So meine Lieben.... es geht weiter... viel SpaÃ!
Auf und davon
Kapitel V: Eine Sache des Vertrauens
Lorelai starrte gerade aus.
" Ich denke nicht das Rori mitfahren wird! Und schon gar nicht mit Dir!", sagte sie erbost und zog ihre Tochter wieder näher an sich heran.
" Mum.. ich!", versuchte es Rori doch je mehr sie dagegen ankommen wollte, desto mehr krampfte sich die Hand ihrer Mutter in ihre Schulter. SchlieÃlich gab sie auf und drehte sich um.
" Mum ich glaube wir müssen uns unterhalten! So geht das nicht weiter!", sagte Rori leise und deutete Jess das er da bleiben sollte wo er war.
Langsam und bedächtig löste Lorelai ihren wütenden Blick von Jess und folgte Ihrer Tochter ins Haus.
" Was ist bloà in Dich gefahren? Kannst Du mir das mal verraten?", rief Lorelai als hinter ihnen die Haustür ins Schloss gefallen war.
" Mum... Mum.. bitte komm wieder runter!", fauchte Rori dazwischen und stellte sich Kerzengerade vor ihrer Mutter auf.
" Lorelai Gilmore, Du weisst so gut wie ich das dieser Kerl Dir nur Schwierigkeiten gemacht hat! Hast Du bereits vergessen das er Dich sitzen gelassen hat, und sich über ein Jahr lang sich nicht einmal hat blicken lassen und Dich noch nicht einmal angerufen hat?", platze alles aus Lorelai heraus und ihr Gesicht lief vor Wut rot an. Langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen und sie lieà ihre in die Luft gehobenen Arme nach unten sinken.
" Mum ich habe es nicht vergessen... ich habe ihm verziehen!", sagte Rori leise und schaute ihrer Mutter in die nun tiefblauen Augen.
" Bitte glaub mir, ich weiss was alles passiert ist, ich hätte an Jess´s Stelle zwar wahrscheinlich nicht so reagiert, aber so ist seine Art! Er hat es nie böse gemeint... er wollte mich nicht verletzten.. er hat einfach nur das getan was für ihn das richtige war."
" Aber SüÃe... Du weisst er kann Dir nicht das bieten was Du möchtest und was Du verdienst. Wieso willst Du dann mit ihm nach Europa reisen?", fragte Lorelai schlieÃlich total verdattert und schaute ihre Tochter hoffnungslos an.
" Bitte Mum... doch da ging die Haustüre auf und Jess stand in ihr. Langsam kam er auf die beiden zugeschländert und Lorelai wischte sich die vergossenen Tränen aus dem Gesicht.
" Die Reise ist eine kleine Wiedergutmachung für Rori... ich habe in der letzten Zeit genug Geld gespart um mit ihr zu fahren, ich mag ihr nur eine Freude machen! Ich weiss das ich nicht alles wieder ungeschehen machen kann... aber ... aber vielleicht kann ich so beweisen das ich mich verändert habe!", Jess strich sie mit einer Hand die Haare aus den Augen und man konnte deutlich sehen, das auch er ziemlich mitgenommen aussah.
" Ich wollte nicht das es zwischen euch beiden soweit kommt... ich wollte nicht das ihr euch schon wieder wegen mir streitet! Ich denke es ist ok wenn Rori nicht mitkommt... es ist ihre Entscheidung!", sagte er dann langsam und leise, wobei er sich wieder zur Tür wandte und diese öffnete. Dann ging er hinaus, zog die Haustür hinter sich zu:
" Wiedersehen Lorelai!", sagte er dann und war verschwunden.
Jess ging auch dieses mal schweren Herzens zu seinem alten Wagen.
Er war nun schon mehrere Male in dieser Situation gewesen, doch er wuÃte das es nun das letzte Mal sein würde...
Langsam öffnete er die Tür und lieà sich auf den leicht muffeligen Fahrersitz sinken. Diesmal wuÃte er das es kein zurück nach Stars Hollow mehr gab. Zu viel Leid hatte er hier den Menschen zu gefügt und auch Rori schien darüber nicht hinweg gekommen zu sein. Traurig schaute er auf die gepackte Tasche die neben ihm auf dem Beifahrersitz lag.
Da hätte Rori sitzen müssen... da hätte sie sitzen können ... wenn er nicht so ein Idiot gewesen wäre. Dabei hatte Jess gehofft es würde sich endlich alles zum Guten wenden.
Er hatte ganz in der Nähe einen gut bezahlten Job gefunden, auch wenn es harte Arbeit war, aber er liebte den Job. Er sparte nun schon eine Weile... wofür hatte selbst er bis eben nicht gewusst. Jess war sogar dabei den versäumten Schulabschluà nach zu machen und es viel ihm auch gar nicht so schwer wie er gedacht hatte. Die Lehrer waren nett und auch langsam öffnete er sich ihnen gegenüber, was das miteinander leichter machte. Es gab nicht vielen Menschen denen er voll und ganz vertraute... auch wenn es nicht immer so ausgesehen hatte!
Jess schaute noch einmal zum Haus der Gilmores zurück, drehte den Schlüssel im Schloss und der Wagen sprang an.
Noch ganz perplex stand Rori da und schaute auf die soeben zu gegangen Haustüre. Wieso verabschiedete er sich nie von ihr? Würde er es jemals schaffen ihr auf wiedersehen zu sagen? Würde sie ihn wiedersehen?
DrauÃen ging der Motor von seinem Wagen an...
" Vertraust Du ihm?", fragte Lorelai schlieÃlich als sie Rori bei dem Geräusch das angelassenen Motors zusammen zucken sah.
Rori nickte nur stumm.
" Und ich vertraue Dir!", sagte sie schlieÃlich und gab ihrer Tochter einen kleinen Schubser in Richtung Tür.
" Na los!", rief sie und Rori rannte los.
Jess fuhr die kleine StraÃe entlang die in die " Innenstadt" von Stars Hollow führte. Gemächlich tuckerte das alte Auto vor sich hin. Als er gerade um die Ecke bog, die aus der Stadt heraus führte, krachte etwas gegen die Motorhaube und wurde darüber geschleudert!
" Scheisse!", schimpfte Jess und öffnete wutentbrannt die Tür.
" Was zum Teu....Dean?", rief er und starrte ungläubig auf dem vor ihm liegenden jungen Mann der noch leicht benommen am Boden kauerte.
" Jess!", sagte Dean verächtlich und sah zu dem dunkel Haarigen Mann hoch.
" Es geht schon.. vielen Dank auch!", rief Dean aus, als Jess ihm die Hand entgegen streckte um ihm auf zu helfen. Doch Dean schlug die helfende Hand zur Seite und stand alleine wieder auf.
" Was machst Du denn wieder hier?", fragte er kurz darauf und stemmte die Hände wütend in die Seiten.
Ich fahre rum... mal hierhin mal dorthin!", war Jess´s überzeugende Antwort.
" Ich habe gehört Du hast geheiratet.. ne Blondine! Hätte nicht gedacht das Du auf sowas stehst!", sagte Jess verächtlich und ein gemeines Grinsen kam zu Tage.
Rori sah Jess Wagen an einer Ecke stehen... zumindest Teile davon. Das vordere Stück des Autos war hinter der einer Hausecke verwunden. Dennoch hörte sie die lauten Stimmen als sie näher kam.
" Hast Du etwa mit Rori gesprochen?", fragte Dean aufgebracht und schaute seinen Erzrivalen finster an.
" Ja das habe ich!"
" Und hat sie Dich abserviert?", wollte er dann wissen.
" Mich hat sie nicht abserviert, so wie Dich!", fauchte Jess zurück.
" Ach ja ... das glaube ich nicht...komischerweise hat sie mit mir geschlafen und nicht mit Dir!", zischte Dean hervor.
Geschockt sah Jess ihn an, doch sofort war Rori zu Stelle.
" Wie kannst Du es wagen Dean?", schrie sie aufgebracht.
Ihre Hand ballte sich zur Faust und ehe sie es realisiert hatte, hatte die Dean eine saftige Backpfeife verpaÃt.
Erschrocken hielt Dean sich die Hand an die rote Wange.
" Rori... ich!", fing Dean leise an doch Rori strafte ihn und Jess mit einem strafenden Blick.
" Halt die Klappe Dean!", schimpfte sie ihn an, doch er setzte sofort zurück:
" Ich..ich soll die Klappe halten!? Der Idiot hat mich angefahren Rori! Und ich soll die Klappe halten?"
" Ich habe endgültig genug von euren ewigen Kämpfen! Ich habe eine Zeit lang wirklich gedacht Du wärst der einzig wahre Mann für mich... Du wärst besser als alle anderen zusammen, ich könnte nur mit Dir glücklich sein! Aber das stimmt nicht Dean! Du bist verheiratet mit einer Frau die Du nicht liebst.... das sagt doch wirklich schon alles!", schrie Rori ihn an.
Sie warf ihm noch einen verachtenden Blick zu... dann machte er kehrt, nahm die Hand von seiner schmerzenden Wange und ging davon.
Jess lieà sich auf der nun noch verbeulteren Motorhaube seines Wagens nieder und verschränkte die Arme vor der Brust.
" Er hat mit Dir geschlafen?", fragte er dann leise und schaute zu Boden.
Rori drehte sich langsam zu ihm um und sah Jess an.
Er sah sehr verwirrt und mitgenommen aus. Rori hatte nicht gewollt das es soweit kam. Sie hatte Jess es in einer ruhigen Minute erzählen wollen und schon gar nicht hatte er es von Dean erfahren sollen.
" Und Du hast ihn umgefahren?", fragte sie dann.
" Er ist mir eher vors Auto gelaufen!", antwortete Jess matt.
Rori konnte nicht anders. Die Situation war mehr als blöde. Sie war Jess hinterher gerannt um ihm zu sagen, das sie mit ihm fahren würde und er hatte Dean über den Haufen gefahren, was zur Folge hatte, das sie ihn eingeholt hatte.... vielleicht wäre dies ohne Deans unfreiwilligen Einsatz nie geschehen.
Rori lächelte Jess leicht an, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrach.
Jess schaute sie nur fragend an, musste aber durch Roris ansteckende Lache auch lächeln. Kurz darauf lachten sie beide gemeinsam so herzhaft, und ausdauernd, wie sie es alleine schon Monate nicht mehr gemacht hatten.
Als die beiden wieder zu sich gefunden hatten und ihre krampfenden Bäuche hielten zog Jess Rori näher an sich.
Rori lieà es geschehen und schaute Jess fragend an.
" Danke!", sagte er liebevoll. " Danke das Du mir diese Chance gibst!"
Zufrieden schaute Rori ihn an und knuffte ihm in die Rippen.
Dann stiegen sie gemeinsam in Jess´s Wagen und fuhren zu den Gilmores um Roris Sachen zu packen.
Lorelai öffnete die Tür und die kleine Glocke fing an zu bimmeln.
Das Lokal war Menschenlehr, was vielleicht auch daran lag, das es schon nach elf war.
Erschöpft lieà sie sich auf einen der Barhocker fallen und stellte ihre braune Lederhandtasche neben sich auf den Tresen.
" Ich komme sofort!", rief Luke aus der Küche. Wenige Sekunden später trat er heraus und blieb abrupt stehen.
" Lorelai.", sagte er matt und schaute sie an.
" Hi!", sagte diese und lächelte ihn traurig an.
Luke stellte ihr ohne ein weiteres Wort einen groÃen Becher Kaffee vor die Nase und Lorelai umklammerte den Becher, als wäre es ihr letzter Halt , der ihr Kraft gab.
" Rori ist mit Jess nach Europa geflogen!", sagte sie nach einigen Minuten der Stille.
" Was?" Luke schaute sie skeptisch an.
" Was... wieso... weshalb hast du sie gehen lassen?", wollte er dann wissen und kam neugierig näher.
" Jess will sich bei Rori auf diesem Wege entschuldigen. Sie vertraut ihm und ich vertraue ihr!", schniefte Lorelai dann und einige Tränen kullerten in ihren Kaffee.
" Es tut mir Leid was heute morgen geschehen ist!", sagte Luke leise und hob Lorelais Kopf leicht an. Er kam um die Tecke herum, schloà die Tür ab und blieb schlieÃlich vor Lorelai stehen.
Dann wischte er sachte und vorsichtig Lorelai die Tränen aus dem hübschen Gesicht und schaute ihr tief in die Augen.
" An unseren Verhältnissen zu Jess müssen wir wohl beide noch arbeiten!", sagte er dann und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
Dann nahm er Lorelai in den Arm und drückte sie fest an sich.
Das war ihr erster richtiger Streit gewesen... und sie hatten ihn überstanden!
" Ich liebe Dich Lorelai Gilmore!", flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er seine Arme fester um sie schlang.