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Registriert seit: 11.02.2007
Hallo zusammen!
Habs jetzt endlich auf die Reihe gekriegt und den neuen Teil fertig.
Hoffe, er gefällt euch und ihr lasst ordentlich FBs da!
Bis bald,
LG
eure Luigi
Kapitel 6
„Seit wann kannst du so zuschlagen?!“
Jess starrte ununterbrochen, fast schon apathisch mit glasigen Augen ins dunkle Wasser. Er saà auf dem morschen Steg, atmete den Geruch von feuchter Erde ein und beobachtete, wie sich das Wasser unter ihm langsam kräuselte. Er war überrascht gewesen, dass Rory diesen Ort für ein Treffen vorgeschlagen hatte. Aber er war froh darüber. Dieser Steg bedeutete ihm etwas – er verband eine Menge damit. Jess konnte sich noch gut an den Tag erinnern, als er genau an dieser Stelle mit Rory saÃ, um deren Picknickkorb zu leeren – oder auch voll zu lassen…Wie sauer sie gewesen war, weil er einfach so Dean überboten hatte. Dean. Tiefe Falten bildeten sich auf Jess’ Stirn, während dieser Typ ihm in den Sinn kam. Schnell verdrängte er diese Gedanken. Er würde sich vielleicht noch früh genug mit dem Weichei auseinandersetzen müssen. Dann dachte er an die Nacht, in der Dean mit Rory Schluss gemacht hatte und sie hier saà und weinte. Jess sah sie vor sich, in ihrem gepunkteten Kleid, mit geröteten Wangen und unheimlich traurigen Augen, die ihn anblickten. Da hatte er es zum ersten Mal zugegeben. Dass er sie liebte. Es war die bisher schönste Nacht seines Lebens gewesen. Obwohl gar nichts Spektakuläres passiert war. Kaum zu glauben, dass seitdem schon so viel Zeit vergangen war und er so viel falsch gemacht hatte. Er hoffte inständig, es diesmal besser zu machen.
Plötzlich wurde er unsanft durch laute Schritte am anderen Ende des Stegs aus seinen Gedanken gerissen. Er zuckte zusammen und sah auf. Rory.
Schlagartig floss ein wohliges, warmes Gefühl durch seinen Körper und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Sie tat etwas, das aussah, als joggte sie, allerdings lief sie nicht besonders schnell. Jess erhob sich hastig und unterdrückte ein Lachen, als sie schnaufend und mit hochrotem Kopf vor ihm zum Stehen kam. Sportlich war sie noch nie gewesen. „Hi.“ nuschelte er und war sich nicht sicher, ob er sie umarmen oder gar küssen sollte. „Hey.“ erwiderte sie nicht weniger verlegen. So standen sie sich verkrampft gegenüber, blickten überallhin, nur nicht ins Gesicht des Anderen und wünschten sich gleichzeitig, dieser würde den ersten Schritt machen.
Jess lieà sich schlieÃlich niedergeschlagen wieder auf den Steg plumpsen. Das fing ja schon mal gut an! Rory setzte sich neben ihn und blickte ins Wasser. „Also, Luke lässt dich bei sich wohnen, ja?“ fragte sie ohne ihn anzublicken, nur um irgendetwas zu sagen. „Jep. So lange ich keinen Ãrger mache. Was ist nun, wollen wir ne Woche nach New York fahren, oder nicht?“ Jess war sich nicht sicher, ob Rory das noch wollte. „Doch, eigentlich schon. Oder hast du keine Lust mehr?“ Rory klang nicht minder besorgt. Jess lachte leise. „Doch, doch. Es gibt momentan nichts, worauf ich mehr Lust habe!“ Rory war sichtlich erleichtert. Und endlich drehte sie ihren Kopf und sah ihn an. Und wie sie ihn ansah. Ihre ozeanartigen Augen blickten tief in seine. Wenn sie nur wüsste, dass ihm unter diesem Blick jedes Mal heià wurde und seine Knie zu zittern begannen. Sie lächelte leicht und langsam löste sich die Anspannung beiderseits. „Gut. Und was machen wir bis dahin?“ fragte sie. „Na ja, die eine Woche, bis das Hotel deiner Mutter eröffnet wurde, kann ich mich ja einfach im Hintergrund halten.“ „Du meinst, du willst dich bei Luke verstecken, damit dich keiner sieht?“ Rory runzelte die Stirn. „Warum nicht?“
„Erstens: Wir sind hier in Stars Hollow, was bedeutet, dass das früher oder später sowieso jeder mitkriegt!
Zweitens solltest du Luke vielleicht hin und wieder als Dankeschön im Laden helfen.
Drittens hatte ich gehofft, auch mal mit dir zusammen irgendwo hingehen zu können und viertens ist es einfach total lächerlich!“
„Na schön. Aber was willst du denn den Leuten erzählen? Was willst du sagen, wenn man uns irgendwo sieht?“
„Ich dachte immer, dir wäre egal, was die anderen sagen!“ erwiderte sie trotzig.
„Bitte, mir ist es wirklich egal. Ich dachte nur, dass dich interessiert, was ein gewisser Dean, Lane oder deine GroÃeltern denken!“ Er hatte einen wunden Punkt getroffen. Rory zuckte zusammen. Er hatte Recht. Sie sah zu Boden. Jess fluchte innerlich. Er hatte sie nicht verletzen wollen. Viel sanfter und leiser sagte er: „Rory, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht…Ich…Ach, verdammt, es tut mir leid. Ich will doch nur nicht von dir verlangen, dass du den ganzen Leuten hier verklickern musst, dass ich deinetwegen wieder hier bin und wir wieder…wieder zusammen sind.“ Waren sie das denn? Oder hatte er sich jetzt zu weit aus dem Fenster gelehnt? Jess biss sich auf die Lippe. Warum musste alles so verdammt kompliziert sein? „Schon ok. Ich weiÃ. Aber ich hab kein Problem damit, es ihnen zu sagen!“ sagte sie plötzlich entschlossen.
„Ehrlich? Bist du dir da sicher?“
„Ja. Wie soll es denn sonst was werden, wenn ich nicht mal zu … ähm meiner Entscheidung stehe?“
„Wow, ok. Das find ich schön. Also verhalten wir uns ganz normal, ignorieren das Gerede der anderen und wenn wir die Woche überstanden haben, fahren wir erst mal nach New York?“
„Genau. Und was machen wir jetzt?“ Jess grinste. Er wüsste da schon was.
„Hm, vielleicht holen wir ja unsere verkümmerte BegrüÃung von vorhin nach?“ flüsterte er und beugte sich vorsichtig zu ihr. Jetzt grinste auch sie breit und lieà zu, wie er langsam ihre Hände in seine nahm und seine Lippen zärtlich auf ihre drückte. Aus dem anfangs vorsichtigen Kuss wurde ein leidenschaftliches Spiel. Er hatte sie so vermisst. Umso mehr genoss er jetzt ihre Berührungen, gab sich ganz hin…
Rory, die in dem Moment eine Mischung aus Nervosität, Glück und Erregung fühlte, erschrak, als sie plötzlich die vertraute Person auf sich zukommen sah. Schnell versuchte sie sich, von Jess zu lösen. Der aber schnallte gar nichts und lieà sich nicht stören. Sie zog ihren Kopf ruckartig weg. „Jess!!!“
„Was denn?“ brummte dieser, der mit dem Rücken zu der kommenden Person saà und noch immer nicht Rorys Hände los lieÃ. Reflexartig versetzte Rory ihm einen heftigen Stoà gegen seinen Bauch und deutete auf die andere Seite des Stegs.
„Au!!! Seit wann kannst du so zuschlagen?!“
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Meine FF: You're my Wonderwall