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Normale Version: Ein Albtraum wird wahr
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Titel: Ein Albtraum wird war
Charaktere: Hauptsächlich Rory und Logan
Spoiler: Eigentlich nicht
Altersfreigabe: 12 (schätz ich jetzt mal)
Disclaimer: Mir gehören keine Charaktere der Gilmore girls. Nur meine erfundenen wie David und Sarah

Ich schreibe gerade an einer neuen FF. Es kommen im Laufe der Geschichte so ziemlich alle Hauptdarsteller und wichtige Nebendarsteller vor. Aber im Mittelpunkt stehen Rory und Logan und ihre Kinder. Es ist eine ziemlich traurige Geschichte. Sie ist aus der Sicht von verschiedenen Personen geschrieben. Aus welcher Sicht ist am Anfang von jedem Kapitel beschrieben. Alle Namen werden englisch ausgesprochen. Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr gebt viel Feetback!
Hier der 1. Teil:

RORY
2015 Der Bluterguss hat die Größe und Form eines vierblättrigen Kleeblatts und befindet sich genau zwischen Sarah's Schulterblättern. David entdeckt ihn, während beide in der Badewanne sind. „Mommy“, fragt er, „heißt das, sie hat Glück?“
Ich versuche zunächst ihn wegzureiben, weil ich ihn für Schmutz halte, ohne Erfolg. Sarah, zwei Jahre alt, blickt, während ich die Stelle untersuche, mit ihren haselnussbraunen Augen zu mir hoch. „Tut das weh“, frage ich, und sie schütterlt den Kopf.
Irgendwo in der Diele hinter mir erzählt mir Logan von seinem Tag. „Jedenfalls sind meine Eltern jetzt komplett pleite!“, sagt er. „Und in seinem Stolz will mein Dad nicht mal einsehen, dass er selbst einen Fehler gemacht hat. Allerdings ist das in diesem Fall kein Wunder. Ich meine, wirklick jeder Vollidiot hätte bemerkt, dass bei dem Geschäft was faul ist. Und dass Mitchum Huntzberger zu dieser Sorte von Mensch dazugehört, wissen wir ja alle“ „Kann er diesem Gray denn gar nichts anhängen?“, frage ich, während ich David den Schaum aus den Haaren spüle. Logan lehnt sich gegen den Türrahmen. „Nein. Im Vertrag, den Dad unterschreiben musste bevor er die Zeitung gekauft hat, steht, dass er für jeden Schaden, egal wie er entsteht, aufkommen wird. Und dazu gehört eben auch Feuer, ob es nun gelegt wurde oder unabsichtlich entstanden ist.“
He, Sarah, tut es jetzt weh?“, fragt David und drückt mit dem Daumen fest auf den Bluterguss an der Wirbelsäule. Sarah heult auf, macht eine ruckartige Bewegung und spritzt mich mit Badewasser voll. Ich hebe sie aus der Wanne und reiche sie and Logan weiter. Wenn die beiden ihre hellen Blondköpfe zusammenstecken, gleichen sie wie ein Ei dem anderen. Obwohl auch David Logan's Haarfarbe geerbt hat, kommt er mit den blauen Augen und seinen Gesichtszügen mehr auf mich. Logan sagt, daran erkennen wir, dass unsere Familie vollständig ist: Wir haben beide unseren Klon. „Raus mit dir aus der Wanne“, sage ich zu David. Er steht auf, ein kleine Sturzbach mit einem Vierjährigen in der Mitte, und schafft es auszurutschen, als er über den Wannenrand steigen will. Er schlägt hart mit dem Knie auf und bricht in Tränen aus. Ich wickle ein Badetuch um David und tröste ihn, während ich das Gespräch mit meinem Mann fortsetze. Wir unterhalten uns in der typischen Ehesprache, einem Morsekode, unterbrochen surch Wannenbäder und Abendessen und Gutenachtgeschichten. „Und was passiert jetzt mit dem Haus und den anderen Zeitungen, die er nicht mehr bezahlen kann?“, frage ich Logan. „Naja, ein bis zwei Zeitungen wird er wahrscheinlich behalten können, aber den Rest kann er vergessen. Das wird in seiner finanziellen Situation einfach nicht funktionieren und wenn Honor und Josh nicht so freundlich gewesen wären und ihn und Mom aufzunehmen, säße er jetzt vermutlich immer noch auf gepackten Koffern und wüsste nicht wohin. Komischerweise hat sich der ganze Huntzberger-Clan aus dem Staub gemacht, als Dad eine Bleibe suchte. Aber wie gesagt, mein Dad ist ein verdammtes A-“ „LOGAN!“
Logan ist Journalist beim Hartford Courant. Er ist ziemlich gut und hätte einen Job bei eine Zeitung wie der New York Times verdient. Als er sich vor sechs Jahren allerdings entschied, den Kontakt zu seinen Eltern abzubrechen, gab es nicht mehr viele Möglichkeiten, da sein Vater bereits über fast alle Zeitungen an der Ostküste herrschte.
Das ist echt unglaublich. Ich meine, dieser Mann hat sich sein ganzes Leben lang dieses Imperium aufgebaut. Und so sehr ich deinen Dad auch verabscheue, war ich immer ziemlich beeindruckt, was dieser Mensch erreicht hat. Jetzt macht er einen kleinen Fehler und sein gesamtes Vermögen ist weg.“ „Tja, so kanns gehen, Rory“, sagt Logan, was nicht besonders mitfühlend klingt. Er stellt Sarah auf den Fußboden und zieht ihr den Pyjama über den Kopf.
In meinem früheren Leben war auch ich Journalistin. Nachdem ich zwei Jahre Barrack Obama auf seiner Wahltour begleitet hatte und danach wegen Perspektivlosigkeit eine Ausbidung zur Anwältin gemacht habe, bekam ich einen Job bei der New York Times. Ich habe damals wirklich geglaubt, das wäre mein Lebensinhalt – aber das war, bevor ich erkannte, dass das Lächeln eines Kindes eine Tätowierung ist: unauslöschliche Kunst.
Meine Freundin Paris Geller treibt das in den Wahnsinn. Sie ist Chefärztin im Columbia Prespyterian in Manhatten und hat bewiesen, dass auch Frauen Karriere machen können. Ihrer Meinung nach bin ich eine Werschwendung von intellektuellen Potential. Aber ich finde, jeder Mensch muss herausfinden, was wirklich zu ihm passt, und ich bin als Mutter wesentlich besser, als ich es als Journalistin je Geworden wäre. Manchmal frage ich mich, ob es nur mir so geht oder ob es noch andere Frauen gibt, die gern auf eine Karriere verzichten. Ich blicke auf, während ich David trocken rubbele, und sehe, dass Logan mich anschaut. „Fehlt es dir, Rory?“, fragt er leise. Ich wickle unseren Sohn in das Badetuch ein und gebe ihm einen Kuss auf den Kopf. „Wie ein gezogener Zahn“, erwidere ich.


Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist Logan bereits aus dem Haus. Er arbeitet drei Tage und hat dann vier Tage frei, bevor der Turnus erneut anfängt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es schon nach neun ist. Noch erstaunlicher ist, dass meine Kinder mich nicht geweckt haben. Im Morgenmantel laufe ich nach unten, wo David auf dem Fußboden mit Bauklötzen spielt. „Hab schon gefrühstückt“, teilt er mir mit. „Hab dir auch Frühstück gemacht.“ Der Küchentisch ist mit Frühstücksflocken übersät, und unter dem Küchenschrank, in dem die Cornflakes-Packung steht, lehnt beängstigend schief ein Stuhl. Eine Milchspur führt vom Kühlschrank zur Schale. „Wo ist Sarah?“ „Schläft“, sagt David. „Ich habe sie gekitzelt und alles.“ Meine Kinder sind ein natürlicher Wecker. Dass Sarah so spät noch schläft, erinnert mich daran, dass ihr seit kurzem die Nase läuft, und dann frage ich mich, ob sie deshalb gestern Abend so müde war. Ich gehe nach oben und rufe laut ihren Namen. Als ich in ihr Zimmer komme, dreht sie sich zu mir um und sieht mich an. „Raus aus den Federn.“ Ich ziehe die Jalousie hoch, lasse die Sonne über ihre Bettdecke fluten. Ich setzte sie auf und reibe ihr den Rücken. „Komm, wir ziehen dich an“, sage ich und ziehe ihr den Pyjama über den Kopf. An ihrer Wirbelsäule entlang zieht sich eine Reihe Blutergüsse, wie eine Kette aus kleinen blauen Juwelen.


Anämie, stimmt's?“, frage ich den Kinderarzt. „Kinder in dem Alter kriegen doch keine Mononukleose, nicht wahr?“ Dr. Wayne nimmt das Stethoskop von Sarah's schmaler Brust und zieht ihr das rosa Sweatshirt herunter. „Könnte ein Virus sein. Ich würde ihr gern etwas Blut abnehmen und ein paar Tests machen.“ David, der die ganze Zeit geduldig mit einem He-Mann ohne Kopf spielt, horcht auf. „Hast du gehört, Sarah, sie nehmen dir Blut weg.“
Will nicht.“
Das machen sie mit einer Nadel. Die ist dick und lang und damit piecksen sie dich -“
David“, warne ich ihn.
Piecksen?“, kreicht Sarah. „Aua?“
Meine Tochter, die sich darauf verlässt, dass sie gefahrlos die Straßeüberqueren kann, wenn ich es sage, dass ich ihr das Fleisch in in winzige Stücke schneide und sie vor allen möglichen schrecklichen Sachen wie großen Hunden und Dunkelheit und lauten Feuerwerkskörpern beschützer , starrt mich erwartungsvoll an. „Nur eine kleine Nadel“, verspreche ich. Als die Arzthelferin mit einem Tablett, einer Spritze, einigen Fläschchen und einer Gummiaderpresse kommt, kreischt Sarah los. Ich hole tief Luft. „Sarah, sieh mich an.“ Ihr weinen verebbt zu einem leisen Schluckauf. „Das piekst nur ganz leicht.“
Das ist gelogen“, flüstert David.
Sarah entspannt sich ein wenig. Die Arzthelferin legt sie auf den Untersuchungstisch und bittet mich, Sarah an den Schultern festzuhalten. Ich sehe, wie die Nadel die weiße Haut an ihrem Arm durchbort, ich höre den plötzlichen Aufschrei – aber es fließt kein Blut. „Tut mir leid, Kleines“, sagt die Arzthelferin. „Ich muss es noch mal versuchen.“ Sie zieht die Nadel heraus und sticht erneut zu. Sarah heult noch lauter auf. Sie wehrt sich nach Kräften, während das erste und zweite Probegläschen vollläuft. Beim dritten gibt sie erschöpft auf. Ich weiß nicht, was schlimmer ist.


Wir warten auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung. David liegt im Wartezimmer mit dem Bauch auf dem Teppich und fängt sich Gott wei was für Bazillen von all den Kindern ein, die hier gesessen haben. Ich will, dass der Arzt endlich kommt, mir sagt, ich soll Sarah mit nach Hause nehmen und ihr reichlich Oragensaft zu trinken geben und ein Rezept für Ceclor vor uns schwenkt wie einen Zauberstab.
Eine Stunde später ruft Dr. Wayne uns in sein Büro. „Die Ergebnisse sind ein bisschen problematisch“, sagt er. „Vor allem die Anzahl der weißen Blutkörperchen. In diesem Augenblick verfluche ich mich dafür, dass ich Literatur und nicht Medizin studiert habe. „Es ist nicht auszuschließen, dass sie eine Art Autoimmunschwäche hat. Es könnte aber auch bloß ein Laborfehler sein.“ erheblich niedriger als normal.“ „Was heißt das?“ In dem Augenblick verfluche ich mich Er berührt Sarah's Haare. „Um auf Nummer Sicher zu gehen, schicke ich Sie am besten in die Hämatologie ins Krankenhaus. Für einen neuen Test.“
Ich denke: Der Mann macht Witze. Doch gleichzeitig sehe ich, wie sich meine wie von selbst hebt und das Stück Papier nimmt, das Dr. Wayne mir hinhält. Kein Rezept, wie ich gehofft hatte, sondern ein Name. Andrea Rubinstein, Hartford Krankenhaus, Hämatologie/Onkologie. „Onkologie.“ Ich schüttle den Kopf. „Aber das ist Krebs.“ Ich warte darauf, dass Dr. Wayne mir versichert, dass die Ärztin nur in beiden Abteilungen arbeitet, mir erklärt, dass beide Abteilungen sich lediglich ein Labor teilen und weiter nichts. Er tut es nicht.
Hey
Ich finde deine FF echt klasse.
Ich hoffe doch nur das die kleine nix schlimmes hat.

Ich hoffe es geht schnell weiter.

Gruss Vanessa Upten
wunderbar geschrieben, aber sehr traurig, die armeSad
will mehr
jenni
Hallo!

Also der Anfang von deiner FF klingt ja ganz toll. Der Stil ist einfach toll und mir scheint, du kennst dich mit Medizin recht gut aus. Tolle FF, macht Lust auf einen neuen Teil so spannend und ereignisreich ist schon der erste Teil.


Blumenkind schrieb:In meinem früheren Leben war auch ich Journalistin. Nachdem ich zwei Jahre Barrack Obama auf seiner Wahltour begleitet hatte, bekam ich einen Job bei der New York Times. Ich habe damals wirklich geglaubt, das wäre mein Lebensinhalt – aber das war, bevor ich erkannte, dass das Lächeln eines Kindes eine Tätowierung ist: unauslöschliche Kunst.

Das ist ja toll. Barack Obama. Richtig aktuell. Ich hoffe, er hat auch gewonnen. DAss Rory den Journalismus aufgegeben hat, ist etwas ungewöhnlich. Aber du hast so schön beschreiben, warum.


Blumenkind schrieb:Meine Freundin Paris Geller treibt das in den Wahnsinn. Sie ist Chefärztin im Columbia Prespyterian in Manhatten und hat bewiesen, dass auch Frauen Karriere machen können. Ihrer Meinung nach bin ich eine Verschwendung von intelektuellem Potential.


Typisch Paris. Das ist so eine richtige Aussage von Paris Geller. Aber schön, dass die beiden noch Freundinnen sind. Und Paris hat richtig Karriere gemacht.


Blumenkind schrieb:An ihrer Wirbelsäule entlang zieht sich eine Reihe Blutergüsse, wie eine Kette aus kleinen blauen Juwelen.

Am Anfang dachte ich ja, dass die Kleine vielleicht misshandelt wird. Aber jetzt ist es wohl was ganz ernstes.

Blumenkind schrieb:„Hast du gehört, Sarah, sie nehmen dir Blut weg.“
„Will nicht.“
„Das machen sie mit einer Nadel. Die ist dick und lang und damit piecksen sie dich -“
„David“, warne ich ihn.

Mensch, das ist ja klar. Große Geschwister können so gemein sein.



Mach schnell weiter. Ich warte schon ganz gespannt auf den neuen Teil

kiss
sunny
Sehr toll geschrieben ...
der Anfang ist schon richtig gut ... deinen Stil mag ich besonders gerne.
Aber wirklich traurig ...
ich bin gespannt wie es weiter geht und hoffe du schreibst schnell weiter Smile
hört sich irgendwie wie -Beim Leben meiner Schwester- an...kennst du das Buch?
Blumenkind schrieb: Ich habe damals wirklich geglaubt, das wäre mein Lebensinhalt – aber das war, bevor ich erkannte, dass das Lächeln eines Kindes eine Tätowierung ist: unauslöschliche Kunst.

Den Vergleich find ich super!
Mir gefällt dein Schreibstil und deine Idee. Werde die FF sicher weiter verfolgen!
Also, erst mal danke für das tolle FB. Den Schreibstil hab ich mit von dem Buch "Beim Leben meiner Schwester" abgeguckt, in dem es auch um dieses Thema geht. aber ich habe jetzt nicht alles daraus nachgemacht. Man kann zwar noch erkennen, dass ich dieses Buch als Vorlage verwendet habe, aber meine Version ist ziemlich anders. Mit der Krankheit kenne ich mich aus, weil miene beiden Großmütter daran gestorben sind.
So und jetzt der 2. Teil:

RORY
2015 Es ist tröstlich Logan neben sich zu haben, als wären wir jetzt zwei Wachposten, eine doppelte Verteidigungslinie. Seit drei Stunden sind wir im Hartford Krankenhaus, und mit jeder Minute, die vergeht, fällt es mir schwerer, mir einzureden, dass Dr. Wayne sich vertan hat. David schläft auf einem Plastikstuhl. Sarah hat eine weitere traumatische Blutentnahme hinter sich, und man hat ihre Brust geröngt, weil ich erwähnt habe, dass sie sich erkältet hat. „Da war sie, glaube ich, 4 Monate alt“, sagt Logan vorsichtig zu dem Assistenzarzt, der ihm mit einem Klemmbrett gegenübersitzt. „War sie nicht ungefähr vier Monate alt, als sie diese Infektion hatte?“ „Ich glaube ja.“
„Ihr erstes Wort?“, fragt der Arzt.
Logan lächelt. „Dada.“
„Ich meine wann.“
„Ach so.“ Er runzelt die Stirn. „Ich glaube, da war sie knapp ein Jahr.“
„Entschuldigen Sie“, sage ich. „Können Sie mir sagen, warum das alles wichtig ist?“ „Das ist bloß die Anamnese, Mrs. Huntzberger. Wir möchten möglichst alles über Ihre Tochter wissen, damit wir verstehen, was mit ihr nicht in Ordnung ist.“
„Mr. Und Mrs. Huntzberger?“ Eine junge Frau in einem Laborkittel kommt auf uns zu. „Ich bin MTA bei Dr. Rubinstein. Sie möchte, dass ich bei Sarah einen Blutgerinnungsstatus mache.“ Als sie ihren Namen hört, blickt Sarah , die auf meinem Schoß sitzt, blinzelnd auf. Beim Anblick des Kittels zieht sie die Arme in die Ärmel ihres Sweatshirts. „Reicht da kein Stich in den Finger?“ „Nein, das ist wirklich die eimnfachste Methode.“ Plötzlich muss ich daran denken, dass Sarah, als ich mit ihr schwanger war, öfter shluckauf bekommen hat. Dann zuckte mein Bauch stundenlang. Ich hatte keinerlei Kontrolle darüber. „Glaube Sie“, sage ich leise, „dass ich so etwas hören möchte? Wenn sie in die Cafeteria gehen und einen Kaffee bestellen, wäre es Ihnen dann recht, wenn jemand Ihnen eine Cola gibt, weil das vielleicht einfacher ist?“
„Rory.“ Logan's Stimme ist ein ferner Wind.
„Glauben Sie, es ist einfach für mich, hier mit meiner Tochter zu sitzten und keine Ahnung zu haben, was los ist und wozu die ganzen Tests gut sind? Glauben Sie, es ist einfach für sie? Seit wann können wir immer das tun, was am einfachsten ist?“
„Rory.“ Erst als Logan's Hand auf meine Schulter fällt, merke ich, wie stark ich zittere.
Ich warte noch, bis die Frau auf ihren Clogs, die laut auf dem Fliesboden klappern, davon gestürmt ist. Sobald sie außer Sicht ist, sinke ich in mich zusammen.
„Rory“, sarg Logan. „Was ist denn mit dir los?“
„Was mit mir los ist? Ich weiß nicht, Logan, weil keiner kommt und uns sagt, was ihr fehlt -“ Er schlingt die Arme um mich, Sarah kauert zwischen uns. „Schsch“, sagt Logan. „Es wird alles gut.“ Und zum ersten Mal in meinem Leben glaube ich ihm nicht.
Plötzlich kommt Dr. Rubinstein herein, die wir seit Stunden nicht gesehen haben. „Wie ich höre, hat es da ein kleines Problem mit dem Blutgerinnungsstatus gegeben.“ Sie nimmt einen Stuhl und setzt sich vor uns hin. „Sarah's großes Blutbild hat einige abnorme Werte ergeben. Die Anzahl ihrer weißen Blutkörperchen ist sehr niedrig – 1,3. Das Hämoglobin beträgt 7,5, der Hämatokrit 18,4, ihre Blutplättchen liegen bei 81.000 und ihre neutrophilen Granulozyten bei 0,6. Solche Werte deuten manchmal auf eine Autoimmunkrankheit hin. Aber bei Sarah wurden auerdem zwölf Prozent Promyelozyten und fünf Prozenten Blasten festgestellt. Und das deutet auf ein leukämisches Syndrom hin.“ „Leukämisch“, wiederhole ich. Das Wort ist zäh. Doktor Rubinstein nicht. „Leukämie ist Blutkrebs.“ Logan starrt sie nur an, die Augen unbewegt. „Was soll das heißen?“
„Sie müssen sich vorstellen, das Knochenmark wäre ein Kindergarten für Blutkörperchen im entwicklungsstadium. Ein gesunder Körper bildet Blutkörperchen, die im Knochenmark bleiben, bis sie reif genug sind, um loszuziehen und Krankheiten zu bekämpfen oder zu Sauerstoff zu transportieren oder wozu sie auch immer da sind. Unreife Blutkörperchen dagegen kreisen nur herum und sind auerstande, ihre Arbeit zu erledigen. Es ist nicht immer geich besorgniserregend, wenn man einem großen Blutbild Promyelozyten findet. Aber bei dem von Sarah konnten wir unter dem Mikroskop Anomalien feststellen.“ Sie blieckt von einem zum anderen. „Ich muss eine Knochenmarkspunktion vornehmen, um ganz sicher zu sein, aber wie es aussieht hat Sarah akute promyelozytäre Leukämie.“
Meine Zunge wird vom Gewicht der Frage niedergedrückt, die Logan sich jetzt aus der Kehle ringt: „Wird sie...wird sie sterben?“
Ich möchte Dr. Rubinstein schütteln. Ich möchte ihr sagen, dass ich Sarah das Blut für den Gerinnungsstatus selbst aus dem Arm zapfe, wenn sie dafür zurücknimmt, was sie gesagt hat. „APL ist eine sehr seltene Art der myeloischen Leukämie. Sie wird pro Jah bei nur zwälfhundert Menschen diagnostiziert. Die Überlebensrate bei APL-Patienten liegt bei zwanzig bis dreißig Prozent, wenn sofort mit der Behandlung begonnen wird.“
Ich verdränge die Zahlen aus dem Kopf und klammere mich an den Rest des Satzes. „Es gibt eine Behandlung“, wiederhole ich. „Ja. Mit einer agressiven Behandlung haben myeloische Leukämien eine Überlebensprognose von neun Monaten bis zu drei Jahren.“
Letzte Woche stand ich mit Logan in der Tür von Sarah's Zimmer und habe gesehen, wie sie im Schlaf meine alte Schmusedecke an sich drückte, einen Fetzen Stoff, den sie von Mom geschenkt bekommen hat und den sie fast immer bei sich hat. Ich garantier dir, sagte ich zu Logan, davon trennt sie sich nie. Die muss ich ihr bestimmt noch in den Saum ihres Hochzeitskleides einnähen.
„Um die Knochenmarkspunktion kommen wir nicht herum. Wir sedieren sie mit leichtem Narkotikum. Und die entnahme für den Gerinnungsstatus machen wir, während sie schläft.“ Die Ärztin beugt sich mitfühlen vor. „Ich kann ihnen sagen, dass Kinder jede Statistik schlagen. Jeden Tag aufs neue.“
„Okay“, sagt Logan. Er klatscht in die Hände, wie ein Footballspieler, bevor er auf das Feld läuft. „Okay.“ Sarah nimmt den Kopf von meiner Bluse. Ihre Wangen sind gerötet, ihre Miene argwöhnisch. Hier liegt ein Fehler vor! Die Ärztin hat die Blutprobe von jemand anderem untersucht! Seht euch doch meine Tochter an, ihre glänzenden weichen Locken und ihr zartes Lächeln – so sieht doch kein Mensch aus, der langsam stirbt.
Ich habe sie erst seit zwei Jahren. Aber wenn ich alle Erinnerungen, alle Augenblicke nehmen und anneinanderfügen würde, sie würden endlos weit reichen.


Sie rollen ein Laken zusammen und legen es Sarah unter den Bauch. Sie schnallen sie mit zwei langen Bändern am Untersuchungstisch fest. Eine Krankenschwester streichelt Sarah die Hand, auch noch als die Narkose wirkt und sie schläft. Ihr unterer Rücken ist entblöt für die lange Nadel, die ihr aus dem Beckenkamm Knochenmark ziehen soll.
Als sie Sarah's Gesicht sanft zur Seite drehen, ist das Papoertuch unter ihrer Wange feucht. Meine Tochter lehrt mich, dass man zum Weinen nicht wach sein muss.


Ich verlasse das Zimmer und hole mein Handy aus der Handtasche. Die Nummer, die ich jetzt wähle, würde ich nicht mal vergessen, wenn ich einen Schlaganfall hätte. Als sich am Ende der Leitung die Stimme meldet, die mich mein ganzes Leben über begleitet hat, hole ich tief Luft. „Hi Mom.“


...
Achtung: automatische Beitragszusammenführung!
Literati*lover schrieb:hört sich irgendwie wie -Beim Leben meiner Schwester- an...kennst du das Buch?

Ja das Buch habe ich als Vorlage verwendet! Big Grin
Oh, schon ein neuer Teil.

Der war aber traurig. Ich habe das Gefühl, dass wir bei deiner FF noch einiges mitmachen müssen.
Dass du ein Buch als Unterstützung nimmst, finde ich eigentlich nicht schlimm. Wenn es einem beim Schreiben hilft, ist doch alles REcht. Und ob man jetzt Teile aus einer Serie klaut oder aus einem Buch ist doch auch schon egal. Außerdem kennt ja nicht jeder dieses Buch, also bleibt es für einige von uns spannend.

Aber eine Frage: Haben AML nicht eigentlich ERwachsene Leute und Kinder bekommen ALL, also akute lymphozytäre Leukämie?
Ich kann mich aber auch täuschen.

Show Content

...soviel ich weiß


Naja, auf jeden Fall ein toller Teil und ich freu mich schon auf den nächsten.
Mach schnell weiter

kiss
sunny
sunshinesmile schrieb:Oh, schon ein neuer Teil.

Der war aber traurig. Ich habe das Gefühl, dass wir bei deiner FF noch einiges mitmachen müssen.
Dass du ein Buch als Unterstützung nimmst, finde ich eigentlich nicht schlimm. Wenn es einem beim Schreiben hilft, ist doch alles REcht. Und ob man jetzt Teile aus einer Serie klaut oder aus einem Buch ist doch auch schon egal. Außerdem kennt ja nicht jeder dieses Buch, also bleibt es für einige von uns spannend.

Aber eine Frage: Haben AML nicht eigentlich ERwachsene Leute und Kinder bekommen ALL, also akute lymphozytäre Leukämie?
Ich kann mich aber auch täuschen.

Show Content

...soviel ich weiß


Naja, auf jeden Fall ein toller Teil und ich freu mich schon auf den nächsten.
Mach schnell weiter

kiss
sunny

Danke fürs FB. Also ich glaube, dass Kinder das auch kriegen können. Bevor ich angefangen habe zu schreiben, hab ich auch meinen Onkel darüber ausgefragt, weil der arzt ist und er hat gesagt, dass es zwar sehr sehr selten ist, aber es durchaus vorkommen kann.
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