Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.
A/N: Meine Lieben, ich hab euch nicht vergessen. Und auch die Story ist nicht aufgegeben. Leider ist die Zeit zum Schreiben in den letzten Monaten sehr knapp, beruflich läuft momentan alles etwas drunter und drüber und ehrlich gesagt fehlen mir momentan etwas die Ideen ... mal sehen, wie es weiter gehen wird, aber ich hoffe sehr, dass ich diese FF fertig stellen kann.
Mein Dank geht meinen tollen, loyalen Lesern und Reviewern, die die Motivation zu schreiben aufrecht erhalten. Also danke an:
Lis, -LORE, maybenextday, Luna_Bezi, CoughSweet, sweetGilmore und nochmals CoughSweet, sweetGilmore und -LORE
Zum Kapitel: Ready for Part 2? Jetzt beginnt der etwas schwierigere Teil und ich bitte euch um Geduld. Wenn jemanden das Herz gebrochen wurde so wie Rory im letzten Teil, dann braucht das eben seine Zeit.
Hoffe es gefällt euch immer noch. Ãber Feedback freue ich mich natürlich wie immer.
Alles Liebe,
eure Tina
oOo
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Departure
It's little I care what path I take,
And where it leads it's little I care.
But out of this house, lest my heart break,
I must go, and off somewhere.
It's little I know what's in my heart,
What's in my mind it's little I know,
But there's that in me must up and start,
And it's little I care where my feet go.
I wish I could walk for a day and a night,
And find me at dawn in a desolate place
With never the rut of a road in sight,
Nor the roof of a house, nor the eyes of a face.
â Edna St. Vincent Millay â
oOo
Voll gepackt mit Oreos, Twinkies, Jelly Beans und tausend anderen Sachen eilte Lorelai auf die Treppe zu, ganz vergessend, dass es eigentlich einen Aufzug gab und es viele Stufen bis in den fünften Stock waren. Und dass ihre sportliche Kondition es eigentlich nicht zulieà in den fünften Stock zu laufen.
Aber ihr Baby hatte Liebeskummer. So schlimmen Liebeskummer, dass sie sich seit zwei Tagen in ihrer Wohnung verkroch und jeglichen Kontakt zur AuÃenwelt vermied. Daphnée hatte ihr übers Telefon erzählt, dass der Grund für Rorys Liebeskummer schon einige Male versucht hatte mit ihr zu reden, doch immer an der Wohnungstür zum Reich ihrer Tochter gescheitert war. Sie schien taube Ohren für ihn zu haben.
Als Lorelai erfahren hatte, was passierte war, hätte sie ihn am liebsten kastriert und gevierteilt. Dieses Arschloch. Wie konnte er es wagen ihr wunderhübsches, humorvolles und liebenswertes Kind so zu behandeln?
Keine zehn Pferde hätten sie in Stars Hollow festhalten können. Kaum hatte sie Daphnées Anruf erhalten, da saà sie schon im Wagen, räumte Dooseâs Junk-Food-Abteilung leer und raste in Richtung New York davon. Sie war sich sicher, dass niemand jemals zuvor dieselbe Strecke in so kurzer Zeit geschafft hatte.
Jetzt stand sie vor dem Appartement ihrer Tochter und fischte nach dem Schlüssel, welchen sie schon vorsorglich in der Tasche ihrer Jacke verstaut hatte, und dankte Gott nochmals dafür, dass sie ihre Tochter davon überzeugen konnte einen Ersatzschlüssel bei ihr zu lassen. Daphnée hatte sich nicht getraut in den letzten Tagen von ihrem eigenen Gebrauch zu machen.
Lorelai hatte da weit weniger Skrupel. Sie schloss also die Tür auf, trat in den Vorraum und lieà einfach mal alles auf den Boden fallen. Sie schlüpfte aus Jacke und Schuhen und eilte weiter ins Wohnzimmer. Kaum durch den Rundbogen getreten, welcher die beiden Räume trennte, entdeckte sie schon das kleine Häufchen Elend auf der zitronengelben Couch.
Und es fühlte sich so an, als würde ihr eigenes Herz ebenfalls in zwei brechen.
oOo
Chris hielt eine Flasche Tequilla in Händen und Matt ein Netz voller Zitronen. So fand Jess seine beiden Geschäftspartner und engsten Freunde drei Tage nach dem verheerenden Aufeinandertreffen zwischen Rory und Suzy vor seiner Tür.
"Okay, spuck es aus! Was ist passiert?", begrüÃte ihn Ersterer während sie sich an ihm vorbei in sein Penthouse drängten. Jess hatte gar keine Möglichkeit sie auch nur irgendwie daran zu hindern. Mit einem Seufzer und Kopfschütteln schloss er die Tür wieder und wandte sich seinen besten Freunden zu.
"Wovon sprecht ihr?", versuchte er dennoch den verzweifelten Versuch es so wirken zu lassen als wäre alles in Ordnung.
In diesem Moment entdeckte Chris einen halterlosen Strumpf auf einem Stuhl und hielt ihn Sekunden später in die Höhe, so dass ihn alle sehen konnten. Auf seinem Gesicht machten sich Entsetzen und Ekel breit als er stöhnte: "Oh Gott! Die Monroe ist hier!"
"Mariano?! Bist du von allen guten Geistern verlassen?!", begann auch sofort die Schimpftirade seitens Matt und der soeben Angesprochene flüchtete schnellen Schrittes in Richtung Küche. Wenn er sich schon das Gekeife seiner Freunde anhören musste, dann kam ihm der Tequilla gar nicht so ungelegen.
Es dauerte nicht lange und die Freunde waren über einen einfach Schwips hinaus, neben ihnen nicht nur eine sondern gleich drei leere Flaschen des mexikanischen Schnapses. Zwar war die dritte Flasche zu mehr als zwei Drittel irgendwo in der Wohnung verteilt â sturzbesoffen lieà sich die Ãffnung des Glases einfach nicht mehr so genau finden â dennoch hatten die restlichen Flaschen dafür gesorgt, dass sich "
die drei Stooges" in einen grunzenden, kichernden Haufen verwandelt hatten.
Nach den ersten paar Shots â und Chrisâ ständiger Frage "
Wieso ist jetzt die Monroe hier?" â hatte Jess begonnen die Situation langsam zu erklären. Und dafür musste er damit beginnen, dass er seinen beiden besten Freunden gestand, dass er eine Affäre mit einer seiner Angestellten angefangen hatte.
"Pffff", entfuhr es Matt mit einer wegwerfenden Handbewegung, "Das wussten wir doch schon."
Im ersten Moment war Jess vollkommen sprachlos, bis der Groschen fiel. Um ehrlich zu sein, er hätte sich von Anfang an denken können, dass sein Geheimnis vor seinen Freunden nicht lange geheim bleiben würde.
"Bobby", seufzte er, während die beiden Männer neben ihm breit grinsten und dazu heftig nickten.
"Aber, keine Sorge, Bro. Wir drei sind die einzigen, die davon wissen", warf Chris ein, bevor er sein Tequilla-Glas anhob und den Inhalt hinunter stürzte. Die Hälfte davon landete auf seinem Hemd. Als er das Glas auf den Tisch zurückstellte, verzog er kurz das Gesicht aufgrund des Brennens, das der Schnaps in seiner Kehle verursachte, bevor ihm noch was ganz anderes einfiel: "Naja. Die Monroe weià es jetzt auch", für einige Sekunden blieb es still, alle drei nickten leicht, bevor nun Matt fortsetzte: "Bitch!"
Das brachte sie wieder zum Prusten und sie erhoben erneut ihre Gläser, stieÃen an und versuchten sie so gut wie möglich zu leeren.
oOo
Es war sein Killer-Hangover welcher ihn am nächsten Morgen aufwachen lieÃ. Das Bedürfnis sich zu übergeben war beinahe übermächtig, eine Horde Kobolde feierte eine wilde Orgie in seinem Kopf, es fühlte sich so an als hätte er Filz auf den Zähnen und das Licht schmerzte seine Augen dermaÃen, dass er sie nur Augenblicke nachdem er sie geöffnete hatte wieder zupressen musste.
Neben ihm auf dem FuÃboden regte sich eine Gestalt und am Brummen, das kurz darauf folgte, erkannte er Chris. Gleichzeitig erwachte auch der Dritte im Bunde.
Zwanzig Minuten später hatten sie sich in Jessâ Küche versammelt, jeder eine groÃe Tasse Kaffee in Händen und zwei Aspirin intus. Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur saÃen sie am Tresen und schlürften alle paar Sekunden an ihrem HeiÃgetränk.
Es war schlieÃlich Jess, der das Schweigen brach, indem er mit dem wahren Grund herausrückte, warum Suzy Monroe sich ausgerechnet diesen Zeitpunkt ausgesucht hatte, um nach New York zurück zu kehren.
"Sie ist schwanger", er seufzte, "Sie hat irgendwie von Rory erfahren und sie ist schwanger."
oOo
Als Lorelai das Wohnzimmer betrat, hatte sie ein aufgewühltes, verheultes, Junk-Food-essendes Häufchen Elend erwartet. Nicht ein über das ganze Gesicht strahlendes, eindeutig zu viele Listen machendes, fröhliches Häufchen Elend.
"Rory", entfuhr es ihr daher überrascht, "Babygirl, was passiert hier?"
"Mom!", kam es nur Sekunden später genauso überrascht zurück, "Was machst du denn hier?" Die junge Frau erhob sich von der Couch, legte Block und Stift bei Seite und kam breit lächelnd auf ihre Mutter zu.
"Was ich hier mache?!", entfuhr es der älteren Gilmore, ihr Blick ungläubig auf ihre Tochter gerichtet, "Ich habe über 90 Meilen in etwas mehr als einer Stunde geschafft, ich habe Säckeweise Junk Food im Gepäck, nicht zu vergessen all die Filme, die ich noch eingepackt habe! Ich meine, â
Love Storyâ, Rory! â
Love Storyâ! Du solltest am Boden zerstört sein und dich mit
Jelly Beans und
Toaster Waffels und
Pop Tarts und
Red Vines vollstopfen. Und mit dieser sündhaft teuren, belgischen Schokolade, die Emily letztes Jahr mitgebracht hat. Und was finde ich hier?
Listen?!"
Rory hatte den Monolog ihrer Mutter ruhig verfolgt und ihr Lächeln hatte beinahe etwas Mitleidiges angenommen.
"Natürlich mach ich Listen, Mom", sie schüttelte leicht den Kopf, fast so als wäre Lorelai ein kleines Mädchen, dessen Naivität man belächeln musste.
Lorelai glaubte währenddessen fast, ein auÃerirdischer Roboter hätte Besitz von ihrer Tochter ergriffen. Besonders als diese fortfuhr: "Es gibt so viel zu organisieren. In letzter Zeit habe ich meine Arbeit einfach viel zu sehr vernachlässigt und es ist gut, dass ich mich jetzt wieder besser darauf konzentrieren kann. Und endlich hab ich Zeit, diese Reise nach Irland zu planen. Du weiÃt, wie sehr mir Lane in den Ohren gelegen hat, dass sie das unbedingt noch diesen Sommer machen will?", sie seufzte erleichtert und tat einige Schritte in Richtung Küche, "Ach, es ist eine Wohltat, dass ich endlich wieder mehr Zeit für solche Dinge habe."
Für Sekunden blieb es still. Rory starrte mit diesem auÃerirdischen Lächeln auf die halbleere Kaffeetasse in ihren Händen. Lorelai starrte auf Rory.
Dann brach es aus der Mutter hervor: "Du willst mich verarschen!"
"Wie bitte?!"
Lorelai hob ihre Hand und begann an ihren Fingern abzuzählen: "Fakt Nummer eins: Du hast deine Wohnung in über 48 Stunden nicht ein einziges Mal verlassen. Keiner hat von dir gehört beziehungsweise hast du niemandem deine Tür geöffnet."
Rory verschränkte die Arme vor der Brust und fuhr resolut dazwischen: "Und woher willst du das bitte wissen?" Von dem Lächeln keine Spur mehr, die Augenbrauen wütend zusammen gezogen und ein mörderisches Blitzen in den Augen. Doch Lorelai ignorierte den Ausbruch ihrer Tochter einfach und setzte fort: "Fakt Nummer zwei: Deine Kaffeetasse ist nicht einmal bis zur Hälfte leer. Du wolltest sie vor mir verstecken, weil du genau weiÃt, dass ich weiÃ, dass du Kaffee nur dann nicht ausstehen kannst, wenn du Liebeskummer hast."
Ein Schnauben seitens der jungen Frau, aber die Fassade begann zu bröckeln. Lorelai hatte sehr wohl bemerkt, wie sich Rory unbewusst auf die Unterlippe gebissen hatte.
"Fakt Nummer drei", ihre Stimme wurde ruhiger und auf ihrem Gesicht konnte man die Sorge entdecken, "Deine Augen haben rote Ränder und dunkle Schatten. Und auch wenn dein Make-up wahre Wunder leistet, du unterschätzt wieder einmal mein geübtes Auge", sie hielt kurz inne, beobachtete kurz, wie Rorys letzter Widerstand von ihr abzufallen schien und setzte zum Todesstoà an â auch wenn es sie selbst innerlich in tausend Stücke zerriss, "Fakt Nummer vier, Hon: Es ist keine Woche her, dass du mich angerufen hast und ich konnte das Strahlen und die Aufregung, das Lächeln und die pure Freude in deiner Stimme hören, als du von Jess erzählt hast. Und heute hast du ihn noch mit keinem einzigen Wort erwähnt."
Rorys Knie gaben nach, sie sackte auf den Boden zusammen, die Tränen kullerten ihr über die Wangen, der billige IKEA-Teppich sog sich mit dem Kaffee aus der halbleeren Tasse voll und sie schlug die Hände vors Gesicht. Lorelai stürzte auf ihr Kind zu und schloss Sekunden später ihren Arm um sie, während die junge Frau in ihre Schulter schluchzte: "Er ist gut aussehend und humorvoll und charmant und sexy und intelligent. Er ist alles, was ich mir immer vorgestellt habe. Alles, was ich immer gehofft habe in einem Mann zu finden", ihr Schluchzen wurde noch heftiger und sie klammerte sich an ihre Mutter, als ihr tränenerstickt entfuhr, "Er ist verlobt, Mom. Ich habe mich in einen Mann verliebt, der mit einer anderen Frau verlobt ist."
TBC