07.07.2010, 21:52
These Are My Twisted Words
[INDENT][INDENT]Autor: a.black.sheepGenre: Romanze, Drama
Pairing: Edward, Bella
Raiting: PG-13
Disclaimer: Ich bin nicht der Besitzer und ziehe keinerlei finanziellen Nutzen aus diesem Werk.
[/INDENT][INDENT]Bemerkungen: Mir ist klar, das passt hier nicht ganz. Habe das Forum jedoch immer sehr gemocht und wollte mich nun auch damit hier ein weiteres mal melden.
Vielleicht mag es der eine oder andere ja sogar
Achja:
Bitte nicht nur stumm lesen, sondern hinterlasst wenigstens ein kleines herziges Review.
Ich möchte lediglich wissen, dass ich alles richtig mache und nicht aufhören soll, weiter zu schreiben. Falls euch etwas nicht gefällt oder ihr Fehler findet, zögert bitte nicht und kritisiert mich.
Lg :p
Inhalt:
„WeiÃt du was ich denke?" Sie ging auf mich zu und berührte meine Brust vorsichtig mit ihren Fingern, wirkte jedoch eher schüchtern und unsicher. Erst jetzt bemerkte ich, dass es exakt die Stelle war, an der sich mein Herz befand. "Du stoÃt Menschen weg, und dann hasst du sie weil sie nicht da sind.“
Seit Edward Masen zu einem Vampir verwandelt wurde, besteht seine Existenz zum einen aus ihm aufgezwungenen Partys und zum anderen aus grenzenloser Depression. Während die anderen Jungvampire von einer Stadt zur nächsten ziehen, feiern und töten als gäbe es keinerlei Grenzen, hält sich Edward vorzugsweise im Hintergrund und mordet nur, wenn ihm sein Durst keine andere Wahl lässt. Als Edward ein junges Mädchen seiner Ernährung wegen geschenkt bekommt, hatte er nicht darum gebeten, sich in sie zu verlieben.
[/INDENT]
Chapter 1: 1732 Souls
Mathematik hat mich zugegebenermaÃen schon immer fasziniert. Als kleiner Junge habe ich manchmal meine Atemzüge gezählt. Seit meiner Verwandlung zum Vampir zähle ich nur noch eines: Erloschene Leben. Es sind mittlerweile 1732 Menschen, die ich meiner Ernährung willen geopfert habe. Ich bin mein eigenes Monster.
„Verdammt, wenigstens an deinem 201. Geburtstag könntest du einen Funken Heiterkeit verbreiten, Edward.“, meinte Richard, der lautlos neben mir an der Bar aufgetaucht war, seine Arme an dem dunklen Mahagoniholz stütze.
„Meine Heiterkeit hat sich bereits an einen nicht mehr messbaren Punkt gesteigert.“
„Wirklich?“
„Nein.“, erwiderte ich kalt.
„Dann verrate mir doch, was dich in diese Stimmung gebracht hat. Wieder melancholisch?“
Mein Kopf wandte sich langsam in Richtung des ahnungsloseren Mädchens, des Opfers, inmitten der Gruppe von Vampiren, der ich nun bereits 20 Jahre angehörte.
„Warum ist die Menschheit so naiv und bemerkt nicht, dass ihresgleichen zu hunderten von uns getötet wird?“, brachte ich angespannt hervor.
Richards zinnoberrote Augen fixierten mich mit auÃergewöhnlichster Tiefe, verrieten mir auf den ersten Blick, dass auch er bereits diese Nacht wieder einen Menschen opfern würde.
„Keiner von uns modert gerne. Aber denkst du ernsthaft wir haben eine andere Wahl? Wir sind nun einmal dazu geschaffen, Edward.“
„Die Anderen verhalten sich, als würde es ihnen groÃen Spaà bereiten. Sie feiern und töten, als gäbe es keinerlei Grenzen und haben sie genug, ziehen sie einfach in die nächste Stadt weiter. Sie haben kein Gewissen.“
„Sie sind Jäger. Sie empfinden es als spaÃig verschiedene Rollen zu übernehmen oder nach abweichenden Aromen zu suchen. Manche bevorzugen jedoch eine andere Möglichkeit um ihrem Dasein einen gewissen Reiz zu geben und für dich wird es an der Zeit sie zu testen.“
Richard reichte mir eine kleine silberne Box die ich ohne ein weiteres Wort in meiner Manteltasche verschwinden lieÃ.
Im Grunde war mir beinahe alles gleichgültig, denn selbst nach Jahren der Suche hatte ich nicht einen Anflug von Erregung in der Welt entdecken können. Nichts wofür ich mich faszinieren konnte und eine weitere Ewigkeit in Langeweile stand mir bevor. Mit der Zeit war eine Art Schmerz in mir gewachsen. Schmerz, den ich nicht hätte fühlen können, würde es nach mir gehen. Heute wurde mir jedoch eine andere Möglichkeit geboten.
Ich war mir über ihren Inhalt der kleinen silbernen Box schon des längeren bewusst, hatte es mich auch nie weiter gereizt. Es war ein fern östliches Gewürz, genannt Vie, benannt nach dem französischen Wort für Leben. Zeigte meinesgleichen auch keine weitere Reaktion auf Drogen oder Alkohol, so hatte dieses Gewürz auf Vampire eine ähnlich berauschende Wirkung.
Wortlos setzte ich mich in Richtung Toilette ab, wollte nun endlich selbst testen.
~
Mein verblichener Blick wirkte wie ein düsterer Schleider vor meinen Augen, während das einzige von mir wahrnehmbare Geräusch mein schwerer regelmäÃiger Atem zu sein schien. Die grünlichen ToilettenflieÃen waren zu undeutlich wahrnehmbaren Flecken verschwommen. Ich war Gedankenleer. Empfand weder Melancholie noch Schuld und verharrte lange Zeit in diesem Zustand, genoss ihn soweit es mir möglich war, ehe ich beschloss mich wieder der kleinen Gruppe von Unsterblichen zu widmen.
„Edward! Hast du dich in der letzten Stunde vor mir versteckt?“ begrüÃte mich Charles, der schon immer eine besondere Eigenart darstellte, selbst für einen Vampir. Ich spürte nach wie vor die gähnende Berauschung meines Körpers, genoss jede Sekunde in der diese Droge dieses neuartige Gefühl von Gedankenarmut auslöste.
Ich nahm nur am Rande wahr, wie Charles mir den Weg aus der Kneipe wies, wie die sacht herabsinkenden Schneeflocken sich in meinem dunklen Haar verfingen oder auf meinem Mantel hängen blieben, wie sich die zarte Schicht Neuschnee unter meinen FüÃen anfühlte. Ich war zu betäubt.
Bald fand ich mich vor dem Eingang des groÃen Hotels, in dem wir uns nun bereits seit drei Tagen befanden, wieder. Stellte zu meiner Ãberraschung fest, dass die gesamte Truppe von Jungvampiren sich in meinem Wohnzimmer gesammelt hatte.
Alle um ein kleines pochendes Herz versammelt, ein Mädchen mit blasser Haut. Ihr Atem, fieberhaft, panisch. Diese grenzenlose Verzweiflung in ihren nachtschwarzen Augen.
Selbst aus dieser Entfernung wirkte ihr unverwechselbares, einzigartiges Aroma wie ein harmonisch, wohlriechender Duft auf mich. Verführte mich auf eine Art und Weise, wie ich es noch niemals erlebt hatte.
Ich beobachtete ausdruckslos wie sie inmitten der Gruppe von durstigen Vampiren lag, ihre Hände schützend über ihren Kopf legte, ihre Augen fest zusammenpresste, als würde sie einen Alptraum erleben. Das Zittern ihres gesamten Körpers erinnerte mich an ein Reh, das den Jägern in die Falle gegangen war, dass nun getötet werden würde.
„Alles Gute zum Geburtstag, Edward!“ brüllte die Meute während ich meinen ausdrucklosen Blick nicht von ihr abwenden konnte.
Würde sie Seele Nummer 1733 sein?
Chapter 2: We are our own Murders
Moral und Durst führten einen Streit um meine Entscheidung, während ich sie anstarrte, wie sie gefesselt auf meinem Bett lag. Niemals zuvor hatte ich so groÃes Mitleid für einen Menschen empfunden. Mir war klar, dass mir keine andere Option blieb als ihr Leben zu beenden, doch ich würde es zumindest schnell, gewissenlos tun. Vorausgesetzt ich war überhaupt dazu in der Lage, keine Gefühle dabei aufzubringen.
„Nur ein Mensch! Tu es.“ schrie der Durst in mir, während ich ihre entblöÃte Kehle mit angespannten Augen fixierte.
„Sie ist nur ein unschuldiges Opfer. Sie hat den Tod nicht verdient.“
„Der unerträgliche Durst wird gestillt sein.“
„Sie ist zu schön um sie zu töten.“
„Du musst den Durst stillen hör endlich auf dich zu selbst quälen und tu, wozu du geschaffen wurdest.“
Ihr köstlicher Duft war in jede noch so winzige Spalte des Zimmers gekrochen. Vorsichtig setzte ich mich neben sie auf das Bett, betrachtete ihr hübsches Gesicht. Ich würde nicht mehr länger leiden müssen. Ihre Atemzüge wurden immer panischer, während ich meinen Kopf langsam in die Nähe ihrer pochenden Herzschlagader senkte. Das Monster in mir verlangte nach ihrem Blut und der Durst hatte gewonnen. Der Durst gewann immer, war stärker als ich es war.
„Bitte verzeih mir.“, flüsterte ich ihr aufrichtig ins Ohr während ich ihr ein allerletztes Mal in ihre leuchtenden Augen blickte. Sie waren voller Empfindung, voller Schönheit und vor allem voller Leben. Diese zwei Augen erschienen beinahe wie zwei makellose Tore in eine Parallelwelt. Vorsichtig öffnete ich meinen Mund, legte meine Lippen an ihren Hals und sog ein letztes Mal ihr unwiderstehliches Aroma in meine Nase. Sie schloss beinahe friedlich ihre Augen, so als würde sie mir vergeben, würde verstehen.
Wo war mein Sinn für Richtig und Falsch? Ich durfte sie nicht verletzen.
Nein. Nicht wenn sie mich auf diese Art und Weise ansah. Warum hatten ihre Augen einen dermaÃen groÃen Einfluss auf mich, lieÃen mich an meinem Wesen zweifeln?
Ich löste das fest geschnürte Tuch, das ihren Mund vom Sprechen abhielt, doch sie suchte lediglich meinen Blick, gab keinen Ton von sich. Dieses Mädchen faszinierte mich.
„Tut mir leid.“, flüsterte ich vorsichtig, beinahe einfühlsam.
„Ich denke du wirst mir nichts tun.“, presste sie beinahe unhörbar hervor, die Angst lies ihr kleines Herz nach wie vor rasen.
Ich war unweigerlich überrascht, fragte mich was in ihr vorging. Die Gedanken der Menschen, die Stimmen die ich normalerweise hörte waren still wie der Mond, dessen milchiges Licht durch das groÃe Fenster direkt in ihr Gesicht fiel. „Darf ich fragen warum du das annimmst?“
Langsam schlich sich Röte in ihre Wangen. „Du bist nicht wie die Anderen.“
„Ich bin nicht mehr und nicht weniger Wert als die anderen.“
„Nein. Du wirst mir nicht wehtun, das spüre ich.“ Die Unsicherheit in ihrer Stimme war deutlich hörbar.
Ich lachte beinahe unmerklich, wusste nicht ob ich beeindruckt oder belustigt sein sollte. Wusste nicht ob sie schlicht und einfach naiv war, oder ob sie in der Lage war abstrakt zu denken. Oder hatte sie mich durchschaut? Die anderen Vampire hatten es in unzähligen Jahren nicht getan.
„Und woher wusstest du, dass ich dich nicht töten würde?“
„Dein Blick –„ sie unterbrach, biss sich auf die Lippen, als hätte sie etwas falsch gemacht. Doch sie konnte nichts falsch machen, nicht in meinen Augen, nicht in diesem Augenblick.
„Was ist mit ihm?“, lächelte ich sanft, voller Neugier.
„Ich dachte nur, ich hätte Mitleid darin entdeckt und ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand der Schuldgefühle empfindet mir etwas antut. Die anderen.. sie hatten SpaÃ, aber du, du sahst so..“, sie schluckte, betrachtete verlegen den Boden „ ..so traurig aus.“
Für einige Sekunden war es still und wir Beide hörten lediglich den gedämpften StraÃenlärm, obwohl das Zimmer sich im achten Stock befand.
„Ich möchte vollkommen ehrlich zu dir sein. Dein Duft benebelt meinen Körper, wie eine Art Droge. Dieses Verlangen nach Blut, dieser Zwang zu trinken war niemals zuvor so groà wie in deiner Nähe.“
„Ich vertraue dir.“, stotterte sie. Sie hatte offenbar wirklich Vertrauen in mich, doch dem war meinerseits nicht so. Früher oder später würde ich sie ungewollt töten und mit der Schuld ihr Blut vergossen zu haben, würde ich nicht leben können.
„Am besten ich bringe dich nach Hause.“ Und auf dem Weg zurück musste ich dringend Nahrung finden, denn mein Körper war bereits bedrohlich schwach und ausgelaugt.
„Das geht nicht, denke ich.“
„Weshalb?“
„Weil ich mich nicht erinnern kann.“
„Was soll das bedeuten?“
Wie ein Geist senkte sie wieder ihren Kopf, ihre zarte Stimme war nicht lauter als ein Flüstern. „Ich weià nicht wie ich hier her gekommen bin. Meine erste Erinnerung zeigt diese dunklen Gestalten, die um umkreisen und lachen.“
Charles Cortez war schon immer ein skrupelloses Monster gewesen. Ein Menschenleben bedeutete ihm so wenig, dass man denken konnte sie würden in seiner Welt zufällig verschenkt werden. Er spielte mit seiner besonderen Fähigkeit, machte sich einen Spaà daraus den Menschen jegliche Erinnerung zu nehmen, auf das sie wehrlos und vollkommen verwirrt vor ihm lagen, wie Leichen.
„Wartest du hier auf mich? Würdest du das tun?“, flüsterte ich.
Ihr Blick verriet ihre Verwirrtheit, doch sie nickte eingeschüchtert und ich verschwand durch die Türe, ging den langen hell beleuchteten Gang entlang und hämmerte wütend an Charles Türe. Ich hatte kein Glück, wie gewohnt befand er sich zu dieser Zeit auf der Jagd nach Blut.
Was genau sollte ich jetzt tun? Das Mädchen in meinem Zimmer eine Nacht schlafen lassen? Doch es war zu riskant, ich war bereits so geschwächt, dass ich nicht wusste ob ich mich überhaupt noch eine Minute in ihrer Gegenwart beherrschen konnte. Während ich den Hotelgang zurückging stellte ich mir folgende Frage: Würde meine Selbstbeherrschung stark genug sein, wenn ich mich eine ganze Nacht in ihrer Nähe befand?
Langsam öffnete ich die schwere Ahorntüre, ich wollte sie keinesfalls noch mehr verschrecken. Ich fand das Mädchen still auf dem Boden sitzend vor, mit einem zerknitterten Stück Papier zwischen ihren Fingern. Sie starrte stumm aus dem Fenster, betrachtete die wunderschönen Lichter San Franciscos bei Nacht. Ich näherte mich ihr, doch sie schenkte mir nicht ihre Aufmerksamkeit.
„Ist alles in Ordnung?“
„Das war in meiner Jeanstasche.“, entgegnete sie kaum hörbar und reichte mir den kleinen gräulichen Zettel auf dem sich eine zarte Handschrift befand.
„Lieber Mr. Faraday, vermutlich wissen sie nicht einmal meinen Namen, geschweige denn wer ich bin. Sie können sich jedoch sicher sein, dass ich bestimmt niemals vergessen werde, wer sie sind. Sie haben mit meiner Mutter geschlafen und sie ausgenutzt um mit ihrer Hilfe meinem Dad all sein Geld weg zu nehmen. Als er es realisierte wurde er aggressiv und hat meine Mutter getötet und anschlieÃend sich selbst.
Ich kenne nur ihren Namen, doch irgendwann werde ich sie finden und dann gebe ich ihnen diesen Brief, damit sie niemals vergessen, was sie mir angetan haben. Bella.“
Chapter 3: Those Red Eyes Have Had Too Much To Drink
„Hast du geweint?“ Ihre Augen hatten sie längst verraten.
Ohne einen weiteren Gedanken an ihre Sicherheit zu verschwenden zog ich sie vorsichtig an mich. Es war nicht nötig auf ihr Einverständnis zu warten, sie lehnte ihren Kopf ängstlich an meinen Brustkorb, fühlte sich offenbar geborgen, behütet. Ich umarmte sie langsam, zugegebenermaÃen unsicher.
„Ich habe Angst.“, murmelte Bella kaum hörbar in die eisig kalte Luft und brachte meinen Atem zum Stocken. Ihre tief braunen Augen schimmerten als sie ein weiteres Mal mit den Tränen kämpfte.
„Hab keine Angst vor mir, ich schwöre, dass ich dich nicht verletzen werde.“ Ich hätte mir selbst gerne geglaubt, doch mir war bewusst, dass meine bloÃe Existenz für sie potentiell tödlich war.
Würde meine Selbstbeherrschung auch nur eine Sekunde nachlassen, würde das Monster in meinem Inneren gewinnen. Ich würde meine Fangzähne hemmungslos in ihren Hals bohren und sie bis auf den letzten Tropfen Blut entleeren.
„Ich habe keine Angst vor dir.“ Ihr Atem bildete weiÃe Wölkchen, welche bis an die Decke des Schlafzimmers anstiegen, ihr Blick bettelte förmlich nach Liebe. Liebe, die ich ihr nicht geben konnte, nicht geben durfte.
„Ich bin alleine, ich bin total .. alleine“ Sie kam mir vor, wie ein kleines weiÃes Kätzchen, das an einer StraÃenecke ausgesetzt wurde und sich in den dunklen Gassen selbst verloren hatte. Es war an mir, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie zu wärmen.
„Solange du es wünscht werde in deiner Nähe sein. Ich werde mich um dich kümmern, irgendwie. Ich verspreche es.“
„Warum solltest du?“
„Um ehrlich zu sein .. empfinde eine Art Zuneigung dir gegenüber. Es fällt mir schwer, mich von dir fern zu halten.“
Ihr Körper berührte noch immer meinen, stütze sich an mich. „Du musst es nicht.", hauchte sie, während ihre Lippen meinen Hals beinahe berührten und ich ihren süÃlichen Atem an meiner kalten Haut fühlte.
Ich konnte ihr Zutrauen förmlich spüren und ich begehrte ihre Berührungen viel zu sehr, als dass es gut für sie war. Es war an der Zeit das Thema zu wechseln.
„Ist alles in Ordnung?“, fragend deutete dich auf die blauen Flecken, die ihren Körper bedeckten.
„Yeah. Alles okay.“ sie klang enttäuscht. Hatte sie ernsthaft mehr erwartet? Und wenn die Antwort auf diese Frage ja war, was? Einen Kuss? Wie würde sie wohl schmecken? Oder verlangte sie lediglich nach Geborgenheit? Schutz? Zu verlockend war der Gedanke, um nicht auch an Sex mit ihr zu denken.
„Wenn es dir nichts ausmacht, würdest du heute Nacht hier übernachten?“
Sie nickte vorsichtig und ich löste mich aus der warmen Umarmung um ihr ein paar meiner Klamotten zu reichen.
„Wenn du willst kannst du das Badezimmer benutzen, während ich versuche die Temperatur im Zimmer etwas .. menschenfreundlicher zu gestalten.“, ich lächelte sanft. „Mein Name ist im übrigen Edward. Edward Masen.“
Bella schenkte mir ein letztes erkenntliches Lächeln, ehe sie aus meinem Blickfeld verschwand. Sie wirkte beinahe enttäuscht.
Das Monster in mir schrie laut auf, konnte nicht still zusehen wie sie mir entkam. Wollte Fangzähne in ihre zarte Haut stoÃen und trinken, bis nur noch ein blutleerer Körper in meinen Armen lag.
Meine humane Seite begehrte ihre Gegenwart und war offenbar im Inbegriff, starke Gefühle ihr gegenüber zu entwickeln.
Vampire sind schizophrene Wesen.
Mein Körper machte mir ein weitaus schlimmeres Problem ein weiteres Mal schmerzlich bewusst: ich war geschwächt, gefährlich nahe am Austrocknen. Und mir war bewusst, ich würde sterben, sollte ich in den in den nächsten Stunden kein Menschenblut erhalten. Wie immer hatte ich das Morden bis an einen Punkt, nahe meinem Tod aufgeschoben.
~
Ich blickte in den Spiegel, betrachtete die erbärmlichen Reste meiner sogenannten Seele, die das Monster in meinem Inneren mir gelassen hatte. Ich senkte meinen Kopf und stieà einen qualvollen Seufzer aus, ehe ich die Pfütze Blut, die sich im Waschbecken gebildet hatte betrachtete.
Das schlimmste am Morden war das Gefühl, wenn das süÃe Blut, gemischt mit Adrenalin sich in meinem Mund sammelte. Es war der Zeitpunkt wenn die Qual nachlieÃ, die Folter zu Ende war und das unweigerlich befriedigendste Gefühl das ich je erlebt hatte meinen Körper belohnte. Besser als Drogen oder Alkohol. Sogar besser als Sex.
Wenn ich so starke Not nach Blut wie heute Nacht hatte, war es eine bittere Tatsache, dass ich meine Opfer ungewollt wie ein Biest zerriss.
‚Juliet Bruket, Schlachtopfer 1733. Aidskrank.‘ schrieb ich sorgfältig in das kleine schwarze Buch, welches sich zu jedem Zeitpunkt in meinem Reisekoffer befand. Normalerweise notierte ich mir sämtliche Einzelheiten, die ich an meinen Opfern festgestellt hatte, manchmal auch meine eigenen Gedanken oder Empfindungen, doch heute brachte ich die nötige Kraft für Details nicht mehr auf.
~
Ich strich vorsichtig über den blauen Fleck an ihrer Wange und konnte ein weiteres Lächeln nicht unterdrücken. Sie musste nicht einmal etwas Bestimmtes sagen oder tun und hatte dennoch etwas an sich, dass mich bedingungslos glücklich machte.
Nachdem ich mich umgedreht hatte um das Fenster zu schlieÃen nahm ich ihre Stimme wahr.
„Mach weiter, bitte.“
Ich senkte meinen Kopf, erkannte, dass es vielleicht bereits zu spät war. Ich empfand bereits zu viel für diesen kleinen Menschen.
„Hast du gewusst, dass Schnee in San Francisco etwas auÃergewöhnliches ist?“
„Edward.-„
Ich hatte bereits bemerkt, wie der Duft hinter mir unaufhörlich näher an mich herangekommen war und fühlte nun zwei zarte Arme die mich von hinten umarmten, während ich mich mit einen Arm an die Wand neben dem groÃen Panoramafenster stützte und meinen Kopf senkte.
Sie war wach gewesen, wusste dass ich heute Nacht gemordet hatte.
Ich fühlte wie sie langsam um mich herum schlich bis sie schlieÃlich nur Zentimeter weit vor mir stand und meine Mine unschuldig anblickte, voller Mitleid.
Ich konnte die Anziehung, die sie unweigerlich auf mich ausübte, nicht leugnen als sich unsere Blicke trafen. Mit einem Mal sah sie mich mit einer solchen Eindringlichkeit an, während sie ihren Körper an mich drückte, ihre Lippen wie in Zeitlupe näherte und sich mein Verlangen von Sekunde zu Sekunde steigerte. Mein Verlangen nach Nähe. Mein Verlangen endlich zu erfahren wie ihre Lippen schmeckten, wie sich ihre Haut anfühle.
Sie stöhnte sanft, als meine Lippen ihre einfingen. Sie schmeckten nach Kirschen und Vanille und auch nach etwas ganz eigenem, nach ihrem einzigartigen Aroma. Einfach nur wie sie.
Eine Art von Panik stieg in mir auf, als sie ihre Arme an meinen Nacken klammerte, sich noch näher an mich schmiegte. Als wollte sie mich vergessen lassen. Die Morde. Den Selbsthass. Das Monster.
Nein, das war falsch. Ich würde sie verletzen, sie töten.
„Ich kann nicht.“, fauchte ich kälter als geplant, während ich einen beliebigen Punkt an der grauen Tapete fixierte um ihre Augen nicht ein weiteres Mal ertragen zu müssen.
„Es tut mir leid, ich weià nicht…“ stotterte sie.
Es war nicht ihre Schuld.
„Es gibt diese kalte dunkle Seite an mir, die ich nicht kontrollieren kann. Ich werde nicht zulassen, dass ich dir deine Seele nehme .. oder dich töte.“
„Edward.-„
„Ich sehe dieses Mädchen und sie ist nachdenklich, tiefgründig .. sie scheint perfekt, sie sieht mich an und .. sie kennt mich.“
„Dieses Mädchen ist nicht mehr im Besitz ihrer Seele. Sie gehörte ihm, seit sie das erste Mal in seine blutroten Augen gesehen hat.“
„Nein.“ Ich machte einen Schritt von ihr weg, um nicht noch einmal in Versuchung zu geraten, sie zu küssen. „Du irrst dich, ich bin ein geistloses, leeres Wesen.“
„WeiÃt du was ich denke? Du stoÃt Menschen weg, und dann hasst du sie weil sie nicht da sind.“
Sie ging auf mich zu und berührte meine Brust vorsichtig mit ihren Fingern, wirkte jedoch eher schüchtern und unsicher. Erst jetzt bemerkte ich, dass es exakt die Stelle war, an der sich mein Herz befand.
„Du solltest das nicht tun.“
„Ich habe noch nie irgendetwas richtig gemacht.“, murmelte sie leise, während sie ihre Stirn vorsichtig an meine legte und ihre Augen schloss. „Warum sollte ich es jetzt tun?“
Sie hatte Recht. Ich hatte nicht die Kraft mich länger von ihr fern zu halten.
Und vielleicht, nur vielleicht, war es sogar einem Monster erlaubt, zu lieben.
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