Auf und davon
#61

Auf und davon

Kapitel VII:
Fehlende Worte



Rori schlug die Augen auf, und blickte in ein leicht vernebeltes London. Sie und Jess waren nun schon drei Tage hier, und heute war ihr letzter Tag vor der weiter Reise nach Deutschland.
Jess war die ganze Zeit über sehr nett zu ihr gewesen, hatte ihr jeden Wunsch von den Augen ab gelesen und sogar in ein Rock- Musical eingeladen. Rori war sehr überrascht gewesen, das ausgerechnet Jess mit Musical Karten aufgetaucht war. Aber denn noch hatten die beiden einen schönen Abend miteinander verlebt und waren schließlich am gestrigen Abend total erschöpft und ausgelaugt vor lauter herumlaufen in ihre Betten gesunken.

Rori schwang ihr langen, dünnen Beine aus dem Bett und stellte ihre Füße auf den Fußboden. Noch etwas schlaftrunken stand sie auf und torkelte in Richtung Toilette.
Sie rieb sich die Augen, streckte sich im Flur und öffnete die Tür zu ihrem Bad. Heißer Wasserdampf kam ihr entgegen und vernebelte die Sicht.
„ Jess bist Du hier?“, fragte sie vorsichtig gegen das Geräusch des fließenden Wassers anredend. Doch sie bekam keine Antwort.
„ Jess!?“, fragte sie noch einmal, und näherte sich langsam der Duschkabine.
Als Rori nur noch wenige Meter davon entfernt stand, wurde plötzlich das Wasser abgedreht. Rori blieb wie angewurzelt stehen. Und ehe sie sich umdrehen oder anders reagieren konnte, wurde die Tür aufgestoßen und ein Nacktes Bein stellte sich, zwischen den Nebelschwaden auftauchend auf den beheizten Fliesenboden. Rori blieb der Atem stehen, als sich urplötzlich der Wasserdampf teilte und eine Person zum Vorschein kam. Die Beine waren kurz und stämmig und schon etwas verrunzeld. Dennoch war der ganze Körper für das Alter in dem sie sich befand noch tadellos in Schuß.
Rori ließ einen Schrei los, gefolgt mit einigen schnellen Schritten rückwärts in Richtung Tür hinaus. Auch die andere Person fing vor Schreck an zu schreien, schnappte sich ein Handtuch und schlang es um ihren nackten Körper.
„Grandma, was machst Du denn hier?“, rief Rori erschrocken und blickte in das noch feuchte Gesicht Ihrer Urgroßmutter Trix.
„ Ach Du bist es Rori!“, sagte die alte Dame nicht ganz so freundlich.
Hinter sich vernahm Rori schnelle Schritte und kurz darauf war Jess zur Stelle. Er stand nur in Boxershorts bekleidet in der Tür und schaute irritiert zu Rori.
„ Was ist passiert Rori?“, fragte er erschrocken und starrte durch den Nebel.
„ Darf ich vorstellen? Jess das ist meine Grandma Trix... Grandma das ist Jess!“
Als Jess die halbnackte Trix im Badezimmer erblickte nahm er sofort die Hand vor Augen, machte eine Kehrtwendung und ging ohne ein weiteres Wort wieder zurück in sein Zimmer. Rori verließ ebenfalls das Badezimmer. Sie die Zimmertür und ging in eines der anderen beiden Badezimmer.

„ Was führt Dich hier her Grandma?“, fragte Rori freundlich als sie mit Trix und Jess beim Frühstück sahs.
„ Nun... wie soll ich sagen? Emily!“
„ Was Grandma hat Dich extra hergeschickt? Woher weiss sie überhaupt davon das ich hier bin? Doch nicht etwa von Dir oder?“; wollte Rori vorsichtig wissen und kaute auf ihrem Brötchen herum.
„ Nein natürlich nicht! Deine Mutter war da!“, sagte Trix und forderte Jess mit einer Handbewegung auf, ihr die Brötchen und die Butter zu reichen.
„ Oh das erklärt einiges!“, sagte Rori und schaute zum Telefon als würde sie erwarten das es jeden Moment anfangen könnte zu klingeln.
„ Emily sagte mir ich solle mal einen Blick auf den Jungen Mann werfen mit dem Du durch Europa reißt. Und wenn ich ehrlich bin.. wollte ich das ebenfalls tun. Als ich hörte wie sauer Emily war das Du mit Jess unterwegs bist, konnte ich mir die Chance, den leibhaftigen Grund für die Ausbrüche meiner Schwiegertochter ,einmal selbst kennen zu lernen, einfach nicht entgehen lassen!“, erzählte Trix mit einem Lächeln auf den Lippen.

Kurz darauf verließen Jess und Rori das Haus, um noch ein letztes Mal durch Londons Innenstadt zu streifen.
Rori schlenderte von einem Buchladen zum anderen, gefolgt von Jess, der ebenso wild in den Regalen nach neuen Exemplaren suchte wie sie selbst. Als sie nach einigen Stunden aus dem riesigen Laden kamen, waren sie mit Tüten bepackt, die alle Randvoll mit Büchern waren.
„ Wow, so viele Angebote hab ich glaube ich noch nie auf einem Haufen gesehen!“, staunte Jess und schlenderte neben Rori her.
„ Geht mir ähnlich, was meinst Du ..können wir es noch wagen in noch einen Laden zu gehen?“, fragte sie und versuchte ihre beiden Tüten auf irgend eine Weise besser tragen zu können.
„Ich glaube wir sollten besser gucken das wir uns in der nähe einen Esel mieten, damit wir die ganzen Sachen überhaupt in die Wohnung bekommen!“, sagte Jess lächelnd, doch Rori blieb plötzlich abrupt stehen. Jess lief noch einige Meter weiter, bevor auch er stehen blieb und sich umdrehte, um nach Rori zu sehen.
Jess stellte sich neben Rori an das Schaufenster in das sie hinein starte.
„ Ich hab gerade gedacht das ich die Kette mit dem Anhänger schon einmal irgendwo gesehen habe!“, flüsterte Rori.
Jess wußte sofort um welche Kette es sich handelte. Es war ein kleiner Kristallstein, der je nach dem wie man ihn im Licht betrachtete in den verschiedensten Farben anfing zu leuchten. Der fast durchsichtige Kristall war so geschliffen das er wie eine kleine Träne aussah und oben war ein kleiner Harken eingebohrt, an dessen Ende eine Silber Kette baumelte.
Auch Jess kannte die Kette. Er hatte sie, kurz bevor er Rori am Einkaufscentrum entdeckt hatte auf einem Plakat gesehen. Er war sich sicher das es genau so eine Kette mit Anhänger gewesen sein musste, doch er sagte nichts.
Rori hatte sich unterdessen vom Schaufenster abgewannt und war wieder los marschiert. Jess holte sie ein und drückte ihr eine seiner Büchertüten in die Hand.
„ Rori warte doch drüben im Park, ich glaube ich habe ein Buch an der Kasse liegen lassen!“
Rori schaute ihn nur skeptisch an, nickte aber schließlich.
„ Ist ok. Ich setzte mich dann einfach auf eine Bank!“, sagte sie freundlich und steuerte mit drei Tüten über die andere Straßenseite.

Jess drehte sich um, das war nun seine Chance. Er flitzte los, jedoch so, das er Rori im Auge behalten konnte und öffnete die Tür zu dem kleinen Juwelier Laden.
Der Geschäft war Menschenleer und nur ein paar Wanduhren ticken ungleichmäßig vor sich hin. Ungeduldig sah Jess sich um. Er Widerstand dem Gefühl wieder hinaus zu gehen gerade so lange, bis der Verkäufer aus einer kleinen Kammer hervortrat.
Erschrocken zuckte Jess zusammen, als der Mann seine laute, eindringliche Stimme erklingen Ließ:
„ Was kann ich für sie tun junger Mann?“, fragte er und baute sich breitschultrig hinter seinem Tresen auf.

Rori hatte eine freie Bank ergattert und sahs dort umringt mit Tüten und Büchern, als Jess auf sie zugetrottet kam.
Er musterte sie schon von weitem und desto näher er kam, desto frecher und breiter wurde sein Grinse.
„ Hier ist es!“, sagte er und zog ein kleines Buch aus der neuen Plastiktüte, die er für das Buch bekommen hatte.
Rori lächelte und versuchte sich unter dem Bücher- Tüten- Berg auf zu richten.
Als sie endlich stand und Jess zwei Tüten in die Hände gedrückt hatte sagte sie:
„ Ich hab mir gerade überlegt was wir heute noch machen können!“

Lorelai nahm ihr klingelndes Handy aus der Handtasche, während sie versuchte sich gleichzeitig einen Muffin in den Hals zu stopfen.
„ Hallowf?“, fragte sie mit vollem Mund und kaute wild drauf los, als sie Roris Stimme vernahm.
„ Wrowir! Wüe göhts Dürf müen Schöutz?“, fragte sie aufgeregt und schluckte einen großen Schokomuffin herunter.
„ Mir geht es sehr gut, Du wirst nicht erraten was wir schon alles gemacht haben!“, rief Rori erfreut aus. „ Wir waren in der Stadt, haben dort total viel eingekauft und weißt du wer heute morgen in meinem Badezimmer gestanden hat? Trix... sie war unter der Dusche und ich hab sie für Jess gehalten, und dann ist sie raus gekommen und sie war...“
„ Nackt?“, rief Lorelai laut und unterbrach damit den Wortschwall ihrer Tochter. Sofort hatte sie alle Blicke auf sie gezogen. Alle Gäste in Lukes Diner drehten sich nach ihr um und Luke verpaßte Lorelai den Gnadenstoß und machte ihr mit einer Handbewegung klar, das sie draußen weiter telefonieren sollte.
Lorelai schnappte sich ihre Sachen und verließ das Diner.
„ Was meine Grandma hat bei dir unter der Dusche gestanden?“, fragte sie noch einmal aufgebracht und stopfte sich das letzte Stück ihres Muffins in den Mund.
„ Ja!“, rief Rori laut aus.
„ Und wie läuft es mit Jess?“, fragte Lorelai schließlich sehr ernst das Thema wechselnd.
„ Es läuft gut!“, sagte Rori.
„ Und das tut es wirklich?“
„ Ja Mum, tut mir Leid ich muss Schluß machen, wir fahren gleich an die Küste, um anschließend aufs Festland über zu setzen! Machs gut, ich meld mich!“, rief Rori und hatte schon aufgelegt.
„ Viel Spaß und pass gut auf Dich auf!“, sagte Lorelai noch leise in Ihr Handy bevor sie kehrt machte und zurück zu Luke ins Diner ging.

Schon wenige Stunden später fuhren Jess und Rori in einem gemieteten Wagen über die Straßen Londons, hinaus zur Küste.
Sie hatten sich von Trix verabschiedet und sich für ihre Gastfreundlichkeit bedankt. Und Trix ihrerseits hatte versprochen die Bücher, die sie nicht mehr in ihre Koffer bekommen hatten, nach Stars Hollow senden zu lassen.

Als Rori das Fenster ein wenig öffnete, blies eine kleine Brise zum Fenster hinein und ein der leichte Salz Geruch machte deutlich das sie bald da sein mussten.
Erfreut lächelt blickte sie zu Jess herüber der sich auf die Straße zu konzentrieren schien.
„ Was gibt’s?“, fragte er schließlich, immer noch gerade aus schauend. Kurz Zeit später bremste er den Wagen ab und parkte ihn auf einem kleinen Hügel.
Auch Rori stieg nun aus und folgt Jess, der sich ein Stück vom Auto entfernt hatte und an einer Klippe stand.
Der Boden unter ihren Füßen war mit dichter Wiese bedeckt und immer wieder kamen leichte Windböen vom Meer herüber und wirbelten die weißen Wolken am Himmel ein wenig auf. Der Weg stieg steil an und endete auf einer Anhöhe. Dahinter war das Meer. Rori schaute gerade aus aufs Wasser und plötzlich überkam es sie.
Ohne Vorwarnung schlang sie ihre Arme um Jess und drückte ihn fest an sich.
Dieser brauchte erst einige Sekunden, bevor er sich gefangen hatte und ebenfalls seine Arme um Roris Körper sinken ließ.
So standen sie einige Sekunden, schauten anschließend zusammen aufs Meer hinaus, bevor Rori anfing zu sprechen:
„ Jess...ich ... ich wollte mich nur bedanken! Ich kann es kaum fassen mit Dir hier zu sein. Und... und es gibt keinen mit dem ich lieber hier sein möchte!“ Sie blickte Jess in die Augen und erkannte sofort das sie das nicht hätte sagen dürfen.
Sie löste sich aus seiner Umarmung und trat einige Schritte zurück.
„ Tut mir Leid, ich meinte natürlich... das ich gerne mit dir als Freund“, doch Jess war wieder auf sie zu gekommen und legte Rori vorsichtig einen Finger auf die weichen Lippen.
„ Ich liebe Dich!“, sagte er und schaute Rori so intensiv und voller Sehnsucht an, das diese nicht anders konnte. Sie drehte sich um ging schnellen Schrittes zurück zum Wagen.
„ Rori... !“, rief Jess ihr hinter her und fing sie ab. Doch als sie Ihr Gesicht langsam anhob konnte er die Tränen in Ihren blauen Augen sehen, die langsam die Wangen runter rollten. Traurig sah sie Jess an:
„ Ich kann nicht....“, sagte sie leise und blickte Jess stumm in die Augen......

[Bild: maroon2.jpg]
Mitglied im Jess and Rory never ending love club
Viele Liebe Grüße an meine Leseratten!

H.E.L. Queenchen
#62

wa...wa..wi.. was ist jetzt los?
warum "kann rory nicht"?
nächster teil und zwar gaaaaaaaaanz schnell *wissenwillwiesweitergeht* und zwar SOFORT!!!! Big Grin

ein klasse teil, wie immer Smile

some people were concerned about whether the Winchesters survived
and everybody was concerned about whether the car survived [Eric Kripke]
#63

@ Ordy vielleicht mach ich morgen Früh schon weiter.. kann aber nichts versprechen. *grins*

[Bild: maroon2.jpg]
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H.E.L. Queenchen
#64

Ach übrigends steht diese FF nun erst zwei Wochen online... und deshalb möcht ich mich noch mal ganz herzlich bedanken, das ihr alle so lieb seit, so fleisig lesen tut!!!! Big Grin

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H.E.L. Queenchen
#65

OOHHH MEEEINN GOTTT!
ohne scheiß, bei den letzten zeilen wären mir benahe die tränen gekommen,
sie waren schon auf dem weg zu meinen augen, aber bevor sie raus kommen
konnten war der teil zu ende, also schreib schnell weiter, die geschichte is einfach zu geil!!!

Freu mich schon wenns weiter geht...

bis denne danne

Lienchen

:dance: Ich Liebe Herzen [Bild: Lippenstiftherz2.jpg] [COLOR="Red"]über alles und diesen
smiley auch[/COLOR] :freu:
#66

das is fies mittendrin aufzuhören... Motz

nein...schon ok..ich find deine geschchichten total toll und werd sie mir zu hause erst mal alle ausdrucken und schön einheften....
#67

WEITER; WEITER; WEITER ;WEITER ;WEITER
WEITER; WEITER; WEITER ;WEITER ;WEITER
WEITER; WEITER; WEITER ;WEITER ;WEITER
WEITER; WEITER; WEITER ;WEITER ;WEITER
WEITER; WEITER; WEITER ;WEITER ;WEITER
Schneller, biiiiiiiiiiiiiitte

Wenn eine schöner ist als ich, dann ist sie übermäßig aufgetakelt ..... [Bild: Ocab.jpg]
VERDAMMT STOLZE NANNY DES KKC // LORELAI+CHRISTOPHER // LORELAI CLUB // 1. fREakyMItgLieD
3terGewinner der 3Fanartchallenge
#68

Ohh... das ist so schön aber auch so traurig!
#69

:heul: mir ist richrtig ne gänsehaut übern rücken gefahren *brr*

Ma bitte weiter des mcht mi süchtig!!

EINFACH TOLLE GESCHICHTE!!!!

Jess und Rory's never ending Love Club! © by ***Nati*** und L.O.V.E
#70

Echt super Story !! und so gut geschrieben..!! bin auch dafür das ganz schnell ne fortsetzung gibt Wink

Member of the Lane & Dave Appreciation
Member of .: Luke & Jess :. ~ A Danes Family - Club
[Bild: crazynojustfabulous2.jpg]


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