31.08.2007, 21:56
Soo, wie schon so oft versprochen, habe ich eine Fortsetzung geschrieben! :wink: Ich würde sagen, ich beginne einfach mal:
Titel: Romeo vs. Julia
Autor: ich, Babsi (aka JeryRoss)
Genre: mmh... Alles mögliche
Pairing: hauptsächlich Literati, bisschen JJ
Raiting: Würde sagen, PG-13
Disclaimer: Mir gehört nichts auÃer der Idee, den drei kleinen Kindern, und ein paar weiteren Haupt- bzw. Nebencharakteren, und ich habe auch nicht vor, aus meiner Story irgendeinen Nutzen zu ziehen.
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Die Geschichte beginnt 7 Jahre nach „A long way back home“. Nähere Infos über diese letzten 7 Jahre werden immer wieder per Flashbacks gegeben.
Allerdings: Luke und Lorelai haben wie vorgehabt am 3. Juni geheiratet und er hat keine Tochter. Also, keine April. :wink: Und Jess hat keine kleine Schwester.
Man kann die FF durchaus auch lesen, ohne "A long way back home" zu kennen, wenn sich jemand aber diese Story auch noch ansehen will, habe ich natürlich nichts dagegen! *g*
Wie regelmäÃig ich diese FF posten werde, kann ich noch nicht sagen. Ich habe zwar schon 3 weitere Kapitel, aber da ich nicht weiÃ, wann ich während der Schulzeit immer zum schreiben komme, poste ich die lieber noch nicht zu schnell. (Ist bei "Half way to anywhere" übrigens dasselbe. Habe heute mal einen neuen Teil reingestellt und werde auch schauen, dass ich die nächsten Tage noch so viel wie möglich schreibe!) Ok, genug geredet! *g* Los geht's! mile:
Ich widme den ersten Teil all meinen lieben Stammlesern der vorigen FF! mile:
1. Kapitel
„Grandma, kann ich ein Eis haben? Ich will ein Eis haben!“ Die kleine Brünette mit den Stirnfransen und etwa kinnlangen, glatten Haaren stand vor der groÃen Truhe und hüpfte in ihrem rosa Sommerkleidchen auf und ab. „Ich auch, Mommy!“ fügte ein etwas kleineres Mädchen, mit zarter, blasser Haut und kastanienrotem Haar hinzu. Sie saà im Sitz des Einkaufwagens und beugte sich zu ihrer um eineinhalb Jahre älteren Nichte hinüber. „Nachher ihr beiden, okay? Bevor wir zahlen dürft ihr nochmal zurücklaufen, und euch ein Eis aussuchen. Einverstanden?“ „Ist gut!“ Schön hüpfte sie weiter die Gänge entlang. „Lory, bleib stehen!“
Lorelai seufzte auf und schob den Wagen schneller voran. Die Kleine war einfach nicht zu bändigen, die Gene ihres Vaters hatten sich eindeutig durchgesetzt. Ein reiner Wildfang, ja, das war sie.
„Das da will ich auch!“ Sie hielt Lorelai einen Schokopudding unter die Nase. „Ich auch!!“ Klein Pippi kämpfte sich aus dem Sitz. „Runter, Mommy!“ „Nein, du bleibst im Wagen sitzen, Schatz, und du, Lory, bringst den Pudding wieder zurück! Alles kann man auch nicht haben!“ Doch diese kümmerte das Puddingverbot herzlich wenig. „Dann sag’ ich eben meiner Mommy, dass sie ihn mir kaufen soll!“ Schulterzuckend brachte sie die Plastikdose wieder zurück.
„Patzt mir aber ja nicht das Auto voll! Passt schön auf, ja?“ Sie verstaute die Einkaufstüten auf dem Beifahrersitz und schnallte danach ihre Tochter und ihre Enkelin an. Gut, dass sie Rorys Wagen genommen hatte. Darin war bedeutend mehr Platz für zwei Kleinkinder und Bergen von Einkäufen, als in ihrem. „Wo fahren wir jetzt hin, Grandma?“ Schmatzend lutschte sie an ihrem Schokoeis. „Jetzt fahren wir heim, zu deiner Mom.“ „Rory!“ Die Jüngste im Bund zappelte freudig. „Ja, wir besuchen deine groÃe Schwester, Schatz! Und waschen werden wir dich bei ihr auch gleich. Du hast dein Eis ja ganz schön verteilt...“ murmelte sie, als sie mit einem Taschentuch notdürftig ihre Nase, das Kinn, die Wangen und ein paar Haare, die ihr ins Gesicht gefallen war, säuberte. „Zoey ist halt noch ein Baby!“ bemerkte die Ãltere kritisch und tastete vorsichtig nach, ob sie sich genauso sehr bekleckert hatte.
Mit einem Notizblock in der linken Hand saà sie auf einem der zwei breiten Couchsessel in ihrem Wohnzimmer, und kaute auf einem Kugelschreiber. „MaÃnahmen zur Verringerung des Kohlendioxid AusstoÃes“ war das Thema ihres nächsten Artikels und sie hatte beim besten Willen keine Ahnung, was sie noch dazu schreiben sollte, was man nicht schon hunderte Male zuvor gehört hatte.
Ihr Blick schweifte über das oberste Regal des Wandverbaus, auf der anderen Seite des Zimmers. Es war von links bis rechts angefüllt mit allerlei Bildern. Links standen alle Fotos von ihr, Jess und ihren Kindern. Da war ein Foto von ihnen beiden, etwa eineinhalb Monate nach Olivers Geburt, eines von ihrer ersten gemeinsamen Wohnung in Meriden, mittig zwischen Hartford und New Haven und viele Fotos von ihren beiden SpröÃlingen, von kurz nach der Geburt bis heute.
Dann, in der Mitte, stand das Foto von ihrem Hochzeitstag, welcher letzte Woche vor fünf Jahren stattgefunden hatte. Rory musste lächeln. Diese fünf Jahre waren für sie wie im Fluge vergangen. In diese Zeit war ihr Abschluss in Yale gefallen, die Geburt ihrer Tochter, die Veröffentlichung von Jess’ erstem Buch, der Umzug in diese wunderschöne Wohnung mitten in Hartford. Die ständige Arbeit in der Druckerei, gepaart mit seiner Begeisterung zu guten Büchern, hatte Jess dazu bewegt, ein eigenes zu schreiben. Nach einigen Wochen der zaghaften Annäherung, hatte es auch tatsächlich eingeschlagen wie eine Bombe.
„Mom?“ Oliver riss sie aus ihren Gedanken. „Ja, Schatz?“ „Ich bin drüben bei Nathan.“ Er setzte sich im Vorzimmer auf den Boden und zog sich seine Schuhe an. Rory konnte von ihrem Platz aus zu ihm hinaussehen. „Hast du auch alle Hausaufgaben gemacht?“ Er seufzte genervt. „Ja, Mom.“ „Wenn ich es kontrollieren würde auch?“ „Ja, Mom.“ Sie legte ihr Schreibzeug bei Seite, stand auf und ging durch den Flur zu seiner Zimmertüre. „Das heiÃt, ich kann sie mir ansehen?“ „Ja, Mom. Ich geh jetzt. Bin am Abend wieder da. Bye.“ Schon schlug die Eingangstür hinter ihm zu.
Rory sah es nicht gerne, wenn ihr sieben jähriger Sohn alleine umherzog, auch wenn er für sein Alter schon recht vernünftig und reif und diese Gegend hier eine relativ sichere war. Wenigstens wohnte Nathan, seiner bester Schulfreund, nur zwei StraÃen weiter, da konnte also zumindest nicht allzu viel passieren.
Gerade wollte sie zurück ins Wohnzimmer, als sie drauÃen auf dem Flur Kinderstimmen und Hüpfschritte wahrnahm. Grinsend öffnete sie die Türe.
„Mommyyyy!“ Fröhlich hüpfte ihre Tochter auf sie zu. „Hey Ainy! Na, war das Einkaufen gehen mit Grandma schön?“ Die Kleine schlang sich um Rorys Beine. „Natürlich! Den beiden hat es super gefallen! Sie haben ja auch mich und nicht sich gegenseitig genervt!“ Lorelai kam mit ihrer Tochter am einen Arm, und den Einkaufstaschen am anderen nach und kniff ihre Enkelin in die Nase. „Hallo Rory!“ Ihre kleine Schwester winkte ihr vom Arm ihrer Mutter aus zu. „Zoey, hi!“ Sie nahm die Kleine zu sich. „Na du siehst aber aus! Habt ihr schon wieder ein Eis gegessen?“ „Jaa!“ Zoey strahle über ihr ganzes Gesicht. „Geh mal mit Ainy ins Badezimmer und wasch dir den Mund, okay?“ „Oke.“ Sie setzte ihre kleine Schwester auf dem Boden, welche sofort mit Ainy davonrannte.
„Ainy... Lory klingt viel süÃer!“ bemerkte Lorelai während die beiden in die Küche gingen und die Tüten abstellten. „Mom, das sagst du, seit sie auf der Welt ist!“ Anfangs war es ja noch ganz lustig gewesen, sich über ihre vielen Spitznamen zu streiten, aber nach dreieinhalb Jahren wurde es schon etwas nervig. „Ich weiÃ, und ich werde es auch noch weiter sagen, bis du und Jess und Lane und sie selbst und überhaupt alle einsehen, dass Lory einfach der beste von allen ist!“ Sie lieà sich grinsend auf Rorys alten Platz im Wohnzimmer fallen, ihre Tochter setzte sich auf den Couchsessel neben ihr.
Die unendliche Welt der Kosenamen... Praktisch jeder nannte die Kleine anders. Lorelai nannte sie seit jeher Lory, Rory nannte sie Ainy, Jess rief sie Lora und Lane war ganz begeistert gewesen, dass ihr eigener Name ebenfalls einer von ihren vielen, verschiedenen Spitznamen war. So nannte Lane die Kleine also Laine. Und Lory, Ainy, Lora oder Laine, nannte sich selbst Lolo, seit sie sprechen konnte.
Eigentlich hätten es Rory und Jess auch viel einfacher haben können, indem sie die Tradition der Lorelais einfach fortgesetzt hätten. Dann hätte wahrscheinlich jeder die Kleine Lory genannt und die ganze Geschichte hätte sich erledigt. Allerdings hatten sich die beiden bewusst für einen neuen, einzigartigen Namen in dieser Familie entschieden. Nämlich für Lorraine. Lorraine Victoria Mariano. Es war ein ähnlicher Name, aber eben nicht derselbe. Und Victoria hieà sie nach ihrer Grandma, der amtierenden Lorelai.
„Ich muss dir wieder einmal neue Bilder von Zoey, Luke und mir bringen.“ Lorelai betrachtete die Reihe der Fotos. Das Hochzeitsfoto von Lukes und ihrer Heirat, stand direkt rechts von Rorys und Jess’. „Aber dann müsste ich ein paar Alte ausmisten, fürchte ich, sonst wäre dort oben kein Platz mehr. Und es sind doch alle so schön!“ Rory betrachtete jedes Einzelne kritisch, konnte sich aber einfach nicht dazu entschlieÃen, eines oder mehrere von ihnen aus dem Regal zu nehmen.
„Wir gehen spielen!“ riefen Lorraine und Zoey gleichzeitig, als sie aus dem Badezimmer kamen und in Ainys Zimmer verschwanden. „Ist gut, Schatz!“ riefen Lorelai und Rory zusammen zurück und mussten lachen.
„Ich finde es lustig, dass Zoeys Haare mit der Zeit immer röter werden.“ Rory betrachtete das Bild ihrer kleinen Schwester kurz nach deren Geburt. Sie hatte damals richtig dunkelbraune Haare, so wie ihre Mom gehabt und nun, mit zwei Jahren, sah man einen deutlichen Rotstich. „Ich finde es lustig, dass keiner weiÃ, woher das kommt.“ meinte Lorelai nachdenklich. Sie und Luke waren selbst überrascht genug gewesen, als Zoeys schönen Schokobraunen Haare langsam einen Erdbeerschoko-Ton erhielten. „Sie ist eben einzigartig...“ grinste Rory. Lorelai nickte lächelnd.
„Wie geht es eigentlich Luke?“ Die 42 jährige lachte nervös auf. „Christopher ist wieder da. Reicht das?“ Ihre Tochter sah sie erstaunt an. „Was will Dad?“ Lorelai winkte ab. „An sich nichts Besonderes. Er wollte sich nur mal wieder mit mir treffen. Und reden. Mit dir übrigens auch! Er hat mir von Gigis Schulerfolgen erzählt und nach Oliver und Lory gefragt. Ob du’s glaubst oder nicht, aber er vermisst die beiden sehr... Wann hat er sie eigentlich das letzte Mal gesehen?“ Rory überlegte. „Damals, als Ainy zwei Wochen alt war. Und sonst habe ich ihm immer wieder Fotos geschickt. Und ein paar E-Mails geschrieben.“ Ihre Mutter sah sie kritisch an. „Er hat sie in ihren drei einhalb Jahren erst ein Mal live gesehen?“ Sie nickte emotionslos. „Aber Mom, überleg’ mal! Wie oft habe ich Gigi schon gesehen, seit sie auf der Welt ist? Vier, fünf Mal? Die Kleine ist auch schon wieder acht Jahre alt! Und sie ist meine Schwester!“ Da konnte Lorelai, auch wenn sie es nicht unbedingt wollte, nur zustimmen. „Was... hast du ihm von Oliver und Ainy erzählt?“ fragte Rory vorsichtig. Ihre Mom rutschte ein Stück tiefer in den weichen Stuhl. „Nichts Besonderes. Ich habe ihm erzählt, dass Oliver ebenfalls ein recht guter Schüler ist, auch wenn es bei den Textaufgaben in Mathe ein wenig hapert und seit letztem Jahr Handball spielt. Und ich habe erwähnt, dass Lory und ihr Sturschädel zwar die ganze Zeit am herumtoben sind, aber sonst eigentlich kein groÃes Interesse an Sport haben. Wie ihre Mom und Grandma eben.“ Sie grinste.
„Bin schon wieder da.“ Oliver warf hinter sich die Tür zu. „Sag mal wozu glaubst du, gibt es Türgriffe?“ Rory regte es auf, dass er es nicht und nicht schaffte, Türen auf einen anderen Weg zu schlieÃen, als sie zuzuwerfen. „’Tschuldigung.“ Er zog sich die Schuhe aus, ohne sich aufzumachen. „Hi, Oliver!“ Seine Grandma lächelte ihn freundlich an. „Hallo.“ Ohne sie weiter zu beachten ging er in sein Zimmer. „Heute ist er aber wieder freundlich...“
Seufzend schloss Jess seinen Wagen ab und machte sich auf den Weg zum Aufzug. Eigentlich war er heute ja wieder recht scheinheilig unterwegs. Seinen Kindern versuchte er ständig die Lust an Bewegung und Sport zu vermitteln, und selbst schaffte er es nicht, für die drei Stockwerke (von der Garage im Untergeschoss in den zweiten Stock hinauf) die Treppe zu nehmen. Doch momentan kümmerte ihn das wenig, sein Tag war auch schon so anstrengend genug gewesen.
Als er in seiner Etage angekommen aus dem Fahrstuhl stieg, brüllte ihm eine alles durchdringende, junge Stimme entgegen. „Daddy ist faul!! Er hat den Lift genommen!“ Lora stand in der offenen Wohnungstüre und verabschiedete sich von ihrer Grandma und ihrer Tante. „Oh, Jess!“ Lorelai wendete sich von ihrer älteren Tochter ab und sah den Gang hinunter, den Jess gerade entlang kam. „Hi, Lorelai.“ „Hallo Jess!“ Zoey winkte ihm zu, er winkte grinsend zurück. „Hallo Zoey!“
Gerade wollte er seine Frau zur BegrüÃung küssen, als sich seine Tochter dazwischen schob. „Ich zuerst!“ Lachend beugte er sich zu ihr hinunter, fuhr ihr durch die Haare und küsste sie auf ihren Kopf, danach kam Rory dran. „Ãhm, seid mir nicht böse, aber ich bin bisschen fertig. Ich gehe mich mal schnell duschen. Bye, Lorelai, Zoey.“ „Bye bye Jess!“ Seine kleine Schwägerin winkte ihm nach. „Mach’s gut.“ Lorelai sah ihm kurz nach, wie er seine Jacke über den Kleiderständer warf, aus den Schuhen fuhr und gleich weiter ins Badezimmer verschwand. „Ich geh zum Lili.“ Schon war auch Ainy verschwunden. „Lili? Ich dachte Oliver hasst es, so genannt zu werden?“ „Tut er auch, aber das stört sie nicht.“ Rory sah Lora nach.
„Okay, ich müsste dann langsam wirklich los...“ Lorelai nahm Zoey vom rechten in den linken Arm und hängte sich ihre Tasche um. „Ist gut. Mal sehen, vielleicht kommen wir vier euch am Wochenende besuchen, falls Jess Zeit hat. Ansonsten sind wir eben nur zu dritt.“ Rory umarmte ihre Mutter, drückte ihrer kleinen Schwester einen Kuss auf die Stirn und sah ihnen nach, bis sich die Türe des Aufzugs schloss.
Während das warme Wasser auf seinen Körper prasselte, konnte Jess nicht aufhören, an heute Nachmittag zu denken. Er hoffte so sehr, dass diese Sache zwischen ihm und ihr nun endlich geklärt war. Sie setzte einfach alles drauf und dran seine Ehe zu zerstören und einmal wäre es ihr sogar fast gelungen. Und dennoch, auch wenn sie, Rory und Jess, wieder zu einander gefunden hatten, waren doch deutliche Wunden zurückgeblieben, welche er keines Falls wieder neu aufreiÃen wollte.
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Fb ist übrigens wie immer erwünscht! :wink:
Titel: Romeo vs. Julia
Autor: ich, Babsi (aka JeryRoss)
Genre: mmh... Alles mögliche
Pairing: hauptsächlich Literati, bisschen JJ
Raiting: Würde sagen, PG-13
Disclaimer: Mir gehört nichts auÃer der Idee, den drei kleinen Kindern, und ein paar weiteren Haupt- bzw. Nebencharakteren, und ich habe auch nicht vor, aus meiner Story irgendeinen Nutzen zu ziehen.
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Die Geschichte beginnt 7 Jahre nach „A long way back home“. Nähere Infos über diese letzten 7 Jahre werden immer wieder per Flashbacks gegeben.
Allerdings: Luke und Lorelai haben wie vorgehabt am 3. Juni geheiratet und er hat keine Tochter. Also, keine April. :wink: Und Jess hat keine kleine Schwester.
Man kann die FF durchaus auch lesen, ohne "A long way back home" zu kennen, wenn sich jemand aber diese Story auch noch ansehen will, habe ich natürlich nichts dagegen! *g*
Wie regelmäÃig ich diese FF posten werde, kann ich noch nicht sagen. Ich habe zwar schon 3 weitere Kapitel, aber da ich nicht weiÃ, wann ich während der Schulzeit immer zum schreiben komme, poste ich die lieber noch nicht zu schnell. (Ist bei "Half way to anywhere" übrigens dasselbe. Habe heute mal einen neuen Teil reingestellt und werde auch schauen, dass ich die nächsten Tage noch so viel wie möglich schreibe!) Ok, genug geredet! *g* Los geht's! mile:
Ich widme den ersten Teil all meinen lieben Stammlesern der vorigen FF! mile:
1. Kapitel
„Grandma, kann ich ein Eis haben? Ich will ein Eis haben!“ Die kleine Brünette mit den Stirnfransen und etwa kinnlangen, glatten Haaren stand vor der groÃen Truhe und hüpfte in ihrem rosa Sommerkleidchen auf und ab. „Ich auch, Mommy!“ fügte ein etwas kleineres Mädchen, mit zarter, blasser Haut und kastanienrotem Haar hinzu. Sie saà im Sitz des Einkaufwagens und beugte sich zu ihrer um eineinhalb Jahre älteren Nichte hinüber. „Nachher ihr beiden, okay? Bevor wir zahlen dürft ihr nochmal zurücklaufen, und euch ein Eis aussuchen. Einverstanden?“ „Ist gut!“ Schön hüpfte sie weiter die Gänge entlang. „Lory, bleib stehen!“
Lorelai seufzte auf und schob den Wagen schneller voran. Die Kleine war einfach nicht zu bändigen, die Gene ihres Vaters hatten sich eindeutig durchgesetzt. Ein reiner Wildfang, ja, das war sie.
„Das da will ich auch!“ Sie hielt Lorelai einen Schokopudding unter die Nase. „Ich auch!!“ Klein Pippi kämpfte sich aus dem Sitz. „Runter, Mommy!“ „Nein, du bleibst im Wagen sitzen, Schatz, und du, Lory, bringst den Pudding wieder zurück! Alles kann man auch nicht haben!“ Doch diese kümmerte das Puddingverbot herzlich wenig. „Dann sag’ ich eben meiner Mommy, dass sie ihn mir kaufen soll!“ Schulterzuckend brachte sie die Plastikdose wieder zurück.
„Patzt mir aber ja nicht das Auto voll! Passt schön auf, ja?“ Sie verstaute die Einkaufstüten auf dem Beifahrersitz und schnallte danach ihre Tochter und ihre Enkelin an. Gut, dass sie Rorys Wagen genommen hatte. Darin war bedeutend mehr Platz für zwei Kleinkinder und Bergen von Einkäufen, als in ihrem. „Wo fahren wir jetzt hin, Grandma?“ Schmatzend lutschte sie an ihrem Schokoeis. „Jetzt fahren wir heim, zu deiner Mom.“ „Rory!“ Die Jüngste im Bund zappelte freudig. „Ja, wir besuchen deine groÃe Schwester, Schatz! Und waschen werden wir dich bei ihr auch gleich. Du hast dein Eis ja ganz schön verteilt...“ murmelte sie, als sie mit einem Taschentuch notdürftig ihre Nase, das Kinn, die Wangen und ein paar Haare, die ihr ins Gesicht gefallen war, säuberte. „Zoey ist halt noch ein Baby!“ bemerkte die Ãltere kritisch und tastete vorsichtig nach, ob sie sich genauso sehr bekleckert hatte.
Mit einem Notizblock in der linken Hand saà sie auf einem der zwei breiten Couchsessel in ihrem Wohnzimmer, und kaute auf einem Kugelschreiber. „MaÃnahmen zur Verringerung des Kohlendioxid AusstoÃes“ war das Thema ihres nächsten Artikels und sie hatte beim besten Willen keine Ahnung, was sie noch dazu schreiben sollte, was man nicht schon hunderte Male zuvor gehört hatte.
Ihr Blick schweifte über das oberste Regal des Wandverbaus, auf der anderen Seite des Zimmers. Es war von links bis rechts angefüllt mit allerlei Bildern. Links standen alle Fotos von ihr, Jess und ihren Kindern. Da war ein Foto von ihnen beiden, etwa eineinhalb Monate nach Olivers Geburt, eines von ihrer ersten gemeinsamen Wohnung in Meriden, mittig zwischen Hartford und New Haven und viele Fotos von ihren beiden SpröÃlingen, von kurz nach der Geburt bis heute.
Dann, in der Mitte, stand das Foto von ihrem Hochzeitstag, welcher letzte Woche vor fünf Jahren stattgefunden hatte. Rory musste lächeln. Diese fünf Jahre waren für sie wie im Fluge vergangen. In diese Zeit war ihr Abschluss in Yale gefallen, die Geburt ihrer Tochter, die Veröffentlichung von Jess’ erstem Buch, der Umzug in diese wunderschöne Wohnung mitten in Hartford. Die ständige Arbeit in der Druckerei, gepaart mit seiner Begeisterung zu guten Büchern, hatte Jess dazu bewegt, ein eigenes zu schreiben. Nach einigen Wochen der zaghaften Annäherung, hatte es auch tatsächlich eingeschlagen wie eine Bombe.
„Mom?“ Oliver riss sie aus ihren Gedanken. „Ja, Schatz?“ „Ich bin drüben bei Nathan.“ Er setzte sich im Vorzimmer auf den Boden und zog sich seine Schuhe an. Rory konnte von ihrem Platz aus zu ihm hinaussehen. „Hast du auch alle Hausaufgaben gemacht?“ Er seufzte genervt. „Ja, Mom.“ „Wenn ich es kontrollieren würde auch?“ „Ja, Mom.“ Sie legte ihr Schreibzeug bei Seite, stand auf und ging durch den Flur zu seiner Zimmertüre. „Das heiÃt, ich kann sie mir ansehen?“ „Ja, Mom. Ich geh jetzt. Bin am Abend wieder da. Bye.“ Schon schlug die Eingangstür hinter ihm zu.
Rory sah es nicht gerne, wenn ihr sieben jähriger Sohn alleine umherzog, auch wenn er für sein Alter schon recht vernünftig und reif und diese Gegend hier eine relativ sichere war. Wenigstens wohnte Nathan, seiner bester Schulfreund, nur zwei StraÃen weiter, da konnte also zumindest nicht allzu viel passieren.
Gerade wollte sie zurück ins Wohnzimmer, als sie drauÃen auf dem Flur Kinderstimmen und Hüpfschritte wahrnahm. Grinsend öffnete sie die Türe.
„Mommyyyy!“ Fröhlich hüpfte ihre Tochter auf sie zu. „Hey Ainy! Na, war das Einkaufen gehen mit Grandma schön?“ Die Kleine schlang sich um Rorys Beine. „Natürlich! Den beiden hat es super gefallen! Sie haben ja auch mich und nicht sich gegenseitig genervt!“ Lorelai kam mit ihrer Tochter am einen Arm, und den Einkaufstaschen am anderen nach und kniff ihre Enkelin in die Nase. „Hallo Rory!“ Ihre kleine Schwester winkte ihr vom Arm ihrer Mutter aus zu. „Zoey, hi!“ Sie nahm die Kleine zu sich. „Na du siehst aber aus! Habt ihr schon wieder ein Eis gegessen?“ „Jaa!“ Zoey strahle über ihr ganzes Gesicht. „Geh mal mit Ainy ins Badezimmer und wasch dir den Mund, okay?“ „Oke.“ Sie setzte ihre kleine Schwester auf dem Boden, welche sofort mit Ainy davonrannte.
„Ainy... Lory klingt viel süÃer!“ bemerkte Lorelai während die beiden in die Küche gingen und die Tüten abstellten. „Mom, das sagst du, seit sie auf der Welt ist!“ Anfangs war es ja noch ganz lustig gewesen, sich über ihre vielen Spitznamen zu streiten, aber nach dreieinhalb Jahren wurde es schon etwas nervig. „Ich weiÃ, und ich werde es auch noch weiter sagen, bis du und Jess und Lane und sie selbst und überhaupt alle einsehen, dass Lory einfach der beste von allen ist!“ Sie lieà sich grinsend auf Rorys alten Platz im Wohnzimmer fallen, ihre Tochter setzte sich auf den Couchsessel neben ihr.
Die unendliche Welt der Kosenamen... Praktisch jeder nannte die Kleine anders. Lorelai nannte sie seit jeher Lory, Rory nannte sie Ainy, Jess rief sie Lora und Lane war ganz begeistert gewesen, dass ihr eigener Name ebenfalls einer von ihren vielen, verschiedenen Spitznamen war. So nannte Lane die Kleine also Laine. Und Lory, Ainy, Lora oder Laine, nannte sich selbst Lolo, seit sie sprechen konnte.
Eigentlich hätten es Rory und Jess auch viel einfacher haben können, indem sie die Tradition der Lorelais einfach fortgesetzt hätten. Dann hätte wahrscheinlich jeder die Kleine Lory genannt und die ganze Geschichte hätte sich erledigt. Allerdings hatten sich die beiden bewusst für einen neuen, einzigartigen Namen in dieser Familie entschieden. Nämlich für Lorraine. Lorraine Victoria Mariano. Es war ein ähnlicher Name, aber eben nicht derselbe. Und Victoria hieà sie nach ihrer Grandma, der amtierenden Lorelai.
„Ich muss dir wieder einmal neue Bilder von Zoey, Luke und mir bringen.“ Lorelai betrachtete die Reihe der Fotos. Das Hochzeitsfoto von Lukes und ihrer Heirat, stand direkt rechts von Rorys und Jess’. „Aber dann müsste ich ein paar Alte ausmisten, fürchte ich, sonst wäre dort oben kein Platz mehr. Und es sind doch alle so schön!“ Rory betrachtete jedes Einzelne kritisch, konnte sich aber einfach nicht dazu entschlieÃen, eines oder mehrere von ihnen aus dem Regal zu nehmen.
„Wir gehen spielen!“ riefen Lorraine und Zoey gleichzeitig, als sie aus dem Badezimmer kamen und in Ainys Zimmer verschwanden. „Ist gut, Schatz!“ riefen Lorelai und Rory zusammen zurück und mussten lachen.
„Ich finde es lustig, dass Zoeys Haare mit der Zeit immer röter werden.“ Rory betrachtete das Bild ihrer kleinen Schwester kurz nach deren Geburt. Sie hatte damals richtig dunkelbraune Haare, so wie ihre Mom gehabt und nun, mit zwei Jahren, sah man einen deutlichen Rotstich. „Ich finde es lustig, dass keiner weiÃ, woher das kommt.“ meinte Lorelai nachdenklich. Sie und Luke waren selbst überrascht genug gewesen, als Zoeys schönen Schokobraunen Haare langsam einen Erdbeerschoko-Ton erhielten. „Sie ist eben einzigartig...“ grinste Rory. Lorelai nickte lächelnd.
„Wie geht es eigentlich Luke?“ Die 42 jährige lachte nervös auf. „Christopher ist wieder da. Reicht das?“ Ihre Tochter sah sie erstaunt an. „Was will Dad?“ Lorelai winkte ab. „An sich nichts Besonderes. Er wollte sich nur mal wieder mit mir treffen. Und reden. Mit dir übrigens auch! Er hat mir von Gigis Schulerfolgen erzählt und nach Oliver und Lory gefragt. Ob du’s glaubst oder nicht, aber er vermisst die beiden sehr... Wann hat er sie eigentlich das letzte Mal gesehen?“ Rory überlegte. „Damals, als Ainy zwei Wochen alt war. Und sonst habe ich ihm immer wieder Fotos geschickt. Und ein paar E-Mails geschrieben.“ Ihre Mutter sah sie kritisch an. „Er hat sie in ihren drei einhalb Jahren erst ein Mal live gesehen?“ Sie nickte emotionslos. „Aber Mom, überleg’ mal! Wie oft habe ich Gigi schon gesehen, seit sie auf der Welt ist? Vier, fünf Mal? Die Kleine ist auch schon wieder acht Jahre alt! Und sie ist meine Schwester!“ Da konnte Lorelai, auch wenn sie es nicht unbedingt wollte, nur zustimmen. „Was... hast du ihm von Oliver und Ainy erzählt?“ fragte Rory vorsichtig. Ihre Mom rutschte ein Stück tiefer in den weichen Stuhl. „Nichts Besonderes. Ich habe ihm erzählt, dass Oliver ebenfalls ein recht guter Schüler ist, auch wenn es bei den Textaufgaben in Mathe ein wenig hapert und seit letztem Jahr Handball spielt. Und ich habe erwähnt, dass Lory und ihr Sturschädel zwar die ganze Zeit am herumtoben sind, aber sonst eigentlich kein groÃes Interesse an Sport haben. Wie ihre Mom und Grandma eben.“ Sie grinste.
„Bin schon wieder da.“ Oliver warf hinter sich die Tür zu. „Sag mal wozu glaubst du, gibt es Türgriffe?“ Rory regte es auf, dass er es nicht und nicht schaffte, Türen auf einen anderen Weg zu schlieÃen, als sie zuzuwerfen. „’Tschuldigung.“ Er zog sich die Schuhe aus, ohne sich aufzumachen. „Hi, Oliver!“ Seine Grandma lächelte ihn freundlich an. „Hallo.“ Ohne sie weiter zu beachten ging er in sein Zimmer. „Heute ist er aber wieder freundlich...“
Seufzend schloss Jess seinen Wagen ab und machte sich auf den Weg zum Aufzug. Eigentlich war er heute ja wieder recht scheinheilig unterwegs. Seinen Kindern versuchte er ständig die Lust an Bewegung und Sport zu vermitteln, und selbst schaffte er es nicht, für die drei Stockwerke (von der Garage im Untergeschoss in den zweiten Stock hinauf) die Treppe zu nehmen. Doch momentan kümmerte ihn das wenig, sein Tag war auch schon so anstrengend genug gewesen.
Als er in seiner Etage angekommen aus dem Fahrstuhl stieg, brüllte ihm eine alles durchdringende, junge Stimme entgegen. „Daddy ist faul!! Er hat den Lift genommen!“ Lora stand in der offenen Wohnungstüre und verabschiedete sich von ihrer Grandma und ihrer Tante. „Oh, Jess!“ Lorelai wendete sich von ihrer älteren Tochter ab und sah den Gang hinunter, den Jess gerade entlang kam. „Hi, Lorelai.“ „Hallo Jess!“ Zoey winkte ihm zu, er winkte grinsend zurück. „Hallo Zoey!“
Gerade wollte er seine Frau zur BegrüÃung küssen, als sich seine Tochter dazwischen schob. „Ich zuerst!“ Lachend beugte er sich zu ihr hinunter, fuhr ihr durch die Haare und küsste sie auf ihren Kopf, danach kam Rory dran. „Ãhm, seid mir nicht böse, aber ich bin bisschen fertig. Ich gehe mich mal schnell duschen. Bye, Lorelai, Zoey.“ „Bye bye Jess!“ Seine kleine Schwägerin winkte ihm nach. „Mach’s gut.“ Lorelai sah ihm kurz nach, wie er seine Jacke über den Kleiderständer warf, aus den Schuhen fuhr und gleich weiter ins Badezimmer verschwand. „Ich geh zum Lili.“ Schon war auch Ainy verschwunden. „Lili? Ich dachte Oliver hasst es, so genannt zu werden?“ „Tut er auch, aber das stört sie nicht.“ Rory sah Lora nach.
„Okay, ich müsste dann langsam wirklich los...“ Lorelai nahm Zoey vom rechten in den linken Arm und hängte sich ihre Tasche um. „Ist gut. Mal sehen, vielleicht kommen wir vier euch am Wochenende besuchen, falls Jess Zeit hat. Ansonsten sind wir eben nur zu dritt.“ Rory umarmte ihre Mutter, drückte ihrer kleinen Schwester einen Kuss auf die Stirn und sah ihnen nach, bis sich die Türe des Aufzugs schloss.
Während das warme Wasser auf seinen Körper prasselte, konnte Jess nicht aufhören, an heute Nachmittag zu denken. Er hoffte so sehr, dass diese Sache zwischen ihm und ihr nun endlich geklärt war. Sie setzte einfach alles drauf und dran seine Ehe zu zerstören und einmal wäre es ihr sogar fast gelungen. Und dennoch, auch wenn sie, Rory und Jess, wieder zu einander gefunden hatten, waren doch deutliche Wunden zurückgeblieben, welche er keines Falls wieder neu aufreiÃen wollte.
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Fb ist übrigens wie immer erwünscht! :wink:
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)