If you could go back...

Hab gerade deine FF gelesen, und ich muss sagen, dass sie mir wahnsinnig gut gefällt. Manchmal nerven die Flashbacks am Anfang, aber am Ende bin ich dann doch immer froh, dass ich sie gelesen habe, weil darin immer so viel aufgeklärt wird. Mir ist erst vorhin in den Sinn gekommen, dass der Prolog nach der eigentlichen FF passiert?
Auf jeden Fall finde ich wahnsinnig spannend, was sich da so alles auftut und ich bin schon sehr neugierig wie es weitergeht und was sich da noch so alles auftut. Werde auf jeden Fall weiterlesen.

Liebe Grüße, Mela

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ich will dir eine watschen
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Okay, nach langer Zeit geht es mal wieder weiter. Danke fürs FB Smile
@Mela:
Mela schrieb:Mir ist erst vorhin in den Sinn gekommen, dass der Prolog nach der eigentlichen FF passiert?
Ja genau, ist vielleicht bisschen verwirrend Wink


,,Und? Was hältst du jetzt von Allies Geistergeschichten?“ fragte Dean seinen Sohn als sie in der Dunkelheit vom Strand zurück zum Haus gingen. Es war schon halb eins und eigentlich müsste Josh todmüde sein, da er es nicht gewohnt war so spät noch wach zu sein. Josh hatte zwar von zehn bis Mitternacht geschlafen, aber angesichts des langen, anstrengenden Tages waren zwei Stunden Schlaf eine sehr kurze Zeit. Doch von Müdigkeit war keine Spur zu sehen, er lief munter neben seinem Vater her.
,,Ich weiß nicht,“ gab Josh zurück und spielte mit der Taschenlampe in seiner Hand herum. ,,Ich habe da so Schatten gesehen... haben Geister Schatten?“
,,Keine Ahnung, das musst du wohl unsere Expertin Allie fragen,“ meinte Dean und Josh lief die paar Schritte zu Allie zurück, die mit ihrer Mutter hinter ihnen herging.
Eveline hatte sich mit ihren alten Freunde nach dem Fest noch auf die Terrasse zurückgezogen, um Erinnerungen auszutauschen, wie sie es nannte. Sie hatte ihm zwar ausdrücklich gesagt, er solle nachkommen, doch am Haus angekommen, beschloss Dean Josh ins Bett zu bringen und Eveline mit ihren Freunden allein zu lassen. Er wandte sich schon zum Gehen, als plötzlich Logan hinter ihm auftauchte. ,,Hey, warte!“
,,Hm?“ Er drehte sich zu Logan um und fragte sich, was dieser wohl von ihm wollte. Er kannte ihn schließlich kaum.
,,Naja,... wie soll ich sagen?“ Logan kratzte sich am Kopf und schien plötzlich etwas um Worte verlegen. ,,Es geht um Eveline.“
,,Was ist mit ihr?“
Logan blickte von Dean zu Josh und wieder zurück. ,,Naja, sagen wir mal es so: Sie hat ein bisschen zu tief ins Glas geguckt und ich glaube, es wäre besser, wenn sie jetzt zu Bett geht.“
Für einen Moment sah Dean ihn verwirrt an, dann setzte er ein Lächeln auf. ,,Nichts für ungut, aber ich glaube, das kann Eve selber entscheiden.“
,,Naja...“ Wieder ein etwas verlegenes Lächeln. ,,Du weißt ja sicherlich wie Eveline ist, wenn sie ein bisschen zu viel getrunken hat...“
Dean nickte, obwohl er seine Frau noch nie wirklich betrunken gesehen hatte. Angeheitert, ja, aber normalerweise kannte Eveline ihre Grenze ganz genau und trank nie zu viel.
,,... sie plaudert dann gerne Sachen aus, die ihr am nächsten Tag ziemlich peinlich sind,“ fuhr Logan fort. ,,Das möchte ich ihr gerne ersparen.“
Dean fragte sich, wieso Logan sich Sorgen um Eveline machte. Er hätte Logan nicht gerade als so einen fürsorglichen Menschen eingeschätzt. ,,Ich bringe Josh nach oben... dann sehe ich nach ihr.“ Dean war es unangenehm, dass sein Sohn mitbekommen musste, wie über seine betrunkene Mutter geredet wurde. Natürlich er war noch so klein, dass er es vermutlich gar nicht richtig verstand, aber trotzdem.
Logan schien darüber sehr erleichtert zu sein. ,,Ich mache mir nur Sorgen um sie.“
,,Na klar.“ Dean nickte, bevor er sich schließlich zusammen mit seinem Sohn entfernte.
Zehn Minuten später, als Josh im Bett lag und er gerade wieder auf dem Weg nach unten war, lief er im Flur Samantha über den Weg.
,,Allie war innerhalb zwei Minuten weg. Sie war wohl müder, als sie einsehen wollte,“ erklärte sie lächelnd. ,,Gehst du auch noch ein bisschen runter?“
,,Nur ganz kurz.“
,,Ich könnte Allies Kindermädchen darum bitten nach Josh zu schauen, dann musst du dir keine Sorgen machen.“
,,Das ist nicht...“, wollte Dean schon abwinken, entschied sich dann aber doch anders. ,,Das wäre nett.“
,,Gut, ich bin gleich wieder zurück,“ sagte Samantha, bevor sie kurz ins Zimmer verschwand. Dean wartete auf sie.
,,So, jetzt habe ich endlich mal ein bisschen kinderfreie Zeit,“ sagte Samantha und verdrehte ihre Augen. Dabei sah Dean jedoch trotz allem noch das Lächeln, das ihre Augen strahlen ließ.
,,Ich hoffe, Allie hat Josh mit den Geistergeschichten nicht allzu viel Angst eingejagt.“
,,Ich glaube nicht. Er weiß, dass sie das nicht ganz ernst meint.“
,,Dann weiß er mehr als ich.“
,,Wie bitte?“
,,Ich weiß, auf den ersten Blick kommt es so rüber, als möchte sie nur andere Kinder ärgern, aber da bin ich mir manchmal nicht so sicher“, seufzte Samantha. ,,Manchmal glaube ich, sie sieht wirklich Geister. Sie sieht zum Beispiel ihren Großvater, meinen Vater, der vor einem halben Jahr gestorben ist, abends wenn sie zu Bett geht.“ Sie warf Dean einen Seitenblick zu und lächelte dann. ,,Ich weiß, das ist verrückt.“ Sie waren mittlerweile unten angekommen und als sie auf der Terrasse ankamen, sah sich Dean nach seiner Frau um und entdeckte sie schließend zwischen Steve und Rory. Sie war in ein Gespräch mit Steve verwickelt und Dean beschloss sie nicht zu stören. Stattdessen setzte er sich auf die andere Seite des Tisches, Samantha gegenüber. Er sah wie Logan ihm einen Blick zuwarf und eine Kopfbewegung Richtung Eveline machte. Doch Dean konnte am Verhalten seiner Frau nichts ungewöhnliches oder gar schlimmes erkennen, deshalb zuckte er nur die Achseln und setzte sein Gespräch mit Samantha fort.

,,Naja, ich dachte...“ Plötzlich hielt er mitten im Satz inne, weil er die Stimme seiner Frau hörte. Er blickte zu ihr und sah wie sie sich gerade wankend von ihrem Stuhl erhob. In der einen Hand hielt sie ihr Glas, mit der anderen stützte sie sich am Tisch ab. ,,Danke nochmal, Steve. Auf Steve!“ Sie nahm einen Schluck, die anderen taten es ihr gleich. ,,Wirklich schön, euch alle wiederzusehen.“ Sie lallte leicht. ,,Steve und Patricia und Rory und... Nathan, schön, dass du trotz der Sache mit Izzie gekommen bist.“ Sie geriet ins Wanken und drohte hinzufallen, doch als Dean aufspringen wollte, war Logan schon bei ihr und stützte sie ein wenig. Er wollte sie vom Tisch wegziehen, doch Eveline hielt sich eisern an der Tischplatte fest. ,,Ach, ich habe ja noch jemanden vergessen. Auf Logan! Auf Logan und seine über alles alles geliebte Frau! Schön, dass er endlich jemanden gefunden hat, mit dem er sich den Rest seines Lebens vorstellen kann.“ Sie fuchtelte mit ihrem Glas in der Luft herum, um ihren Worten mehr Ausdruck zu verleihen. ,,Schön, dass er endlich treu sein kann und Kinder hat er ja auch noch. Wer hätte das gedacht? Also ich...“ Dean schob Logan zur Seite, nahm seiner Frau das Glas aus der Hand und drehte sie zu sich herum.
,,Hi Schatz! Habe dich ja gar nicht gesehen.“ Eveline drückte ihm einen Kuss auf die Wange. ,,Willst du auch was trinken? Hier ist...“
,,Wir sollten jetzt ins Bett gehen,“ sagte Dean.
,,Habt Ihr gehört? Wir gehen jetzt ins Bett. Ich bin eine gute Ehefrau, ich nehme meine Ehe ernst... anders als andere hier.“ Sie lachte laut auf und als sie sich schließlich immer noch nicht zum Gehen bewegen ließ und auch noch über den Stuhl stolperte, hob Dean sie hoch und verabschiedete sich mit einem ,,Guten Nacht!“ von den anderen. Er versuchte gerade die Haustür zu öffnen, als Logan plötzlich neben ihnen stand und die Türe aufmachte. Als sie das Haus betraten und Dean seine Frau wieder absetzte, warf Logan ihr ihre weiße Strickjacke zu, die jedoch auf dem Boden landete. Er machte jedoch keine Anstalten sie wieder aufzuheben, stattdessen baute er sich wütend vor ihr auf. ,,Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Du blamierst mich, du blamierst...“
,,Lass sie doch bitte jetzt in Ruhe,“ bat Dean.
,,Ich habe dir vor über einer halben Stunde gesagt, nimm sie mit nach oben, sie benimmt sich unausstehlich, aber du...“
,,Gute Nacht!“ Dean legte seinen Arm um Eveline und drängte sich an Logan vorbei zur Treppe.

,,Tut mir leid,“ sagte Eveline, als sie schließlich im Bett lag.
,,Was denn?“
,,Dass ich getrunken habe und...“
,,Hey, wir sind im Urlaub.“ Dean strich ihr übers Haar und als seine Hand weiter zu ihrem Gesicht wanderte, spürte er, dass ihre Wangen nass waren.
,,Bin ich wirklich unausstehlich?“ wollte Eveline von ihm wissen.
,,Ach, Quatsch.“
,,Ich weiß, ich sollte nicht so viel trinken.“ Sie schluchzte. ,,Wenn ich trinke, dann bin ich wohl wirklich unausstehlich, so wie Logan sagt. Aber ich musste heute einfach trinken, weißt du?“ Sie sah ihn mit glasigen, tränengefüllten Augen an. ,,Ich hatte doch einfach nur Angst, darum habe ich getrunken.“
,,Angst?“ wollte Dean wissen. ,,Wovor?“
,,Einfach nur Angst, verstehst du?“ Ihre Fingernägel gruben sich in den Stoff seines Hemdes und sie zog ihn zu sich herab. ,,Angst, Angst, Angst...“ Sie flüsterte das Wort immer wieder vor sich her. ,,Halt mich bitte einfach nur fest.“ Sie kuschelte sich an ihn, ihre Tränen durchweichten sein Hemd, doch er tat das, worum sie ihn gebeten hatte: Er hielt sie in seinen Arm fest. Ohne ein weiteres Wort, ohne eine weitere Frage. Er hatte schließlich schon lange aufgegeben irgendetwas aus ihr heraus zu bekommen.

***
,,Guten Morgen!“
Jess öffnete verschlafen die Augen und sah wie seine Freundin gerade das Zimmer durchquerte. Er war wohl beim Lesen auf dem Sessel eingeschlafen, sein Buch lag neben ihm auf dem Boden. ,,Wie spät ist es?“
,,Ungefähr halb zwei.“
,,Alles in Ordnung bei dir?“
,,Es geht.“ Patricia hob ihre Schultern. ,,Ich gehe noch kurz duschen,“ fuhr sie fort, während sie aus ihrer Strickjacke schlüpfte. Auf dem Weg ins Bad ließ sie sowohl die Jacke als auch ihr Kleid achtlos zu Boden fallen.
,,Hast du noch Zigaretten,“ rief Jess ihr nach. Er hatte vergessen vorher, als sie in der Stadt gewesen waren, Zigaretten zu kaufen und hatte dann keine Lust mehr gehabt nochmal loszufahren.
,,In meiner Jacke, aber du weißt doch, dass du hier drinnen nicht rauchen sollst,“ kam Patricias Antwort und eine Sekunde später hörte er das Wasser rauschen.
Gähnend stand er auf und hob Patricias Jacke auf. Einen Moment fragte er sich, wieso sie überhaupt eine Handtasche benutzte, wenn sie sowieso alle wichtigen Dinge, wie ihr Handy und ihre Zigaretten immer in ihren Jacken-bzw Hosentasche verstaut hatte. Aber er sollte eigentlich gar nicht darüber nachdenken. Fast alle Frauen trugen Handtaschen und wenn sich seine Freundin auf einmal einbildete das auch machen zu müssen, sollte ihm das egal sein. Er griff in die linke Tasche der Jacke, in der er allerdings nur einen weißen Umschlag fand. Er wusste, dass er es nicht tun sollte, trotzdem öffnete er das Kuvert, das bereits aufgerissen war und als er den Inhalt hervor zog, fühlte er sich plötzlich ein paar Jahre in die Vergangenheit zurück gesetzt. Er hielt Fotos in der Hand. Fotos von einem Mädchen. Fotos von einem Mädchen, das die Kerzen auf seinem Geburtstagskuchen ausbließ, auf einem anderen steckte es in einer Schuluniform und lächelte mit einer großen Zahnlücke in die Kamera. Auf dem dritten und letzten Bild war sie in einem Prinzessinenkleid und Krone auf einer Bühne zu sehen. Die dunkelbraunen, widerspenstigen Locken erinnerten ihn an Patricia. Er wusste sofort wer das Mädchen war, trotzdem drehte er die Fotos um und las: June, August 2014, auf dem zweiten June, März 2015 und auf dem dritten Bild: June bei einer Schulaufführung im Februar 2015. Er biss sich auf die Unterlippe und fühlte sich in seinem Verdacht, dass Junes Vater einer der Männer war, die hier waren, bestätigt. Als er hörte, wie das Wasser im Bad abgestellt wurde, steckte er die Bilder schnell wieder in den Umschlag und diesen zurück in ihre Jacke und holte stattdessen die Zigaretten hervor. Er zündete sich eine Zigarette an und stellte sich ans Fenster, einen Arm am Fensterbrett aufgestützt, so als würde er schon die ganze Zeit hier stehen und rauchen. Er hörte wie die Badezimmertüre geöffnet wurde, bewegte sich jedoch keinen Zentimeter. Erst als Patricia hinter ihm stand, ihm die Zigarette aus der Hand nahm, um einen Zug zu nehmen und sie schließlich in einem Blumentopf, der auf dem Fensterbrett stand, ausdrückte, drehte er sich zu ihr um.
,,Hey, du bist ja schon fertig.“
,,Oh ja,“ gab sie zurück. Sie trug ihren roten Morgenmantel aus Seide, eins der wenigen Dinge aus ihrer Vergangenheit. ,,Ich dachte, ich sollte mich bedanken... du weißt schon...“ Sie war noch nie gut in Gefühlsdingen gewesen, deshalb fragte Jess nicht weiter nach und ließ sich von ihr küssen. Ihre Hände griffen nach seinen, legten sie auf die nackte Haut unter dem Stoff, doch plötzlich schossen Jess wieder die Bilder in den Kopf und er schob Patricia von sich.
,,Ich habe die Bilder gesehen,“ sagte er, ohne um den heißen Brei herum zu reden.
,,Welche Bilder?“ fragte Patricia, doch als er sie nur durchdringend ansah, schien sie zu verstehen. ,,Was? Du gehst an meine privaten Sachen?“
,,Ich habe die Zigaretten gesucht.“
,,Aha, die Zigaretten gesucht?! Und dabei sind ganz zufällig die Fotos heraus gefallen?“
,,Verdammt, vielleicht solltest du einfach endlich mal ehrlich zu mir sein,“ rief Jess und seine Stimme war lauter als beabsichtigt.
,,Was denn? Du weißt doch von June... und das nicht erst seit gestern.,“ gab Patricia mit lauter Stimme zurück, während sie sich von ihm abwandte und den Gürtel ihres Morgenmantel enger zog. ,,Ich wollte einfach nur ein bisschen Spaß mit dir haben und früher hätte dir das gefallen. Früher hast du auch nicht aus jeder kleinen Mücke einen Elefanten gemacht.“
,,Kleine Mücke? Es geht um deine Tochter. Und um den Vater, der hier wohl irgendwo herumschwirrt. Ich finde, ich habe ein Recht zu erfahren, wer es ist.“ Er atmete tief durch und wiederholte die Frage, die er ihr am Tag schon gestellt hat. ,,Ist es Nath-?“
Wütend fuhr sie im ins Wort. ,,Es ist nicht Nathan, zum hunderttausendsten Mal!“
,,Wer dann?“ Er ging einen Schritt auf sie zu und griff nach ihrer Hand. ,,Ich sage es niemanden, ich verspreche es. Es ist doch nur wichtig für-“
,,Es ist Logan,“ fuhr sie ihm erneut ins Wort und schüttelte seine Hand ab. ,,Bist du jetzt zufrieden?“
,,Logan?“ wiederholte Jess ungläubig. ,,Der blonde, aufgeblasene...“
,,Genau. Ich denke, sie hat es gut bei ihm. Seine Frau scheint nett zu sein.“
,,Und wieso hat er sie nicht mitgebracht?“
,,Er wollte wohl Ärger vermeiden, ist wohl auch besser so.“ Patricia zog den Morgenmantel aus und schlüpfte in eins seiner alten Metallica-T-Shirts, die sie immer benutzte.
,,Wie kannst du nur so...“ Jess schüttelte den Kopf und sprach den Satz nicht zu Ende.
,,Kalt sein?“ Vollendete Patricia seinen Satz. ,,Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nichts für dieses Kind fühle? Es war eine Nacht, eine Nacht mit diesem Idioten, die ich wohl immer bereuen werde, aber trotzdem... soll ich Schuldgefühle haben? Ich wusste, dass ich das Kind nicht will, also habe ich es Logan überlassen. Und es scheint ihr ja auch gut zu gehen. Also lass mich bitte jetzt in Ruhe schlafen.“ Sie legte sich ins Bett und schaltete das Licht aus. ,,Und wehe du verlierst bei irgendjemanden ein Wort darüber.“

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Bin schon sehr gespannt, wies weitergeht, also schreib bitte schnell weiter!
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Wow, wieder ein klaase Teil, ich bin gespannt, was du dir noch alles einfallen lässt!! Big Grin Deine Geschichte ist echt der Hammer, weiter so!

Liebe Grüße Sindy Smile
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Danke euch beiden für das FB Smile


Verschlafen öffnete sie die Augen. Nach einem Blick auf den Wecker, zog sie sich seufzend die Bettdecke über den Kopf. Es war schließlich erst sieben Uhr und an einem Urlaubstag dachte sie nicht daran so früh aufzustehen. Aus dem Nebenzimmer hörte sie Martys Stimme und Lisas Weinen. Marty versuchte beruhigend auf sie einzureden, was Lisas Gebrüll aber nur zu verstärken schien. So war es fast die ganze Nacht gewesen. Irgendwann war Marty schließlich mit Lisa ins Nebenzimmer gegangen, damit Rory wenigstens etwas schlafen konnte. Dass er viel Schlaf abbekommen hat, glaubte Rory jedoch nicht. Sie fragte sich, wie Lisa die Kraft und Energie aufbrachte so laut zu schreien. Schließlich schien sie ja kaum geschlafen zu haben.
Am liebsten wäre sie jetzt ins Nebenzimmer gegangen und laut ,,Ich hab's dir doch gesagt, dass es keine gute Idee ist Lisa mitzubringen“ gesagt, schließlich hatte Marty sie nur mit viel Mühe überzeugen können seine Nichte mitzunehmen. Doch das würde sie natürlich nicht machen.
Einige Minuten später war es plötzlich von einer Sekunde auf die andere leise. Rory hob den Kopf und befreite sich von der Decke, um sich zu versichern, dass das Gebrüll aus dem Zimmer nebenan wirklich verstummt war. Tatsächlich trat Marty gerade aus dem Nebenzimmer und legte seinen Zeigefinger an seine Lippen, während er so leise wie möglich die Tür schloss.
,,Sie schläft,“ sagte er mit einem Lächeln, als er das Zimmer durchquerte und sich neben sie legte.
,,Das habe ich mir fast gedacht... diese Stille.“
,,Ich weiß, dass du heute Nacht nicht gut geschlafen hast, tut mir leid.“ Er streckte seinen Arm in ihre Richtung; eine Aufforderung, dass sie näher rücken sollte.
,,Das ist doch nicht deine Schuld,“ sagte Rory, während sie ihren Kopf an seine Schulter legte.
,,Ich habe Lisa mitgebracht. Ich weiß, du warst nicht begeistert.“ Er biss sich auf die Unterlippe. ,,Ich möchte dir nur beweisen, wie schön es sein kann. Die letzten Tage waren kein tolles Beispiel, das gebe ich zu, aber das wird sich ändern.“ Er strich ihr über die Haare, doch als sie kein Wort sagte, richtete er sich auf und stützte sich auf einen Ellbogen. ,,Ich möchte ein Baby. Ich möchte, dass wir endlich eine richtige Familie sind.“ Als Rory ihn unterbrechen wollte, ließ er es nicht zu und redete einfach weiter. ,,Ja, ich weiß. Du willst nicht unbedingt heiraten und ich akzeptiere das. Aber wir müssen doch nicht verheiratet sein, um ein Kind zu bekommen.“
Sie sah den fast flehenden Blick in den Augen und richtete sich auf. Verlegen strich sie sich über die sicherlich zerzausten Haare. Sie wollte jetzt nicht über dieses Thema reden. ,,Marty, ich...“
Er zog sie wieder zu sich hinunter. ,,Wenn du dir die Zukunft vorstellst, was siehst du dann?“ Er wartete einen kurzen Augenblick, dann fuhr er selbst fort: ,,Weißt du was ich sehe? Ich sehe dich und mich verheiratet, mit zwei Kindern. Ich sehe uns in einem Haus in einer Kleinstadt oder in einem Vorort, aber auf jeden Fall nicht mehr in New York. Vielleicht auch Stars Hollow, dann wärst du wieder näher bei der Mum.“ Er sah sie durchdringend an. ,,Ich weiß, dass du deine Mum gerne öfters sehen möchtest. In meiner Vorstellung haben wir einen Garten, in dem unsere Kinder spielen könnten und wir würden mit deiner Mum und Luke zusammen sitzen und wir wären... wir wären einfach glücklich, verstehst du? Siehst du das nicht auch alles?“
,,Marty!“ Sie sah ihn bittend an. ,,Du weißt, dass ich auf eine Jobzusage von der New York Times warte.“
,,Ich weiß. Und ich weiß auch, dass ich nicht alles bekommen kann, was ich will. Dann streiche ich das Haus, den Garten und all das. Wir können in New York bleiben, wenn du willst. Du musst nicht Zuhause bleiben, ich könnte auf das Kind aufpassen oder wir suchen uns eine Nanny oder oder oder. Es gibt so viele Lösungen und ich wäre mit jeder einverstanden. Das einzige, was ich mich wirklich wünsche, ist endlich eine Familie mit dir zu gründen. Manchmal sehe ich das schon alles vor mir, weißt du? Ich sehe...“ Er schob ihr Schlafanzugoberteil etwas nach oben und strich über ihre Haut. ,,wie dein Bauch immer größer wird.“ Er beugte sich nach unten und küsste ihren Bauch. Mit einem Grinsen sah er ihr in die Augen. ,,Ich kann mir sogar vorstellen, wie launisch du wärst... und ich hätte kein Problem damit.“ Er küsste sie zärtlich auf den Mund, während seine Hand weiter ihren Bauch streichelte. ,,Ich will das alles und ich will es mit dir.“ Sein Kuss wurde fordender und seine Hände wanderten an ihrem Körper entlang. Doch sie schob ihn von sich.
,,Wir können das jetzt nicht tun.“
,,Wieso nicht?“
,,Lisa schläft nebenan?!“
,,Daran wirst du dich gewöhnen müssen,“ gab er lächelnd zurück und wollte sie erneut küssen, doch sie legte eine Hand auf seine Brust und hinderte ihn daran.
,,Ich habe eine Idee. Wieso sagen wir nicht Logans Kindermädchen...“
,,Logan braucht ein Kindermädchen?“ wollte Marty grinsend wissen.
,,Logan hat mir gesagt, dass Serena auch auf Lisa aufpassen könnte, wenn wir mal etwas Zeit für uns bräuchten. Sie hat wohl viel Zeit, da Logans Frau meistens selbst auf die Kinder aufpasst. Also, was sagst du, wenn ich versuche sie zu finden und wir etwas Zeit allein verbringen?“
,,Und was schwebt dir so vor?“
,,Ein Strandspaziergang.“ Rory befreite sich aus seinem Griff und sprang aus dem Bett.
,,Das ist nicht dein Ernst. Es ist noch so früh.“
Bevor sie das Badezimmer betrat, drehte sich Rory nochmal lächelnd zu ihm um. ,,Wofür sind wir denn am Meer. Komm schon! Ein romantischer Spaziergang am Strand, was willst du mehr?“




Jess verließ das Zimmer, um hinunter zum Frühstück zu gehen. Patricia war schon vor zehn Minuten nach unten gegangen, doch er hatte noch so viel Zeit wie möglich im Zimmer vertrödelt, um weniger Zeit mit den anderen verbringen zu müssen.
,,Hallo Jess!“
Jess blickte auf und ihm wurde bewusst, dass Cecilia ihm auf irgendeine Weise Angst einjagte. Sie stand im Flur und schien auf ihn gewartet zu haben. Was wollte sie nur von ihm?
,,Darf ich dir Gesellschaft leisten?“
,,Wenn ich nein sage, lässt du mich dann in Ruhe?“ wollte er resigniert wissen.
,,Nein. Ich habe da was für dich.“ Sie legte ihm ein Foto in die Hand.
Jess warf einen Blick auf das Foto. Es war gefaltet gewesen und wies daher Knicke auf. Es zeigte eine blonde Frau in einem weißen Kleid, die am Strand einem Sonnenhut nachjagte, den der Wind wohl von ihrem Kopf geweht hatte. Sie lachte, jedoch anscheinend nicht nur für den Fotografen, denn sie blickte nicht direkt in die Kamera.
,,Schön. Aber ich habe genug von Fotos. Besonders von Fotos, bei denen ich raten soll, wer das sein soll.“ Er gab ihr das Foto zurück.
,,Es wird dich interessieren.“
,,Was denn? Woher hast du es?“
,,Ich habe es in Steves Sachen gefunden. Komm mit!“ Sie griff kurz nach seiner Hand , ließ sie dann aber gleich wieder los. ,,Unten vermisst uns doch sowieso keiner.“
Insgeheim gab ihr Jess recht und obwohl er nicht wusste wieso, folgte er schließlich Cecilia. Sie öffnete eine Tür, wartete bis er das Zimmer betreten hatte und schloss die Tür dann von innen.
,,Ist ja gar nicht verdächtig, wenn wir beide uns in ein Zimmer einsperren,“ sagte Jess.
,,Ach, was.“ Cecilia machte eine wegwerfende Handbewegung. ,,Ich könnte mit dir vor Steves Augen rummachen, er würde nicht mal kurz hinschauen.“ Sie ging zum Schreibtisch, setzte sich und startete einen pinken Laptop. Als er die Augen verdrehte, sagte sie sofort: ,,Sei leise! Ich weiß, du denkst, der Laptop ist ja mal wieder typisch für Mädchen wie mich.“
,,Nein, ich frage mich, was du so Interessantes gefunden hast.“
Sie legte eine CD in das Laufwerk und ein paar Sekunden später erschien ein Film auf dem Bildschirm. ,,Ich habe die DVD hier in unserem Zimmer gefunden. Sie ist von 2007, als Steve und seine Leute zum letzten Mal hier waren.“
Der Film zeigte Nathan und Steve, die am Strand herum alberteten. Rory, Logan und die anderen waren ebenfalls im Hintergrund zu sehen.
,,Ich übernehme jetzt mal die Kamera. Wenn Izzie filmt, kann man sich das sowieso nicht ansehen. Da ist immer alles verwackelt.“ Mit diesen Worten ging Steve auf die Kamera zu. Kurz darauf, gingen zwei Frauen zu Nathan hinüber. Die Blonde schlang ihre Arme um Nathan, küsste ihn und rief schließlich zur Kamera: ,,Hast du das drauf, Steve? Wenn ich verheiratet und Mutter bin, hätte ich gerne etwas, das ich mir anschauen kann und das mir zeigt, dass wir mal glücklich waren. In zwei Jahren frage ich mich sicher, warum ich Nathan überhaupt geheiratet habe. Und dann ist es gut, wenn...“ Sie lachte, konnte aber ihren Satz nicht zu Ende bringen, weil Nathan sie in diesem Moment über die Schulter warf und mit ihr Richtung Meer lief.
,,Siehst du? Das ist die Blonde vom Foto. Sie war die Verlobte von Nathan. Ich frage mich, was da passiert ist, was denkst du?“
Jess antwortete nicht, denn er starrte wie gebannt auf die Frau, die vorher mit Izzie auf der Bildfläche erschienen war. Er war sich schon vorher sicher gewesen, dass sie es war, schließlich hatten nicht viele Frauen so unbändige, schwarze Locken wie sie... und doch... obwohl ihre Gesichtszüge Patricias glichen, wirkte die Frau im Film wie eine andere Person. Sie hätte Patricias Schwester sein können. Patricias lebenslustige, gesunde, braungebrannte Schwester. Das rote Kleid, das sie trug, wirkte irgendwie unpassend und zu elegant für den Strand, doch das schien ihr nichts auszumachen. Sie ließ sich in den Sand fallen und als Steve ihr ,,Das war aber nicht sehr elegant.“ zurief, bewarf sie die Kamera mit Sand.
Die Kamera schwenkte ein wenig nach rechts und Eveline war zu sehen. Mit Blick auf den Boden stampfte sie durch den Sand.
,,Hey Prinzessin! Guten Morgen! Bist du gerade aufgestanden? Was ist los mit dir?“
,,Schalt diese verdammte Kamera aus.“ Immer noch nicht hob Eveline den Kopf.
,,Wo ist denn Michael heute früh hingefahren?“
,,Nach Hause. Er war stinksauer, dass du mich gestern in die Bar geschleppt und abgefüllt hast.“
,,Oh, das tut mir leid,“ gab Steve zurück.
,,Hör auf mich zu filmen,“ sagte Eveline erneut und blickte in Richtung Meer. ,,Film lieber die beiden, die benehmen sich wie Kinder. Kaum zu glauben, dass die beiden Eltern werden sollen.“ Sie drehte sich um und entfernte sich.
Die Kamera bewegte sich und war nun wieder auf Nathan und Izzie gerichtet. Er hatte sie immer noch auf dem Arm, drohte ihr damit sie in das Wasser zu werfen und sie schrie wie am Spieß. Patricia tauchte auf dem Bild auf und spritzte Nathan nass. Sie stand fast bis zu den Knien im Wasser und ihr Kleid war bereits nass, doch das schien ihr egal zu sein. Jess hätte noch Ewigkeiten weiter schauen können. Er war so fasziniert von der jungen Frau auf dem Bildschirm, die nun ihren Kopf in den Nacken warf und laut und unbeschwert lachte. Doch plötzlich zoomte die Kamera auf Izzies Gesicht und blieb dort.
,,Wieso hilfst du mir eigentlich nicht, statt das ganze auch noch zu filmen?“ schrie Izzie lachend.
,,Ich komme schon, Marcie.“ Die Kamera wurde ausgeschalten.
,,Und? Was sagst du dazu?“ wollte Cecilia ungeduldig wissen.
,,Was soll ich dazu sagen?“
,,Naja, ich dachte, dich interessiert das Video vielleicht. Wegen deiner Freundin... und diesem Nathan.“
,,Was soll mit den beiden sein?“
,,Ich habe mir was überlegt. Was ist, wenn die beiden eine Affäre hatten?“
,,Ich dachte, Steve hätte gesagt, zwischen den beiden wäre nie etwas gelaufen?“
,,Ach, Steve,“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. ,,Der würde mir doch sowas nicht auf die Nase binden. Er redet nie schlecht über seine Freunde. Warte mal.“ Sie suchte nach einer bestimmten Stelle im Film und ließ sie dann in Zeitlupe ablaufen. Es war die Szene, in der Patricia Nathan mit Wasser bespritzte. Sie drückte auf Pause. ,,Siehst du wie deine Freundin ihn ansieht? So glühend, leidenschaftli-...“
,,Liest du viele Schundromane?“ fiel Jess ihr ins Wort.
,,Du musst mir natürlich nicht glauben, aber dann sag mir wo diese Izzie jetzt ist? Nathan trägt keinen Ehering und hat soweit ich weiß auch nichts von einer Frau oder Kindern erwähnt.“
,,Schon mal was von Trennung gehört?“
,,Nein, ich glaube nicht, dass die beiden sich einfach getrennt haben. Dafür sehen sie zu glücklich aus,“ meinte Cecilia mit einem sehnsüchtigem Blick. ,,Das muss eine ganz böse, schmutzige Geschichte gewesen sein und ich wette mit dir, dass deine Freundin darin eine nicht ganz unschuldige Rolle gespielt hat.“
,,Du bist verrückt.“
,,Wie du meinst.“ Cecilia schaltete den Laptop aus, erhob sich von ihrem Stuhl und schob sich an Jess vorbei. ,,Ich frage mich nur, wieso Steve das Bild von dieser Izzie hat. Irgendwelche Ideen?“
,,Wieso interessierst du dich überhaupt so dafür?“
,,Du interessierst dich dafür und ich interessiere mich für dich,“ gab Cecilia lächelnd zurück. ,,Außerdem ist mir langweilig und ich habe nichts besseres zu tun.“ Sie trat einen Schritt auf ihn zu und er wich automatisch einen Schritt zurück. ,,Keine Angst. Ich werde dich nicht küssen. Ich warte, bis DU mich küsst.“
,,Darauf kannst du lange warten.“
,,Wir werden sehen.“ Sie strich ihm kurz mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand über die Wange, dann drehte sie sich um und verließ das Zimmer.
Jess blieb wie erstarrt stehen. Diese Frau benahm sich immer merkwürdiger. Es wäre wohl besser, wenn er ihr in Zukunft aus dem Weg gehen würde. Andererseits hatte sie ihm Zugang zu diesem Filmmaterial verschafft und das fand er mehr als interessant.
,,Oh, hallo Sportsfreund!“ Steve betrat das Zimmer. ,,Was machst du denn hier? Hast du dich etwa im Zimmer geirrt?“
,,Ähm, ja.“ Jess sah Steve an und ihm entfuhr ein ,,Ach, du meine...“
Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen, da ihm Steve ins Wort fiel: ,,Logan wollte die grüne Schürze, darum blieb mir nichts anderes übrig.“ Er sah auf seine rosa Schürze mit Teddybären herunter. ,,Aber sei mal ganz ehrlich: Bist du wirklich aus Versehen ins falsche Zimmer gestolpert oder war es doch eher Absicht?“ Steve zog wissend die Augenbrauen nach oben. ,,Ich könnte es dir nicht verübeln... ich weiß, dass Cecilia heiß ist.“
,,Es war wirklich nur Zufall. Die Türen sehen schließlich alle gleich aus,“ sagte Jess und wollte schon das Zimmer verlassen, als Steves ,,Hey!“ ihn zurückhielt. Jess drehte sich zu ihm um.
,,Was ist eigentlich mit Patricia los?“
,,Was soll mir ihr sein?“ fragte Jess und blickte Steve dabei direkt an. Der Strahlemann, der Clown der ganzen Gruppe schien plötzlich ungewöhnlich ernst zu sein. Steve hatte Patricia zum ersten Mal bei ihrem richtigen Namen genannt und nicht bei irgendeinem bescheuerten Spitznamen.
,,Ach, komm schon! Ich bin nicht so blind wie die anderen.“ Anscheinend wurde selbst bewusst, dass der besorgte Freund nicht zu ihm passte, denn er fing an sich verlegen im Nacken zu kratzen. Die andere Hand schob er in die Tasche der lächerlichen, rosa Schürze. ,,Ich meine...“
,,Steve!“ Cecilia stand plötzlich im Türrahmen. ,,Hast du meine Uhr gesehen? Ich glaube, ich habe sie verloren.“
,,Verloren?“
,,Naja, das ist nicht so schlimm, schließlich war sie sowieso nichts Besonderes. Ich habe doch letztens diese Uhr gesehen,... glaubst du...?“
,,Wir werden sehen, Schätzchen!“ gab Steve zurück, ohne jedoch seinen Blick von Jess zu nehmen. ,,Wir werden sehen.“ Er verließ das Zimmer und als auch Jess auf den Gang hinausging, grinste Cecilia ihn an.
,,Was?“
,,Ach, gar nichts.“ Immer noch grinsend, wandte sie sich von ihm ab und ging die Treppe hinunter.

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Tja, Rory will halt nicht, was Marty will. Dass der das nicht mal langsam merkt, ist schon irgendwie komisch. Na ja, vielleicht will er es ja auch einfach nicht sehen.
Steves Frau Cecilia wirft also gegenüber Jess Fragen auf:
Hatten Patricia und Nathan was miteinander?
Was ist mit Nathans ominöser Verlobten passiert?
Hatte Patricia wirklich ihre Finger bei einer Intrige drin?
Was weiss Steve, das er nicht sagen will?
Fragen über Fragen, die sich vermutlich mit der Zeit lösen werden.
Bin schon gespannt auf den nächsten Teil Wink
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Danke katalin für dein FB :knuddel:
Ich weiß nicht, ob noch jemand Interesse daran hat weiter zu lesen, aber ich poste einfach mal einen neuen Teil:


Als Rory und Marty von ihrem Strandspaziergang zurückkamen, saßen die anderen bereits auf der Terrasse beim Frühstück.
,,Waren wir wirklich so lange unterwegs?“ wollte Rory wissen.
,,Anscheinend.“ Marty drückte ihr einen Kuss auf das Haar.
,,Guten Morgen.“ Samantha kam mit Mitch auf dem Arm auf sie zu. ,,Lisa ist oben bei Allie und dem Kindermädchen. Sie wollten unbedingt oben frühstücken und ich haben ihnen etwas hochgetragen. Ich wusste nicht, ob das okay für euch ist, darum...“
,,Natürlich ist das okay,“ sagte Marty sofort. ,,Ist doch schön, wenn sich die beiden verstehen, dann gefällt es Lisa vielleicht auch endlich besser hier.“
,,Gut, das wollte ich euch nur sagen. Setzt euch doch, wir haben schon ohne euch angefangen.“
,,Guten Morgen.“ Rory setzte sich neben Steve und während die anderen in Gespräche verwickelt waren, fragte sich Rory, nicht zum ersten Mal, wie sich diese Paare eigentlich gefunden hatten und was sie bewogen hatte zusammen zu bleiben.
Da war zum Beispiel Jess, der sich tatsächlich mit Cecilia unterhielt. Er redete zwar nicht viel, doch seine Antworten waren nicht unfreundlich.
Der Mann, den ich für den schweigsamsten aller Menschen hielt, hat sich verändert und bewiesen, dass er auch ganz normale Unterhaltungen führen kann. Man könnte sagen, er hat eine Wandlung in die richtige Richtung vollzogen, wenn da nicht die schwarzgelockte Frau neben ihm wäre. Wieso belastet er sich mit jemanden, der ihn an sein altes Ich erinnert? Hat ihm jemand geholfen und will er das jetzt gut machen, indem er selbst einen Menschen auf den richtigen Weg führt? Ausgerechnet er?
Oder auch Logan.
Der Mann, dem früher nichts wichtiger als Spaß, Geld und Frauen war, sitzt jetzt neben einer Frau, der nichts wichtiger scheint als ihre Familie und besonders ihre Kinder. Er hätte vermutlich jede Frau haben können, wieso hat er sich nur für sie entschieden? Gibt sie ihm Sicherheit?
Rorys Blick wanderte weiter zu Eveline, die ein paar Meter abseits stand und telefonierte.
Der Mann, der von Donna Reed schwärmte und sich eine perfekte harmonische Familie gewünscht hat, ist mit einer Frau verheiratet, die keinen Sinn für Familie hat. Statt mit ihrem Sohn zu reden, diskutiert sie lieber mit ihren Kollegen über die neuesten Aufträge und ignoriert das Betteln ihres Sohnes, doch endlich mal mit an den Strand zu kommen.
Hatte irgendjemand von ihnen das Leben bekommen, das sie sich früher erträumt hatten?
Vielleicht Steve. Ja vielleicht war Steve wirklich der einzige, der noch so war wie früher.

,,Josh, komme doch mal bitte her.“ Dean rief seinen Sohn, der um seine Mutter herumtanzte und sie mit Fragen bombardierte, während diese telefonierte.
,,Was ist denn, Dad?“
,,Lass doch deine Mutter bitte in Ruhe telefonieren.“
,,Aber sie hat mir gestern versprochen sie geht mit mir an den Strand und sie ist nicht mitgekommen... und heute hat sie wieder keine Zeit.“
,,Deine Mum muss viel arbeiten,“ erklärte Dean ihm.
,,Aber wir sind doch im Urlaub.“
,,Hör mal zu, ich wette deine Mutter findet heute schon die Zeit mit dir Schwimmen zu gehen.“
,,Glaubst du wirklich?“
Dean nickte und hoffte, er machte seinen Sohn keine falschen Hoffnungen.
,,Okay, ich gehe mal Allie suchen.“ Mit diesen Worten verschwand Josh ins Haus.
Dean blickte zu seiner Frau und plötzlich wanderten seine Gedanken sechs Jahre in die Vergangenheit.

September 2009
Dean & Eveline
Deans POV
,,Ich dachte, wir könnten heute ins Kino gehen und...“ Mit diesen Worten betrat er das Schlafzimmer, brach seinen Satz aber ab, als er seine Freundin mit angezogenen Beinen auf dem Bett sitzen saß. Die Augen waren vom Weinen geschwollenen, ihre Nase rot und sie hielt sich krampfhaft an einem Kissen fest. Ihre sonst immer zu einer perfekten frisierten Haaren, hingen nun zerzaust herunter. ,,Eveline, was ist los?“ Er setzte sich neben sie auf das Bett. Seine Freundin antwortete nicht, sondern fing nur wieder an zu weinen und ließ ihren Kopf an seine Schulter fallen.
,,Eve, komm schon, rede mit mir!“
Eveline richtete sich kurz auf, zog eine kleine Schachtel unter der Bettdecke hervor und warf sie quer durchs Zimmer. ,,Das ist los!“
Sein Blick folgte der Schachtel, die am Spiegel abprallte und dann vor dem Schrank zu Boden segelte. ,,Schwangerschaftstest?“ Er blickte wieder zu Eveline. ,,Du bist schwanger?“
Erst sagte sie gar nichts, dann kamen bruchweise Worte aus ihrem Mund. ,,Ich... das kann nicht sein... ich meine... was...“
,,Jetzt beruhige dich erstmal,“ flüsterte Dean ihr zu, zog sie noch enger an sich und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, die von den Tränen ganz nass waren. ,,So ein Test ist doch nicht hundertprozentig, oder?“
,,Ich war heute Mittag beim Arzt, nachdem ich gestern einen Test gemacht habe, der positiv war, heute morgen habe ich noch einen Test gemacht... und dann bin ich zum Arzt und er hat gesagt, dass...“ Die weiteren Worte gingen in ihrem Schluchzen unter.
,,Wir kriegen das schon hin,“ Er massierte ihre bebenden Schultern. ,,Du hättest es mir schon früher sagen sollen, dann wäre ich sofort nach Hause gekommen.“
,,Ich... ich kann das nicht...“
Er saß eine ganze Weile mit Eveline auf dem Bett, streichelte ihr über die Haare und hielt sie einfach nur fest, während ihre Tränen sein T-Shirt durchnässten. Als er schließlich merkte, dass sie sich langsam beruhigte, schob er sie etwas von sich, legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihm ins Gesicht sehen musste.
,,Sag mir... sag mir, was du gerade denkst.“
Eveline richtete sich auf und sah ihn nun ganz offen an. ,,Nein. Sag mir, was du denkst.“
,,Naja, ich denke...“ Dean griff nach ihrer Hand. ,,Ich weiß, das klingt komisch, es war nicht geplant, aber irgendwie freue ich mich darauf. Mir war klar, dass ich irgendwann Kinder haben will.“ Als er ihren überraschten Blick sah, fuhr er fort: ,,Du etwa nicht?“
,,Nein.“ Sie befreite ihre Hand aus seiner. ,,Ich bin kein Muttertyp. Ich meine, sieh mich an!“
,,Das tue ich und ich sehe nichts schlechtes.“
,,Darum geht es doch nicht. Ich habe mir vor ein paar Jahren geschworen, dass ich niemals ein Kind haben werde und ich habe meine Meinung nicht geändert.“ Wieder kämpfte sie gegen Tränen an, schaffte es aber nicht.
,,Was soll das heißen?“
,,Dean, das weißt du doch genau. Ich kann dieses Baby nicht bekommen.“
,,Du... du kannst das nicht einfach so entscheiden. Ich weiß, wir würden das alles schaffen.“ Er griff erneut nach ihrer Hand. ,,Unser Haus ist so gut wie fertig.“
,,Unser Haus?“ Sie lachte kurz unter Tränen auf. ,,Ich bin einfach in dein Leben hinein geschneit. Es ist nicht unser Haus, es war immer nur deins. Ich meine, es war nicht mein Plan für immer hierzubleiben, das war alles nicht so geplant.“
,,Na und?“
,,Was weißt du denn schon über mich?“
,,Deine Vergangenheit ist mir egal,“ antwortete Dean, sah jedoch wie Eveline den Kopf schüttelte.
,,Du verstehst nicht, dass ich dieses Baby nicht bekommen kann.“
,,Dann erkläre mir, warum.“
,,Das würdest es nicht verstehen. Du bist ein Mann, du...“
,,Möchtest du mit Lane reden? Oder mit meiner Mutter oder...?“
,,Dean,“ fiel sie ihm ins Wort. ,,Was habe ich mit deiner Mutter oder Lane schon gemeinsam? Sie leben schon immer in dieser Kleinstadt, haben ein nettes Häuschen und eine Familie. Was wissen sie schon von mir und meinem Leben? Was wissen sie davon, wie es ist, in der High Society auszuwachsen? Gar nichts!“
,,Was hat das mit deiner Familie zu tun?“ wollte Dean wissen. Eveline sprach so gut wie nie über ihre Familie. Er wusste nur, dass sie aus einer sehr reichen Familie stammte, mit der sie jedoch seit Jahren keinen Kontakt hatte.
,,Weißt du, was meine Eltern tun würden, wenn sie wüssten, dass ich in diesem Moment schwanger und unverheiratet in einer Kleinstadt in einer Zweizimmerwohnung sitze? Ich denke, sie würden sich umbringen, weil ich unsere Familienehre noch mehr beschmutzt habe als früher.“
,,Hast du nicht gesagt, dass du seit Jahren keinen Kontakt mehr mit ihnen hast? Was kümmerst du dich darum, was sie denken würden?“
,,Wie gesagt, du verstehst es nicht,“ gab Eveline zurück. ,,Das versteht niemand, der das nicht selber mitgemacht hat. Du kannst machen was du willst, deine Familie würde dir immer wieder verzeihen. Ich dagegen... bin seit meiner Geburt gebrandmarkt. Ich kann keinen Schritt tun, ohne mir vorzustellen, was meine Familie sagen würde, wenn sie davon wüssten.“
,,Wenn ich jemand kennen würde, die ähnliches erlebt hat wie du, würdest du mit ihr reden?“
,,Wen kennst du?“
,,Lass mich kurz telefonieren.“ Dean drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn, stand auf und wollte gerade das Schlafzimmer verlassen, als ihn Evelines Stimme zurückhielt.
,,Dean?“
,,Hm?“ Er drehte sich wieder zu ihr um. Sie hatte sich hingelegt und wischte mit einem Taschentuch über ihr Gesicht.
,,Wir werden nie die Bilderbuchfamilie sein, die du dir wünschst, Dean. Ich bin einfach nicht der Typ für Friede-Freude-Eierkuchen.“
Ohne zu antworten verließ Dean das Zimmer und griff zum Telefon.

Zwanzig Minuten später betrat Lorelai Gilmore das Zimmer. Dean stand etwas unsicher hinter ihr im Türrahmen.
,,Eveline, das ist Lorelai Gilmore. Du erinnerst dich?!“
Plötzlich setzte sich Eveline auf. ,,Ich denke, das ist keine gute Idee. Wir sollten...“
,,Hey, ich wette mit dir, dass ich im ,Ich bin die größte Enttäuschung meiner Familie´ -Spiel besser abschneide als du. Dean hat mir zwar kaum was erzählt, aber wenn es darum geht Fehler zu machen, bin ich die unangefochtene Meisterin. Also, Dean, lass uns Mädels mal alleine.“

*
Drei Stunden später stand Dean im Obergeschoss des neuen Hauses, als er plötzlich Schritte auf der Treppe hörte. ,,Hallo?“
,,Ich bin's nur.“ Eveline betrat das Zimmer. Sie trug eine Sonnenbrille, vermutlich um sich vor den neugierigen Blicken der Bewohner von Stars Hollow zu schützen, als sie von ihrer Wohnung aus quer durch die halbe Stadt gelaufen war.
,,Hey!“ Er ging auf sie zu, zögerte jedoch sie zu berühren und blieb etwa einen halben Meter vor ihr stehen. ,,Ist alles okay?“
Sie nickte und nahm ihre Sonnenbrille ab. ,,Ich denke schon. Irgendwie.“
,,Ich weiß... vielleicht hätte ich dich nicht einfach mit Lorelai allein lassen dürfen, schließlich kennst du sie kaum, aber ich dachte...“
,,Es ist okay,“ unterbrach Eveline ihn. ,,Wirklich.“ Sie legte ihre Arme um seinen Hals und als er sie näher an sich zog, hörte er sie plötzlich flüstern: ,,Heirate mich!“
,,Was?“ Er glaubte sich verhört zu machen.
Sie löste sich von ihm. ,,Ich möchte, dass wir heiraten. Ich werde das Baby behalten, wenn wir heiraten, aber wenn nicht, dann...“
,,Wieso ist dir das so wichtig? Wir sind zusammen, leben zusammen und heiraten können wir später doch noch immer?“ Dean ging das irgendwie alles zu schnell. Er erfuhr, dass er Vater wurde, dass Eveline das Baby gar nicht behalten wollte und kurz darauf, dass seine Freundin ihn heiraten wollte. Natürlich, ihm war klar, dass er irgendwann, in nicht allzu ferner Zeit heiraten wollte, aber er hatte es traditionell geplant: ER wollte den Antrag machen, wollte einen Ring kaufen und alles genau planen.
,,Schiebe es von mir aus auf meine Erziehung, aber ich möchte kein uneheliches Kind.“
,,Ist das wirklich der einzige Grund?“
,,Ich habe Angst, Dean. Ich habe verdammte Angst dieses Kind zu bekommen. Ich meine, wer weiß? Vielleicht hast du von heute auf morgen keine Lust mehr mit mir und dem Kind zusammen zu sein und wo soll ich dann hin?“
,,Du denkst, dass ich ein solcher Mensch bin?“
,,Nein.“ Eveline schüttelte den Kopf. ,,Aber ich bin nicht wie andere Frauen, die sich das alleine zutrauen. Ich bin nicht wie Lorelai Gilmore, die ihre Tochter mit 16 allein großzieht. ICH brauche diese Sicherheit, verstehst du? Ich habe schon einmal jemanden so sehr vertraut und er hat mich enttäuscht. Und ich werde nie vergessen, wie weh das getan hat.“
Dean fragte nicht nach, fragte nicht wer und wie ihr dieser Jemand damals weh getan hatte. Doch der Schmerz und die Angst in ihren Augen führten irgendwie dazu, dass er sie verstand und er wusste, er würde alles tun, um sich den Traum dieser kleinen Familie zu sichern. ,,Was hältst du von einer Winterhochzeit?“
,,Was?“ Eveline sah ihn überrascht an. ,,Du meinst...“
,,Naja, Herbst werden wir kaum noch schaffen, aber so eine Hochzeit im Schnee hat doch auch was, oder?“
,,Oh Dean.“ Sie lächelte, das erste Lächeln, das er an diesem Tag an ihr gesehen hatte. Doch plötzlich verfinsterte sich ihre Miene wieder. ,,Was wird deine Familie dazu sagen? Sie werden nicht begeistert sein.“
,,Ach, was,“ Dean winkte ab. ,,Sie werden sich freuen.“
,,Meinst du wirklich?“
,,Natürlich.“ Er zog sie an sich. Dass sich seine Familie wirklich richtig darüber freuen würde, glaubte er selbst nicht. Sie hatten nie wirklich verstanden, was er an Eveline fand, hatten kein Geheimnis darum gemacht, dass sie fanden, dass sie gar nicht zu ihm passte. Sie hätten sich eine bodenständigere, ,,normalere“ Frau für ihn gewünscht, so hatte sich seine Mutter einmal ausgedrückt. Doch sie mussten es akzeptieren, dass er Eveline heiraten würde. ,,Du weißt aber, dass es auch Nachteile hat, mich zu heiraten?“
,,Und welche?“
,,Es ist nun endlich auch dein Haus und ich sehe nicht ein, die ganze Arbeit allein zu machen,“ scherzte er. ,,Du wirst dir nun auch Gedanken darüber machen müssen, wie die Zimmer genau ausschauen sollen und...“
,,Ich habe eine super Idee für den Garten,“ sagte Eveline plötzlich ganz enthusiastisch. ,,Komm mit!“
,,Ich hätte nie gedacht, dass du dich für Pflanzen begeistern kannst.“
,,Es geht doch nicht um Pflanzen.“ Sie griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich. ,,Was würdest du von einem Pool halten?“
FLASHBA
CK ENDESmile

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Jaaa ein neuer Teil, aber er wirft mehr Fragen auf, als beantwortet werden... bitte schnell weiter schreiben
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Big Grin Wow, wie sich alle verändert haben, so erwachsen! Wink

Wieder ein schöner Teil, schreib bald weiter!! Ich kann gar nicht genug bekommen!

Liebe Grüße Sindy Cool
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Mal wieder ist es sehr lange her... mal gucken, ob noch jemand liest :o

Rory lag auf ihrem Handtuch am Strand und wollte eigentlich in ihrem Buch weiter lesen, doch die Sonne schien erbarmungslos vom Himmel und machte ihr ziemlich zu schaffen. Sie hatte zwar einen Sonnenschirm aufgestellt, doch die Hitze drückte auf ihren Kopf. Sie, die die meisten Tage in einem kühlen Büro saß, war diese Wärme einfach nicht gewohnt. Außerdem musste sie ein wachsames Auge auf Lisa haben, die nicht weit entfernt von ihr im Sand spielte. Marty war vor ein paar Minuten ins Wasser verschwunden und hatte sie gebeten auf Lisa aufzupassen.
,,Hey!“ Marty tauchte auf und ließ sich neben ihr nieder. ,,Alles okay bei dir?“ Er schüttelte seinen Kopf und spritze sie mit seinen feuchten Haaren nass.
Rory nickte und setzte sich auf. ,,Ich habe nur furchtbare Kopfschmerzen.“ Sie fasste sich an die Stirn. ,,Ich ertrage die Sonne wohl einfach nicht.“
,,Und wer sagt dir schon seit Ewigkeiten, dass du mehr nach draußen gehen sollst?“ Marty massierte ihre Stirn ein wenig, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn gab. ,,Nimm doch eine Aspirin und lege dich ein wenig hin.“
,,Das ist gar keine schlechte Idee.“ Rory erhob sich und zog sich ihr Strandkleid über. ,,Kommst du alleine klar?“
,,Natürlich. Lisa wollte sowieso rüber zu den anderen gehen und beim Bauen der Sandburg helfen.“ Marty deutete auf Allie und Josh, die gerade am Bauen einer riesigen Burg waren. ,,Und wenn du irgendetwas brauchst, lass es mich wissen.“
,,Werde ich.“ Rory gab ihm einen Kuss, bevor sie sich auf den Weg zum Haus machte.

Sie war gerade dabei auf der Terrasse ihre Sandalen von Sand zu befreien, als sie eine Stimme von rechts hörte.
,,Mrs Huntzberger?“
Sie drehte sich nach der Stimme um und sah Logan und Steve um einen roten, alten Sportwagen herumstehen. Steve winkte ihr zu und sie ging zu ihnen.
,,Na, was sagst du, Ace?“ wollte Logan wissen, während er den Wagen von allen Seiten fachmännisch begutachtete und das Cabrioverdeck hinunterzog.
,,Zu diesem Auto?“
,,Ja, Steves Dad hat es ihm vererbt und ich überlege es zu kaufen.“
,,Dieses Auto? Aber-“
,,Hey,“ fuhr Steve ihr ins Wort. ,,Sag nichts falsches! Die Chevrolet Corvette war einer der ersten amerikanischen Sportwagen und dieses Baby stammt aus den fünfziger Jahren.“
,,Na eben.“
,,Mit ein bisschen Pflege sieht sie sicher wieder super aus,“ meinte Logan.
,,Sie ist wirklich ein Goldstück.“ Steve strich liebevoll über das Auto.
Rory verdrehte bei dieser Geste die Augen. ,,Und wieso willst du es dann verkaufen?“
,,Ach, ich habe keine Zeit für sie. Sie braucht viel Pflege und Zeit und ich bin doch ein so schwer arbeitender Mann.“ Er zwinkerte in Rorys Richtung und warf dann Logan einen Schlüssel zu. ,,Viel Spaß beim Fahren, aber pass' gut auf sie auf.“ Steve ging richtig Haus davon.
,,Und?“ Logan sah Rory abwartend an und klimperte mit den Schlüsseln in der Hand.
,,Und was?“
,,Kommst du mit?“
,,Was?“ Rory lachte überrascht auf. Logan lud sie tatsächlich zu einer Probefahrt ein?
,,Lass uns eine kurze Spritztour machen.“ Er hielt die Beifahrertür auf und sah sie abwartend an.
,,Ich kann nicht.“ Sie schüttelte den Kopf und starrt auf ihre Füße.
,,Kannst du nicht oder willst du nicht?“
Sie sah wieder hoch, in seine Augen, die sie abwartend zu mustern schienen. Dann hob sie etwas verlegen ihre Schultern. ,,Beides?!“ Dann wanderte ihr Blick nach links, wo das Meer war.
,,Es ist wegen ihm, nicht wahr? Marty? Er möchte nicht, dass du Zeit mit mir verbringst.“
,,Das ist es nicht. Ich denke einfach nur, dass es keine Idee ist.“ Sie wusste selbst nicht, wieso sie das sagte. Vermutlich würde jetzt ein Spruch folgen, mit dem er ausdrückte, für wie unwiderstehlich er sich hielt. Als er jedoch schwieg, blickte sie ihm direkt ins Gesicht. Und da war es. Das Lächeln von früher. Das Lächeln, das seine Augen erreichte. Das Lächeln, mit dem er sie früher zu allem hatte überreden können, egal wie verrückt seine Vorschläge auch waren. Und es hatte den Anschein, als hätte sich das auch bis heute nicht geändert. Denn als Logan die Beifahrertür aufhielt und ihr ein ,,Komm schon, Ace!“ zuraunte, stieg sie tatsächlich ein. Sie machte es sich gerade auf dem Ledersitz bequem und legte den Sicherheitsgurt an, als sie Evelines Stimme hörte.
,,Logan, hey! Warte!“
Rory drehte sich um und sah Eveline winkend auf sie zukommen.
,,Was ist, Eveline?“ Logan setzte seine Sonnenbrille auf und drehte sich nicht zu Eveline um.
,,Ich dachte...“ Eveline ging zu Logan, der immer noch an der Beifahrertür stand. ,,Ich wollte mir dir etwas besprechen und...“
,,Und was?“ Logans Stimme klang nicht gerade freundlich, als er sich endlich ihr zuwandte.
,,Du weißt schon...“ Sie warf Rory einen abschätzenden Blick zu. ,,Etwas persönliches.“
,,Ich habe jetzt echt keine Zeit.“ Logan ging um das Auto herum und stieg ein.
,,Aber Logan, es ist wirklich wichtig.“ Eveline folgte ihm und legte eine Hand auf die Fahrertür, um ihn daran zu hindern weg zu fahren.
,,So wichtig kann es kaum sein,“ stöhnte Logan genervt auf. ,,Also lass uns jetzt bitte in Ruhe.“
,,Aber Logan!“ wiederholte Eveline aufdringlich, als er ihre Hand wegstieß und die Fahrertür schloss. ,,Wir müssen reden.“
,,Aber sicherlich nicht jetzt.“ Logan startete den Wagen und ließ Eveline einfach stehen. Er starrte während der ersten Minuten der Fahrt starr auf die Straße und Rory traute sich nicht etwas zu sagen. Erst als er wütend auf dem Lenkrad herum trommelte und sich mit einer Hand nervös durch die Haare fuhr, sagte Rory leise: ,,Und das... was war das?“
,,Du meinst Eveline?“ fragte Logan nach, ohne sie anzusehen.
,,Ja.“
,,Ach, sie ist... sie ist einfach...“ Er rang nach Worten, sagte dann aber einfach: ,,Ich habe keine Ahnung.“
***


Er wollte gerade die Türklinke herunterdrücken, als sein Blick zufällig auf den Boden und damit auf den weißen Umschlag fiel, der vor der Türe lag.
Er hob das blütenweiße Briefkuvert auf, öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Als er sich auf den Sessel sinken ließ und den Umschlag herumdrehte, sah er, dass in sehr kleiner Schrift sein Name darauf stand. Er riss ihn auf und hielt eine Sekunde später zwei Bilder in der Hand. Es waren keine richtigen Fotos, die Bilder waren mit einem Drucker auf normales Papier gedruckt worden. Trotz der nicht so guten Qualität konnte man zweifellos erkennen, wer auf den Bildern abgebildet war. Auf dem einen lag Eveline im Bikini und mit Sonnenbrille auf einem Handtuch am Meer und sonnte sich, auf dem anderen war sie in inniger Umarmung mit Logan zu sehen. Beide standen bis zu den Knien im Wasser, sie hatte ihre Hände auf seine Schultern gelegt, er hielt sie mit beiden Armen fest. Er drehte das Papier um und auf der Rückseite stand: ,,Ich dachte, du solltest wissen, was deine Frau so treibt, wenn sie „arbeitet“.“
,,Dean!“ Plötzlich ging die Türe auf und Eveline trat herein. ,,Da bist du ja. Ich dachte, dass...“ Sie brach ab, als sie Deans Blick bemerkte. ,,Was ist los?“ Sie ging auf ihn zu, ließ sich auf seinem Schoß nieder und nahm ihre Sonnenbrille ab. ,,Wo ist Josh?“
,,Bei Samantha am Strand.“ Dean sah sie nicht an.
,,Achso gut.“ Als sie ihn küssen wollte und er sich abwandte, musterte sie ihn. ,,Stimmt irgendetwas nicht?“
Schweigend hielt Dean ihr die Bilder unter die Nase. Er sah, wie sie beim ersten Bild schluckte. ,,Na und? Ich bin kurz an den Strand gegangen, ich habe eine kleine Pause gebraucht,“ rechtfertigte sich Eveline, doch als er ihr das zweite Bild entgegen hielt, sah er, wie sie blass wurde.
,,Dean, ich... ich kann dir das erklären.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Er schob sie von sich, um aufzustehen, doch sie hielt ihn am Arm zurück. ,,Wir haben uns zufällig am Strand getroffen. Das war's.“
,,Für mich sieht das nicht wie eine ,zufällige´.“ Er hob ironisch die Augenbrauen. ,,Begegnung aus.“ Er schob sie erneut von sich und stand auf.
,,Was soll das heißen?“
,,Zeig dieses Bild anderen Leute. Ich wette die Mehrheit würde euch für ein frisch verliebtes Paar halten.“
,,Es ist mir egal, was andere denken.“
,,Achso. Ist es dir auch egal, was ich denke?“ Seine Stimme wurde lauter als beabsichtigt.
,,Was denkst du denn?“ fragte Eveline, nun mit provozierender Stimme.
,,Ich denke, dass es furchtbar ist, dass dein Sohn dich anbettelt und du trotzdem keine Lust hast mit ihm etwas zu unternehmen, während du für deine alten Collegefreunde sofort alle Zeit der Welt hast.“
,,Ich bin schließlich hierher gefahren, um sie wiederzusehen. Das weißt du.“
,,Ja, das weiß ich, aber ich dachte, es soll auch ein Familienurlaub werden. Und es ist auch interessant, dass du anscheinend nur an diesem einen ´Collegefreund´ Interesse hast.“
,,Dean, hör zu. Ich habe keine Lust zu streiten. Vielleicht war es falsch, dass ich mit Logan darüber geredet habe, aber...“
,,Worüber habt Ihr geredet?“
,,Über...“ Eveline ging zum Bett und setzte sich. ,,Über uns.“
,,Über uns?“ fragte Dean und lehnte sich an die Wand gegenüber des Bettes. ,,Über dich und mich oder...“
,,Ich möchte ein Baby,“ fiel ihm Eveline ins Wort.

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