SpoilerNa das auf jeden Fall! Für Astrids Bedürfnis war dieses kurze eingehen auf den Vater vermutlich völlig ausreichend. Vll gab es einfach auch nicht mehr über ihren Vater zu erzählen. Ich habe nur etwas anderes erwartet und war vll auch neugierig, was das für ein Mensch ist. Wie du schreibst, war immer dieser Vater-Komplex irgendwo präsent. Dass sie sich zu älteren Männern so angezogen fühlt, finde ich eben vor diesem Hintergrund irgendwie traurig.
Astrid hat denke ich durch ihre Mutter nur gelernt, jemanden zu vergöttern. Es war ja ein langer Prozess mit einem ewigem Hin und Her, ehe sie der Mutter widersprechen und sich von ihr losmachen konnte- und das erst meiner Meinung nach, als sie wusste, wer sie eigentlich ist.
Astrid hat Olivia ja irgendwo vergöttert, hat sich der Person mit Haut und Haaren verschrieben. Liebe tut weh, aber wenn man jemanden vergöttert und sich demjenigen völlig hergibt, dann tut der Verlust anders weh. Man hat sich völlig verloren, dnen mit der anderen Person, geht auch die eigene Identität. Astrid hat sich ja durch diese Person irgendwo identifiziert. Sie war jedes Mal jemand anderes. Wirklich geliebt hat sie meiner Meinung nach erst Claire, die sich immer bemüht hat, Astrid aufzuzeigen, wer Astrid eigentlich ist.
Dieser ganze Identitätsfindungsprozess ist in diesem Buch wirklich bewundernswert akribisch nachgezeichnet worden, ebenso, dass der Mensch kaputt geht, wenn er nicht einfach geliebt wird.
Ich glaube langsam, dass das Buch in der Top 5 meiner Lieblingsbücher an die Spitze gerückt ist