If you could go back...

Zitat: Mal wieder ist es sehr lange her... mal gucken, ob noch jemand liest :o
Klar lese ichs noch Big Grin

Zitat: Sie wusste selbst nicht, wieso sie das sagte. Vermutlich würde jetzt ein Spruch folgen, mit dem er ausdrückte, für wie unwiderstehlich er sich hielt. Als er jedoch schwieg, blickte sie ihm direkt ins Gesicht. Und da war es. Das Lächeln von früher. Das Lächeln, das seine Augen erreichte. Das Lächeln, mit dem er sie früher zu allem hatte überreden können, egal wie verrückt seine Vorschläge auch waren. Und es hatte den Anschein, als hätte sich das auch bis heute nicht geändert. Denn als Logan die Beifahrertür aufhielt und ihr ein ,,Komm schon, Ace!“ zuraunte, stieg sie tatsächlich ein. Sie machte es sich gerade auf dem Ledersitz bequem und legte den Sicherheitsgurt an, als sie Evelines Stimme hörte.
Tja, so eine Wirkung verliert man wohl nicht so schnell.

Zitat: ,,Was ist, Eveline?“ Logan setzte seine Sonnenbrille auf und drehte sich nicht zu Eveline um.
,,Ich dachte...“ Eveline ging zu Logan, der immer noch an der Beifahrertür stand. ,,Ich wollte mir dir etwas besprechen und...“
,,Und was?“ Logans Stimme klang nicht gerade freundlich, als er sich endlich ihr zuwandte.
,,Du weißt schon...“ Sie warf Rory einen abschätzenden Blick zu. ,,Etwas persönliches.“
,,Ich habe jetzt echt keine Zeit.“ Logan ging um das Auto herum und stieg ein.
,,Aber Logan, es ist wirklich wichtig.“ Eveline folgte ihm und legte eine Hand auf die Fahrertür, um ihn daran zu hindern weg zu fahren.
,,So wichtig kann es kaum sein,“ stöhnte Logan genervt auf. ,,Also lass uns jetzt bitte in Ruhe.“
Total fies von Logan, Eveline einfach so abzuwürgen.
Was sie wohl mit ihm besprechen wollte?


Zitat: Trotz der nicht so guten Qualität konnte man zweifellos erkennen, wer auf den Bildern abgebildet war. Auf dem einen lag Eveline im Bikini und mit Sonnenbrille auf einem Handtuch am Meer und sonnte sich, auf dem anderen war sie in inniger Umarmung mit Logan zu sehen. Beide standen bis zu den Knien im Wasser, sie hatte ihre Hände auf seine Schultern gelegt, er hielt sie mit beiden Armen fest. Er drehte das Papier um und auf der Rückseite stand: ,,Ich dachte, du solltest wissen, was deine Frau so treibt, wenn sie „arbeitet“.“
Uiuiui. Kein Wunder ist Dean sauer.

Ob Eveline jetzt wirklich noch ein Kind will? Oder ist das bloss ein Ablenkungsmanöver?
Wir werdens wohl in einem der nächsten Teile erfahren Wink
Also schreib bitte schnell weiter.
War toll, mal wieder was von dir zu lesen Smile
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Danke, katalin, für dein FB. Freut mich, dass du noch liest Smile

,Und? Bereust du es mitgekommen zu sein?“ fragte Logan. Er musste schreien, damit Rory ihn trotz des Fahrwindes verstehen konnte.
Statt einer Antwort schüttelte sie nur den Kopf. Ihr gefiel die Fahrt, auch wenn sie und Logan sich kaum unterhalten hatten. Sie hatte sich zurück gelehnt und die Augen geschlossen und genoss wie der Wind durch ihre Haare und das Gesicht strich. Jetzt richtete sie sich auf und sah aus den Augenwinkeln wie Logan sie durch die Gläser seiner Sonnenbrille anstarrte.
,,Solltest du nicht lieber auf die Straße blicken?“
Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er seinen Blick zurück auf die Straße richtete. ,,Da hast du wahrscheinlich recht.“
Wieder schwiegen sie eine Weile, bis sie in der Stadt angekommen waren und Logan rechts ranfuhr.
,,Wieso hältst du an?“
,,Wir sollten einen Kaffee trinken,“ sagte Logan, als er ausstieg und um das Auto herumging.
Rory sah sich das Café, vor dem er geparkt hatte, genauer an. Es schien ziemlich nobel zu sein und als sie an sich selbst hinunter blickte, wusste sie, dass sie für einen solchen Cafébesuch nicht richtig gekleidet war.
,,Ich dachte, wir machen nur eine Spritztour. Wir sollten zurück.“
,,Ach, komm schon, wir bleiben nicht lange.“
,,Nein.“
,,Okay, was ist der echte Grund?“
,,Siehst du das nicht?“ wollte Rory wissen. ,,Ich trage FlipFlops und ein Strandkleid und du willst mich in ein
Café einladen, in dem das Stück Kuchen wahrscheinlich hundert Dollar kostet.“
,,Ich bin auch nicht besonders gut angezogen, ist doch egal.“
Sie ließ ihren Blick von seinen Haaren bis zu seinen Schuhen schweifen. Obwohl er leger angezogen war, wirkte er in seinen weißen Hosen, dem schwarzen Polohemd und seiner Sonnenbrille immer noch wie ein Model aus einem Golfmagazin. ,,Ach, komm, Logan. Du siehst gut aus.“ Als er sie lachend ansah, sagte sie: ,,Was?“
,,Du hast zugegeben, dass ich gut aussehe.“
Rory verdrehte die Augen. ,,Los, steig wieder ein!“
,,Ich bin gleich wieder da“, sagte Logan, verschwand im Café und als er ein paar Minuten später wieder zurückkam, hatte er zwei Kaffeebecher und eine Tüte in der Hand. ,,Bitte schön!“ Er reichte ihr beides und stieg wieder ins Auto. ,,Ich dachte, wir könnten ein kleines Picknick veranstalten.“
,,Ein Picknick?“
,,Naja, ein Stückchen außerhalb gibt es einen schönen Platz, nicht weit vom Meer entfernt. Ich denke, dafür bist du genau richtig angezogen. Einverstanden?“
Rory zögerte, dachte kurz an Marty, stimmte dann aber zu. ,,Einverstanden.“


***
,,Was?“ Dean starrte seine Frau ungläubig an.
,,Ich möchte ein Baby“, wiederholte Eveline und erhob sich vom Bett. Sie spielte nervös mit ihren Fingern herum, während sie ihn anlächelte. ,,Ich glaube, es wäre eine gute Idee.“
,,Wie bitte?“
,,Naja“, Eveline hob die Schultern. ,,Für Josh wäre es doch gut, kein Einzelkind zu sein.“
,,Meinst du das ernst?“
,,Er würde sich sicher über einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester freuen. Ja, ich weiß, sein Geschwisterchen wäre ein paar Jahre jünger, aber...“ Evelne sah Dean abwartend an. ,,Was sagst du?“
,,Das ist echt dein Ernst.“ Immer noch ungläubig schüttelte Dean den Kopf. Die Worte, die sie sagte, waren die ganz gleichen, die er schon sooft benutzt hatte. Er hatte sich immer ein zweites Kind gewünscht, doch Eveline hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie von dieser Idee nichts hielt.
,,Ich dachte ehrlich gesagt, du würdest dich darüber freuen?! Ich höre schließlich ständig von dir ,,Eve, warum möchtest du kein weiteres Kind?“ und jetzt?“
,,Was und jetzt?“
,,Jetzt solltest du dich darüber freuen. Oder hast du vergessen, wie sehr du dir ein zweites Kind gewünscht hast?“
,,Nein, aber ich habe auch nicht vergessen, wie du darauf reagiert hast. Wie war das doch gleich?“ Dean tat so, als würde er nachdenken. ,,Achja, du sagtest „Lieber würde ich mich umbringen“. Erinnerst du dich daran?“
,,Deine Mutter hatte mich provoziert. Außerdem ist das schon lange her.“
,,Das ist höchstens ein paar Monate her“, widersprach Dean. ,,Und außerdem geht es gar nicht um diesen Abend, sondern...“


Flashback
Dean & Eveline, Januar 2015
,,Wer passt gleich wieder auf Josh auf?“ fragte Deans Mutter, während Clara den Tisch abräumte.
Dean verdrehte die Augen. Sie hatten vorher ausführlich erklärt, wieso sie Josh nicht mitgebracht hatten und, dass er bei Lane war. Er und Eveline waren bei seiner Familie zum Abendessen eingeladen worden und da es nicht oft vorkam, dass Eveline zustimmte, hatte er gehofft, dass der Abend entspannt ablaufen würde. Doch da hatte er sich wohl getäuscht. Seine Mutter benahm sich Eveline gegenüber zwar höflich, doch das Essen war eher schweigsam und nur mit etwas Smalltalk verlaufen. ,,Er übernachtet bei Ben.“
,,Es ist schade, dass ihr ihn nicht mitgebracht habt.“
,,Wir wollen ja nachher noch nach Hartford und...“ erklärte Eveline.
,,Naja, es ist ein Familienessen und da sollte mein Enkel eigentlich nicht fehlen,“ fiel Deans Mutter ihr ins Wort.
,,Du siehst ihn doch oft“, sagte Dean.
,,Aber das ist nicht das gleiche. Wenn ich euch zu einem Familienessen einlade, erwarte ich eigentlich schon, dass alle kommen. Clara hat schließlich sogar Adam mitgebracht und sie kennen sich erst seit kurzem. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass Josh mitkommt. Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr ihn abschiebt, nur um einen Abend für euch zu haben.“
,,Mum, bitte!“ Dean und Eveline hatten die letzten Monate kaum Zeit füreinander gehabt und als Dean vorschlug, dass sie nach dem Essen bei seinen Eltern noch was zu zweit unternehmen sollten, hatte sie zögernd zugestimmt. Als sich Lane bereit erklärt hatte, auf Josh aufzupassen, hatte er sogar das Gefühl gehabt, dass sich seine Frau auf den Abend freute. Er hoffte jetzt nur, dass seine Mutter das nicht zerstörte.
,,Was denn?“
,,Ich glaube nicht, dass wir Josh ,,abschieben“, nur weil er einmal bei einem Freund übernachtet, Mrs Forester“, erklärte Eveline höflich, aber bestimmt. Obwohl sie seit fünf Jahren verheiratet waren, nannte sie Deans Mutter nicht beim Vornamen.
,,Wenn es nur dieses einmal wäre“, murmelte Mrs Forester leise, aber doch so laut, dass Eveline es hörte.
,,Wie bitte?“ fragte sie nach.
,,Kommt schon. Streitet doch nicht“, bat Deans Vater jetzt. Er hatte den ganzen Abend nicht viel geredet und sich nur ein wenig mit Adam, dem neuen Freund seiner Tochter, unterhalten. Clara kam aus der Küche zurück und servierte Kuchen.
,,Naja, dann lasst uns von was anderes reden“, schlug Mrs Forester vor. ,,Ich habe gestern Lane und Zach getroffen, sie scheinen sich wirklich auf das Baby zu freuen.“
,,Ja, natürlich“, meinte Eveline, während sie begann ihren Kuchen mit der Gabel zu zerstückeln.
,,Da habe ich mich gefragt, wie es bei euch so aussieht mit der Familienplanung?“
,,Mum, ich glaube, darüber sollten wir nicht reden. Das ist eine Sache zwischen Eveline und mir.“
,,Aber natürlich“, stimmte seine Mutter ihm zu, bevor sie fortfuhr. ,,Ich frage mich halt nur... Ihr werdet ja auch nicht jünger. Eveline ist schließlich auch schon über dreißig.“
,,Wow, danke, dass Sie das bemerkt haben. Das ist ja wirklich alt. Ich sollte langsam über meine Rente nachdenken, meinen Sie nicht?“
,,Du brauchst nicht unverschämt zu werden. Das war eine ganz normale Frage,“ meinte Mrs Forester.
,,Mum, wir sollten jetzt wirklich das Thema wechseln“, schlug Dean vor, während er beobachtete, wie seine Schwester nach der Hand ihres Freundes griff und gemeinsam mit ihm den Raum verließ. ,,Dad, wie läuft es bei dir in der Arbeit?“
,,Wenn es eine ganz normale Frage gewesen wäre, hätte ich nicht unverschämt werden müssen,“ sagte Eveline. ,,Was erwarten Sie eigentlich von mir?“
,,Du weißt nicht, was du redest. Es war eine ganz normale Frage. Die Frage hat sich mir halt aufgedrängt, als ich erfahren habe, dass Lane schwanger ist. Es könnte ja sein, dass Ihr auch darüber nachdenkt.“
,,Tun wir aber nicht“, verkündigte Eveline.
,,Solltet Ihr aber.“
,,Achja? Und wieso?“
,,Schatz, komm, lass uns gehen.“ Dean griff nach der Hand seiner Frau und stand auf. ,,Rege dich bitte nicht auf.“
,,Setz dich“, fuhr ihn Eveline an. ,,Ich weiß nicht, wieso wie jetzt gehen sollen. Ich habe das Gefühl, deine Mutter hat uns noch was zu sagen.“
Widerstrebend ließ sich Dean wieder nieder, während sein Vater sich entschuldigte, aufstand und das Wohnzimmer verließ. Jetzt war er mit seiner Mutter und seiner Frau alleine im Raum und er wusste, dass es nicht gut ausgehen würden. Zu lange hatten sich die Emotionen der beiden aufgestaut. Zu lange hatten sie nichts gesagt. Sie redeten nicht oft miteinander, meistens trafen sie sich nur kurz, wenn seine Mutter vorbei kam, um ihren Enkel zu sehen oder abzuholen. Dabei redeten sie jedoch nur das Nötigste, doch die Spannungen waren immer spürbar gewesen.
,,Also, Mrs Forester, was möchten Sie mir sagen? Dass Josh unbedingt ein Geschwisterchen braucht, weil es für Kinder nicht gut ist, als Einzelkind aufzuwachsen?“
,,Ja, zum Beispiel.“
,,Ich bin als Einzelkind groß geworden und mir hat es nicht geschadet.“
,,Das erklärt einiges“, sagte Mrs Forester.
,,Wie bitte?“ Eveline stieß ihren Stuhl zurück und sprang auf. ,,Wissen Sie was? Ich habe Neuigkeiten für Sie. Egal, was Sie sagen, egal, was sie sich wünschen: Wir werden kein weiteres Kind bekommen. Weder jetzt noch in Zukunft. Ich brauche kein weiteres Kind, um zu zeigen, dass ich etwas drauf habe. Ich definiere mich nicht über meine Kinder. Ich lebe nicht mehr im 19. Jahrhundert. Ich habe einen Job, der mich ausfüllt. Selbst wenn ich kein Kind gehabt hätte, wäre ich glücklich geworden.“
,,Oh ja, das glaube ich dir. Wie viel Zeit verbringst du eigentlich mit deinem Sohn?“
,,Lass uns jetzt endlich gehen.“ Dean stand neben seiner Frau und umgriff ihren Arm. ,,Es reicht wirklich, Mum.“
,,Ich habe gar nichts gemacht“, versuchte sich Mrs Forester zu verteidigen.
,,Ich denke nicht, dass Sie Josh noch sooft sehen sollten“, sagte Eveline, während sie Deans Hand abschüttelte und ihre Schwiegermutter hasserfüllt ansah. ,,Ich glaube, es ist besser, wenn er mehr Zeit mit seiner Mutter verbringt.“
,,Was habe ich dir eigentlich getan? Freue dich doch lieber darüber, dass ich dich als Schwiegertochter so akzeptiere, dass ich mir wünsche, dass Ihr noch ein Kind bekommt. Ich würde mir einfach ein weiteres Enkelkind wünschen, das ist alles.“
,,Sie haben mich nie als Schwiegertochter akzeptiert. Glauben Sie, ich bin dumm? Sie haben sich immer eine liebe und nette Schwiegertochter gewünscht, die die ganze Zeit bei Ihnen Zuhause sitzt und sich mit Ihnen über die Kinder und den Haushalt unterhält. Doch ich bin kein schlechter Mensch, nur weil ich anders bin und meinen Job liebe. Ich bin auch nicht schlecht, weil ich auf keinen Fall mehr Kinder möchte.“
,,Du kannst doch gar nicht wissen, ob du nicht doch noch irgendwann Kinder möchtest.“
,,Oh doch, das kann ich. Ich würde mich lieber umbringen, als nochmal irgendwann ein Kind zu bekommen. Es ist nicht mein Leben und Sie sollten endlich tolerieren, dass nicht jeder ein so langweiliges Leben führen möchte wie Sie.“
,,Wenn ich so darüber nachdenke,ist es wirklich besser, wenn du keine Kinder mehr bekommst. Du wolltest ja nicht mal das erste und wenn ich so darüber nachdenke, wäre es vielleicht besser gewesen...“
,,Könnt Ihr beide mal bitte aufhören?!“ Deans Stimme war jetzt laut. Es war ein letzter verzweifelter Versuch, die beiden Frauen zum Aufhören zu bringen. Er wollte endlich mit seiner Frau das Haus verlassen. Doch diese machte keine Anstalten.
,,Was wollen Sie damit sagen? Dass ich eine schlechte Mutter bin?“
,,Vielleicht war dein erster Gedanke damals richtig, als du dachtest, du wärst keine gute Mutter. Mein Gott, du hast sogar darüber nachgedacht das Baby abzutreiben“, warf Mrs Forester Eveline vor. ,,Und nur weil Dean dich geheiratet hat...“
,,Sie haben kein Recht über mich zu urteilen“, sagte Eveline und ihre Stimme versagte fast. Dean sah wie ihre Hände zitterten. ,,Sie haben absolut kein Recht, sich in mein Leben einzumischen.“
,,Es geht um das Leben meines Enkels, also geht es mich doch was an. Wenn es nach dir gegangen wäre, wäre er nicht mal geboren worden.“
,,Halten Sie einfach den Mund!“ schrie Eveline, bevor sie aus dem Zimmer stürmte und kurz darauf hörte Dean die Haustüre zuknallen.
,,Vielen Dank, Mum“, sagte Dean sarkastisch, bevor er sich seine Jacke schnappte und ebenfalls das Haus seiner Eltern verließ.

(Flashback Fortsetzung folgt)

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Zitat: Danke, katalin, für dein FB. Freut mich, dass du noch liest Smile
Freut mich, dass du gleich wieder weitergepostet hast Big Grin

Tja, Logan ist immernoch in Rory verliebt, so wies aussieht...
Zitat: ,,Ach, komm, Logan. Du siehst gut aus.“ Als er sie lachend ansah, sagte sie: ,,Was?“
,,Du hast zugegeben, dass ich gut aussehe.“
Rory verdrehte die Augen.
... und sie wohl auch in ihn.
Nett, wie er für Rory im Café Kaffe und Kuchen besorgt.


Zitat:,,Aber das ist nicht das gleiche. Wenn ich euch zu einem Familienessen einlade, erwarte ich eigentlich schon, dass alle kommen. Clara hat schließlich sogar Adam mitgebracht und sie kennen sich erst seit kurzem. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass Josh mitkommt. Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr ihn abschiebt, nur um einen Abend für euch zu haben.“

Sie benimmt sich ja wie Emily Gilmore Rolleyes

Zitat:,,Ich glaube nicht, dass wir Josh ,,abschieben“, nur weil er einmal bei einem Freund übernachtet, Mrs Forester“, erklärte Eveline höflich, aber bestimmt. Obwohl sie seit fünf Jahren verheiratet waren, nannte sie Deans Mutter nicht beim Vornamen.
,,Wenn es nur dieses einmal wäre“, murmelte Mrs Forester leise, aber doch so laut, dass Eveline es hörte.

Tja, das sagt wohl alles zum Verhältnis zwischen Eveline und ihrer Schwiegermutter.


Zitat:[I],,Da habe ich mich gefragt, wie es bei euch so aussieht mit der Familienplanung?“
,,Mum, ich glaube, darüber sollten wir nicht reden. Das ist eine Sache zwischen Eveline und mir.“
,,Aber natürlich“, stimmte seine Mutter ihm zu, bevor sie fortfuhr. ,,Ich frage mich halt nur... Ihr werdet ja auch nicht jünger. Eveline ist schließlich auch schon über dreißig.“
,,Wow, danke, dass Sie das bemerkt haben. Das ist ja wirklich alt. Ich sollte langsam über meine Rente nachdenken, meinen Sie nicht?“
,,Du brauchst nicht unverschämt zu werden. Das war eine ganz normale Frage,“ meinte Mrs Forester.
[/I]
Ist ja echt nicht grad ne Frage, die man einfach so stellt...

Zitat:[I]Sie redeten nicht oft miteinander, meistens trafen sie sich nur kurz, wenn seine Mutter vorbei kam, um ihren Enkel zu sehen oder abzuholen. Dabei redeten sie jedoch nur das Nötigste, doch die Spannungen waren immer spürbar gewesen.
[/I]
Nicht gut Sad

Zitat:[I],,Ich bin als Einzelkind groß geworden und mir hat es nicht geschadet.“
,,Das erklärt einiges“, sagte Mrs Forester.
[/I]
Fies Mad

Zitat: [I],,Wissen Sie was? Ich habe Neuigkeiten für Sie. Egal, was Sie sagen, egal, was sie sich wünschen: Wir werden kein weiteres Kind bekommen. Weder jetzt noch in Zukunft. Ich brauche kein weiteres Kind, um zu zeigen, dass ich etwas drauf habe. Ich definiere mich nicht über meine Kinder. Ich lebe nicht mehr im 19. Jahrhundert. Ich habe einen Job, der mich ausfüllt. Selbst wenn ich kein Kind gehabt hätte, wäre ich glücklich geworden.“
[/I]
Tja, da war sie sich ja noch sicher.

Zitat:[I],,Du kannst doch gar nicht wissen, ob du nicht doch noch irgendwann Kinder möchtest.“
,,Oh doch, das kann ich. Ich würde mich lieber umbringen, als nochmal irgendwann ein Kind zu bekommen. Es ist nicht mein Leben und Sie sollten endlich tolerieren, dass nicht jeder ein so langweiliges Leben führen möchte wie Sie.“
,,Wenn ich so darüber nachdenke,ist es wirklich besser, wenn du keine Kinder mehr bekommst. Du wolltest ja nicht mal das erste und wenn ich so darüber nachdenke, wäre es vielleicht besser gewesen...“
[/I]
Das sollte Josh besser niemals erfahren!

Verständlich, dass Dean nicht wirklich glauben kann, das Eveline ein zweites Kind haben will. Sie sollte sich vielleicht erstmal ein bisschen mehr ums erste kümmern, oder nicht?
Was sie wohl zur Meinungsänderung bewogen hat?

Ich würd mich über einen baldigen neuen Teil freuen Wink
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katalin schrieb:Klar lese ichs nochBig Grin

Ich lese es erst seit heute und bin begeistert Smile auch wenn ich total verwirrt bin und mein Gehirn schon einige Knoten entwirren musste!! Hoffe, es geht bald weiter!
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@katalin: Vielen vielen Dank :knuddel:
@nola: Schön, dass dir meine FF gefällt. So langsam aber sicher werden die Knoten sicher weniger werden^^

Und wieder ein Teilchen, weil ich im Moment frei habe und die Zeit nutze Wink

(Flashback Fortsetzung)
,,Eveline, warte!“ rief Dean, während er seiner Frau nachlief. Endlich hatte er sie eingeholt und umfasste ihre Schulter. ,,Unser Auto steht vor dem Haus meiner Eltern, falls du das vergessen hast.“ Er versuchte zu lächeln, was ihm aber eindeutig misslang. ,,Nur weil der Abend schlecht angefangen hat...“
,,Schlecht? Es war eine einzige Katastrophe.“
,,Aber das heißt doch nicht, dass er so enden muss. Lass' uns nach Hartford fahren, ins Kino gehen,... was auch immer du willst.“ Er hatte beide Hände auf ihre Schultern gelegt und suchte ihren Blick. ,,Was sagst du?“
,,Nein, danke.“
,,Was meine Mutter gesagt hat, war furchtbar, aber wir hatten uns doch so auf den Abend gefreut. Lassen wir uns doch den Abend nicht verderben.“
,,Du hast dich gefreut.“
,,Wie bitte?“ fragte Dean nach.
,,Du hast dich gefreut. Für mich war es nichts als eine weitere Verpflichtung“, entgegnete Eveline und schob seine Hände von ihren Schultern. ,,Und damit meine ich nicht nur das Essen bei deinen Eltern.“ Sie drehte sich um und machte sich auf dem Heimweg, während Dean verletzt zurückblieb.

Als er ein paar Minuten später das Auto vor ihrem Haus zum Stehen brachte und ausstieg, sah er, dass Eveline keineswegs schon ins Hause gegangen, sondern stattdessen vor dem Nachbarshaus stand. Er ging hinüber und sah, wie Eveline nun vor der Haustür stand und immer wieder auf den Klingelknopf drückte.
,,Was machst du da?“ wollte Dean wissen, als sich die Tür öffnete und Lane im Morgenmantel erschien.
,,Hallo? Ähm... hatten wir nicht ausgemacht, dass Josh heute Nacht hier bleibt?“ fragte Lane verwirrt.
,,Wir haben es uns anders überlegt. Hol' ihn bitte“, sagte Eveline bestimmend.
,,Aber er schläft doch schon längst.“
,,Na und? Er sollte lieber Zuhause schlafen.“
,,Eveline, bitte“, versuchte Dean sie zu beruhigen. ,,Er kann morgen, sobald er aufwacht, nach Hause kommen.“
,,Nein, er kommt jetzt mit“, widersprach Eveline jetzt mit lauterer Stimme. ,,Ich lass' mir von deiner Mutter doch nicht sagen, dass ich eine schlechte Mutter bin und mein Kind abschiebe.“
,,Muss ich das verstehen?“ fragte Lane, immer noch verwirrt.
,,Nein, musst du nicht. Aber hole jetzt bitte meinen Sohn.“
Lane wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als plötzlich Josh die Treppe hinunter kam. ,,Mummy?“, fragte er leise, während er sich über die Augen rieb. ,,Was ist los? Muss ich nach Hause?“
Eveline warf nur einen Blick auf ihren Sohn, dann drehte sie sich um und ging ohne ein weiteres Wort nach Hause.
,,Dad? Soll ich jetzt mit nach Hause kommen oder nicht?“
,,Nein, nein, wir wollten nur schauen, ob alles in Ordnung bei euch ist. Du darfst natürlich hier bleiben, wenn du möchtest.“
Josh gähnte. ,,Dann gehe ich wieder schlafen.“ Josh ging wieder die Treppe hinauf.
,,Möchtest du reinkommen?“ fragte Lane. ,,Zach ist noch nicht Zuhause und ich langweile mich.“
,,Ich sollte besser nach Eveline sehen.“
,,Nur für ein paar Minuten“, bat Lane, trat zur Seite und wartete bis Dean das Haus betreten hatte. Dann schloss sie die Haustür und ging mit Dean in die Küche, wo sie sich an den Tisch setzten.
,,Willst du mir erzählen, was dieser Überfall gerade eben zu bedeuten hatte?“
,,Ich habe keine Ahnung.“ Dean schüttelte den Kopf, erzählte Lane dann aber kurz, was bei seinen Eltern vorgefallen war.
,,Wow, deine Mutter war wohl wieder in Bestform.“
,,Ich frage mich echt, was sie veranlasst hat, so mit Eveline zu reden. Ich meine, sie waren nie die besten Freundinnen und es lag immer eine gewisse Spannung zwischen ihnen. Aber eine Diskussion über dieses Thema war echt unangebracht.“
,,Deine Mutter will einfach nur das Beste für dich“, meinte Lane.
,,Ist das dein Ernst? Und deshalb greift sie meine Frau an? Wenn sie das Beste für mich möchte, dann sollte sie...“ Als er bemerkte, dass Lane ihren Blick abwandte, hielt er inne. ,,Was?“
,,Es ist nichts, nur...“
,,Was?“
Lane seufzte. ,,Deine Mutter hat doch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie Eveline nicht für die Richtige an deiner Seite hält.“
,,Sie sollte sie aber akzeptieren. Ich habe sie schließlich geheiratet.“ Wie um es zu beweisen, hielt er seine Hand mit dem Ehering hoch.
,,Du darfst aber nicht vergessen, dass Eveline es einem nicht gerade leicht macht sie zu akzeptieren.“
,,Was meinst du damit?“
,,Sie scheint sich für nichts so wirklich zu interessieren. Ich meine, komm schon, Dean. Wir sind Nachbarn, wir haben Kinder im gleichen Alter, die ständig zusammenhängen... aber hat Eveline mich auch nur einmal besucht? Und wenn ich zu euch rüber komme, wirkt sie immer so beschäftigt, dass man das Gefühl hat zu stören. Verstehst du jetzt, wie ich es meine? Und deine Mutter hat sie wahrscheinlich das gleiche Gefühl.“
,,Aber nur weil sie anders ist, bedeutet das doch nicht, dass sie ein schlechter Mensch ist“, verteidigte Dean seine Frau.
,,Das hat auch keiner bedeutet. Sie ist nur nicht die Art Frau, die sich deine Mutter für dich gewünscht hat. Und ganz ehrlich, ich hätte mir auch jemanden anderen für dich vorgestellt“, gab Lane zu.
,,Und wie habt Ihr euch die perfekte Frau für mich vorgestellt?“, wollte Dean mit etwas ironischem Unterton in der Stimme wissen.
,,Du bist ein Familienmensch, Dean. Und ich hätte mir einfach gewünscht, dass du eine Frau findest, die dir ähnlicher ist. Das ist alles. Ich habe nicht wirklich etwas gegen Eveline, das weißt du.“
,,Wir sind seit vier Jahren verheiratet. Vielleicht solltet Ihr einfach akzeptieren, dass sie meine Frau ist.“ Dean wollte schon aufstehen, doch Lane legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm und hielt ihn davon ab.
,,Ich will weder dir noch ihr wehtun, aber sei ehrlich zu dir selbst. Deine Mutter hat mich damals etwas gefragt und ich konnte ihr nicht antworten. Hättest du Eveline geheiratet, wenn sie nicht schwanger gewesen wäre?“ fragte Lane und blickte ihm direkt in die Augen. ,,Ich weiß, ich sollte sowas nicht sagen, aber kannst du wirklich ehrlich sagen, dass du es nie bereut hast?
Dean vergrub sein Gesicht in den Händen. ,,Sie bringt mich manchmal zur Verzweiflung“, murmelte er, nahm seine Hände wieder vom Gesicht und sah Lane wieder an. ,,Sie kann so kühl sein, so verdammt kalt. Manchmal darf ich sie nicht berühren, in anderen Momenten klammert sie sich so an mich und will mir einfach nur nahe sein. Sie hat Albträume, will aber nicht darüber reden. Ich verstehe sie einfach nicht.“ Dean schüttelte den Kopf. ,,Sie rastet manchmal ohne besonderen Grund völlig aus. Einen Tag vor Silvester ist sie durchgedreht, hat mich angeschrien, ist in ihr Auto gesprungen und ist erst am Neujahrstag zurückgekommen. Das war der Grund, wieso Josh und ich doch noch Silvester mit euch gefeiert haben.“
,,Wow“, sagte Lane erstaunt. ,,Und ich habe dir die Geschichte, dass Eveline geschäftlich unterwegs ist, tatsächlich abgenommen. Wo war sie denn?“
,,Ich habe keine Ahnung.“ Dean hob die Schultern. ,,Ich weiß auch nicht, wieso sie sich überhaupt so aufgeregt hat. Wir saßen vor dem Fernseher, haben einen Film gesehen und ich dachte mir noch ,Wow, so schön war es schon lange nicht mehr zwischen uns...´ und plötzlich springt sie auf und rastet aus.“ Er seufzte. ,,Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet, aber manchmal frage ich mich wirklich, wie lange sie noch hier bleibt, wie oft sie noch zurück nach Stars Hollow, zurück zu mir kommen wird. Sie ist nicht glücklich, Lane. Und ich weiß nicht, ob es an mir oder an Stars Hollow liegt.“ Wieder vergrub er sein Gesicht in den Händen. Er blieb kurz so sitzen, dann stand er auf und entschuldigte sich bei Lane: ,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht damit belästigen. Ich weiß nur nicht, mit wem ich sonst darüber reden sollte.“
,,Kein Problem, jederzeit.“ Lane begleitete ihn bis zur Tür und umarmte ihn kurz zum Abschied.
*
Als Dean das Haus betrat, war von seiner Frau keine Spur zu sehen. Erst als er nach oben ging und das Schlafzimmer betreten wollte, hörte er ihre Stimme. Er blieb stehen. Die Tür war einen spaltbreit offen und er konnte sehen, wie Eveline auf dem Bett saß und das Handy an ihr Ohr presste.
,,Ich weiß, wir haben lange nichts mehr voneinander gehört. Und ich weiß auch, dass du dich nicht freuen wirst, von mir zu hören. Aber ich möchte dich gerne sehen, ich brauche dich“, schluchzte sie ins Telefon. ,,Bei mir läuft gerade alles schief und ich möchte so gerne bei jemandem sein, der mich kennt,... bei dir. Du musst keine Angst haben, dass ich wieder mit den alten Sachen anfangen. Ich verspreche dir, ich werde nicht noch einmal davon anfangen, wie sehr du mich gedemütigt hast. Ich werde nicht...“ Sie sah eher zufällig auf und sah Dean vor der Tür stehen. Sie drückte eine Taste auf ihrem Handy und legte es zur Seite. ,,Wie viel hast du gehört?“ wollte sie von Dean wissen.
,,Ziemlich viel“, sagte Dean und betrat das Zimmer. ,,Mit wem hast du denn gesprochen?“
,,Ähm...mit der Mailbox... meiner Mutter“, antwortete Eveline, strich sich nervös durch die Haare und erhob sich. Erst jetzt sah Dean, dass auf dem Bett ein offener Koffer lag.
,,Deiner Mutter?“ fragte Dean ungläubig. Er hatte noch nie mitbekommen, dass Eveline von ihrer Familie sprach oder gar mit ihnen telefonierte. ,,Ich dachte, Ihr habt keinen Kontakt mehr?“
,,Hatten wir auch nicht, bis heute“, gab Eveline zurück und zog ein Taschentuch aus ihrem Nachttisch. Dann fing sie an nervös im Zimmer herumzulaufen. Sie riss sämtliche Schubladen und Schranktüren auf, nahm einige Kleidungsstücke heraus und legte sie in den Koffer.
,,Wo willst du hin?“
,,Weg.“ Eveline schloss den Koffer, zog den Reißverschluss zu und wollte sich an Dean vorbei, aus dem Zimmer drängen, doch dieser ließ sie nicht vorbei.
,,Weg?“ fragte er. ,,Wohin?“
Eveline ließ den Koffer fallen, fuhr sich durch die Haare und lief wie ein eingesperrtes Tier im Zimmer auf und ab. ,,Ich muss hier weg, ich muss einfach weg.“
,,Eve“, sagte Dean mit beruhigender Stimme. ,,Rede bitte mit mir.“
,,Das kann ich nicht.“
,,Wieso nicht?“ Dean stand nun vor ihr, sodass sie stehen bleiben musste. ,,Ich bin dein Mann, hast du das vergessen?“ Er bemühte sich um ein Lächeln, als er nach ihrer linken Hand griff und über ihren Ring fuhr. ,,Du kannst mit mir über alles reden. Bitte, Eve. Lauf nicht schon wieder weg... sag mir einfach, was los ist.“
,,Das kann ich nicht.“ Sie entzog ihre Hand seiner. ,,Du würdest es niemals verstehen.“
,,Du könntest es versuchen.“
Eveline schüttelte nur den Kopf, dann ging sie an ihm vorbei zur Tür, wo sie den Koffer hatte fallen lassen. Sie griff danach und verließ das Zimmer. An der Treppe blieb sie jedoch nochmal stehen. ,,Dean?“
,,Hm?“ Er sah auf und statt sie reden zu lassen, sagte er: ,,Kommst du...“ Er brach ab. Beinahe hätte er seine Ängste ausgesprochen, die er vorher Lane anvertraut hatte. Beinahe hätte er gefragt: Kommst du wieder? ,,Wann kommst du wieder?“ fragte er schließlich. ,,Josh und ich werden dich vermissen.“
Er sah, wie der nervöse, gestresste Ausdruck in ihren Augen bei diesen Worten verschwand. Stattdessen machte sich ein fast liebevoller Ausdruck auf ihrem Gesicht breit. Sie wischte sich über die Augen, stellte den Koffer ab und ging auf ihn zu. Er blickte auf sie herunter und plötzlich wirkte sie so verletzlich auf ihn. Am liebsten hätte er sie jetzt in seine Arme gezogen und sie festgehalten. Doch er tat es nicht. Er wusste selbst, dass es traurig war, dass er es sich nicht traute. Schließlich waren sie ein Ehepaar. Doch er hatte Angst, dass sie ihn nur abwehren würde.
,,Du wirst mir auch fehlen,“ sagte sie mit leiser Stimme und legte eine Hand an seine Wange. Und fast, ja fast hätte Dean ihr es geglaubt. Sie sah ihn mit so ehrlichen Augen an, ihre Hand streichelte so zärtlich über sein Gesicht... und trotzdem. Er wusste, dass es nicht wahr war. Er wusste, dass er ihr niemals fehlte, wenn sie nicht Zuhause war. Schließlich rief nie von sich aus an, sagte ihm nie, dass sie ihn vermisste.
,,Schau mich nicht so zweifelnd an. Ich werde dich echt vermissen. Sei mir bitte nicht böse, aber es ist besser, wenn ich für ein paar Tage wegfahre. Du weißt ja, dass ich das brauche.“ Sie küsste ihn und plötzlich war sie wieder die starke, kühle Frau. Ohne ein weiteres Wort verließ sie erneut das Zimmer und eine Minute später hörte er, wie sie das Auto startete. Zu spät fiel ihm auf, dass sie ihren Sohn mit keinem Wort erwähnt hatte. Weder, dass er ihr fehlen würde... noch, dass er gut auf ihn aufpassen sollte.
Flashback Ende


,,Komm schon, Dean. Man kann seine Meinung ändern“, mit diesen Worten holte Eveline ihn zurück in die Gegenwart.
,,Das glaube ich dir nicht.“
,,Wieso sollte ich dann so etwas behaupten? Ich möchte es wirklich...“ Eveline schlang ihre Arme um seinen Hals, lehnte sich an ihn und nach einer Weile fing sie an seinen Hals zu küssen, dann seine Lippen. Während sie ihn küsste, wanderten ihre Hände unter sein T-Shirt. Dean schloss die Augen. Für einen Moment war er fast gewillt, alle Zweifel zu vergessen. Zu lange war es her, dass seine Frau ihn so berührt hatte. Sie hatte gerade ihre Bluse aufgeknöpft und sich von ihr befreit, als er plötzlich aus seiner Starre erwachte.
Er schob ihre Hände, die gerade dabei waren ihm das Shirt auszuziehen, von sich und drehte sich um.
,,Ich habe keine Ahnung, was das soll, aber diese ganze Babysache nehme ich dir nicht ab. Niemand ändert seine Meinung so schnell.“
,,Wieso sollte ich es dann behaupten?“
Dean ging zum Sessel hinüber, wo er vorher den Briefumschlag mit den Fotos liegen gelassen hatte. ,,Vielleicht deswegen?“ Er nahm die Bilder heraus und warf sie ihr entgegen. ,,Vielleicht wolltest du mich ja beruhigen. Du weißt, wie sehr ich mir ein zweites Kind wünsche, ich habe es dir schließlich oft genug gesagt. Du weiß auch, wie eindeutig diese Bilder von dir und Logan sind, also...“ Er bückte sich und hob ihre Bluse auf. ,,Die solltest du wieder anziehen.“
Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer, indem er die Tür zuknallte.

***

,,Entschuldigung, hast du vielleicht meine Freundin gesehen?“ fragte Marty Cecilia, die ihm an der Tür entgegen kam. ,,Sie wollte sich eigentlich hinlegen, aber sie ist nicht in unserem Zimmer und...“
,,Du meinst Rory, nicht wahr?“
,,Ja, genau.“
,,Sie ist mit einem ihrer Exfreunde weggefahren“, erzählte Cecilia. ,,Ich habe zufällig aus dem Fenster gesehen und habe gesehen, wie sie losgefahren sind.“
,,Mit ihrem Exfreund? Logan?“
,,Das ist eine berechtigte Frage“, sagte sie und fuhr sich durch die Haare. ,,Ich meine, wenn man bedenkt, mit wie vielen der hier anwesenden Männer deine Freundin schon im Bett war.“
,,Wie bitte?“ Marty sah sie verständnislos an. Konnte es vielleicht sein, dass Cecilia Rory mit jemanden verwechselte?
,,Na ja, vier von sechs Männern, finde ich schon beachtlich.“
,,Ich glaube, du verwechselst da etwas.“
,,Echt?“ Cecilia legte einen Finger an die Wange und tat so, als müsste sie nachdenken. ,,Also Logan, du, Dean.“ Sie seufzte. ,,Stimmt, es waren nur drei. Obwohl... nein, ich habe mich nicht getäuscht. Da ist ja noch Jess.“
,,Jess?“
,,Ja, also hatte ich doch Recht mit meiner vier-von-sechs-Aussage. Ich habe ja schon an meinen Mathekenntnissen gezweifelt.“
,,Was meinst du damit? Dass Rory irgendwann mal etwas mit diesem Jess hatte?“
,,Der Kandidat erhält hundert Punkte“, gab Cecilia zurück.
,,Ich glaube nicht, dass das stimmt. Vielleicht meinst du jemanden von den anderen Frauen hier. Rory hatte bestimmt nichts mit dem Kerl, sie kennt ihn ja nicht mal.“
,,Och ne. Ich habe sooo gehofft, dass du es mittlerweile weißt“, sagte Cecilia uns setzte ein trauriges Gesicht auf. ,,Ich wollte nicht, dass du es von mir erfährst. Aber ich kriege so ziemlich alles mit, was hier los ist. Und ich habe gehört, dass deiner Freundin Jess bat, dir nichts davon zu sagen. Er sollte nicht verraten, dass sie sich kennen und sogar mal zusammen waren.“ Sie warf ihre langen Haare zurück. ,,Ich bin für Ehrlichkeit und darum finde ich es richtig, dass du es erfährst.“
,,Du irrst dich. Sowas würde Rory nie tun“, Sagte Marty.
,,Sei nicht traurig, du hast sie ja am Ende gekriegt. Obwohl... sie ist ja gerade mit Logan unterwegs also...“ Sie klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, bevor sie an ihm vorbei ins Haus ging.
Marty blieb verwirrt zurück. Was hatte das alles zu bedeuten? Und wieso war Rory mit Logan unterwegs, während sie ihm gesagt hatte, sie würde sich wegen den Kopfschmerzen hinlegen?

*

,,Ich hätte nicht zweieinhalb Muffins essen dürfen“, stöhnte Rory und legte sich auf die Decke, die Logan aus dem Kofferraum des Autos genommen und ausgebreitet hatte. Zuerst hatte sie ihm gesagt, dass keine Decke besser war, als diese. Schließlich wusste man nicht, wie lange sie schon in dem alten Auto lag. Doch jetzt war sie froh, dass er die Decke mitgenommen hatte, der Boden war viel zu unbequem.
,,Ich dachte, sie waren gut.“
,,Das waren sie wirklich“, gab Rory zurück. ,,Aber ich hätte nach dem zweiten aufhören sollen. Man soll doch immer aufhören, wenn es am schönsten ist, oder?“
,,Ich halte nicht viel von diesem Spruch. Ich finde, man sollte so lange weitermachen, wie man will.“
,,Hätte ich mir ja denken können“, sagte Rory.
,,Wie bitte?“
,,Ach nichts.“ Rory streckte sich aus und sah Logan dann an. ,,Kannst du nicht mal deine Sonnenbrille abnehmen? Ich hasse es, wenn Leute mir in die Augen sehen können, ich ihnen aber nicht.“
,,Was hoffst du denn in meinen Augen zu erkennen?“ fragte Logan ironisch, nahm die Brille dann aber tatsächlich ab. Er legte sich neben sie und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. ,,Ach, ist das schön. So könnte ich jetzt ewig liegen bleiben.“
Rory rückte instinktiv ein Stückchen von ihm ab. Vielleicht lag sie ja falsch. Vielleicht sprach er nur davon, dass er ewig hier liegen könnte, um zu genießen wie die Sonne auf sein Gesicht scheinte. Doch irgendwie kam in ihr das Gefühl auf, dass er damit gemeint hatte, dass er ewig neben ihr liegen möchte. Aber nein... er hatte schließlich eine Frau und zwei Kinder... warum bildete sie sich ein, dass er immer noch etwas für sie empfand? ,,Wartet deine Frau nicht auf dich?“ Sie wollte es eigentlich nicht aussprechen, doch sie konnte sich nicht zurückhalten.
,,Wartet Marty nicht auf dich?“ konterte Logan. ,,Er wird nicht begeistert sein, wenn er uns gemeinsam sieht.“
,,Ach, was. Wir wollten doch nur das Auto testen.“ Rory schloss die Augen. Sie wusste, dass Marty es nicht so locker nehmen würde, aber das musste Logan ja nicht erfahren.
,,Achja, das Auto,... das hatte ich ganz vergessen.“ Logan lachte kurz auf. ,,Aber du hast Recht, wir tun ja nichts Verbotenes.“
Rory zuckte zusammen, als sie plötzlich spürte, wie er ihre Hand berührte. Zuerst dachte sie, dass es nur eine zufällige Berührung gewesen war, aber als sie merkte, wie sich seine Finger mit ihren verschränkte, schlug sie die Augen auf und starrte ihn an.

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Und es bleibt spannend Smile Liegt es an mir, oder ist Rory nicht sehr sympatisch? Irgendwie tut mir Marty leid! Wann geht es weiter??
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Habe gerade angefangen deine FF zu lesen. Ist ja DER hammer!!
Bin zwar durch die vielen namen und flashbacks etwas verwirrt, aber das wird sich ja denke ich alles ncoh auflösen Smile

Bin total gespannt, wie es weiter geht!!!!


_____What if sex was holy and war was obscene_____
-Alicia Keys
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Vielen dank für eure FBs. Bin gerade in Eile, deshalb nur ein kurzes Danke :knuddel:

Logan blickte sie nicht an, er lag immer noch mit geschlossenen Augen da. Rory bewegte ihre Hand, doch das führte nur dazu, dass er sie nur noch fester hielt. Sie setzte sich auf. Merkte er nicht, dass sie versuchte ihre Hand zu befreien oder tat er nur so?
,,Logan?“
,,Hm?!“ Er hob seinen Kopf und sah sie blinzelnd an. ,,Was ist?“
Wieder bewegte sie ihre Hand, um darauf aufmerksam zu machen. Und jetzt ließ Logan sie tatsächlich los.
,,Tut mir leid, alte Gewohnheit.“ Er lächelte sie verschmitzt an, bevor er sich aufrichtete. Er berührte sie an der Schulter. Es war eigentlich nicht mehr als ein Klopfen auf die Schulter, fast kumpelhaft, nichts, was man auf irgendeine romantische Weise interpretieren hätte können. Eigentlich. Und doch kam in Rory erneut das Gefühl auf, als wollte ihr Logan ihr etwas zeigen, ihr etwas klarmachen. Seine Hand blieb ein wenig zu lang auf ihrer nackten Haut liegen, sanft über ihre nackte Hand. Sie musste an seine Worte am Tag zuvor denken, bevor er zornig aus dem Autoscooter gesprungen war: ,,Was machen wir uns eigentlich vor? Dass wir fähig sind, die Zeit zurückzudrehen?“
,,Logan“, fragte Rory und drehte ihren Kopf, sodass sie direkt in seine Augen sah. ,,Gestern auf dem Fest... du hast etwas gesagt. Du meintest, dass wir die Zeit nicht zurückkehren können und du klangst dabei so...“ Sie suchte nach dem richtigen Wort, doch Logan war schneller.
,,Verbittert?“ schlug er vor. Er lächelte etwas verlegen, doch Rory merkte, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. Sie erinnerte sich daran, wie Logan, bevor er den Satz am Tag zuvor ausgesprochen hatte, seine Tochter und seine Frau beobachtet hatte und wie sich seine Miene plötzlich verändert hatte.
,,Ich frage mich einfach, ob du...“
,,Ob ich glücklich bin?“ Wieder vollendete Logan ihren Satz.
Es war nicht genau das, was Rory sagen wollte. Sie wollte eigentlich fragen, ob er gerne Vater war, ob er seine Frau liebte, ob er es bereute geheiratet zu haben. Doch sie wusste, dass sie es nicht gewagt hätte diese Fragen zu stellen, deshalb war sie froh, dass Logan sie unterbrochen hatte und nickte.
Wieder erschien ein kurzes Lächeln auf seinem Gesicht, dann blickte er auf einem unbekannten Punkt in der Ferne und begann zu reden. ,,Du weißt gar nicht, wie schwierig es ist, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Ist man glücklich, wenn man sein Leben ganz in Ordnung findet? Oder erst, wenn man sein Leben betrachten und sagen kann, dass man nichts daran ändern möchte?“ Er griff nach einem Stein und warf ihn ein paar Meter von sich weg. ,,Ich will es so sagen: Ich bin nicht unglücklich. Ich denke mir nicht jeden Tag, dass ich etwas an meinem Leben ändern muss. Und weißt du was? Wenn ich Single wäre, würde ich sagen: ,Ja, ich bin glücklich.´ Aber weil ich eine Familie habe, müsste ich mir wünschen, dass sich etwas ändert. Dass ich nicht mehr so viel arbeiten muss, mehr Zeit für meine Familie habe, meine Frau entlasten *und für meine Kinder ein perfekter Vater sein kann. Doch das Problem ist, dass ich eigentlich ganz zufrieden bin, so wie es ist. Ich mag meine Arbeit, ich arbeite gerne lange und es reicht mir meine Familie abends zu sehen; zu sehen, wie die Kinder ins Bett gehen und mir Gute Nacht sagen. Furchtbar, nicht?“
Rory wusste nicht, was sie sagen sollte.
,,Und das Schlimmste ist“, er redete weiter. Anscheinend erwartete er gar keinen Kommentar von ihr. ,,Seit ich hier bin, seit ich dich wiedergesehen habe, denke ich mir... Wieso? Wieso habe ich dich nur gehen lassen?“
,,Du hast mich nicht gehen lasse,“ widersprach sie. ,,DU hast dich von mir getrennt. Du hast mich für Eveline verlassen, erinnerst du dich?“
,,Und genau das macht mich zum größten Idioten der Welt. Manchmal denke ich, dass es erst gestern gewesen ist, dass wir zusammen waren. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen. *Kannst du dir vorstellen, wo wir jetzt wären?“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. ,,Ich würde dir gerne soviel erzählen, dir erklären, was damals geschehen ist... aber ich kann nicht.“ Wieder griff er nach ihrer Hand, dieses Mal ganz bewusst, vor ihren Augen. ,,Ich frage mich, ob du mir verzeihen würdest, wenn du die ganze Wahrheit kennen würdest.“
Rory schloss die Augen, genoss für einen kurzen Augenblick, wie sein Daumen über ihren Handrücken strich. Sie war kurz davor ihn darum zu bitten, ihn zu bitten ihr alles zu erzählen. Doch was würde das jetzt noch ändern? Würde es nicht alles noch schwieriger machen? Was wäre, wenn er mit einer völlig anderen Geschichte ankäme? Nein. Erneut befreite sie ihre Hand von seiner. Es war egal, wie es damals abgelaufen war. Er hatte sie mit Eveline betrogen und diese Fakten konnte er selbst mit der besten Geschichte nicht mehr ändern. Sie stand auf.
,,Wir sollten gehen.“
,,Ist gut, Ace!“ Logan erhob sich ebenfalls. Gemeinsam rollten sie die Decke zusammen und verstauten sie im Auto.
Als Rory die Autotür öffnete und schon einsteigen wollte, hielt sie Logans Stimme zurück.
,,Tut mir leid, Ace. Ich hätte nicht davon anfangen dürfen.“
,,Ist schon okay“, gab Rory zurück. Und vielleicht war es das wirklich. Schließlich hatte sie einen Einblick in Logans Gedanken bekommen... auch wenn das nun auch nichts mehr ändern würde.

**

Sie stieg die Treppe hinauf, immer noch verwirrt von Logans Worten, immer noch verwirrt von dem, was er ihr anvertraut hatte. Er vermisste sie. Seit er sie wieder gesehen hatte, erwischte er sich immer wieder dabei zu denken, wie es wäre mit ihr zusammen zu sein. Er hatte das Gefühl, ihre Trennung wäre noch nicht so lange her. Sie wusste, dass sie ihn hätte stoppen sollen. Sie hätte ihn nicht ausreden lassen dürfen. Und jetzt müsste sie Mitleid mit seiner Frau haben, müsste es schlimm finden, dass Logan nicht so in der Rolle als Familienvater aufging, wie man es von ihm erwartete. Doch, obwohl sie wusste, dass es falsch war, spürte sie, wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit machte. Es war keine Schadenfreude. Sie war nicht glücklich darüber, dass Logan nicht glücklich war. Es war vielmehr, dass sie sich darüber freute, dass er sie vermisste. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, wieso sie das so freute. Vielleicht, weil er sie damals so sehr verletzt hatte, als er ihr das von ihm und Eveline gebeichtet hatte.
Immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht, legte sie die Hand auf die Türklinke zu ihrem Zimmer. Doch dann hielt sie inne. Sie hörte Lisas Weinen und Schreien. Sie hatte gedacht, dass es vielleicht besser werden würde, dass es Lisa vielleicht besser gefallen würde, doch anscheinend hatte sie sich geirrt. Sie seufzte, betrat aber dann doch das Zimmer.
Sie hatte erwartet, dass Marty neben Lisa sitzen und sie zu beruhigen versuchen würde. Doch stattdessen saß er auf dem Bett, weit nach vorne übergebeugt und den Kopf in die Hände gestützt. Als Rory die Tür schloss, erwartete sie, dass er sich zu ihr umdrehte, doch er reagierte gar nicht.
,,Hey.“ Sie ging auf ihn zu. ,,Wo ist Lisa?“
Er sah nicht auf, sondern deutete nur auf die Tür, die ins Zimmer nebenan führte.
,,Und wieso bist du nicht bei ihr?“
,,Serena ist bei ihr.“
Immer noch sah er sie nicht an. ,,Marty, was ist denn los?“ Sie setzte sich neben ihn auf das Bett und nahm seine Hand in ihre. Er sah sie kurz an, lachte dann ungläubig auf und riss seine Hand los.
,,Was los ist? Du lügst mich an und fragst dann, was mit mir los ist?“
,,Wieso sollte ich dich anlüg-“ Mitten im Wort stockte sie. Er spielte auf Logan und sie an. Sie hatte Marty gesagt, dass sie sich wegen Kopfschmerzen hinlegen wollte und stattdessen hatte sie einen Ausflug mit ihrem Exfreund gemacht. ,,Das mit Logan tut mir leid. Wir haben nur einen Kaffee zusammen getrunken, das ist alles.“ Sie legte ihm besänftigend die Hand auf die Schulter. ,,Du weißt doch, dass ich zu Kaffee nicht nein sagen kann.“ Sie versuchte sich an einem Lächeln, doch plötzlich sprang Marty auf.
,,Stimmt.“ Er begann im Zimmer auf und ab zu laufen und Rory hatte fast den Eindruck, als würde er sich beruhigen. ,,Und er ist ja nur ein Exfreund, nicht wahr?“ Er blieb vor ihr stehen und sah ihr direkt in die Augen. ,,Und es gibt einen Grund, warum er dein EX-Freund ist, nicht wahr?“
,,Genau.“
,,Und genauso ist es mit Dean, oder?“
Sie nickte, doch plötzlich sah sie zum ersten Mal die Verachtung in seinen Augen. Er kniff die Augen ein wenig zu. Sie wollte ihn fragen, was wirklich los war. Sie wollte wissen, ob es wirklich ihr Ausflug mit Logan war, der ihn so sauer gemacht hatte? Sie wollte ihm versichern, dass es wirklich nichts zu bedeuten hatte und, dass es ihr leid täte. Doch bevor sie ein Wort sagen konnte, fing Marty an zu reden: ,,Und was ist mit Jess?“ Er spuckte ihr die Worte entgegen und starrte sie abwartend an.
,,Was soll mit Jess sein?“ Sie schüttelte den Kopf, wollte ihn fragen, wie er auf die Idee kam, Jess zu ihren Exfreunden zu zählen. Doch als sie ihn ansah, merkte sie, dass er es wusste. Er musste es irgendwie erfahren hatte. ,,Wie...?“
,,Wie ich es erfahren habe? Es war gar nicht so schwer, weißt du? Jeder hier scheint es zu wissen, außer mir. Ich bin der blöde Freund, der alles zuletzt erfährt.“
,,Marty“, sie wusste es mit beruhigendem Tonfall in der Stimme, doch bei dem Blick in sein Gesicht, wusste sie bereits, dass es nichts bringen würde. ,,Wir waren in der Highschool ein paar Monate zusammen, das war's.“
,,Wenn es so wenig gewesen wäre, hättest du es mir ja sagen können.“
,,Ich wollte nicht, dass du dich unnötig aufregst“, versuchte Rory zu erklären.
,,Aha. Du dachtest, dass ich schon genug durchgemacht habe. Ich meine, statt dem Urlaub zu zweit, bekomme ich einen Urlaub mit deinen alten Freunden, von denen zwei, nein stop! Drei deine Exfreunde sind. Ist das ein Witz? Stellst du dir so etwa einen romantischen Urlaub vor? Denn ich habe mir gewünscht, dass wir unsere wenigen freien Tage zusammen genießen. Zu zweit.“
,,Du hast doch zugestimmt.“
,,Zugestimmt? Was hätte ich sagen sollen? Ich konnte ja kaum ahnen, dass es ein Treffen deiner Verflossenen sein würde.“
,,Das wusste ich doch auch nicht.“ Sie stand auf und ging auf ihn zu. ,,Es tut mir leid, dass ich das mit Jess verschwiegen habe, aber ich dachte, so wäre es einfacher für dich.“
,,Einfacher? Weißt du, was einfacher für mich gewesen wäre? Wenn wir unseren Urlaub in der Karibik verbracht hätten.“
,,Ich habe dich tausendmal gefragt, ob es für dich okay ist, wenn wir die Reise verschieben und du hast mir gesagt, dass es kein Problem wäre.“ Langsam wurde Rory wütend. Marty tat ja gerade so, als hätte sie ihn zu diesem Urlaub gezwungen.
,,Ich habe gemerkt, dass du hierher willst, also habe ich ja gesagt. In einer Beziehung macht man das, weißt du? Man bringt Opfer, man verzichtet auf etwas, wenn der Partner etwas anderes will. Ich habe auf einen Urlaub mit dir verzichtet, um einen Urlaub mit drei Exfreunden von dir zu verbringen und weißt du, warum ich das getan habe? Weil ich dich liebe. Ich wollte einen Urlaub mit dir allein. Nur wir beide und-“
,,Du hast Lisa mitgebracht“, unterbrach Rory ihn plötzlich. ,,Soviel kann dir dann wohl kaum daran gelegen haben, mit mir allein zu sein.“ Sie biss sich auf die Lippe, als er sie stumm anstarrte. Sie hätte es nicht sagen sollen. Sie hatte einen Fehler gemacht und trotzdem warf sie ihm Sachen vor... nur um von ihren Fehler abzulenken.
Die Stille, die zwischen ihnen entstanden war, wurde plötzlich wieder von Lisas Schreien durchbrochen.
,,Vielleicht... vielleicht solltest du zu ihr gehen“; sagte Rory leise. Wenn er sich jetzt um seine Nichte kümmern würde, hätte sie einen kurzen Moment um über ihren Streit nachzudenken. Sie könnte sich eine Entschuldigung überlegen, die ihn beruhigen würde. Sie würde sich in den nächsten Tagen besonders viel Zeit für Marty nehmen und mit ihm noch einen schönen Urlaub verbringen. ,,Sie scheint so unglücklich zu sein und sie macht sich doch mit dem ganzen Weinen fix und fertig.“
,,Sie macht sich fertig oder dich?“ fragte Marty angriffslustig.
,,Was?“
,,Sei doch wenigstens ehrlich. Seit Tagen höre ich nur ,Marty, sie weint so viel; Marty sie nervt.´ Du machst dir keine Sorgen um Lisa, du machst dir nur Sorgen, dass dir dein toller Urlaub mit deinen tollen Freunden verdorben wird. “
,,Das ist nicht fair,“ sagte Rory, doch Marty beachtete ihre Worte gar nicht, sondern stürmte zum Schrank. Sie sah, wie er seinen Koffer herausholte, ihn auf das Bett stellte und die Klamotten, die im Schrank hingen, einpackte.
,,Marty? Was soll das denn jetzt?“
,,Lisa und ich fahren nach Hause,“ sagte er mit zusammengepressten Lippen.
,,Was?“ Völlig überrumpelt ließ sich Rory neben dem Koffer aufs Bett sinken. Es war noch nie Martys Art gewesen auszurasten. ,,Es tut mir leid, dass ich mir Sorgen um Lisa gemacht habe.“
,,Es geht doch gar nicht um Lisa. Es geht auch nicht um Logan, um Jess oder wen auch immer.“
,,Worum dann?“ fragte Rory verständnislos.
,,Um uns.“ Marty sah sie an und Rory wusste nicht wieso, aber sie spürte trotz der Wärme im Zimmer, wie sich Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete. Obwohl sie innerlich ahnte, dass er nicht von diesem Urlaub sprach, versuchte sie ihn mit einem Versprechen zum Bleiben zu bewegen. ,,Wir können immer noch einen schönen Urlaub verbringen, weißt du? Komm schon!“ Sie erhob sich vom Bett, legte ihre Arme um seinen Hals und versuchte ihn zu küssen. Doch Marty, der normalerweise auf jede Berührung, auf jeden Kuss, der von ihr ausging sofort einging, wandte sein Gesicht ab, sodass ihr Kuss auf seiner Wange landete.
,,Weißt du, als ich dich heute morgen gefragt habe, wie du dir deine Zukunft vorstellst?“ Er griff nach ihren Händen und löste sie von seinem Nacken.
Rory schloss die Augen, sie wusste, worauf er hinaus wollte. Er hatte ihr die Wahrheit gesagt, hatte sich so verletzlich gemacht und sie hatte ihm nicht geantwortet.
Er hielt ihre Hände noch immer in seinen, als er fortfuhr: ,,Du hast mir nicht geantwortet, nicht richtig. Ich habe dir gesagt, wie ich mir unser Leben vorstelle. Ich habe dir gesagt, dass ich dich heiraten und Kinder mit dir haben möchte. Und du? Du hast daraufhin nur geantwortet, dass du auf einen Job bei der New York Times wartest. Verstehst du, Rory?“ Er ließ ihre Hände los. ,,Du hast nicht einmal gesagt, dass du mich in deiner Zukunft dabei haben möchtest.“ *
,,So habe ich das nicht gemeint“, antwortete Rory. ,,Ich habe nur wegen dem Job angefangen, weil du von Kindern geredest hast und...“ Sie legte ihre Hand an seine Wange und zwang ihn somit sie anzusehen. ,,Ich will mit dir zusammen zu sein.“
,,Nein, das willst du nicht.“ Marty schüttelte den Kopf.
,,Natürlich will ich das.“
,,Dann heirate mich!“
Sie sah den flehenden Blick in seinen Augen, spürte, dass er seine Hand auf die ihre legte, die noch auf seiner Wange ruhte. Sie sah, wie er im Koffer kramte und ein kleines schwarzes Samtkästchen hervor holte. Sie hielt den Atem an, als er es aufklappte und ein silberner Ring zum Vorschein kam. Sie kannte sich nicht besonders mit Schmuck aus, doch sie war sich sicher, dass der Ring mit dem kleinen Diamanten Marty ein kleines Vermögen gekostet haben musste.
Er räusperte sich. ,,Ich habe so lange damit gewartet und vielleicht ist es nicht richtig, jetzt während eines Streits damit anzufangen, aber ich liebe dich und ich möchte dich heiraten.“ Er nahm den Ring aus dem Kästchen. ,,Willst du mich heiraten?“
Sie konnte nichts sagen, es breitete sich ein Kloß in ihrem Hals aus. Es war nichts, was sie noch nie gehört hatte. Es war nichts, was sie überraschen sollte. Doch bisher waren seine Worte übers Heiraten immer beiläufig gefallen. Und ihn jetzt so zu sehen... mit einem Ring in der Hand, mit dieser hoffnungsvollen Stimme...
Aber so plötzlich, wie der Moment gekommen war, war er auch wieder vorbei. Sie merkte, dass er verstand, dass sie nicht ,,ja“ sagen konnte. Er nickte kaum merklich, dann steckte er den Ring zurück ins Kästchen und packte es in den Koffer.
,,Weißt du?“ Als sie das verdächtige Glitzern in seinen Augen sah, wandte sie ihre Augen ab. Sie konnte den traurigen Blick einfach nicht mehr ertragen.
,,Genau das ist der Grund, wieso ich nicht bleiben kann.“ Marty schloss den Koffer und ging damit ins Nebenzimmer, während Rory aufs Bett sank. Sie hörte, wie er mit Lisa redete, wie er ihr versprach, dass sie jetzt nach Hause, zu ihrer Mutter fahren würden. Sie blickte nicht auf, als er mit Lisa das Zimmer durchquerte und die Tür ins Schloss fallen ließ.

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Also mich würde interessieren, was damals zwischen Eveline und Logan wirklich abgelaufen ist. Also warum er sich genau von Rory getrennt hat...
Ich kann voll verstehen, dass Marty sauer auf Rory ist. Ich wärs auch.
Zitat: ,,Sei doch wenigstens ehrlich. Seit Tagen höre ich nur ,Marty, sie weint so viel; Marty sie nervt.´ Du machst dir keine Sorgen um Lisa, du machst dir nur Sorgen, dass dir dein toller Urlaub mit deinen tollen Freunden verdorben wird. “
Da geb ich ihm auch voll recht. Rory wird mir immer unsympathischer.
Der arme Marty tut mir richtig leid. Hoffe, er findet irgendwann eine... und dass es bald weiter geht Wink
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Danke für dein FB, katalin Smile


Rory blieb noch kurz sitzen, atmete tief durch und überlegt, was sie tun sollte. Sie musste Marty aufhalten, sie konnte ihn doch nicht einfach so wegfahren lassen. Sie sprang auf, verließ das Zimmer und hastete die Treppe hinunter. Als sie an der Haustür angekommen war, sah sie, dass Marty das Auto vor dem Haus geparkt hatte. Er beugte sich gerade in das Auto, vermutlich um Lisa anzuschnallen.
,,Marty, warte!“
,,Was willst du, Rory?“ Marty blickte sie kurz an, schloss dann die hintere Autotür und ging herum auf die Fahrerseite. Rory folgte ihm.
,,Kommst du nicht mit nach Hause, Tante Rory?“ wollte Lisa wissen, die einen Schokoriegel in der Hand hielt und gerade versuchte den Riegel von der Verpackung zu befreien. Sie schien richtig zufrieden zu sein, vermutlich weil sie wusste, dass sie jetzt nach Hause zu ihren Eltern durfte.
,,Nein, Lisa, Rory kommt nicht mit uns mit“, antwortete Marty, bevor er ins Auto stieg.
,,Kannst du mir bitte sagen, wie ich nach Hause kommen soll?“
,,Du findest bestimmt jemanden, der dich ein Stück mitnimmt, da würde ich mir keine Sorgen machen.“ Mit diesen Worten ließ Marty seine Autotür zuknallen, startete den Wagen und fuhr einfach davon, als Rory ihm noch ein ,,Marty, bitte!“ zurief.
Sie starrte dem Wagen hinterher, merkte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten und wollte zurück ins Haus zu gehen. Sie wollte sich nur noch in ihrem Bett vergraben, wollte nichts mehr unternehmen, niemanden mehr sehen. Doch als sie sich umdrehte, sah sie Steve, Logan, Eveline, Patricia und Nathan, die vor dem Haus standen und zu ihr herüber blickten. Sie schloss die Augen, wollte die Verlegenheit verdrängen, die sich in ihr ausbreitete, als sie daran dachte, dass die fünf alles mitbekommen haben mussten. Vor den Augen seiner eigenen Freunden verlassen zu werden, wie peinlich, dachte Rory. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, wie Logan etwas zu den anderen sagte und dann auf sie zukam. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, spürte sie seinen Arm um ihre Schulter.
,,Ist schon gut, Ace“, murmelte er und sie protestierte nicht, als er sie enger an sich drückte und sie ins Haus führte. ,,Ich habe den anderen gesagt, sie sollten endlich zu glotzen aufhören...“
,,Ach, was! Man kann es ihnen nicht verübeln“, sagte Rory leise, während ihr Tränen über ihre Wangen liefen.
,,Na, komm, ich bringe dich nach oben.“
,,Logan.“ Sie blickte auf seinen Arm, der irgendwie von ihrer Schulter zu ihrer Taille gewandert war.
,,Achja.“ Logan nahm seinen Arm von ihr und hob die Hände abwehrend. ,,Es war ein Versehen, nicht mehr.“ Er lächelte.
,,Sei mir nicht böse, aber ich möchte jetzt allein sein.“
,,Alles klar. Wenn du etwas brauchst, sage Bescheid.“ Mit diesen Worten drückte er kurz ihre rechte Hand, bevor er sich abwandte und das Haus verließ.
Rory ging in ihr Zimmer und legte sich aufs Bett. Sie konnte nicht glauben, was soeben passiert war. Marty hatte sie nach sieben Jahren einfach so verlassen? Wegen einer Lüge? Nein, er hatte es ja selbst gesagt, es ging nicht um die Lügen wegen Jess und Logan, es ging um ihre gemeinsame Zukunft oder eben darum, dass sie nicht die gleichen Vorstellungen darüber hatten. Rory war verwirrt. Sie wusste selbst nicht, was sie davon halten sollte. Es passte nicht zu Marty alles einfach so weg zu werfen. Obwohl, er hatte lange genug gewartet, hatte lang genug darauf gehofft, dass sie ihre Meinung bezüglich Hochzeit und Kinder ändern würde. Das war Rory bewusst und dennoch... sie hätte nie gedacht, dass er sie einfach so, von einer Sekunde auf die andere, verlassen würde.
Sie kuschelte sich in die kühlen Laken, versuchte in ihrem Buch weiter zu lesen, um sich abzulenken, doch die Wörter verschwammen vor ihren Augen und schließlich schlief sie ein.
Sie erwachte erst, als sie ein Klopfen an der Tür hörte.
,,Ja?“ fragte sie verschlafen. ,,Es ist offen.“ Sie wusste nicht, wen sie erwartet hatte, doch ganz sicher nicht Eveline, die in der einen Hand eine Tasse hielt und in der anderen eine Glasflasche.
,,Logan meinte, jemand sollte nach dir sehen und dir einen Tee bringen.“
Rory lag schon die Frage auf der Zunge, wieso ausgerechnet sie sich dazu bereit erklärt hatte, doch sie schwieg. Eveline trat zu Rory ans Bett und stellte die Tasse Tee auf den Nachttisch. ,,Ich denke, dass du ein heißes Schaumbad nehmen solltest.“ Sie legte die kleine Flasche neben Rory auf das Bett. ,,Das ist ein tolles Aroma-Schaumbad, das benutze ich immer, wenn ich gestresst bin.“
,,Danke.“ Rory schlug die Bettdecke zurück und setzte sich auf.
,,Der Streit mit deinem Freund tut mir leid. Ich wollte nicht so neugierig zu euch starren.“
,,Das lässt sich in solchen Situationen kaum vermeiden“, sagte Rory seufzend.
,,Aber es war doch nur ein Streit, nicht wahr?“ Eveline verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte. ,,Ich meine, Ihr habt euch doch nicht getrennt, oder?“
Rory fragte sich, wieso sich gerade Eveline so für ihre Beziehung interessierte. Dennoch antwortete sie ihr: ,,Doch, ich denke schon.“
,,Was? Aber...“ Eveline schien plötzlich merkwürdig nervös zu werden. ,,Aber man streitet sich doch immer mal und versöhnt sich wieder.“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. ,,Das passiert doch in jeder Beziehung. Dean und ich streiten auch ab und zu, aber...“
Rory hörte ihr gar nicht mehr richtig zu, sondern dachte darüber nach, dass diese Frau, die ihr gerade gegenüber stand, tatsächlich Deans Ehefrau war. Sie hatte es verdrängt, ja fast vergessen, weil es ihr so absurd vorkam. Sie hatte Dean und Eveline schon gemeinsam gesehen und trotzdem... die kühle, berechnende Eveline sollte eine glückliche Ehe mit dem warmherzigen, ehrlichen Dean führen? Entweder musste sie sich vollkommen verändert haben oder er. Sie kannte ihn schließlich nur als Teenager, nicht als den erwachsenen Mann, der er jetzt war.
,,Rory?“
Evelines Stimme holte sie aus den Gedanken.
,,Hast du verstanden, was ich gesagt habe? Du solltest ihn wirklich anrufen.“
,,Wen?“ fragte Rory verwirrt.
,,Na, deinen Freund. Du solltest es mit ihm klären.“
,,Ich glaube nicht, dass das viel nützen würde“, gab Rory zurück und fragte sich, wieso Eveline ihr Beziehungsratschläge gab.
,,Ich muss dann mal gehen. Wir gehen Essen.“
Rory musterte sie zum ersten Mal, seit sie das Zimmer betreten hatte genauer. Sie trug ein elegantes schwarzes Kleid, doch es wäre ihr nicht aufgefallen, dass sie sich besonders hübsch angezogen hatte. Schließlich war Eveline immer perfekt angezogen, Rory hatte sie nie in Jeans und T-Shirt gesehen.
,,Du und Dean?“ wollte Rory wissen.
,,Alle kommen mit.“
,,Alle? Oh!“ Rory sprang aus dem Bett. ,,Dann ziehe ich mich kurz um.“
,,Oh nein, das geht doch nicht“, antwortete Eveline und als Rory sie fragend ansah, fuhr sie erklärend fort: ,,Ich meine, du hattest heute schon so viel Stress und solltest dich einfach ausruhen.“
,,Ich bin nicht krank, Eveline.“
,,Trotzdem. Lass dir ein schönes Schaumbad ein und gehe früh schlafen!“
Rory kam sich plötzlich bevormundet vor. Was gab Eveline das Recht über sie zu bestimmen? War sie wirklich besorgt oder gab sie es nur vor, weil sie sie auf keinen Fall dabei haben wollte?
Eveline warf einen langen Blick auf ihre Armbanduhr. ,,Außerdem bist du sowieso schon zu spät dran. Wir müssen jetzt los, wir haben einen Tisch reserviert. Ich wollte nur noch sehen, ob du etwas brauchst.“ Sie näherte sich der Tür, drehte sich dann aber doch nochmal um. ,,Du und Logan... heute Nachmittag... wo seid Ihr eigentlich hingefahren?“ fragte sie in einem beiläufigem Tonfall.
,,Oh!“ Rory musterte sie ungläubig. Wie kam sie jetzt auf dieses Thema? Ach ja, sie erinnerte sich, wie Eveline Logan aufhalten wollte. ,,Wir waren nur einen Kaffee trinken. Und was wolltest du von ihm?“
,,Ach, nichts wichtiges. Ich wollte ihm etwas sagen, aber das kann ich ja jetzt beim Abendessen. Mach's gut, Rory!“ Sie verließ das Zimmer und ließ Rory verwirrt zurück. Rory überlegte, ob sie sich noch schnell umziehen sollte und mitkommen sollte, aber anscheinend rechnete jeder damit, dass sie nicht mitkommen wollte, also setzte sie sich wieder auf das Bett und betrachtete die Glasflasche. Die fürsorgliche Rolle passte einfach nicht zu Eveline.

,,Hi!“ Dean drehte sich um und sah Samantha auf sich zukommen. Im Schlepptau hatte sie Allie und Josh. Er musterte Samantha überrascht. Sie trug ein Kleid, Schmuck, hatte die Haare hochgesteckt und sie wirkte nicht mehr wie die Frau, mit der er in den letzten Tagen dank der Kinder so viel Zeit verbracht hatte. Noch vor wenigen Stunden waren sie gemeinsam am Strand gewesen, sie hatte mit den Kindern eine Wasserschlacht gemacht und sie hatte ihn mit ihrer lockeren und unbeschwerten Art beeindruckt. Doch jetzt wirkte sie fast streng. Dieser Eindruck änderte sich jedoch, als sie lächelte.
,,Dein Sohn möchte dich was fragen.“
Dean sah Josh fragend an.
,,Kann ich bei Allie schlafen?“ wollte Josh wissen. ,,Ihr seid doch so lange weg und Allie hat echt coole Filme und wir wollen noch einen angucken.“
,,Ach, ist das so?“ Dean sah Allie an, die sofort nickte.
,,Josh kennt die nicht mal alle.“
,,Also gut. Übernachte bei Allie, wenn es ihrer Mum recht ist.“
Samantha beugte sich zu ihrer Tochter und gab ihr einen Kuss. ,,Seid brav, bleibt nicht zu lange wach und geht Serena nicht auf die Nerven. Und sage noch Gute Nacht zu deinem Daddy.“ Sie deutete auf Logan, der einige Meter entfernt von ihnen stand und die Kinder verschwanden in Logans Richtung, um kurz darauf die Treppe hinauf zu stürzen.
,,Und ich dachte, ich hätte noch mindestens zwölf Jahre, bevor meine Tochter mich fragt, ob ein Junge bei ihr übernachten darf“, meinte Samantha lachend, als sie den beiden nach sah.
,,Hi Schatz, können wir dann los?“ Eveline trat plötzlich neben Dean und gab ihm einen Kuss. Dean blickte sie überraschend an. Sie hatten seit dem Streit kein Wort miteinander geredet und jetzt küsste sie ihn vor allen anderen, so als wäre nichts gewesen?
,,Eveline, warst du bei Rory und hast ihr Bescheid gesagt?“ Logan trat zu ihnen.
,,Ja, aber sie möchte nicht mitkommen. Ich denke, das sollten wir respektieren“, meinte Eveline.
,,Das sollten wir wohl.“ Logan holte sein Handy hervor, warf einen Blick darauf und runzelte die Stirn, was seiner Frau nicht entging.
,,Alles in Ordnung?“
,,Ja, Schatz.“ Er legte einen Arm um sie. ,,Aber wärst du mir sehr böse, wenn ich nicht mitkomme?“
,,Was?“
,,Naja, ich habe noch einiges zu tun und ich habe gerade eine wichtige Nachricht bekommen...“ Er sah sie flehend an. ,,Außerdem ist mir sowieso ein wenig übel, ich habe gar keine Lust etwas zu essen und...“
,,Aber...“ Dean sah, wie Samantha nach Worten rang. Sie sah an sich herunter, dann murmelte sie.,,Ich dachte... wir... dann bleibe ich wohl auch hier.“
,,Nein, gehe ruhig und habe einen schönen Abend. Du hast dich doch extra so hübsch gema-“
,,Aber Logan.“ Dieses Mal war es Eveline, die ihm ins Wort fiel. ,,Du musst mitkommen. Das sind deine Freunde und deine Frau kennt uns kaum.“
,,Na, dann lernt sich euch eben jetzt besser kennen“, gab Logan schulterzuckend zurück.
,,Du musst mitkommen“, beharrte Eveline. ,,Sonst können wir ja gleich alle hier bleiben.“
,,Ach was, nur weil ich...“ Er gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange. ,,Genies den Abend!“
,,Aber du wolltest doch mitkommen, Logan? Was ist plötzlich los?“ Samantha sah ihn misstrauisch an.
,,Erkläre ich dir später, Schatz. Jetzt muss ich erstmal Marvin anrufen, es ist wichtig.“ Er wandte sich an Dean und schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter. ,,Pass gut auf meine Frau auf“, sagte er scherzend, dann drehte er sich um und verschwand.
,,Ich sollte wirklich auch hier bleiben“, sagte Samantha und spielte an ihrer Handtasche herum. Man sah ihr an, dass die Situation ihr unangenehm war. Dean konnte sie verstehen. Sie sollte mit den Freunden ihres Mannes ausgehen, die sie kaum kannte, während ihr Mann zuhause blieb. Dennoch versuchte er sie zu überreden, weil er zuvor den enttäuschten Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen hatte.
,,Komm doch mit!“ sagte er. ,,Das wird bestimmt schön.“
,,Dean, Schatz, lass sie doch, wenn sie lieber bei ihrem Mann bleiben möchte. Das ist ihr gutes Recht. Schließlich ist sie seine Ehefrau“, bemerkte Eveline. ,,Ich halte das für eine gute Idee.“
,,Können wir los?“ rief Steve plötzlich in die Runde, tauchte an Samanthas Seite auf und hakte sich bei ihr unter. ,,Lady, Sie können mit mir mitkommen. Vorausgesetzt, Ihnen macht die andere Dame an meinem Arm nichts aus.“ Er drehte sich zu Cecilia um, die gelangweilt an der Wand lehnte. Ohne eine Antwort von Samantha abzuwarten, führte er sie nach draußen.
,,Kannst du mir sagen, was das eben gerade sollte?“ wollte Dean von seiner Frau wissen.
,,Was denn?“
,,Das mit Samantha. Du weißt genau, was ich meine.“
,,Ich wollte sie nicht dabei haben, na und?“ Eveline verdrehte die Augen. ,,Ich wollte Zeit mir dir verbringen und das kann ich wohl kaum, wenn du Logans Frau unter deine Fittiche nimmst, oder?“
,,Naja, wenn die anderen alle dabei sind, wirst du wohl kaum nur mit mir sprechen.“
,,Ja, schon aber...“
,,Außerdem glaubst du doch nicht wirklich, dass ich unser Gespräch von vorher einfach so vergesse“, sagte Dean.
,,Ich wollte dir es noch einmal erklären“, warf Eveline ein.
,,Während wir mit deinen Freunden am Tisch sitzen?“ fragte Dean ironisch.
,,Lass uns gehen.“ Eveline drängte sich wütend an ihm vorbei und verließ das Haus.

***

Rory ließ sich mit einem Handtuchturban auf das Bett sinken. Das Bad hatte ihr gut getan. Dennoch wanderten ihre Gedanken ständig zu Marty. Vielleicht hatte er mittlerweile bereut, dass er heimgefahren war. Vielleicht lag er gerade im Bett und dachte an sie. Sie holte ihren Laptop hervor und startete ihn. Vielleicht hatte er ihre eine E-Mail geschickt, weil das, was er zu sagen hatte, nicht in eine sms passte. Doch als sie ihre E-Mails überprüfte, war keine von ihm dabei. Sie öffnete den Ordner, in dem sie alle Nachrichten von ihm gespeichert hatte. Sie klickte wahllos eine nach der anderen an und las sie.
Hallo mein Schatz,
ich sitze gerade im Büro und musste an dich denken. Na ja, ich gebe zu: Eigentlich denke ich die ganze Zeit an dich. Ich kann es kaum erwarten, bis du übermorgen wieder da bist und ich dich endlich wieder in die Arme schließen kann. Zehn Tage ohne dich sind viel zu lange für mich. Ich habe mir überlegt, ob wir am Wochenende, wenn du wieder da bist, Jenna und Rick besuchen wollen. Ich habe Lisa eine Weile nicht mehr gesehen und ich nicht, dass sie ihren Lieblingsonkel vergisst ;-) Wenn du keine Lust hast, bin ich dir aber auch nicht böse. Wir könnten das Wochenende auch Zuhause verbringen, könnten uns von der Außenwelt abgrenzen, lassen uns Essen liefern und vergessen einfach mal, dass wir in New York sind und wir eigentlich sooo viel zu tun hätte. Eigentlich hätte ich dich nämlich gern ein Wochenende nur für mich. Was hältst du davon?
Muss aufhören, Chef guckt.
Ich liebe dich.
Marty


Rory lächelte, während sie die Zeilen las. Eine Kollegin hatte damals einen Blick über ihre Schulter geworfen und gefragt, ob ihr Freund immer so furchtbar romantisch war und Rory hatte nur gelächelt und gesagt, dass es nun mal seine Art war.
Plötzlich fiel ihr etwas ein. Sie ging zum Schrank und suchte in ihrem Koffer nach der Serien-Box. Marty hatte sie noch schnell in ihren Koffer geworfen, falls ihnen langweilig werden sollte.
Sie holte die Discs hervor, schob eine davon in den Laptop und machte es sich wieder auf dem Bett bequem, als es an der Tür klopfte. Sie zog schnell ihren Bademantel über ihren Schlafanzug und sagte ,,Herein!“ Vermutlich war es jemand von den Angestellten, der von den anderen den Auftrag bekommen hatte, nach ihr zu sehen. Ihre Freunde übertrieben wirklich.
Doch es war Logan. Er stand mit einer Flasche Wein, zwei Gläsern und einem Teller in der Tür.
,,Ich dachte, vielleicht hast du Hunger“, erklärte er. ,,Ich habe Fernanda gesagt, sie soll eine Pizza für dich machen und voilà!“ Er schubste die Tür mit seinem Fuß zu, dann ging er zu ihr und stellte die Pizza einfach neben sie auf das Bett. Die Weinflasche und die Gläser stellte er auf den Nachttisch.
,,Logan, was machst du hier?“
,,Und was machst du?“ Er warf einen Blick auf den Bildschirm. ,,Ah, du guckst diese Sitcom, wusste ich ja gar nicht, dass du die magst. Ich finde ja, dass sie nicht so...“
,,Marty liebt I love Lucy“, fuhr ihm Rory ins Wort.
,,Oh!“ Logan setzte sich neben Rory auf das Bett. ,,Dann gucken wir eben das. Wein?“
,,Wieso bist du nicht mit bei den anderen? Was machst du hier?“ wiederholte Rory ihre Frage von vorher.

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