03.08.2013, 15:00
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Episode 8.19
"Branching Out, Eh?"
(to branch out â sich verzweigen)
(to branch out â sich verzweigen)
Frisch geduscht und nach Minze duftend kam Lorelai aus dem Badezimmer und grinste. Luke lag noch genauso da wie vor 5 Minuten. Er war müde zusammengebrochen.
Als sie erschöpft die Treppe hinauf gestapft waren, nachdem sie endlich alle Geburtstagsgäste hinausbefördert hatten, war Luke total geschafft gewesen.
âLukeâ, flüsterte sie. Sie wollte ihn nicht stören, da er endlich tief und fest schlief.
âRutscht du mal?â
Luke öffnete langsam seine Augen. âJaâ murmelte er schläfrig.
Mit einem Blick, der nach extremer körperlicher Anstrengung aussah, schlurfte er durch den Raum, um seine Schlafsachen zu finden.
Lorelai gähnte auch und zog sich abwesend ihr Geburtstags T-shirt von Babette aus.
Auf dem T-shirt stand geschrieben: `Geburtstagsschlägereien machen mit 40 mehr SpaÃ`.
Die richtige âGeburtstagssauseâ hatte auf Lukes drängen heute Morgen stattgefunden â Lorelais erste Party, von der sie Rory diesen Nachmittag absichtlich nichts erzählt hatte.
Sie grinste Luke halbherzig an; nur er würde den standardmäÃigen Geburtstagssexzeitplan umstellen, um auf einer Party lange aufbleiben zu können.
Damit war sie mehr als einverstanden, gab sie sich selbst gegenüber zu, als sie ins Bett krabbelte.
Es war ein guter Tag gewesen: sie hatte Rory (hoffentlich) wieder auf den richtigen Weg gebracht, und sie hatte eine wundervolle Party gehabt.
Die Party hatte ihr Spaà gemacht. Aber etwas, dass Sookie gesagt hatte, hatte sie den meisten Teil des Abends nicht mehr losgelassen. Sie konnte die Gedanken nicht länger verdrängen.
Die Stirn runzelnd fasste sie mit der Hand nach einem unsichtbaren Fussel und beobachtete Luke.
Als er sich ein Paar Schlafanzughosen angezogen und ins Bad gegangen war, holte sie tief Luft.
âAlsoâ¦â begann sie zögernd. âIch bin vierzig.â
âDas solltest du auchâ grummelte Luke. Er streckte seinen Kopf aus der Badtür und fuhr damit fort, Zahnpasta auf seine Zahnbürste zu drücken.
âWär´s der 39. Geburtstag gewesen, würde die Party für den 40. ziemlich lahm aussehen und ich kann nicht nochmal einen ganzen Abend mit deiner Mutter ausstehen.â
Lorelai lachte unsicher und murmelte eine belustigte Antwort. âAha, richtig, richtigâ¦â Sie zog sich die Decke über. âAlso, Luke?â
Den Mund voll Zahnpastaschaum erwiederte Luke âMmpf?â.
Lorelai holte tief Luft und stellte erneut klar âIch bin 40â Sie zögerte, bevor sie weitersprach.
âHeiÃt das, wir haben uns entschieden? Ich erinnere mich nämlich nicht wirklich an eine Entscheidung â Ich glaub´ wir haben nichts entschiedenâ fügte sie schnell hinzu, âaber anscheinend denken einige Leute, wir hätten uns entschieden. Und wenn wir uns nicht bald für ein Ja entscheiden, wird es bei Nein bleiben, egal was kommt.â
Immer noch die Zähne putzend erschien Lukes Kopf in der Badtür. âHuh?â
âKinderâ stellte Lorelai mit einem Schulterzucken klar, als Luke sich über das Waschbecken beugte.
âOh.â
Lorelai konnte an dem dünnen Streifen seines Rückens, den sie durch die halbgeöffnete Tür sah, beobachten, dass Luke wie erstarrt dastand.
Anscheinend brauchte er eine Minute, um seine Gedanken zu ordnen.
Auch nach dieser Minute hatte er nichts als das âOHâ erwidert.
Die Tatsache, dass sie ihn nicht ganz sehen konnte, machte es schwerer, seine Reaktion abzuschätzen, aber Lorelai nahm das Ausbleiben weiterer Sätze zum Anlass, ihre Ansichten zu dem Thema kundzutun.
âIch mein´, es ist wie damals, als ich das wirklich süÃe Sommerkleid kaufte, aber eine dünne Jacke darüber brauchteâ fragte sie und konnte sich nicht vorstellen, dass Luke allzu viel Aufmerksamkeit auf ihre letzten Shoppingerwerbungen verwendet hatte.
Sie fuhr fort.
âIch hab das perfekte Kleid gefunden, aber natürlich ist es von groÃer Wichtigkeit, welche Farbe es hat. Und ich bin in Eile und kann mich nicht entscheiden, also geh ich davon aus, dass ich darüber nachdenken und zurückkommen werde, um das ausgewählte Kleid zu kaufen.
Und später denke ich das Lilane. Auf jeden Fall das Lilane. Aber natürlich ist es in meiner GröÃe nicht mehr da, als ich die Woche darauf in den Laden komme, also muss ich mit dem grünen zurechtkommen, dass ich nicht will und das übrig ist, weil ich zu lange gewartet habe.â
Die Worte, die schnell aus ihrem Mund kamen, wurden schlieÃlich langsamer.
Sie saà still da und wartete ängstlich auf Lukes Antwort.
Einen Moment später, nachdem das leise Geräusch der Zahnbürste verklungen war, tauchte Luke wieder im Schlafzimmer auf und sagte mit einem Blick, der aus Sorge und Verwirrung bestand, âWas?â
Lorelai rollte die Augen und grinste angesichts des seltsamen Themas.
Sie hätte wissen müssen, dass eine Shoppinganalogie nicht wirklich ihren `Standpunkt untermauern würde.
Bevor Luke noch weitere Fragen stellen konnte, beeilte sie sich, ihren Fall so ehrlich und einfach darzustellen, wie sie konnte.
âIch will nur nicht, dass irgendwelche Entscheidungen für uns gemacht werden, weil wir nicht über sie nachdenken wollen oder keine Zeit haben, uns mit ihnen zu beschäftigen und sie irgendwann einfach vergessen.â erklärte sie schnell und zupfte am Betttuch herum.
âKleider? Ok. Aber das?â Sie machte eine Pause und sah Luke an.
âIch mein⦠wer weiÃâ schnaubte sie, âes könnte schon zu spät sein. Aber trotzdem, wenn die Antwort Nein heiÃt, dann bitte nicht, weil wir einfach nicht mehr darüber geredet haben.â
Jetzt war es an Luke, tief Luft zu holen. Er senkte den Kopf, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah dann nochmal Lorelai an.
Sein Kiefer arbeitete, als ob er Worte ausprobieren wollte, die er gleich sagen wollte.
âOkay, jaâ stimmte er schlieÃlich zu und setzte sich neben Lorelai aufs Bett, âdas ist ne Sache, über die wir reden sollten.â
Er zögerte und sagte dann.
âUnd nachdem, was du grade gesagt hast, wirst du das vielleicht nicht gerne hören, aber können wir nicht morgen darüber reden?â
Lorelais Versuch, zu protestieren wurde abgeblockt, bevor sie ein Wort sagen konnte.
âLorelaiâ unterbrach Luke sie und legte eine Hand auf ihr Knie.
âEs ist fast 1 Uhr Nachtsâ stellte er fest, âund wir müssen beide früh raus. Ich weiÃ, dass du reden willst, das will ich auch, glaub mir und ⦠das werden wir auch. Das ist ne groÃe Sache, ja. Aber ich glaube nicht, dass ein paar Tage einen Unterschied machen.â
Er sah Lorelia erwartungsvoll an und sie nickte; sie war einverstanden.
SchlieÃlich meinte er: "Und ich weià nicht, wie du das siehst, aber ich möchte gern ein wenig darüber nachdenken, bevor wir irgendwelche Entscheidungen treffen."
Lorelai seufzte erneut und rutschte zu Luke hin, um sich an ihn zu lehnen. Er hatte vollkommen recht.
âIch weiÃ, ich weiÃâ sagte sie.
âIch wollte es nur loswerden. Ich mein⦠Ich hab auch noch nicht richtig drüber nachgedachtâ gab sie zu und fragte sich, ob es sie vielleicht doch mehr beschäftigte, dass sie jetzt vierzig war, als sie zugeben wollte.
âNurâ¦â Sie stockte bei dem Versuch, es Luke zu erklären. âDieser Tag, weiÃt du?â sagte sie schlieÃlich âVierzig.â
Luke schlang einen Arm um ihre Schulter und drückte sie an sihc.
âIch weiÃâ sagte er verständnisvoll. âWir kriegen das schon noch hin. Nur nicht heute Nacht, okay?â
âYeahâ sagte Lorelai mit einem schläfrigen Grinsen auf den Lippen.
Luke machte die Nachttischlampe aus und glitt unter die Laken.
Er zog Lorelai an sich. âGute Nacht du Verrückteâ flüsterte er und drückte einen Kuss auf ihre Stirn. âHappy Birthday.â
Lorelai kuschelte sich an ihn. âDankeâ
♫♫♫
Was Lorelai gesagt hatte, war aus heiterem Himmel gekommen, aber jetzt, da es im Raum stand, wusste er, dass er ernsthaft darüber nachdenken musste.
Sie beide hatten einiges, worüber sie nachdenken mussten.
♫♫♫♫♫♫♫♫♫
Nachdem sie ein paar Spam-mails gelöscht hatte, tauchte ein bekannter Name auf - jkramer@grandrapidspress.com -, dessen Betreffzeile sofort ihre Aufmerksamkeit auf sich zog: "Rufen Sie mich an, wenn Sie können...".
Seit sie Jack Kramer getroffen und in der Grand Rapids Press Nachrichtenredaktion herumgehangen hatte, war sie mit ihm in Kontakt geblieben.
Sie hatte ihn als möglichen Weg in die böse Welt der Publikationen gesehen.
Er war ein vorausschauender Denker und jung genug, alles zu erreichen.
Die Email war eine Antowrt auf ihre letzte Mail â nur eine Handvoll von Wörtern, die mit ihrem Standpunkt einverstanden waren und ihn schätzten.
Als sie erneut auf die Betreffzeile blickte, kniff sie die Augen zusammen und versuchte herauszufinden, warum diese Mail sie nervös machte.
Sie stand auf, schob ihren Stuhl ein bisschen kräftiger als gewöhnlich zurück und ging in die Küche.
Gottseidank war in der Kaffeekanne noch genug Flüssigkeit für eine Tasse.
Sie goss ihn ein und während sie die Kühlschranktür mit der Hüfte offen hielt, goss sie etwas Sahne hinein.
Während sie neben der Spüle stand, starrte sie durch den leeren Raum und trank langsam ihren Kaffee.
Ihr fiel auf, wie viel sich seit in den letzten paar Wochen verändert hatte, genauergesagt, seit Luke eingezogen war.
Die Küche sah benutzter aus als sonst, was an den Küchenuntensilien lag, die überall herum lagen. Sie gaben dem Raum mehr Wärme, fand Rory.
Sie erschrak, als sie das Ping ihres Computer hörte und gign ins Zimmer zurück, um zu sehen, was es signalisierte.
Sie sah eine Kalendernotiz, die sie an die vielen Abgabefristen der lokalen Zeitungen erinnerte, für die sie geschrieben hatte und schloss sie schnell, was dazu führte, dass wieder Jacks Mail auf dem Bildschirm war.
Sie kopierte die Nummer der Grand Rapid Press und nahm das Handy in die Hand.
Ihr Finger schwebte einen Moment über der grünen Taste. Sie hasste es, wenn sie nicht sicher wusste, was man von ihr wollte; es war irritierend.
Sie biss sich auf die Unterlippe und drückte die Anruftaste. De Anruf wurde unerwartet schnell beantwortet; Rory fragte stammelnd, ob Jack zu sprechen sei.
âEinen Momentâ antwortete eine weibliche Stimme.
Sie hörte ein klicken und wurde dann gezwungen, Rihannas betteln, âdie Musik nicht auszumachenâ, (âplease dont stop the musicâ) auszuhalten.
"Hier spricht Jack Kramer."
"Hi, hier ist, ähm, Rory. Rory Gilmore," antwortete sie hastig.
"Rory, groÃartig! Ich hatte gehofft, dass sie sich melden!â
âNaja, ich hab heute Morgen etwas Zeit, und ich bin, zugegebener MaÃen, sehr neugierig, warum sie mich sprechen wollenâ antwortete sie und versuchte, professionell zu klingen.
âAh, das Merkmal aller Reporterâ sagte Jack.
âHören sie, ich will nicht um den heiÃen Brei herumreden. Wir haben uns schon seit einiger Zeit hin- und hergemailt, und auch wenn ich froh bin, ihnen hin und wieder eine Möglichkeit zum schreiben anzubieten, wenn sie es brauchen, kann ich nicht anders als mich zu wundern, was sie so gemacht haben, seit sie die Kampagne verlassen haben. Ich kenne sie vielleicht nicht besonders gut, aber ich weià so viel: sie brüten etwas aus â
âAuch ein Charakterzug der Journalistenâ meinte ROry und fühlte sich ermutigt.
"Richtig. Also, was haben sie vor? Haben sie einen Artikel?"
"Nichts, dass er schon zur Veröffentlichung gedacht ist. Ich muss ihn noch etwas überarbeiten und kürzen. Ich glaube nichtâ¦â
Er unterbrach sie. âSchicken Sie mir den Artieklâ
"Er muss wirklich noch gekürzt werden, bevor ich ihn jemandem schicken kann."
"Dafür stellt man Leute wie mich ein, ROry."
"Er ist wirklich noch nicht fertig," sagte sie. Ich bin noch nicht bereit.
"ch will ihn trotzdem sehen."
"Aber..."
"Es ist mir egal, wie weit er ist. Sie tauschen nun schon seit Wochen Ideen mit mir aus, spielen hierauf an, deuten auf jenes hin. Ich will sehen, was sie geschrieben haben, bevor Obama vereidigt wird. Wir wissen beide, dass es dann keine neuen Nachrichten mehr sind. "
Seufzend klickte sie auf den Artikel, starrte ihn einige Ziet an und war sich nicht sicher ob sie ihn ihm oder Salon schicken sollte.
*Salon.com ist ein Internet-Magazin, das seine Autoren und Leser hauptsächlich in den USA hat.
Als sie sich an die KOmmentare ihrer Mutter von gestern erinnerte, suchte sie in sich nach der lebendigen, in der High-school so fleissigen Rory und sagte schliesslich âOK, ich schicke ihn im Laufe des Tages zu.â
âBesser noch diesen Morgen" antwortete Jack und legte auf.
Nachdem sie das Handy auf den Schreibtisch hatte fallen lassen, startete Rory den Laptop erneut und las erneut die Worte, die sie nun schon seit Wochen immer und immer wieder gelesen hatte. ´
Sie war nun an einem Punkt, an dem sie absolut zufrieden mit dem war, was sie geschrieben hatte, aber sie wusste auch, das Jack ihr eine Chance gab, und wenn sie die versiebte, würde es so schnell keine zweite geben.
Nachdem sie auf Speichern geklickt hatte, öffnete Rory ein neues Emailfenster und entwarf eine schnelle Nachricht für Jack.
Als sie schlieÃlich die Datei angehängt hatte, klickte sie auf den Senden-button, bevor sie nocheinmal darüber nachdenken könnte.
♫♫♫♫♫♫♫♫♫
_____What if sex was holy and war was obscene_____
-Alicia Keys