11.01.2005, 03:08
Titel: Under the Skin
Autor: Lyn/Eobane
Categorie: JESS/RORY
Rating: ab 13?
Summary: Jess kommt mit der Situation nicht zurecht und beschlieÃt sein Leben zu ändern.
Anmerkung: Dies passiert nach der letzten Folge der 3. Staffel.
Credit: to Stephi for betareading
Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an der Serie und an den Charakteren und bin nicht gewillt irgendein Copyright zu verletzen. Einzig und allein gehören mir meine Gedanken und Ideen.
Reviews are very welome! Happy Reading!!!
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
*******************************
Der Bus fuhr mit 100 Sachen über die LandstraÃe, es war mitten in der Nacht und all diejenigen die nicht mit dem Flugzeug fliegen wollten oder sich es nicht leisten konnten, nahmen den weniger komfortablen Weg in Kauf.
Ein Teil der Passagiere schlief, ein anderer Teil unterhielt sich leise und wiederum ein anderer las oder starrte aus dem Fenster. Wobei man nur ansatzweise erahnen konnte, was sich neben dem Bus befand - viel konnte es zumindest nicht sein, auÃer Wüste, Bäume oder dergleichen konnte man im Moment nichts ausmachen.
Hin und wieder kam man durch eine Stadt, wo man eine kurze Pause einlegte und sich die Beine vertreten konnte.
Ein Junge saà ganz hinten im Bus und zählte die Laternen, die am StraÃenrand standen. Aber nur aus einem Grund: um sich abzulenken. Schlafen konnte er nicht, denn sobald er seine Augen schloss, sah er ihr Gesicht und lesen hatte auch kein Zweck, darauf konnte er sich im Moment auch nicht konzentrieren. Selbst wenn es ihm sonst half den Alltag zu vergessen und er sich in seine eigene Welt zurückzog. Das einzige was er wirklich hatte, waren nun mal seine Bücher.
Wie so oft auf dieser Fahrt fragte er sich, warum er in diesem Bus saÃ, eine plausible Erklärung konnte er nicht finden. Er hatte, nicht das erste Mal, seine Sachen gepackt und war zum Busbahnhof gegangen und nun fuhr er schon mehr als 30 Stunden in diesem klimatisierten Ding. Klar, er hätte längst bei Rasten das Weite suchen können. Aber er tat es nicht, denn er hatte im Unterbewusstsein nur ein Ziel â Stars Hollowâ¦
Noch vor einer Woche hätte er sich nicht träumen lassen in dieses Kaff zurückzukehren. Egal was kommen mag, er wollte nie und nimmer dahin zurück. Nicht in 100 Jahren.
Aber nun tat er es schon wieder - nur wegen einem Menschen, wegen ihr!
Sicher, nachdem sein Vater im Diner auftauchte und sich die Probleme häuften, dass er nicht anders konnte als nach Kalifornien abzuhauen, selbst wenn er damit wieder bewies, was für ein Idiot er war. Er musste sie anrufen, auch wenn er nie ein Wort zu ihr sprach. Ihm reichte es, wenn er ihre Stimme hören konnte, nur für diesen Augenblick.
Doch dann kam der Tag an dem sich alles änderte, sie machte ihm unmissverständlich klar, dass es vorbei war. Endgültig, nur weil er kein Rückgrad besaà und sich ihr offenbarte. Nein, er war wie sein Vater, rannte vor allem weg, auch wenn sich dieser geändert und sein Leben auf die Reihe bekommen hatte.
Nachdem er das Letzte Mal ihre Stimme gehört hatte, war er zum Strand gegangen. Seine Gedanken fuhren Achterbahn und er konnte nicht mehr klar denken. Da war nur sie.
Er hatte es gründlich vergeigt und umso mehr er darüber nachdachte, hatte er es verdient, so abserviert zu werden. Hätte er die Courage besessen und ihr von vornherein reinen Wein eingeschenkt, hätte er nicht gehen müssen und alles wär noch beim Alten. Aber so hatte er sich schon immer durchs Leben gemogelt. Freunde hatte er nur in New York, dort wo er aufgewachsen war. In Stars Hollow hielten ihn alle für einen Ganoven oder sonst noch was. Bis auf wenige Menschen hatte sich niemand die Mühe gemacht, hinter die Fassade zu sehen. Es war ein Leichtes seinen miesen Ruf aufrecht zu halten, anstatt alles richtig zu stellen. So war er nun mal, er suchte sich immer den leichteren Weg.
Im Augenblick verfluchte er jeden und alles. Besonders seine Mum, wegen ihr hatte alles angefangen. Sie musste ihn zu seinem Onkel schicken, sie kam auf die dämliche Idee, dass er ihn besser im Griff haben könnte als sie. Doch umso mehr er darüber nachdachte, hatte sie ihn doch nur wegen ihrem neuen Freund loswerden wollen. Sie hätte doch nur ein Ton sagen brauchen und er wär weg gewesen, aber nein, sie musste so ein Blödsinn einrühren.
Mit diesem Schwachsinn fing alles an, er musste sie kennen lernen und er konnte sie nicht mehr vergessen. Selbst wenn er es gewollt hätte, ihn hatte es mit Haut und Haaren erwischt. Da brachte die ganze Wegrennerei nichts. Sie war wie in sein Hirn gebrannt, wie ein bleibendes Tattoo, was man sich in die Haut stechen lieÃ.
Die Entscheidung sich dem zu stellen, was er verbockt hatte, kam nicht gleich. Er hatte die ganze Nacht am Strand verbracht und in den sternklaren Himmel gestarrt. Ihm war alles egal, er wollte nicht in das Haus seines Vaters zurück, eigentlich wollte er nirgendwo mehr hin. Nur am Strand liegen und alles an sich vorbeirauschen lassen. Ihm gingen tausend Sachen durch den Kopf, was er ihr alles hätte sagen können, was er hätte vermeiden können, was er von vornherein hätte anders machen können.
Doch es war nun mal alles geschehen und man konnte nichts mehr daran ändern. Es war vorbei!
Nachdem sein Vater am nächsten Tag das Fass zum überlaufen brachte, war er zum Busbahnhof gegangen.
Dort schmiss er seine Sachen auf eine Bank und setze sich daneben, dabei fuhr er sich durch die Haare. Er musste weg von hier, er war viel zu lange an diesem Ort. Doch wohin? Nach einem Check was die Finanzen sagten, kaufte er sich ein Ticket Richtung New York. Weiteres konnte er sich ja auch unterwegs überlegen.
*****
Und nun saà er im Bus und seine Gedanken drehten immerzu um Rory. Selbst wenn es keine Chance gab, die Zeit zurückzudrehen und er auch eigentlich nicht vorhatte nach Stars Hollow zu gehen, er konnte und wollte sie nicht vergessen.
Vielleicht sollte er nur einen kurzen Abstecher zu Luke machen und dann so schnell wie möglich in New York untertauchen. Das war eine gute Idee. Wenn er sein Leben schon ändern sollte, dann mit dem Anfang die Geschichte in Stars Hollow zu beenden. Das hieà eine kurze Aussprache mit Luke und gut warâs. An diesen Gedanken hielt er sich den Rest der Fahrt fest und nahm nun doch sein Buch zur Hand, jetzt konnte er sich auch darauf konzentrieren.
*****
Es war kurz vor Mitternacht, als er in dem verschlafenen Städtchen ankam. Die Bürgersteige waren wie eh und je hochgeklappt und kein Mensch war zu sehen. In einigen Fenstern brannte noch Licht und man konnte schwer erahnen, was dahinter ablief.
Jess atmete tief durch und ging mit sicherem Schritt Richtung Luke´s Diner. Doch davor wurde es ihm doch mulmig, das Diner war schon längst geschlossen und er bekam langsam Zweifel, ob es eine gute Idee war, hierher gekommen zu sein.
Er stellte sich vor das Haus und sah die Fassade nach oben. In Luke´s Wohnung brannte kein Licht, also war er entweder schon im Bett oder nicht zu Hause. In seinem Kopf focht er einen Kampf aus, ob er wieder kehrt machen und auf den nächsten Bus warten sollte, der nach New York fuhr - selbst wenn er die ganze Nacht am Busbahnhof verbringen musste. Oder er setzte sich die ganze Nacht auf die Treppe und wartete bis Luke das Diner öffnete, wobei diese Variante weniger in Frage kam, da er von niemandem gesehen werden wollte und die Nächte zur Zeit auch nicht die Wärmsten waren, da man Stars Hollow nicht mit Kalifornien vergleichen konnte. Also beschloss er, doch zur Busstation zu gehen. Er schulterte seine Reisetasche zurecht und wollte eben einen Schritt nach vorn gehen, als er eine Vertraute Stimme hörte.
âJess?â
Er hielt in seiner Bewegung inne und zögerte einen Moment, bis er sich langsam umdrehte. âLukeâ¦â
Dieser stand mit verschränkten Armen vor ihm und seinen Blick konnte man nicht deuten. âWas suchst du hier?â
âIch bin nur zufällig vorbei gekommen und als ich gesehen hatte, dass bei dir alles dunkel war, wollte ich gehen. Na ja, bin halt nur auf Durchreiseâ¦â, versuchte Jess sein Dasein zu erklären.
âAh ja, zufälligâ¦â, war das Einzige, was Luke noch dazu zu sagen hatte. Er schloss das Diner auf und ging in das Innere des Cafes.
Jess folgte ihm und machte die Tür hinter sich zu. Nun standen beide da und schwiegen sich an. Man konnte Luke ansehen, dass er auf eine Erklärung wartete, vielmehr auch an seiner Geste, da er mit den Fingern auf die Theke trommelte. Das machte Jess noch nervöser, als er ohnehin schon war, aber er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dies nicht zu zeigen. Langsam machte ihn das Getrommel aber wahnsinnig. âKannst du damit aufhören?â, riss ihm der Geduldsfaden.
âWomit?â
âMit dem Getrommel, das hält doch kein Mensch aus!â
âDu musst es dir doch nicht anhören und du musst nicht hier sein, also, ich warte auf eine Antwort, warum bist du wirklich hier? Wenn es um Rory geht, sie ist nicht in der Stadt und sie wird aufs College gehen. Lass sie in Ruhe, ich glaub du hast genug angerichtet.â
âWoher willst du wissen, dass ich wegen ihr hier bin und nicht wegen dir, hu? Ich bin vor einer Stunde, nach einer mehr als unbequemen Fahrt von L.A. hierher, angekommen, mir ist nicht nach Konversationenâ¦â Er konnte es einfach nicht, es kam ihm einfach nicht über die Lippen. Die kleine Tür, die sich während der Fahrt hierher geöffnet hatte, schloss sich binnen von Sekunden.
Luke hatte ihn erwischt, seinen Wunden Punkt erwischt. Er würde es nie zugeben, was sein wahrer Grund war, auch wenn sein Onkel die Wahrheit sprach.
âUnd nach was ist dir dann? Zu gehen? Gut, die Tür steht offen - oder zu bleiben? Dann musst du aber einige Regeln beachten, in Zukunft kannst du nicht treiben was du willst, das ist vorbei! Entweder du bekommst dein Leben auf die Reihe oder du lässt es bleiben!â Luke hatte sich vor Jess aufgebaut und seine Arme verschränkt um dem Gesagten den nötigen Ausdruck zu verleihen.
âOkay!â
âWie okay? Du kannst doch nicht hier her kommen und sagen es ist okay!â Jetzt war er vollends verwirrt.
âIch sagte, es ist okayâ¦â Jess ging mit seinen Sachen zur Treppe und lieà Luke stehen. Er wollte eigentlich nur noch schlafen, die Fahrt hatte ihn geschlaucht. Im Bus konnte er nicht schlafen, unbequem war kein Ausdruck für dieses Gefährt, also wollte er nur noch ein Bett oder auf etwas schlafen, was kein Bussitz war.
âHey, du kannst mich nicht so hier stehen lassen, Jessâ¦JESS!â, doch der war schon dabei die Treppe hochzugehen.
Luke ging ihm hinterher, er wollte eine Antwort, mit einem okay wollte er sich nicht abspeisen lassen.
TBC
Autor: Lyn/Eobane
Categorie: JESS/RORY
Rating: ab 13?
Summary: Jess kommt mit der Situation nicht zurecht und beschlieÃt sein Leben zu ändern.
Anmerkung: Dies passiert nach der letzten Folge der 3. Staffel.
Credit: to Stephi for betareading
Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an der Serie und an den Charakteren und bin nicht gewillt irgendein Copyright zu verletzen. Einzig und allein gehören mir meine Gedanken und Ideen.
Reviews are very welome! Happy Reading!!!
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
*******************************
Der Bus fuhr mit 100 Sachen über die LandstraÃe, es war mitten in der Nacht und all diejenigen die nicht mit dem Flugzeug fliegen wollten oder sich es nicht leisten konnten, nahmen den weniger komfortablen Weg in Kauf.
Ein Teil der Passagiere schlief, ein anderer Teil unterhielt sich leise und wiederum ein anderer las oder starrte aus dem Fenster. Wobei man nur ansatzweise erahnen konnte, was sich neben dem Bus befand - viel konnte es zumindest nicht sein, auÃer Wüste, Bäume oder dergleichen konnte man im Moment nichts ausmachen.
Hin und wieder kam man durch eine Stadt, wo man eine kurze Pause einlegte und sich die Beine vertreten konnte.
Ein Junge saà ganz hinten im Bus und zählte die Laternen, die am StraÃenrand standen. Aber nur aus einem Grund: um sich abzulenken. Schlafen konnte er nicht, denn sobald er seine Augen schloss, sah er ihr Gesicht und lesen hatte auch kein Zweck, darauf konnte er sich im Moment auch nicht konzentrieren. Selbst wenn es ihm sonst half den Alltag zu vergessen und er sich in seine eigene Welt zurückzog. Das einzige was er wirklich hatte, waren nun mal seine Bücher.
Wie so oft auf dieser Fahrt fragte er sich, warum er in diesem Bus saÃ, eine plausible Erklärung konnte er nicht finden. Er hatte, nicht das erste Mal, seine Sachen gepackt und war zum Busbahnhof gegangen und nun fuhr er schon mehr als 30 Stunden in diesem klimatisierten Ding. Klar, er hätte längst bei Rasten das Weite suchen können. Aber er tat es nicht, denn er hatte im Unterbewusstsein nur ein Ziel â Stars Hollowâ¦
Noch vor einer Woche hätte er sich nicht träumen lassen in dieses Kaff zurückzukehren. Egal was kommen mag, er wollte nie und nimmer dahin zurück. Nicht in 100 Jahren.
Aber nun tat er es schon wieder - nur wegen einem Menschen, wegen ihr!
Sicher, nachdem sein Vater im Diner auftauchte und sich die Probleme häuften, dass er nicht anders konnte als nach Kalifornien abzuhauen, selbst wenn er damit wieder bewies, was für ein Idiot er war. Er musste sie anrufen, auch wenn er nie ein Wort zu ihr sprach. Ihm reichte es, wenn er ihre Stimme hören konnte, nur für diesen Augenblick.
Doch dann kam der Tag an dem sich alles änderte, sie machte ihm unmissverständlich klar, dass es vorbei war. Endgültig, nur weil er kein Rückgrad besaà und sich ihr offenbarte. Nein, er war wie sein Vater, rannte vor allem weg, auch wenn sich dieser geändert und sein Leben auf die Reihe bekommen hatte.
Nachdem er das Letzte Mal ihre Stimme gehört hatte, war er zum Strand gegangen. Seine Gedanken fuhren Achterbahn und er konnte nicht mehr klar denken. Da war nur sie.
Er hatte es gründlich vergeigt und umso mehr er darüber nachdachte, hatte er es verdient, so abserviert zu werden. Hätte er die Courage besessen und ihr von vornherein reinen Wein eingeschenkt, hätte er nicht gehen müssen und alles wär noch beim Alten. Aber so hatte er sich schon immer durchs Leben gemogelt. Freunde hatte er nur in New York, dort wo er aufgewachsen war. In Stars Hollow hielten ihn alle für einen Ganoven oder sonst noch was. Bis auf wenige Menschen hatte sich niemand die Mühe gemacht, hinter die Fassade zu sehen. Es war ein Leichtes seinen miesen Ruf aufrecht zu halten, anstatt alles richtig zu stellen. So war er nun mal, er suchte sich immer den leichteren Weg.
Im Augenblick verfluchte er jeden und alles. Besonders seine Mum, wegen ihr hatte alles angefangen. Sie musste ihn zu seinem Onkel schicken, sie kam auf die dämliche Idee, dass er ihn besser im Griff haben könnte als sie. Doch umso mehr er darüber nachdachte, hatte sie ihn doch nur wegen ihrem neuen Freund loswerden wollen. Sie hätte doch nur ein Ton sagen brauchen und er wär weg gewesen, aber nein, sie musste so ein Blödsinn einrühren.
Mit diesem Schwachsinn fing alles an, er musste sie kennen lernen und er konnte sie nicht mehr vergessen. Selbst wenn er es gewollt hätte, ihn hatte es mit Haut und Haaren erwischt. Da brachte die ganze Wegrennerei nichts. Sie war wie in sein Hirn gebrannt, wie ein bleibendes Tattoo, was man sich in die Haut stechen lieÃ.
Die Entscheidung sich dem zu stellen, was er verbockt hatte, kam nicht gleich. Er hatte die ganze Nacht am Strand verbracht und in den sternklaren Himmel gestarrt. Ihm war alles egal, er wollte nicht in das Haus seines Vaters zurück, eigentlich wollte er nirgendwo mehr hin. Nur am Strand liegen und alles an sich vorbeirauschen lassen. Ihm gingen tausend Sachen durch den Kopf, was er ihr alles hätte sagen können, was er hätte vermeiden können, was er von vornherein hätte anders machen können.
Doch es war nun mal alles geschehen und man konnte nichts mehr daran ändern. Es war vorbei!
Nachdem sein Vater am nächsten Tag das Fass zum überlaufen brachte, war er zum Busbahnhof gegangen.
Dort schmiss er seine Sachen auf eine Bank und setze sich daneben, dabei fuhr er sich durch die Haare. Er musste weg von hier, er war viel zu lange an diesem Ort. Doch wohin? Nach einem Check was die Finanzen sagten, kaufte er sich ein Ticket Richtung New York. Weiteres konnte er sich ja auch unterwegs überlegen.
*****
Und nun saà er im Bus und seine Gedanken drehten immerzu um Rory. Selbst wenn es keine Chance gab, die Zeit zurückzudrehen und er auch eigentlich nicht vorhatte nach Stars Hollow zu gehen, er konnte und wollte sie nicht vergessen.
Vielleicht sollte er nur einen kurzen Abstecher zu Luke machen und dann so schnell wie möglich in New York untertauchen. Das war eine gute Idee. Wenn er sein Leben schon ändern sollte, dann mit dem Anfang die Geschichte in Stars Hollow zu beenden. Das hieà eine kurze Aussprache mit Luke und gut warâs. An diesen Gedanken hielt er sich den Rest der Fahrt fest und nahm nun doch sein Buch zur Hand, jetzt konnte er sich auch darauf konzentrieren.
*****
Es war kurz vor Mitternacht, als er in dem verschlafenen Städtchen ankam. Die Bürgersteige waren wie eh und je hochgeklappt und kein Mensch war zu sehen. In einigen Fenstern brannte noch Licht und man konnte schwer erahnen, was dahinter ablief.
Jess atmete tief durch und ging mit sicherem Schritt Richtung Luke´s Diner. Doch davor wurde es ihm doch mulmig, das Diner war schon längst geschlossen und er bekam langsam Zweifel, ob es eine gute Idee war, hierher gekommen zu sein.
Er stellte sich vor das Haus und sah die Fassade nach oben. In Luke´s Wohnung brannte kein Licht, also war er entweder schon im Bett oder nicht zu Hause. In seinem Kopf focht er einen Kampf aus, ob er wieder kehrt machen und auf den nächsten Bus warten sollte, der nach New York fuhr - selbst wenn er die ganze Nacht am Busbahnhof verbringen musste. Oder er setzte sich die ganze Nacht auf die Treppe und wartete bis Luke das Diner öffnete, wobei diese Variante weniger in Frage kam, da er von niemandem gesehen werden wollte und die Nächte zur Zeit auch nicht die Wärmsten waren, da man Stars Hollow nicht mit Kalifornien vergleichen konnte. Also beschloss er, doch zur Busstation zu gehen. Er schulterte seine Reisetasche zurecht und wollte eben einen Schritt nach vorn gehen, als er eine Vertraute Stimme hörte.
âJess?â
Er hielt in seiner Bewegung inne und zögerte einen Moment, bis er sich langsam umdrehte. âLukeâ¦â
Dieser stand mit verschränkten Armen vor ihm und seinen Blick konnte man nicht deuten. âWas suchst du hier?â
âIch bin nur zufällig vorbei gekommen und als ich gesehen hatte, dass bei dir alles dunkel war, wollte ich gehen. Na ja, bin halt nur auf Durchreiseâ¦â, versuchte Jess sein Dasein zu erklären.
âAh ja, zufälligâ¦â, war das Einzige, was Luke noch dazu zu sagen hatte. Er schloss das Diner auf und ging in das Innere des Cafes.
Jess folgte ihm und machte die Tür hinter sich zu. Nun standen beide da und schwiegen sich an. Man konnte Luke ansehen, dass er auf eine Erklärung wartete, vielmehr auch an seiner Geste, da er mit den Fingern auf die Theke trommelte. Das machte Jess noch nervöser, als er ohnehin schon war, aber er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dies nicht zu zeigen. Langsam machte ihn das Getrommel aber wahnsinnig. âKannst du damit aufhören?â, riss ihm der Geduldsfaden.
âWomit?â
âMit dem Getrommel, das hält doch kein Mensch aus!â
âDu musst es dir doch nicht anhören und du musst nicht hier sein, also, ich warte auf eine Antwort, warum bist du wirklich hier? Wenn es um Rory geht, sie ist nicht in der Stadt und sie wird aufs College gehen. Lass sie in Ruhe, ich glaub du hast genug angerichtet.â
âWoher willst du wissen, dass ich wegen ihr hier bin und nicht wegen dir, hu? Ich bin vor einer Stunde, nach einer mehr als unbequemen Fahrt von L.A. hierher, angekommen, mir ist nicht nach Konversationenâ¦â Er konnte es einfach nicht, es kam ihm einfach nicht über die Lippen. Die kleine Tür, die sich während der Fahrt hierher geöffnet hatte, schloss sich binnen von Sekunden.
Luke hatte ihn erwischt, seinen Wunden Punkt erwischt. Er würde es nie zugeben, was sein wahrer Grund war, auch wenn sein Onkel die Wahrheit sprach.
âUnd nach was ist dir dann? Zu gehen? Gut, die Tür steht offen - oder zu bleiben? Dann musst du aber einige Regeln beachten, in Zukunft kannst du nicht treiben was du willst, das ist vorbei! Entweder du bekommst dein Leben auf die Reihe oder du lässt es bleiben!â Luke hatte sich vor Jess aufgebaut und seine Arme verschränkt um dem Gesagten den nötigen Ausdruck zu verleihen.
âOkay!â
âWie okay? Du kannst doch nicht hier her kommen und sagen es ist okay!â Jetzt war er vollends verwirrt.
âIch sagte, es ist okayâ¦â Jess ging mit seinen Sachen zur Treppe und lieà Luke stehen. Er wollte eigentlich nur noch schlafen, die Fahrt hatte ihn geschlaucht. Im Bus konnte er nicht schlafen, unbequem war kein Ausdruck für dieses Gefährt, also wollte er nur noch ein Bett oder auf etwas schlafen, was kein Bussitz war.
âHey, du kannst mich nicht so hier stehen lassen, Jessâ¦JESS!â, doch der war schon dabei die Treppe hochzugehen.
Luke ging ihm hinterher, er wollte eine Antwort, mit einem okay wollte er sich nicht abspeisen lassen.
TBC