Nun aber noch zu den Argument, dass man sich daran gewöhnt. Klar, man gewöhnt sich an alles.. fragt sich nur, wie der Körper das alles sieht und wie das Familienleben dann aussieht.
Beide Eltern haben, sagen wir, einen Job.. und nach einem Jahr müssen sie bangen, ob sie eine Vertragsverlängerung kriegen. Oder beide haben zwei oder drei Jobs.. wie will man mit den Voraussetzungen eine Familie planen und somit die Wirtschaft ankurbeln? Man muss immer die Angst haben, dass man irgendwann vor dem Nichts steht... keine schöne Perspektive.
Und dann kommt noch dazu, dass immer mehr Leute unter dem Burn-out-Syndrom leiden... wohl bemerkt, die haben "nur" einen Job. Wie soll das dann erst einmal mit zwei oder drei sein... und dann noch mit einer Familie??? Das geht einfach nicht.
Die Eltern sind vollkommen fertig, die Kinder kriegen nicht die Aufmerksamkeit und Liebe die sie brauchen. Was ist die Folge??? Die Kinder kommen auf dumme Gedanken, lungern herum...
Möglicher Weise nehmen sie dann Drogen oder werden von der Spielkonsole erzogene... tolle Zukunft, die wir da haben :-/
Nun würden sicherlich einige (dumme) Politiker sich bestätigt fühlen, wenn sie mit ihren dummen "Killerspiel-Debatten" kommen... aber nur so ein GedankenanstoÃ...
Ich sehe das ganze nicht so schwarz-weiÃ. Dass wir im Moment eine Wirtschaftskrise haben, ist klar. Aber die gab es schon so oft und wir haben uns immer wieder gefangen. Was war nach den Anschlägen? Da ging nichts mehr. Die Firmen haben ihre Leute zu Tausenden gekündigt. Kaum hatte sich der Markt erholt, gab es einen enormen Fachkräftemangel und viele Firmen haben Jahre gebraucht, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Gsd. wurde daraus gelernt und wird jetzt viel Kurzarbeit gemacht. Denn dann sind die Firmen wieder voll im Geschäft, wenn es aufwärts geht und müssen nicht erst mühsam neue Leute suchen und einarbeiten, was Monate oder Jahre dauert.
Ich denke auch, dass sich die Familien daran gewöhnen werden. Irgendwann wird es normal sein, dass sie Mama auch arbeiten geht oder von daheim arbeitet oder was auch immer. Dafür muss die Kinderbetreuung flexibler werden, die Arbeitszeiten müssen flexibler werden, und das wird auch alles geschehen. Sonst hätten wir irgendwann einen Stillstand und das kann sich kein Land erlauben.
Erst einmal, ich sehe das bei weitem nicht nur in schwarz-weiÃ... aber auch nicht nur in rosa...
In meinem Beitrag ging es nicht nur um die derzeitige Wirtschaftskrise, denn nicht umsonst habe ich von Zeiten geschrieben, die schon mind. 10 Jahre vergangen sind.
Ehrlich gesagt frage ich mich bei dem letzten Beitrag, wie du dir das vorstellst. Klar, flexible Betreuungszeiten... hört sich super an, ist für die Eltern vielleicht auch ganz toll, doch hast du schon einmal daran gedacht, dass auch die Pädagogen eine Familie haben? Und was bringt es, wenn man dann beispielsweise von 12 bis 22 Uhr arbeiten muss und dann eine Familie hat? Diese Arbeitszeiten sind nicht aus der Luft gegriffen, denn das sind in der Regel meine Arbeitszeiten!
Und was bringt es einer Familie, wenn die Eltern den ganzen Tag arbeiten, also meist erst ab 18 Uhr oder später Zuhause sind - BEIDE - und auch erst dann sich um die Kinder kümmern können, die zwischen 19 und von mir aus 23 Uhr ins Bett müssen??? Nicht wirklich viel.
Irgendwann ist Flexibilität auch nicht mehr machbar. Auch ein Gummiband lässt irgendwann nach und ist ausgeleiert. Irgendwo muss es auch Grenzen geben. Es kann nicht sein, dass wir bald amerikanische Zustände haben, wo man im Niedriglohnsektor zwei bis drei Jobs haben muss, um gerade so über die Runden kommen zu können - ein normales Leben ist dort aber selbst mit drei Jobs nicht möglich (Kulturangebote wie Kino, o.ä.).
Und noch was zu der Kurzarbeit... ist das die Zukunft? Wie soll das denn gehen? Selbst wenn man allein stehend ist, ist das schon nicht leicht zu handhaben...
AuÃerdem, wie kann man sagen, dass die Firmen arm dran sind und dann nicht an die armen Familien denken?
Ich hab nicht gesagt, dass Kurzarbeit die Zukunft ist oO Ich hab gesagt, dass ein paar Fimen gelernt haben und jetzt im Moment Kurzarbeit machen. Ist ja klar, dass das auf Dauer nicht funktioniert. Wenn sie in einem Jahr noch immer nicht mehr Aufträge haben, müssen sie Mitarbeiter entlassen. Da macht sich ja keiner was vor.
Eine Familie in meiner Nachbarschaft: Vater, Mutter, 2 kleine (noch nicht schulpflichtige) Kinder. Er arbeitet Schicht, sie ist zuhause, arbeitet samstags als Friseurin. Jetzt wurde in seiner Firma Kurzarbeit eingeführt, er arbeitet nur noch 4 Tage die Woche, sie arbeitet jetzt 2 Tage die Woche als Friseurin. Wenn er nicht da ist, ist sie für die Kinder da, wenn sie nicht da ist, ist er für die Kinder da. Ja, ich weiÃ, das kann nicht immer funktionieren. Aber es kann funktionieren. Und es müssen alle mitarbeiten - die Familien, der Staat, die Regierung, die Firmen.
Ich denke an die Familien, ich will selber in Kürze Kinder haben und natürlich mach ich mir im Moment viele Gedanken.
Sandra (?), Frage an dich: Wie sähe das aus wenn die Eltern sich trennen würden? Heutzutage keine Seltenheit, leider. Wie wäre das dann wenn z.B. die Mutter deutlich mehr arbeiten müsste, keine Zeit für die Kinder hätte, und trotzdem permanent um ihren Job bangen müsste?
Die sich entwickelnde Unsicherheit die langsam alle Bereiche des Lebens ergreift, finde ich ein klein wenig angsteinflöÃend. Flexibilität schön ung gut, aber was machst du wenn du nicht sagen kannst, ob du mit deinem Partner ewig zusammenbleibst, im Beruf keine Sicherheit hast und der Rest deiner Familie dir auch keinen Halt gibt weil entweder zerrüttet oder verstorben oder was auch immer. Kinder kannst du dir schlichtweg nicht leisten...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gesund und/oder zufriedenstellens ist.
Leben denn alle geschiedenen/verwitweten Menschen unter der Armutsgrenze? Nein, sicher nicht. Dafür leben viele intakte Familien unter der Armutsgrenze.
Ich hab ja viel meines Wissens, das ich hier so breittrete, von einem BWL-Professor. Er kommentiert in seinen Vorlesungen gern die momentanen Zeitungsmeldungen, die Krise im allgemeinen, usw... Er ist für das Budget der Uni verantwortlich und auch die Uni hatte einen Teil der Anlagen bei Lehman Brothers - das heiÃt, das Geld ist weg. Und auch er meinte, die Krise ist noch lange nicht ausgestanden, da viele Finanzberater auch keinen Durchblick mehr hatten (die Finanz-/Anlageberater der Uni sind erst nach Monaten draufgekommen, dass ein Teil des Geldes bei den Lehman Brothers war). Und trotzdem blickt er optimistisch in die Zukunft, weil sich die Menschheit auf die Veränderungen einstellen muss. Sonst geht es mit uns allen bergab und das will ja niemand.
Ich verbreite hier also nicht meine subjektive Meinung. Und ich bin froh, dass er das so sieht, das nimmt mir ein bisschen die Angst vor der Zukunft und bekräftigt mich, nicht aufzugeben.
Es ist ja auch gut, dass du nicht aufgibst. Es ist auch wichtig, dass du nicht aufgibst - genau so wie es wichtig ist, dass sehr viele Personen optimistisch sind.
Ich bin ja auch optimistisch, dass ich meinen Weg weiterhin machen werde. Sonst würde ich mir wirklich nur noch Sorgen machen...
Die Sache ist nur die. Studien sind schön und fein, aber die sind nicht immer nur das, woran man sich halten sollte. Das wahre Leben sieht meist anders aus.
Auch was die Medien von sich geben - und damit meine ich nicht die BLÃD-BILD, sondern festzunehmende, renommierte Medien - entspricht nicht immer so ganz der Wahrheit. Ein Beispiel dazu: Vor, ich glaube es waren 1 1/2 Jahren, haben die Medien geschrieben, dass das Arbeitsleben der Erzieherin immer besser wird. Dass die von der Leyen mehr für die Kinder und Familie, zeitgleich für die Pädagogen macht. Immerhin werden neue Plätze geschaffen und so weiter und so weiter. Klar, Plätze wurden geschaffen, doch diese wurden kurz davor erst abgebaut... auÃerdem haben sich die Betreuungsschlüssel verändert... ins negative! Pädagogen müssen mehr arbeiten, müssen mehr Personen auffangen und haben einen gröÃeren Arbeitsaufwand/ ein gröÃeres Aufgabengebiet.
Nun lass uns in die Kindergärten gehen. Da haben wir zum beispiel 30 Kinder im Alter von 0 bis 3 auf etwa 3 Erzieherinnen... versuch das mal von 7 bis 17 Uhr zu tragen. ( Die Angaben sind Fakten, denn ich habe weiterhin Kontakt zu meiner alten Kita in der ich früher gearbeitet habe)
Der Betreuerschlüssel besteht aus zwei Ganztagskräften udn einer 3/4-Kraft. Nun stell dir vor, wie es abläuft wenn alle 30 Kinder gewickelt werden, in Bett gebracht, gefördert und unterhalten werden müssen. Das ist für die drei Kräfte nicht sonderlich leicht. Wenn eine Kraft ausfällt, weil sie krank oder gar Urlaub hat, sind zwei auf sich gestellt... noch besser Oo
Und nun sollen die alles auffangen, nach Hause gehen und dort am besten auch noch alles regeln... Mann, Kinder, Haushalt...
Die Zukunft sieht derzeit eher so aus, dass man nun einmal mehr arbeiten muss. Auch werden öhne reduziert. Daher kommt es nicht selten vor, dass man einen Zweitjob aufnehmen muss.. und schon hat man weniger Privatleben...
Nun ein Beispiel von mir:
Ich arbeite in einem Internat. Da ich nun einmal erst 23 bin, muss ich mehr stunden abgleichen als meine älteren Kolleginnen. Die Sache ist die:
Ich arbeite von Montags bis Sonntags, habe Dienste die zwischen 9 und 25 (!!!) Stunden lang sind. In der Zeit bin ich im Internat und nicht Zuhause. Mein Freund arbeitet ab April bei einem Sender. Ist also von ca. 8 bis ca. 17 Uhr arbeiten (exclusive Fahrte zum und vom Arbeitsplatz). Mit den Löhnen können wir relativ gut leben. Soll heiÃe, wir können uns unsere Wohnung leisten, das Auto bezahlen und auch mal raus gehen (Kino, Essen...). Doch wenn wir nun wirklich in der nächsten Zeit ein Kind kriegen sollten, würde ich um unsere Existenz bangen. (Ich sprech jetzt nur von mir, da ich alles hier auf mich und nicht auch meinen Freund beziehen will). Nicht nur der finanzielle Faktor würde mir Bauchschmerzen machen, nein, auch die familiäre. Denn ich könnte meinen Kindern nicht die Aufmerksamkeit schenken, die sie brauchen. Die Lösung, dass er Kitas gibt, die, wenn ich arbeiten bin, meine Kinder bis von mir aus 17 Uhr oder später aufnehmen, ist für mich keine zufriedenstellende Lösung. Denn was bringt es mir, dass ich Kinder habe, mit denen ich (oder mein Freund) so gut wie keine Zeit verbringen (können)?
Gut, dann kann ja einer nur eine halbe Stelle annehmen... schon haben wir das finanzielle Problem. Denn schon kommt weniger Geld ins Haus und Kinder brauchen nun einmal auch Geld. Es ist also ein Teufelskreis.
Und so schön es auch ist, aber ich kann in der Hinsicht nicht rosa denken, denn mir ist es wichtig, dass ich realistisch denke. Und leider ist es so, dass immer mehr Leute um ihren Job bangen müssen, nicht wissen, wie sie ihrer Familie gerecht werden und sich selber auch noch... Sicherlich gibt es Sparten, in denen es Leuten immer gut gehen wird, weil die Personen sehr gut verdienen... aber man muss auch an die Otonormalverdiener denken... die früher oder später sich wirklich überlegen müssen, ob sie Kinder haben können und/ oder einen zweiten Job brauchen...
edit: war'n biÃchen depri
Ich mach ne Ausbildung zur Hotelfachfrau und wenn ich die nach 3 Jahren erfolgreich abgeschlossen habe gehts ab ins Ausland
XxPruexX schrieb:Ich mach (wenn ich Glück hab) 2010 Matura, dann werd ich Musikwissenschaften, Englisch und/oder Literatur studieren, gleichzeitig mit meinem Gesangsstudium und der Vertiefung eines Instruments (ob ich Flöte weitermach oder Klavier wieder anfang, müssen wir schauen). AnschlieÃend werd ich wohl hoffentlich an irgendeinem Theater als Sängerin ins Ensemble aufgenommen werden, ansonsten... Ja, keine Ahnung, was ich ansonsten mach... Vielleicht Englisch-Dolmetscherin, wenn ich gut genug bin...
2010 hat sich auf 2011 verschoben (-.-), mit dem Gesangsunterricht hab ich vor 7 Monaten endlich angefangen, nur musste ich Flöte sausen lassen, dafür werd ich bald mal wieder Klavier spielen lernen, ansonsten komm ich ziemlich in Schwierigkeiten, sollte ich wenn ich fertig bin wirklich ein Engagement bekommen. Ansonsten haben sich die Musikwissenschaftstudiumspläne nicht wirklich geändert ^^