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Normale Version: Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread)
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Sie hatten gerade das Gilmorsche Haus erreicht, als Babette neugierig den Kopf zur Tür herausstreckte und dann auf sie zu gerannt kam.
„Rory, Kindchen. Du bist ja wieder da.“ Sie schloss die überraschte Rory in ihre Arme und umarmte sie fest.
„Babette, lass sie bitte am Leben. Ich brauch doch jemanden, der mich ernährt, wenn ich alt und grau bin.“
„Entschuldigung. Ich freu mich nur so, dich wieder zu sehen. Wie ist es in Yale? Ist es sehr schwer? Sind die Lehrer nett? Hast du schon Freunde gefunden? Hast du schon Heimweh oder wieso bist du heute hier? Ich dachte, du kommst erst nächstes Wochenende.“
Babettes Wortflut war mal wieder typisch.
„In Yale ist es toll. Es ist nicht direkt schwer, aber die Anforderungen sind deutlich höher als auf der High School.“
„Du schaffst das doch locker. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so clever ist wie du.“
„Doch, mich.“ Mischte sich nun auch Lore in das Gespräch ein.
„Wach auf, Kleines. Deine Tochter ist ein Genie. An sie kommst sogar du nicht ran.“
Gespielt beleidigt blickte Lore zu Boden und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Und jetzt erzähl wieso du hier bist! Heute ist doch die Hochzeit. Ich dachte, du würdest in Yale bleiben.“
Das konnte doch nicht wahr sein. Diese Stadt war doch nicht normal. Als hätten sich alle abgesprochen, um sie durch ihre Fragen in den Wahnsinn zu treiben.
„Nein, ich wollte heute nicht in Yale bleiben. Alle anderen Leute hatten etwas vor und ich wollte nicht alleine rumsitzen, also dachte ich mir, dass ich dem guten alten Stars Hollow doch mal eine Besuch abstatten könnte.“
„Und dich stört die Sache mit der Hochzeit nicht?“
„Nein. Es ist schon lange her, dass ich mit Dean zusammen war. Er hat es verdient glücklich zu sein. Ich freue mich für ihn und Lindsay. Nur leider scheint das in dieser Stadt niemand zu verstehen. Ist ja schon gut, Liebes. Ich kann mir vorstellen, dass es weh tut, aber du kommst darüber hinweg. Es gibt so viele Männer auf der Welt und da werden bestimmt noch einige für dich dabei sein.“ Babette konnte manchmal ganz schön nervig sein. Vor allem, wenn sie dachte Rory zu verstehen. Rory war kurz vorm Explodieren. Wieso war diese Stadt nur so verquer? Sie wollte doch heute Abend einfach nur ihre Ruhe haben.
Rory verstand zwar, dass sich hier alle Sorgen um sie machten, doch das war überhaupt nicht nötig.
Lore erkannte, dass sie besser ins Haus gehen sollten, ehe Rory noch in die Luft ging. Deshalb verabschiedete sie sich schnell von Babette und schob Rory dann vor sich her ins Haus.
„Hol erstmal tief Luft. Sie meinen es alle nur gut mit dir.“
„Zu gut, wenn du mich fragst.“
„Ich mach uns jetzt einen schönen heißen Kaffee und dann sehen wir uns die grottenschlechten Filme der letzten Zeit an. Ich habe schon einen riesen Stapel geholt.“
„Gute Idee. Ein bisschen Ablenkung kann mir jetzt wirklich nicht schaden.“
„Und wären wir die Filme ansehen, könne wir noch mal ausführlich über Dean reden.“ Sie grinste ihre Tochter provozierend an.
„Mum!“ Rief Rory genervt und warf ein Kissen vom Sofa auf ihre Mutter.
Diese Stadt war schon merkwürdig, doch dabei so liebenswert, dass Lorelai und Rory nie hätten wegziehen wollen.

Kapitel 32

Es war wieder Montag und Rory hatte schon einige Vorlesungen hinter sich gebracht.
Das Wochenende in Stars Hollow hatte ihr besser getan, als sie vermutet hätte.
Rory hatte Sookie, Jackson und den kleinen Davie besucht. Sie hatte den Kleinen gleich in ihr Herz geschlossen.
Doch jetzt war sie wieder in Yale. Der Alltag hatte sie eingeholt.
Paris hatte wie üblich schlechte Laune, Janet, hüpfte auf einem grünen Gummiball durch das Zimmer und Tanna hing einem Nachrichtensprecher an den Lippen.
Ein ganz normaler Nachmittag auf dem Campus.
Emsiges Treiben erfüllte die Gänge, laute Musik schallte durch alle Räume und kaum einer nahm sich die Zeit in die Bücher zu schauen, außer Rory.
Diese versuchte krampfhaft einige Texte für ihren Philosophietest zu lesen, doch um sie herum herrschte so viel Chaos, dass sie sich kaum konzentrieren konnte.
Resigniert griff sie sich ihre Tasche und machte sich auf den Weg zu ihrem Test.
Sie hatte sowieso nicht mehr allzu viel Zeit, bis die Stunde begann und im Hörsaal war immer noch mehr Ruhe als in ihrem Wohnheim.
Zwei Stunden später verließ sie den Saal mit einem guten Gefühl im Bauch.
Der Test war ihr leicht gefallen und nun hatte sie endlich frei.
Viele Möglichkeiten gingen ihr durch den Kopf, wie sie die freie Zeit nutzen konnte, als plötzlich ihr Handy klingelte.
„Hallo?“ Meldete sie sich überrascht. Um die Uhrzeit rief bestimmt nicht ihre Mum an. Die wusste, wann ihre Tochter Unterricht hatte.
„Hey Rory.“
„Dean, schön dich zu hören.“ Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
„Was hast du heute vor?“
„Noch nichts besonderes, wieso?“
„Wir wollten doch mal einen Kaffee zusammen trinken und ich dachte heute wäre ein guter Zeitpunkt dafür.“
“In Ordnung.“
„Wann hast du Zeit?“
„Ich war grad in meiner letzten Stunde für heute. Ich hab jetzt Zeit. Wann bist du denn hier?
Oder soll ich nach Stars Hollow kommen?“
„Nicht nötig.“ Erklang in diesem Moment eine Stimme dicht hinter ihr. Rory hatte ihr Zimmer fast erreicht, als Dean plötzlich durch die Tür des Wohnheims trat und sie anlächelte.
„Wow, ich dachte nicht, dass du so schnell bist.“
„Tja, ich bin eben immer für eine Überraschung gut.“
„Ich schaff nur noch schnell mein Schulzeug rein und dann können wir los.“
Neugierig kam Dean ihr hinterher und Rory stellte ihn ihren überraschten Mitbewohnerinnen vor.
„Janet, Tanna, das ist Dean. Paris, du kennst ihn ja schon. Dean, dass sind Janet und Tanna.“
„Hi.“ Dean lächelte verlegen.
Tanna sagte überhaupt nichts, sondern starrte ihn nur ehrfürchtig an, Janet grüßte cool zurück und Paris blickte Rory neugierig an.
„Wir sind dann auch schon wieder weg.“ Sagte Rory hastig, nachdem sie ihre Tasche schnell in ihr Zimmer gebracht hatte und jetzt wieder im Gemeinschaftsraum stand.
Sie verabschiedeten sich noch kurz und machten sich dann auf den Weg zu dem kleinen Campus-Café.
Fast wie ein Deja-vu, dachte sich Rory, als sie bewusst auf eine anderen Tisch zusteuerte als den, an dem sie noch vor kurzem zusammen mit Robby gesessen hatte.
Nachdem sie bestellt hatten fragte Rory neugierig: „Und wie gefällt dir dein Leben als frisch gebackener Ehemann?“
„Lindsay ist wirklich toll. Sie versucht ständig mich zu bekochen, doch irgendwie hat sie den Dreh mit dem Herd noch nicht so recht rausbekommen, weshalb ihr ihre Mutter oft hilft.“
„Wie in einer richtigen kleinen Familie.“ Ergänzte Rory.
„Ja.“ Dean lächelte sie vorsichtig an.
„Das mit uns damals ist nicht wirklich gut gelaufen.“ Begann Rory nach einigem Zögern.“
„Nein.“
„Es tut mir Leid, was damals geschehen ist.“
„Mir auch. Was ist jetzt eigentlich mit Jess?“
„Er ist irgendwo in New York.“
„Das tut mir Leid.“
„Muss es nicht. Es hat nur einfach nicht mehr richtig geklappt.“
„Lass uns das Thema wechseln.“ Dankbar sah Rory ihn an.
Bei diesem Thema hatte sie immer noch ein mulmiges Gefühl im Bauch.
„Was machst du jetzt eigentlich? Hast du einen Job?“
„Ich habe mein Studium angefangen. Genau wie du.“
„Das ist ja toll. An welches College gehst du?“
„Auf das Connecticut State College.”
“Das ist toll. Ich wusste schon immer, dass in dir mehr steckt.“
„Ich wollte es einfach versuchen. Pläne ändern sich eben. Du wolltest schon immer nach Harvard und jetzt bist du hier. Ich wollte eigentlich nie studieren, doch jetzt tue ich es trotzdem. Ich hatte immer ein tolles Vorbild, jemanden der an mich geglaubt hat.“
„Wen denn?“
„Dich.“
„Mich? Aber wir haben doch fast ein Jahr nicht miteinander geredet. Ja, aber als wir noch zusammen waren, hast du mich immer mit allen möglich Büchern versorgt und mir davon erzählt, wie toll es is zu studieren und da dachte ich mir, dass ich es ja wenigstens probieren könnte. Auch wenn ich nicht so intelligent bin wie du.“
„Das ist nicht wahr. Du bist einer der intelligentesten Menschen, die ich jemals getroffen habe.“
„Danke. Es tut gut mit dir zu reden. Das hat mir gefehlt.“
„Mir auch.“
Es wurde ein toller Nachmittag. Sie sprachen über alle möglichen Dinge und waren so vertraut, als hätten sie sich nie gestritten.
Wie hatten sie es nur so lange ausgehalten nicht miteinander zu reden?

„Hast du noch mal mit Tom wegen den Türen geredet?“
„Ja, er hat gesagt, bis zum Samstag sind die Türen geliefert. Sonst trete ich dem dämlichen Lieferanten mit meinen neuen spitzen Schuhen kräftig in den Arsch. Ich glaube kaum, dass es unseren Probegästen gefallen wird, wenn in ihren Zimmer keine Türen sind.“
„Vergiss nicht ihn noch mal wegen der Küchentüre zu ermahnen. Ich kann nicht kochen, wenn jeder in meine Küche schauen kann. Kochen ist eine Kunst und dafür braucht man äußerste Ruhe.“
„Du bist wenn du kochst so nervös. Von ruhe kann da gar keine Rede sein.“
„Ich brauch aber auch zum hektisch Sein meine Ruhe. Du weißt, wie schlimm es ist, wenn ich beim Kochen nicht meine Ruhe habe. Dabei ha ich mir schon die unmöglichsten Verletzungen zugezogen.“
„Ok, ich überlass die Kocherei ganz alleine dir. Du bist die Meisterköchin und weißt am besten, wie man kocht – im Gegensatz zu mir.“
„Du brauchst ja auch nicht kochen können. Du hast ja Luke. Wenn ich Jackson in die Küche lassen würde, würde er alles frittieren, was ihm zwischen die Finger kommt. Von Nudeln bis zum Gurkenschäler.“
„So ähnlich würde es bei mir auch ausgehen. Du kennst ja die Geschichte mit den Nudeln mit Kohlognese.“
„Eben deine ganz eigene Kreation.“
„Wenn sie wenigstens schmecken würde.“
„Übung macht den Meister.“
„Ich könnte noch so viel üben. Bei mir würde das nie die Farbe annehmen, die es eigentlich haben müsste.“
„Hast du eigentlich schon die Gardinen besorgt?“
„Nein, ich mach mich gleich auf den Weg.“
„Aber nimm keine blauen. Das wirkt immer so kalt und passt überhaupt nicht zu den Zimmern.“
„Vertrau mir. Ich hab da schon welche in Aussicht. Sie ist blau mit gelben Käsemonden drauf.“
„Lass die Scherze, wenn es um unser Hotel geht.“
„Aber die Monde haben so lustige Gesichter.“
„Keine Käsemonde und basta.“
Lore zog eine gespielt beleidigte Schnute.
„Ich muss dann mal wieder in die Küche. Sonst stellen sie den Herd am Ende noch falsch auf.“
„In Ordnung. Dann mach ich mich mal auf den Weg zum Gardinenladen und den Käsemondgardinen.“ Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen drehte sie sich um und ging auf die Tür zu.
Sookie schnappte Michél am Arm und flüsterte ihm ins Ohr: „Gehen sie mit Lorelai Gardinen kaufen und halten sie sie von den Käsemondgardinen fern.“
„Wieso muss iech iemmer die Drägsarbeit machen?“ Nörgelte Michél mit seinem starken französischen Akzent.
„Dafür haben wir sie doch mit ins Boot geholt.“
„Iech asse es, wenn sie miech erumkomandieren.“ Eilig lief er Lore hinterher, nicht ohne noch eine Weile weiterzuschimpfen.

Kapitel 33

Der große Tag war gekommen. Das Hotel wurde eingeweiht und überall wuselten noch fleißige Helfer.
Mitten in diesem ganzen Durcheinander waren Lorelai und Rory und versuchten Ordnung in das Chaos zu bringen.
Es gab noch so viel zu tun und ihre Freunde würden bald ankommen, um sich das neue Dragonfly anzusehen und einen Abend und eine Nacht in den Genuss zu kommen, sich rundum bedienen zu lassen.
„Mum, der Lieferant mit den Türen ist da. Er fragt, wo er sie abladen soll.“
„Gleich vor der Tür? Wo sind Dean und die anderen Männer? Die müssen sie noch schnell einbauen. Hick.“
„Was war das denn, Mum?“
„Ich glaube, ich habe Schluckauf.“
„Trink was, das hilft meistens.“
„Ok … hick … ich kann doch nicht die Gäste empfangen … hick ... wenn ich diesen schrecklichen Schluckauf habe. Das ist bestimmt ein schlechtes … hick … Zeichen. Siehst du. Es wird sogar … hick … immer schlimmer.“
„Das ist bestimmt in ein par Minuten wieder vergessen.“
„Hoffen wir es.“
„Ich kümmere mich so lange um die Türen und du gehst schnell in die Küche und lässt dir von Sookie etwas zu trinken geben.“
„In … hick … Ordnung.“
Eilig lief Lore Richtung Küche und Rory trommelte die Männer zusammen, damit sie die Türen einbauten.
„Sookie, … hick … Schätzchen, hast du bitte mal was … hick … zu trinken für mich?“
„Du hast Schluckauf? Warte, hier hast du ein Glas Wasser sie.“
Sie nahm schnell ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser.
Lore ließ die kühle Flüssigkeit ihre Kehle hinunterlaufen und hoffte inständig, dass der Schluckauf damit gegessen war.
Zur Vorsicht trank sie das Glas bis auf den letzten Tropfen leer.
„Und? Merkst du schon etwas?“
„Ich glaube es hat geholfen. Ich bin geheilt … hick … oh nein. Das darf doch nicht wahr sein. Was soll ich denn jetzt machen? Die Gäste sind … hick … gleich da und ich muss sie begrüßen.“ Rief Lore in Panik. Langsam wurde auch Sookie nervös.
„Was hilft denn gleich noch mal gegen Schluckauf?“
„Sookie beeil dich und … hick … denk nicht so lange nach.“
„Mir fällt es aber nicht ein. Ah, jetzt hab ich’s – Erschrecken. Du musst dich erschrecken und dann müsste er verschwinden.“
„Aber wie soll ich … hick … mich denn hier erschrecken? Jetzt bin ich doch schon vorgewarnt.“
„Dreh dich um.“
„Sookie, das wird nicht funktionieren. Ich sag … hick … es dir gleich.“
„Lass es uns wenigstens probieren. Was haben wir denn schon zu verlieren?“
„In Ordnung. Gut so?“ Fragte sie, nachdem sie sich umgedreht hatte.
„So, jetzt tu so, als ob du mit nichts rechnen würdest.“
„Lalala … hick …. Lalalaa lalalalaaaa.“ Begann Lore zu trällern. Wirklich ernst konnte sie die Situation immer noch nicht nehmen.
„Aaaarggghhh.“ Stürzte Sookie nach einigen Sekunden mit lautem Kampfgebrüll auf Lore zu und sprang sie an.
„Aaaahh.“ Schrie Lore auf. Das Sookie das so ernst nehmen würde hatte sie nicht gedacht. Wirklich erschrocken war sie jedoch nicht. Nur die Tatsache, dass es ihr nun schwer fiel, das Gleichgewicht zu halten, ließ sie zusammenzucken.
„Und hat es geholfen?“ Fragte Sookie, nachdem sie ihre Schürze wieder gerichtet hatte.
„Hick.“ War die einzige antwort die sie erhielt.
„Mist. Vielleicht hätte ich mich mehr anstrengen sollen. Wollen wir es noch mal probieren?“
„Nein … hick!“ Rief Lore. „Wir können nicht riskieren, ... hick … dass sich heute jemand von uns etwas bricht.“
„Ich habe aber keine Idee, was wir sonst noch versuchen könnten.“
In dem Moment kam Luke in die Küche.
„Na, wie läuft es? Seid ihr bereit für euren großen Tag?“
„Lorelai hat Schluckauf.“
„Hick.“ Kam es von dieser wie zur Bestätigung.
„Trink doch etwas.“
„Das haben wir doch … hick … schon versucht.“
„Erschrecken?“
„Schon probiert. Klappt nicht.“ Antwortete Sookie.
„Es muss doch noch … hick … etwas geben, was wir versuchen könnten.“ Lore klang regelrecht verzweifelt.
„Ich hab es. Halt die Luft an.“
„Was? Willst du, dass ich ersticke?“
„Nein. Aber du musst dich ablenken. Mein Vater hat immer die Luft angehalten, wenn er Schluckauf hatte.“
„Ok, ich versuch´s, … hick … aber wenn ich grün und blau anlaufe, dann helft mir bitte.“
„Versprochen.“
Lore holte noch einmal tief Luft und hielt sich dann die Nase zu.
Die Sekunden verstrichen und Lore trat von einem Bein auf das andere. Sie war total unruhig und zappelte genervt herum.
Ein gedämpftes „hick“ War zu hören und Lore nahm enttäuscht die Finger von der Nase.
„Versuch es gleich noch mal“
„Du willst mich doch loswerden … hick!“
„Lorelai, willst du nun deinen Schluckauf loswerden oder nicht?“
„In Ordnung.“ Resigniert drückte sie sich wieder die Nase zu.
In dem Moment kam Jackson in die Küche gestürmt. Er wollte sehen, wie es seiner Frau ging und wie weit sie mit dem Essen war. Neugierig betrachtete er die kleine Gruppe, die vergeblich darum bemüht war, den Schluckauf auszutreiben.
„Hast du Schluckauf?“
Lore nickte traurig während sie sich immer noch die Nase zuhielt.
„Wir haben schon alles versucht, aber nichts scheint zu wirken?“
„Hast du nicht noch eine Idee, wie wir diesen dämlichen Schluckauf loswerden können.“
„Ja.“ Jackson strahlte glücklich, dass er helfen konnte.
„Ja?“ Lore gab es auf die Nase zuzuhalten.
„Ja, ich habe da letztens eine Dokumentation drüber gesehen. Es war schrecklich faszinierend und hat toll geholfen.“
„Jackson … hick … lass mich nicht mehr so lange warten … hick … und rück endlich mit der Sprache raus.“
„Pass auf, du nimmst ein Glas Wasser …“
„Vergiss es.“ Unterbrach ihn Sookie sofort. „Das haben wir schon versucht. Sie hat ein ganzes Glas ausgetrunken und der Schluckauf war immer noch nicht weg.“
„Lass mich doch erst einmal ausreden.“ Beschwerte sich Jackson.
„Hick.“
„Also, du nimmst ein Glas Wasser und dann beugst du dich ganz weit nach vorn.“
„Was?“ Lore konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
„Lach nicht, sondern mach erstmal.“
„In … hick … Ordnung.“ Genervt beugte sie sich nach vorn, während Sookie ihr ein neues Glas mit Wasser in die Hand drückte.
„Und wie soll mir das jetzt helfen? Muss ich jetzt drei Stunden hier so … hick … rumstehen?“
„Nein, du musst dich noch ein Stück weiter rumbeugen und dann musst du praktisch über Kopf etwas trinken.“
„Was? Ich … hick … bin doch kein Schlangenmensch!“
„Das schaffst du.“
„Ich kann doch über … hick … Kopf nichts trinken … hick. Dann verschütt ich doch alles.“
„Du musst einfach vorsichtig sein.“
„Nein, vergiss es.“ Sie richtete sich wieder auf.
„Dann musst du eben weiterhin mit Schluckauf durch die Gegend rennen.“
„Besser als mit klitschnassen Sachen.“
„Wenn du meine Hilfe nicht möchtest, bitte. Aber sage später nicht, ich hätte dir nicht helfen wollen.“ Beleidigt verzog Jackson das Gesicht.
„Das hat doch nichts … hick … mit dir zu tun.“ Versuchte Lore ihn zu besänftigen. „Ich will mir nur keine Zerrungen … hick … zuziehen.“
„In Ordnung.“ Wirklich besänftigt war er noch nicht, doch beleidigt nun auch nicht mehr.
Einen beleidigten Jackson konnte Lore jetzt nicht gebrauchen.
Wehmütig erinnerte sie sich an die Geschichte beim Tanzmarathon. Wie wütend Jackson da gewesen war, nur weil Sookie ihm erzählt hatte, dass sie gegen vier Kinder in vier Jahren war. Jackson hatte sich fürchterlich darüber aufgeregt.
„Und was machen wir jetzt?“ Fragte Luke. „Die anderen kommen gleich.“
„Dann muss es eben so gehen.“
Entschlossen straffte sie die Schultern und ging auf die Tür zu. In dem Moment wurde sie von Rory geöffnet und schlug gegen Lores Kopf.
„Oh Gott, Entschuldigung, Mum.“
Lore rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Stirn.
„Ist dir was passiert?“ Fragte Luke besorgt.
In dem Moment begann Lore schallend zu lachen. Sie konnte sich kaum noch beruhigen und hielt sich schon den Bauch.
Alle sahen sie fragend an.
Nach einigen weiteren Lachanfällen hatte Lore sich wieder beruhigt und erklärte kichernd:
„Der Schluckauf, er ist weg.“
„Welcher Schluckauf?“ Fragte Rory irritiert.
„Ich hatte gerade Schluckauf und wir haben alles versucht, aber er wollte nicht weggehen. Aber jetzt ist er endlich verschwunden.“
„Also ist es mein verdienst.“ Grinste Rory stolz.
„Das ist meine Tochter. Ist sie nicht gut erzogen? Immer den richtigen Kommentar im richtigen Moment.“
„Das hab ich von meiner Mum geerbt.“
Fröhlich lachend machten sie sich auf den Weg um die Gäste zu begrüßen.

„Da kommt Michél. Seid ihr alle bereit?“ Lore war ganz aufgeregt.
„Ja, Mum. Wie geht es deinem Schluckauf? Es ging ihm noch nie besser, als im weg-ist-er-Land.“
„Na dann bin ich ja beruhigt.“
Alle hatten sich vor dem Hotel aufgereiht und warteten lächelnd darauf, dass alle Gäste
Ausgestiegen waren.
Aufgedreht blickten sie sich um und bestaunten das Hotel.
Lore war unglaublich stolz, dass sie und Sookie es geschafft hatten, endlich ihr eigenes Hotel zu eröffnen. Davon hatten sie geträumt seid, sie sich kennen gelernt hatten und das war schon Jahre her.
Und nun war dieser Traum endlich in Erfüllung gegangen.
Bis über beide Ohren grinsend blickte sie um sich und sah voller Freude die Leute, die das bewunderten, was sie und Sookie sich aufgebaut hatten.
Und dabei sah es am Anfang noch so aus, als würden sie es nie schaffen.
Während den Bauarbeiten hatten sie oft gezweifelt, da das Geld immer wieder mehr als knapp gewesen war, doch sie hatten es geschafft, sie hatten sich nicht unterkriegen lassen und nun waren sie stolze Besitzer eines eigenen Hotels.
Kapitel 34

Der Abend verlief toll. Alle amüsierten sie prächtig. Es wurde gegessen und gelacht.
Taylor und Patty spielten verbissen eine Partie Schach, wobei Taylor mehr als unterlegen war.
Kirk und seine Freundin Lulu waren die ganze Zeit nur am Turteln und auch Dean und Lindsay waren auch gekommen.
Lore stand am Rand und beobachtete das bunte Treiben.
Sie konnte es kaum glauben, dass sie es jetzt endlich geschafft hatten und dass alle so begeistert davon waren.
Während sie die Leute beobachtete merkte sie gar nicht, wie sich Luke neben sie gestellt hatte.
Erst als er ihr ins Ohr flüsterte, dass er sie über alles liebte, wurde ihr bewusst, dass er wohl schon eine ganze Weile neben ihr gestanden haben musste.
Sie drehte sich zu ihm und küsste ihn kurz aber innig.
Luke schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie eng an sich.
„Und ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?“
„Nein, besser.“
„Denkst du nicht, wir könnten uns vielleicht absetzen. Hier würde es doch gar nicht auffallen, wenn wir fehlen.“ Flüsterte er ihr verführerisch ins Ohr.
„Das ist die Eröffnung meines Hotels. Da kann ich nicht einfach mit einem Mann auf dem Zimmer verschwinden.“
„Ich bin ja nicht irgendein Mann. Ich bin bald dein Mann.“
„Ja, das bist du. Trotzdem, können wir hier nicht einfach verschwinden. Aber wir können tanzen, wenn du Lust hast.“
„In Ordnung.“
Sie zog ihn zur Tanzfläche und schmiegte sich an ihn. Es war ein langsames romantisches Lied und sie hatte das Gefühl zu schweben.
In seinen Armen fühlte sie sich so unglaublich wohl. So geborgen wie bei ihm, hatte sie noch nie gefühlt.
Er gab ihr all die Liebe und den Halt, der ihr immer gefehlt hatte.

Leider dauerte das Lied nicht ewig und ein neues schnelles Lied begann.
Luke setzte sich wieder an seinen Tisch neben Kirk und Lulu, da Lore sich um den Nachschub an Getränken kümmern musste.
Wenn die jetzt schon so viel trinken, kann das nur ein lustiger Abend werden, dachte sich Lore während sie Richtung Küche ging.
„Chad, Mike, Mathew, könnt ihr euch bitte um Nachschub an Getränken kümmern?“ Wies Lore die Kellner an.
Als sie an der Rezeption vorbeikam, hörte sie schon Schritte aus Richtung Tür. Da war sich wohl jemand die Füße vertreten, dachte sie nur, doch als sie näher kam, trat plötzlich Christopher durch die Tür.
Fassungslos blieb sie stehen. Das war doch wohl ein schlechter Witz.
Was wollt der denn hier? Und woher wusste er, dass sie heute das Hotel eröffneten.
Chris blickte sich interessiert und beeindruckt in der Eingangshalle um, bis sein Blick auf Lorelai fiel.
„Lorelai, schön dich zu sehen.“
„Chris.“ Die Abneigung und die Kälte war ihr deutlich aus der Stimme zu hören. „Was machst du hier?“
„Ich wollte mal sehen, wie die Eröffnung deines Hotels läuft und ob ich vielleicht ein Zimmer bekommen könnte.“
„Woher weißt du überhaupt, dass wir heute eröffnen?“
„Ich habe von der Eröffnung im Internet gelesen. Ich surfe regelmäßig auf der Website von Hartfort, um mich über die Heimat am laufen zu halten und da habe ich eine Anzeige gelesen, dass das historische Dragonfly Inn eröffnet.“
„Chris, was willst du hier? Du bist doch bestimmt nicht wegen der Eröffnung hier.“
„Nein.“
„Und wieso dann?“
„Wegen dir.“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst.“ Sie hatte alle Mühe, nicht laut zu werden.
„Doch. Ich wollte dich sehen.“
„Mich? Was ist mit deiner Frau und deinem Kind? Brauchen die dich denn heute nicht? Außerdem müsste man doch wohl meinen, dass du wegen Rory hier bist und nicht wegen mir.“
„Ich bin auch wegen Rory hier, aber ich wollte dich einfach mal wieder sehen. Wir haben uns immer gut verstanden wenn wir uns getroffen haben und ich fand es schade, dass wir in letzter Zeit keinen Kontakt mehr miteinander hatten.“
„Das lag ja wohl kaum an mir. Du hättest dich einfach mal bei Rory melden sollen. Sie ist schließlich auch deine Tochter und braucht dich auch.“
„Ich weiß. Aber nach der Sache mit uns, hab ich mich nicht mehr getraut Kontakt mit Rory aufzunehmen. Sie war so enttäuscht, als sie von Gigi erfahren hat.“
„Gigi?“
„Meine Tochter.“
„Toller Name.“ Lore wusste, dass es unfair diesem Mädchen gegenüber war, doch nachdem sie selber ein Kind von Christopher verloren hatte, konnte sie einfach nicht richtig damit umgehen, dass diese Frau nun ein Kind von ihm hatte. Lore hatte Chris ja noch nicht einmal von der Schwangerschaft erzählt. Das hatte sie auch nicht vor. Es war wesentlich einfacher, wenn er nichts davon wusste.
„Lorelai, wir hatten doch immer viel Spaß zusammen.“ Er lächelte sie selbstsicher an.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst. Du bist ja so ein Idiot. Wie kommst du darauf, dass du hier einfach auftauchen kannst und alles ist wie vorher? Ich bin oft genug auf dich hereingefallen. Du hast mich oft genug verletzt und mich in Schwierigkeiten gebracht.“
„Lorelai, das meinst du doch nicht ernst. Ich weiß, dass du noch Gefühle für mich hast. Du weißt nur einfach nicht, wie du sie mir zeigen sollst.“
Sie holte mehrmals tief Luft um ihren Puls zu senken. Wie konnte dieser Typ nur so arrogant und selbstverliebt tun?
Scheinbar hatte er ihr Schweigen jedoch als Zustimmung verstanden.
Kraftvoll zog er sie an sich und presste seine Lippen auf ihre.
Lore wusste nicht wie ihr geschah. Sie war so geschockt, dass sie sich nicht einmal wehren konnte. Es vergingen einige Sekunden, bis sich Lore endlich wieder gefangen hatte und ihn wütend von sich stieß.
In diesem Moment trat Luke in die Eingangshalle und stürmte wütend auf Christopher zu.
Wie viel hatte er gesehen, fragte sich Lore. Hoffentlich dachte er nicht, dass der Kuss von beiden Seiten ausging.
Wütend packte Luke Christopher am Kragen und schrie ihn an: „Was fällt dir eigentlich ein, hier aufzutauchen und meine Freundin zu küssen? Du miese kleine Ratte. Du denkst doch nicht etwa, du kannst dir alles nehmen was du willst. Erst recht nach der Sache mit der Schwangerschaft. Kommst du dir nicht selbst erbärmlich vor?“ Luke blickte seinem Gegner drohend in die Augen.
Dieser war total erstaunt: „Schwangerschaft? Welche Schwangerschaft?“
Lore schlug die Hände vor die Augen. Sie hatte doch nicht gewollt, dass er davon wusste. Das ging Christopher nichts an. Sie hatte nicht gewollt, dass er es erfuhr.
„Welche Schwangerschaft?“ Wiederholte Luke wütend Chris’ Frage. „Ich rede von dem Kind was Lore verloren hat. Das Kind was du gezeugt hast. Denkst du nicht, dass sie nach der Sache nichts mehr mit dir zutun haben wollte?“
„Du warst von mir schwanger?“ Christopher machte sich aus Lukes Griff frei und blickte Lore schockiert in die Augen.
„Das ist doch jetzt egal. Ich habe das Kind verloren. Es sollte nicht sein und du hast dich ja sowieso sofort nachdem du mich geschwängert hattest zu Sherry aufgemacht. Du solltest es eigentlich nie erfahren.“
„Du wolltest mir verheimlichen, dass du ein Kind von mir erwartest?“
„Ich habe es verloren, Christopher, verloren. Das ist schon lange her. Ich bin jetzt mit Luke glücklich und ich will von dir nichts mehr wissen.“
„Aber Lorelai.“
„Das einzige worauf du noch hoffen kannst, ist dass Rory vielleicht irgendwann mit dir redet, weil du ihr Vater bist, aber das ist alles. Du bist in meinem Leben nicht mehr existent und ich will, dass du sofort aus meinem Hotel verschwindest.“
„Lorelai …“
„Du hast doch gehört, was sie gesagt hat.“ Luke blickte ihn nochmals wütend an.
„Sag Rory wenigstens Grüße von mir.“ Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und verschwand in der Nacht, wie ein böser Schatten der Erinnerung, der bald wieder verschwinden würde, sobald die Sonne wieder aufgegangen war.

Es war genau das eingetreten, wovor Luke sich immer gefürchtet hatte: Dass Christopher wieder auftauchen könnte.
Für Luke war Chris immer schon ein Konkurrent gewesen. Er hatte Lorelai immer schlecht behandelt und trotzdem war sie ihm immer wieder verfallen.
Viele Jahre hatte er das mit ansehen müssen und jedes Mal hatte ihm das auf’s Neue wehgetan.
Doch anders als in seinen Befürchtungen hatte sich Lore für ihn entschieden und nicht für Christopher.
Es war eine unglaubliche Erleichterung für ihn, dass Chris nun fort war.
„Alles in Ordnung mit dir?“ Fragte er Lore fürsorglich doch trotzdem voller Ernst.
„Du weißt doch, dass er mich geküsst hat und nicht umgekehrt?“ Fragte ihn Lore unsicher. Sie wollte auf keinen Fall, dass irgendetwas zwischen ihr und Luke stand und liebte ihn über alles.
„Ja.“ Hauchte er und küsste sie leidenschaftlich. Er konnte gar nicht sagen wie froh er darüber war, dass Chris wieder weg war und Lore sich endlich für ihn entschieden hatte.
„Wow, ist das etwa Eifersucht?“
„Nein.“
„Doch. Sonst würdest du mich doch nicht so küssen.“
„Es ist nur, ich hatte irgendwie immer Angst, du würdest mich für ihn verlassen.“
„Was? Wieso?“ Sie blickte ihn sprachlos an. Wie konnte er nur so was denken?
„Du bist sonst immer zu ihm zurückgekommen, egal wie er dich vorher behandelt hat.“
„Ich weiß. Aber jetzt habe ich ja dich und ich will niemanden anders mehr.“
Sie legte ihre Lippen zärtlich auf seine.
So standen sie lange Zeit, bis sie endlich wieder zu den anderen zurückkehrten.
Der dunkle Schatten war schon so gut wie verschwunden. Gegen wahres Licht konnte eben kein Schatten bestehen.

„Hey, Schatz, schöne Grüße von deinem Dad.“ Sagte Lore so locker hin, als sie und ihre Tochter gerade nebeneinander am Büffet standen und sich noch etwas Nachschub holten.
„Was?“ Rory ließ vor Schreck die Gabel los, mit der sie sich gerade ein Stück Kuchen hatte nehmen wollen.
„Du hast schon richtig gehört.“
„Aber wie … ? Hast du mit ihm telefoniert?“
„Nein, er war hier.“
„Er war hier?“
„Ja, er war hier.“
„Und wo ist er jetzt? Lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.“
„Er ist wieder gegangen.“
„Was wollte er denn hier? Hast du wieder Kontakt mit ihm gehabt?“
„Nein, ich hatte keinen Kontakt mir ihm. Er ist einfach hier aufgetaucht und hat gesagt, er wäre nur wegen mir hier. Du weit doch wie Christopher ist.“
„Und was hat er noch so gesagt? Das kann doch unmöglich alles gewesen sein.“
„Also ….“ Begann Lore die gesamte Geschichte zu erzählen – davon, dass er im Internet von der Eröffnung gelesen hatte, von dem unfreiwilligen Kuss, von Luke und davon, dass Christopher jetzt von dem Kind wusste, das sie verloren hatte.
„Wow.“ War alles, was Rory sagen konnte, als ihre Mum mit ihrem Bericht geendet hatte.
„Das muss ich erstmal verdauen.“ Sie holte tief Luft. „Und Dad ist jetzt wirklich wieder weg?“
„Ich hoffe es.“
„Ist mit Luke alles in Ordnung? Ich meine, er hat immerhin gesehen, wie ein anderer dich geküsst hat.“
„Wir haben darüber geredet und ich denke, es ist in Ordnung. Nicht, dass er nicht sauer darüber gewesen wäre, doch nicht auf mich sondern auf Chris.“
„Das ist schön.“
„Ja.“
Die beiden Gilmore Girls beluden ihre Teller fertig und setzten sich gemeinsam an eine freien Tisch.
„wo ist eigentlich Polly?“ Fragte Rory. Sie hatte die kleine Hündin schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, genauer gesagt, seit die Türen geliefert worden waren.
„Sie ist in der Scheune. Ich glaube die kleine hat sich in Cassyo verliebt. Zumindest hab ich sie nicht mehr von seiner Seite weichen sehen.“ Lore grinste bei dem Gedanken an diese ungewöhnliche Freundschaft.
„Arme Kleine. Hoffentlich wird ihr bald bewusst, dass Cassyo eine Nummer zu groß für sie ist. Sonst müssen wir uns noch um ihren Hundeliebeskummer kümmern.“
„Der erste Liebeskummer ist immer der schlimmste.“
„Vielleicht solltest du sie bald mal aufklären. Das hast du bei mir auch so gut gemacht.“
„Tja, ich bin eben die coolste Mum auf der Welt.“
„So bescheiden, diese Frau.“

Der Abend wurde noch ein gelungenes Fest. Alle amüsierten sich prächtig und lachten und tranken viel.
Der sonst eher ernste Kirk konnte gar nicht mehr aufhören zu kichern, was wiederum seiner Freundin als köstliche Unterhaltung diente.
Taylor gab ein par Anekdoten aus seiner Zaubererzeit zum Besten und Patty kommentierte diese mit spitzem, satirischem Humor.
Erst sehr spät in der Nacht leerte sich der Raum nach und nach und alle verschwanden auf ihre Zimmer.
Lorelai weckte ihren Luke, der in einem Sessel eingeschlafen war und leise vor sich hingeschnarcht hatte.
„Hey du Schnarchnase, willst du nicht bald mal aufstehen oder soll ich alleine ins Bett gehen?“
Verschlafen rieb er sich die Augen und antwortete dann: „Sind denn alle schon gegangen?“
„Wir sind die letzten.“
„Wie lange sitze ich schon hier und schlafe?“
„Ein zwei Stunden bestimmt.“ Sie grinste vergnügt, bei dem Gedanken, wie er in dem Sessel gehangen hatte.
„Also haben mich alle gesehen?“
„Ja.“
„Verdammt.“
„Wenigstens blieb dir so der Anblick von einem splitterfasernackten Kirk erspart.
„Kir nackt?“
Der Alkohol hat ihm nicht sehr gut getan. Irgendwann ist er auf den Tisch gestiegen und hat sich angefangen auszuziehen. Alle weiblichen Wesen sind fast ausgeflippt.“ Sagte Lore zum mit gespielt rauchiger Stimme.
„Sehr witzig. Bei Kirks nacktem Anblick würde man höchstens vor Entsetzen ausflippen.“
„Gar nicht. Patty und Babette haben ihm Dollar-Scheine in die Unterhose gesteckt, so begeistert waren sie.“
„Einen Moment hab ich geschwankt, ob ich dir glauben sollte oder nicht, doch jetzt …“
„Lass das nicht Kirk hören. Der wäre sauer, wenn er wüsste, was du von seinen männlichen Qualitäten hältst.“
„Könne wir das Thema nackter Kirk nicht anhaken? Komischerweise will ich darüber gerade nicht nachdenken.“
„In Ordnung. Aber nur, wenn du jetzt mit nach oben kommst.“ Sagte sie mit verführerischer Stimme und setzte sich auf Lukes Schoß.
„Da fragst du noch?“
„Das war keine Frage. Das war eine Aufforderung.“ Sie versiegelte seinen Mund mit einem Kuss.
Alle Müdigkeit war nun von Luke abgefallen.
Als Lores Lippen langsam seinen Hals hinabglitten, konnte er kaum noch klar denken.
„Doch nicht hier unten.“ Presste er zwischen zwei Küssen atemlos hervor.
Langsam stand er auf und trug Lore hinauf in ihr Zimmer.

Kapitel 35

Als Rory aufgestanden war, hatten die meisten schon fertig gefrühstückt.
Die Woche war anstrengend gewesen. Auch wenn Rory unbedingt studieren wollte und ihr die Schule noch nie sonderlich schwer gefallen war, war das Niveau in Yale doch deutlich höher als in Chilton.
Das einzige, was sie jetzt am Wochenende wollte, war viel schlafen, essen und ausspannen.
Vielleicht noch ein zwei Hausaufgaben machen, aber ansonsten hatte sie Rory den heutigen Tag zum Wohlfühltag erklärt.
So wenig wie möglich Stress und nur das machen, wonach einem gerade war und jetzt war ihr nach einer ordentlichen Tasse Kaffee.
Langsam schlug sie die Bettdecke zurück und schlurfte in ihrem Pyjama in Richtung Bad.
Eine Dusche würde jetzt sicher gut tun.
Nach einer halben Stunde hatte Rory fertig geduscht und sich mit ihrer neuen Kokos-Lotion, die sie vor kurzem erst gekauft hatte, eingecremt.
Dies sollte der Start für ihren Rundum-wohlfühl-Tag werden.
Danach zog sie ihren Lieblingsjeans und ein T-Shirt an und machte sich auf den Weg zum Frühstück.
Kaffee, ich komme, dachte Rory als sie die Treppe nach unten ging und nachsah, was vom Frühstück noch übrig war.
Zu ihrer großen Bestürzung war schon alles alle.
Das einzige, was noch da war, waren drei eingepackte Stückchen Butter und ein Sojajoghurt – nicht gerade das, was sie sich unter einem tollen Frühstück vorgestellt hatte.
Vielleicht hatte sie in der Küche bei Sookie mehr Glück. In einer Küche gab es schließlich immer etwas zu Essen.
„Morgen, Sookie.“
„Hey, Rory. Hast du gut geschlafen?“ Die Küchenchefin trocknete sich die Hände an einem Wischtuch ab und kam auf Rory zu.
„Wie ein Stein. Ihr habt hier die beste Matzratze, auf der ich je geschlafen habe.“
„Solange sie nicht irgendwann fehlt, weil du sie nach Yale entführt hast.“
„Die Mühe würde ich mir dann doch nicht machen.“
„Ich hatte die eigentlich einen Frühstücksteller zurechtgemacht. Du weißt schon, Muffins, Pancakes, Ei und so weiter. Doch ich habe den Teller nur drei Minuten aus den Augen gelassen, da hatte ihn sich schon deine Mum geschnappt.“
„Ihr Hunger in letzter Zeit macht mich noch fertig. Ich meine ich esse ja schon viel, aber in letzter Zeit toppt mich Mum um Längen.“
„Tut mir Leid wegen deinem Frühstück. Ich kann dir höchstens einen Kaffee anbieten.“
„Nein, danke. Ich gehe am besten gleich zu Luke. Dort krieg ich mein Frühstück und auch meinen Kaffee. Hoffe ich zumindest. Falls Mum heute schon dort war, könnte es kritisch werden. Am Ende hat sie schon Lukes ganzes Lager geleert.“
„Na dann beeil dich mal lieber, damit du noch was abkriegst.“

Mit einem fröhlichen „Hallo Luke.“ betrat Rory das Diner.
„Morgen Rory.“ Grüßte dieser zurück.
Sie setzte sich schwungvoll auf einen der Hocker und bestellte bei Luke zwei Stück Kirschkuchen und einen großen Becher Kaffe.
„Du und deine Mum, ihr seid doch verrückt. Sie hat heute früh schon den halben Laden leer gegessen und jetzt fängst du auch noch so an.“
„Wir haben eben viel gemeinsam.“ Strahlte Rory zurück. So gute Laune wie an diesem Tag hatte sie lange nicht mehr gehabt.
„Ja, nur wäre es schön, wenn ihr auch diesen überschwänglichen Frohsinn gemeinsam hättet.“
„Wieso? Wann hat Mum schon mal schlechte Laune?“
„Heute zum Beispiel. Kirk hat schlagartig das Diner verlassen, nur weil Lorelai ihn böse angeguckt hatte.“
„Wieso sollte sie Kirk böse angucken?“
„Er hatte beim Zeitungslesen gepfiffen und das schien sie zu stören.“
„Wow, das kann ich mir bei Mum gar nicht vorstellen.“
„Hätte ich mir auch nicht vorstellen können, bis ich es mit eigenen Augen gesehen habe.“
„Wahrscheinlich ist sie nur mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden.“
„Hoffentlich.“
„Wo ist sie eigentlich jetzt?“
„Sie war müde und deswegen ist sie nach Hause gegangen um sie hinzulegen.“
„Es ist doch noch nichtmal Mittag.“
„Vielleicht wird sie auch krank. Keine Ahnung. Ich werd mal nach ihr schauen, sobald es hier wieder etwas ruhiger wird und Caesar das Diner alleine schmeißen kann.“
„Nicht nötig. Ich werd gleich mal bei ihr vorbeischauen.“
„In Ordnung.“
Nachdem Rory ihr riesiges Frühstück aufgegessen hatte, machte sie noch einen kurzen Umweg zum Kiosk um eine Cosmopolitan zu holen.
Es würde sicher nicht schaden, eine kleine Aufmunterung für ihre Mum mitzubringen.
Als Rory das Gilmorsche Haus betrat hörte sie schon an der Tür den Fernseher laufen.
Vorsichtig späte sie um die Ecke und sah ihre Mum auf mit einem riesigen Eimer Eiscreme auf dem Sofa liegen.
„Morgen, Mum.“
„Hallo, Schatz.“
„Ich hab die neue Cosmopolitan mitgebracht.“
„Du bist ein Engel. Und wie war die Nacht im Hotel? Hast du gut geschlafen?“
„Die Matratzen sind echt toll.“
„Ich hab sie ja schließlich auch ausgesucht.“
Rory setzte sich in den Sessel und beobachtete ihre Mum, während diese weiter fernsah.
Ab und zu lies sie ihren Blick auch auf den Bildschirm schweifen, aber mehr als das Programm interessierte sie die Tatsache, was mit ihrer Mum nicht stimmte. Sie schien absolut nicht schlecht gelaunt. Hatte sich Luke vielleicht vorhin geirrt?
Solche Stimmungsschwankungen hatte ihre Mum doch sonst nicht.
„Wieso beobachtest du mich so angestrengt?“ Fragte Lorelai neugierig, die die Blicke ihrer Tochter beobachtet hatte.
„Es ist nichts.“ Stritt sie erst alles ab, doch dann fragte sie trotzdem nach: „Mu, hast du dich mit Luke gestritten.“
„Nein, wieso kommst du darauf?“
„Weil er gesagt hat, dass du vorhin o schlechte Laune hattest.“
„Und damit kommt er zu meiner Tochter?“ Brauste Lore auf. Sie wusste auch nicht wirklich warum, doch irgendwie konnte sie nicht anders.
„Hey, er war nur besorgt. Sei doch nicht gleich so wütend.“
„Tut mir Leid, ich meinte es nicht so.“
„Was ist los mit dir?“
„Ich glaube ich werde krank. Mir geht es schon die ganze Zeit nicht so gut. Irgendwie war mir übel und ich hab ständig Kopfschmerzen.“
„Wieso isst du dann die ganze Eiscreme und vor allem mein Frühstück, wenn dir doch eigentlich schlecht ist?“
„Weil ich Hunger hatte. Ich weiß auch nicht. Vielleicht hab ich mir ´nen Virus eingefangen.“
„Sollten wir dich lieber unter Quarantäne stellen?“
„Nein. Ich glaube es reicht, wenn du mir nicht allzu nahe kommst.“
„Ich wollte heute meinen Wohlfühltag durchziehen. Hast du Lust mitzukommen? Ich wollte vielleicht nach Hartfort und mir eine Massage gönnen. Kommst du mit?“
Doch zu einer Antwort kam Lore nicht mehr. Plötzlich wurde sie kreidebleich, hielt sich eine Hand vor den Mund und stürzte in Richtung Bad.
„Alles in Ordnung?“ Kam Rory besorgt hinter ihr her. Sie stand vor der geschlossenen Badtür und hörte Würgegeräusche. Arme Mum, dachte sich Rory.
Nachdem die Geräusche aufgehört hatten, öffnete sie vorsichtig die Tür.
Lorelai saß zusammengekauert auf den Fliesen und hatte den Rücken an die Wanne gelehnt.
„Ich schätze das mit Hartfort wird heute nichts. Ich gehe gleich wieder ins Bett und leg mich hin, bevor es mich noch total umhaut. Ich kann es mir jetzt da wir das Hotel gerade eröffnet haben, nicht leisten krank zu werden.“
„Ok, ruh dich aus.“
„Soll ich dir noch was hochbringen?“
„Nein, danke. Mach dir einen schönen Tag, Süße.“
„Bis später.“ Verabschiedete sich Rory und machte sich auf den Weg zurück zum Diner, um Luke Bescheid zu sagen, dass er doch nach ihrer Mum sehen sollte. Es konnte schließlich nicht schaden, wenn noch mal jemand vor dem Mittag bei ihrer Mum vorbeischaute und ihr vielleicht eine Hühnerbrühe oder so was brachte.

„Lorelai?“ Luke trat voll beladen mit einem Topf Hühnerbrühe und einer Thermoskanne voll Tee durch die Haustür des Gilmore-Hauses.
„Hmhmmm.“ Kam ein Brummen aus den unendlichen Tiefen Eines Stapels von Decken und Kissen, die sich auf dem Sofa türmten.
„Was machst du da?“
„Ich hab es mir gemütlich gemacht. Siehst du doch.“ Kam die leicht gedämpfte Antwort.
Luke schob ein par Decken und Kissen zur Seite und fand dann schließlich Lorelai, die sich zusammengerollt und die Augen geschlossen hatte.
„Habe ich dich geweckt?“ Fragte Luke.
„Nein. Ich habe zwar versucht zu schlafen, habe aber keine Ruhe gefunden. Erst hat Babette draußen Rasen gemäht und dann hat sie die ganze Zeit Apricot gesucht und ist durch den Garten gerannt. Bei so viel „Mietz, Mietz, Mietz“-Gerufe kann ja kein Mensch schlafen. Deshalb hab ich mir dann auch die ganzen Decken und Kissen geholt in der Hoffnung, dass sie die Geräusche dämpfen und ich etwas schlafen kann, doch irgendwie hat das nicht so recht geklappt.“
„Wie geht es dir jetzt? Rory hat gesagt, dass du dich nicht wohl fühlst.“
„Nicht wohl fühlen ist noch untertrieben. Ich fühl mich beschissen. Ständig ist mir schlecht.“
„Ich hab dir Hühnersuppe und Tee mitgebracht. Das wird dir gut tun.“
„Tee? Du kennst mich doch eigentlich gut genug um zu wissen, dass ich bestimmt keinen Tee trinke. Wieso hast du keinen Kaffee mitgebracht?“ Schon wieder machte sich ihre schlechte Laune bemerkbar. Eigentlich hatte sie es gar nicht so patzig gemeint, wie es vielleicht geklungen hat.
„Wenn du krank bist, solltest du keinen Kaffee trinken, sondern etwas was dir hilft und das ist Tee.“ Antwortete Luke ohne auf Lores unfreundliche Art einzugehen. Jeder hatte schließlich mal schlechte Laune und erst recht, wenn man krank war.
„Ich will aber meine Kaffee.“ Quengelte Lore.
„Wenn du den Tee getrunken und die Suppe gegessen hast, mach ich dir einen Kaffee, aber nicht eher.“ Sagte Luke bestimmt.
„In Ordnung.“ Gab sich Lore geschlagen. Sie hatte heute einfach keine Lust auf die sonst üblichen Kabbeleien mit Luke wenn es um Kaffee ging.
Luke wollte gerade in die Küche gehen, als er den riesigen Eimer Eiskrem neben dem Sofa stehen sah.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein. Du wunderst dich, dass dir schlecht ist und dabei hast du fast den ganzen Eimer voll Eis ausgegessen. Da brauchst du dich auch nicht beklagen.“
„Aber ich hatte solchen Heißhunger auf Eis.“
„Wieso hat Gott dir keine Vernunft geschenkt? Bei deiner Tochter hat das doch auch geklappt.“
„Solche Gene überspringen manchmal eine Generation und mich hat es eben ausgelassen.“
„Ich hol dir einen Teller Suppe, wenn du den noch verdrücken kannst.“
„Klar. Ein bisschen Platz ist immer noch frei.“
Luke schüttelte nur den Kopf und ging in die Küche.
Kapitel 36

Das Wochenende zu Hause und ihr Wellness- und Wohlfühltag hatten Rory sehr gut getan.
Jetzt, wo sie wieder in Yale war, bemerkte sie, dass sie das auch dringend nötig gehabt hatte.
Auch wenn sie sich das Studium schon seit sie klein war gewünscht hatte, war es doch anstrengender als erwartet.
„Hey Rory, du kommst doch heute Abend mit auf die Party?“ Fragte Paris neugierig.
„Ich weiß nicht so recht. Eigentlich wollte ich heute Abend mein neues Buch lesen.“ Rory blickte unschlüssig zu Paris.
„Zum Lesen hast du noch genug Zeit wenn du alt und schrumpelig bist und dich nicht mehr aus deinem Sessel hochbewegen kannst. Du solltest nicht zum Stubenhocker mutieren. Studien beweisen, dass man die wichtigsten sozialen Kontakte immer auf der Uni knüpft und du willst doch keine dieser Nieten sein, die alle immer übersehen und die es in ihrem Leben zu nichts bringen.“
„Nur weil ich nicht auf diese Party gehe, versaue ich mir bestimmt nicht meine Zukunft.“
„Dann brauchst du dich aber auch nicht wundern, wenn hier alle miteinander befreundet sind und du sitzt immer alleine da, weil du niemanden kennst.“
„Paris nerv mich nicht.“ Langsam wurde sie wütend. Leider wusste sie nicht, ob das wegen der Tatsache war, dass Paris schrecklich nervte oder eher daran lag, dass diese vielleicht sogar Recht haben könnte.
„Bitte komm mit mir zu dieser Party. Ich kenne hier doch noch niemanden und wenn du dabei bist, würde ich mich gleich viel wohler fühlen. Was ist wenn mich niemand leiden kann? Wenn du mit kommst hab ich dann immer noch jemanden mit dem ich mich unterhalten kann. Außerdem werde ich dich dann auch nie wieder um etwas bitten.“
„Das wird sowieso bald wieder passieren.“
„Bitte.“ Bettelte Paris erneut und versuchte einen Dackelblick aufzusetzen, was ihr aber misslang.
Rory verdrehte genervt die Augen, stimmte dann jedoch zu.
„In Ordnung. Aber bilde dir nicht ein, du könntest mich in nächster Zeit noch einmal um etwas bitten.“
„Versprochen.“ Juchzte Paris und fiel Rory glücklich um den Hals.
„Bring mich nicht um. Sonst musst du dann doch alleine zu der Party gehen.“
„Oh, ´tschuldigung.“ Schnell ließ sie Rory wieder los.

„Und bereust du es schon, dass du mitgekommen bist?“ Fragte Paris während sie mit Rory tanzte.
„Ich glaube so schlimm war die Idee auf die Party zu gehen doch nicht.“
„Schade, dass Jamie nicht hier ist.“
„Er studiert schließlich auch.“
„Ja, aber ich hätte trotzdem gern mit ihm getanzt.“
„Es kommen bestimmt noch viele Partys auf denen du mit ihm tanzen kannst. Außerdem steh ich so wenigstens nicht alleine da.“
„Würdest du auch so nicht.“
„Wieso?“
„Weil dort hinten Louise und Madeleine stehen.“
„Wo?“ Rory drehte sich suchend um.
„Na dort hinten, bei den drei Typen, die aussehen, als wären sie N*Sync entsprungen.“
„Typisch.“
Kaum hatten die beiden Rory und Paris entdeckt kamen sie freudig auf sie zugestürmt.
„Hey, schön euch wieder zu sehen.“ Rief Madeleine und umarmte beide.
„Was macht ihr denn hier?“ Fragte Paris nachdem sie auch Louise umarmt hatte.
„Wir haben im Internet nachgeschaut, wann die ganzen Partys stattfinden und jetzt klappern wir alle ab.“
„Und wie ich sehe seid ihr schon wieder fleißig am flirten.“ Sagte Rory und deutete dabei auf die drei Typen, die da standen und zu ihren Angebeteten rüberstarrten.
„Man muss sich eben ranhalten, wenn man den Abend nicht alleine verbringen will.“ Antwortete Louise. Man merkte ihr an, dass sie wie auch Madeleine jetzt schon leicht beschwipst war.
„Ihr solltet euch auch ranhalten. Ich meine Paris, du hast ja deinen Jamie also solltest du dich zurückhalten, aber was ist mit dir Rory? Bist du Single oder gibt es da jemanden? Ich meine du müsstest doch auch nur mit dem Hintern wackeln und schon würden dir die ganzen Typen hier zu Füßen liegen.“
„Nein, ich habe zurzeit keinen Freund, aber ich will auch nicht.“ Geschmeichelt und zugleich schüchtern blickte Rory zu Boden, damit niemand sah, wie rot sie wurde. Komplimente dieser Art war sie nicht gewöhnt.
„Das riecht aber gewaltig nach Liebeskummer.“
„Nein, nein, kein Liebeskummer.“ Beeilte sie sich zu sagen.
„Das riecht man doch zehn Meter gegen den Wind, dass es da einen Jungen gibt, den du noch nicht überwunden hast.“
„Was heißt hier einen.“ Konnte sich Paris nicht verkneifen.
Dafür fing sie sich von Rory einen wütenden Blick ein. Lousie und Madeleine mussten nicht unbedingt so genau wissen, wie es um ihr Liebesleben bestellt war und das Paris das einfach so rausposaunte mussten nun wirklich nicht sein.
„Uuups.“ Kam es von dieser, als ihr bewusst wurde, was ihr da gerade rausgerutscht war.
„Gleich zwei?“ Kam es aufgeregt von Madeleine.
„Stille Wasser sind tief und schmutzig.“ Kam es von Louise.
„So ist das gar nicht. Ihr versteht das falsch.“
„Soso. Du musst uns das nicht erklären. Aber weißt du was, Ablenkung ist das beste Mittel gegen Liebeskummer.“
„Ich glaub nicht, dass das so eine gute Idee ist. Rory ist nicht so wie ihr. Nicht alle sind nur auf Spaß aus.“
„Sei nicht so verbohrt. Guck mal Rory, der Typ dort drüben starrt schon die ganze Zeit zu dir rüber und er ist noch dazu verdammt schnuckelig.“
„Oh nein.“ Stöhnte Rory auf. Cool an die Wand gelehnt, stand dort Robby und lächelte sie charmant an.
„Was hast du denn?“ Fragte Madeleine mit ihrer manchmal etwas langsamen Art.
„Er ist einer der beiden, wegen denen Rory Liebeskummer hat.“ Beantwortete Louise Madeleines naive Frage.
„Achso.“ Langsam ging Madeleine ein Licht auf, was manchmal bei ihr ziemlich lange dauern konnte.
„Wenn du hin nicht mehr willst, Rory, dann kann ich mich ja an ihn ranschmeißen.“ Entschied Louise und ging mit schwingenden Hüften auf ihn zu. Madeleine folgte ihr.
Das wollte sich Rory nun wirklich nicht mehr anschauen und ging eilig aus dem Zimmer.
Manchmal konnten Louise und Madeleine wirklich unsensibel sein.

Schnell rannte Paris Rory hinterher.
Gott sei Dank gab es in dem Wohnheim nicht viele Plätze an denen man während einer Party seine Ruhe haben konnte, deswegen fiel es Paris auch nicht schwer Rory bis zur Toilette zu folgen.
„Hey Rory, nimm das nicht so schwer. Du weißt doch wie die beiden manchmal sind. Sie meinen das nicht so und merken nicht einmal, wie sie einen mit ihrem Verhalten verletzen.“
Vorsichtig lauschte Paris auf eine Reaktion und versuchte dann die Klinke der Badtür runterzudrücken – es war nicht abgeschlossen.
„Es tut mir Leid, dass mir das vorhin so rausgerutscht ist.“ Entschuldigte sich Paris.
„Ist schon in Ordnung. Sie hätten sich so oder so über ihn hergemacht.“
„Das geht dir ziemlich nahe oder?“
„Natürlich, was denkst du denn?“ Rory versuchte krampfhaft die Tränen hinunterzuschlucken.
„Dann rede doch endlich mit ihm. Wenn du wirklich etwas für ihn empfindest, solltest du ihn nicht einfach so aufgeben.“
„Ich weiß doch nicht einmal was ich wirklich für ihn empfinde.“
„Das kannst du aber auch nicht rausfinden, wenn du nicht mit ihm redest. Warst du nicht letztens mit ihm einen Kaffee trinken?“
„Ja, aber ich bin dann regelrecht weggerannt.“
„Wieso das denn? War es so schlimm?“
„Im Gegenteil. Wir haben uns gut unterhalten und es war wirklich toll.“
„Wieso bist du dann weggerannt?“
„Ich weiß doch auch nicht. Es wurde mir einfach zu viel.“
„Du machst es dir aber auch selbst schwer. Gib ihm eine Chance und lauf nicht immer vor deinen Gefühlen davon.“
„Das sagst du so leicht.“
„Es ist so leicht. Geh einfach zu ihm, rede mit ihm und dann wirst du schon sehen was passiert. Vielleicht seid ihr ja wirklich nicht füreinander bestimmt, aber das findest du erst heraus wenn du es probierst.“
„Das ist jetzt sowieso zu spät. Louise und Madeleine haben ihn sich geschnappt. Er wird bestimmt nichts mehr von mir wissen wollen. Die beiden machen es ihm leicht.“
Eine einsame Träne kullerte über ihre Wange, doch Rory strich sie energisch weg.
„Komm wieder mit raus. Wir tanzen noch ein bisschen. Aber in einem anderen Zimmer. Das lenkt dich ab.“
„In Ordnung.“ Rory beschloss sich zusammenzureißen und das zu tun, was ihr Paris geraten hatte. Sie würde sich ablenken und nicht weiter daran denken.

„Luke, wo ist Lorelai? Sie hat gesagt, dass sie heute arbeiten kommt, aber sie ist nicht erschienen.“
„Hey, Sookie. Lorelai ist zu Hause. Ihr geht es nicht gut.“
„Die arme. Was hat sie denn?“
„Ich schätze mal sie hat sich einen Virus eingefangen. Ihr ist schlecht und sie fühlt sich allgemein nicht gut.“
„Vielleicht eine Magen-Darm-Grippe?“
„Ja, ich schätze das könnte es sein.“
„Ich werd gleich mal bei ihr vorbeischauen und etwas Zwieback mitnehmen. Das hilft immer, wenn man’s mit dem Magen hat.“
„Gute Idee. Ich war vorhin schon mal da und hab ihr Hühnerbrühe gebracht, aber es ist bestimmt nicht schlecht, wenn noch mal jemand nachsieht wie es ihr geht.“
„Keine Sorge. Bis zur Hochzeit haben wir sie wieder hochgepäppelt. Wann plant ihr eigentlich zu heiraten? Habt ihr euch schon einen Termin überlegt?“
„Nein, noch keinen genauen, aber wir wollen so schnell wie möglich heiraten.“
„Hochzeiten sind etwas Tolles. Mir spuken schon hundert Ideen für die Torte im Kopf herum.“ Sookie hing einen Moment ihren Gedanken nach. Dabei begannen ihre Augen zu glänzen und Luke konnte sich bildlich vorstellen, wie sie in ihrem Kopf bereits fleißig am backen war.
„Sookie?“ Versuchte Luke sie wieder in die Realität zurückzuholen, nachdem sie fast 5 Minuten dagesessen hatte und nur auf einen Fleck gestarrt hatte. „Sookie?“
„Was? Oh, hey Luke.“ Erschrocken blickte sie auf.
„Wir haben uns heute schon mal gesehen.“
„Ich weiß. Tut mir Leid. Ich mach dann mal los.“ Leicht zerstreut ging sie zur Tür.
„Sookie!“
„Was?“ Sie drehte sich noch mal zu Luke um.
„Deine Jacke.“ Sie hatte sie vor lauter Zerstreutheit auf dem Tresen liegen lassen.
„Oh, Dankeschön.“ Eilig lief sie zurück und schnappte sich ihre Jacke.
„Tschüss.“
„Bis bald.“ Damit stolperte sie in ihrer ungeschickten Art zur hinaus.

„Hey, du was macht ein gutaussehender Typ wie du hier ganz alleine?“ Fragte Louise Robby mit verführerischer Stimme.
„Nichts Besonderes.“
„Hast du vielleicht Lust zu tanzen?“
„Nein, danke.“
„Wir können auch gern auf ein langsames Lied warten.“ Sie lächelte ihn kokett an.
Wieso ließ sie ihn nicht einfach in Ruhe. Er hatte nicht unbedingt die beste Laune, nachdem Rory ihn schon wieder kaum beachtet hatte. Er wusste genau, dass er ihr nicht egal war und das machte die Sache, dass sie ihm ständig aus dem Weg ging noch schmerzhafter.
Seit er sie das erste Mal gesehen hatte, ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf und alle anderen Mädchen, egal wie hübsch sie auch waren, interessierten ihn nicht mehr.
„Hör zu, geh doch einfach wieder mit deiner Freundin zu den drei Typen dort drüben. Die sabbern jetzt schon, wenn sie euch sehen. Frag die doch mal, ob sie mit dir tanzen wollen.“
„Langweiler.“ Mit diesen Worten wendete sie sich von ihm ab und ging hocherhobenen Hauptes mit Madeleine im Schlepptau davon.

Sie hatten kaum ein anderes Zimmer betreten, da stolperten sie fast über Rory und Paris.
„Na ihr beiden, genießt ihr die Party?“ Fragte Louise.
„Genießt du die Party denn? Jetzt wo du Robby hast, dürfte dir das ja nicht schwer fallen.“ Platzte es aus Rory heraus.
„Keine Sorge, du hast deinen Robby für dich. Der lässt ja niemanden anders an sich ran.“
„Was?“
„Er will nur dich, Schätzchen. Mich würde es nicht wundern, wenn er sich schon deinen Namen auf den Arsch hat tätowieren lassen. So wie er nur Augen für dich hat.“
„Halt dich ran, Rory. Der Typ ist total in dich verknallt.“
„Ach lasst sie doch endlich in Ruhe.“ Ging nun Paris dazwischen, die wusste, dass Rory jetzt bestimmt nicht über Robby reden wollte.
„Ist ja schon gut. Viel Spaß jedenfalls noch auf der Party.“
„Tschüss Paris, bye Rory. Meldet euch mal wieder, wenn hier was los ist, dann kommen wir bestimmt vorbei.“ Verabschiedete sich auch Madeleine und verschwand zusammen mit Louise.


So, das waren die Teile, die ich bis jetzt schon gepostet hatte, jedoch sind sie an manchen Stellen bissl bearbeitet! (wie schon gesagt!) Wink
So, wie versprochen kommt auch der neue Teil! Tut mir Leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel zu tun! Smile

lets go ....

Nachdem Madeleine und Louise verschwunden waren, hatten Paris und Rory noch eine Weile getanzt. Doch Rory war nicht mehr bei der Sache gewesen. Immer wieder war sie total aus dem Takt gekommen und starrte immer auf denselben Fleck.
„Hey, wir müssen nicht länger auf der Party bleiben. Ich habe kein Problem damit jetzt zu gehen.“
„Nein, ist schon in Ordnung. Ich habe Lust zum tanzen. Es macht Spaß und du hast doch gesagt, dass die Partys wichtig sind um soziale Kontakte zu knüpfen.“ Beeilte sich Rory zu sagen. Sie wollte sich auf keinen Fall anmerken lassen, dass ihr Louises Worte nicht mehr aus dem Kopf gegangen sind.
Hatte er wirklich Louise abblitzen lassen?
Aber wenn ja, dann doch bestimmt nicht wegen ihr, redete sich Rory ein und versuchte weiter krampfhaft so zu tun, als wäre alles in Ordnung.
„Rory, ich seh doch, dass etwas mit dir nicht stimmt. Dir geht es nicht gut und ich glaube wir haben für heute genug soziale Kontakte geknüpft. Oder willst du vielleicht mit Robby reden?“
„Nein.“ Sagte Rory hastig und klang dabei etwas lauter, als sie eigentlich hatte klingen wollen. „Meine Meinung über dieses Thema hat sich noch nicht geändert. Ich will erst einmal Abstand zu dieser ganzen Sache nehmen und mich voll und ganz auf das Studium konzentrieren.“
„Wenn du meinst.“
„Ja, dass mein ich.“
„Wir müssen trotzdem nicht mehr länger bleiben. Hier ist doch nichts mehr los.“
„Aber nur, weil hier nichts mehr los ist.“
„Natürlich.“
„In Ordnung.“

Sie wollten gerade das Zimmer verlassen, als ihnen jemand die Tür versperrte – Robby.
„Rory, ich will endlich mit dir reden.“
„Aber …“ Wollte Rory protestieren, sie hatte jedoch keine Chance.
„Nicht, aber. Du kannst nicht ewig vor mir weglaufen. Bitte lass uns darüber reden.“
„Ich geh dann schon mal auf unser Zimmer, Rory. Wir sehen uns dann später.“ Verabschiedete sich Paris und machte sich schnell auf den Weg, um die beiden allein zu lassen.
„Lass uns tanzen.“
„Was?“ Rory war total erstaunt. Damit hätte sie jetzt nicht gerechnet.
Doch da hatte sie Robby schon an sich gezogen. Es war wie ein Zwang, als sie ihren Arm um seinen Hals legte und anfing sich im Rhythmus der Melodie zu bewegen. Sie konnte einfach nicht anders. Er zog sie in seinen Bann und ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr, so lange er ihn auf diese Weise festhielt.

Trotzdem war sie immer noch verwirrt. Eigentlich wollte sie das doch nicht – oder doch?
„Wieso gehst du mir ständig aus dem Weg?“ Fragte Robby und versuchte ihr in die Augen zu sehen. Doch Rory wendete ihren Kopf zur Seite und legte ihn an seine Schulter. Sie wollte ihm jetzt nicht in seine unglaublich grünen Augen sehen. Sie wollte einen klaren Kopf behalten und das fiel ihr in seiner Gegenwart auch so schon schwer genug.
„Ich weiß nicht, was ich für dich empfinde.“ Gab sie offen und ehrlich zu. Wenn sie jetzt schon mit ihm redete, dann brauchte sie auch keine ausreden mehr zu verwenden.
„Aber ich weiß, was ich für dich empfinde. Seit New York bist du mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich habe ständig an dich denken müssen.“

A hundred days had made me older
Since the last time that I saw your pretty face
A thousand lights had made me colder
And I don't think I can look at this the same
But all the miles had separate
They disappeared now when I'm dreaming of your face

„Ehrlich?“ Fragte Rory und blickte ihm nun doch ins Gesicht.“
„Ehrlich. Ich habe noch nie ein Mädchen wie dich getroffen, noch kein Mädchen, für das ich soviel wie für dich empfunden habe.“

I'm here without you, baby
But you’re still on my lonely mind
I think about you, Baby
And I dream about you all the time
I'm here without you, Baby
But you’re still with me in my dreams
And tonight it's only you and me

„Was geht dir durch den Kopf?“ Fragte er nachdem Rory eine Weile überhaupt nichts gesagt hatte.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was ich fühle.“
„Aber du fühlst etwas.“
„Ja. Nur bin ich mir nicht sicher, für wen ich mehr empfinde. Es ist doch kaum Zeit vergangen, dass ich mich mit Jess getrennt habe und die Gefühle für ihn kann ich nicht einfach abschalten.“
„Ich verstehe.“ Das Lächeln, was sie sonst noch nie hatte von seinem Gesicht weichen sehen, verschwand plötzlich.
„Das heißt aber nicht, dass ich für dich nichts empfinde.“
„Nein?“
„Nein. Ich will nur keine neue Beziehung anfangen ehe ich mir nicht sicher bin, dass meine Gefühle wirklich echt sind. Ich will dir nicht wehtun.“
Als sie ihm wieder in die Augen sah, war die Düsternis verschwunden und alles was blieb war ein leises, liebevolles Lächeln, ganz anders als das freche charmante Grinsen, was er sonst immer auf den Lippen hatte. Welches ihr besser gefiel wusste sie nicht, nur das jetzige erschien ihr viel ehrlicher. Jetzt war sie sich sicher, dass er es ernst meinte, dass er sie nicht auf den Arm nahm, was sie sonst manchmal gedacht hatte.
Dieses Lächeln war echt und es galt ihr.

Das Lied war fast zu Ende. Die letzten Töne erklangen.
Ein magischer Moment schien seinem Ende zuzugehen. Da legte Robby vorsichtig seine Lippen auf ihre und küsste sie zärtlich. Er wollte sie nicht überrumpeln und ihr Zeit lassen um sich zu entscheiden.
Doch gleichzeitig wollte er ihr zeigen, wie unendlich dankbar er dafür war, was sie da eben gesagt hatte.
Und Rory wehrte sich keinesfalls. Dieser Kuss entschied nichts. Er war lediglich die einzige Möglichkeit, die die beiden in diesem Moment hatten, ihre Gefühle auszudrücken.

Tonight it's only you and me …


Ich hoffe er hat euch gefallen und ihr schreibt bissl fb! freu mich wie immer auch über Kritik! :biggrin:


~Keks~
Ein echt schöner teil!!!
Ich kann zwar Robby nicht ab Mad , weil ich ein starsinniger Jess fan bin Rolleyes , aber du hast das echt toll beschrieben Wink !!!!!
Und vorallem der song...gott wie ich diese gruppe liebe Confusedabber: ...und der song hat echt super gepasst!!!!!
Freu mich wenns weitergeht!
Küsschen
Schön, dass dir der Teil gefallen hat! Wie schon im alten Thread gesagt, bin ich ja ein riesiger Literati-Fan, aber immer nur von Rory und Jess zu schreiben, wäre auch mit der Zeit langweilig! Deswegen hab ich robby erfunden! Mal sehen, wann Jess wieder auftaucht! Auf jeden Fall wird das passieren, nur wann weiß ich noch nicht so genau! :biggrin:


lg, keks
Keks schrieb:Schön, dass dir der Teil gefallen hat! Wie schon im alten Thread gesagt, bin ich ja ein riesiger Literati-Fan, aber immer nur von Rory und Jess zu schreiben, wäre auch mit der Zeit langweilig! Deswegen hab ich robby erfunden! Mal sehen, wann Jess wieder auftaucht! Auf jeden Fall wird das passieren, nur wann weiß ich noch nicht so genau! :biggrin:


lg, keks

bitte, bitte, lass Jess wieder auftauchen!!!! es muss ja nicht sofort sein, aber irgendwann... *hoff*
aber ansonsten ist deine FF echt suuuper Top bin schon gespannt auf den nächsten teil!!
Hab mich wirklich sehr über euer liebes fb gefreut!

hier der neue teil! wann die fortsetzung kommt, kann ich leider noch nicht so genau sagen, aber ich geb mir mühe, dass es nicht so lange dauert!

Kapitel 37

„Willst du nicht endlich das Buch weglegen? Es kann doch kaum so spannend sein, wie ich.“ Sie beugte sich verführerisch zu ihm hinunter, sodass er ihr tief in den Ausschnitt blicken konnte.
„Lass mich lesen.“ Er hatte es sich wie oft mit einem Buch auf dem Bett bequem gemacht.
„Komm schon. Sei nicht so ein Spielverderber.“ Sie schob das Buch beiseite und küsste ihn fordernd.
Einen Moment ließ er sich hinreißen, doch was sollte das schon bringen?
Jess drehte seinen Kopf weg und klappte das Buch erneut auf.
„Ich hab mich extra für dich hübsch gemacht.“ Beleidigt verzog Kathy ihren Schmollmund.
„Hab ich das etwa von dir verlangt?“ Blaffte er sie an. Eigentlich konnte sie nichts dafür, dass er so schlechte Laune hatte, doch irgendwo musste er diese rauslassen.
„Nein, aber ich wollte dir doch eine Freude machen.“
„Weißt du was, lass es einfach. Mach mir keine Freude mehr.“
„Wieso musst du immer so schlechte Laune haben?“ Als er auf ihre Frage nicht reagierte beantwortete sie sie selbst. Sie ist weit weg und es ist endgültig vorbei zwischen euch. Vergiss sie einfach und komm in die Realität zurück.“
„Hör auf von ihr zu reden.“ Schrie er Kathy an.
„Sei mal nicht gleich eingeschnappt, nur weil ich von der kleinen Prinzessin rede. Sie hat dich bestimmt schon vergessen und vergnügt sich jetzt mit irgendeinem Collegeboy.“
„Rede nie wieder so über Rory.“ Sein Gesicht hatte sich zu einer wütenden Grimasse verzogen.
„Bleib mal locker. Mit dir ist es ja echt nicht mehr auszuhalten. Meld dich wieder bei mir, wenn du wieder bessere Laune hast.“ Sie beugte sich noch einmal zu ihm und drückte ihm provozierend einen Kuss auf den Mund, ehe sie hoch erhobenen Kopfes das Appartement verließ.
Jess war angeekelt von sich selbst. Er liebte sie doch nicht einmal. Aber anders konnte er auch nicht. Er würde sonst noch halb umkommen vor Einsamkeit. Seit sie nicht mehr bei ihm war, war sein Leben trostlos und leer.
Als er vor einer Weile mit Rory telefoniert hatte, war das einzige was er damit bezweckt hatte, dass er endlich von ihr loskam. Er hatte versucht die Trennung so einfach wie möglich zu machen, indem er sie wütend auf ihn machte und indem er sich selbst einredete nicht gut genug zu sein, doch immer wieder meldete sich eine leise Stimme in ihm, die nicht zuließ, dass er sie vergaß. Jedes Mal, wenn er es geschafft hatte ein par Stunden nicht an Rory zu denken, hatte sie sich wieder in seine Gedanken geschlichen.
Jeder Gegenstand in dem Appartement erinnerte ihn an sie, jedes winzige Detail trug ihre Handschrift. Sie hatte das Appartement während ihrer Anwesenheit zu einem anderen Ort gemacht. Was vorher trostlos und kalt erschienen war, hatte allein durch ihre Anwesenheit seine Seelenlosigkeit verloren. Sie hatte alles um sie herum verzaubert und Kleinigkeiten unbedeutend gemacht. Neben ihr konnte er alles andere vergessen und jetzt wo sie nicht mehr da war, konnte er sie nicht vergessen.

Zwei Wochen waren seit der Party vergangen.
Oft hatte sich Rory mit Robby getroffen und war mit ihm ins Kino gegangen oder auf einen Kaffee. Es waren keine ernsthaften Dates gewesen, sonder nur ein par Treffen unter Freunden.
Den Kuss auf der Party hatten sie seitdem nicht mehr angesprochen. Der magische Moment war vorbei gewesen und alles um sie herum hatte wieder das gleiche Gesicht des Alltags. Wie bedeutend der Kuss in dieser Sekunde auch gewesen war, der Zauber war schnell verflogen.
Merkwürdig, wie ein Moment die Realität für ein par Sekunden total auf den Kopf stellen konnte, sodass etwas so unvernünftiges und doch wunderschönes passieren konnte. Und mit der gleichen Schnelligkeit wie er gekommen war, war der Augenblick auch schon wieder verloschen, wie eine Flamme, die man für einen kurzen Moment entzündet, die aber doch nicht dafür bestimmt war zu brennen und sofort wieder erlosch.
Wie eine erloschene Kerze, verlor auch dieser Moment schnell seine Wichtigkeit.
Wenn die beiden etwas zusammen unternahmen, hatte keiner von beiden das Bedürfnis, über diesen Kuss zu sprechen.
Je öfter sie miteinander aus waren, wurde Robby immer mehr bewusst, dass seine Gefühle für sie zwar immer noch stark waren, aber auf eine ganz andere Art, als er immer gedacht hatte.
Sie bedeutete ihm unheimlich viel, mit ihr seine Zeit zu verbringen, war ihm sehr wichtig, doch waren sie nicht mehr als gute Freunde.
Beide spürten, dass sie nicht mehr verband als Freundschaft.
Klärenden Gesprächen bedurfte es nicht, denn beide spürten, dass es so richtig war.
Scheinbar waren sie wirklich füreinander bestimmt – als Freunde.
Als Freunde, die immer füreinander da waren.
Wenn Rory jetzt Robbys Lächeln sah, musste sie unweigerlich auch lächeln. Es verzauberte sie immer noch, doch es hatte keine körperliche Anziehung mehr auf sie.
Wenn sie einmal schlechte Laune hatte, musste er sie nur anlächeln und schon waren alle trüben Gedanken wie weggeblasen.
Und auf eine merkwürdige Weise, die wahrscheinlich nicht einmal die beiden erklären konnten, war es für sie nicht merkwürdig, dass der Kuss seine Bedeutung verloren hatte.
Fast als wäre dieser Kuss nötig gewesen, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht auf diese Weise füreinander bestimmt waren.
Wie die Flammen des Augenblicks erloschen in diesem Moment auch alle Illusionen über ihre Beziehung.
Ihnen war klar, dass sie nicht mehr füreinander sein wollten, als gute Freunde.


So, Jess is back! Ich hoffe ihr habt euch darüber gefreut! Wink
Was den zweiten Teil angeht, hoffe ich das rübergekommen, is wie ich die situation von rory und rob meine! ich habe ziemlich lange daran gessen und versucht zu umschreiben, was zwischen den beiden passiert ist! hoffe es ist einigermaßen verständlich rübergekommen!

lg, keks
Hi Keks!!
Der teil war wieder grandios!!!!!!!
Super geil!!!!!

Zitat:So, Jess is back! Ich hoffe ihr habt euch darüber gefreut!


Da fragst du noch? Und ob ich mich gefreut hab!!!!!!!

Zitat:Beide spürten, dass sie nicht mehr verband als Freundschaft.


Juhuuuuuuu!!!!*durchszimmerhüpf* :dance: :dance: :dance:
Das is ja mal ne tolle nachricht!!!!!!! *freu*

Zitat:hoffe es ist einigermaßen verständlich rübergekommen!


Und ob, klar und deutig!!!!!!
Das lange grübeln, wie du es schreiben sollst, hat sich eindeutig gelohnt!!!!!!!!

Freu mich schon wenns weitergeht!!!!
Küsschen
jaaaaa, Jess ist zurück :freu: Big Grin *freu* *luftsprünge mach* du bist die beste :knuddel:
seit Robby und Rory nur Freunde sind, ist er mir viiiiel sympatischer Wink

freu mich schon auf den nächsten Teil!!!!
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