28.05.2007, 21:31
Ich kicke, also bin ich!
Nein, unglücklich sah sie nicht aus. Eher das Gegenteil mit einem Hauch von Gleichmut in der Stimme. Alexis Bledel bei David Letterman gab keinen dramatischen Seeleneinblick in die Protagonistin unserer geliebten Gilmore-Serie. Alexis war Alexis! Etwas unnahbar, etwas unverbindlich, charmant und hört, hört, sportlich ambitioniert.
Wer hätte das gedacht, dass Frau Bledel ihr Glück im FuÃball spielen finden könnte? Aber vermischt sich da nicht schon wieder das Bild âRoryâ mit dem Bild âAlexisâ? Nur, weil Rory frei nach dem Motto âSport ist Mordâ lebte, heiÃt das ja lange nicht, dass auch Alexis unsportlich sein müsste.
Es zeigt sich wieder, die Schauspielerinnen haben ein Leben während und nach Gilmore gefunden und da stellt sich natürlich die Frage, womit Lauren sich die Zeit vertreibt (eben, es ist ja eine Lauren Kolumne und keine Alexis Kolumne hier).
Nun, vielleicht wird sie sich ja doch noch entschlieÃen ihre Drohung bei Ellen war zu machen und einen Volkshochschulkurs in Blockflöte belegen, vielleicht mit dem Schwerpunkt âAlte irische Weisen und Tänzeâ.
Oder sie wird âTöpfern für den Weltfriedenâ belegen, gerne auch âStricken in allen Lebenslagenâ. Angeblich ist Lauren ja so kreativ veranlagt und handwerklich begabt.
Oder aber: Hannah muss erhalten! Nachdem Lauren in ihrem neuen Kinofilm âEvan Almightyâ erlebt hat, wie gut Tiere trainiert sein können, wird das Projekt âDer Hund, das unbekannte Wesen und seine ungeahnten Fähigkeitenâ gestartet.
Mit Hundepfeife bewaffnet wird man vielleicht zukünftig Lauren sehen, die versucht, ihrem Schäferhund beizubringen, wie ein Hund z. B. Schafe hütet. Dafür müsste sie sich eine Schafherde zulegen, die sie dann ja auch als Schäferin behüten könnte.
Hat der Gedanke nicht etwas Romantisches? Immerhin hat sie jetzt Zeit. Und die Wolle könnte man dann wiederum verarbeiten, einen Spinnkurs belegen, Färben erlernen und dann wieder zum Stricken bei der Volkshochschule zurückkehren.
Ja, man sieht, in dieser Idee steckt wirtschaftliches Potential. Denn die Produkte könnten dann als âLauren Grahams Home made knitwareâ angeboten werden. Wenn Madonna für H&M schneidern kann, dann kann Lauren auch Strickware entwerfen. Es ist alles nur eine Frage des Geschmacks.
Vielleicht wäre sogar ein Synergieeffekt möglich: Lauren designed und strickt die Trikots für Alexis FrauenfuÃball Team. In stilvoller Maschenoptik, das wäre etwas.
Trotz allem Witz hier: das Interview von Alexis bei Letterman hat deutlich gemacht, dass die Serien-Schauspielerinnen nicht wirklich unglücklich sind. Nicht mal ansatzweise. Das ist legitim, keine Frage. Immerhin hat Alexis mit 19 Jahren Gilmore begonnen und nun schon das stattliche Alter von 26 Jahren erreicht. Der junge Mensch lechzt nach Veränderungen. 7 Jahre, so Alexis, ist eine lange Zeit. Und das sagt sie mit dem typischen gelangweilten Ton in ihrer Stimme.
Schon bekommt man das Gefühl, diese armen Menschen haben sich geopfert. Ihre Lebensenergie verschleudert, verschwendet, damit WIR eine gute Zeit hatten. Ich ertappe mich, wie ich an meinen Fingernägeln nage, um den schlechten Gewissen Ausdruck zu verleihen. Was haben wir von ihnen verlangt? Was haben sie uns gegeben? 7 Jahre Gefängnis⦠in einer Serie⦠Bekanntheitâ¦. Berühmtheitâ¦. Erfolg, es ist nicht zu fassen, dass es so selbstlose Menschen gibt, ihr eigenes Lebensglück opfern für die schnöde Unterhaltung von Millionen.
Geld, pahhh, ich bitte euch! Mit Geld hat das doch alles gar nichts zu tun. Was ist schon Geld? Was wiegt es auf? Was kompensiert es? Alexis muss jetzt die schwere traumatische Zeit von Gilmore verarbeiten und FuÃball wird ihr dabei helfen. Da bin ich ganz sicher.
Aber bevor man den Eindruck bekommen könnte, ich hätte das Interview mit Alexis nicht genossen, wieder zurück zu Lauren.
Sie wurde gesehen! Ja, da staunt man. Traut sich so mir nichts â dir nichts vor die Türe und zwar nicht im heimatlichen Los Angeles, sondern in New York. An einer StraÃenecke. Stehend! Mhhh, klingt nach Gewerbewechsel, kann ich mir aber nicht so recht vorstellen. Leider gab es keine Aussage darüber, was sie an hatte oder ob sie ein kleines Täschchen schwang.
O.K., glauben wir eher mal, dass Frau Graham, die bekanntermaÃen noch ein Domizil in New York hat (dank Gilmore, sonst könnte man die Immobilienpreise in dieser Stadt wohl nicht bezahlen), sich in âBig Appleâ aufgehalten hat, um sich âkreativ betankenâ zu lassen. Immerhin ist New York in vielen Dingen, auch künstlerisch, dem Rest Amerikas weit voraus.
Vielleicht checkt sie die Möglichkeiten einer kurzen heftigen Bühnenaffäre ab. Nicht die erste Schauspielerin, die sich nach einem erfolgreichen TV-Serienabschluss, auf die Bretter zurückzieht.
Vielleicht hat sie aber nur mal ganz schnöde ihre Wohnung lüften wollen, die Post reinholen und den Wasserkasten im Bad gespült, die Dinger bleiben ja nach längerem Nicht-Benutzen gerne hängen.
Wir wissen es nicht und wer bis hierher aufmerksam gelesen hat, merkt schon, es wird demnächst schwer werden, Kolumnen zu schreiben, wenn man Lauren weder sieht noch hört.
Davon lasse ich mich nicht schrecken: ob töpfern, stricken oder Hund trainieren, wir bleiben auf Sendung hier.
Bis demnächst, in diesem Theater!
© Koile 2007
Nein, unglücklich sah sie nicht aus. Eher das Gegenteil mit einem Hauch von Gleichmut in der Stimme. Alexis Bledel bei David Letterman gab keinen dramatischen Seeleneinblick in die Protagonistin unserer geliebten Gilmore-Serie. Alexis war Alexis! Etwas unnahbar, etwas unverbindlich, charmant und hört, hört, sportlich ambitioniert.
Wer hätte das gedacht, dass Frau Bledel ihr Glück im FuÃball spielen finden könnte? Aber vermischt sich da nicht schon wieder das Bild âRoryâ mit dem Bild âAlexisâ? Nur, weil Rory frei nach dem Motto âSport ist Mordâ lebte, heiÃt das ja lange nicht, dass auch Alexis unsportlich sein müsste.
Es zeigt sich wieder, die Schauspielerinnen haben ein Leben während und nach Gilmore gefunden und da stellt sich natürlich die Frage, womit Lauren sich die Zeit vertreibt (eben, es ist ja eine Lauren Kolumne und keine Alexis Kolumne hier).
Nun, vielleicht wird sie sich ja doch noch entschlieÃen ihre Drohung bei Ellen war zu machen und einen Volkshochschulkurs in Blockflöte belegen, vielleicht mit dem Schwerpunkt âAlte irische Weisen und Tänzeâ.
Oder sie wird âTöpfern für den Weltfriedenâ belegen, gerne auch âStricken in allen Lebenslagenâ. Angeblich ist Lauren ja so kreativ veranlagt und handwerklich begabt.
Oder aber: Hannah muss erhalten! Nachdem Lauren in ihrem neuen Kinofilm âEvan Almightyâ erlebt hat, wie gut Tiere trainiert sein können, wird das Projekt âDer Hund, das unbekannte Wesen und seine ungeahnten Fähigkeitenâ gestartet.
Mit Hundepfeife bewaffnet wird man vielleicht zukünftig Lauren sehen, die versucht, ihrem Schäferhund beizubringen, wie ein Hund z. B. Schafe hütet. Dafür müsste sie sich eine Schafherde zulegen, die sie dann ja auch als Schäferin behüten könnte.
Hat der Gedanke nicht etwas Romantisches? Immerhin hat sie jetzt Zeit. Und die Wolle könnte man dann wiederum verarbeiten, einen Spinnkurs belegen, Färben erlernen und dann wieder zum Stricken bei der Volkshochschule zurückkehren.
Ja, man sieht, in dieser Idee steckt wirtschaftliches Potential. Denn die Produkte könnten dann als âLauren Grahams Home made knitwareâ angeboten werden. Wenn Madonna für H&M schneidern kann, dann kann Lauren auch Strickware entwerfen. Es ist alles nur eine Frage des Geschmacks.
Vielleicht wäre sogar ein Synergieeffekt möglich: Lauren designed und strickt die Trikots für Alexis FrauenfuÃball Team. In stilvoller Maschenoptik, das wäre etwas.
Trotz allem Witz hier: das Interview von Alexis bei Letterman hat deutlich gemacht, dass die Serien-Schauspielerinnen nicht wirklich unglücklich sind. Nicht mal ansatzweise. Das ist legitim, keine Frage. Immerhin hat Alexis mit 19 Jahren Gilmore begonnen und nun schon das stattliche Alter von 26 Jahren erreicht. Der junge Mensch lechzt nach Veränderungen. 7 Jahre, so Alexis, ist eine lange Zeit. Und das sagt sie mit dem typischen gelangweilten Ton in ihrer Stimme.
Schon bekommt man das Gefühl, diese armen Menschen haben sich geopfert. Ihre Lebensenergie verschleudert, verschwendet, damit WIR eine gute Zeit hatten. Ich ertappe mich, wie ich an meinen Fingernägeln nage, um den schlechten Gewissen Ausdruck zu verleihen. Was haben wir von ihnen verlangt? Was haben sie uns gegeben? 7 Jahre Gefängnis⦠in einer Serie⦠Bekanntheitâ¦. Berühmtheitâ¦. Erfolg, es ist nicht zu fassen, dass es so selbstlose Menschen gibt, ihr eigenes Lebensglück opfern für die schnöde Unterhaltung von Millionen.
Geld, pahhh, ich bitte euch! Mit Geld hat das doch alles gar nichts zu tun. Was ist schon Geld? Was wiegt es auf? Was kompensiert es? Alexis muss jetzt die schwere traumatische Zeit von Gilmore verarbeiten und FuÃball wird ihr dabei helfen. Da bin ich ganz sicher.
Aber bevor man den Eindruck bekommen könnte, ich hätte das Interview mit Alexis nicht genossen, wieder zurück zu Lauren.
Sie wurde gesehen! Ja, da staunt man. Traut sich so mir nichts â dir nichts vor die Türe und zwar nicht im heimatlichen Los Angeles, sondern in New York. An einer StraÃenecke. Stehend! Mhhh, klingt nach Gewerbewechsel, kann ich mir aber nicht so recht vorstellen. Leider gab es keine Aussage darüber, was sie an hatte oder ob sie ein kleines Täschchen schwang.
O.K., glauben wir eher mal, dass Frau Graham, die bekanntermaÃen noch ein Domizil in New York hat (dank Gilmore, sonst könnte man die Immobilienpreise in dieser Stadt wohl nicht bezahlen), sich in âBig Appleâ aufgehalten hat, um sich âkreativ betankenâ zu lassen. Immerhin ist New York in vielen Dingen, auch künstlerisch, dem Rest Amerikas weit voraus.
Vielleicht checkt sie die Möglichkeiten einer kurzen heftigen Bühnenaffäre ab. Nicht die erste Schauspielerin, die sich nach einem erfolgreichen TV-Serienabschluss, auf die Bretter zurückzieht.
Vielleicht hat sie aber nur mal ganz schnöde ihre Wohnung lüften wollen, die Post reinholen und den Wasserkasten im Bad gespült, die Dinger bleiben ja nach längerem Nicht-Benutzen gerne hängen.
Wir wissen es nicht und wer bis hierher aufmerksam gelesen hat, merkt schon, es wird demnächst schwer werden, Kolumnen zu schreiben, wenn man Lauren weder sieht noch hört.
Davon lasse ich mich nicht schrecken: ob töpfern, stricken oder Hund trainieren, wir bleiben auf Sendung hier.
Bis demnächst, in diesem Theater!
© Koile 2007