Beiträge: 615
Themen: 3
Registriert seit: 10.01.2007
Hallöööööööööö,
mein mittlerweile 7ter Teil ist fertig. Meine kleine Leni steht jetzt neben mir und ruft: "MAMA" Also ist das mein Zeichen...muss los. Würde mich über FB freuen!
Immer her damit!
LG
Während dessen bei Lukeâ¦
Die Tür öffnete sich und Lorelai betrat mit einem mürrischen Blick den Laden. Sie marschierte direkt auf den Tresen zu. âKaffee,â knurrte sie leise und lies sich auf einen der Hocker fallen. âKommt sofort,â erwiderte Luke.
Man konnte Lorelai ansehen, dass man ihr von Jess Rückkehr nichts mehr erzählen brauchte. Ihr Gesicht sagte mehr als tausend Worte. Es war eindeutig, sie wusste, er war zurück.
Es lag Luke fern Lorelai in diesem Moment dazu noch einen seiner beliebten Kaffe - Vorträge zu halten. Er griff nach der Kanne , einer groÃen Tasse und füllte sie bis zum Rand mit heiÃem Kaffee. âDanke.â Knurrte sie wieder.
Luke konnte sich sein grinsen nicht mehr verkneifen.
âSchadenfreude, na toll.â Sie wirkte nicht nur durcheinander, sondern auch ein bisschen traurig. âDu hast es dir anders gewünscht.â Luke wusste, dass sie mit der Situation total unzufrieden war.
Natürlich hatte sie es sich anders gewünscht. Nicht nur einmal hatte dieser Nichtsnutz ihre Tochter zu tiefst verletzt und damit auch Lorelai. âMein gröÃter Wunsch ist es, dass Rory was aus ihrem Leben macht und glücklich ist.â
Luke beugte sich zu ihr herüber: âDas weià ich. Das weià sie. Aber auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, ich habe nie ein bessere Gefühl bei Jess gehabt als heute.â
Luke strich ihr vorsichtig über den Kopf. Erschrocken fuhr Lorelai zurück. Auch Luke zog innerhalb von Sekunden seine Hand wieder über den Tresen. Was war das?
Weder Luke noch Lorelai konnte was sagen. Sie verstummten. Sprachlosigkeit folgte. Schnell so tun, als wäre nichts gewesen. Es war ja auch nichts passiert. Ein ist Freund. Ein sehr guter Freund, der auch eine Freundin hatte. Luke hatte es bestimmt nur lieb gemeint. Er wollte sie aufmuntern. Alles nur freundschaftlich. Einfach so. Obwohl sich seine warme Hand auf ihrem Kopf so gut angefühlt hatte. Schon lange hatte sich etwas so gut angefühlt.
âIch hatte nie ein gutes Gefühl bei Jess,â unterbrach Lorelai selbst ihre Gedanken. âWas sie jetzt wohl machen?â flüsterte Lorelai zu sich selbst und sah auf die Uhr.
Luke hatte sich umgedreht. Nervös starrte er auf seine Hand.
Er hatte sie einfach so berührt. Wie kam er nur auf diesen Gedanken? Wieso hatte er das getan? Es war wie ein Blitzschlag in seinem Kopf. Als wenn er keine Macht mehr über seine Hand hatte. Auf einmal wollte er sie berühren. Nun war es ihm peinlich. Sollte es ihm peinlich sein. Lorelai ist seine Freundin. Eine gute Freundin. Zwischen Freunden kommt das schon mal vor.
âIch sollte gehen,â unterbrach Lorelai seine Gedanke. âNein, wieso? Ist dein Kaffee schon leer? Willst du mehr.â Fragend sah Lorelai ihn an. âJa,â erwiderte sie dann schnell. âIch meine, noch hab ich. Aber wenn die Tasse leer ist, dannâ¦â Dann schwieg sie. âGut! Das ist gut.â Sagte Luke, nahm einen Teller, legte einen Donut darauf und stellte ihn vor Lorelais Nase. Sie wollte auch gar nicht gehen und er wollte das sie bleibt. Erklären konnten sie es sich selber nicht. Es war einfach so.
Dann blieb es wieder still. Nur die Gäste im Laden unterhielten sich weiter. Ohne ein Wort zu sagen, aà Lorelai den Donut. Eigentlich hatte sie keinen Hunger, das Essen von Sookie füllte immer noch ihren Magen. Doch musste sie nichts sagen, denn zum ersten Mal seit langer Zeit, brachte sie einfach nichts heraus. Sie wollte einfach nur da sitzen. Bei Luke. In seiner Nähe.
Nach einer guten Stunde, die sich Lorelai und Luke angeschwiegen hatten, betraten Dave und Sack den Laden. Sie setzten sich zu Lorelai an den Tresen. âHallo Ms. Gilmore,â begrüÃten sie Rorys Mutter. âAch, hallo!â Brachte Lorelai nur hervor und beachtet sie nicht weiter.
âDa hätte ruhig mal was zu Essen für uns abspringen können. Da war soviel. Die haben eh kaum was angerührt. Was machen die jetzt mit dem ganzen Essen?â meckerte Sack vor sich hin. âWir haben Lane einen Gefallen getan. Wäre es dir nicht unangenehm, wenn sich bei deinem Date einfach zwei Typen dazu setzten würden und das Buffet plündern, dass du nur für deine Freundin aufgebaut hast,â antwortet Dave. âDer Abend gehört nur Jess und Rory, okay?â
Da wurde Lorelai hell hörig. âRory? Was ist mit Rory?â Erschrocken fuhr sie auf und war wieder hell wach. âSie ist mit Jess in der Tanzschule,â erwiderte Dave. âIn Pattyâs Tanzschule?â fragte sie weiter. Sack nickte: âAbschlussballâ¦!â Jetzt war Lorelai sichtlich überrascht. âAbschlussball?â Es war ihr irgendwie nicht möglich mit den neugierigen Fragen aufzuhören. âJess hat für Rory einen Abschlussball als Ãberraschung gegeben. Nur für sie und sich selbst. Ein DJ spielt Musik und natürlich durfte eine Band nicht fehlen. Also hat er Lane gefragt. Sie konnte nicht und da ist dann nur der Rest von uns dahin hin gegangen. Rory hat das alles wohl sehr gefallen.â
Hoffentlich war das jetzt ausführlich genug für Lorelai, damit sie nicht noch mehr fragen stellen würde und sie endlich etwas zu essen bestellen können, dachte Dave.
âIch muss gehen.â Lorelai machte auf dem Absatz kehrt und eilte zur Tür. Ohne sich zu verabschieden, verlieà sie den Laden. Das ist ein Tag. Erst kommt Jess wieder, dann die Sache mit Luke und nun machte Jess noch auf heile Welt. Jetzt war das Maà voll. Es reichte. Sie wollte nur noch nach Hause. Sich auf dem Sofa einkuscheln und warten bis Rory wieder nach Hause kommt.
Bevor sie um die Ecke verschwand drehte sie sich noch ein letztes Mal um. Was ist los, fragte sie sich selbst und starrte Luke an. Schnell verwarf sie ihre Gedanken und ging im zügigen Schritt nach Hause.
Es war kurz vor elf, als Lorelai leise Stimme vor dem Haus vernahm.
Ganz leise schlich Lorelai zur Tür. Damit sie niemand durch das Fenster in der Tür sehen konnte, stellte sie sich neben die Tür und versuchte zu lauschen. Es war Rory. Sie hatte Jess wohl dabei. Immer wieder hörte Lorelai das fröhliche Gekicher ihrer Tochter. Es schien ihr gut zu gehen. âWarum sprechen sie los leise,â fluchte sie leise vor sich hin.
Vorsichtig schlich sie zurück ins Wohnzimmer und versteckte sich am Fenster. âWenn ich schon nichts hören kann!â Sie hatte sich hinter dem Vorhang am Fenster versteckt und versuchte einen Blick auf die Beiden werfen zu können, doch es war zu dunkel. âDas Lichtâ¦.wieso habe ich das AuÃenlicht nicht eingeschaltet. Lorelai Gilmore weiÃt du denn nicht wie wichtig das ist. Jetzt weiÃt du es hoffentlich,â schimpfte sie mit sich selbst.
âEs war der schönste Abendâ¦.seitâ¦seitâ¦ich hatte nie einen so schönen Abend Jess. Danke!â Jess legte seine Arme auf Rorys Schultern. âWann geht es los?â fragte Jess sie leicht geknickt. âÃbermorgen um halb fünf am Morgen.â Sie küsste ihn auf die Wange. âEs sind nur neun Wochen.â Da konnte Jess nur mit den Augen rollen. âUnd dann gehtâs nach Yale, stimmst.â Er drückte Rory ganz fest an sich. âDann sind es noch zwei Wochen Jess, die wir haben. Aber erst mal treffen wir uns morgen, ja? Meine Mom sitzt bestimmt hintern dem Fenster oder lauscht an der Tür. Sie wartet bestimmt. Ich komm morgen zu Lukes und dannâ¦Gute Nacht Jess. Es war ein schöner Abend.â Wieder küsste sie ihn, nur diesmal auf den Mund. âGute Nacht Rory.â Sagte Jess und drehte sich um. Auf Lorelai wollte er heute nicht mehr treffen. Der Tag war so gut verlaufen und Lorelai würde bestimmt den einen oder anderen sakakischen Spruch los lassen.
Als Rory an der Haustür ankam, war Jess schon in der Dunkelheit verschwunden. Ãberschwänglich riss sie die Tür auf und stand vor ihrer Mutter. âMom!â Rory zog ihre Jacke aus. âDu bist also wieder da. Jetzt will Mami alle Einzelheiten wissen. Dave und Sack waren vorhin nicht so in plauder Laune. Ich weià also noch nicht alles.â
Lorelai nahm Rory an die Hand und zog sie ins Wohnzimmer. Gleichzeitig lieÃen sie sich auf das Sofa fallen. Rory legte ihre Jacke ab und schmiegte sich an ein Kissen. âMami platzt gleich!â Ihre Mutter war wie immer neugierig. Viel mehr kam es Rory vor als würde ihre Mutter nur darauf warten, dass sie endlich einen Kommentar zum Abend und natürlich mal wieder zu Jess los werden konnte. Also packte Rory aus. Damit Lorelai nicht anfangen würde an ihr rum zu zuppeln.
ââ¦und dann spielte die Band. Es war schön. Zwar war Lane nicht dabei, weil sie immer noch Hausarrest hat, aber trotzdem schön.â Nun war Rory bei dem interessanten Teil des Abends angekommen. Sie und Jess waren ja nun allein in Pattys Tanzschule. Der DJ hatte sich vor dem Auftritt der Band verabschiedet und die Band war dann auch gleich nach dem Abbau verschwunden. Etwas zögerlich fuhr Rory fort: âUnd dannâ¦â
Nervös rückte Lorelai auf dem Sofa hin und her. âUnd dann haben wir nur geredet. Einfach nur geredet. Ãber seinen Vater. Sein Vater ist hier vor seinem Verschwinden aufgetaucht. Einfach so. Er hatte seinen Vater noch nie gesehen. Die Reaktion war, dass er einfach so hinter her gefahren ist.â Rory stockte und musste gähnen. âSein Vater also. Und wieso hat er nichts gesagt? Wieso hat er sich nicht gemeldet?â Fuhr Lorelai dazwischen.
Gut, sie musste sich selbst eingestehen, dass Jess eine wirkliche süÃe Idee hatte. Wieso konnte sie dann nicht einmal ihre Klappe halten und schweigen. Aber sie hätte es ihm einfach nicht zugetraut und das er sich endlich einmal nicht versperrt Rory gegenüber gab, ein Wunder, auf das er lange hat warten lassen. Er hatte Gefühl gezeigt. So etwas macht man nicht einfach so.
Das kam ihr schon wieder sehr verdächtig vor. Vielleicht will er Rory ja so rum kriegen? Mit der âIâm the bad boyâ â Masche hat es ja nicht geklappt.
Jess hatte es ihr nie wirklich leicht gemacht, in ihm mehr zu sehen, als einen sturen Idioten, der immer wieder Rory verletzte und Luke die letzten Nerven raubte. Vorher sollte sie nun die Gewissheit nehmen, dass er sich geändert hat? Wieso sollte sie nun darauf vertrauen, dass er ihre Tochter nie wieder so verletzt?
âEr wusste nicht wie. Wir hatten Streit und er konnte nicht. Ist halt so. Man kann es jetzt nicht ändern, oder? Mom, bitte, er war total durcheinander wegen seines Vater.â Wütend sprang Lorelai auf: âDu verteidigst ihn schon wieder, merkst du das? Gesteh dir doch mal ein, dass es voll daneben war. Er hat sich falsch verhalten.â Sie konnte ihre Tränen nicht mehr halten.
âMom, was ist los?â Rory nahm die Hand ihrer Mutter und zog sie zurück aufs Sofa. Doch Lorelai schwieg. âDu hast Recht. Ich sollte ihn nicht verteidigen. Er hat einen Fehler gemacht.â Behutsam nahm sie ihre Mutter in den Arm und strich ihr über die Haare. Ihre Mutter durchfuhr ein Zucken. âGenau das ist es,â schluchzte sie und ihr Gedanke war wieder bei Luke. âEs ist weniger wegen Jess. Das soll nicht heiÃen, dass ich nicht mehr sauer auf diesen James Dean Verschnitt bin. Bin ich immer noch. Aber es freut mich für dich, dass er anscheinend versucht sich zu bessern. Es istâ¦âDoch Lorelai konnten nicht weiter sprechen. Weinend kuschelte sie sich an ihre Tochter. âWas genau ist was, Mom?â flüsterte Rory ihrer Mutter ins Ohr. Lorelai sagte kein Ton. Es kam einfach nicht aus ihr heraus.
Es kam nicht aus ihr heraus, dass sie sich so einsam fühlte. Einsam mit Rory, das hätte sie sich früher nie vorstellen können. In ihrem Leben hatte und brauchte sie Rory. Niemand sonst. Eine Freundin, die einfach immer da war. Nun ging sie fort. Ihr war klar, dass es nicht weit weg war und das Rory immer wieder zurück kommen würde, aber sie musste sich eingestehen, dass die Europareise erst einmal das letzte war, was sie mit ihrer Tochter vorerst gemeinsam hatte.
Rory würde neue Leute treffen, studieren und studieren. Dann waren da noch die GroÃeltern und natürlich Jess für die sie Zeit haben wollte. So wie es bis jetzt gewesen war, würde es nie wieder sein. Ein neuer Lebensabschnitt begann für sie, wie auch für Rory, das wurde ihr nun schmerzhaft klar.
Und dann war da noch die Sache mit Luke. Die sie total aus der Bahn geworfen hatte. Das Gefühl war so anderes. Seit dem Besuch in Diner sah sie Luke mit anderen Augen. Ihr war noch nicht so klar, was das für ein Gefühl war, doch im Moment tat es einfach nur weh. Sie wollte die Nähe zu ihm. Seine Nähe tat ihr gut. Ein schönes Gefühl war es, als er sie berührt hatte. Doch auch Luke war Welten von ihrem Leben entfernt.
In Gedanken vertieft schloss Lorelai die Augen und schlief ein. Rory stand leise auf und legte den Kopf ihrer Mutter auf das Sofa. Wahrscheinlich war es besser, sie einfach schlafen zu lassen. Denn bis auf die Sache mit Luke, konnte Rory sich denken, dass es um Yale ging und wie sich Lorelai fühlte. Sie selbst fühlte sich auch nicht besser und hatte sich noch längst nicht an den Gedanken gewöhnt.