17.08.2007, 23:00
Allmächtiger, Lauren!
Wie Filme diskutieren, in denen die Schauspielerin mitwirkt, über die man sich wöchentlich das Hirn zermartert? Wie preisend mit vielen schönen Worten das einzigartige Talent würdigen, die herausragende Schönheit, den Menschen, der uns soviel Freude bereitet? Wie all das machen, wenn der Film einfach nur schlecht ist.
Hier ist Lauren und da der Film „Evan Almighty“, der beworben wurde mit dem Slogan, der teuerste Film der Saison zu sein und jetzt schon mit dem Stigma kämpfen muss, der Flop des Jahres zu werden. Denn „Evan Almighty“ spielte an den Kinokassen im Heimatland USA nur 1/3 seiner Produktionskosten ein.
Lösen wir also Lauren aus dem Film und sehen uns zuerst den Film als solches an, der als 2. Teil der „Allmächtigen-Serie“ bekanntermaÃen einen schweren Stand hat. Sind die 1. Teile meistens sehr erfolgreichen, quälen sich nicht selten die 2. Teile durch das „Remake-Geeier“.
Gott (in der Rolle Morgan Freeman) beschlieÃt den Kongressabgeordneten Evan Baxter eine Aufgabe weltretterischen AusmaÃes auf die Schultern zu legen. Er soll eine Arche bauen, wie seiner Zeit Noah. Doch wie es so ist, Evan Baxter hat zuerst keine Lust eine Arche zu bauen und so muss „Gott“ in die Trickkiste greifen und ärgert Evan so lange mit Tieren, die ihm folgen und Haare, die endlos wachsen, bis Evan einknickt.
Nun beginnt der klassische „Hau den Lukas“ Slapstick, oder sollte man sagen „Hau auf den Daumen“ Slapstick und diesem nicht genug, Freunde des Fäkalhumors kommen auch voll auf ihre Kosten, denn Evan wird nicht nur einmal angeschissen.
Was ist komisch? Die Frage haben sich in den Hundert Jahren Kino viele groÃe Komiker gestellt. Torte ins Gesicht, Tritt in den Hintern, einen Eimer Wasser über den Kopf, auf den Daumen gehauen oder ins Auge gestochen (Meister darin waren Stan Laurel und Oliver Hardy und ich meine wirkliche Meister).
Heute lässt das vielleicht einen 5 Jährigen vor Freude quieken, aber ehrlich, damit hat sich meiner Meinung nach die Zielgruppe schon erschöpft.
Der Film präsentiert eine Umwelt- und Moralkeule, die zwar als solches löblich ist (Familie als Hort des Zusammenhalts, auch wenn es schwierig wird), aber dennoch: was ist komisch daran? (AuÃer, dass Gott beschlieÃt Amerika fluten zu wollen. Klar, darüber wollen die Amis auch nicht lachen)
Lauren ist in dem Film ganz und gar nicht komisch, denn sie spielt den Gegenpart zum „lustigen“ Evan und ihre „Nicht-Komik“ soll dem Film ein Gegengewicht verleihen.
GroÃe Schauspielkunst ist das alles nicht. Das ist Lauren in Jeans mit netten Blüschen.
GroÃe Schauspielkunst war Hilary Swank in „Millionen Dollar Baby“ oder Felicity Huffman in „Transamerica“ oder Charlize Theron in „Monster“.
Klar, das sind auch andere Filme und nicht in der Kategorie „Hau den Daumen und lass dich vom Vogel voll kacken“.
Deswegen plädiere ich hier und heute: warum bekommt sie nicht endlich die Rolle, in dem Lauren mehr ist als nett in Jeans oder nett im Kleid oder einfach nur nett.
Diane Keaton sagte zu ihr: „Du bist lustig, lustig altert nicht“. Ja, „lustig“ bekommt aber irgendwie auch nicht den Spielraum, um zu zeigen, dass „lustig“ mehr kann. „Lustig“ ist 40 Jahre und kann endlich Frauenrollen spielen, die in ihrem Leben Brüche erlebt und Krisen gemeistert hat. Das zum Thema Schaupielkunst.
Herr Manager, bitte, suchen Sie endlich mal eine Rolle, die was bietet. Wir warten sehnlichst darauf. Denn ich bleibe dabei: diese Frau kann… kann so richtig … so richtig ergreifend, so richtig bis Mitten ins Herz oder ins Hirn oder in die Seele. Nur zeigen - zeigen dürfen, das wäre es! Allmächtiger, Lauren, Du kannst soviel mehr!
© Koile 2007
Wie Filme diskutieren, in denen die Schauspielerin mitwirkt, über die man sich wöchentlich das Hirn zermartert? Wie preisend mit vielen schönen Worten das einzigartige Talent würdigen, die herausragende Schönheit, den Menschen, der uns soviel Freude bereitet? Wie all das machen, wenn der Film einfach nur schlecht ist.
Hier ist Lauren und da der Film „Evan Almighty“, der beworben wurde mit dem Slogan, der teuerste Film der Saison zu sein und jetzt schon mit dem Stigma kämpfen muss, der Flop des Jahres zu werden. Denn „Evan Almighty“ spielte an den Kinokassen im Heimatland USA nur 1/3 seiner Produktionskosten ein.
Lösen wir also Lauren aus dem Film und sehen uns zuerst den Film als solches an, der als 2. Teil der „Allmächtigen-Serie“ bekanntermaÃen einen schweren Stand hat. Sind die 1. Teile meistens sehr erfolgreichen, quälen sich nicht selten die 2. Teile durch das „Remake-Geeier“.
Gott (in der Rolle Morgan Freeman) beschlieÃt den Kongressabgeordneten Evan Baxter eine Aufgabe weltretterischen AusmaÃes auf die Schultern zu legen. Er soll eine Arche bauen, wie seiner Zeit Noah. Doch wie es so ist, Evan Baxter hat zuerst keine Lust eine Arche zu bauen und so muss „Gott“ in die Trickkiste greifen und ärgert Evan so lange mit Tieren, die ihm folgen und Haare, die endlos wachsen, bis Evan einknickt.
Nun beginnt der klassische „Hau den Lukas“ Slapstick, oder sollte man sagen „Hau auf den Daumen“ Slapstick und diesem nicht genug, Freunde des Fäkalhumors kommen auch voll auf ihre Kosten, denn Evan wird nicht nur einmal angeschissen.
Was ist komisch? Die Frage haben sich in den Hundert Jahren Kino viele groÃe Komiker gestellt. Torte ins Gesicht, Tritt in den Hintern, einen Eimer Wasser über den Kopf, auf den Daumen gehauen oder ins Auge gestochen (Meister darin waren Stan Laurel und Oliver Hardy und ich meine wirkliche Meister).
Heute lässt das vielleicht einen 5 Jährigen vor Freude quieken, aber ehrlich, damit hat sich meiner Meinung nach die Zielgruppe schon erschöpft.
Der Film präsentiert eine Umwelt- und Moralkeule, die zwar als solches löblich ist (Familie als Hort des Zusammenhalts, auch wenn es schwierig wird), aber dennoch: was ist komisch daran? (AuÃer, dass Gott beschlieÃt Amerika fluten zu wollen. Klar, darüber wollen die Amis auch nicht lachen)
Lauren ist in dem Film ganz und gar nicht komisch, denn sie spielt den Gegenpart zum „lustigen“ Evan und ihre „Nicht-Komik“ soll dem Film ein Gegengewicht verleihen.
GroÃe Schauspielkunst ist das alles nicht. Das ist Lauren in Jeans mit netten Blüschen.
GroÃe Schauspielkunst war Hilary Swank in „Millionen Dollar Baby“ oder Felicity Huffman in „Transamerica“ oder Charlize Theron in „Monster“.
Klar, das sind auch andere Filme und nicht in der Kategorie „Hau den Daumen und lass dich vom Vogel voll kacken“.
Deswegen plädiere ich hier und heute: warum bekommt sie nicht endlich die Rolle, in dem Lauren mehr ist als nett in Jeans oder nett im Kleid oder einfach nur nett.
Diane Keaton sagte zu ihr: „Du bist lustig, lustig altert nicht“. Ja, „lustig“ bekommt aber irgendwie auch nicht den Spielraum, um zu zeigen, dass „lustig“ mehr kann. „Lustig“ ist 40 Jahre und kann endlich Frauenrollen spielen, die in ihrem Leben Brüche erlebt und Krisen gemeistert hat. Das zum Thema Schaupielkunst.
Herr Manager, bitte, suchen Sie endlich mal eine Rolle, die was bietet. Wir warten sehnlichst darauf. Denn ich bleibe dabei: diese Frau kann… kann so richtig … so richtig ergreifend, so richtig bis Mitten ins Herz oder ins Hirn oder in die Seele. Nur zeigen - zeigen dürfen, das wäre es! Allmächtiger, Lauren, Du kannst soviel mehr!
© Koile 2007