Nich einschlafen Riska
Sonst verpasst du noch das beste
~Kapitel 6~
Emily wir schwindelig. Sie denkt an nichts und doch bringt dieser Ort ihr Gleichgewicht ins wanken.
Richard stellt die kleine Grableuchte auf dem Grab ab und zündet sie an.
Als er bemerkt, dass aus Emilys Gesicht jegliche Farbe gewichen ist, stütz er sie und dreht sie weg vom Grab.
Er wirft Lorelai einen Blick zu.
Diese versteht sofort. Es ist Zeit zu gehen.
Sie wirft einen letzten Blick auf das mit Laub bedeckte Grab, ehe sie sich umdreht und hinter ihren Eltern hergeht.
Ihr Magen krampft sich zusammen. Ihr wird schlecht und ihr Kopf hämmert.
Sie hätte nie gedacht, dass sie das so mitnimmt. Noch nie hat sie sich so gefühlt.
So viele Gefühle, jedoch keine Worte, um sie auszudrücken. Man könnte sogar sagen, sie will nicht sprechen aus Angst, etwas falsches zu sagen
Sie sieht ihre Eltern vor sich her gehen. Ihr Mutter, in sich zusammen gesackt an ihren Vater gelehnt.
Wie mag sie sich fühlen? Lorelai möchte nicht einmal daran denken.
Ein Kind zu verlieren... Wahrscheinlich eines der schlimmsten Dinge, die einem passieren können.
Was hätte sie gemacht, wenn sie Rory verloren hätte?
Eh sie sich weiter darüber Gedanken machen kann, verlassen sie den Friedhof und steigen ins Auto.
Die Fahrt nach Hartford verläuft schweigend.
Am Haus von Emily und Richard angekommen, steigen alle aus dem Auto.
Lorelai bleibt etwas unbeholfen davor stehen.
"Ich werde deine Mutter nach oben bringen Lorelai" sagt Richard leise.
"Uhm, ok Dad. Ich werde dann mal nach Hause fahren."
"In Ordnung Lorelai. Wir sehen uns ja spätestens Freitag" sagt Richard und führt Emily zur Tür.
"Ja, bis dann" sagt Lorelai, geht zu ihrem Jeep und steigt ein.
Wie in Trance, startet sie den Wagen und fährt los.
Als sie nach einiger Zeit bemerkt, dass sie sehr unkonzentriert fährt, fährt sie rechts ran um eine kleine Pause zu machen.
Sie macht das Fenster auf und atmet die kalte Winterluft ein. Sie beisst in ihren Lungen, doch das stört Lorelai nicht.
Sie legt ihren Kopf auf das kalte Lenkrad und schlieÃt die Augen.
Dann beginnt sie leise zu weinen. Ihr ganzer Körper bebt. Das weinen verwandelt sich schnell in ein schluchzen.
Es kommt einfach aus ihr heraus. Sie kann nicht aufhören....
Sie sitzt weinend am Steuer ihres Wagens, hat das Gefühl sich nie wieder beruhigen zu können. All diese Gefühle sind plötzlich wieder aufgetaucht, völlig unerwartet.
âMum, wann gehtâs endlich los?â Sie quengelt schon seit einer Ewigkeit.
âGleich Lorelai.â Emily ist schon wieder mit den Nerven am Ende. Dieser Urlaub soll sie beruhigen, ihr zur Entspannung dienen, damit sie all die furchtbaren Sachen der letzten Wochen vergessen kann. Doch bisher ist es alles andere als entspannend. Lorelai quengelt, Richard ist noch nicht zurück, nichts ist wie es sein soll.
âMum, wann kommt Daddy nach Hause?â Schon wieder eine Frage.
âBald Lorelai.â Seit der Sache sind ihre Nerven immer furchtbar strapaziert. Sie rastet schnell aus und hinterher tut es ihr dann leid. Richard versucht für sie dazusein, doch er muss arbeiten und hat deshalb nicht soviel Zeit, wie man es nach so einem Ereignis brauchen würde.
âMuuuuum...â Emily sieht Lorelai finster an, lässt sie nicht aussprechen.
âGeh auf dein Zimmer Lorelai, wir rufen dich.â
Ãber Lorelais kleines Gesicht laufen Tränen und sie rennt in ihr Zimmer.
Lorelai öffnet die Augen. Was ist das gerade gewesen? Wieder eine dieser Szenen.... Sie fasst eine Entscheidung, wischt sich die Tränen aus den Augen und dreht ihren Jeep um.
Richard hat Emily in der Zwischenzeit ins Schlafzimmer gebracht, hat ihr den Blazer ausgezogen und sie ins Bett gelegt. Sie scheint völlig abwesend, ist blass.
âEmily, Liebling. Sprich mit mir.â Emily dreht langsam den Kopf und Richard sieht Tränen in ihren Augen. Er nimmt sie in den Arm und sie legt den Kopf an seine Brust. Er weiÃ, sie braucht jetzt viel Zuwendung und er muss und will für sie da sein.
Es vergehen einige Minuten vollkommener Stille, eh es an der Haustür klingelt. Richard bleibt liegen, er weiÃ, das Hausmädchen wird öffnen. Kurze Zeit später klopft es an der Tür und Richard flüstert leise âHereinâ. Die Tür öffnet sich und dort steht seine Tochter Lorelai â mit total verweinten Augen.
âMommy, Daddy...â, flüstert sie. In dem Moment öffnet Emily die Augen und sieht auf. Dort steht ihre 35-jährige Tochter, mit verweinten Augen.
*hust* FB wie immer erwünscht