Put your hands away
#21

@simo: diesen Freitag bzw. Samstag gibts vl. nen neuen Teil.

und ja, es gibt keinen neuen Teil weil mich schulische sowie private Probleme daran gehindert haben :biggrin:
aber das Wochenende wird es einen neuen Teil geben... dafür werd ich mir extra Zeit nehmen Wink

well some say life will beat you down
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#22

Entschuldige, dass ich dich gedrängt habe ... :o Aber ich freue mich sehr, dass es bald endlich einen neuen Teil geben wird! ^^
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#23

heey. wie versprochen, ein neuer Teil :biggrin:
viel Spaß dabei.

noch'n Kommentar vorher: ich hab den Text jetzt schnell geschrieben, ich weiß ich hätte mir mehr Zeit lassen sollen und noch einmal durchlesen sollen. naja, ich hoffe ihr findet nicht zu viele Fehler Rolleyes
aber ansonsten, ja. gebt bitte Fb bzw. Kritik.
bin gespannt ob wer den Cliffhanger bemerkt :lach:
so jetz hör ich auf zu quatschen und poste den Teil.


Chapter IV

The time goes by





Der Tag begann. Wie jeder andere, nichts war anders, nichts war neu. Es war nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Draußen war es dunkel, der Mond verlor gerade seine Kraft und schwebte nur noch durchsichtig durch die Lüfte. Bald würde ihn die Sonne ablösen, so wie es schon seit eh und je der Fall war. Nichts war anders.
Langsam, während der Mond sein Gesicht verlor und die ersten Sonnenstrahlen den Tag beginnen ließen, erwachte Stars Hollow.
Für viele war es ein Tag wie jeder anderer auch, alles hatte seinen Lauf. Die Zeit lief, ließ sie altern, aber es änderte nichts am Ablauf ihres Tages. Sie standen auf, zogen sich an, einige Frühstückten, andere ließen es. Danach verließen sie ihre Wohnung, ohne sich richtig von ihrer Familie zu verabschieden, denn am Abend sieht man sie sowieso wieder. Sie begannen zu arbeiten, ob Hausarbeit oder Arbeit, jeder machte seinen Job, bis man am Abend erschöpft auf seinem Sofa lag oder fort ging. Am Ende des Tages legte man sich erschöpft ins Bett, gab seinem Partner einen Gute-Nacht-Kuss und dann schlief man, voller Erwartungen auf den nächsten Tag, ein.
Ein neuer Tag begann, ohne dass man sich Sorgen machte, das irgendetwas oder irgendwer den natürlichen Ablauf zerstören könnte, keiner denkt darüber nach, bis man selbst ein Opfer dieser Alltagszerstörer wurde.

Auch Luke wurde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Er war noch nie ein Langschläfer gewesen, jedoch stellte er sich schon lange keinen Wecker mehr, so wie er es früher tat.
Sein erster Gedanke galt dem Fest heute Nachmittag. Er konnte kaum noch glauben, dass er die Abschiedsrede halten musste. Warum hatte er zugestimmt? Er wusste es nicht mehr, so wie er so vieles nicht mehr wusste, was auf einmal so wichtig für ihn war – früher hatte es kaum eine Bedeutung. Aber was war früher? Ist früher die Zeit wo man glücklicher war als im Jetzt? Oder sollte man im Jetzt glücklicher sein, aber wie soll das manchmal gehen? Glücklich sein?
Er hatte vergessen ob er Lorelai, bevor sie nach Chicago reiste, einen Abschiedskuss gegeben hatte, ob er gesagt hat wie sehr er sie liebt. Hat er ihr nach gewunken, hatten sie kurz zuvor einen Streit, war etwas anders gewesen als sonst? Hätte er den Verlauf der Dinge spüren sollen?
Und ihre Telefonate während ihrer Reise? Waren es diese belanglosen Dinge über die sie redeten sie , die eine Bedeutung hatten? Hatte er ihr hier einmal gesagt wie wichtig sie für ihn ist? Was stand zwischen den Zeilen? Gab es überhaupt ein zwischen den Zeilen?
Er wusste es nicht mehr und so sehr er sich auch anstrengte, es war alles wie weggeblasen.

Langsam stand er auf. Sein Kopf tat weh. Er hatte wieder einen Traum, er war klarer.
Er befand sich an derselben Stelle wie vorher. Wieder und wieder konnte er Lorelai’s Stimme hören wie sie ihm klarmachte, dass sie lebe und das er sie retten solle.
Doch diese Träume verwirrten ihn. Einerseits war ihm klar, dass Träume nur eine Widerspiegelung des Unterbewusstseins sind. Er wusste das Träume aus den sehnlichsten Wünschen eines menschlichen Wesens bestehen. Wünsche, nicht mehr. Andererseits wollte er nicht glauben, er wollte nicht einsehen, nicht darüber nachdenken.

Mit einem Blick aus dem Fenster, bemerkte er das alles aufgebaut war. Neben dem Pavillon war eine Art Bühne errichtet. Lane und ihre Band haben sich dazu bereit erklärt, die Musik zu machen. Die ganze Szenerie war noch dunkler als gestern. Nicht einmal der Sonne gelang es, die Stadt freundlich wirken zu lassen. Alles wirkte schwarz. Ob Tag oder Nacht, es würde keinen Unterschied machen.

Er zog sich an, frühstückte. Er erinnerte sich an einen Film den er einst mit Lorelai gesehen hatte.

Flashback*
„Wie findest du den Film?“ Lorelai begutachtete ihren Freund. Irgendwie schien ihm der Film nicht zu gefallen.
Luke drehte sich zu ihr um. „Meinst du die Frage ernst?“, meinte er überrascht.
„Wie sollte ich es denn meinen? Es ist ein Klassiker und Klassiker müssen jedem gefallen“
Er wendete sich wieder zum Fernseher.
„Sieh dir diesen Mann an. Jack, oder wie er auch heißt. Er wohnt in einem großen Haus, hat alles was er braucht und noch viel mehr – was ich übrigens für unnötig halte. Aber er ist alleine. Diese Szene jetzt. Er sitzt in seiner - sowieso viel zu großen Küche – und starrt auf sein Essen. Ein 5-Personen Tisch und er sitzt allein da. Das ist unreal.“
Lorelai musterte Luke.
„Vielleicht hatte er einmal eine Familie?“
Luke lachte.
„Lorelai du kennst den Film, da gibt es keine Familie, er ist ein Einzelgänger, das ist alles.“
„Pff. Wir wissen nicht was vor seinem 30. Lebensjahr war.“
„Aber er redet den ganzen Film darüber, da war keine Familie!“
„Vielleicht ist es für ihn zu schmerzhaft darüber zu reden.“
Luke schmunzelte, ihm war klar dass er gegen Lorelai keine Chance hatte.
Flashback Ende*

Ja, so war es. Jetzt war er dieser Jack. Er saß alleine in seiner Küche und aß, wie trostlos.

Die Zeit bis zum Beginn des Festes vertrieb er sich mit Fernsehen, so musste er wenigstens nicht an nachher denken. Es gab nichts Neues. Die Nachrichten berichteten über das tolle Wetter, über Bush den irgendetwas aufregte. Außerdem beschäftigten sie sich mit der steigenden Arbeitslosigkeit.

Kurz nach ein Uhr zog er sich an und machte sich fertig. Er hatte nichts vorbereitet, wollte einfach drauflos reden, auf die Gefahr hin, seine Tränen nicht unterdrücken zu können. Doch im Moment fühlte er nichts über das er reden konnte. Er fühlte sich leer, wie ausgepustet.
Es waren schon einige Anwesend. Freunde, Bekannte, aber auch Menschen die er nur vom Sehen kannte. Er konnte auch Christopher und Rory erkennen. Die beiden sahen ihn und kamen auf ihn zu.

„Hey Rory, Christopher!“
„Hey Luke!“, antworteten beiden gleichzeitig.
Es sollte eine Feier sein, doch jeder wusste, dass es eher ein Trauerspiel wurde. Taylor stieg aufs Pult und begann zu reden.

„Liebes Stars Hollow!
Ich bitte um Ruhe! Wir haben uns heute hier versammelt um gemeinsam um eine unserer beliebtesten Menschen zu verabschieden. Wir alle wissen was Schreckliches passiert ist, doch leider kann niemand von uns die Zeit zurückdrehen. Und nun bitte ich ihren Ehemann Luke hierher um die Trauerreden zu halten.“
Taylor winkte Luke herauf. Er spürte ein mulmiges Gefühl im Magen, denn er hatte keine Ahnung was er sagen sollte.

Als er oben stand und auf die Versammelten herunterstarrte, wusste er das er was sagen musste.

"Lorelai war ein Mensch der diese Stadt erleuchtete. Jeder mochte sie, sie war das Herz dieser Stadt und für mich ein weiterer, sogar der größte Grund warum ich diese Stadt liebte. Sie hat für ihre Träume gekämpft und man konnte mit ihr eine Menge Spaß haben. Ich werde nie vergessen, wie sie das erste Mal mein Diner betrat wusste ich, dass sie mehr ist als nur ... als nur eine Freundin. Ganz Stars Hollow wusste von meinen Gefühlen für sie, nur ich wollte es nie wahrhaben. Ihre ganzen Beziehungen die sie hatte, ich war immer eifersüchtig, doch ich gönnte ihr ihr Glück, denn alles was sie glücklich machte, machte mich glücklich. Ich war ihr bester Freund, bekam so viel von ihrem Lächeln ab, ich musste sie aber auch oft trösten. Und als ich nach acht Jahren endlich einsah was ich für sie fühlte, war sie da, wir waren uns näher als je zuvor. Wir liebten uns!“ Luke stockte. Jeder starrte ihn an. Keiner hatte ihn je über seine Gefühle reden hören, es lag einfach nicht in seiner Natur und jetzt, jetzt schüttete er sein Herz aus. Aber er redete, er öffnete sich!
„Sie hatte ihr eigenes Hotel, sie war glücklich. Doch plötzlich verkaufte sie ihr Hotel an eine Kette, wir alle kennen das jetzige Dragonfly. Es ist nicht mehr das was es einst war und auch ich hab ihre Entscheidung nie verstanden. Sie veränderte sich. Ich weiß nicht wer das mitbekam, aber durch das Reisen wurde sie anders. Sie vermisste die Stadt, die Leute. Keiner bekam das so zu spüren wie ihre Freunde, wie ich.... An diesem Abend, also... An diesem Abend würde sie wieder einmal zurückkommen. Ich freute mich auf sie. Sie rief mich an, doch ich hob nicht ab, weil ich mich gerade mit Jess stritt. Auf dem AB war eine Nachricht von ihr, die aussagte sie würde sich noch in ein Cafe setzen. Seitdem hat keiner mehr was von ihr gehört. ...“ Luke schluckte schwer. Seine Augen waren mit Tränen gefüllt und er sah seine Umgebung nur mehr verschwommen.
„Wir werden sie nie vergessen. Ich werde sie immer lieben...“
Luke konnte nicht mehr weiter reden. Es war zu schwer für ihn.

Er stieg vom Pult herunter, wie Taylor es zuvor getan hatte und ging zielstrebig in Richtung Diner, er hatte den anderen schon zu viel erzählt, er wollte nicht, dass sie ihn auch noch leiden sehen.
Die Leute hatten alle Tränen in den Augen, alle waren ergriffen von Lukes Rede und auch wenn sie überrascht von seinem plötzlichen Abgang waren, so wussten sie, dass es ein Anfang für ihn war.

Als Luke in seiner Wohnung angekommen war, sah er dass eine Nachricht auf seinem AB war, aber er hatte nicht die Kraft, sie abzuhören. Innerlich hatte er gerade bestätigt, das er nicht mehr daran glaubte das sie lebt, obwohl er es sich doch sosehr wünschte.

well some say life will beat you down
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#24

woah...Oh mein gott! Ich zitter am ganzen Körper.
Das war hamma echt hamma!
Wie du die Gefühle von Luke beschreibt, beschreibst, wie er leidet...das ganze lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Du beschreibst das alles so echt und so Gefühlvoll! Das is echt...woah.
Aber Luke darf Lore einfach nicht aufgeben. Er muss weiterhin ganz fest daran glauben, dass sie lebt!
Ich weiss echt nich, was ich sagen soll ausser Klasse!!!
Ich hoffe, der nächste teil kommt diesmal ein wenig schneller als dieserWink

GLG Jule

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Edward: "You're the most important thing to me now. The most important thing to me ever."
Bella&Edward
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#25

@jule (ich nenn dich jetzt einfach mal so): Eek
Zitat:woah...Oh mein gott! Ich zitter am ganzen Körper.
Das war hamma echt hamma!
danke :knuddel:
tolles und so positvies Fb :thanx:

hmm. nur ein Fb? *traurig bin* Unsure

well some say life will beat you down
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#26

Nein, meine Güte, das kannst du doch nicht tun!!!
Nein, nein, nein!
...
...
...
Ich muss mich sammeln
... ach, ich weiß nicht wo ich anfangen soll ...!
Ich denke, ich werde einfach am Anfang beginnen und dann weiter kommentieren (hoffentlich, ohne drei Viertel des Textes zu zitieren ...)
Schon allein der erste Abschnitt war einfach wunderbar! Ich liebe Beschreibungen, und ich denke, dass es in vielen FFs an ihnen mangelt, deshalb bin ich wirklich begeistert, dass du so eine schöne untergebracht hast!

Zitat:Draußen war es dunkel, der Mond verlor gerade seine Kraft und schwebte nur noch durchsichtig durch die Lüfte. Bald würde ihn die Sonne ablösen, so wie es schon seit eh und je der Fall war. Nichts war anders.
Langsam, während der Mond sein Gesicht verlor und die ersten Sonnenstrahlen den Tag beginnen ließen, erwachte Stars Hollow.
Besonders dieser Part hat mir sehr gut gefallen, er war so poetisch, hat eine schöne Vorliebe zu dem Schönen gezeigt. Diese sanfte Atmosphäre ist wirklich großartig und wunderbar spürbar umschrieben.
Auch unsere tägliche Ignoranz und die fehlende Beklemmung, die wir doch eigentlich spüren sollten, hast du schön aufgegriffen, denn wir vergessen allzu oft und an dem zu erfreuen, das uns wichtig ist. Eine sehr schöne Erinnerung an das Glück das wir haben ...

Danach kam dieser tolle Einblick in Lukes Gedanken. Es hat mir sehr gut gefallen, zu lesen, wie er sich fühlt und ich denke, dass du diese Situation wieder super getroffen hast, es ist sehr leicht, sich in ihn hineinzuversetzen. Außerdem hast du wieder an diesen Traum erinnert und somit wieder die schwache Hoffnung untergebracht, dass Lorelai noch lebt. Und dann doch wieder diese Ernüchterung, auch wenn es mir nicht gefällt, dass er so denkt (-:heul:-) war der Satz schön formuliert.

Zitat:Einerseits war ihm klar, dass Träume nur eine Widerspiegelung des Unterbewusstseins sind. Er wusste das Träumen aus den sehnlichsten Wünschen eines menschlichen Wesens bestehen.
und dann doch wieder diese Phrase:
Zitat:Andererseits wollte er nicht glauben, er wollte nicht einsehen, nicht darüber nachdenken.
Es besteht also doch Hoffnung, dass er zur Besinnung kommt! ^^
Das Flashback war auch toll, insbesondere die Verknüpfung zu seiner jetzigen lage ... so ironisch und traurig.

Und dann kam diese Rede! Einfach wunderbar. Sie an sich kann man schon unkommentiert so stehen und für sich sprechen lassen. Dennoch würde ich gerne etwas zu ihr sagen ... sie war toll. Schön und so traurig ... als ich mir diese ganze Szenerie vorgestellt habe, Luke vor mir sah, wie er vereinsamt und unverstanden dort oben steht und sich all diesen Menschen öffnet, er, der doch sonst immer so verschlossen war, dem es so unendlich schwer fiel, Gefühle zu zeigen, ging es mir am Ende nicht besser, als den Bewohnern von Stars Hollow.
Sein Abgang war toll, ich konnte es deutlich vor mir sehen und dann dieser Cliffhanger! Eek
Nein, er darf die Hoffnung nicht aufgegeben haben!
Bitte, bitte, bitte Luke, hör die Nachricht ab, bitte, hilf ihr!

Alles Liebe,
Fullmoon
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#27

he ho,

wie die anderesn schon gesagt haben, war das nen hammer kapitel. sehr schön geschrieben, die gefühle waren unglaublich toll geschrieben und auch die idee hat mir gefallen
ich hab an diesem kapitel absolut nichts auszusetzten und freue mich schon sehr aufs nächste
von wem war wohl der anruf?
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#28

aawww. danke für euer tolles Fb Wub

@Simo: hab ich schon mal erwähnt das ich dein Fb liebe? Ja? Egal ich tus nochmal.. Ich liebe dein Fb =)
dankeschön.

@Anne: auch dir danke :knuddel:
ja so viel sag ich schon mal: vl. is es einer von den dreien. Rolleyes
die auch dankee.

hmm Unsure
nur drei Leute? ich weiß man muss auch was dafür tun das man mehr Fb bekommt (das soll jetzt nicht blöd klingen oder falsch ankommen) aber ich würde mich schon über mehr als drei Fb's freuen ..

naja, am Samstag bzw. Freitag wird es einen neuen Teil geben. wenns noch mehr Fb gibt auch schon am Donnerstag :p

lg Sandra

well some say life will beat you down
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#29

hihi. ich hab das Datum eingehalten. *ganz stolz bin*
auch wenn ich traurig bin das es nur so wenig Fb gab :heul: ..
aber das gute Fb, hat mic hdazu ermutigt trotzdem zu schreiben..

okay zu dem Teil: ich denke das er mir im Gegensatz zum letzten Teil (auf den ich wirklich stolz war) nicht so gut gelungen ist. die Gespräche sind .. ja anders geworden ^^
hoffe euch gefällt der trotzdem =)

und ich widme den Teil Anne (23 Zwerge)


Chapter V
And the reason is you
Schmerz gibt es in allen Formen. Es gibt den kaum spürbaren Hauch[I]. Ein kleines Stück Leid. Der zufällige Schmerz. Der normale mit dem wir jeden Tag leben. [/I]Dann gibt es den Schmerz welchen du nicht ignorieren kannst. Ein Level des Schmerzes, so groß, das du alles andere vergisst, der den Rest der Welt verschwinden lässt. Wir können nur noch daran denken, wie viel wir verletzt wurden...



Mittlerweile war es später Abend. Die Abbauten für die Trauerfeier hatten schon vor einiger Zeit begonnen. Luke beobachtete jeden einzelnen Handgriff.
Nachdem er gegangen war, trat auch Rory noch aufs Pult. Luke konnte sehen, dass sie weinte. Wie gerne würde er sie trösten. Die kleine, verletzbare Rory, die ihre beste Freundin verloren hatte. Doch er war zu schwach, der Schmerz zehrte an seinen Nerven, an seinem ganzen Sein. Rory kam kaum noch nach Stars Hollow und wenn sie kam nur um Luke zu trösten. Rory wollte nicht zurück in ihr altes Haus. Auch Luke hatte das Haus schon lange nicht mehr betreten. Eigentlich hatte er schon dort gewohnt. Er hatte Jess seine Wohnung über dem Diner überlassen. Doch seitdem Lorelai weg war, wollte er nicht mehr in dieses Haus. Es roch noch immer nach ihr, ihre Freude hing noch in der Luft und jeder Teil des Hauses erinnerte ihn an sie. Christopher fügte auch noch etwas dazu, was die Menge den Atem anhalten ließ. Luke wusste, dass er wahrscheinlich über früher redete. Zum Schluss trat Sookie aufs Pult. Sie war immer noch die Köchin des Dragonfly, auch wenn es ihr nicht mehr gehörte, doch sie hatte die Lust an ihrem Job verloren. Zu viele Erinnerungen, zu viel Schmerz.
Danach gab es etwas zu essen und alle – so bekam es Luke – tauschten Geschichten über Lorelai aus. Hier und da flossen Tränen. Menschen die Lorelai nur vom sehen kannten, verabschiedeten sich früher. Zum Schluss waren nur noch einige, ihre guten Freunde, da. Sookie, Jackson, Rory, Babette, Morey, Miss Patty, Lane und noch wenige andere. Sie hatten sich nichts mehr zu sagen und trotzdem wollten sie nicht gehen. Denn zu gehen würde den Abschied bedeuten und niemand wollte sich verabschieden.

Luke war erleichtert darüber das Rory nicht mehr kam und sich verabschiedete. Er wollte einfach allein sein. So sehr er versuchte zu verstehen was mit ihm geschehen war, kam er nicht darauf. Sein Leid hatte sich verändert, es war so als hätte er aufgegeben. Keine Hoffnung mehr. Alles leer.
Ihm fiel ein dass er ja noch eine Nachricht auf dem AB hatte. Es war als hätte er alles schon einmal erlebt, beinahe stellte er sich vor wie es wäre wenn es eine Nachricht von Lorelai wäre. Was würde sein wenn sie es war, die es geschafft hatte sich zu befreien und einen Anruf zu tätigen? Ach quatsch. Sieh es endlich ein, Danes. Sieh es ein.

„Hey, ich bin’s. Leutnant Cole. Ich ersuche Sie dringend um Rückruf. Es gibt Neuigkeiten!“
Es war nicht Lorelai. Aber es war etwas Positives. Neuigkeiten. Neuigkeiten. Das Wort hallte in seinem Kopf immer und immer wieder. Ja, ihm war klar dass es Gutes sowie Schlechtes sein kann, aber es gibt neues. Die unendliche Leere könnte aufgefüllt werden, der dunkle Tunnel, wo er keinen Ausweg sah, könnte erhellt werden. In erster Linie war es gut, auch wenn er sich vor dem fürchtete was im der Chief sagen könnte. Sie könnte tot sein, sie könnte leben. Doch was war realer?

Er drückte die Wahlwiederholungstaste. Das Freizeichen ertönte und nun wartete er. Tüt, tüt, tüüüüt. Es war schon spät, wer weiß ob überhaupt noch wer auf dem Revier ist? Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, als der Leutnant am Ende der Leitung endlich meldete.
„Leutnant Cole, was kann ich für Sie tun?“
„Ich bin’s. Mr. Danes“ „Ah, Herr Danes. Ich hab mich gemeldet, da es ihm Fall ihrer Frau...“
Lukes Magen zog sich zusammen. Lorelai war für ihn also nur ein Fall? Ein Fall, wie es so viele gibt. Tagein, tagaus, ohne Gefühle. Akte Lorelai Victoria Danes. Fall 132. Er wollte nicht dass seine Frau ein Fall war.
„...eine neue Spur gibt, die uns möglicherweise zu dem Täter führen könnte!“
Wie auf einen Schlag wechselte sich Lukes Hass, dem Polizist gegenüber. Es verschlug ihm sogar die Sprache. Hatte er richtig gehört? Eine Spur, die ihn zu seiner Lorelai führen könnte? Die ihm möglicherweise wieder ruhig schlafen ließ?
„E-e-eine Spur?“, fragte er vorsichtig nach, auf die Gefahr hin plötzlich aufzuwachen und zu erkennen, dass es doch nur ein weiterer Traum, ein Wunsch von ihm war. Wie oft hatten ihm die Polzisten erklärt, wie schwer es sei einen Verdächtigen zu finden, da sie nichts hatten, außer eines der vielen Cafés das irgendwo am Highway lag?
„Ja. Wir haben Ihnen doch erzählt, dass wir Bilder von Lorelai in allen Cafes aufgehängt haben, mit der Bitte sich zu melden, wenn jemand Lorelai erkennt? Und heute Mittag meldete sich eine Frau, Caroline Smith – wir hatten die Hoffnung schon aufgeben, aber sie half uns.“
Er schluckte. Jemand sah sie an dem Abend...
„In wiefern?“
„Sie erzählte uns dass sie immer wenn sie nach Westen reist, in dieses Cafe geht. An jenem Tag war sie auch dort. Ms. Smith setzte sich wie immer an die Theke und neben ihr saß eine Frau. Sie ist sich 100% sicher, dass es Lorelai war. Sie meinte sie würde dieses Gesicht nicht so schnell vergessen, da sie sich sogar gut unterhalten hätten. Lorelai erzählte Smith, sie sei auf dem Weg nach Stars Hollow und das sie ihren Mann endlich wieder sehen würde. Die Beschreibung, alles ist perfekt. Weiters meinte sie noch, machten sie sich über einen Mann lustig, der Mrs. Gilmore nicht aus den Augen ließ. Er wollte ihr sogar einen Drink spendieren. Es war ein schmieriger Mann um die 45. Ein typischer Verbrecher. Braune Haare, braune Augen, etwa 1.80 groß, trug eine Lederjacke, und hatte eine große Narbe auf seiner rechten Wange. Er wirkte einsam und eklig. Das Mr. Danes, das ist unsere Spur.“

Luke war sprachlos, er konnte nicht mehr klar denken. Es gab einen Verdächtigen, einen Mann der für das verantwortlich ist. Ein Gesicht, eine Narbe, einen Mann!
In Luke stieg eine unglaubliche Wut auf. Dieser Mann hatte sein Leben zerstört. Ihm wurde zum ersten Mal richtig klar, das es einen Schuldigen gibt. Er musste ihn finden, denn egal ob Lorelai noch am Leben oder tot war, dieser Mann musste dafür büßen.

„Mr. Danes sind sie noch da?“ „Was? Ja klar..“
„Gut. Wir haben ein Phantombild von dem Mann erstellt. Wir haben noch keinen Namen, aber wenn es wirklich ein Verbrecher ist, ist es ist nur eine Frage der Zeit. Sobald es etwas Neues gibt melde ich mich bei Ihnen. Guten Abend“
„Auf wiederhören!“
Und schon hörte Luke das schnelle tüüten in der Leitung.
Er wusste was er zu tun hatte. Die Polizei betrachtete Lorelai nur als Fall der gelöst werden musste. Ein Fall wie viele andere auch, doch er hatte nicht die Zeit zu warten bis Lorelai’s Fall an der Reihe war. Er würde sich selbst auf die Suche nach diesem Mann machen. Ja, er würde ihn finden.
Er fragte sich warum er nicht schon früher auf den Gedanken gekommen war, die Suche selbst in die Hand zu nehmen.

Schnell legte er alle Zeitungen der letzten Wochen vor sich auf den Boden. Markierte alle Berichte, wo eine Frau verschwunden war. Vielleicht war der Mann mit der Narbe kein Einzeltäter? Vielleicht entführte er viele Frauen und... . Nein, er wollte nicht daran denken was er ihnen antat.
Doch je länger er ihn den Zeitungen nach einem ähnlichen Fall suchte umso bewusster wurde ihm, das keine Frau in einem Café oder auf ähnliche Weise verschwand. Kein Täter passte auf die Beschreibung seines Narbenmannes.
Er beschloss morgen zu dem Cafe zu fahren. Irgendetwas musste er machen. Doch ihm fiel ihm ein, dass der Leutnant den Namen des Cafes nicht einmal erwähnt hatte. In seinem Wahn rief er noch einmal an, doch es meldete sich niemand mehr.
Pah, die Polizei dein Freund und Helfer. so ein Schwachsinn! Er legte er sich ins Bett und versuchte etwas zu schlafen, doch die Ereignisse des Tages ließen ihn nicht los. Zuerst die Feier. Er hatte geglaubt endlich eingesehen zu haben, dass er Lorelai nie wieder sehen wird und dann dieses Telefonat. Es hatte alles wieder durcheinander geworfen. Sein Leben, das er auf die Reihe bringen wollte, seine Gedanken rund um sie, einfach alles. Doch sein Schmerz wurde zu Wut, er spürte dass nur noch eine Sache für ihn wichtig war: Den Mann zu finden, der sein Leben zur Hölle machte, und der Lorelai entführte, vergewaltigte, vielleicht sogar tötete.
Er würde ihn finden und wenn es das letzte ist ...



Wie wir mit dem Schmerz umgehen liegt an uns. Wir wollen ihn betäuben, aus uns heraus bringen, ihn verstehen, ihn ignorieren, ihn verleugnen. Und für manche, ist es am besten einfach durchzustehen. Zu hoffen dass er von selbst verschwindet, zu hoffen dass die Wunden die er verursacht von selbst heilen. Es gibt keine Lösung, keine einfachen Antworten. Du atmest ein und aus und wartest darauf dass er weniger wird. Die meiste Zeit übersteht man, aber manchmal trifft dich der Schmerz wenn du es am wenigsten erwartest. Er schnürt dir die Luft ab und nimmt nicht ab. Das Einzige was du tun kannst, ist weiterzukämpfen, denn die Wahrheit ist, dass du ihm nicht entkommen kannst.
Und leben bereitet dir immer mehr...
************
Kommentar zum Ende: die FF beginnt hat noch nicht einmal angefangen :biggrin:

well some say life will beat you down
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#30

"Er sieht aus wie ein typischer Verbrecher. Braune Haare braune Augen..."

Lol, der Prototyp eines Verbrechers, oder wie? Aber in Amerkia würde noch "a black male" fehlen....

Bis auf diesen Satz fand ich den Teil wieder sehr gelungen und spannend!
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