Lorelai beschloss auf Rorys Vorschlag einzugehen und später mit ihr über alles zu sprechen
Nachdem Lorelai und Rory sich beruhigt hatten und sie ihrer Mutter noch von der Gesichte mit der Polizei erzählt hatte, verlieÃen sie ihr Haus und zogen los.
Bis zu Kyle war es kein langer Marsch. Jeder Ort in Stars Hollow war schnell zu Fuà erreichen. Als die Zwei vor dem Haus von Kyle ankamen, räumten Kyle und sein Freund Marschall gerade den Vorgarten auf. Es lag Müll auf dem Rasen des gepflegten Vorgartens. Ãberall die Pappbecher in blau und rot. Der weiÃe Gartenzaun war teileweise auch ziemlich angeschlagen. An der Haus Tür standen ein Mann und eine Frau. Es waren Kyles Eltern. Sie hatten ihre Arme vor dem Körper verschränkt. Obwohl die Gilmores sie freundlich begrüÃten, blieben sie mit herunter gezogenen Augenbraun stehen und sagten kein Ton. âIch wollte den Rucksack meiner Freundinâ¦.â Rory konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Kyles Mutter zeigt nur stumm auf die Haustür. Ohne ein weiters Wort zu sagen, betrat Rory das Haus.
Nach nur wenigen Minuten kam sie zurück. In der einen Hand hielt sie den Rucksack ihrer Freundin und in der anderen ihre Jacke. Der Rucksack hatte ziemlich gelitten. âDas sind ja zwei Witzfiguren, hast du das gesehen.â Lorelai hatte die ganze Zeit die Arbeiten von Kyle und Marschall beobachtet. âSo ich hab jetzt alles, können wir los?â fragte Rory wesentlich genervt. âWarum hältst du ihn so.â Es war auf eine Anspielung auf den grünlichen Rucksack in Rorys Hand. âWeil als Lane damit kam, noch einfarbig war.â Seine eigentliche Farbe schien blau zu sein, hinzukamen jetzt aber noch die grünlichen Flecken, die sich über seine gesamte Fläche verteilte. âDu willst den noch wieder haben? Nachdem er sich die ganze Nacht herum getrieben hat? Er wird nie wieder so ein wie früher. Ein Makel haftet an dem Teil. Er wird sein Leben lang verflucht sein.â Rory sah ihre Mutter mit groÃen Augen an: âAber wir dürfen ihn nicht verstoÃen.â Sie lieà den Rucksack auf den Boden fallen. âOkay,â¦.. deine erste Party mit Razzia, ich bin so stolz auf dich.â Ein grinsen konnte sich Lorelai nicht verkneifen. âMom,â sagte Rory leicht genervt, während sie ihre Jacke anzog. âIch wünschte ich hätte dabei sein können.â Die jüngere Gilmore warf ihre Haare über die Schultern. âWar halb so wild,â grinste auch Rory. Das wäre ja noch schöner, die Mutter feuert ihren Ex-Freund an ihren neuen Freund zu verprügeln. Ihr war klar, dass es wirklich so gekommen wäre, wenn Lorelai dabei gewesen wäre. âWaren sie mit Mannschaftswagen da,â fragte Lorelai mit einem leichten sarkastischen Unterton. âJa und wir konnten uns noch gerade rechtzeitig aus dem Staub machen und sind noch in die nächste Bar gezogen.â Auf einen dummen Spruch ihrer Mutter konnte sie nicht anderes reagieren. âUnd wie war Heming way drauf?â Wie immer musste Lorelai noch einen oben drauf setzten. âWieder voll trunken.â
Da wurden die Gilmores von Luke überrascht. âHey Luke,â rief Lorelai ihm nach. Anscheinend hatte er die Zwei nicht gesehen. Er dreht sich um und machte ein paar Schritte auf sie zu. âIch liege im Bett, ich habe noch zehn Minuten, die ich schlafen kann. Das ist nicht gerade die Welt, aber zehn Minuten sind zehn Minuten. Du weiÃt was ich meine?â fragte Luke. âNatürlich, ⦠ja!â entgegnete Lorelai. âZehn Minuten sind toll,â lächelte Rory verlegen. âUnd dann klingelt das Telefon. Es bimmelt und bimmelt und bimmelt und bimmelt, also ging ich ran.â Seine Kopf wurde leicht rot. âLass mal dein Gehör untersuchen,â fuhr Lorelai dazwischen. âKann ich vielleicht bitte zu Ende erzählen?â Jetzt war sein Kopf wirklich rot. âIch mein ja nur, wenn es im Ohr klingelt.â Wieder ein dummer Spruch mehr, den sich Lorelai wohl sparen können. âJedenfalls kam der Anruf von John. Er sagt er wäre Kyles Vater und Kyle hätte den Abend zuvor ohne Erlaubnis eine Party geschmissen. Da haben sich zwei Jungs geprügelt und sein Haus demoliert. Also will er das ich vorbei komme und den angerichteten Schaden begutachtet um eine Lösung zu finden.â Während Luke erzählte fiel Rorys Blick auf den Boden und Lorelai versuchte in die Augen ihrer Tochter zu schauen. âAlso ich kenne keinen John und einen Kyle erst Recht nicht, aber ich könnte mir vorstellen, wer sich auf einer Party prügelt und dabei ein ganzes Haus dabei in Schutt und Asche legt. Ich rate mal wild, ich glaube sein Name reimt sich aus Tess. So sieht es aus, da bin ich. Ich gehe jetzt rein um mit John über Kyle und über den Jungen mit dem Zahnweh, der nur noch ein Scherbenhaufen ist, reden.â Nachdem er seinen Satz beendet hatte fragte Lorelai unwissend: âWorüber?â
Immer noch starrte Rory verloren auf den Gehweg. âGanz genau.â Luke drehte sich um und ging in Richtung Haus. âLass und los!â Rory konnte in den Augenwinkel Dean am anderen Ende der StraÃe sehen. Sie legte einen Schritt zu und Lorelai schnell hinter her.
Nachdem Rory Lane besucht und ihr den Rucksack zurück gegeben hatte, ging sie zurück nach Hause.
âMom? Bist du zuhause?â Rory kam durch die Hintertür. Es war still. Sie ging zur Treppe. Von oben hörte sie, wie Lorelai anscheinend telefonierte. âMom, ich bin wieder da,â rief Rory ihrer Mutter entgegen. Dann lieà sie sich auf das Sofa fallen und versank in dessen Tiefen. Einige Minuten später kam Lorelai die Treppe herunter gelaufen. âIch kann es immer noch nicht glauben.â Völlig auÃer Atem lieà sie sich ebenfalls aufs Sofa fallen. Es kam schon oft vor, dass Rory sich einfach keinen Reim auf die nicht zusammenhängen Sätzen der Mutter machen konnte. âFran, die gute alte Fran. Als Sookie und ich vorhin an ihrer Bäckerei vorbei gegangen sind, hing dort ein Schildâ¦..â Lorelai stockte einen kurzen Moment und nahm die Hand ihrer Tochter. âFran ist verstorben,â sagte sie dann zögerlich.
Die gute alte Fran. Oft hatten Rory und Lorelai die Spezialitäten der alten Damen genossen. Zu letzt hatte sie für Lorelais Geburtstag eine riesen Geburtstagstorte gebacken und liebevoll verziert. Ein langes Leben in Stars Hollow. Ihre Vorfahren haben auch schon die Ruhe der verschlafenen Kleinstadt genossen. Das Dragonfly Inn, jetzt war auch der Grossen bei Rory gefallen. Sookie und Lorelai hatten versucht Fran das herunter gekommene Hotel und das verwahrloste Grundstück drum herum abzukaufen. Der Traum eines eigenen kleines Hotels sollte wahr werden. Doch damals konnte sich Fran nicht zu einem Verkauf des Familienbesitzes überwinden. Nun hatte sich das Blatt gewendet und eine neue Chance hatte sich für Lorelai und Sookie aufgetan.
âDas Hotel! Ja, vielleicht werden wir, Sookie und ich, doch noch unseren Plan vom eigenen Hotel verwirklichen. Rory verdrehte die Augen. âDu verstehst mich falsch Kleine. Ich freue mich nicht, dass sie von uns gegangen ist. Sie wird mir genauso fehlen, wie jedem anderen hier auch. Ein Teil dieser Stadt hat uns verlassen. Rory, sie hatte ein langes und erfülltes Leben.â
Rory stand auf, um in die Küche zu gehen. Den ganzen Morgen war sie unterwegs. Ihre Kehle schrie regelrecht nach einem kalten Getränk und auch ihre Mutter würde bestimmt nicht nein sagen. So füllte sie zwei Gläser mit eiskalter Soda aus dem Kühlschrank und begab sich zurück ins Wohnzimmer. Während sie mit Lane unterwegs gewesen war und Rory durch die fast aussichtlose Situation ihrer besten Freundin abgelenkt war, musste sie kaum an Jess denken. Doch nun war der Gedanke wieder zurück. Sie hatte ihn direkt vor ihren Augen.
âSetz Dich!â Lorelai klopfte mit der Hand auf den freien Platz neben ihr auf dem Sofa. Was Rory auch tat. Ihr Blick fiel auf Lorelai. Sie schüttelte den Kopf. âIch würde nur gerne wissen, was jetzt nach all dem in deinem Kopf vorgeht. â Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, überlegte Rory nicht lange: âIch habe lange nichts gesagt. Vielleicht aus Angst vor deinen harten Worten. Es fiel auch nicht oft ein gutes Wort über Jess. Es war berechtigt, ⦠teilweise. Das weià ich. Du bist meine Mutter, aber ich liebe Jess. Mir ist klar so geht es nicht weiter. Ich wollte nicht die Art von Freundin sein, die von ihrem Freund schlecht behandelt wird.â Zum dritten mal an diesem Tag liefen ihr Tränen übers Gesicht. Die ganze Belastung der letzten Wochen fielen von ihr ab. Sie hätte viel früher mit ihrer Mutter sprechen sollen.
âDarf ich jetzt mal was dazu sagen?â Lorelai war Vorsichtig. Zuviel Angst hatte sie davor, dass sie etwas falsches sagen oder machen könnte. Denn Lorelai wusste, dass es Rory schlecht ging. Wie oft hatte sie sich gewünscht das Jess niemals in die Stadt gekommen wäre. Er passt nicht hier her, dachte sie immer. Und vor allem nicht zu ihrer Tochter, die sie gern vor schlechten Erfahrungen schützen wollte. Aber es war nun mal so gekommen und auch wenn Lorelai es sich anders gewünscht hat, waren Rory und Jess nun ein Paar. Waren sie es noch? Lorelai war sich da genau so unsicher wie Rory selbst.â Lass mich bitte aussprechen.â Zur gleichen Zeit zogen die Gilmores ihre FüÃe hoch und setzten sich im Schneidersitz auf das Sofa. Nun saÃen sie sich direkt gegenüber. Beide atmeten tief durch. Rory brauchte einen Rat, den Rat einer Mutter und den Rat einer Freundin. Sie hatte Glück, dass der Zufall es so wollte, dass ihre Mutter beides in einem war.
âDu hast Recht. Mir sind nie die passenden Worte für Jess eingefallen. Auch damit, dass ich Deine Mutter bin. Das weià ich wirklich gut.â Rory lächelte. âSeit dem du klein warst, habe ich mir gewünscht, du würdest nie Interesse an Jungs bekommen. Je älter du aber wurdest, so unwahrscheinlicher wurde es aber dann. Okay, dann kam Dean!â Rory konnte sich das Augendrehen nicht verkneifen. âWarte doch, ich bin noch nicht fertigâ¦. Dean war gut. Ein guter, richtig guter erster Freund. Das habe ich dir schon einmal gesagt.â Ja das hatte Lorelai und das nicht nur einmal. Immer wieder hatte sie darauf hingewiesen wie gut Dean und was für ein GroÃstadttrottel Jess war. âEs ist Vergangenheit. Für dich und auch für Dean. Es war an der Zeit. Du hast Jess. Okay ! Auch wenn ich es mir anderes gewünscht habe, ist es deine Entscheidung. Ich kann lediglich meine Meinung sagen, was du daraus machst ist deine Sache. Du hast heute Morgen zwei Dinge gesagt, zwei Dinge die mir den ganzen Tag auf der Zunge liegen, weil du wirklich Recht hattest. Erstens, du liebst ihn, ganz klar, weià ich, und zweitens das hier jeder besser weiÃ, wie Jess ist und wie eure Beziehung laufen soll. Fangen wir mal mit zweitens an, Rory, Jess ist nicht gerade beliebt. Es interessiert sich jeder für euch. Das muss dir egal werden. Nur du, nicht ich, Mrs. Petty, Taylor oder vielleicht Andrew sind mit Jess zusammen.â Das Jess bei den Nachbarn und Bewohnern durch einige Aktionen, die in kurzer Zeit gemacht, nahmen ihm viele Leute übel. Wie der Diebstahl von Babettes Gartenzwerg oder der Aktion vor Taylors Laden, worüber aber Lorelai und Rory auch lachen konnten. Denn Taylor war einfach Taylor.
âUnd da sind wir schon bei erstens, du liebst ihn. Ich mache mir nur Sorgen. Das muss ich denn wie wir ja festgestellt haben, bin ich eindeutig deine Mutter. So gerne ich auch nebenbei deine Freundin bin, bin ich nun mal auch deine Mutter. Aber falls es dir hilft und du das möchtest spreche ich kurz als Freundin mit dir.â Da Rory gerne hören wollte, was ihre Mutter noch zu sagen hatte, nickte sie nur. âEr hat einen Fehler gemacht. Vielleicht hätte er erst mit dir sprechen sollen, statt dich auf einer Party einfach machomäÃig zu überrumpeln. Das war nicht fair. Aber wenn du trotz alledem jetzt noch eine Zukunft mit Jess haben möchtest, dann rede offen mit ihm. Sag ihm ehrlich was du denkst. Nehme dir die Zeit dazu und wenn er nicht zuhört, auf stur schaltet, dann lass ihn. Man kann einen Menschen nicht ändern, auch einem kleinen Engel wie dir nicht. Ruf ihn an oder geh am besten zu Luke, nein, treff dich an einem neutralen Ort mit ihm. Rede mit ihm. Ãberleg dir gut, was du zu sagen hast, aber lass nicht soviel Zeit vergehen. Aber meine gröÃte Bitte ist, wenn es dir schlecht geht, komm zu Mami.â
Jetzt hatte jeder gesagt, was ihnen auf dem Herzen lag und auf der Seele brannte. Rory ging es schon ein wenig besser. Wieso hatte sie nicht schon früher mit ihrer Mutter gesprochen? Vor allem wieso hatte sie nicht so vor Wochen mit Jess über die Probleme ihrer Beziehung gesprochen. Sie stand auf und ging in ihr Zimmer. Dort setzte sie sich auf ihr Bett und lieà alles noch einmal vor ihren Augen Revue passieren. Als Rory so darüber nachdachte, fiel ihr auf einmal Dean ein. Sie hatte ganz vergessen, dass auch er noch sein Fett weg bekommen musste. War Dean immer noch eifersüchtig? Auf jeden Fall, egal aus welchen Gründen es zu dieser Schlägerei kam, wollte Rory auch mit ihm noch ein ernstes Wort sprechen. So leicht wollte sie es ihm nicht machen. Aber das stellte sie erst einmal zurück. Die BlöÃe ihn aufzusuchen würde sie sich nicht geben. Irgendwann würde sie ihn wieder sehen und bis dahin würden ihr die passenden Wörter schon einfallen. Doch zu allererst kommt Jess. Das war wichtiger als alles andere. Leider hatte sie noch ein Treffen für in der Schule wegen der nächsten Franklinausgabe. Paris würde sie töten, wenn sie dort nicht erscheinen würde. Zumal Paris durch Jamie noch exzentrischer war. Aber gleich heute Abend oder spätestens morgen wollte Rory Jess aufsuchen, um mit ihm zu sprechen.
Das Treffen in der Schule war nach langen Stunden endlich zu Ende.
Es war ein anstrengender Nachmittag mit Paris. Das diese Person auch nie mit etwas zufrieden sein kann. Wie ein kleiner Diktator hetzte Paris immer wieder zwischen den einzelnen Redakteuren hin und her. Zwischen durch schrie sie immer mal wieder. Rory versuchte es immer wieder locker zu sehen. Während sie die Andren immer wieder ausbaute, versuchte Paris so gut es ging aus dem Weg zu gehen.
Nun war es ja aber geschafft. Bevor Rory nach Hause fuhr, wollte sie noch einmal nachsehen, ob sich eine Möglichkeit ergab mit Jess zu sprechen. Zum Glück hatte ihr Lorelai das Auto gegeben, damit Rory nicht mit dem Bus fahren musste.
Jetzt war sie schon zweimal ums Diner herum gefahren. Bis auf den letzten Platz waren alle Plätze belegt. Jess und Luke rannten hin und her. Es tat gut ihn zu sehen. Rory würde jetzt gern einfach hinein gehen. Er sah gut aus. Jess sah immer gut. Sah er schon mal nicht gut aus? Rory konnte sich daran nicht erinnern. So stand sie noch eine Weile da und überlegt, was sie nun tun sollte. Jetzt wäre kein günstiger Zeitpunkt. Jess hätte sowieso keine Zeit ein ernstes Gespräch zuführen. Es ist besser, ich fahre nach Hause, dachte sie sich, startete den Wagen und machte sich auf den Heimweg. Vielleicht konnte sie ihre Mutter noch dazu überreden etwas âkleinesâ zu Essen zu bestellen.
Im Diner herrschte das Chaos. Seit dem Luke seinen Neffen nach seiner Rückkehr von der Schadensbegutachtung einen heftigen Streit hatten, sprachen sie nur noch das nötigste. Zu Mal auch noch Jess Vater Jimmy in Stars Hollow aufgetaucht war. Noch hatte Luke Jess noch nicht erzählt, dass Jimmy heute im Diner gewesen ist. Das hatte er auch nicht vor. Nachdem Jimmy nämlich bei Lukes gewesen war, furLuke im nach. Der gute Jimmy hatte sein Geldbörse liegen lassen. Jess hatte sie gefunden und Luke bei seiner Rückkehr von seinem Besuch bei Kyle gegeben. Da Jess seinen Vater nicht kannte, Jimmy verlieà ihn und sein Mutter noch als Jess ein Baby war, würde er wohl nie bemerken, dass er heute zum ersten Mal mit seinem Vater gesprochen hatte. Das alles hatte Luke noch viel wütender gemacht. Am liebsten würde er sich für seinen Wutausbruch bei Jess entschuldigen, damit er sich auf seinen Ex-Schwager konzentrieren konnte.
âLuke, es ist doch gleich Schluss hier. Eigentlich bin ich der Meinung, dass ich mir endlich mal eine Pause verdient habe. Der Sklavenhandel wurde übrigens schon vor langer Zeit abgeschafft, das sollte doch mittlerweile sogar hier in Stars Hollow angekommen sein. Es steht auch in guten Geschichtsbüchern. Soll ich es dir vorlesen? Oder soll ich nach einer Zusammenfassung im Internet für dich suchen und ausdrucken?â Der Lade wurde wirklich langsam leer und Luke war es sowieso lieber Jess mal für eine halbe Stunde nicht sehen zu müssen. âGeh,â schnaufte er. âAber wenn alles leer ist, kommst du wieder. Ich treffe mich noch mit Nicole und einer muss nochâ¦,â rief Luke Jess noch hinter her. Jess hob seinen linken Arm und nickte. Dann verschwand er aus dem Laden und stand nun auf der StraÃe.
Es ging ihm auch nicht besser. Ständig musste er an Rory denken. Nicht einmal während der Arbeit konnte er an etwas anderes denken. Jedes mal, wenn die Glocke an der Ladentür erklang, hatte er nervös rüber gestarrt, in der Hoffnung das es vielleicht Rory war. Und als dann auch noch Luke während seiner Ansprache an Jess, die ihm Luke wegen der Zerstörung mehr oder weniger ins Ohr geschrien hatte, war der Name Dean jedes mal wieder ein Schlag ins Gesicht. Wieso hatte er das alles nur getan?
Während er so in Gedanken vertief war, machte er sich auf den Weg zur Brücke. Der Ort an dem er und Rory so zu sagen ihr aller erstes Date hatten. Damals hatte er noch um sie geworben. Eine schöne Zeit, wenn er so daran zurück dachte. AuÃer der Punkt, dass Rory damals noch mit Dean zusammen war. Nun hatte er alles zerstört. Sie würde nie wieder mit ihm reden. Es war eine dumme Aktion. Der Gedanke, dass Rory so schnell⦠nein, Rory war nicht diese Art von Mädchen, die leicht zu haben war. Wenn er könnte, dann würde er es Rückgängig machen. So eine wie Rory würde er nie wieder finden, er wollte nie wieder so eine finden wie Rory. Ihr Wesen, die Art wie sprach, den Witz und auch die diversen Eigenarten waren etwas besonderes.
Nun war Jess an der Brücke angekommen. Er setzte sich auf den alten Holzsteg und lieà seine Beine baumeln. Als er seine Augen schloss, stand sie vor ihm. Rory, die braunen Haare, sie wehten im Wind. Wenn sie nicht bloà nur ein Bild in seinem Kopf wäre. Ihre blauen Augen. Niemand auf dieser Welt hatte so schöne groÃe blaue Augen wie sie. Wie gerne würde er ihre zarten Hände streicheln oder ihr einen Kuss geben. Auf den Mund, auf ihre rosanen Wangen oder auf die glatte Stirn. Es wäre ihm egal.
Als er die Augen öffnete, wischte sich Jess eine Träne aus den Augen. Mit einem Ruck stand er wieder auf seinen Füssen. Heute brauchte er nicht mehr bei den Gilmores austauchen. Lorelai würde ihn mit ihren eigenen Händen umbringen, wenn es Rory nicht zuvor tun würde. So nahm auch er sich fest vor, morgen einen Weg zu finden, um sich bei Rory zu entschuldigen.