Vegetarisch/Vegan (Allgemeiner Diskussionsthread)

Ich finde, man kann anderen Menschen seine Meinung immer vorstellen. Und dann hoffen, dass sie die vllt ebenso toll finden.
Ich kenn das im Bezug auf Alkohol, wenn ich Leuten erzählen würde "boah bist du scheiße, du trinkst ja" (und auch da war ich schon mehrmals kurz davor), fänden sie mich bestimmt doof. Wenn ich einfach sage "Ich trinke keinen Alkohol" dann finden die meisten das spannend/faszinierend und fangen sofort an zu überlegen, dass sie das ja nicht könnten. Ich habe dann immer die Hoffnung, dass sie nach dem nächsten Absturz auf die Datei in ihrem Hirn zugriefen, und beschließen weniger zu trinken, weil das ja scheinbar auch geht.

Und es stimmt, ich bin nicht Vegetarier, weil mir die Tiere so Leid tun, dann müsst ich ja auch auf Fisch und sowieso alles verzichten, was mit Tieren zutun hat.

Ich bin Vegetarier, weil
  • ich zähes Fleisch so abartig finde, dass mir beim Gedanken daran schlecht wird. Und leider kann man nie wissen, ob das Schnitzel heute mal gut ist oder nicht.
  • ich dunkles Fleisch sowieso nie mochte
  • ich eigentlich nur Würstchen und Hack und Geflügel mochte, alles Sachen, bei denen ganz leicht gottweißwas im Essen landen kann und geschredderte Küken in Nuggetform und Fleischabfälle als Würstchen verpackt find ich jetzt nicht so geil
  • ich mal gelernt hab, wie viel an Nahrung durch die Fütterung der Tiere draufgeht - die alte "wenn keiner Fleisch essen würde, könnten alle satt werden"-Diskussion
  • Masthaltung tatsächlich schlecht für die Umwelt ist und ich in dem Bereich ja sowieso aktiv bin
Und: ich irgendwann festgestellt hab, dass ich nach drei Tagen bei meiner vegetarischen Freundin den Leuten auf der Straße ihren Burger von McDreck neidete. Und da ich Fleisch in eine Kategorie mit Süßigkeiten, Chips und Alkohol schmeiße, war das der Punkt zu sagen "Du hast zwar nie viel Fleisch gegessen, aber bist scheinbar doch irgendwie abhängig davon". Das fand ich doof. Also mal zwei Monate Vegetarier, dann ein halbes Jahr und dann halt gar nicht mehr.

Ich finde aber durchaus, dass auch Moralvegetarier andere Meinungen zu akzeptieren haben.


Und was die Vegetarierinterne Diskussion angeht:
Es gilt die Regel "mein Tanzbereich, dein Tanzbereich"
Ich kann diskutieren, wie ich meinen Mangel an irgendwas ausgleiche(sofern es mir denn an irgendwas mangelt), was ich für Rezepte hab oder suche, was mir wieder lustiges passiert ist. Diskussionen wie scheiße, scheinheilig, unverantwortlich etc. der Rest der Welt ist oder wie man die dummen Fleischesser am besten missionieren kann, finde ich egal wo unangemessen.

Es ist völlig normal, sich einen Pinguin aus dem Zoo mitzunehmen.
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Mein Gott. Langsam find ich den Thread so lächerlich Faint
Ich werde nie Fleisch essen, egal wer hier was sagt.
Die Fleischesser werden es weiter tun, egal wer hier was sagt.
Und so soll es bleiben. Es hat doch überhaupt keinen Sinn, sich gegenseitig Argumente an den Kopf zu werfen bzw sogar zu beschimpfen weil sich das sowieso nie bei irgendwem ändern wird. Und damit hat sich die Sache Rolleyes

[INDENT] [SIZE=2]baila bajo la lluvia. [/SIZE]
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Ich lese hier ab und zu stillschweigend mit und möchte jetzt nur mal anmerken, dass es mit diesem Thema m.M.n. genauso ist, wie hier schon viele sagten:
Das ist wie mit Rauchern und Nichtrauchern, Christen und Nichtchristen, Atomkraftgegnern und -befürwortern usw.

Bekehren werdet ihr euch gegenseitig nicht.
Ich nenne das "militante Themen", denn i.d.R. herrschen da verhärtete Fronten und bekehren kann man niemanden zu etwas, egal welche Filme man ihm zeigt oder sowas.

Das muss bei jedem selbst aus dem Innersten kommen, es muss eine eigene Entscheidung sein.
Und die fördert ihr nicht mit Gruselbildern, Beleidigungen oder Provokationen, sondern ihr verhärtet die Fronten immer weiter.

Ich wäre wirklich dafür, wenn die Fleischesser (dagegen, als Fresser tituliert zu werden, wehre ich mich!) die Vegetarier hier in Ruhe ihre Themen diskutieren lassen.
Und dass im Gegenzug die Vegetarier/Veganer akzeptieren, dass nicht jeder, den sie nicht überreden können, automatisch ein gefühlloses A.... ist. Dagegen wehre ich mich genauso!

Danke. Smile

What's meant to be will come your way, what's not will fall away.
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Kristina schrieb:Hat einer von euch Food Inc gesehen? der Film ist auch sehr interessant, nicht nur was Rinderzucht angeht, sondern auch bzgl. Lebensmitteln allgemein

Ein richtig guter Film, hab ihn schon mehrmals gesehen und find er ist für alle empfehlenswert.


Ich finde hier ist ja gar keine Toleranz im Thread, eine Diskussion kann man das nicht nennen, sondern reine Schimpfereien. Fleischesser sollten Veganer und Vegetarier und Vegetarier und Veganer und Co. sollten dann auch Fleischesser akzeptieren. Streitereien bringen in diesem Punkt doch rein gar nichts.
Zum Thema bzw. einfach mal meine Meinung:
Ich muss sagen seit ich alleine wohne esse ich wirklich wenig fleisch, weil ich einfach keine lust hab billigfleisch oder wurst zu kaufen, aber auch bei Käse bin ich ziemlich wählerisch. Wenn dann kauf ich Bioprodukte, das geht auch ziemlich ins Geld, ich schau dann halt wie stark preislich der unterschied ist und oft genug sind es nur ein paar Cents... ich finde jeder sollte dazu beitragen, dass die Tierhaltung etwas normalisiert werden sollte, ob man sich in dieser Hinsicht entscheidet Fleisch zu essen oder nicht, bleibt jedem frei. Aber ich esse wirklich gerne mal ein Stück Fleisch oder Fisch und esse das dann auch mit Genuss. Smile

Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern.
(Kafka)

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Abendstern schrieb:Im übrigen habe ich während einem dieser Filme mein Wurstbrot gegessen. Und es genossen Wink

Ich versuche jetzt meinen Mund zu halten und von dir soll ich mir so einen Spruch anhören?? Wenn das nicht mehr als provokant ist weiß ich auch nicht ...


und um Kristinas Frage zu beantworten, nein ich habe den Film noch nicht gesehen.

Sei Du selbst die Veränderung, die du auf der Welt sehen möchtest.
- Mahatma Gandhi
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ich weiß, es fällt euch allen schwer, die gemüter ruhig zu halten, aber bemüht euch doch bitte. mit provokationen ist keinem geholfen. ich spreche bewusst keine namen aus, weil ich denke, es weiß jeder, wer gemeint ist.

niemand hat etwas gegen eine gesunde diskussion einzuwenden. ganz im gegenteil, aber sie sollte im rahmen bleiben und nicht nur dazu dienen, sich zu provozieren und anzustacheln.

grad im internet, wird aussagen schnell mehr bedeutung beigemessen und unter umständen auch missverstanden, als vom verfasser beabsichtigt. (das gegenteil, kann natürlich auch passieren.) aber ihr dürft dabei nicht vergessen, dass vor dem computer (auch nur) menschen sitzen.

kurz gesagt: versucht, wenn irgendwie möglich, diese ganzen provokationen, die grad in letzter zeit, immer wieder auftauchten, zu reduzieren/vermeiden, damit sich das allgemeine klima in dem thread wieder bessert.




vielleicht könnte kristina ja ein paar infos zu dem film hierein stellen?

"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston
 
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Ich finde es weiterhin spannend, wie Menschen auf mich reagieren. Neulich hatten wir ja die "Du magst kein Fleisch, aber isst Fisch? Aber das ist doch das gleiche!"-Fraktion, gestern fragte mich jemand ganz ernsthaft "Ach, Vegetarier essen auch keinen Fisch? Das wusste ich nicht."

Und was toll war: Zum Grillen hat eine Nichtvegetarierin sich vegetarisches Schnitzel mitgebracht, weil das lecker ist. Fand ich spannend.

Es ist völlig normal, sich einen Pinguin aus dem Zoo mitzunehmen.
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MissKeks schrieb:Und was toll war: Zum Grillen hat eine Nichtvegetarierin sich vegetarisches Schnitzel mitgebracht, weil das lecker ist. Fand ich spannend.


Tofu etc. in Wurst- und Fleischform esse ich z.B. nicht, da ich den Geschmack nicht mag... und das war bei mir u.a. auch der Grund, warum ich keine echte Wurst und kein Hack- und Pressfleisch esse

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zu Food Inc. mal was aus dem 3sat Programm:

Zitat:47.000 Produkte führt ein durchschnittlicher amerikanischer Supermarkt. Das Angebot scheint grenzenlos. Doch betrachtet man die augenscheinliche Vielfalt genauer, zeichnen dafür nur eine Handvoll Firmen verantwortlich. Wenige große Konzerne beherrschen den Markt. Beispiel Fleisch: Gab es 1970 noch Tausende von Schlachthöfen in den USA, gibt es heute gerade noch 13. Hühner werden heute in der Hälfte der Zeit wie vor 50 Jahren doppelt so schwer. Die Tiere nehmen so schnell zu, dass die Knochen die Fleischmassen nicht tragen können und sie alle paar Schritte umkippen. Hühnerhalter werden durch hohe Kredite abhängig von den großen Fleischkonzernen. Wer die Tiere nicht nach deren Vorgaben hält, nämlich in riesigen Hallen ohne Tageslicht, dem wird der Vertrag gekündigt. Die gleichen Zustände herrschen auf dem Saatgutmarkt. 90 Prozent aller Sojabohnen in den USA enthalten Gene, auf die die Firma Monsanto ein Patent hat. Ehemalige Monsanto-Mitarbeiter, die in die Politik gewechselt sind, waren federführend an der Entscheidung beteiligt, gentechnisch veränderte Produkte nicht zu kennzeichnen. Mit dem Ergebnis, dass heute 70 Prozent aller verarbeiteten Produkte in einem amerikanischen Supermarkt gentechnisch veränderte Zutaten enthalten. Mit aller Macht verhindern große Konzerne in Amerika, dass Verbraucher erfahren, wie ihr Essen hergestellt wird. Kritiker werden mit Prozessen überzogen und so mundtot gemacht.
"Es geht nicht nur darum, was wir essen oder um unsere Gesundheit, sondern darum, was wir wissen dürfen." Dieses Zitat stellen der Regisseur Robert Kenner und die Journalisten Eric Schlosser und Michael Pollan an den Anfang ihres Filmes. Am Ende ziehen sie den Schluss: "Einer der wichtigsten Kämpfe der Verbraucher ist der Kampf um das Wissen, was in unserem Essen ist und wie es hergestellt wurde."
(ARD/WDR)
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Kristina schrieb:Tofu etc. in Wurst- und Fleischform esse ich z.B. nicht, da ich den Geschmack nicht mag... und das war bei mir u.a. auch der Grund, warum ich keine echte Wurst und kein Hack- und Pressfleisch esse

Das Schnitzel war aus 6ß Prozent Magermilch (nein, ich weiß nicht wie man aus einem Glas Milch ein Schnitzel macht)... meine Würstchen waren aus Soja... ich muss sagen, es gibt fleischloses Fleisch, das ich in geringen Mengen gerne esse.

Es ist völlig normal, sich einen Pinguin aus dem Zoo mitzunehmen.
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Ich möchte hier nur mal klarstellen, dass ich das nicht geschrieben habe, um zu provozieren, sondern um mich als beispiel zu nennen, dass nich jeder, der nicht vor lauter schlechtem gewissen sofort aufhört fleisch zu essen, krank,herzlos und gestört (denn ich persönlich halte mich für keins von alledem) ist.

I need Money for a Unicorn.
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