@ Lutzi-Style84: danke für dein FB! hab mich sehr darüber gefreut. aber ne kurze frage hab ich doch (nicht falsch verstehen). hast du alle kapitel gelesen oder nur das erste?
Domi:
Zitat:Das mit dem "Verwähler" wird irgendwie unheimlich. Aber muss man abwarten, was du da geplant hast.
Bin zufrieden, auch mit der Länge.
Schreib schnell weiter, ich freu mich schon auf den nächsten Teil.
danke für dein fb! freut mich, dass dir der teil gefällt. mal schauen, ob das bei dem hier genauso ist. wegen dem "verwähler" wirst du wohl oder übel wirklich abwarten müssen, da in diesem teil etwas anderes im vordergrund steht.
Piper H.:
Zitat:aber die sache mit dem "Verwähler....." irgendwie hab ich da so ein gefühl...aber mal schauen, vielleicht äuÃert sich das ja schnell...
also erstmal freut es mich, dass dir das kapitel gefällt. und zu dem "verwähler" kann ich eigentlich nur dasselbe sagen, wie bei domi. es ist alles schon geplant, bis zum ende der ff (was noch etwas dauert), wobei das erstmal wieder im hintergrund ist.
so und jetzt zu dir sandra...
musste dieser post sein??? :o :o :o
-------------------------------------------------
ja, es ist mal wieder soweit... ein neues kapitel. wieder mal recht lang, aber hoffe es stört euch nicht. nach kurzem überlegen, hab ich mich doch dafür entschlossen es nicht zu trennen.
Das Kapitel ist für Piper H., meiner neuen Leserin.
Was soll ich noch sagen? Am besten nix mehr...
ihr werdet mich eh hassen
und nun los...
Kapitel 15
Ein kräftiger Platzregen prasselte auf die StraÃen und jeder, der gerade unterwegs war, versuchte schnellst möglich irgendwie ins Trockene zu kommen. Wer sich glücklich schätzen konnte, bereits in einem geschützten Raum zu sein, blickte neidlos nach drauÃen. Es war ein Wetter bei dem man noch nicht mal Hunde vor die Tür jagte. Dementsprechend gut besucht waren auch die Unterstellmöglichkeiten, wie zum Beispiel der Pavillon, in dem Taylor gerade einer kleinen dichtgedrängten Gruppe etwas über die Stadtgeschichte erzählte. Drei von ihnen schienen sich wirklich dafür zu interessieren. Der Rest beobachtete lieber, wie der völlig durchnässte und farbverschmierte Kirk versuchte, von ihm bemalte Plastiktüten, in die er jeweils Löcher für Arme und Kopf geschnitten hatte, an den Mann zu bringen. Zwei der Tüten war er tatsächlich losgeworden. Allerdings eher unfreiwillig, da sie durch eine unerwartete Windböe davon geweht waren.
Ein Stück entfernt standen oder saÃen Leute in Pattys Tanzstudio. Diese wollte die Gunst der Minute nutzen, um einen Miniauftritt der momentan trainierenden Gruppe zu organisieren, was sich angesichts des Platzmangels, als relativ schwierig erwies.
In den Geschäften sah es ähnlich aus. Wer bei Fran einen Stück Kuchen haben wollte, musste sich mit einem Stehplatz begnügen und auch das Diner, welches normalerweise um dieses Zeit ziemlich leer war, präsentierte sich ausgesprochen gut gefüllt. Ãber den Mehrverdienst freute sich Luke nur bedingt. Da Josh am frühen Vormittag überraschend gekündigt hatte und Luke nichts anderes übrig geblieben war, als die Arbeit alleine zu machen, stand seine Laune nicht zum Besten. Dies bekam auch der eine oder andere Gast zu spüren, wenn der Teller etwas energischer als nötig vor jemanden abgestellt wurde. Weil es bald Mittag war, zogen viel ihr Essen etwas vor. Auch Luke spürte, dass er allmählich Hunger bekam, aber um sich selbst etwas zu machen, fehlte einfach die Zeit. In den kurzen Augenblicken des Durchatmens trank er immer mal wieder einen Schluck von dem Tee aus seiner Thermosflasche, um seinen leicht grummelnden Magen zu beruhigen.
Während Cesar in der Küche fleiÃig briet, kochte, grillte und frittierte, kümmerte Luke sich um das Servieren und Kassieren. Gerade hatte er Babette und Morey jeweils einen Kaffee gebracht und wollte schon wieder zurück zum Tresen gehen, um die nächsten Teller bei Cesar abzuholen, als er von den Beiden aufgehalten wurde.
"Ein ganz schöner Wolkenbruch, nicht wahr? Ich bin froh, dass wir beide es noch rechtzeitig geschafft haben. Kaum zu glauben, wie schnell sich das Wetter geändert hat. Erst scheint die Sonne und plötzlich denkst du die Welt geht unter. Buuuuuummmm... Ich möchte da jetzt nicht drauÃen sein."
"Find ich auch", stimmte Morey ihr zu.
"Da ist man ja innerhalb von Sekunden durchgeweicht. So wie der arme Kirk", meinte sie mit einem Blick auf die StraÃe, woraufhin Morey erneut nickte. Luke fragte sich kurz, ob er schon mal seiner Frau widersprochen hatte und kam zu dem Schluss, dass dies, falls überhaupt, nur geschehen sein konnte, wenn die Beiden alleine waren. Er wandte sich zum Gehen, doch Babette stoppte ihn erneut.
"Ich muss weiter arbeiten", sagte Luke mit einem leicht genervten Unterton.
"Stimmt es, dass Josh vorhin gekündigt hat", erkundigte sie sich neugierig.
"Ja", erwiderte er knapp. Sie warf einen Blick durch das Diner.
"Wenn wir dir helfen können ..", bot sie an.
"Genau", bestätigte Morey.
"Ich brauche keine Hilfe", lehnte Luke kopfschüttelnd ab und ging einmal tief durchatmend in Richtung Küche. Bevor er jemanden, wie Babette oder Morey hinter den Tresen lieÃ, musste schon einiges mehr passieren, als ein unerwarteter Wetterumschwung und ein volles Haus. Er gab Babette Recht, es gab eine Menge zu tun. Das wusste er selbst, aber er würde die Arbeit auch alleine schaffen.
Im Hotel ging es vergleichsweise entspannt zu. Während Mia im Büro liegengebliebene Papiere sortierte und Michel sich eher wiederwillig um die Kinder der Gäste kümmerte, machte Lorelai eins der Zimmer bezugsfertig. Die Hochzeitsgesellschaft war nach dem Frühstück, mit dem Versprechen wieder zu kommen, abgereist und hatte zum Teil etwas chaotische Räume hinterlassen. In den Zimmern lagen zum Beispiel die Bettdecken auf dem Boden oder nasse Handtücher im Waschbecken und sogar ein Kondom war gefunden worden. Dies war in dem Zimmer, indem sich Lorelai im Moment befand, glücklicherweise nicht der Fall. Zwei ihrer Kolleginnen hatten da mehr zu tun. Lorelai musste nur saugen, das Bett machen, kurz durch das Bad wischen und den Papierkorb leeren. Als sie damit fertig war und ihre Utensilien in den dafür vorgesehenen Raum verstaut hatte, machte sie sich auf dem Weg in die Küche, wo sie sich erst einmal eine Tasse ihres Lieblingsgetränkes eingoss und gierig einen Schluck trank. Dann begann sie ein Gespräch über ihren seltsamen Traum von der vorherigen Nacht mit Sookie, die gerade mit den Vorbereitungen für das Mittagessen beschäftigt war.
"Luke und ich gingen an einem Strand spazieren. AuÃer uns war keiner da. Die Sonne schien und Möwen kreischten über unseren Köpfen, so wie in diesen kitschigen Liebesfilmen."
"Wie romantisch", wurde sie von ihrer Freundin unterbrochen.
"Jedenfalls setzten wir uns in einen dieser Strandkörbe und wollten uns küssen, aber plötzlich hörten wir bellende Hunde..."
"Die ein paar Augenblicke später auf euch zuliefen und eure Gesichter ableckten", vermutete Sookie lächelnd, während sie die Zucchini schälte.
"Nein", erwiderte Lorelai. "Es waren keine Hunde, sondern Tomaten, die wie Gummibälle an uns vorbei hüpften und sie wurden von einem weiÃen Pferd verfolgt auf dem meine Mutter saÃ. Als sie an uns vorbei kam, winkte sie uns zu und lachte. Ich schaute daraufhin zu Luke, aber er war verschwunden. Stattdessen saà ein Waschigel neben mir. Dann bin ich aufgewacht." Sookie konnte sich das Grinsen nicht mehr verkneifen.
"Was ist ein Waschigel?"
"Ein Waschbär mit Igelstacheln", erklärte Lorelai, als wenn dies das Normalste der Welt wäre.
"Du willst vielleicht einen Hund, mehr Sport treiben und Tomaten anbauen", deutete Sookie, woraufhin Lorelai entschlossen den Kopf schüttelte. "Oder Luke deiner Mutter vorstellen und wieder Kontakt mit ihr." Jetzt war es Lorelai, die lachte.
"Bestimmt nicht!"
"Okay... vielleicht willst du mit Luke Urlaub am Strand machen", schlug Sookie nach einem kurzen Moment des Ãberlegens vor.
"Einverstanden", lächelte Lorelai und leerte ihre Tasse. Für ein paar Augenblicke schwiegen beide, dann trocknete sich Sookie die Hände ab und wandte sich an ihre Freundin.
"Kannst du mir eventuell einen Gefallen tun?" Durch laute Rufe aus der Lobby wurden die Beiden unterbrochen. Ãberrascht verlieÃen sie die Küche und stieÃen an der Rezeption auf einen fluchenden Michel, der vor einem 'Mensch ärgere dich nicht' Spiel saÃ.
"Was ist denn los", erkundigte sich Lorelai verwundert.
"Isch abe zwei Runden verloren und bei der war isch richtisch gut," er deutete auf die roten Spielfiguren, "abär die beiden Jungen atten keine Lust mehr und sind ohne was zu sagen davon gerannt. Das ist unfair", beschwerte er sich. Die beiden Frauen bemühten sich ernst zu bleiben, was ihnen jedoch nur schwer gelang.
"Sehen sie Michel, das...", sagte Sookie, doch weiter kam sie nicht, da er unvermittelt aufsprang.
"Warum seit ihr weg gerannt? Könnt ihr nischt verlieren?" Einer der Jungen, der gerade die Treppen hinunter gelaufen kam, drehte sich zu ihm.
"Die Sonne scheint", rief er und war auch schon wieder verschwunden. Ãberrascht sah Lorelai zum Fenster. Der Junge hatte recht. Der Regen hatte tatsächlich aufgehört. Genauso plötzlich, wie er begonnen hatte.
Etwa zweieinhalb Stunden später war der Arbeitstag für Lorelai beendet und sie machte sich mit ihrem Auto auf dem Weg ins Diner, wo sich die Situation inzwischen auch wieder beruhigt hatte. Es war längst nicht mehr so voll, wie zur Mittagszeit. Ganz normaler Betrieb eben. Lukes Laune hatte sich auch gebessert. Im Gegensatz zu seinem Magen, der verstärkt grummelte. Doch davon ahnte Lorelai nichts, als sie gut gelaunt das Diner betrat und sich einen Platz am Tresen suchte. Zur BegrüÃung schenkte sie Luke eines ihrer so bezaubernden Lächeln, welches sein Herz ein wenig schneller schlagen lieÃ.
Er griff automatisch nach ihrer Lieblingstasse, einer groÃen blauen, um ihr wie üblich Kaffee einzuschenken, aber zu seiner Ãberraschung lehnte sie ab.
"Ich nehm einen zum Mitnehmen. Sookie hat mich gebeten etwas für sie aus Litchfield abzuholen, weil sie bis heute Abend im Hotel bleiben muss und es nicht schafft rüber zu fahren. Deshalb kann ich auch nicht lange bleiben. Ich frage mich, was es wohl ist."
"Was", fragte Luke verwirrt.
"Na, das was ich abholen soll. Sie hat mir nur die Adresse gegeben und gesagt ich soll mich an einen Toby wenden. Toby... das klingt so ähnlich wie Moby... Moby... Moby Dick... Vielleicht ist er ja Fischverkäufer. Aber warum sollte sich Sookie Fisch aus Litchfield bestellen? Wenn ich mich nicht irre, wurde dem Hotel erst gestern Fisch geliefert. Es könnte aber auch sein, dass es Gemüse ist... ach nein, davon ist ja auch noch genug da und auÃerdem beliefert ja Jackson das Hotel. Das wäre ja Blödsinn, wenn sie doppelt bestellt. Hmm... kann natürlich auch sein, dass es gar nichts zum Essen oder für das Hotel ist, aber da gibt es so viele Möglichkeiten... zum Beispiel ein Kleid, Schuhe oder ein Stuhl... Vielleicht auch ein Film, den sie ihm geborgt hat..." Während Lorelai in atemberaubender Geschwindigkeit vor sich hin spekulierte, machte Luke mit leicht rollenden Augen den Kaffee für sie fertig und stellte ihn vor ihr ab. In dem Moment unterbrach sie ihre Ausführungen, um sich mit einem Lächeln bei ihm zu bedanken. Luke spürte, wie ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken lief. Dieses Lächeln hatte ihn von Anfang an fasziniert.
"Ich sollte gehen", meinte sie kurz darauf mit einem Blick auf die Uhr.
"Okay, bis später", erwiderte er und war schon im Begriff einen Schritt näher an den Tresenrand zu gehen, damit er ihr einen Kuss geben konnte, als sich plötzlich sein Magen krampfartig zusammenzog. Er konnte gerade noch ein aufstöhnen unterdrücken. Verdammt!
Das Lächeln von Lorelais Lippen verschwand. Sie hatte bemerkt, dass sich sein Gesichtsausdruck verändert hatte.
"Ist alles in Ordnung, Luke", erkundigte sie sich besorgt. Er atmete kurz durch und nickte, was sie nicht unbedingt zu beruhigen schien. Luke konnte die Unsicherheit in ihren Augen erkennen.
"Alles okay", bestätigte er noch mal und zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. Dies überzeugte Lorelai schlieÃlich. Sie griff nach ihrem Kaffee, holte einem Geldschein aus dem Portemonnaie, den Luke jedoch nicht haben wollte, steckte ihn wieder ein, verabschiedete sich und verlieà das Diner. Kaum, dass sie drauÃen war, legte er eine Hand auf seinen Bauch mit der er leicht darüber rieb, schloss für wenige Sekunden die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Krank zu werden war das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.
~-~
"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston