12.08.2011, 13:15
Titel: Where You Lead I Will Follow
Autor: Ich / NortherCali
Genre: Von allem ein bisschen was, ..
Pairing: Ich hab schon etwas im Kopf, bin aber noch nicht sicher.
Raiting: R-13, vielleicht später mal R-16, aber das kommt darauf an wie sich das ganze entwickelt.
Disclaimer: Alles gehört ASP, mir gehören eventuell einige Charaktere die noch auftauchen werden. Ich ziehe keine finanziellen Nutzen aus der Sache.
Bemerkungen: Das ist meine allererste FF. Ich habe lange mit mir selbst gerungen ob ich meine Gedanken überhaupt niederschreiben soll. Der Grund warum ich mich doch dafür entschieden habe ist, dass ich mit diesem FF auch für mich selbst einen „Abschluss“ schreiben möchte, da ich mit dem Ende der 7. Staffel nie glücklich war. Ansonsten sollte ich vielleicht noch dazu sagen, dass ich bis zu meinem 8. Lebensjahr im Ausland aufgewachsen bin und ich Deutsch erst richtig in der Volksschule gelernt habe, deswegen verzeiht mir ein paar eventuelle Schnitzer im Deutschen.
Feedback: UNBEDINGT! Egal welcher Art, besonders Kritik ist erwünscht! Ich habe nämlich keine Ahnung ob man meinen Gedanken überhaupt folgen kann. Also nehmt euch kein Blatt vor dem Mund.
Gilmore Girls:
1. Home, sweet home
Sonntag, 25. Januar 2009
Rory fuhr langsam die Auffahrt hoch und parkte ihren silbernen Toyota hinter dem Jeep ihrer Mutter. Im Radio lief gerade „Someday“ von den Strokes, der Sänger der Band schmetterte die ersten paar Zeilen:
In many ways they'll miss the good old days
Someday, someday
Yeah it hurts to say but I want you to stay
Sometimes, sometimes
When we was young oh man did we have fun
Always, always
Promises they break before they're made
Sometimes, sometimes
Sie war wieder hier, zu Hause, nach all der langen Zeit. 20 Monate waren seit ihrer kurzfristigen Abreise aus Stars Hollow vergangen. Als das Angebot kam, den damaligen Senator von Illinois – Barack Obama – auf seiner Wahlkampftour zu begleiten, hatte sie sofort zugesagt. Nur ein einziges Mal war sie während dieser Zeit zu Hause gewesen, über das Wochenende am 4 Juli. Es waren ein paar schöne, harmonische Tage gewesen, die sie mit ihrer Familie und allen übrigen Stadtbewohnern von Stars Hollow verbrachte. Sie hatte mit ihrer Mum, April, Davey und Martha Marshmellows in Amerikas Nationalfarben gefärbt, und sich gemeinsam die „Unabhängigkeitstags Parade“ durch die Stadt angesehen, bei der Kirk von seinen 2 Meter hohen Stelzen gefallen war und sich das linke Bein gebrochen hatte. Trotzdem lag die ganze Zeit ein Schleier von Traurigkeit über den Festlichkeiten, denn sie wussten, dass die gemeinsame Zeit nur von kurzer Dauer war, und es eine ganze Weile vergehen würde, bis sie alle wieder so zusammen sein konnten. Am meisten hatte das ganze ihre Mum mitgenommen, auch wenn sie versucht hatte es so gut wie möglich zu verbergen. Als Rory am letzten Tag ihres Besuches mit gepackten Taschen im Wohnzimmer stand und sich von allen verabschiedete, fehlte ihre Mum. „Wo ist Mum?“ hatte sie mit besorgtem Gesicht Luke zu geflüstert, während Sookie sie zum dritten Mal umarmte und dabei fast zerquetschte. Luke hatte sie einen Moment zur Seite genommen, er hatte besorgt ausgesehen, versuchte aber im selben Moment zu lächeln, was sein Gesicht zu einer komischen Grimasse verkommen lieÃ. „Deine Mum, sie nimmt das ganze ziemlich mit, auch wenn sie es nie zugeben würde. Du fehlst ihr einfach sehr, Rory“ hatte er mit leiser Stimme geflüstert. Am Ende war ihre Mum doch kurz hinunter gekommen um sie zu verabschieden, dabei hielt sie die ganze Zeit ihr Taschentuch fest umklammert.
„Im Flugzeug musst du immer in der Nähe der Notausgänge sitzen, und bestehe immer auf einen Sitzplatz neben dem Gang, in der New York Times stand, dass so deine Ãberlebenschancen bei einen Flugzeugabsturz um 35 % steigen würden!“ hatte Lorelai verkündet während sie ihre Tochter zum Abschied auf die Stirn küsste.
„Sowas steht in der New York Times?“ lachte Rory mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Hach ich weià nicht, New York Times, Washington Post, Hartford Courant-“
„Mum, du liest den Hartford Courant?“
„Okay, vielleicht hat es mir doch Kirk erzählt!“ witzelte Lorelai.
All die gespielte Fröhlichkeit konnte nicht über die Trauer ihres erneuten Abschieds hinwegtäuschen.
In den letzten 20 Monaten war sie rastlos gewesen, immer unterwegs, immer in Bewegung, immer auf der Suche nach einer neuen Story für das Onlinemagazin. Ihre Arbeitstage hatten nicht selten 16 Stunden gedauert, aber sie war immer voller Begeisterung und Enthusiasmus dabei gewesen. Endlich hatte sie das machen können was sie immer wollte: Schreiben! Schon nach wenigen Wochen kannte sie die Reden des Senators auswendig, erkannte Abweichungen sofort. In ihren Artikeln scheute sie sich nicht Kritik zu üben oder Fragen aufzuwerfen. Mit Dan, ihren Chef Redakteur kam sie im Laufe der Zeit immer besser klar und am Ende waren sie eingespieltes Team. Nach nur wenigen Wochen fand sie Anschluss bei einer Journalisten – Clique, die aus 3 Frauen: Becky, Hailey, Madison und einen Mann Namens Matthew bestand. Sie hielten sich gegenseitig die besten Plätze bei Vorträgen frei und gingen abends gemeinsam in lokale Restaurants. Zweifellos hatte sie in den 20 Monaten jede Menge journalistischer Erfahrung gesammelt die ihr in Zukunft nur von Nutzen sein würden, doch neben all dem Positiven, hatte es auch dunkle Zeiten gegeben.
Stunden in denen sie nicht mit Arbeit überhäuft war, Stunden in denen sie gezwungen war nachzudenken, in denen es keine Ablenkung gab. Von solchen Stunden gab es nicht viele, aber alleine die Tatsache, dass es sie gab hatte ihr zu schaffen gemacht. Meistens schlichen sich solche Gedanken vor dem Einschlafen in ihren Kopf, sie überkamen sie dann plötzlich wie eine eiskalte Dusche. In diesen Momenten fühlte sie sich hilflos und ganz alleine auf der Welt, ihre Mutter war tausende Kilometer entfernt, es gab keinen Logan mehr mit dem sie hätte reden können und auch sonst war niemand da, zu dem sie das nötige Vertrauen gehabt hätte. Mit Hailey verstand sie sich zwar am besten, doch ihre Unterhaltungen betrafen mehr alltägliche, oberflächliche Dinge und mit dem Rest der Clique hätte sie über sowas schon gar nicht reden können. Also lag sie in diesen dunklen Zeiten nachts alleine wie erstarrt in ihrem Bett, während Bilder vor ihrem geistigen Auge vorbeiflogen. Auf solchen Bildern, die zwar manchmal die Motive änderten, aber stets den selben Inhalt hatten, sah sie ihre Mutter mit dem zerknüllten Taschentuch in der Hand wie sie weinend auf der Veranda stand und ihr nachwinkte während Luke beschützend die Hand um sie legte, oder Logan wie er die Schatulle mit ihrem vermeidlichen Verlobungsring in die Tasche steckte und wegging, sie sah Lane vor sich wie sie Kwan und Steve glücklich in den Armen hielt, und noch viele andere Bilder die sie versuchte zu verdrängen. So sehr sie ihre Mutter, Lane, Sookie oder ihre GroÃeltern vermisste, taten die Gedanken an Logan am meisten weh. Erst wenn sie an Logan dachte, erkannte sie wie schrecklich einsam sie wirklich war. Ihr fehlte seine Nähe, die Gespräche, die albernen Witze – meistens lieà sie ihre Gedanken bis zu diesem Punkt laufen. An diesem Punkt, so wusste sie, musste sie stark sein und sich von diesen Gedanken abwenden, denn sonst würde sie ihre imaginäre Linie überschreiten. Und wenn sie diese überschritt, musste sie sich selbst mit den für sie schlimmsten und schmerzvollsten Fragen konfrontieren: War es richtig gewesen Logans Heiratsantrag abzulehnen? Hätte sie mit ihm nach Kalifornien gehen sollen? War es normal, dass sie einfach nicht darüber hinwegkam?
Und dann hatte es in den letzten 20 Monaten gute Zeiten gegeben, manchmal sogar sehr gute Zeiten. Tage an denen sie glücklich war, in denen sie glaubte zu wissen dass alles so war wie es sein sollte. An diesen Tagen fühlte sie sich als könnte sie die Welt erobern, fast so als wäre sie die nächste Christine Amanpour. Sie konnte dann problemlos E-Mails an Lane schicken oder mit ihrer Mutter telefonieren. Das Highlight der 20 monatigen Wahlkampftour war für sie die Reise nach Europa gewesen. Auch wenn sie bereits zwei Mal in Europa gewesen war – einmal auf Rucksacktour mit ihrer Mum nach ihren Abschluss in Chilton und einmal mit ihrer GroÃmutter als sie Stars Hollow und ihrer Mutter entkommen wollte – war diese Reise für sie ein weiterer Schritt in ihrer noch jungen Karriere gewesen. Sie hatten London, Paris und Berlin besucht. In Paris gehörte sie zu einer Gruppe auserwählter Journalisten die dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy exklusiv über seine Ansicht des US – Wahlkampfs befragen durften. Sie hatte sich tagelang auf diesen Interview Termin vorbereitet und ihr Französisch so gut es ging aufpoliert. Das hatte sich am Ende bezahlt gemacht, denn das Englisch von Sarkozy war kaum zu verstehen gewesen, und als sie endlich an der Reihe war, schaffte sie es ihre Frage in einem sauberen Französisch zu formulieren. Sarkozy schien sehr glücklich darüber zu sein nicht in Englisch Antworten zu müssen und gewährte ihr als einzige Journalistin auch noch eine zweite Frage. Als sie ihrer Mum später davon erzählte sagte diese nur:
“ Schade mein Kind, dass ich nicht dabei war, ich hätte auch mit meinen Französisch glänzen können-“
„Achja? Was hättest du denn gesagt?“ schnitt ihr Rory das Wort ab.
„Voulez vous coucher avec moi ce soir!” gluckste ihre Mutter ins Telefon.
„Toll Mum, du hättest den Französischen Präsidenten gefragt ob er mit dir schlafen will, tja da hättest du unser Image vom ungebildeten Amerikaner deutlich verbessert“
Rory seufzte und schüttelte dabei energisch den Kopf, fast so als könnte sie damit all die schlechten Erinnerungen los werden und nur die guten behalten. Sie versuchte ungeschickt ihre Hose glatt zu streichen, die von der 2 stündigen Autofahrt nach Stars Hollow und dem langen Flug von Chicago nach New York reichlich zerknittert war. Sie steckte sich gerade eine Haarsträhne hinters Ohr als plötzlich und ohne Vorwarnung die Autotür aufgerissen wurde –
„Du bist wieder da!“ schrie Lorelai und packte ihre Tochter an den Händen, um sie im selben Moment aus dem Auto zu zerren.
„Ja!“ kreischte Rory.
Die beiden hielten sich an den Händen und tanzten im Kreis, dabei stieÃen sie beide immer wieder laute Jubelschreie aus.
„Was ist denn bei dir los SüÃe?“ brüllte Babette die gerade den Kopf aus ihrer Haustür steckte. Noch bevor eine der beiden Antworten konnte, erblickte sie Rory.
„Oh mein Gott Morey – komm schnell raus – Rory ist wieder da!“ mit ausgestreckten Armen lief Babette auf Rory zu, und drückte sie ganz fest an sich.
„Du hast uns hier so gefehlt, Rory! Morey! Wo bleibst du denn?“ schrie Babette. Endlich kam auch Morey angetrottet, und Rory wurde auch von ihm kurz umarmt.
„Lorelai, sieht Rory nicht aus wie ein Model?“fragte Babette wild gestikulierend.
„Stimmt wenn man schnell hin sieht könnte man sie glatt für Paris Hilton halten“
Ihre Mutter spielte darauf an, dass Rorys Haare seit neuersten mit hellen Strähnen versehen waren. Das Ganze war vor ungefähr 1 Monat, an einem verregneten Montagmorgen in Tulsa, einer Stadt zirka 100 Meilen nördöstlich von Oklahoma City passiert. Am Vorabend hatte sie ihre imaginäre Linie überschritten und sich jene Fragen durch den Kopf gehen lassen, die sie eigentlich verdrängen wollte. Also hatte sie beschlossen, dass es Zeit für eine Veränderung sei, sie war in den nächstbesten Friseurladen gestürzt ohne genau zu wissen wie diese Veränderung aussehen sollte. Sie landete in „Ooley´s salon“ einen von auÃen leicht schäbig wirkenden Friseur Laden, in dem es nur einen einzigen Angestellten gab – nämlich Jamaine Ooley selbst, ein 60 Jähriger Jamaikaner. Anfangs war sie skeptisch ob sie diesen Schritt nicht schon zwei Stunden später bedauern würde, doch Mr. Ooley redete beruhigend auf sie ein. Während er mit einer Hand die Farbe in ihren Haaren verteilte, hielt er mit der anderen seine Zigarre fest und erzählte ihr von seiner Kindheit in Jamaika. Sie hatte amüsiert die Wände betrachtet, an denen jede freie Stelle mit Bob Marley Postern zugeklebt war, die einzige Abwechslung hatte eine riesige Jamaikanische Fahne über der Eingangstür dargestellt. Als Mr. Ooley dann noch „Get up, stand up: stand up for your rights” zu summen begann, entspannte sie sich langsam. Das Ergebnis hatte ihr überaschenderweise gefallen und auch von ihren übrigen Journalisten Kollegen hatte sie durchaus Komplimente bekommen.
„So, dann lassen Morey und ich euch zwei Hübschen Mal alleine, ihr habt sicher jede Menge nach zu holen! Und wenn ihr später Zeit habt, wartet noch eine heiÃe Schokolade auf euch!“
„Danke Babette!“ antworteten Rory und Lorelai wie aus einem Mund.
Als Babette und Morey in ihrem Haus verschwunden waren, standen sich die beiden gegenüber, nur für den Bruchteil einer Sekunde hörten beide auf herumzuzappeln und sahen sich in die Augen.
„Ich hab dich so vermisst Rory!“ sagte Lorelai und wischte sich schnell eine Träne aus den Augenwinkel.
„ Ich dich auch, Mum!“
„So und nun Schluss mit der Gefühlsduselei, mir wird schon ganz schlecht! Lass uns reingehen! Soll ich dir mit deinen Taschen helfen?“
Sie schleppten Rorys riesige Taschen ins Haus und lieÃen sich dann erschöpft auf die Couch fallen.
„Was hast du denn bitte in den Taschen?“
„Steine, Mum“
„Ist es ein Obama aus Stein?“ quietschte Lorelai aufgeregt.
„Ein was?“ fragte Rory verwirrt die den Gedanken ihrer Mutter mal wieder nicht so ganz folgen konnte.
„Na ein Obama aus Stein, zum zusammenbauen! Du weiÃt schon, in jeder Tasche ist ein Körperteil versteckt und wenn man sie übereinander stapelt erhält man am Ende eine LebensgroÃe Obama Figur! Sowie früher mit den Go-Go´s Fan Schnitten, jede Woche hab ich mir heimlich das Teenie Magazin gekauft um einen Teil von Belinda auszuschneiden, die Teile hab ich dann in meinen Zimmer an die Wand geklebt, deine Grandma hat das ganz verrückt gemacht“
„Deswegen ist Grandma heute sowie sie ist? Wegen Belindas Körperteilen? “
„Ja, deswegen und noch wegen tausend anderer Sachen“
„Also willst du nun deine Geschenke haben oder nicht?“
„Hat deine Mummy da „Geschenke“ – Mehrzahl gehört? Aber immer doch, los geht’s meine so lang verschollene Tochter! Lass Mummy nicht warten!“ dabei klatschte Lorelai vor lauter Aufregung in die Hände.
Rory musste über beide Ohren grinsen, sie überkam eine Welle der Geborgenheit – endlich, endlich war sie wieder zu hause. Sie hob die schwarze Reisetasche auf und öffnete langsam den Reisverschluss, die Augen ihrer Mutter wurden währenddessen jede Sekunde gröÃer.
„Also, Geschenk Nummer eins ist aus Texas, eigentlich ist es gar kein Geschenk im Herkömmlichen Sinne, sondern etwas dass ich einfach tun musste. Als wir in Texas waren besuchten wir einen kleinen Ort namens Coffee City – ja Mum du hast richtig gehört Coffee City – am Anfang der Stadt gab es ein Ortsschild mit der Aufschrift „Welcome to Coffee City“ auf der Rückseite der Tafel haben sich schon hunderte Café süchtige verewigt. Und da darfst du natürlich nicht fehlen, Mum. Deswegen hat die Tafel nun noch eine Inschrift mehr „Lorelai Victoria Gilmore – addictet to coffee since 1968“ und hier ist das Beweis Photo“
Rory überreichte ihre Mutter Photo die vor Entzücken laut quietschte.
„Und dazu gibt es noch einen Coffee to go Thermobecher und eine Hundeschüssel für Paul Anka, beide natürlich mit der Aufschrift „I love Coffe City“
Lorelai schnappte sich die Hundeschüssel und hüpfte auf Paul Anka zu, der faul auf dem ersten Treppenabsatz verweilte.
„Paul Anka, schau was ich für dich hab! Du bist nun der coolste Hund in ganz Connecticut“ lachte Lorelai während sie die Hundeschüssel vor seine Nase stellte. Paul Anka hob kurz den Kopf, schnüffelte an der Hundeschüssel herum, nur um dann sofort wieder seinen Kopf auf die Pfoten fallen zu lassen.
„Mum komm wieder her! Das ist doch noch nicht alles!“
„Das will ich doch hoffen mein Kind, du hast mich schlieÃlich auch 20 Monate alleine gelassen, da braucht es noch ein bisschen mehr Geschenke als Entschuldigung“
„Ja Ja Mum ich weiÃ, also hier das nächste Geschenk ist ein Untersetzer aber nicht irgendein Untersetzer sondern ein Barack Obama Untersetzer. Während seiner Rede in Greensborg hat er ein Glas Wasser getrunken und dabei diesen Untersetzer verwendet. Ich hab nach der Rede gewartet bis alle Journalisten den Raum verlassen hatten und dann hab ich schnell den Untersetzer geklaut. Diesen Untersetzer hat Barack Obama berührt“ Rory hielt den Untersetzer wie einen Pokal in die Höhe „Oder zumindest das Glas auf dem der Untersetzer stand“ fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
„Oh mein Gott! Gib her! Ich fühle eine bestimmte Engerie die von diesem Untersetzer ausgeht – „Yes we can“ gluckste Lorelai während sie den Untersetzer ehrfurchtsvoll anstarrte „Oder wir verkaufen ihn bei ebay, jetzt wo er der 44. Präsident der Vereinigten Staaten ist, sollte der Untersetzer doch was Wert sein. Sagen wir $2 Millionen als Startangebot?“ setzte sie nach.
„Mum, du willst doch nicht wie die Leute sein, die Brittney Spears Müll durchsuchen und ihre leeren Cola Dosen auf Ebay versteigern!“
„Hey, das ist nicht Brittney Spears Untersetzer, sondern der Untersetzer von unserem Präsidenten! Schätzchen, du solltest ein bisschen mehr Respekt haben“ tadelte sie ihre Tochter.
Die beiden verbrachten noch eine weitere Stunde damit Lorelais restliche Geschenke auszupacken und über jedes einzelne zu lachen. Schlussendlich war der gesamte Couchtisch mit Geschenken überhäuft. Mittlerweile war es schon Elf Uhr abends.
„Oh mein Gott Mum, wir sitzen hier schon seit mehr als 3 Stunden“
„Ja, sogar Paul Anka ist schon eingeschlafen“ stelle Lorelai mit einen schnellen Blick zur Seite fest.
„Wo ist eigentlich Luke?“
„Luke ist in New Mexico, bei April und Anna“ Rory konnte deutlich wahrnehmen wie sich die bis zu diesem Zeitpunkt so ausgelassene Stimmung ihrer Mutter mit jedem Wort verschlechterte.
Rory wusste dass April weiterhin ein wunder Punkt ihrer Mutter war. Die Situation war noch komplizierter geworden als April´s Mum, Anna sich weigerte ihre Tochter einmal im Monat über das Wochenende nach Connecticut fliegen zu lassen. Luke hatte nach dem Gerichtsstreit mit Anna zwar das geteilte Sorgerecht zugesprochen bekommen, das ihm erlaubte April einmal im Monat über das Wochenende, und an 20 weiteren Tagen im Jahr zu sich zu holen, aber vor Gericht war aber auch festgehalten worden, dass Anna die Vereinbarung jederzeit abändern könne, wenn sie der Meinung sei, dass das häufige Fliegen ihrer Tochter nicht zumutbar sei. Und genau das hatte Anna vor mittlerweile 4 Monaten getan, sie hatte entschieden dass April nur mehr jedes zweite Monat nach Connecticut fliegen durfte. Wollte Luke seine Tochter also weiterhin jedes Monat sehen, war er nun gezwungen selbst jedes zweite Monat nach New Mexico fliegen. Ein Monat kam also April nach Connecticut, im nächste flog Luke nach New Mexico.
„Wann kommt er denn zurück?“
„Sein Flugzeug landet kurz vor Mitternacht, er schläft dann in seiner Wohnung, damit er uns nicht aufweck. Dieser Besuch war für ihn sehr wichtig, er wollte mit Anna darüber reden, dass April bei unserer Hochzeit in 3 Wochen einen Tag länger bei uns bleiben darf“
Bei dem Wort „Hochzeit“ strahlten Lorelais Augen. Sie und Luke hatten so viel durchgemacht, so viele Steine waren ihnen in den Weg gelegt worden. Zuerst war April aufgetaucht, dann hatte Lorelai mit Christopher geschlafen – ihn schlieÃlich auch noch in Paris geheiratet, als sie beide ihre Fehler eingesehen hatten und sich endlich wieder versöhnten kam das Jobangebot für Rory – und ohne Rory konnte Lorelai auf keinen Fall heiraten. Also hatte die Hochzeit mehr als eineinhalb Jahre warten müssen, was im Nachhinein betrachtet gut für beide gewesen war. Ohne den Druck sofort heiraten zu müssen, war für beide alles wesentlich entspannter gewesen, sie hatten sich anfangs nur auf sich konzentriert und ihre Beziehung gefestigt. Lorelai hatte tausende Ideen für eine Hochzeit gehabt, und Sookie ebenso viele für die dazugehörige Torte. Ihre Ideen reichten von einer Strandhochzeit in New Haven bis zu einer mittelalterlichen angehauchten Hochzeit mit weiÃen Pferden in Stars Hollow, diese Idee hatte ihr damals Liz in den Kopf gesetzt, doch Luke hatte sobald das Wort Mittelalter gefallen war, sofort abgeblockt.
So viele Hochzeitsmagazine sie auch gelesen hatte, die richtige Idee war ihr von alleine gekommen, in einer eiskalten Februar Nacht letzten Jahres. Damals hatte es bis Anfang Februar in Connecticut keinen Schnee gegeben, die Meteorlogen sprachen damals vom wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen vor über 100 Jahren. In dieser eiskalten Februar Nacht vor einem Jahr, lag Lorelai Gilmore bei geöffnetem Fenster neben ihren zukünftigen Ehemann und konnte kein Auge zu machen. Sie spürte wie es jede Minute kälter wurde, und ein eiskalter Wind pfiff durch ihr Schlafzimmer, und dann auf einmal konnte sie ihn riechen – den Schnee. Sie lag starr im Bett und zog die Luft langsam ein, dann breitete sich ein Lächeln über ihr Gesicht aus. Sie war in ihre Hello Kitty Pantoffeln geschlüpft und in eine dicke Decke eingehüllt auf die Veranda gelaufen, gerade als die ersten Schneeflocken vom Himmel fielen war Luke mit zerzausten Haaren und blauen Morgenmantel in der Tür erschienen. Gemeinsam hatten sie sich in die Decke gekuschelt, und gespannt dem ersten Schnee in diesem Jahr beim fallen zu gesehen. Lorelai hatte ihren Kopf an Lukes Brust gelegt, und in diesem Moment wusste sie wie ihre Traumhochzeit aussehen sollte.
„Luke, ich möchte eine Winterhochzeit, eine richtige Hochzeit in WeiÃ, drauÃen im Schnee und allem drum herum“
„Okay Lorelai, alles was du willst“ hatte Luke geantwortet und ihr dabei einen Kuss auf den Haaransatz gegeben. Das war die erste von Lorelais zahlreichen Ideen mit der auch Luke vollkommen zufrieden war, und in diesem Moment auf der Veranda, als die ersten Schneeflocken vom Himmel tanzten, war für die beiden alles perfekt.
Als das Datum fixiert war, gingen die Vorbereitungen erst richtig los. Sie brauchte ein Kleid mit dem sie es bei Minusgraden zumindest eine Zeit lang im freien aushalten konnte – kein leichtes Unterfangen wie sich bald herausstellte. Sookie wollte unbedingt eine Hochzeitstorte in Form einer riesigen Schneeflocke backen, die richtige Location für eine Winterhochzeit musste gefunden werden, und sie und Luke mussten sich über die Gästeliste einigen.
Es war gutgewesen, dass sie so viel Zeit hatten. Nach zahlreichen Diskussionen hatten sie sich auf den Garten des Dragonfly Inn geeinigt, die Gästeliste war von Luke und Lorelai auf 60 Leute gekürzt worden – und Sookie die nicht locker lies, bekam schlussendlich die Erlaubnis für ihre Hochzeitstorte in Form einer Schneeflocke.
„Hoffentlich erlaubt es Anna, Luke würde es sicher eine Menge bedeuten April auch bei der Feier am nächsten Tag dabeizuhaben“ seufzte Rory und holte damit Lorelai wieder zurück in die Realität.
„Ja, Schatz da hast du Recht! Und jetzt lass uns ins Bett gehen, Morgen haben wir einen anstrengenden Tag vor uns. Frühstück bei Luke und ich hab es geschafft mir Morgen Nachmittag frei zu nehmen, wenn Michel an die Abmachung denkt. Ich würde sagen die Chancen dafür stehen 50 zu 50. Das heiÃt du hast den ganzen Vormittag Zeit um Lane zu besuchen! Steve und Kwhan sind so süà und schon so groÓ
„Klingt gut Mum“ Rory stand langsam auf, erst jetzt merkte sie wie müde sie eigentlich war, der Tag kam ihr ewig lang vor.
„Gute Nacht mein Schatz! Und wenn du Angst hast wieder in deinem Zimmer zu schlafen, ich habe noch Nachtlichter in Smiley Form in der Schublade, als letztes Mal Davey und Martha bei uns übernachtete haben“
„Danke Mum, aber das wird nicht notwendig sein. Wenn ich Angst habe, dass ein Monster in meinen Schrank ist, werde ich einfach ganz laut nach meiner Mummy brüllen“
„Willkommen zu Hause, Rory“ Lorelai drückte ihre Tochter nochmal schnell an sich und verschwand nach oben.
Rory öffnete ihre Zimmertür, und trat langsam ein. Sie lieà ihren Blick durchs Zimmer schweifen, ihre Bücher standen an derselben Stelle wie vor ihre Reise auch ihre Yale Fanwimpel und Ausschnitte hingen unberührt an der Wand – alles war so wie es sein sollte - glücklich lieà sie sich auf ihr Bett fallen. Sie war endlich wieder zu Hause. Wie sehr hatte sie diese ganzen unpersönlichen Hotelzimmer am Ende gehasst. Das hier war ihr Bett, ihre Decke, ihr Kissen, sie schlüpfte unter die Bettdecke, und in diesem Moment überkam sie wieder dieses Gefühl der Geborgenheit, dass sie die letzten Monaten so schmerzlich vermisst hatte.
„Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt“ sagte sie noch leise vor sich hin, als sie langsam einschlief.
Sie hatte in diesem Moment noch keine Ahnung wie turbulent ihr neuer Lebensabschnitt sein würde und welche riesigen Ãberraschungen – gewollt oder ungewollt – auf sie warten würden.
Autor: Ich / NortherCali
Genre: Von allem ein bisschen was, ..
Pairing: Ich hab schon etwas im Kopf, bin aber noch nicht sicher.
Raiting: R-13, vielleicht später mal R-16, aber das kommt darauf an wie sich das ganze entwickelt.
Disclaimer: Alles gehört ASP, mir gehören eventuell einige Charaktere die noch auftauchen werden. Ich ziehe keine finanziellen Nutzen aus der Sache.
Bemerkungen: Das ist meine allererste FF. Ich habe lange mit mir selbst gerungen ob ich meine Gedanken überhaupt niederschreiben soll. Der Grund warum ich mich doch dafür entschieden habe ist, dass ich mit diesem FF auch für mich selbst einen „Abschluss“ schreiben möchte, da ich mit dem Ende der 7. Staffel nie glücklich war. Ansonsten sollte ich vielleicht noch dazu sagen, dass ich bis zu meinem 8. Lebensjahr im Ausland aufgewachsen bin und ich Deutsch erst richtig in der Volksschule gelernt habe, deswegen verzeiht mir ein paar eventuelle Schnitzer im Deutschen.
Feedback: UNBEDINGT! Egal welcher Art, besonders Kritik ist erwünscht! Ich habe nämlich keine Ahnung ob man meinen Gedanken überhaupt folgen kann. Also nehmt euch kein Blatt vor dem Mund.
Gilmore Girls:
1. Home, sweet home
Sonntag, 25. Januar 2009
Rory fuhr langsam die Auffahrt hoch und parkte ihren silbernen Toyota hinter dem Jeep ihrer Mutter. Im Radio lief gerade „Someday“ von den Strokes, der Sänger der Band schmetterte die ersten paar Zeilen:
In many ways they'll miss the good old days
Someday, someday
Yeah it hurts to say but I want you to stay
Sometimes, sometimes
When we was young oh man did we have fun
Always, always
Promises they break before they're made
Sometimes, sometimes
Sie war wieder hier, zu Hause, nach all der langen Zeit. 20 Monate waren seit ihrer kurzfristigen Abreise aus Stars Hollow vergangen. Als das Angebot kam, den damaligen Senator von Illinois – Barack Obama – auf seiner Wahlkampftour zu begleiten, hatte sie sofort zugesagt. Nur ein einziges Mal war sie während dieser Zeit zu Hause gewesen, über das Wochenende am 4 Juli. Es waren ein paar schöne, harmonische Tage gewesen, die sie mit ihrer Familie und allen übrigen Stadtbewohnern von Stars Hollow verbrachte. Sie hatte mit ihrer Mum, April, Davey und Martha Marshmellows in Amerikas Nationalfarben gefärbt, und sich gemeinsam die „Unabhängigkeitstags Parade“ durch die Stadt angesehen, bei der Kirk von seinen 2 Meter hohen Stelzen gefallen war und sich das linke Bein gebrochen hatte. Trotzdem lag die ganze Zeit ein Schleier von Traurigkeit über den Festlichkeiten, denn sie wussten, dass die gemeinsame Zeit nur von kurzer Dauer war, und es eine ganze Weile vergehen würde, bis sie alle wieder so zusammen sein konnten. Am meisten hatte das ganze ihre Mum mitgenommen, auch wenn sie versucht hatte es so gut wie möglich zu verbergen. Als Rory am letzten Tag ihres Besuches mit gepackten Taschen im Wohnzimmer stand und sich von allen verabschiedete, fehlte ihre Mum. „Wo ist Mum?“ hatte sie mit besorgtem Gesicht Luke zu geflüstert, während Sookie sie zum dritten Mal umarmte und dabei fast zerquetschte. Luke hatte sie einen Moment zur Seite genommen, er hatte besorgt ausgesehen, versuchte aber im selben Moment zu lächeln, was sein Gesicht zu einer komischen Grimasse verkommen lieÃ. „Deine Mum, sie nimmt das ganze ziemlich mit, auch wenn sie es nie zugeben würde. Du fehlst ihr einfach sehr, Rory“ hatte er mit leiser Stimme geflüstert. Am Ende war ihre Mum doch kurz hinunter gekommen um sie zu verabschieden, dabei hielt sie die ganze Zeit ihr Taschentuch fest umklammert.
„Im Flugzeug musst du immer in der Nähe der Notausgänge sitzen, und bestehe immer auf einen Sitzplatz neben dem Gang, in der New York Times stand, dass so deine Ãberlebenschancen bei einen Flugzeugabsturz um 35 % steigen würden!“ hatte Lorelai verkündet während sie ihre Tochter zum Abschied auf die Stirn küsste.
„Sowas steht in der New York Times?“ lachte Rory mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Hach ich weià nicht, New York Times, Washington Post, Hartford Courant-“
„Mum, du liest den Hartford Courant?“
„Okay, vielleicht hat es mir doch Kirk erzählt!“ witzelte Lorelai.
All die gespielte Fröhlichkeit konnte nicht über die Trauer ihres erneuten Abschieds hinwegtäuschen.
In den letzten 20 Monaten war sie rastlos gewesen, immer unterwegs, immer in Bewegung, immer auf der Suche nach einer neuen Story für das Onlinemagazin. Ihre Arbeitstage hatten nicht selten 16 Stunden gedauert, aber sie war immer voller Begeisterung und Enthusiasmus dabei gewesen. Endlich hatte sie das machen können was sie immer wollte: Schreiben! Schon nach wenigen Wochen kannte sie die Reden des Senators auswendig, erkannte Abweichungen sofort. In ihren Artikeln scheute sie sich nicht Kritik zu üben oder Fragen aufzuwerfen. Mit Dan, ihren Chef Redakteur kam sie im Laufe der Zeit immer besser klar und am Ende waren sie eingespieltes Team. Nach nur wenigen Wochen fand sie Anschluss bei einer Journalisten – Clique, die aus 3 Frauen: Becky, Hailey, Madison und einen Mann Namens Matthew bestand. Sie hielten sich gegenseitig die besten Plätze bei Vorträgen frei und gingen abends gemeinsam in lokale Restaurants. Zweifellos hatte sie in den 20 Monaten jede Menge journalistischer Erfahrung gesammelt die ihr in Zukunft nur von Nutzen sein würden, doch neben all dem Positiven, hatte es auch dunkle Zeiten gegeben.
Stunden in denen sie nicht mit Arbeit überhäuft war, Stunden in denen sie gezwungen war nachzudenken, in denen es keine Ablenkung gab. Von solchen Stunden gab es nicht viele, aber alleine die Tatsache, dass es sie gab hatte ihr zu schaffen gemacht. Meistens schlichen sich solche Gedanken vor dem Einschlafen in ihren Kopf, sie überkamen sie dann plötzlich wie eine eiskalte Dusche. In diesen Momenten fühlte sie sich hilflos und ganz alleine auf der Welt, ihre Mutter war tausende Kilometer entfernt, es gab keinen Logan mehr mit dem sie hätte reden können und auch sonst war niemand da, zu dem sie das nötige Vertrauen gehabt hätte. Mit Hailey verstand sie sich zwar am besten, doch ihre Unterhaltungen betrafen mehr alltägliche, oberflächliche Dinge und mit dem Rest der Clique hätte sie über sowas schon gar nicht reden können. Also lag sie in diesen dunklen Zeiten nachts alleine wie erstarrt in ihrem Bett, während Bilder vor ihrem geistigen Auge vorbeiflogen. Auf solchen Bildern, die zwar manchmal die Motive änderten, aber stets den selben Inhalt hatten, sah sie ihre Mutter mit dem zerknüllten Taschentuch in der Hand wie sie weinend auf der Veranda stand und ihr nachwinkte während Luke beschützend die Hand um sie legte, oder Logan wie er die Schatulle mit ihrem vermeidlichen Verlobungsring in die Tasche steckte und wegging, sie sah Lane vor sich wie sie Kwan und Steve glücklich in den Armen hielt, und noch viele andere Bilder die sie versuchte zu verdrängen. So sehr sie ihre Mutter, Lane, Sookie oder ihre GroÃeltern vermisste, taten die Gedanken an Logan am meisten weh. Erst wenn sie an Logan dachte, erkannte sie wie schrecklich einsam sie wirklich war. Ihr fehlte seine Nähe, die Gespräche, die albernen Witze – meistens lieà sie ihre Gedanken bis zu diesem Punkt laufen. An diesem Punkt, so wusste sie, musste sie stark sein und sich von diesen Gedanken abwenden, denn sonst würde sie ihre imaginäre Linie überschreiten. Und wenn sie diese überschritt, musste sie sich selbst mit den für sie schlimmsten und schmerzvollsten Fragen konfrontieren: War es richtig gewesen Logans Heiratsantrag abzulehnen? Hätte sie mit ihm nach Kalifornien gehen sollen? War es normal, dass sie einfach nicht darüber hinwegkam?
Und dann hatte es in den letzten 20 Monaten gute Zeiten gegeben, manchmal sogar sehr gute Zeiten. Tage an denen sie glücklich war, in denen sie glaubte zu wissen dass alles so war wie es sein sollte. An diesen Tagen fühlte sie sich als könnte sie die Welt erobern, fast so als wäre sie die nächste Christine Amanpour. Sie konnte dann problemlos E-Mails an Lane schicken oder mit ihrer Mutter telefonieren. Das Highlight der 20 monatigen Wahlkampftour war für sie die Reise nach Europa gewesen. Auch wenn sie bereits zwei Mal in Europa gewesen war – einmal auf Rucksacktour mit ihrer Mum nach ihren Abschluss in Chilton und einmal mit ihrer GroÃmutter als sie Stars Hollow und ihrer Mutter entkommen wollte – war diese Reise für sie ein weiterer Schritt in ihrer noch jungen Karriere gewesen. Sie hatten London, Paris und Berlin besucht. In Paris gehörte sie zu einer Gruppe auserwählter Journalisten die dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy exklusiv über seine Ansicht des US – Wahlkampfs befragen durften. Sie hatte sich tagelang auf diesen Interview Termin vorbereitet und ihr Französisch so gut es ging aufpoliert. Das hatte sich am Ende bezahlt gemacht, denn das Englisch von Sarkozy war kaum zu verstehen gewesen, und als sie endlich an der Reihe war, schaffte sie es ihre Frage in einem sauberen Französisch zu formulieren. Sarkozy schien sehr glücklich darüber zu sein nicht in Englisch Antworten zu müssen und gewährte ihr als einzige Journalistin auch noch eine zweite Frage. Als sie ihrer Mum später davon erzählte sagte diese nur:
“ Schade mein Kind, dass ich nicht dabei war, ich hätte auch mit meinen Französisch glänzen können-“
„Achja? Was hättest du denn gesagt?“ schnitt ihr Rory das Wort ab.
„Voulez vous coucher avec moi ce soir!” gluckste ihre Mutter ins Telefon.
„Toll Mum, du hättest den Französischen Präsidenten gefragt ob er mit dir schlafen will, tja da hättest du unser Image vom ungebildeten Amerikaner deutlich verbessert“
Rory seufzte und schüttelte dabei energisch den Kopf, fast so als könnte sie damit all die schlechten Erinnerungen los werden und nur die guten behalten. Sie versuchte ungeschickt ihre Hose glatt zu streichen, die von der 2 stündigen Autofahrt nach Stars Hollow und dem langen Flug von Chicago nach New York reichlich zerknittert war. Sie steckte sich gerade eine Haarsträhne hinters Ohr als plötzlich und ohne Vorwarnung die Autotür aufgerissen wurde –
„Du bist wieder da!“ schrie Lorelai und packte ihre Tochter an den Händen, um sie im selben Moment aus dem Auto zu zerren.
„Ja!“ kreischte Rory.
Die beiden hielten sich an den Händen und tanzten im Kreis, dabei stieÃen sie beide immer wieder laute Jubelschreie aus.
„Was ist denn bei dir los SüÃe?“ brüllte Babette die gerade den Kopf aus ihrer Haustür steckte. Noch bevor eine der beiden Antworten konnte, erblickte sie Rory.
„Oh mein Gott Morey – komm schnell raus – Rory ist wieder da!“ mit ausgestreckten Armen lief Babette auf Rory zu, und drückte sie ganz fest an sich.
„Du hast uns hier so gefehlt, Rory! Morey! Wo bleibst du denn?“ schrie Babette. Endlich kam auch Morey angetrottet, und Rory wurde auch von ihm kurz umarmt.
„Lorelai, sieht Rory nicht aus wie ein Model?“fragte Babette wild gestikulierend.
„Stimmt wenn man schnell hin sieht könnte man sie glatt für Paris Hilton halten“
Ihre Mutter spielte darauf an, dass Rorys Haare seit neuersten mit hellen Strähnen versehen waren. Das Ganze war vor ungefähr 1 Monat, an einem verregneten Montagmorgen in Tulsa, einer Stadt zirka 100 Meilen nördöstlich von Oklahoma City passiert. Am Vorabend hatte sie ihre imaginäre Linie überschritten und sich jene Fragen durch den Kopf gehen lassen, die sie eigentlich verdrängen wollte. Also hatte sie beschlossen, dass es Zeit für eine Veränderung sei, sie war in den nächstbesten Friseurladen gestürzt ohne genau zu wissen wie diese Veränderung aussehen sollte. Sie landete in „Ooley´s salon“ einen von auÃen leicht schäbig wirkenden Friseur Laden, in dem es nur einen einzigen Angestellten gab – nämlich Jamaine Ooley selbst, ein 60 Jähriger Jamaikaner. Anfangs war sie skeptisch ob sie diesen Schritt nicht schon zwei Stunden später bedauern würde, doch Mr. Ooley redete beruhigend auf sie ein. Während er mit einer Hand die Farbe in ihren Haaren verteilte, hielt er mit der anderen seine Zigarre fest und erzählte ihr von seiner Kindheit in Jamaika. Sie hatte amüsiert die Wände betrachtet, an denen jede freie Stelle mit Bob Marley Postern zugeklebt war, die einzige Abwechslung hatte eine riesige Jamaikanische Fahne über der Eingangstür dargestellt. Als Mr. Ooley dann noch „Get up, stand up: stand up for your rights” zu summen begann, entspannte sie sich langsam. Das Ergebnis hatte ihr überaschenderweise gefallen und auch von ihren übrigen Journalisten Kollegen hatte sie durchaus Komplimente bekommen.
„So, dann lassen Morey und ich euch zwei Hübschen Mal alleine, ihr habt sicher jede Menge nach zu holen! Und wenn ihr später Zeit habt, wartet noch eine heiÃe Schokolade auf euch!“
„Danke Babette!“ antworteten Rory und Lorelai wie aus einem Mund.
Als Babette und Morey in ihrem Haus verschwunden waren, standen sich die beiden gegenüber, nur für den Bruchteil einer Sekunde hörten beide auf herumzuzappeln und sahen sich in die Augen.
„Ich hab dich so vermisst Rory!“ sagte Lorelai und wischte sich schnell eine Träne aus den Augenwinkel.
„ Ich dich auch, Mum!“
„So und nun Schluss mit der Gefühlsduselei, mir wird schon ganz schlecht! Lass uns reingehen! Soll ich dir mit deinen Taschen helfen?“
Sie schleppten Rorys riesige Taschen ins Haus und lieÃen sich dann erschöpft auf die Couch fallen.
„Was hast du denn bitte in den Taschen?“
„Steine, Mum“
„Ist es ein Obama aus Stein?“ quietschte Lorelai aufgeregt.
„Ein was?“ fragte Rory verwirrt die den Gedanken ihrer Mutter mal wieder nicht so ganz folgen konnte.
„Na ein Obama aus Stein, zum zusammenbauen! Du weiÃt schon, in jeder Tasche ist ein Körperteil versteckt und wenn man sie übereinander stapelt erhält man am Ende eine LebensgroÃe Obama Figur! Sowie früher mit den Go-Go´s Fan Schnitten, jede Woche hab ich mir heimlich das Teenie Magazin gekauft um einen Teil von Belinda auszuschneiden, die Teile hab ich dann in meinen Zimmer an die Wand geklebt, deine Grandma hat das ganz verrückt gemacht“
„Deswegen ist Grandma heute sowie sie ist? Wegen Belindas Körperteilen? “
„Ja, deswegen und noch wegen tausend anderer Sachen“
„Also willst du nun deine Geschenke haben oder nicht?“
„Hat deine Mummy da „Geschenke“ – Mehrzahl gehört? Aber immer doch, los geht’s meine so lang verschollene Tochter! Lass Mummy nicht warten!“ dabei klatschte Lorelai vor lauter Aufregung in die Hände.
Rory musste über beide Ohren grinsen, sie überkam eine Welle der Geborgenheit – endlich, endlich war sie wieder zu hause. Sie hob die schwarze Reisetasche auf und öffnete langsam den Reisverschluss, die Augen ihrer Mutter wurden währenddessen jede Sekunde gröÃer.
„Also, Geschenk Nummer eins ist aus Texas, eigentlich ist es gar kein Geschenk im Herkömmlichen Sinne, sondern etwas dass ich einfach tun musste. Als wir in Texas waren besuchten wir einen kleinen Ort namens Coffee City – ja Mum du hast richtig gehört Coffee City – am Anfang der Stadt gab es ein Ortsschild mit der Aufschrift „Welcome to Coffee City“ auf der Rückseite der Tafel haben sich schon hunderte Café süchtige verewigt. Und da darfst du natürlich nicht fehlen, Mum. Deswegen hat die Tafel nun noch eine Inschrift mehr „Lorelai Victoria Gilmore – addictet to coffee since 1968“ und hier ist das Beweis Photo“
Rory überreichte ihre Mutter Photo die vor Entzücken laut quietschte.
„Und dazu gibt es noch einen Coffee to go Thermobecher und eine Hundeschüssel für Paul Anka, beide natürlich mit der Aufschrift „I love Coffe City“
Lorelai schnappte sich die Hundeschüssel und hüpfte auf Paul Anka zu, der faul auf dem ersten Treppenabsatz verweilte.
„Paul Anka, schau was ich für dich hab! Du bist nun der coolste Hund in ganz Connecticut“ lachte Lorelai während sie die Hundeschüssel vor seine Nase stellte. Paul Anka hob kurz den Kopf, schnüffelte an der Hundeschüssel herum, nur um dann sofort wieder seinen Kopf auf die Pfoten fallen zu lassen.
„Mum komm wieder her! Das ist doch noch nicht alles!“
„Das will ich doch hoffen mein Kind, du hast mich schlieÃlich auch 20 Monate alleine gelassen, da braucht es noch ein bisschen mehr Geschenke als Entschuldigung“
„Ja Ja Mum ich weiÃ, also hier das nächste Geschenk ist ein Untersetzer aber nicht irgendein Untersetzer sondern ein Barack Obama Untersetzer. Während seiner Rede in Greensborg hat er ein Glas Wasser getrunken und dabei diesen Untersetzer verwendet. Ich hab nach der Rede gewartet bis alle Journalisten den Raum verlassen hatten und dann hab ich schnell den Untersetzer geklaut. Diesen Untersetzer hat Barack Obama berührt“ Rory hielt den Untersetzer wie einen Pokal in die Höhe „Oder zumindest das Glas auf dem der Untersetzer stand“ fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
„Oh mein Gott! Gib her! Ich fühle eine bestimmte Engerie die von diesem Untersetzer ausgeht – „Yes we can“ gluckste Lorelai während sie den Untersetzer ehrfurchtsvoll anstarrte „Oder wir verkaufen ihn bei ebay, jetzt wo er der 44. Präsident der Vereinigten Staaten ist, sollte der Untersetzer doch was Wert sein. Sagen wir $2 Millionen als Startangebot?“ setzte sie nach.
„Mum, du willst doch nicht wie die Leute sein, die Brittney Spears Müll durchsuchen und ihre leeren Cola Dosen auf Ebay versteigern!“
„Hey, das ist nicht Brittney Spears Untersetzer, sondern der Untersetzer von unserem Präsidenten! Schätzchen, du solltest ein bisschen mehr Respekt haben“ tadelte sie ihre Tochter.
Die beiden verbrachten noch eine weitere Stunde damit Lorelais restliche Geschenke auszupacken und über jedes einzelne zu lachen. Schlussendlich war der gesamte Couchtisch mit Geschenken überhäuft. Mittlerweile war es schon Elf Uhr abends.
„Oh mein Gott Mum, wir sitzen hier schon seit mehr als 3 Stunden“
„Ja, sogar Paul Anka ist schon eingeschlafen“ stelle Lorelai mit einen schnellen Blick zur Seite fest.
„Wo ist eigentlich Luke?“
„Luke ist in New Mexico, bei April und Anna“ Rory konnte deutlich wahrnehmen wie sich die bis zu diesem Zeitpunkt so ausgelassene Stimmung ihrer Mutter mit jedem Wort verschlechterte.
Rory wusste dass April weiterhin ein wunder Punkt ihrer Mutter war. Die Situation war noch komplizierter geworden als April´s Mum, Anna sich weigerte ihre Tochter einmal im Monat über das Wochenende nach Connecticut fliegen zu lassen. Luke hatte nach dem Gerichtsstreit mit Anna zwar das geteilte Sorgerecht zugesprochen bekommen, das ihm erlaubte April einmal im Monat über das Wochenende, und an 20 weiteren Tagen im Jahr zu sich zu holen, aber vor Gericht war aber auch festgehalten worden, dass Anna die Vereinbarung jederzeit abändern könne, wenn sie der Meinung sei, dass das häufige Fliegen ihrer Tochter nicht zumutbar sei. Und genau das hatte Anna vor mittlerweile 4 Monaten getan, sie hatte entschieden dass April nur mehr jedes zweite Monat nach Connecticut fliegen durfte. Wollte Luke seine Tochter also weiterhin jedes Monat sehen, war er nun gezwungen selbst jedes zweite Monat nach New Mexico fliegen. Ein Monat kam also April nach Connecticut, im nächste flog Luke nach New Mexico.
„Wann kommt er denn zurück?“
„Sein Flugzeug landet kurz vor Mitternacht, er schläft dann in seiner Wohnung, damit er uns nicht aufweck. Dieser Besuch war für ihn sehr wichtig, er wollte mit Anna darüber reden, dass April bei unserer Hochzeit in 3 Wochen einen Tag länger bei uns bleiben darf“
Bei dem Wort „Hochzeit“ strahlten Lorelais Augen. Sie und Luke hatten so viel durchgemacht, so viele Steine waren ihnen in den Weg gelegt worden. Zuerst war April aufgetaucht, dann hatte Lorelai mit Christopher geschlafen – ihn schlieÃlich auch noch in Paris geheiratet, als sie beide ihre Fehler eingesehen hatten und sich endlich wieder versöhnten kam das Jobangebot für Rory – und ohne Rory konnte Lorelai auf keinen Fall heiraten. Also hatte die Hochzeit mehr als eineinhalb Jahre warten müssen, was im Nachhinein betrachtet gut für beide gewesen war. Ohne den Druck sofort heiraten zu müssen, war für beide alles wesentlich entspannter gewesen, sie hatten sich anfangs nur auf sich konzentriert und ihre Beziehung gefestigt. Lorelai hatte tausende Ideen für eine Hochzeit gehabt, und Sookie ebenso viele für die dazugehörige Torte. Ihre Ideen reichten von einer Strandhochzeit in New Haven bis zu einer mittelalterlichen angehauchten Hochzeit mit weiÃen Pferden in Stars Hollow, diese Idee hatte ihr damals Liz in den Kopf gesetzt, doch Luke hatte sobald das Wort Mittelalter gefallen war, sofort abgeblockt.
So viele Hochzeitsmagazine sie auch gelesen hatte, die richtige Idee war ihr von alleine gekommen, in einer eiskalten Februar Nacht letzten Jahres. Damals hatte es bis Anfang Februar in Connecticut keinen Schnee gegeben, die Meteorlogen sprachen damals vom wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen vor über 100 Jahren. In dieser eiskalten Februar Nacht vor einem Jahr, lag Lorelai Gilmore bei geöffnetem Fenster neben ihren zukünftigen Ehemann und konnte kein Auge zu machen. Sie spürte wie es jede Minute kälter wurde, und ein eiskalter Wind pfiff durch ihr Schlafzimmer, und dann auf einmal konnte sie ihn riechen – den Schnee. Sie lag starr im Bett und zog die Luft langsam ein, dann breitete sich ein Lächeln über ihr Gesicht aus. Sie war in ihre Hello Kitty Pantoffeln geschlüpft und in eine dicke Decke eingehüllt auf die Veranda gelaufen, gerade als die ersten Schneeflocken vom Himmel fielen war Luke mit zerzausten Haaren und blauen Morgenmantel in der Tür erschienen. Gemeinsam hatten sie sich in die Decke gekuschelt, und gespannt dem ersten Schnee in diesem Jahr beim fallen zu gesehen. Lorelai hatte ihren Kopf an Lukes Brust gelegt, und in diesem Moment wusste sie wie ihre Traumhochzeit aussehen sollte.
„Luke, ich möchte eine Winterhochzeit, eine richtige Hochzeit in WeiÃ, drauÃen im Schnee und allem drum herum“
„Okay Lorelai, alles was du willst“ hatte Luke geantwortet und ihr dabei einen Kuss auf den Haaransatz gegeben. Das war die erste von Lorelais zahlreichen Ideen mit der auch Luke vollkommen zufrieden war, und in diesem Moment auf der Veranda, als die ersten Schneeflocken vom Himmel tanzten, war für die beiden alles perfekt.
Als das Datum fixiert war, gingen die Vorbereitungen erst richtig los. Sie brauchte ein Kleid mit dem sie es bei Minusgraden zumindest eine Zeit lang im freien aushalten konnte – kein leichtes Unterfangen wie sich bald herausstellte. Sookie wollte unbedingt eine Hochzeitstorte in Form einer riesigen Schneeflocke backen, die richtige Location für eine Winterhochzeit musste gefunden werden, und sie und Luke mussten sich über die Gästeliste einigen.
Es war gutgewesen, dass sie so viel Zeit hatten. Nach zahlreichen Diskussionen hatten sie sich auf den Garten des Dragonfly Inn geeinigt, die Gästeliste war von Luke und Lorelai auf 60 Leute gekürzt worden – und Sookie die nicht locker lies, bekam schlussendlich die Erlaubnis für ihre Hochzeitstorte in Form einer Schneeflocke.
„Hoffentlich erlaubt es Anna, Luke würde es sicher eine Menge bedeuten April auch bei der Feier am nächsten Tag dabeizuhaben“ seufzte Rory und holte damit Lorelai wieder zurück in die Realität.
„Ja, Schatz da hast du Recht! Und jetzt lass uns ins Bett gehen, Morgen haben wir einen anstrengenden Tag vor uns. Frühstück bei Luke und ich hab es geschafft mir Morgen Nachmittag frei zu nehmen, wenn Michel an die Abmachung denkt. Ich würde sagen die Chancen dafür stehen 50 zu 50. Das heiÃt du hast den ganzen Vormittag Zeit um Lane zu besuchen! Steve und Kwhan sind so süà und schon so groÓ
„Klingt gut Mum“ Rory stand langsam auf, erst jetzt merkte sie wie müde sie eigentlich war, der Tag kam ihr ewig lang vor.
„Gute Nacht mein Schatz! Und wenn du Angst hast wieder in deinem Zimmer zu schlafen, ich habe noch Nachtlichter in Smiley Form in der Schublade, als letztes Mal Davey und Martha bei uns übernachtete haben“
„Danke Mum, aber das wird nicht notwendig sein. Wenn ich Angst habe, dass ein Monster in meinen Schrank ist, werde ich einfach ganz laut nach meiner Mummy brüllen“
„Willkommen zu Hause, Rory“ Lorelai drückte ihre Tochter nochmal schnell an sich und verschwand nach oben.
Rory öffnete ihre Zimmertür, und trat langsam ein. Sie lieà ihren Blick durchs Zimmer schweifen, ihre Bücher standen an derselben Stelle wie vor ihre Reise auch ihre Yale Fanwimpel und Ausschnitte hingen unberührt an der Wand – alles war so wie es sein sollte - glücklich lieà sie sich auf ihr Bett fallen. Sie war endlich wieder zu Hause. Wie sehr hatte sie diese ganzen unpersönlichen Hotelzimmer am Ende gehasst. Das hier war ihr Bett, ihre Decke, ihr Kissen, sie schlüpfte unter die Bettdecke, und in diesem Moment überkam sie wieder dieses Gefühl der Geborgenheit, dass sie die letzten Monaten so schmerzlich vermisst hatte.
„Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt“ sagte sie noch leise vor sich hin, als sie langsam einschlief.
Sie hatte in diesem Moment noch keine Ahnung wie turbulent ihr neuer Lebensabschnitt sein würde und welche riesigen Ãberraschungen – gewollt oder ungewollt – auf sie warten würden.