[medea]

Ja, das war krass. Es wurde nie gesagt, warum eigentlich, oder?

[ollibraun]

Nein, nur dass es wohl zwei, drei Monate nach der Geburt passiert sein muss, also nicht währenddessen, was ich lange vermutete.

Aus Zeitmangel nur kurz: Ich mag die Serie sehr, finde die Gesellschaft gar nicht so frauenunterdrückerisch, wie ich erst dachte, und habe mir den Wiki-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Ultraorthodoxes_Judentum angeschaute, was für mich die relativ ärmlichen Wohlverhältnisse der Shtisels und noch einiges mehr erklärt, was mir beim Schauen so auffiel.

Die Musik erinnerte mich übrigens sehr an Gilmore, diese wiederkehrenden und sehr schönen Klimperpassagen.

Giti driftet irgendwie immer weiter ab. Sicher hat sie es schwer, aber ich fand ihre Entwicklung bedenklich.

Am Ende ein Happyend für Ruchami, und für Shulem ist erstmal alles offen. Alle gehen, aber doch auch ein versöhnlicher Moment.

[medea]

Ja genau, ich dachte auch lange, dass sie vielleicht bei der Geburt gestorben ist. Aber irgendwann kam dann ein Kommentar, dass ich dachte, dass es doch nicht sein kann.

Was genau fandest du an Giti bedenklich?

Ich war wirklich erleichtert, dass es für Ruchami gut ausgegangen ist, das wäre sonst echt traurig gewesen. Und ein alleinerziehender Vater reicht ja erstmal.

Ja, das Ende fand ich auch versöhnlich. Ich hoffe sehr, dass es irgendwann weitergeht.

Stimmt, alle haben recht ärmlich gewohnt, hat mich auch ein wenig gewundert. Muss ich auch mal lesen den Artikel. Wie schätzt du eigentlich Racheli ein - ist sie auch orthodox? Eine Perücke hat sie ja nicht getragen, aber anscheinend war es für die Shtisel Familie kein großes Problem.

[ollibraun]

Ich fand Giti zum Ende hin fast ein wenig fanatisch. Wie sie darum kämpft, ihre Familie, aber auch ihre Welt zu erhalten. Viel unflexibler als Lippe.

Das mag durch ihre Schwierigkeiten in der ersten Staffel gekommen sein; sie will "so etwas" nicht nochmal erleben und auch von ihren Kindern fernhalten. Ich fand es aber... fast erschreckend. Ich verstehe es zwar, aber trotzdem...

Racheli... tja, sie wirkte tatsächlich nicht ganz so. Aber sie kennt Sitten und Gebräuche, zum Beispiel achtete sie auch darauf, dass die Tür nicht ganz geschlossen war, als sie mit einem Mann (mit dem sie zu diesem Zeitpunkt nicht verheiratete war) alleine im Zimmer war.

Eventuell ist sie einfach nur "orthodox", im Gegensatz zu den Charedi, den Ultraorthodoxen.

[medea]

Ja, stimmt schon, Giti wurde immer extremer. Lippe tat mir leid, er wollte eigentlich die ganze Zeit das Beste für seine Familie und konnte es ihr aber nie recht machen. Und ja, wahrscheinlich ist Racheli ‚nur‘ orthodox, aber nicht ultra.

Hab jetzt auch den Wikipedia Artikel gelesen. Ist schon echt eine eigene Welt. Krass, dass die Frauen eher das Geld verdienen als die Männer! So war es ja auch bei Zwi Arye (weiß nicht mehr, wie man ihn schreibt) und seiner Frau. Die fand ich echt ganz cool am Ende der 3. Staffel, als sie einfach das Auto gekauft hat und ihn dann drin vergessen hat.

[medea]

Ich habe eine neue Serie angefangen: Virgin River. Ich mochte damals Men In Trees, und irgendwie hat es mich stark daran erinnert. Es ist bisher ganz ok, aber ein bisschen mittelmäßig. Ich überlege schon die ganze Zeit: war Men In Trees wirklich besser? Oder habe ich jetzt einfach höhere Ansprüche, weil es so viele gute Serien heutzutage gibt? Tja, wie auch immer, ich werde erstmal dabeibleiben, denn es ist eine ganz nette Stimmung, kleine Stadt, ein bisschen Stars Hollow Feeling, aber doch anders, mehr Realitätsbezug und Probleme (der Hauptcharakter war 10 Jahre lang als Soldat im Irak und hat das noch nicht verarbeitet).

[ollibraun]

Ich glaube, Shtisel werde ich mir irgendwann nochmal ansehen. Vielleicht nicht so bald... aber die Show gehört für mich zu den Top-Serien, etwa mit Gilmore, Maisel oder Good Wife.

Inzwischen habe ich "Panic" auf Amazon geschaut, gar nicht so schlecht, aber mit der Vielzahl an Namen und Personen für mich wieder grenzwertig. Es passte zur Jahreszeit, denn es geht um die Zeit nach dem Highschoolabschluss. Dieser lange Sommer... und in der trostlosen texanischen Kleinstadt Carb spielen sie da ein Spiel namens "Panic". Mit bösen Challenges... bei denen im Vorjahr zwei Jugendliche umgekommen sind. Die Charaktere sind ganz ansprechend, und das Summerfeeling passt halt zum Ende der dritten Welle und den Abiturprüfungen hier.

MiT habe ich nicht geschaut, und verstehe Deinen Bericht zu VR jetzt nicht unbedingt als Empfehlung. Vielleicht lese ich jetzt erstmal wieder ein Buch.

[medea]

Oh, Panic klingt ganz spannend, da hätte ich Lust drauf! Und hab zufälligerweise momentan mal wieder (gratis) Amazon Prime für einen Monat, das passt ja! Und Virgin River hat mich eh nicht so begeistert, also gutes Timing.

[ollibraun]

Tja, also "gar nicht so schlecht" fand ich es. Aber auch nicht sensationell. Bin gespannt, wie "Panic" bei Dir ankommt. Jedenfalls gar kein Vergleich mit...
https://www.youtube.com/watch?v=D7aPqWegLQw

[medea]

Wow, was für ein langer Trailer! Ach ja, das war schön. Aber an diese Duell-Szene mit Ruchami (vermutlich ein Traum?) kann ich mich gar nicht erinnern. Wann kam die denn vor?

Panic habe ich noch nicht angefangen, wenig Zeit und oft schaue ich auch Fußball EM. Aber ich will vielleicht in den Ferien anfangen.