Fanfiction Challenge 2016 #1
#1

Liebe Gemeinde,
wir haben uns heute hier zusammen gefunden… ach egal, kommen wir zur Sache:

Es heißt wieder Challenge accepted, ihr Lieben und ihr könnt ab heute wieder fleißig in die Tasten hauen:

Thema: Aufregung Egal ob wütend oder freudig erregt, jemand sollte sich in eurer Story mal so richtig aufregen.

Einsendeschluss: 22. Mai 2016

Wie kann man mitmachen? Einfach die Story hier im Thread posten.

Länge: max. 4 Seiten bei Schriftart "Verdana", Schriftgröße: 10
Damit sind auch Gedichte, One-Shots und Songfics o. Ä. mit inbegriffen.

Teilnehmer:

Bitte fügt an den Anfang eures Textes folgende Punkte:

Titel:
Autor :
Genre :
Fandom:
Pairing :
Raiting :
Disclaimer :
Sonstige Bemerkungen:


und beachtet auch sonst die Fanfiction-Regelungen

Wenn sich jemand findet, der ein paar hübsche Awards bastelt, wäre ich ihm sehr dankbar, wenn er etwas Zeit für unser kleines Tête-à-Tête opfern könnte.

Ansonsten findet das Voting via PN am Ende in meinem Postfach statt. :dance:

Die Regeln zum Voten findet ihr nach dem Einsendeschluss hier im Thread.

:freu: Und jetzt wünsche ich euch gutes Gelingen und viele Ideen. :freu:

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
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#2

Leider werde ich wohl keinen Beitrag leisten können. Ich bin selbst ziemlich enttäuscht, aber ich krieg das zeitlich einfach nicht hin bis dahin, weil ich für so etwas mehr Ruhe bräuchte, als ich grad habe.
Ich muss auch ehrlich sagen, als Neuling bin ich nach dem Durchlesen der Regeln hier und im anderen Fred verwirrt und frage mich, was genau eigentlich von einem Beitrag erwartet wird. GG oder nicht? Denn diese Einordnungspunkte mit Pairing etc. sind ja für GG FFs. Ich hab die ganze Zeit gehofft, dass jemand mal einen Beitrag postet, um mich erhellen und evtl. inspirieren zu lassen Big Grin , aber leider kam nix und nun hab ich mir gedacht, ich gebe zumindest mal aus meiner Sicht eine Rückmeldung.

What's meant to be will come your way, what's not will fall away.
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#3

diese einordnungspunkte sind insgesamt für FFs Smile gibt ja in allen möglichen serien pairings. aber fanfiction, wie der name schon sagt, würde natürlich streng genommen eigenkreationen (von neuen personen, die isoliert ohne serien-hintergrund auftreten) ausschließen. hier im forum haben in letzter zeit ja einige leute auch eigene geschichten im fanfic-forum gepostet, das ist aber nicht der normalfall Wink war hier nur möglich, weil es ja ansonsten recht tot war.

also, ich würde aber schon versuchen was zu den GGs zu schreiben, das ist ja das einzige, wo sicher alle die charaktere kennen.

es fällt mir aber im moment auch noch schwer. ich hab ein paar fetzen, aber nichts wettbewerbstaugliches Sad hoffe ich werde noch inspiriert!

I'm feeling lonely but what can you do?
It's only when its dark I'm thinking of you.

(Fallulah)
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#4

Ich hatte es im Fragefred, ob noch Interesse besteht, aber so verstanden, dass auch Non-GG, also etwas Freies geschrieben werden kann hier.
Klar, der Fredname sagt was Anderes... aber im Nachempfinden von Seriencharakteren bin ich total unerfahren. War wohl Wunschdenken bei mir... Big Grin

Gefunden, da steht es.

sweetGilmore schrieb:FanFiction heißt in dem Fall Geschichten über die Girls bzw. Adaptions oder Crossover oder was es eben so gibt, natürlich im Romanstil (siehe bereits vorhandene Geschichten).
Ebenso aber auch einfach Geschichten, die absolut nichts mit den GilmoreGirls zu tun haben, also auch Originals oder Teenfiction oder Fantasy - whatever Smile
So wie man eben ganz normale Bücher kennt. Aber gern auch Gedichte oder OneShots etc.

What's meant to be will come your way, what's not will fall away.
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#5

achso, na das würde ich jetzt eher darauf beziehen wie ffs allgemein hier gehandhabt werden, es ging ja darum, das forum grundsätzlich zu beleben.

ich hätte aber grundsätzlich nichts dagegen, die challenge etwas weiter zu fassen und einfach geschichten jeglicher art reinzunehmen - wenn dann mehr einsendungen kommen würden?

vielleicht sagen ja noch ein paar andere grundsätzlich interessierte leute was dazu Smile

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(Fallulah)
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#6

Zwei Punkte:

Ich habe die feste Absicht, etwas zu schreiben. Hatte in den letzten Wochen sehr viel um die Ohren und habe daher noch keine Gedanken gemacht, keine Idee usw., aber es sind ja noch zwei Wochen. Ich hoffe doch, dass ich noch was zu Stande bringe. Allerdings erst kurz vor dem Abgabetermin. Auf den letzten Drücker, wie es sich gehört. Big Grin

Für mich ist klar, dass alles, was ich hier schreibe, in Gilmorehausen spielen wird. Ich habe aber auch keine Einwände, wenn jemand etwas schreiben möchte, was gar nichts mit unserer Lieblingsserie zu tun hat. Es würde mich sogar sehr interessieren, was für Geschichten denen einfallen, denen nichts in Gilmoreland spielendes einfällt. Smile

Und zum Termin: Ich beantrage eine Verlängerung der Abgabefrist zum 21.05. um 24 Uhr (Samstagabend). Dann können wir alle über Pfingsten noch schreiben... was meint Ihr?

PS: Ich habe mir die Regeln und anderen Threads jetzt gar nicht durchgelesen, nur die Aufgabenstellung von sweetGilmore; mehr Regeln braucht's nicht IMHO. Jeder regt sich doch mal über etwas richtig auf, positiv oder negativ, schon gibt's einen Ansatzpunkt. Und wer so ausgeglichen ist wie ich, der findet im Gilmoreuniversum endlos Einstiege... notfalls eine Art Geschichte-in-der-Geschichte, wie aufgeregt X. (Lorelai/Rory/Paris/Kirk/Taylor/Luke) war, als das Revival der jeweiligen Lieblingsserie bekannt wurde. Ich sehe richtig vor mir, wie sich X. in einem Internetforum anmeldet deswegen. Wink
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#7

finde ich gut, die verlängerung Smile nimmt den druck etwas raus. und mir ist grad glaube ich auch eine idee gekommen, die funktionieren könnte Smile

[wobei die idee mit dem internetforum und X auch echt gut klingt... hmm... Hahaha]

I'm feeling lonely but what can you do?
It's only when its dark I'm thinking of you.

(Fallulah)
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#8

Stimmt. Big Grin
Bei Verlängerung würde mir evtl. doch noch was einfallen.... Smile

What's meant to be will come your way, what's not will fall away.
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#9

Na gut ihr Mimosen, dann wird es eben verlängert xD

Nochmal, um einige Unklarheiten aus der Welt zu schaffen:

1. Es sind alle Fandoms (Gilmore Girls, Grey's Anatomy, Buffy, The Vampire Diaries, Family Guy, Hey Arnold [was auch immer xD]) erlaubt!

2. Ebenso erlaubt sind Originals, sprich Sachen, die weder mit Serie noch mit Buch, Film o. Ä. etwas zu tun haben.
wie olli schon sagte, z. B. ist Lauren Graham wahnsinnig aufgeregt über das Revival oder Martha aus dem Schwarzwald freut sich über ihren neuen Hund Wink

3. Es gibt keine Grenzen, da wir ja erstmal sehen wollen, wo die Challengereise hingeht.


Außerdem: der Header in dem Sachen wie Disclaimer/ Pairing o. Ä. genannt werden (müssen) ist bei Originals logischerweise nur bedingt anzuwenden. Wenn es kein Pairing gibt, gibt es nun mal kein Pairing, dann könnt ihr es auch weglassen.

Ich werd' auch nochmal die Zeile "Fandom" anfügen. Dort könnt ihr dann reinschreiben zu welcher Serie/Buch/Film/Original ihr schreibt Wink

Neuer Termin zur Abgabe ist Sonntag, der 22.05.2016

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
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#10

Okay, dann eröffne ich den Reigen mal. Smile
Und lüfte ein Geheimnis... oder mehrere... Big Grin

Titel: Der geheimnisvolle Mr. Kim
Autor : ich
Genre : FF GGs
Fandom: ?
Pairing : Mrs Kim / Lane
Raiting : ?
Disclaimer : Alles auf meinem eigenen Mist gewachsen usw. Big Grin
Sonstige Bemerkungen: ...

Viel Spaß beim Lesen!


Der geheimnisvolle Mr Kim


Mrs. Kim verhandelte gerade in ihrer gewohnt knallharten Art mit einem  Kunden, als das altmodische Telefon im Hinterzimmer des Antiquitätenladens plötzlich schrillte.
 
Mrs. Kim runzelte unwillig die Stirn und ignorierte das Klingeln standhaft,  bis sie dem Kunden die chinesische Deckelvase zu dem absurd hohen Preis  aufgeschwatzt hatte, der ihr vorschwebte. Erst nachdem der Kunde, dem schon der  Schweiß der Nervosität auf der Stirn perlte, mit seiner Neuerwerbung schnaufend  den Laden verlassen hatte, eilte Mrs. Kim zum Telefon und riss den Hörer  hoch.
“Kims Antiquitäten, was wollen Sie? Sprechen Sie schnell, Zeit ist Geld und ich bin nicht sehr geduldig!”
 
“Ich grüße dich in Christi Namen”, klang eine männliche Stimme an ihr Ohr.  Sie wirkte sehr kultiviert und redegewohnt, und doch hörte man ein fast  unmerkliches Zittern, als der Anrufer zum Sprechen ansetzte. Ein leichtes  Knacken in der Leitung lieߟ vermuten, dass er aus einem Teil der Erde anrief, wo Telefonieren noch eine schwierige und unsichere Angelegenheit war.
Mrs. Kim zögerte nur einen Sekundenbruchteil, der ihre ܜberraschung  verriet, doch dem Anrufer entgehen musste.
Dann sprach sie fest in den Hörer: “Und in Christi Namen gebe ich den Gruߟ  zurück, verehrter Gatte! Was verschafft mir die Ehre eines Anrufs?”
 
Mr. Kim, denn er war es tatsächlich, seufzte einmal kurz auf, dann sagte er milde: “Meine Liebe, es ist mir mehr als bewusst, dass ich mich viel zu selten  bei dir melde. Doch meine Mission ist eine sehr langwierige und schwierige.  Niemand weiߟ besser als du, dass ich mich niemals darüber beklagen würde, denn Gott hat mich dazu ausersehen und ich würde seinem Willen niemals zuwiderhandeln. Dennoch bedeutet das zu meinem unendlichen Bedauern, dass ich  viel zu selten Zeit und Gelegenheit finde, mich nach deinem und dem Befinden  unserer Tochter zu erkundigen. Besuche – du weiߟt, dass meine Situation in  diesem Land das nicht ermöglicht. Doch auch wenn wir Christen in Nordkorea  vielen Prüfungen ausgesetzt werden, werde ich nicht ruhen, bis.... “
”Amen,  Amen!” unterbrach Mrs. Kim ihn ungeduldig. “Ich weiߟ, du bist unermüdlich in der  Verbreitung unseres Glaubens in diesem ungläubigen Teil unserer Heimat, doch ich  bin sicher, deine Sprechzeit ist begrenzt. Da du so selten telefonieren kannst,  muss dein Anliegen besonders sein, also sage mir, worum es geht, bevor wir  unterbrochen werden!”
 
Mr. Kim lieߟ sich nicht anmerken, ob die schroffe Unterbrechung seiner Frau  ihn verärgerte. Doch vermutlich hatte ihn lange Erfahrung abgehärtet und sein  Glaube ihn milde gestimmt.
Daher kam er rasch zum Grund seines Anrufs: “Du hast natürlich recht, wie  immer, liebe Frau! Ich bin Prediger und vergesse manchmal, dass mein Ton im  persönlichen Gespräch unpassend weitschweifig wird... – Es geht um Lane! Besser  gesagt, um die Zwillinge!”
Mrs. Kim war nicht überrascht.
 
Seit Mr. Kim dem Ruf als Missionsprediger im sozialistischen Nordkorea  gefolgt und dort kurz nach seiner Einreise gezwungen war, sich der  Untergrundkirche anzuschlieߟen, um seine missionarische Tätigkeit überhaupt  durchführen zu können, hatte die Last von Lanes Erziehung allein auf den  Schultern ihrer Mutter gelastet.
Im Bewusstsein der strengen moralischen und religiösen Einstellung ihres  Gatten ebenso wie der gesamten Familie Kim, die zum groߟen Teil in den USA lebte  und mit strengem Auge über die Frau des Predigers wachte, hatte sich Mrs. Kim zu  der unnachgiebigen Person gewandelt, als die man sie kannte. Es war ein harter  Kampf gewesen, dass man ihr nach der Heirat erlaubt hatte, ihren Laden  weiterzuführen, an dem ihr ganzes Herz hing, weil er sie ein Stück weit unabhängig machte und in das Land integrierte, in dem sie nun schon so viele Jahre lebte.
Der Preis dafür war Lanes strenge Erziehung gewesen. In den Augen des  Kim-Clans war sie jedoch daran gescheitert. Ihr Mann war eher traurig und  enttäuscht gewesen. Doch seine Frau war immer schon die Lebenstüchtigere gewesen  und er war sich bewusst, dass sie ihr Bestes getan hatte, vor allem unter dem  Druck seiner Familie.
 
Nun sagte Mrs. Kim in ihrem typisch ungeduldigen Stakkato: “Die Zwillinge?  Es geht ihnen gut! Soweit man das sagen kann, wenn man sich ihr Umfeld ansieht.  Sie wachsen. Sie essen und trinken. Sie haben keinen Schnupfen. Das ist viel,  wenn man bedenkt.. genug der Vorrede, worum geht es also?”
Das Rauschen und  Knacken in der Leitung wurde deutlicher, ein Piepen mischte sich darunter.  
Mr. Kim wurde nervös. Wurde er belauscht? Sollte er nicht lieber schweigen  und auflegen? Konnte man seinen Aufenthaltsort herausfinden?
Doch dann dachte  er an das Seelenheil der Zwillinge und er war gewillt, alle Gefahren auf sich zu  nehmen, um sie auf den rechten Weg zu bringen.
“Frau, du MUSST dafür sorgen, dass Lane sie in die Bibelschule schickt! Ich  bete täglich für die beiden, aber niemand weiߟ besser als du, wie wichtig eine  strenge christliche Erziehung ist, damit ihre Seelen nicht dem Teufel verfallen.  Hast du es in die Wege geleitet?”

Wieder konnte man bei Mrs. Kim dieses unmerkliche Zögern bemerken,  bevor sie antwortete, aber sie wusste, die schlechte Verbindung würde das vertuschen.
“Selbstverständlich habe ich das veranlasst, Mann!”, sagte sie  dann mit Nachdruck. “Und ich habe noch mehr getan als das! Ich habe ihnen selbst  Privatunterricht erteilt, seit sie 5 Jahre alt sind und lesen können! Sie sind  sehr gelehrige Bibelschüler und lieben das Studium der Heiligen Schrift!”
Mr. Kim war beeindruckt und lobte seine Frau mit überschwänglichen Worten,  bis die Verbindung plötzlich abbrach.
Langsam legte Mrs. Kim den Hörer auf. Dann atmete sie einmal tief durch,  straffte die Schultern und murmelte: “Gut, das wäre mal wieder erledigt. Und nun  wenden wir uns wieder den naheliegenden Dingen zu.”

Sie eilte zurück in den Verkaufsraum und bediente die nächste Kundin,  als wäre sie nicht gerade von einem Anruf unterbrochen worden, der von dem Mann  kam, mit dem sie zwar seit fast 25 Jahren verheiratet war, den sie aber  vielleicht ein halbes Dutzend mal in ihrem Leben länger als drei Tage gesehen  hatte, bevor er wieder zu einer seiner zahllosen Missionsreisen aufbrach.  
Sie hatten ihre ehelichen Pflichten erfüllt, eine Tochter gezeugt und sich  stets bemüht, einander Ehre zu machen. Doch sie waren sich fremd  geblieben.
 
Daher war es Mrs. Kim leicht gefallen ihrem Mann – nunja, sagen wir einmal:  das zu sagen, was er hören wollte, ohne sich der Sünde der Lüge schuldig zu  machen. Die Wongs, ihre Familie, hatten es schon immer gut verstanden, nach  auߟen hin perfektes Christentum zu leben – indem sie eine makellose Fassade  aufrichteten. Ihre asiatische Selbstdisziplin und die Tatsache, dass kein  Koreaner es jemals gewagt hätte, öffentlich die Fassade eines anderen Koreaners  anzuzweifeln, sondern stets so tat, als wäre alles so, wie es aussieht, hatte  dabei natürlich sehr geholfen.

Zu Mrs. Kims Leidwesen hatte sie vor einigen Jahren schmerzvoll  entdecken müssen, dass ihre Tochter mehr Wong-Gene als Kim-Gene geerbt und die  Fassade so perfekt gestaltet hatte, dass sogar ihre eigene Mutter nichts geahnt  hatte – bis Lane die Fassade selbst einriss.
Mittlerweile hatte Mrs. Kim sich nicht nur damit arrangiert, dass Lane aus  diesem Schein-Leben ausgebrochen und sich ihre Träume erfüllt hatte. Nein,  insgeheim – ganz insgeheim – war sie stolz auf Lane. Sie hatte das gewagt, was  für Mrs. Kim nie wirklich möglich gewesen war: ein selbstbestimmtes Leben  jenseits der Konventionen zu führen, die Glaube und Herkunft ihr aufzwangen.  
 
Die Missionsreisen von Mr. Kim waren ihr Glück, denn so konnte sie den  Antiquitätenladen weiterführen. Schlieߟlich musste sie sich und Lane irgendwie durchbringen! Mit Missionsreisen war nichts zu verdienen – auߟer natürlich die  geretteten Seelen, die eines Tages am Tor zum Paradies für den Prediger Mr. Kim  die Pforte öffnen würden. Also konnte sie ihn überzeugen, seiner Frau zu  erlauben, dass sie arbeitete. Das war natürlich schwer zu schlucken für einen  koreanischen und christlichen Ehemann und kam eigentlich überhaupt nicht in  Frage. Doch niemand vom Kim-Clan wollte oder konnte die Frau des Predigers  finanziell unterstützen, und die Wongs waren arm wie die sprichwörtlichen  Kirchenmäuse. Keiner der Kims hatte begriffen, warum Mr. Kim unbedingt eine Wong  heiraten wollte, das hatte er nun davon, sollte er selber sehen... Mrs. Kim war  es egal, nach auߟen hin duckte sie sich, innerlich war sie stolz darauf, etwas zu TUN!
Und nun führte Lane ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen und erzog  zusammen mit ihrem Mann Zach die Zwillinge – nunja, unkonventionell, könnte man  es wohl nennen.
 
Was den Bibelunterricht anging, von dem Mrs. Kim ihrem Mann soeben am  Telefon berichtet hatte – er fand statt. Sozusagen.
Genauer gesagt gestaltete er sich folgendermaߟen: Mrs. Kim besuchte Lane und die Zwillinge und brachte ihre Bibel mit und legte sie auf den Tisch. Sie  setzten sich zusammen, die Kinder legten ihre Kinderbibeln, die ihre Oma ihnen zur Geburt geschenkt hatte, ebenfalls auf den Tisch. Und dort blieben sie dann  unberührt liegen, bis Mrs. Kim wieder nachhause ging. Dazwischen war sie eine  Oma, die von den Zwillingen heiߟ geliebt wurde, weil sie sie nach Strich und Faden verwöhnte. Wer hätte das gedacht!
 
Und die Bibelschule? Hatte Mrs. Kim die Enkelsöhne wirklich dort  angemeldet, wie sie ihrem Gatten so überzeugend berichtet hatte?
Nunja... gewissermaߟen. Eigentlich hatte Lane die Kinder an der Schule  angemeldet, die sie für gut befand. Es war eine christliche Schule, denn Lane  war nach wie vor gläubig und wollte ihren Kindern daher auch die christlichen  Werte vermitteln. Zach war es recht – “solange die beiden nicht irgendwann  verlangen, dass ich einen Psalm auf der Bühne singe!”
Aber der Name der Schule lautete: Holy Bible School – ein strenger Name für  eine sehr freundliche und offene kleine Privatschule, in der nicht wie in Lanes  Schule damals ausschlieߟlich die Bibel eine Rolle spielte, sondern vielmehr sehr viel Wert auf eine gute Ausbildung, individuelle Förderung und liberale  Anschauungen gelegt wurde. Der Glaube wurde hier als positive Kraft, nicht als  strenges Regelwerk vermittelt.
 
Nachdem die letzte Kundin den Laden verlassen hatte, schloss Mrs. Kim  sorgfältig die Ladentür zu, rechnete dann ihre Kasse ab und trug die Einnahmen  penibel in das dicke alte Kassenbuch ein.
Dann zog sie ihren Mantel an und ging durch die ruhigen Straߟen von Stars  Hollow bis zu einem hellerleuchteten Haus, aus dem Kinderlärm und wummernde  Musik drangen, klopfte dort kräftig an, um drinnen gehört zu werden und wartete,  bis Lane an der Tür erschien.
Lane war erstaunt, denn sonst kam ihre Mutter nur an zwei Nachmittagen –  Mittwoch und Sonntag – für genau zwei Stunden.
Heute jedoch war Freitag und es war bereits 21 Uhr. Es musste also etwas  Besonderes vorgefallen sein.

Etwas nervös lieߟ Lane ihre Mutter eintreten, scheuchte die Zwillinge,  die in ihren Nachthemden noch immer vor dem Fernseher saߟen, energisch ins Bett  und zog die Tür zum Probenraum zu.
Der Lärm lieߟ merklich nach und Mrs. Kim, die währenddessen ihren Mantel an  die Garderobe gehängt und sich mit gewohnt geradem Rücken an den Esstisch  gesetzt hatte, sagte, kaum dass Lane sich zu ihr gesetzt hatte: “Lane, dein  Vater hat mich heute angerufen!”
Lane riss erstaunt die Augen auf. “Vater? Geht es ihm gut?”
Mrs. Kim  schnaubte unwirsch: “Sicher geht es ihm gut! Er bekehrt Nordkoreaner und lebt  geheimnisvoll im Untergrund, wird um seines Glaubens willen verfolgt wie die  Jünger Jesu! Er ist so glücklich, wie er nur sein kann! Wäre das Paradies auf  Erden, er wäre der Meinung es gefunden zu haben!”

Lane verkniff sich ein Kichern und Mrs. Kim tat, als würde sie es nicht  bemerken. Dann fuhr sie fort: “Er fürchtet um das Seelenheil der Zwillinge und  wollte wissen, ob ich dafür gesorgt habe, dass sie in die Bibelschule  gehen.”
Etwas nervös sah Lane ihre Mutter an und versuchte aus ihrem  Gesichtsausdruck zu lesen, was sie ihrem Mann wohl gesagt hatte. Doch Mrs. Kims  Gesicht blieb unlesbar, sie hätte eine perfekte Pokerspielerin abegeben.
“Du willst jetzt natürlich wissen, ob ich deinem Vater über die – die  Zustände berichtet habe, die hier herrschen, nicht wahr?”
Lane nickte etwas eingeschüchtert.
War ihrer Mutter durch den Anruf des Vaters bewusst geworden, wie weit sie  sich von ihrer früheren strengen Haltung entfernt hatte, und dass es Zeit war,  die Zwillinge zu einer Zierde des Kim-Clans zu machen?
Gerade jetzt, wo  alles so harmonisch lief und ...
 
“Nein, das habe ich nicht. Dein Vater wäre entsetzt gewesen. Es hätte ihn  geschmerzt, dass er aus der Ferne nichts daran ändern kann.
Also habe ich  entschieden, ihm diesen Schmerz zu ersparen.”
”Danke, Mutter!”, sagte Lane  bewusst bescheiden und ehrerbietig, weil sie wusste, dass das nicht  selbstverständlich war – im Gegenteil!
“Ja, ich denke auch, du kannst mir dankbar sein”, nickte Mrs. Kim. “Ich  habe ihm gesagt, dass die Jungs – ähm, von mir Bibelunterricht bekommen... du  weiߟt, ich bringe die Bibel immer mit, wenn ich herkomme.”
”Das ist wahr”,  nickte Lane. “Und die Zwillinge bringen ihre auch – an den Tisch.”
”Richtig”,  nickte Mrs. Kim. “Und was die Bibelschule anbetrifft... “
”Ja?”, fragte Lane  wieder etwas unruhig.
Mrs. Kim sah sie mit einem bewusst strengem Blick an, doch innerlich genoss  sie ein wenig, dass ihre Tochter oft immer noch nicht wusste, dass hinter ihrer  strengen Fassade eine liebevolle Mutter versteckt war, die sich nur in der  Vergangenheit nicht sehr oft ans Tageslicht getraut hatte, um nicht vom Kim-Clan  entdeckt zu werden. Irgendwie gehörte dieses Versteckspiel so sehr zu ihrer  Mutter-und-Tochter-Beziehung, dass sie es wohl nie endgültig beenden würden.  
 
Doch dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Sie sah Lane mit groߟen  unschuldigen Augen an und sagte: “Nun, ist es etwa keine? Ich meine, sie heiߟt  doch Holy Bible School, also muss sie doch eine strenge Bibelschule sein,  oder?”
Lane sah sie staunend an und schwieg eine Sekunde. Doch dann zwinkerte ihre  Mutter ihr zu und lächelte breit.
Und dann lachten beide so laut, dass Zach  erstaunt die Tür des Probenraums öffnete und hereinsah.
Als er die beiden  Frauen so herzlich lachen sah, schmunzelte er zufrieden und zog sich wieder  zurück.

Und so kam es, dass der geheimnisvolle Mr. Kim zufrieden weiter die  Nordkoreaner missionierte, ohne zu ahnen, dass es zuhause einige Geheimnisse gab,  die er niemals erfahren würde. Und das war gut so! Big Grin

What's meant to be will come your way, what's not will fall away.
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