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Ok, es ist Freitag und die doofe Schule ist vorbei, also kommt jetzt Teil 2, ich hoffe er klärt auf was vor 4 Jahren passiert ist.
Teil 2
Gedankenverloren betrachtete Logan die Uhr an der Wand. Er war seit 43 Minuten wach, aber er konnte sich nicht dazu bringen aufzustehen.
Er dachte an den letzten Abend, oder besser gesagt, an die letzte Nacht. Er fragte sich warum sie hier war. 4 Jahre. 4 Jahre war es jetzt her.
Was war passiert das sie ausgerechnet jetzt zurück kam?
Ihre Tochter an sich gepresst betrachtete Rory den Wecker. Die Tränen liefen über ihr Gesicht, aber sie wischte sie nicht weg.
Sie sollte nicht hier sein, nicht mehr. Aber es war für ihre Tochter. Sie schloss die Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.
Um 7 Uhr hielt Logan es nicht länger in dem Bett aus. Er stand auf und ging als erstes in die Küche, denn er war nicht verrückt genug Rory ohne Kaffee aufzuwecken. Während der Kaffee durch den Filter lief dachte er darüber nach wie es früher war. Jeden Morgen war er kurz vor dem Wecker aufgewacht und hatte leise Kaffee gekocht. Jeden Morgen, bis er eines Tages nicht mehr neben ihr aufwachte. Er lächelte Bitter bei der Erinnerung daran. Bis heute hatte er diesen Schmerz nicht vergessen und das würde er wohl auch niemals können.
Der Geruch von Kaffee weckte Rory auf. Er roch stark und verführerisch gut. Verschlafen öffnete sie die Augen. Sie wollte sich gerade wundern wo sie war, als ihr alles wieder einfiel. Schnell richtete sie sich auf. "Logan", sagte sie leise und versuchte auf zu stehen ohne Sophie zu wecken.
"Ich dachte du könntest einen Kaffee gebrauchen", sagte Logan und hielt ihr den Becher hin, aber Rory schüttelte den Kopf. Er hatte schon genug für sie getan. "So sollte es nicht sein!", flüsterte sie. "Du solltest nicht so nett sein, du solltest nicht ins Gästezimmer gehen während ich in deinem Bett schlafe, du solltest mir keinen Kaffee bringen und du solltest erst Recht nicht so tun als hätte ich nichts getan!"
Nachdenklich betrachtete Logan sie. "Nimm den Kaffee und geh duschen, danach können wir alles andere bereden", sagte er laut.
Er wusste das es ihr Leid tat, das sie ein unglaublich schlechtes Gewissen hatte, aber er war froh ihr helfen zu können. Denn ganz egal wie sehr sie in verletzt hatte, er würde sie immer lieben.
Seine Augen sagten ihr das Widerstand zwecklos war und so beugte sie sich und griff nach dem Becher. "Wer hätte gedacht das ich dich jemals überreden müsste Kaffee zu trinken", versuchte Logan zu scherzen, aber Rory fühlte sich dadurch nicht besser.
Als sie den ersten Schluck genommen hatte, schloà sie genieserisch die Augen. "Das tut gut!", flüsterte sie leise. Es war lange her das sie einen anständigen Kaffee getrunken hatte und dieser hier war wirklich gut. Er hatte immer gut Kaffee kochen können.
Nachdem sie die Augen wieder öffnete, sah sie das Logan ihr ein Handtuch hin hielt. "Jetzt geh schon, ich pass auf Sophie auf", nickte er ihr aufmunternd zu.
Es sollte nicht so sein, dachte sie erneut, als sie das Schlafzimmer verlieÃ. Es sollte ganz und gar nicht so sein.
Zärtlich strich er Sophie über die Wange. Sie war wirklich ein süÃes Kind, ganz die Mutter. Aber jetzt sollte er auf der Arbeit anrufen, das er nicht kommen würde.
Er kannte die Nummer auswendig, so oft hatte er sie gewählt. Nachdem sie verschwunden war, hatte er eigentlich nur noch gearbeitet, jeden Tag, meistens bis zum Morgengrauen, nur um dann weiter zu machen. Und obwohl es so lange her war, tat er es noch immer.
Sie trocknete sich die Haare mit dem Handtuch und betrachtete sich gedankenverloren im Spiegel. Das Wasser mochte den Schmutz, aber nicht ihre Schuldgefühlte fort gewaschen haben. Sie hatte ihn damals so sehr verletzt und nun half er ihr aus dem heraus zu kommen, was sie angerichtet hatte. Sie hatte ihr Leben zerstört, als sie beschlossen hatte zu gehen. Aber nun war es zu spät.
Nur mit dem Handtuch umschlungen kam sie in die Küche. Logan lies bereits den Kaffee durchlaufen und las in der Zeitung. Es erinnerte sie so an früher, als noch alles in Ordnung war. Sie lächelte leicht bei der Erinnerung daran.
"Was ist passiert seit... damals?", fragte Logan sie. Rory seufzte und setzte sich.
"Ich bin nicht stolz auf das was passiert, im Gegenteil, ich bereue es jeden Tag.
Nachdem ich... gegangen war, zog ich zu Jess. Ich kündigte meinen Job, gab alles auf um mit ihm nach Philladelphia zu kommen. Am Anfang war es unglaublich, wir heirateten und waren glücklich. Aber dann ging es immer mehr bergab. Er hinderte mich daran zu arbeiten und kam immer öfter betrunken nach hause. Manchmal schlug er mich, aber ich konnte ihn nicht verlassen. Ich wollte nicht alles ohne Grund aufgegeben haben. Als ich herausfand das ich schwanger war, wurde es für ein, zwei Monate besser, dann wurde es wieder wie früher. Wir wurden immer ärmer und unser Leben wurde immer erbärmlicher. Den Kontakt zu meinem altem Leben hatte ich aufgegeben als ich dich verlieÃ, also konnte ich keine Hilfe erwarten. Ich began zu betteln und alles was ich bekam, gab ich Sophie. Sie war mein Lebensinhalt. Gestern Abend kam er betrunken nach hause. Er wollte Sophie schlagen und da konnte ich es nicht mehr aushalten. Solange er Sophie gut behandelte war ich bereit gewesen zu bleiben, aber er wurde zur Gefahr für sie. Ich wusste nicht wo ich hin sollte, aber ich hatte deinen Weg verfolgt. Ich hoffte das du mir helfen würdest. Nicht um Meinetwillen, aber für Sophie", erzählte Rory mit brüchiger Stimme. Sie konnte ihn nicht ansehen.
Als sie den Kopf wieder hob, liefen die Tränen über ihr Gesicht.
Logan sah sie besorgt an. "Du hättest früher gehen sollen. Er hat dir so viel angetan", flüsterte er und strich ihr zärtlich die Tränen weg.
"Ich hatte es verdient", schluchzte Rory nun. Logan hielt es nicht mehr aus, er ertrug es nicht sie so leiden zu sehen. Er stand auf und schlang die Arme um sie. "Niemand hat das verdient!", flüsterte er ihr immer und immer wieder ins Ohr, während er sie wie ein kleines Baby wiegte. Und ganz sicher nicht du, schickte er in Gedanken hinterher.
Als Rory die Augen aufschlug war es dunkel. Hastig tastete sie nach Sophie aber sie konnte sie nicht finden. Panik setzte ein, als sie Sophie plötzlich erfreut quietschen hören konnte. Anscheinend hatte Logan sich gut um sie gekümmert. Vorsichtig stand sie auf und ging in Richtung der Tür hinter der sie das Wohnzimmer vermutete. Sie musste unwillkürlich lächeln als sie die Tür öffnete und sah wie Logan mit Sophie spielte. So hätte es sein sollen, dachte sie glücklich. Sie wünschte sich von ganzen Herzen das es so sein könnte. Das Sophie Logans Kind war und sie eine glückliche Familie sein könnten, aber das waren sie nicht und das würden sie nie sein, zu sehr hatte sie ihn verletzt.
"Wieder zurück unter den Lebenden?", fragte Logan scherzhaft als er Rory bemerkte, die gedankenverloren im Türrahmen stand.
"Was?", fragte sie erschrocken.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Du hattest nur so tief und fest geschlafen das man meinen könnte das du nicht wieder aufwachst. Eigentlich kein Thema über das man scherze machen sollte", meinte Logan, dem es im nachhinein leid tat das er die Bemerkung gemacht hatte. Eine Welt ohne Rory war wirklich nichts worüber er nachdenken wollte.
"Es muss dir nicht leid tun, eigentlich ist daran ja nicht schlimmes. Ich war nur etwas in Gedanken versunken und hab es deswegen nicht gleich mitbekommen", erwiderte Rory lächelnd und nahm Sophie auf den Arm die sie daraufhin empört ansah.
"Sieht aus als hättest du einen neuen Fan", sagte sie lachend und strich ihrer Tochter eine Strähne aus dem Gesicht.
Danach war es eine Weile einfach nur still, keiner der beiden wusste was er sagen sollte. Nach einer Weile räusperte Rory sich. "Ich bring Sophie dann man ins Bett. Ich versprech dir morgen sind wir weg und belästigen dich nicht mehr", sagte sie und versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen. Sie wusste nicht wirklich wo sie hin sollte, zu ihrer Mutter hatte sie keinen Kontakt mehr gehabt, eigentlich hatte sie den zu keinem mehr und sie war sich sicher das nicht alle sie mit so offenen Armen wie Logan empfangen würde.
"Es macht mir auch nichts aus wenn ihr länger bleibt", versicherte Logan ihr.
Bei diesen Worten traten Rory erneut die Tränen in die Augen. Auch Sophie begann nun zu weinen und Rory wiegte sie beruhigend.
"Aber es sollte dir etwas ausmachen. Ich hab dich verletzt und jetzt spazier ich einfach hier rein und stell alles auf den Kopf. Du solltest wütend sein und schreien, mir sagen das du mich nie wieder sehen willst. Stattdessen kümmerst du dich um mich und Sophie und stellst dafür alles auf den Kopf"
"Ich könnte dir nicht einfach die Hilfe verweigern. Du hast einen Fehler gemacht, zugegeben, eigentlich sogar einen ziemlich groÃen Fehler, aber so sind Menschen nun mal. Ich bin doch auch alles andere als perfekt, selbst wenn du es jetzt gerade so hinstellst. Vielleicht sollten wir uns beide mal fragen wie es dazukommen konnte das Jess' Worte zu deinem Herzen durchgedrungen sind. Du solltest aufhören, dich selbst anzuklagen. Manchmal muss man einfach verzeihen, auch sich selbst", widersprach Logan sanft. Er ertrug es nicht den ganzen Schmerz in ihren Augen zu sehen. Er wünschte er könnte das alles ungeschehen machen, er wünschte sich das es alles nur ein Traum war. Dass er gleich aufwachen würde und ihr einen Kaffee machen. Aber es war kein Alptraum, so sehr sie sich das auch beide wünschten.
Starli