Ohne Kommentar:
Teil 15 – Wie geht’s weiter?
Zärtlich zeichnete sie mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf seine Brust. Sie spürte, wie sein Brustkorb sich regelmäÃig hob und senkte und sie hörte seinen langsamen, beruhigend wirkenden Herzschlag. Lorelai bedeutete die Nacht sehr viel und sie hoffte, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte.
Sie fühlte sich in dem Moment der intimen Zweisamkeit sehr geborgen, aber es machte sie auch traurig. Sie wünschte sich, dass sich aus dieser Nacht eine Beziehung entwickeln würde, sie auf Vertrauen und Liebe beruhte. Doch das sagte sie ihm noch nicht, sie genoss den Augenblick.
Luke ging es genauso wie ihr. Er konnte es fast gar nicht glauben, dass er die Frau, die er von Herzen liebte, gerade in seinen Armen hielt und er ihren Duft in sich aufnehmen konnte. In ihrer vergangenen Nacht hatte er ihr all die Liebe und Leidenschaft spüren lassen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatte.
Auch Lorelai hatte sich ihm ohne wenn und aber hingegeben. Sie vertraute ihm in jeder Hinsicht, deswegen fiel es ihr auch nicht schwer, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Sie liebte es, dass er sie berührte; dass er sie berührte. Und Luke genoss es, die berühren zu dürfen und nutze die Gelegenheit aus. Er zeigte ihr, was er unter dem Wort „Liebe“ verstand.
Sie Sonne war noch nicht aufgegangen. Es war noch früh am Morgen. Sie hatten beide nicht geschlafen und dachten auch gar nicht daran. Zu sehr gefiel ihnen die Situation, als dass sie schlafen könnten und nichts von der Nähe mitbekommen würden. Der Moment schien schon fast zu perfekt, wäre da nicht dieses „kleine“ Problem gewesen.
„Luke?“, flüsterte Lorelai liebevoll.
„Mh?“, murmelte er als Antwort.
„Ich hab dich total vermisst, in den letzten Wochen.“; sie klang traurig und glücklich zugleich.
Luke antwortete damit, dass er sie noch fester an sich drückte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab.
Lorelai lächelte selig, aber es gab noch etwas, was geklärt werden musste. SchlieÃlich lagen ihre Wohnorte mehrere tausend Meilen auseinander.
Für ein paar Minuten war Stille, doch dann:
„ Luke?“
„Mh?“
Lorelai setzte sich auf, damit sie Luke in die Augen sehen konnte.
„Ich sag nur drei Worte: „London, Stars Hollow.“
Ruckartig setzte sich auch Luke auf. In den letzten Stunden hatte er vergessen, dass Lorelai noch elf Monate in einem anderen Kontinent leben würde.
„Oh…“, seufzte er verzweifelt.
„Genau.“
„Lorelai, ich möchte mit dir zusammen sein.“, sagte er leise.
„Ich will doch auch mit dir zusammen sein!“
„Wir werden schon eine Lösung finden.“
„Wie denn? Du lebst in Amerika, ich in Europa! Ich kann hier jetzt nicht einfach aufhören und du kannst dein Diner nicht für elf Monate schlieÃen!“
In ihrer Stimme war deutlich Verzweifelung zu hören. Jetzt, wo sie endlich richtig glücklich war, musste sie so weit weg von zuhause sein.
„Ich weiÃ.“, antwortete Luke traurig.
Abermals trat ein Moment der Stille ein, doch dann ergriff Luke wieder das Wort:
„Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir trennen uns, bevor es richtig angefangen hat, oder wir führen eine Fernbeziehung.“
Ohne zu überlegen sagte Lorelai: „Dann wohl die Fernbeziehung! Ich will nicht, dass es endet bevor es begonnen hat.“
„Dann sind wir uns ja einig. Es wird zwar schwer werden, aber wie schaffen das schon.“
Zur Bestätigung lehnte Lorelai sich vor und gab ihm einen zärtlichen und gefühlvollen Kuss.
Da es noch zu früh war, legten sie sich wieder hin und Lorelai kuschelte sich eng an ihren neuen Freund. Dieser legte einen Arm um sie und strich ihr behutsam über dem Arm.
Während Lorelai da lag, musste sie an ein Lied denken, dass in der vergangenen Nacht lief. Sie war zwar beschäftigt, aber trotzdem hatte sie den Text mitbekommen. Sie hatte es zuvor nie gehört, dennoch gefiel es ihr sehr. Sie fand ihre Gefühle darin wieder.
Thank God I found you
I was lost without you
My every wish and every dream
Somehow became reality
When you brought the sunlight
Completed my whole life
I'm overwhelmed with gratitude
Cause baby I'm so thankful
I found you
Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn liebte, aber sie empfand ziemlich starke Gefühle für Luke. Und sie war wirklich froh, ihr gefunden zu haben. Das hatte sie zwar schon vor längerer Zeit, aber erst jetzt wusste sie, was sie wirklich an ihn hatte. Und wenn es nach ihr ginge, würde sie ihn nie mehr gehen lassen. Aber das Schicksal – und auch ihr neuer Job – hatte einen anderen Plan.
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Fb erwünscht!
:knuddel: Domilein