01.07.2011, 14:34
Episode 8.10 "The More, the Merrier"
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âGibst du mir das Klebeband?â
Luke schüttelte den Kopf und warf es zu Lorelai. âSechs Rollen Klebeband und diese Rolle ist auch schon fast leer. Wie konnte das passieren?â
âWir verpacken die Geschenke, Luke. Und das Klebeband klebt nicht so wie es kleben sollte.â Lorelai klebte das letzte Stück ihres Paketes fest und schob es unter den Baum mit einem vollendeten Lächeln in ihrem Gesicht.
âNein, nicht wenn du nicht meterweise davon benutzten würdest um eine CD einzupacken,â murmelte er.
âEine CD muss man mehrfach einpacken, ansonsten ist es ja viel zu einfach es zu identifizieren. Jeder weià das.â
Luke seufzte. âNun, vielleicht sollte dann nicht jeder CDs verschenken.â Er stand vom Boden auf und lies sich erschöpft auf die Couch fallen. âWie lange haben wir jetzt gebraucht um die Geschenke zu verpacken?â Seine Worte kamen in einem einzigen Gähnen heraus.
Lorelai studierte durch müde Augen die Uhr an der Wand. âZu lange. Bist du bereit fürs Bett, Schatz?â
Bevor Luke antworten konnte, klingelte sein Handy. Er erhob sich langsam von der Couch und holte es aus seiner GesäÃtasche. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich als er die Stimme des Anrufers hörte und begann den Boden anzustarren.
Als Lorelai den Gesichtsausdruck von Luke bemerkte, befürchtete sie das Schlimmste. Sie setzte sich auf die Couch um eine bessere Sicht auf alles zu bekommen.
Luke presste sein Ohr ans Handy und hörte schweigend zu. âYeah,â antwortete er mit vor Angst zugeschnürter Stimme. âVom 26. bis zum 2.â
Lorelai tippte nervös mit den FüÃen auf den Holzboden. Eine Minute verging als sich endlich Lukes Gesicht aufhellte. âIch hätte nichts dagegen,â sagte er. Er wartete einen Moment bevor er sich noch einmal aufrichtiger wiederholte. âIch hätte nichts dagegen.â Sein Lächeln wurde breiter beim zweiten Mal. Er warf einen Blick auf Lorelai und sie wusste sofort dass April irgendwie mit einbezogen war.
Luke nickte. âKlingt gut. Pass auf dich auf, Anna.â Er legte auf und verstaute sein Handy wieder in der Hosentasche während er zur Couch zurückkam. âDas war Anna,â sagte Luke und setzte sich neben Lorelai. âSie nimmt ihre Mom für ein paar Tage mit auf einen Besuch bei ihrer Schwester in einem Pflegeheim und sie denkt, dass es am besten für April wäre wenn sie ihre Ferien bei uns ausklingen lassen könnte.â Sein Grinsen verkleinerte sich wieder aber seine Augen leuchteten noch immer wie eine Hundert-Watt-Glühbirne.
Lorelai drückte seinen Arm. âDas ist groÃartig, Luke. Ich bin so froh dass Anna im besten Interesse von April handelt.
âYeah, ich auch,â antwortete Luke. Er setzte sich näher zu ihr und seufzte glücklich.
Sie waren für einen Moment ruhig, schlossen beide die Augen und sackten ins Couchpolster zurück.
Plötzlich setzte sich Lorelai wieder auf. âWir müssen einen Weihnachtsablaufplan machen!â verkündete sie dem völlig überraschten Luke.
âEin was?â fragte er irritiert.
âDu weiÃt schon, wie ein Diagramm wo zeigt welche Personen wir besuchen müssen und wann wir zu ihnen gehen. Unsere beiden Mädchen kommen in den Ferien nach Hause und wir müssen ihnen so viel wie möglich zeigen,â sagte sie stolz.
âLuke grinste und rieb sich seine Augen. âOkay.â
Lorelai zog ein Blatt Papier unter einem Haufen von Zeitschriften auf dem Couchtisch hervor und begann sämtliche Namen aufzuschreiben. âWir haben die Belleville Familie, meine Eltern, Babette und Morey wollten auch mit uns feiern, Liz und TJ. Habe ich jemanden vergessen?â
âUnd wir werden all das am ersten Weihnachtsfeiertag bewältigen?â frage Luke ungläubig.
âNein, an Heiligabend,â sagte Lorelai so als wäre das doch offensichtlich. Als Luke nicht reagierte fuhr Lorelai fort, âDie meisten Leute haben Pläne für den Weihnachtsfeiertag, also machen wir unsere Runde an Heiligabend. So wie ein Vor-Weihnachts-Weihnachten. Wir können unseren eigenen Feiertag erfinden.â sagte sie aufgeregt.
Luke starrte sie verwundert an. âDu willst deinen eigenen Feiertag erfinden?â
âSicher. Frank Costanza hat es getan,â begründete sie ihr Vorhaben.
Luke lachte. âDu bist eine sehr kreative Frau.â
Lorelai grinste und richtete ihre Konzentration wieder auf den Marathon-Plan. âDanke dass du es bemerkst.â
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Lukes Hände waren voll mit heiÃen Tellern für hungrige Gäste. Er sprach durch die Mundwinkel zu Lorelai als er an ihr vorbei eilte, âEiliges Frühstück.â
Lorelai rollte mit den Augen.â Luuuuke, wir müssen unseren Feiertagsplan fertig stellen. Uns rennt die Zeit davon.â
Luke kam vom Tisch, wo er gerade das Essen serviert hatte, zurück zur Theke und stellte sich direkt vor Lorelai. âGut. Zeig mir die Liste.â
Lorelai richtete sich siegesgewiss auf ihrem Stuhl auf. âOkay, hier ist das was wir bis jetzt haben,â sagte sie und wedelte mit dem Blatt Papier vor seinem Gesicht herum. âAn Heiligabend haben wir um 11 Uhr ein Schlemmerfrühstück bei Babette, am Nachmittag hors dòeuvres mit Sookie und Jackson und am Abend ein Candlelight-Dinner mit mittelalterlicher Unterhaltung bei Liz und TJ.
Luke zog seine Augenbrauen skeptisch nach oben. âMittelalterliche Unterhaltung?â
âDie Worte deiner Schwester, nicht meine,â sagte Lorelai. Den Blick wieder auf die Liste gerichtet fuhr sie fort, âAm Freitag sind wir wie gewohnt zum Abendessen bei meinen Eltern und sie haben uns auch für den 1. Weihnachtsfeiertag eingeladen.â
âZweimal in der Woche ein Abendessen mit deinen Eltern? Es muss Weihnachten sein,â sagte Luke sarkastisch.
Lorelai lachte. âAlso bist du mit dem Plan einverstanden?â
Luke zuckte mit den Schultern. âEs ist ein wirklich straffer Plan.â
âNun, wir sind ziemlich beliebte Personen. Aber es ist nicht mehr Platz um es zu strecken.â
Zach und Brian, die in aller Stille das Gespräch mit angehört hatten, konnten sich nun nicht länger zurückhalten. Lorelai schaute auf und sah die beiden neben Luke stehen.
âLorelai, im Ernst. Dieser Weihnachtsplan von Ihnen ist wirklich Humbug,â sagte Zach.
âUm⦠okay?â reagierte Lorelai verwirrt.
âLane und ich sollten auch auf dieser Liste stehen.â
âUnd ich,â fügte Brian schnell hinzu.
âYeah, du auch, Dude. Und die Jungs. Ich meine, was zum Teufel? Ich dachte wir wären wie eine Familie,â sagte Zach dessen Ego im Moment sehr verletzt war.
Lorelai und Luke tauschten ein Grinsen aus. âIhr seit aufjedenfall wie eine Familie,â sagte Lorelai, âDas ist auch der Grund warum ihr nicht auf der Liste steht.â
Die Jungs kratzten sich verwirrt am Kopf.
âWir müssen zu so vielen Familien an Heiligabend, dass wir kaum genug Zeit bei den einzelnen Personen haben werden,â erklärte Lorelai. âUnd diese, uh, flüchtigen Momente werden den Personen von ⦠uhm Qualität nicht gerecht. Wichtige Personen brauchen ausreichend Zeit.â
âWichtige Personen. Das mag ich.â strahlte Brian zufrieden.
âYeah, das ist cool,â stimmte Zach zu. âNun, ich nehme an wir sehen uns dann am Weihnachtsfeiertag?â
Lorelai fiel fast vom Stuhl. âOder, du weiÃt schon⦠irgendwann nach Weihnachten.â
âWann auch immer. Solange wir euch sehen ist alles in Ordnung. Lane und die Jungs werden begeistert sein,â sagte Zach stolz und stieà Brian in die Seite um seine Begeisterung hervor zu holen.
âOkay, gut. Jetzt wo wir das geklärt haben, vielleicht könnt ihr dann wieder zurück an die arbeit gehen,â empfahl ihnen Luke dringend.
âDu sagst es, Boss,â sagte Zach.
âAlles was du sagst, Boss,â fügte Brian hinzu.
Sobald die Jungs ihnen ein wenig Platz gemacht hatten, stand Lorelai von ihrem Sitz auf und beugte sich zu Luke vor. âAlso, du holst April um 3 Uhr ab und ich treffe euch dann hier um 4:30 Uhr.â
âNun, das ist ein Plan mit dem ich leben kann.â lächelte er und gab ihr einen kurzen Kuss.
Lorelai drehte sich um und ging zur Tür. âIn der Zwischenzeit kannst du nach ein paar Strumpfhosen suchen,â sagte sie über die Schulter. âLiz sagte es ist das Motto.
Luke stöhnte.
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Ihre Gedanken wurden bald durch den Klang ihres Handys unterbrochen. Rory schaute auf das Display und lächelte. âHi Grandma.â
âHallo Rory. Ich wollte nur die Pläne für nächste Woche mit dir durchgehen,â sagte Emily.
âOh,â sagte Rory verwirrt.. âHat Mom dich nicht angerufen? Ich sagte ihr sie soll euch bescheid geben dass ich für eine Woche nach Hause kommen werde.â
âNaja, sie hat so was in der Art erwähnt, aber ich wollte nur sicher gehen ob du auch vorhast zum Freitagabend Dinner zu erscheinen. Wir haben nicht wirklich etwas von dir gehört, sodass ich mir nicht sicher bin ob du andere Pläne hast,â sagte Emily spitz.
âIch werde kommen, Grandma. Und ich kann es kaum noch erwarten dich und Grandpa zu sehen.â
âNun, es ist ja nicht so, dass wir in letzter Zeit auf deiner Favoritenliste standen. Wir wollten nur sicher gehen dass du nicht vergessen hast, dass wir existieren.â
Rory holte sich ein Twix aus ihrer Jackentasche und packte es aus während Emily sich über die Richtige Praxis der Kommunikation auslieÃ.
âRory? Rory, hörst du mir überhaupt zu? Was raschelt denn da? Isst du etwa was? ich schwöre dir, jeden Tag ähnelst du deiner Mutter mehr.â
âWarum? Danke dir.â lächelte Rory herzlich.
âJetzt da sie zuhört,â sagte Emily.
âGrandma, Es tut mir leid dass ich mich in letzter Zeit nicht gemeldet habe. Vieles bei dem Wahlkampf war einfach verrückt. Ich verspreche dir, dass ich dir alles erzähle wenn ich heim komme.â
âNun, dann stell sicher dass du ein wenig Zeit hast mit mir einkaufen zu gehen. Ich brauche deine Hilfe um etwas für deine Mutter zu finden.â
âDas werde ich Grandma. Ich muss jetzt noch etwas zu Ende schreiben. Wir sehen uns in ein paar Tagen,â sagte Rory bevor sie auflegte.
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Sookie kicherte, packte ihre Freundin an den Handgelenken und zog sie aus der Küche in einen weniger überfüllten Raum des Hotels. "So, wir sind immer noch auf der Liste zu Heiligabend, nicht wahr?" fragte sie.
Lorelai kicherte. âSüÃe, die Dinge haben sich nicht geändert seit ich es dir vor 10 Minuten und davor schon vor 20 Minuten bestätigt habe.â
Sookie kicherte wieder. âIch bin nur so verdammt aufgeregt. Ich meine, wir alle zusammen, Rory, April, die Kinder⦠Luke,â sagte sie indem sie den letzten Namen gut betonte.
Lorelai die Sookies Tonfall bewusst falsch interpretierte sagte, âDu bist aufgeregt weil du Luke sehen wirst, Sook?â
Sookie antwortete spielerisch, âSicher, er hat einen schönen Hintern.â
Die beiden Frauen kicherten unentwegt und lieÃen sich nicht von dem angeekelten Gesichtsausdruck von Michel stoppen. Er räusperte sich um das Gelächter vorzeitig zu unterbrechen.
âManche von uns sind wirklich versucht ihre Arbeit zu erledigen und ihr unaufhörliches Kichern gestaltet diesen Prozess mehr als schwierig.â sagte er barsch.
âUnd Frohe Weihnachten auch für Sie,â entgegnete Sookie.
Michele starrte sie an. âWas auch immer,â fauchte er und stampfte wütend davon.
Lorelai und Sookie wechselten einen Blick miteinander. âWas ist los mit ihm?â fragte Sookie.
Sieht so aus als hätte er eine schwere Grinch-Infektion,â vermutete Lorelai.
Und Runde zwei im kichern begann.
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âVielleicht würde ein Ortswechsel mir helfen,â Sagte Rory zu sich selbst.
Sie nahm ihre Notizen und ihren Laptop, zog ihren Mantel an und ging über die StraÃe zu einem lokalen Restaurant. Sie setzte sich in eine Ecke und schaltete ihren PC an während sie auf die Bedienung wartete.
Eine junge Frau mit dreckigen blonden Haaren und grünen Augen kam zu ihr um ihre Bestellung aufzunehmen. Sie sah so aus als wäre sie in Rory´s alter.
âWas kann ich Ihnen bringen?â fragte die Bedienung.
âIch hatte noch keine Möglichkeit die Karte durchzusehen, aber ich hätte gerne schon einen Kaffee.â
Die Kellnerin schob ihren Notizblock in die Schürze und ging zurück zum Tresen. Sie füllte eine groÃe Tasse mit heiÃem Kaffe und stellte sie vor Rory ab. Rory lächelte sie an und sagte schnell âDankeâ bevor sie sich wieder in ihre Notizen vertiefte.
Drei Stunden und fünf Tassen Kaffee später saà Rory immer noch grübelnd über ihrer Arbeit. Ihr Braunes Haar war planlos zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ihre Augen sahen aus als würden sie gleich aus den Augenhöhlen herausfallen. Sie starrte immer noch auf den leeren Bildschirm und wunderte sich was der Grund dafür war. Es war kein Fall von Schreibblockade eher eine Motivationsblockade. Sie befand sich in dem langweiligen politischen Jargon jeden Tag und nicht in der schillernden politischen Rhetorik wie sie es zuerst erwartet hatte. Der Wahlkampf war bei Weitem nicht das was sie sich darunter vorgestellt hatte. Sie wollte gerade ihre Sachen zusammenräumen um zum Hotel zurückzugehen als Patrick sich ihr gegenüber hinsetzte.
âWie geht es dir?â fragte er.
âEs geht so,â antwortete Rory.
âSo schlimm, huh? Es wird besser, weiÃt du,â sagte Patrick.
âYeah, Ich bin mir sicher das wird es.â Rory stand auf und begann ihre Notizen in ihre Tasche zu räumen. Sie schloss ihren Computer und sagte, âIch sollte gehen. Ich muss wirklich diesen Artikel fertig bekommen und meinem Herausgeber schicken.â
âOkay. Ich sehe dich im Bus?â
âWir sehen uns dann.â