Leider ist kein FB mehr von Kath und Miri eingetroffen, aber es geht trotzdem weiter... The show must go on!
Ein riesengroÃes Dankeschön gilt meinem neuen Betareader Jassy (curlie_angel)! :knuddel:
Tja, dann noch: viel SpaÃ!
Kapitel 7
Zufrieden aà Rory ihr umfangreiches Frühstück. Es gab Muffins, Kaffee und Müsli, die sie alle mit Genuss verzehrte. Sie war sehr stolz auf sich, denn mittlerweile hatte sie wieder normale Essgewohnheiten.
Die letzte Nacht hatte sie seit langem wieder gut geschlafen und das tat ihr sowohl psychisch als auch körperlich richtig gut.
Wie konnte ich nur auf Muffins verzichten? Mmmhhh...
Sie war jetzt nur noch unter Beobachtung und würde, wenn es keine Komplikationen mehr gab, aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Rory war so froh, dass sie endlich wieder nachhause konnte, sie vermisste das Haus, die Leute und ganz Stars Hollow. Sie hatte schon 4 Feste verpasst und das schmerzte sie sehr. Allerdings war sie nicht ganz so einsam gewesen. Die letzte Wochen hatte sie Ms. Patty zweimal besucht und sie sofort mit dem neuesten Klatsch versorgt hatte.
„Was? Das kannst du doch nicht ernst meinen?“, sagte Rory vollkommen entsetzt.
„Doch. Und dann hat er seine ganzen Sachen gepackt, sie noch einmal angeschrieen und Stars Hollow verlassen. Jetzt ist sie ganz alleine mit dem Kind.“
„Blöder Taylor. Sie waren die letzten Jahre doch so verliebt! Aber wenigstens sind wir jetzt Taylor los...“
„Rory!“, meinte Patty in einem leicht mahnenden, doch spöttischen Ton, „das hätte ich nicht von dir gedacht!“
„Tja, manchmal kann selbst ich ein böses Mädchen sein.“, antwortete sie mit einem Grinsen.
„Ich werde den guten, alten Taylor trotzdem vermissen.“, Patty seufzte, „weiÃt du noch, als er letztes Jahr beim Winterfest eine blinkende Partybeleuchtung aufgestellt hat, weil es die in Sonderaktion gab und schlieÃlich der Strom ausgefallen ist?“
„Ja, das war lustig... Und vor zwei Jahren erst.. Da hat er tatsächlich...“
Lächelnd dachte Rory an ihr letztes Treffen zurück. Babette, Morey, Lane, Zack und sogar Kirk hatten sie besucht. Seit es ihr besser ging, trauten sich immer mehr Leute zu ihr. Davor wurde sie immer extrem zickig, wenn irgendwer zu Besuch kommen wollte.
Heute wollte Lorelai mit ihr shoppen gehen, denn Rory durfte das erste Mal das Krankenhausareal verlassen. Sie freute sich wie ein kleines Kind und schaute jede freie Sekunde auf die Uhr. Lorelai würde sie in ungefähr drei Stunden abholen.
Gemütlich kuschelte sie sich wieder in ihre Decke zurück und schob ihr Frühstück beiseite. Sie hatte noch genug Zeit, um sich etwas auszuruhen und in Ruhe nachzudenken. In letzter Zeit dachte sie oft nach, oft stundenlang, doch ihre Gedanken waren nicht mehr so depressiv wie zuvor immer gewesen waren. Vielmehr grübelte sie über fröhlichere Dinge nach, Dinge, die das Leben für sie lebenswert machten. Und da gab es einige...
„Bereit?“, erkundigte sich Lorelai und lächelte sie an.
„Ich glaube schon.“, entgegnete Rory bestimmt, dennoch mit einem leicht flauen Gefühl im Magen.
Als die ersten Sonnenstrahlen ihre Nasenspitze kitzelten, spürte sie ein Gefühl von Freiheit und Zufriedenheit. Sie hatte die Sonne vermisst und allein diese Kleinigkeit machte sie glücklich. Dass sie bald einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen würde, steigerte Ihre Gefühle noch um einiges.
„Rory, kommst du?“, rüttelte sie Lorelai aus ihren Gedanken.
Sie war einfach nur dagestanden, hatte sich ständig umgesehen und die Natur genossen, sodass sie gar nicht richtig realisiert hatte, wo sie sich befand.
Noch fasziniert folgte sie ihrer Mutter. Die Welt ist einfach wunderbar!
„Was hältst du von diesem hier?“, fragte Lorelai und hielt ein rosanes T-Shirt mit der Aufschrift „I´m too sexy for his world“ in die Höhe.
„Das passt wirklich zu dir und sagt soviel aus wie „Ich bin eine Dumpfbacke, eingebildet und will jeden Typen, der mir über den Weg läuft, abschleppen.“
Dafür streckte ihr ihre Mutter die Zunge heraus und kneifte sie in die Wange.
„Hey! Ich kann gar nichts für deine Gene!“
Lorelai begann daraufhin Rory mit dem T-Shirt zu bewerfen und Rory schoss es zu ihr zurück. Eine wilde Schlacht hatte ihren Anfang genommen.
„Oh mein Gott, ich kann das Gesicht des Verkäufers nicht mehr vergessen, als du ihm das Badestreu über den Kopf gekippt hast. Das war einfach unmöglich.“
Mutter und Tochter kamen nicht mehr aus dem Lachen heraus und das tat beiden gut.
„Aber wenigstens wurden wir nur hinausgeworfen, das hätte viel schlimmere Konsequenzen haben können. Ich glaube ich habe doch etwas überreagiert“
„Etwas? Du warst wie ausgewechselt, wie ein kleiner Teenager!“, lachte Rory.
„Oh, da kommen wohl wieder die Erinnerungen hoch und ich dachte der Verkäufer sei mein Vater!“, grinste Lore.
„Mhmm“, antwortet Rory nachdenklich, doch ihr Schweigen wurde durch ein lautes Klingeln unterbrochen.
„Los, heb ab!“, forderte sie Lorelai auf.
„Ich kenne die Nummer nicht...“, antwortete Rory verwundert.
„Ich will aber wissen wer es iiiiist.“, nervte ihre Mama.
Da sie wusste, dass Lorelai wohl nie nachgeben würde, hob sie ab.
„Hallo, wer spricht da?“
Ihre Nackenhaare stellten sich augenblicklich auf, als sie den ersten Ton des Anrufers hörte. Plötzlich wurde ihr ganzes Gesicht kreidebleich und dicke SchweiÃperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Angst breitete sich in ihr aus. Unglaubliche Angst, die sie schon lange nicht mehr verspürt und sooft verdrängt hatte.
Die Angst ist ärger als die Strafe,
denn die ist ja was Bestimmtes und,
viel oder wenig, immer mehr als
das entsetzlich Unbestimmte,
dies Grauenhaft-Unendliche der
Spannung.
Zitternd entglitt ihr Griff dem Telefon und es landete auf dem harten FuÃboden. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Entsetzt starrte sie ihre Mutter an. Sie hatte ihn richtig Spüren können. Seinen stinkenden Atem, seinen grauen Schatten in ihrem Rücken, der sie verfolgte und seine abscheuliche, schwarze Seele. Sein Lächeln war so widerlich gewesen, dass es ihr einige schlaflose Nächte bereitet hatte.
Sie hatte ihn sofort erkannt. Am Ton seiner Stimme und dem fiesen, höhnischen und widerlichen Lachen. Dieses bestimmte, einzigartige Lachen, das alles zerstört hatte. Ihr ganzes Leben. Und sie selbst.
Sie konnte genau sein Gesicht vor Augen sehen und sich vorstellen, wie sehr er sich im Moment freute, dass er sie endlich gefunden hatte.
„Rory?“ Auch Lorelai war die Angst ins Gesicht geschrieben, auch wenn sie nicht wusste, wer angerufen hatte. Diese böse, unwissende Angst, die sie nicht verdrängen konnte.
Doch auf einmal durchfuhr sie ein Blitz. „Es war doch nicht...oder? Ich meine, das ist fast unmöglich!“
„Doch...er hat uns gefunden“, brachte Rory mit äuÃerst brüchiger Stimme heraus.
Lorelais Augen weiteten sich.. „Aber...dann wir müssen sofort von hier weg!“
Erblassend fasste Lorelai die zittrige und schweiÃige Hand ihrer Tochter, die wie erstarrt schien.. Er hatte sie gefunden. Mühsam hatte sie wieder in ihr altes, glückliches Leben zurückgefunden. Alles umsonst. Sein Anruf hatte ihr so viel vernichtet und sie in Todesangst versetzt. Ihre Hoffnung und Sicherheit war mit einem Moment weggeblasen. Genauso wie ihre Glücklichkeit. Sie war nicht mehr sicher, nirgendwo mehr. Aber sie wusste nicht, wo sie hinsollte, um zu fliehen. Ihr war klar, dass das kein normales Spiel war, sondern purer Ernst. Und sie hatte die leise Ahnung, dass er dieses Mal seinen Plan verwirklichen konnte.
„Komm schon Rory, los! Wir müssen weg!“
Doch sie hörte sie nicht. Sie war fern, gefangen in Schrecken und Verzweiflung, die sie vollkommen einnahmen und lähmten. Sie war wieder in der gleichen Hölle gefangen, die sie zu oft besucht hatte. Und in der sie nie mehr sein wollte.
Ihre Hand rutsche aus derer Lorelais.
„Rory!“, ertönte es.
Aber es war zu spät. Weinend kauerte Lorelai sich über den zusammengeborchenenen Körper ihres Kindes und wählte die Nummer des Notarztes.
„Hallo? Ich brauche dringend einen Krankenwagen in die Lancey Lane. Meine Tochter ist gerade in Ohnmacht gefallen und braucht dringend Hilfe!“
„Schön, dass du dich auch meldest, Lorelai. Dann ist es nicht mehr ganz so schwer euch beide zu finden. Ich freue mich auch dich zu sehen. Aber diesmal entwischt ihr mir nicht so leicht.“
Ein Lachen durchhallte die StraÃen.
3 Minuten,2 Leben und 1 unglaubliche Wendung.
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Zitat aus "Angst" von Stefan Zweig
TBC?
