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Registriert seit: 07.05.2005
Ich weiÃ, Leute, es hat jetzt etwas länger gedauert, als erwartet, aber ich habe euch ncith vergessen. Es gibt wieder einen neuen Teil und ich hoffe, ein paar von euch interessieren sich trotzdem noch für meine FF.
Vorhang auf ..............
âDu bist schuld!â, klang es plötzlich durch die Stille.
Jess zuckte zusammen. Sie hatte leise gesprochen, fast nur ein Flüstern, doch ihm war es viel lauter vorgekommen. Möglicherweise lag es auch nicht an der Lautstärke, sondern daran, wie sie es sagte. Oder was.
Er blickte von seinem Buch auf und traf sofort ihren durchdringenden Blick. Früher waren diese Augen einmal blau gewesen. Ein Blau, das ihn oft in seine Träume verfolgte. Ein Blau, in das sich jedermann sofort verliebte. Dieses Blau erinnerte ihn immer an den Himmel, zu dem er als kleiner Junge immer rauf gesehen hatte, wenn er stundenlang mit seiner Mum im Central Park im Gras lag und sie ihm aufregende Geschichten über Elefanten und Tiger in Afrika erzählte. Er konnte sich noch genau erinnern, dass dann die Wolken an diesem blauen Himmel plötzlich die Form eines Rüssels oder einer riesigen Pranke einnahmen. Dieses Blauerinnerte ihn immer an ein heiles, längst vergangenes Leben.
Doch jetzt waren diese Augen eher grau. Sie hatten ihren natürlichen Glan verloren, wirkten matt und stumpf. Wie das Wasser im Hudson an einem kalten Jännermorgen. Sie saà im Schneidersitz da und starrte ihn eiskalt an. Jess klappte sein Buch zu und legte es auf den Tisch.
âWas?â, fragte er, als hätte er sie vorhin nicht verstanden. Vielleicht hatte er sich ihre Worte ja wirklich nur eingebildet, schlieÃlich hatte sie die letzten 3 Tage den Mund nicht aufgemacht. Kaum zu glauben. § Tage war er jetzt schon hier in Lukes Wohnung mit ihr eingesperrt und die sonst so redselige Rory hatte seither kein Wort mehr gesagt. Die meiste Zeit hatte er gelesen, während sie auf den ausgeschalteten Fernseher starrte oder ihn einfach nur beobachtete. Am ersten Abend hatte mal ihr Handy geläutet, aber sie hatte das Gespräch ziemlich schnell beendet. Sie hatte erklärt, dass sie nicht weg komme und als die Person am anderen Ende der Leitung etwas erwiderte und sie wahrscheinlich zu etwas überreden versuchte, hatte sie aufgelegt und das Handy ausgemacht. Jess hatte keine Fragen gestellt. Sie hätte sie ja doch nicht beantwortet. Und auÃerdem konnte er sich denken, wer dran war. Luke hatte ihm von diesem Johnny erzählt. Lorelai gab ihm die Schuld an dem ganzen Ãbel, doch Jess war sich da nicht ganz sicher. Er hielt Johnny eher für Rorys Mittel zum Zweck.
âDu bist schuld an dem ganzen hier!â, wiederholte Rory ihre Worte.
Jess räusperte sich und blinzelte kurz.
âWie meinst du das?â
âNa, du bist schuld, dass ich jetzt hier hocke und versauere. Wärst du nie aufgetaucht, wäre alles ganz anders verlaufen.â
âRory, ich denke, das hast du dir schon selbst zuzuâ¦â
âWusstest du, dass ich mit Dean geschlafen habe?â, unterbrach ihn Rory.
Jess schwieg und Rory grinste.
âDas haben dir die beiden wohl nicht erzählt. Ja, ich habe mit Dean geschlafen und es war einfach wunderbar.â
âNa schön Rory, und was hat das mit mir zu tun. Du kannst doch schlafen, mit wem du willst. Ich bin wohl der letzte, den du dabei um Erlaubnis fragen würdest.â
âDa hast du allerdings rechtâ, bestätigte Rory. âAber darum geht es doch gar nicht.â
âUnd worum geht es dann?â
âDass du alles kaputt gemacht hast, als du hier aufgekreuzt bist. Du hättest damals in New York bleiben sollen, aber nein, Luke musste dich natürlich hierher holen, damit du auch hier noch alles auf den Kopf stellst.â
âRoryâ¦â, warf Jess sein, doch diese hörte nicht auf ihn.
âIch und Dean hatten eine wunderbare Beziehung. Wir haben uns geliebt und du hast alles zerstört.â
âNa hör mal, ich hab euch nicht gezwungen, dass ihr Schluss macht. Ich hab dich nicht gezwungen, dass du nach dem Unfall nach Ney York kommst oder dass du mich küsstâ, verteidigte sich Jess.
âDochâ, rief Rory und sprang auf. âDu hast mich dazu gebracht, dass ich mich in dich verliebe, was übrigens der gröÃte Fehler meines Lebens war. Bevor du hier aufgetaucht bist, war alles in bester Ordnung. Es gab nur mich und Dean. Wir waren für einander bestimmt. Wir wären ein Leben lang zusammen geblieben. Aber dann bist du gekommen, hast alles kaputt gemacht und er hat Lindsay geheiratet. Lindsay, diese Schlampe hat mir meinen Mann weggeschnappt. Ich hätte damals an ihrer Stelle stehen sollen, in diesem weiÃen Kleid. So wie es uns bestimmt war. Aber du hast alles kaputt gemacht. Ich bin nur noch die andere Frau, und nicht einmal die will er mehr haben. Ich hasse dich. Du hast mein Leben zerstört, Jess. Du!â
Jess Hatte Rory stumm zugehört, wie sie sich immer weiter in Rage redete. Jetzt, wo sie ihre Tirade beendet hatte und ihn hasserfüllt anstarrte, fragte sich Jess, ob es möglich war, dass ihre Augen plötzlich schwarz waren. Ein Schwarz, das niemand anderem galt als ihm. Ein Schwarz, das ihm den Tod wünschte. Er schüttelte den Kopf, stand auf und ging Richtung Tür.
âJa klar, lauf nur wegâ, rief ihm Rory hinterher. âDas kannst du doch am besten.â
Abrupt drehte Jess sich um und sah Rory mit traurigem Blick an.
âRory, es tut mir leid, dass du denkst, ich hätte dein Leben zerstörtâ, sagte er mit ruhiger Stimme. âAber ich denke nicht so. Ich bin jeden Tag aufs Neue froh, dass ich dich kennen lernen durfte, denn du hast mein Leben bereichert.â
Rory sah ihn im ersten Moment sprachlos an. Dann schnaubte sie verächtlich.
âWow, Jess, seit wann so gefühlsduselig. Wohl zu viele Liebesromane gelesenâ, höhnte sie.
âDas muss ich mir nicht anhörenâ, meinte Jess und drehte sich wieder zur Tür um.
âDu hast ja keine Ahnung, wie das istâ, rief plötzlich Rory, doch ihre Stimme hatte sich verändert, sodass sich Jess unweigerlich umdrehen musste. Da war es wieder. Blau. Schlagartig hatten sich Rorys Augen wieder in dieses wunderbare Blau verfärbt und Tränen kullerten ihre Wangen hinunter.
âMein Leben bricht auseinander und kein Mensch versteht mich. Die ganze Welt ist gegen michâ, heulte sie und schlug die Hände vors Gesicht. Sie hatte nicht geweint, seit die ganze Sache mit Dean passiert war. Doch jetzt, ganz plötzlich, brach alles aus ihr heraus, was sie seit Tagen belastete.
âDenkst du, ich mache das gerne. Ich treibe mich nachts mit zwielichtigen Typen in noch zwielichtigeren Bars herum. Denkst du, das macht mir SpaÃ? Ich bin ständig betrunken und rauche seit neuestem.â
Jess war mit 2 Schritten bei ihr und nahm sie in die Arme. Die Tränen durchnässten sein Shirt.
âIch stürze ab, Jess. Ich stürze immer weiter ab. Ich habe das Gefühl, in diesem groÃen, dunklen Loch festzustecken und habe keine Ahnung, wie ich da wieder rauskomme.â
Jess strich ihr unbeholfen über den Rücken und wusste nicht recht, was er sagen sollte.
âIch stürze ab, Jessâ, schluchzte Rory leise.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.