lorelai und konnte sich das Lachen nun nicht mehr verkneifen.
„Die Ironie ist mir nicht verborgen geblieben“ ,sagte Kirk während Luke zwei Teller auf seinen Tisch stellte. „Waren sie das?“ fragte er dann.
„Entspann dich, die Kirchenglocken sind die lauten und nervenden“, klärte Luke ihn auf und ging zurück hinter den Tresen.
“Oh, da mag wohl jemand die Glocken nicht”, stellte Lorelai fest.
“Nicht jeder mag die Glocken”, grummelte Luke.
“Nein, um ehrlich zu sein schon”, schoss Lorelai zurück.
„Sie genieÃen die konstanten Unterbrechungen der Gespräche, den monotonen Klang Stunde für Stunde?“ fragte Luke und zog fragend die Augenbrauen hoch.
“Ja! Kannst du es glauben? Das sind die selben Verrückten die Sonnenuntergänge und den Mond und die Sterne mögen...“ sagte sie ironisch und hielt inne als sie sah wie Luke durch verschiedene Papiere schaute. „Für was brauchst du die Farbkarten?”
“Oh, ich werde nur etwas streichen”
“Ach wirklich? Du sammelst sie also nicht und tauschst sie dann mit Freunden? Was streichst du denn?”
“Ãhm, unsere Wohnung”, sagte er und konzentrierte sich etwas zu sehr auf die Farbkarten in seiner Hand.
“Oh du und ich wir nehmen uns 'ne Wohnung zusammen?“, zog Lorelai ihn auf.
“Nein. Ich und Nicole. Wir nehmen uns 'ne Wohnung zusammen”, klärte Luke sie auf.
“Oh! Das ist groÃartig. Wann?” sagte Lorelai wenig überzeugend.
“Wann was?” fragte Luke irritiert.
“Naja, wann nehmt ihr euch eine Wohnung?” stellte Lorelai klar was sie wissen wollte. Oder eigentlich nicht wissen wollte.
„Vor drei Wochen,“ sagte Luke und bereitete sich auf den Ausbruch vor der jetzt garantiert kommen würde.
“Drei Wochen? Du bist schon umgezogen?” fragte sie und ihr Kinn war noch wenige Zentimeter vom Boden entfernt.
“Ja”, gab Luke zu.
"Huh. Ãhm, wow. Also, wo ist eure Wohnung?” fragte Lorelai, mehr damit etwas gefragt war, als aus wirklichem Interesse. Sie hatte sich immer noch nicht erholt.
“Litchfield”; gestand Luke und lief um den Tresen.
“Du bist nach Litchfield gezogen?” fragte sie und wieder verspürte sie dieses Ziehen in der Brust, das aber langsam nachlieà und von Wut ersetzt wurde.
“Ja”, bestätigte Luke.
“Vor drei Wochen bist du nach Litchfield gezogen?” Lorelai wirbelte herum um ihm in die Augen zu sehen.
“Ja”
“Litchfield liegt in einem anderen Landkreis”, stellte Lorelai fest.
“Ja”, bestätigte Luke auch das, während er weiterhin seiner Arbeit im Diner nachging.
"Naja. Vor drei Wochen bist du also in einen anderen Landkreis gezogen?“ seufzte sie und drehte sich wieder um, während er wieder hinter den Tresen ging.
“Ja”
“Und hattest du vor mir das irgendwann in nächster Zeit mitzuteilen?“ fragte sie nun deutlich sauer.
„Sicher“, nickte Luke.
“Wann?”
“Wenn es sich angeboten hätte,” zuckte er mit den Achseln und ignorierte die Wut die er in seinen Augen sah.
“Wenn es sich angeboten hätte” wiederholte sie, nur um sicher zu gehen, dass er das auch wirklich gesagt hatte.
“Ja”, bestätigte er erneut.
“Okay, also wenn ich dich in den nächsten zwanzig oder dreiÃig Jahren nicht gefragt hätte und dir 'nen Obstkorb nach oben geschickt hätte, dann hättest du ihn nie bekommen” sagte sie jetzt lauter.
“Das ist keine groÃe Sache” versuchte Luke sie zu beschwichtigen.
“ Okay.”
“Ich meine es ist nicht so, dass wir uns alles erzählen“, fügte Luke hinzu.
“Nein! Natürlich nicht. Ich meine heute früh habe ich mir ein Paar Strumpfhosen ruiniert und es dir nicht gesagt. Oh warte, ich glaube ich habe es gerade getan”, schrie Lorelai nun schon fast.
“Hey,du weiÃt es jetzt oder?“ sagte Luke nun ebenfalls lauter.
“Ja. Richtig”, gab sie sarkastisch zurück.
“Schau, es hat sich doch nichts geändert”, startete er einen erneuten Versuch sie zu beruhigen, denn er verstand wirklich nicht weshalb sie so einen Aufstand machte.
„Ja, nichts hat sich geändert, auÃer dass du nicht mehr hier lebst“ Lorelai war noch immer aufgebracht.
“Und weiter?” Luke reichte es langsam. Immer musste sie alles überdramatisieren.
“Und? Ich hab nicht mal deine Telefonnummer”, fuhr Lorelai fort.
“Ich geb dir meine Telefonnummer”, sagte er, doch Lorelai war noch nicht fertig.
“Ich weià nicht einmal in was du wohnst! Eine Wohnung, ein Wohnwagen, eine Höhle...“
“Eine Doppelhaushälfte” klärte Luke sie auf.
“Eine Doppelhaushälfte? Natürlich, denn wenn ich dich ansehe denke ich an eine Auffahrt vor dem Haus“
“Es ist gut jetzt. Du kommst einfach mal vorbei und schaust es dir an”.
„Ach werde ich das? Werde ich vorbei kommen, denn das würde vorraussetzen, dass wir Freunde sind!“ schrie sie.
“Wir sind Freunde”
“Nein, sind wir nicht! Wir sind keine Freunde. Freunde erzählen einander wenigstens die grundlegenden Dinge. Wie wo man wohnt oder wenn man umzieht. Ich dachte wir wären Freunde, aber anscheinend sind wir es nicht!” schrie sie und zog schnell ihre Jacke an und stand wütend auf.
“Wo gehst du hin?” fragte Luke, denn er war nicht bereit das so stehen zu lassen.
“Ich kann nicht bleiben!” sagte Lorelai und stürzte aus dem Diner.
“Lorelai!” rief er ihr nach, doch sein Ruf ging im erneuten Glockenläuten unter.
„Verdammte Glocken!” schrie er genervt.
Eine Woche später hatte sich Lorelai immer noch nicht beruhigt. Luke war weggezogen ohne ihr etwas zu sagen. Luke war weggezogen. Er war mit Nicole zusammen gezogen. Nicole. Da war war es wieder das Stechen in ihrer Brust. Seit dem Streit war sie nicht wieder im Diner gewesen. Auch Sookie die mit Davey bei ihr war konnte sie nicht ablenken und immer wieder schweiften ihre Gedanken ab zu Luke.
“Oh. Ich komm ja schon mein Keks”, sagte Sookie und nahm den weinenden Davey aus seinem Wagen um ihn zu beruhigen.
„Was hat er denn? Hat er Hunger?” fragte Lorelai, irritiert von dem plötzlichen Geschrei.
“Nein, es sind die Glocken” klärte Sookie sie auf und wiegte das Baby auf ihrem Arm um es zu beruhigen.
“Die Glocken läuten doch aber gar nicht!“ gab Lorelai noch irritierter zurück.
“Nein, aber gleich”, stellte Sookie klar.
“Er weint weil die Glocken gleich läuten werden?“
“Er hasst sie. Zuerst hat er nur geweint wenn sie geläutet haben aber jetzt kennt er den Zeitplan”, erklärte Sookie und versuchte weiterhin ihren weinenden Sohn zu beruhigen.
“Oh das ist ja furchtbar” sagte Lorelai mitleidig.
“Glaub mir die um fünf Uhr sind die Schlimmsten”, sagte Sookie und genau in diesem Moment begannen die Glocken tatsächlich wieder zu läuten.
„Oh, oh, ich weiÔ, sagte Sookie zu Davey.
“Du armer Kleiner” sagte Lorelai mitleidig als etwas drauÃen ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie sah Luke in ihrer Auffahrt.
“Hey Sookie, schau mal Luke ist da”, sagte sie mit einem kleinen Lächeln und beide liefen zum Fenster.
„Was macht er denn da?“ fragte Sookie.
“Hm, er schippt Schnee in meiner Auffahrt”, lächelte Lorelai gerührt.
“Er ist gut”, grinste Sookie.
„Ich bin gleich zurück“, sagte Lorelai zu ihrer Freundin, schnappte sich ihre Jacke und ging nach drauÃen.
“Oh, du hast ein Fleckchen vergessen“, rief sie ihm zu, während sie ihre Jacke noch fester um sich zog, doch Luke reagierte nicht.
„Das ist wirklich nett von dir Luke. Hey, können wir uns noch mal streiten, denn meine Regenrinnen müssten gesäubert werden“, spaÃte sie erleichtert. Sie war froh dass Luke den Streit endlich beendete. Er hatte ihr wirklich gefehlt. Luke hörte mit dem Schnee schippen auf und lief zu ihr blieb aber vor der Veranda stehen.
“Du glaubst, dass dich alles etwas angeht. Alles dreht sich um dich. Hier ist eine Neuigkeit: Manche Dinge drehen sich nicht um dich!“ schrie Luke sie an und Lorelai zuckte zusammen als er plötzlich losbrüllte.
“Warum schreist du mich an?“ fragte sie verletzt.
„Wenn ich mit Nicole zusammen ziehen will, dann betrifft das sie und es betrifft mich und das war es dann!“ fuhr er brüllend fort.
“Ja, ich weiÔ, gestand sie ein.
“Es betrifft dich nicht und es geht dich nichts an! Ich muss dir nicht Alles sagen! Und du hast kein Recht mir Schuldgefühle einzureden, weil ich dir nicht Alles erzähle!“, Luke war jetzt richtig in Fahrt.
„Ich hab nicht versucht…” begann Lorelai sich zu verteidigen, doch Luke unterbrach sie.
„Ich binde meine Schuhe selbst seit ich vier bin, ich repariere mein eigenes Auto seit ich vierzehn bin und ich treffe meine eigenen Entscheidungen seit ich krabbeln kann!“
„Was hat das denn jetzt damit zu tun?“ fragte Lorelai.
“Ich schulde dir nichts!” schrie Luke.
“Gut!” schrie Lorelai nun zurück.
“Gar nichts!”
“Gut!” schrieen sich die beiden zu.
“Und schaufel den Schnee von deinem Gehweg! Es ist ein Sicherheitsrisiko und du kannst nicht einfach dran vorbei laufen und ignorieren, dass dir der Schnee bis zum Arsch reicht!“ schrie Luke und stampfte mit der Schaufel in der Hand davon.
“Du hast meine Schaufel noch!“ stoppte ihn Lorelai.
“Ich hab sie dir vor drei Jahren geliehen!“ brüllte Luke und fuchtelte mit der Schaufel wild in der Luft herum, bevor er endgültig ging.
Noch am gleichen Tag, nachdem Rory keine Zeit für sie gehabt hatte und Sookie wieder nachhause gegangen war, beschloss Lorelai, dass sie Urlaub brauchte. Zunächst verwarf sie die Idee wieder, da sie absolut kein Geld dafür hatte.
Doch als sie mitten in der Nach noch immer wach lag und nur daran denken konnte, dass Luke jetzt neben Nicole im Bett lag, da stand sie auf und fand nach einiger Recherche im Internet wonach sie gesucht hatte: Häusertausch.com. Sie würde ihr Haus jemand anderem zur Verfügung stellen und im Gegenzug in das andere Haus ziehen.
Sie beschränkte die Zeit auf eine Woche, denn länger konnte sie Sookie jetzt nicht alleine lassen, überlegte sich noch eine nette Beschreibung für ihr Haus und sendete das Angebot ab.
In der gleichen Nacht lag Luke jedoch nicht neben Nicole im Bett, sondern saà wach am Küchentisch in seiner Wohnung über dem Diner. Seiner alten Wohnung, verbesserte er sich in Gedanken. Er hatte nach dem Streit mit Lorelai einfach nicht schlafen können und hatte angefangen seine Rechnungen abzuarbeiten, die seit Anfang des Monats auf seinem Schreibtisch lagen. Innerlich dankte er Lorelai in diesem Moment dafür, dass sie ihn zu online banking überredet hatte.
Gerade als er die letzte ÃberweiÃung eingegeben und sich ausgelockt hatte öffnete sich eines dieser Werbepopupfenster, die er so sehr hasste. „Häusertausch- eine neue Urlaubserfahrung“ hieà es da und bevor ihm bewusst wurde was er da tat, hatte er auch schon auf die Anzeige geklickt und las sich die Informationen auf der Seite durch. „Urlaub wäre nicht schlecht“, dachte Luke. Er hatte am Nachmittag mit dem Gedanken gespielt angeln zu fahren, aber der See war zu dieser Jahreszeit zugeeist und so hatte er ihn schnell wieder verworfen.
Ohne weiter darüber nachzudenken füllte Luke das Registrierungsformular aus und schickte es ab.
„Sie haben eine neue Nachricht“, sagte Lorelais Laptop zu ihr, als sie ihn anschaltete. Als sie dann die Nachricht las, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
„Wow, dass das so schnell geht. L.A. ich komme“, freute sie sich und tanzte nach oben um zu packen.
Etwa zur gleichen Zeit, fand auch Luke eine Email, dass seine Wohnung angefragt worden wäre.
„Fischen kann ich auch in L.A.“, beschloss er, schaltete den PC aus und machte sich ans Packen.
TBC (5)