Moments of Life
#1

Hey, da hier auch non GG Storys gepostet werden können, habe ich mich einfach mal entschlossen, meine Geschichte on zu stellen.
Ich arbeite inzwischen schon über 4 Jahre dran, mal mehr mal weniger, aber für ettliche Teile dürfte es erst mal reichen.
Falls also Interesse besteht, poste ich auch weiter, ansonsten bleibt es ein Versuch.

LG Emerson Rose

[Bild: MomentsofLife2.jpg]

Moments of Life
Teile: 69
Altersfreigabe: ab 12 (später auch ab 16 bzw. 18)
Inhalt: Das Leben hat viele Gesichter und noch mehr Geschichten. Das ist die Geschichte der Familie Hemmingwell mit allen Fassetten, eben Momente des Lebens
Hauptcharaktere: Anthony, seine Kinder Sarah, Alyson und Nick, außerdem Freunde und Verwandte
Disclaimer: alle Personen sind frei erfunden, bei den Namen bin ich etwas „klauen“ gegangen, jedoch zufällige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind nicht beabsichtigt
Kommentar: So ehe meine Geschichte Staub und Schimmel ansetzt, wollte ich euch mein Erstlingswerk vorstellen. Also seit nicht zu streng und FB ist immer gern gesehen. Ein ganz liebes Dankeschön geht an Fabia und Melly fürs Probe- und Betalesen und die Unterstützung, die Geschichte überhaupt online zu stellen. *knuddel euch*
Kommentar 2: Ich setze oben in die Kapitelzeile jetzt immer rein, an welchem Teil ich gerade arbeite bzw. welcher fertig ist. Nur so zur Info.

Kommentar 3: Falls jemand jetzt erst dazu kommt und es ihm zu mühselig ist, die einzelnen Kapitel raus zusuchen, der kann mir auch eine PN schicken und ich versende dann die kompletten Kapitel bis zum aktuellsten per E-Mail.

Viel Spaß beim lesen.

Teil 1

Seit einem schweren Autounfall seiner Frau lebt Anthony mit seinen drei Kindern, Nicholas, Alyson und Sarah am Stadtrand von Boston. Durch die vorzeitige Geburt der beiden Zwillingsmädchen sind Sarahs Lungen nicht voll ausgebildet. Sie hat ein eingeschränktes Lungenvolumen und ist sehr anfällig gegenüber Viren und Bakterien.

Sarah lässt sich jedoch nicht entmutigen und lebt für einen Außenstehenden ein scheinbar normales Leben. Ihr Freund David erfährt von Sarahs Lungenschaden gleich bei ihrer ersten Begegnung.

An seinem ersten Tag an der Abraham Lincoln Highschool, wo er den praktischen Teil seines Studiums absolvieren möchte, bricht Sarah vor seinen Augen zusammen und entgeht nur einer Gehirnerschütterung, da er sie geistesgegenwärtig auffängt.

Als David schließlich verspätet bei Anthony in der Bibliothek auftaucht, kann er sich gleich eine Standpauke über Pünktlichkeit von seinem Mentor anhören. Er kommt gar nicht zu Wort Mr. Hemmingwell zu berichten, dass seine Tochter gerade auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Erst Alyson, die kurze Zeit später erscheint, bringt ihren Vater wieder auf den Teppich zurück.

Die ersten Stunden verbringt David schließlich allein in der Bibliothek, da Anthony sich entschuldigt und dann zur Notaufnahme des Memorial Hospitals fährt.

Jetzt sitzt er in dem kleinen Büro seines Mentors und versucht sich auf das vor ihm liegende Buch zu konzentrieren. Aber seine Gedanken schweifen immer wieder zu dem Ereignis des Vormittags. Wie kommt ein so stocksteifer Mann wie Anthony Hemmingwell zu einer so hübschen Tochter. Denn die Fotos, auf dem kleinen Regal vor ihm, beweisen es. Knapp 1,60 groß, grüne Augen, blonde lange Haare. David schlägt das Herz bis zum Hals, wenn er an die Begegnung auf dem Schulhof zurückdenkt. Auch wenn Sarah von dem ganzen Tumult wahrscheinlich wenig mitbekommen hat.

Alyson reißt David schließlich aus seinen Gedanken, als sie ihn zum Mittagessen abholt.

„Du musst einen ziemlich eigenartigen Eindruck von unserer Schule haben, wenn dir gleich die erste Schülerin in die Arme fällt“, versucht Alyson ihn in ein Gespräch zu verwickeln.
„Normalerweise merkt Sarah frühzeitig, wenn sie nicht genug Luft bekommt oder es ist jemand von uns mit ihr zusammen.“
„Hat sie Asthma?“ Fragt David nach.
„Nein, einen Lungenschaden. Sie ist erst vor einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auf eigene Verantwortung. Aber die Ärzte haben keine richtigen Antibiotika zur Behandlung mehr parat. Die Erreger in Sarahs Lungen sind dagegen überwiegend resistent. Sie wollte den Schulanfang nicht versäumen und ist deshalb letzten Montag wieder nach Hause gekommen.“
Alyson und David nehmen an einem kleinen Tisch in der hinteren Ecke Platz.

„Und was hat dich an unsere Schule verschlagen?“ Entlockt Alyson ihrem Gegenüber einige Worte. David scheint ansonsten ziemlich wortkarg.
„Der gute Ruf eures Vaters hat mich hier her gebracht. Ich studiere Geschichte und Geographie im dritten Semester. Na ja und mein Professor am College war der Ansicht, dass ich für den praktischen Teil meines Studiums bei Dr. Hemmingwell am besten aufgehoben wäre. Professor Wilkins hält große Stücke auf euren Vater und hat es wohl sehr bedauert, als er das College verließ.“

„Ja, das stimmt. Vor zehn Jahren hat Dad eher an uns gedacht, als an seine Karriere. Damals starb Mom und Dad brauchte eine Arbeit, die ihm mehr Zeit für seine Kinder ließ. Seine Eltern konnte er nicht um Hilfe bitten. Sie wohnen immer noch in England.“
„Daher also seine steife und distanzierte Art.“
„Dad ist nicht immer so, aber er hat seine Vorstellungen von Anstand und Erziehung. Dazu gehört für ihn vor allem Pünktlichkeit. Aber er kann auch sehr lustig sein. Ich finde, er hat uns drei nicht streng erzogen und selbständige Persönlichkeiten aus uns gemacht.“
„Uns drei? Heißt das, ihr seid noch mehr Kinder?“ David staunt. Er weiß genau, was es heißt allein erziehend zu sein. Seine Mom hat mit ihm und seiner Schwester Julie genug zu tun.
„Ja, Nicholas studiert am College Architektur. Er wohnt aber noch zu Hause und fährt uns jeden Tag zur Schule und wieder zurück. Sarah und ich sind zwar im März siebzehn geworden, den Führerschein dürfen wir aber erst in einem Jahr machen. Davon mal abgesehen, dass wir uns nur ein Auto leisten können. Nicholas hat lange auf dem Bau gearbeitet und ich gebe Nachhilfeunterricht, nur damit wir uns den Ford Pick Up kaufen konnten.“

„Und es gibt keine Streitereien, wer wo hin will. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als meine Schwester ihren Führerschein bestanden hatte und wir uns das Auto zu dritt teilen mussten. Da hat Mom öfter mal ein Machwort gesprochen und den Schlüssel eingezogen, so dass wir beide auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen mussten.“

„Eigentlich nicht. Und wenn Dad und Nicholas wirklich mal keine Zeit haben, fährt uns Jenny. Ich kann sie dir ja mal vorstellen. Da kommt sie gerade.“ Alyson winkt eine junge Frau heran.
„Hi Alyson.“
„Hallo Jenny, darf ich dir David vorstellen. Er arbeitet ab heute bei Dad in der Bibliothek. David das ist Jennifer Calendar. Sie ist hier an der Schule Informatiklehrerin. Wenn du also mal ein Problem mit Bits und Bytes hast, wende dich vertrauensvoll an sie.“

„Hallo, nett sie kennen zu lernen. Um ehrlich zu sein, habe ich allerdings nicht viel mit Computern am Hut. Ich ziehe das geschriebene Wort vor.“
„Dann haben Anthony und sie ja etwas gemeinsam. Ich habe ihn bis heute nicht dazu gekriegt, seine Informationen aus dem World Wide Web zu holen. Lieber wälzt er stundenlang Bücher. Übrigens, wo steckt dein Vater?“ Jenny holt sich einen Stuhl heran.

„Er ist bei Sarah im Krankenhaus. Sie ist heute Morgen im Innenhof zusammengebrochen.“
„Hat sie sich verletzt?“
„Nein, ich habe sie aufgefangen.“ David lächelt verlegen.
„Na dann wird er ja bald zurück sein. Ich brauche noch einige Bücher für den Unterricht, die er mir heraussuchen wollte. Ich schau mal in seinem Büro nach. Vielleicht liegen sie dort.“ Schon ist Jenny wieder verschwunden.
„Tja und ich werde mich auch wieder meinem Lernstoff widmen“, schließt sich David an.
„Warte, ich komme mit. Für heute habe ich keine Stunden mehr. Ich will noch etwas im Internet surfen, bis Nicholas Unterrichtsschluss hat.“

Gemeinsam verbringen sie die nächsten Stunden in der Bibliothek. Kurz vor Schulschluss ist Anthony wieder da. Vor sich schiebt er Sarah her, die vergeblich versucht aus dem Rollstuhl zu entfliehen.
„Komm schon Dad, lass mich aus diesem blöden Teil raus.“ Sarah schmollt.
„Das ist die Anweisung des Arztes, also wirst du dich auch daran halten. Mit einer geprellten Kniescheibe ist nicht zu spaßen.“
„Ja Sir.“
„Hi Sarah. Schicker fahrbarer Untersatz.“ Alyson schiebt für ihren Vater weiter, während dieser sich erst mal einen Tee aufsetzt.
„Hör bloß auf. Hilf mir lieber hier raus. Sorry Dad, aber die Treppe schaffe ich mit dem Teil noch nicht", verteidigt sich Sarah, als sie ein strafender Blick trifft.
„Kann ich helfen“, mischt sich nun auch David in das Gespräch ein. Er hat Stimmen gehört und ist aus dem Büro getreten.
„Ja hol bitte mal den Stuhl von hinten und zwei Kissen“, gibt Alyson Anweisungen, während Sarah mit ihrer Hilfe die Treppe erklimmt und sich dann ziemlich geschafft auf die kleine Couch fallen lässt.
„Das Knie tut höllisch weh. Verflixter Springbrunnen.“ Dankbar legt Sarah das Bein hoch, als David mit Hocker und Kissen zurück ist.

„Ich glaube, so müsste es fürs erste gehen. Wenn sie nichts dagegen haben“, wendet sich David an Anthony, „mache ich für heute Feierabend.“
„Moment noch.“ Anthony holt einige Bücher hinter dem Tresen vor und schlägt eins davon auf. „Bitte arbeiten sie bis Montag zu diesem Thema eine Unterrichtsstunde aus. Ich möchte mir einen genaueren Überblick über ihren Wissenstand verschaffen. Wenn es Fragen geben sollte, steht meine Adresse auf dieser Karte.“ Anthony überreicht David alle Unterlagen und wendet sich wieder seinem Tee zu.

„Also, dann schönes Wochenende“, verabschiedet sich David. „Und gute Besserung.“ Das zaghafte Lächeln ist für Sarah bestimmt, dann fällt die Tür zum Flur zurück ins Schloss.
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#2

Mir gefällt die Atmosphäre der Geschichte und der Titel ist auch toll. Die Charaktere sind schön beschrieben, sodass sie sich trotz ihrer großen Anzahl, mit der man sofort konfrontiert wird, sehr gut einprägen. Auch die Zeitform gefällt mir. Dass alles in der Gegenwart geschrieben ist, verstärkt den Eindruck, dass man direkt daneben steht, noch mehr.
Ich finde es wirklich gut, dass du zum Anfang nicht nur drei Sätze gepostet hast, doch ich denke, dass solche riesigen Längen manchmal auch ein wenig abschrecken können und es wäre doch schade, wenn man diese schöne Geschichte nicht lesen könnte, weil man entmutigt wird.
Der Banner gefällt mir, er ist leicht romantisch und verstärkt diese schöne Stimmung. Ich würde mich freuen, mehr von dir zu hören, vor allem von David und Sarah! ^^
Dass dies deine erste FF ist, bemerkt man nicht, denn alles ist sehr schön geschrieben. ^^
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#3

Heyyyyyyyyyyy,
ich bin keine gute FB-geberin aber mir gefällt die story richtig gut.
Ich find das wirklich toll wie duc die chars umschrieben hast und überhaupt.
Egal, ich hoffe du postest schnell das nächste kap, ich kanns nämlich kaum erwarten. :biggrin:

(Und sorry nochmal wegen dem FB, ich kann sowas halt net)

Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
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#4

hi,

mir hat der erste Teil gut gefallen!
Ich fand die länge für den ersten teil gut, so kann man sich gut einlesen.

Würde mich über einen nächsten teil freuen!

Liebe Grüße
Chery
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#5

Nicht schlecht,
ich werde es auf jeden Fall weiter verfolgen
und geb dann auch ausfürlicheres Fb.
Versprochen!

Gruß Loorie

[SIGPIC][/SIGPIC]
Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
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#6

Wow mit so einer Resonanz habe ich überhaupt nicht gerechnet. Auf ner anderen Seite stehen schon viel mehr Teile und es gab bisher gar kein FB. Ihr glaubt gar nicht was mir das bedeutet.

Werde mich wahrscheinlich an Follmoons Rat halten und die Teile noch mal halbieren. Sind zwar immer nur 3 Seiten, aber ich gebs zu, dass kann ganz schön lang werden. Mal sehen, wie ich das hinbiege. Bis dahin.

LG Emerson Rose

PS: der nächste Teil kommt, sobald ich wieder frei habe und Zeit für den PC finde. Das dürfte wahrscheinlich Samstag sein.
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#7

Es war übrigens nicht böse gemeint. Natürlich ist es schön, wenn es viel von einer guten FF zu lesen gibt. Denn wenn man etwas gerne liest, ist es klar, dass man froh darüber ist, wenn es etwas zu lesen gibt.
Ich dachte nur, dass es vielleicht auf manche etwas abschreckend wirken könnte, aber wie du siehst ...

Chery schrieb:Ich fand die länge für den ersten teil gut, so kann man sich gut einlesen.

Also, ich freue mich auf den nächsten Teil.
Noch einmal ein großes Lob und entschuldige, falls ich ein wenig unverständliches Zeug gefaselt habe, ich bin müde. ^^
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#8

Hey

@Fullmoon: Dein FB habe ich auch gar nicht so aufgefasst. Bin immer dankbar für konstruktive Kritik. Mach dir also keine Gedanken. Freu mich umso mehr, dass du dich durch meinen Wust an Charaktären nicht hast abschrecken lassen. Das sind wirklich ne Menge, aber ich kenn sie seit mehreren Jahren und habe sie mir ja auch ausgedacht. Da merk ich das gar nicht mehr. Meine erste Geschichte ist es auch nicht, da ich schon seit meiner Schulzeit schreibe, aber es ist die erste, die den Weg aus meinen Schubladen nach draussen an die Öffentlichkeit geschafft hat.Wink

@Halliwell Paige: Freut mich dass, die der Anfang gefallen hat. Das macht Mut, weiter zu posten. Werde ich gleich im Anschluss auch tun

@Chery: Auch an dich, danke fürs FB. Bin schon am vorbereiten für den 2. Teil.

@~Loorie~: gerade habe ich noch bei deiner FF nachgeschaut und schon schreibt man sich hier wieder. Klasse, dass du hier reingelesen hast obwohl es nix mit GG zu tun hat. Aber solche Geschichten überlasse ich Leuten, die es besser können als ich.

So es geht weiter. Schon heute Morgen, da ich am Nachmittag noch was vor habe.
Viel Spass dabei.

LG Emerson Rose


Teil 2

„Uui“, quiekt Sarah leise. „Wer ist dieser Typ. Ich habe ihn hier noch nie gesehen.“
„Kannst du dich wirklich an nichts erinnern, was heute Morgen passiert ist?“
„Das letzte, was ich weiß ist, dass ich mich am Brunnen festhalten wollte und dann war um mich herum Nacht.“
„David hat dich vor einer Gehirnerschütterung bewahrt und sich dafür eine Standpauke von Dad eingehandelt, weil er fünfzehn Minuten zu spät war.“

„Armer Kerl. Er konnte ja auch nicht wissen, dass sein neuer Chef Unpünktlichkeit für die achte Todsünde hält. Und, hast du schon was über ihn raus gefunden?“
„Nicht viel. Er hat eine Schwester. Ansonsten war er schweigsam wie ein Grab. Aber an dir scheint er interessiert zu sein. Ständig hat er das Foto auf Dads Schreibtisch angeschaut. Ich habe es vom Computer aus gesehen.“

„Alles klar Al, du kannst durch Wände sehen“, witzelt Sarah.
„Na gut, ich habe ab und zu mal um die Ecke geschielt.“ Alyson grinst verschmitzt.
„Auf jeden Fall werde ich mich noch bei ihm bedanken. Er kommt am Montag ja wieder.“
„Bist du nicht krank geschrieben?“
„Zum Glück nicht. Die Schule kann ich auch im Rollstuhl besuchen und gegen die Virusentzündung konnten die Ärzte eh nicht viel machen. Aber sie haben einen neuen Antibiotika-Cocktail an mir ausprobiert und hätten mich am liebsten dabehalten. Aber so einfach lasse ich mich nicht mehr einweisen.“

„Haben sie mit einer niedrigen Dosis angefangen.“
„Ja und heute Nacht wir sie erhöht. Dad holt nachher die Infusionsbeutel ab. Wann hat Nick eigentlich Feierabend?“ wechselt Sarah das Thema.
„Er müsste längst hier sein. Hat sich bestimmt wieder mit Christin fest gequatscht. Die beiden haben heute Abend irgendwas Großes vor.“
„Und Oz und du?“
„Wir wollten ins Shadow, aber da du nicht laufen kannst, veranstalten wir eben einen Videoabend bei uns.“

„Dass Oz das alles so mitmacht. Hätte ich nie gedacht, als ich ihn zum ersten Mal sah. Ich meine, er spielt in einer Band, lackiert sich die Fingernägel schwarz und all solche Dinge.“
„Ja Oz ist echt klasse und sooo süß.“ Alyson gerät ins schwärmen.
„Apropos klasse, ich glaube da kommt er gerade.“ Sarah zeigt in Richtung Bibliothekstür.

„Hi Mr. Hemmingwell.“
„Hallo Oz.“
„Ich wollte Alyson und Sarah abholen. Nick schickt mich. Er muss sein Referat fertig stellen und sitzt deswegen noch in der Uni fest.“
„Ja ist gut. Ich brauche auch nicht mehr lange, aber ihr könnt schon mal das Abendessen vorbereiten“, wendet sich Anthony an seine Töchter.
„Geht klar.“

Diesmal hilft Oz Sarah auf die Beine und die Treppe runter. Draußen an Oz Kleinbus spielen sie das Spiel noch mal in umgekehrter Reihenfolge. Zuhause angekommen, besteht Sarah dann auf Gehhilfen. Die stehen im Wohnzimmer immer für den Fall der Fälle bereit. Anthony hat seit einigen Jahren mit Rheuma zu tun und ist dann in seiner Bewegung stark eingeschränkt.

Sarah wird mit dem Sauerstoffgerät im Garten geparkt und Alyson deckt mit Oz zusammen den Tisch fürs Abendessen.

Kurz nach 18.00 Uhr trifft der Rest der Familie ein.
Nicholas hat Christin gleich mitgebracht. Die zwei wollen übers Wochenende Christins Großeltern besuchen und packen jetzt nur noch einige Klamotten ein, ehe es losgehen kann.
Anthony kommt wie ein bepackter Esel nach Haus. Er hat im Krankenhaus die ganzen Maschinen und Infusionsbeutel fürs Wochenende abgeholt. Jenny folgt ihm mit einem zusätzlichen Sauerstoffgerät.

Sarah wird beim Anblick der ganzen Apparate etwas mulmig. Sie kennt die Prozedur, die sie heute Nacht erwartet, nur zu gut. Auch wenn sie seit einem dreiviertel Jahr einen Katheder im linken Oberarm hat, der ihr das Infusions- setzen erspart. Der Gedanke von einer Maschine abhängig zu sein, gefällt ihr ganz und gar nicht.

Nach dem Essen kümmert sich Jenny um den Abwasch, Nicholas und Christin fahren Richtung Knoxville los und Alyson macht sich ausgehfertig. Oz hat mit seiner Band zu späterer Stunde einen Auftritt im Shadow. Nichts ist es mit dem gemütlichen Abend zu Hause. Aber Sarah ist nicht sauer, dass sie nun doch allein bleiben muss. Sie setzt mit einem Buch ins Wohnzimmer. Dort versucht Jenny mal wieder Anthony das Internet etwas näher zu bringen. Wie immer mit sehr geringem Erfolg, wie Sarah grinsend feststellt. Soviel wie Anthony und Jennifer gemeinsam haben, beim Thema Computer scheiden sich die Geister.

Um kurz vor Mitternacht gibt Jennifer ihr Lehrstunde schließlich auf und weckt Sarah, die sich in den Sessel eingerollt hat. Ihr Gesicht glüht vor Fieber.

„Hey Schatz aufwachen. Komm, ich schließe dich an und dann kannst du weiterschlafen.“
Sarah nickt und geht mit langsamen, bedächtigen Schritten in ihr Zimmer hoch. Jennifer folgt ihr und bereitet die Infusion vor, während Sarah sich einen Pyjama anzieht und die Sonde für den Sauerstoff unter die Nase schiebt.

Mit wenigen Handgriffen ist der Beutel an der Maschine befestigt und die Durchlaufzeit eingestellt. Der Anschluss an den Katheder in Sarahs Arm verläuft reibungslos.

„Hoffentlich hilft die ganze Quälerei auch etwas. Ich habe es so satt, von Medikamenten und Maschinen abhängig zu sein. Wie soll ich denn jemals einen Freund finden, wenn ich andauernd krank bin.“
Jennifer stellt sich auf ein längeres Gespräch ein und setzt sich in den großen Ohrensessel neben dem Bett.

„Wie kann ich jemanden lieben, der vielleicht nur aus Mitleid mit mir zusammen ist. Klar du und Dad, Aly, Nick und Chris kennen mich nicht anders. Selbst Oz lässt sich nichts anmerken. Er ist ein echter Gentleman. Aber werde ich jemals so ein Glück haben?“
„Ach Sarah, du bist noch jung. Es wird eine Zeit geben, da dich ein junger Mann lieben wird, mit all deinen Stärken und Schwächen. Liebe bringt das Beste in einem zum Vorschein und bei dir vielleicht eine gesundheitliche Verbesserung. Und bis dahin weißt du, dass dein Dad und ich immer für dich da sein werden.“

„Woher weißt du so genau, was ich denke?“

„Du bist deinem Vater sehr ähnlich. Nur kann er es besser ertragen, allein zu sein. Oder musste es. Wenn ich dich anschaue, sehe ich Anthony. So und jetzt sollten wir lieber schlafen. Wenn irgendwas ist, weißt du ja, wie du uns erreichen kannst.“
„Mmm.“ Sarah ist schon fast wieder eingeschlafen.
Im Schlafzimmer nebenan, bietet sich Jenny das gleiche Bild. Anthony liegt im Bett, ein Buch vor sich liegen, die Brille halb auf die Nase gerutscht. Er schläft.
Seine Leselektüre lässt Anthony sich noch entwenden, bei der Brille ist das schon schwieriger.
„Hey, ich muss wohl eingeschlafen sein. Hat alles geklappt?“ Anthony bringt sich in eine sitzende Position.

„Wie immer. Aber Sarah scheint traurig und niedergeschlagen zu sein.“
„Das ist mir auch schon aufgefallen. Trotzdem kann ich Alyson und Nicholas nicht hier zu Hause einsperren, aber ihren Freunden darf ich nicht Bescheid sagen, wenn es Sarah mal wieder richtig schlecht geht. Ich weiß, das ist ein grausames Versprechen, aber sie will es so. Na ja, vielleicht kann sie ja Montag wieder zur Schule.“
„Ich glaube, Sarah wird alles daran setzen. Allein schon um diesen David wieder zusehen. Alyson hat nach dem Essen so etwas verlauten lassen.“
„Ist er nicht zu alt für Sarah?“ Gibt Anthony zu bedenken.
„Ach Tony. Weißt du noch, wie entsetzt du warst, als Alyson Anfang des Jahres Ostin zum Essen mitgebracht hat. Und er ist ein sehr netter junger Mann. Also vertrau Sarah genauso wie ihrer Schwester. Sie wird schon das richtige tun. Und jetzt lass uns schlafen“, lenkt Jennifer Anthony von weiteren Grübeleien ab.
„Es ist schon weit nach Mitternacht und spätestens um 7.00 Uhr fordert Scoutch sein Recht und will Gassi gehen.“
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#9

Gefällt mir sehr gut, ich werde auf jeden Fall dran bleiben!

Ich habe jetzt auch mal meine erste Original-Fiction hier gepostet, bin mal gespannt wie sie akommt. Bei so eigenen Sachen, die nichts mit GG zu tun haben hängt m noch viel mehr in der Luft, was die Reaktionen der Leute angeht, finde ich.

Was die Länge angeht, finde ich persönlich längere Kapitel besser, weil mn dann eingelesen ist und nicht dauernd abbrechen muss. Bei Büchern liest man ja auch mehr als eine Seite wenn es einem gefällt.

Sind deine Kapitel eigentlich generell so kurz ?(also nicht kurz im negativen Sinne). Weil bei meiner Story hab ich das Problem, dass ich sie schon geschrieben habe und sie in 2-5 Teile, aufteilen muss um sie überhaupt posten zu können, weil die sonst nicht in die Kästen hier passen,wegen der Zeichenbeschränkung.

Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!
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#10

Tolles neues Kapitel.

Also mir gefallen deine Kapitel so wie sie sind (nix gegen dich, karana). Nicht zu kurz, nicht zu lang. Eben perfekt für unser Forum.
Klar in Buchform würd ich drauf achten, dass sie länger wären aber das lässt sich hier ja kaum machen, ohne irgendwo mitten im Kapitel abzubrechen.
Gehen wir mal nach ff.net-Maßen, dann wäre das erste Kapitel nach Buchseiten-Länge auch gut 5 Seiten lang, was in einigen Büchern auch nicht anders ist, also find ich Länge so ganz okay. Ist schon schön, wenn es laaaaaaaange Kapitel (so wie bei karana) gibt, aber da ist es dann auch wieder nervtötend, wenn man unterbrochen wird und die Stelle verliert wo man denn grade war, das ist bei deinen Kapiteln wiederum einfacher ^^

Naja, egal, jedenfall ein sehr gutes Kapitel.
Ich kann's kaum erwarten den nächsten Teil zu lesen.

Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
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