Hallo Leute!
Ich habe gerade Osterferien und deshalb hatte ich auch Zeit, einen neuen Teil für euch zu schreiben. Ich hoffe er gefällt euch und dass die lustigen Stellen hoffentlich auch so rüber kommen, wie ich sie mir in meiner Fantasie vorstelle.
Viel Spaà beim Lesen...
Wie die vielen Teile eines Puzzles
„ScheiÃe“, zischte Jess und knöpfte seine Hose zu. „So eine verflixte ScheiÃe!“
Er schnappte sich sein Shirt vom Boden und stülpte es sich über den Kopf.
„Jetzt beruhige dich erst mal“, meinte Rory und setzte sich im Bett auf. „Hat ja keiner gemerkt.“
„Rory“, erwiderte Jess durch sein T-Shirt und zwängte den Kopf durch das Kragenloch. „Ich komme zu spät zur Arbeit. Luke bringt mich um. Und der hat bestimmt gemerkt, dass ich diese Nacht nicht nach Hause gekommen bin.“
„Okay, okay“, nickte Jess. „Dann sag ihm, du hättest bei uns auf der Couch geschlafen. Es hat geregnet und du hattest Angst, bei der nassen StraÃe noch zu fahren.“
Jess, der gerade seine Schuhe zuband, sah kurz auf und warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
„Okay, es hat nicht geregnet, ich weiÃ. Dann sag ihm ….“, sie dachte nach, doch ihr viel auch keine passende Ausrede ein. „Na schön, ich weià auch nicht, was du ihm sagen könntest. Aber komm schon, Luke ist doch nicht so unheimlich. Er wird schon nicht ausrasten.“
Jess öffnete das Fenster und drehte sich erneut mit diesem Blick zu ihr um.
„Okay, du hast recht, er wird ausrasten, aber….Moment, was machst du da?“, fragte Rory, als Jess durchs Fenster kletterte.
„Jess, wir haben auch eine Tür.“
„Rory, es ist halb 9. Denkst du, ich riskiere es, um diese Zeit deiner Mum in die Arme zu laufen. Nein, da will ich lieber von Luke gekillt werden.“
Und schon war er verschwunden. Rory seufzte und suchte ihre Klamotten am Boden zusammen.
Nachdem sie sich angezogen hatte, warf sie einen kurzen Blick in den Spiegel, bevor sie ihre Zimmertür öffnete.
Am Küchentisch saà Lorelai und setzte Puzzleteile zusammen. Rory brauchte einen Moment, bevor sie ihre Stimme fand.
„Mum? Bist du das?“
„Hey Schatz, auch schon auf. Wie geht es dir?“, fragte Lorelai und sah ihre Tochter strahlend an.
„Gut….und dir?“
Rory war etwas verunsichert, da ihre Mum wirkte, als befände sie sich im Koffeindelirium.
Rory hob die Puzzleverpackung hoch und betrachtete sie kurz. Dann blickte sie von ihrer Mum zum Puzzle und wieder zu ihrer Mum.
„Das sind ja 1000 Teile und du hast schon die Hälfte geschafft!!! Seit wann bist du denn auf? Und seit wann haben wir so ein Puzzle?“
Rory war fassungslos, während Lorelai nur mit den Schultern zuckte und ein Teil irgendwohin setzte, als wüsste sie schon immer, dass es dorthin gehörte. Und erstaunlicherweise passte das Teil sogar.
„Ich habe gar nicht geschlafen. Und das Puzzle hab ich am Dachboden gefunden.“
„Moment mal“, Rory setzte sich auf einen Stuhl und ergriff die Hände ihrer Mutter, bevor die sich ein neues Puzzleteil schnappen konnte. „Du hast nicht geschlafen? Aber warum?“
Lorelai zuckte abermals mit den Schultern und grinste. Sie entzog ihre Hände den Armen ihrer Tochter und ergriff die Kaffeetasse, die am Tischrand stand. Als sie sie anhob und einen Schluck nahm, blieb ein dunkler Fleck an der Tischplatte zurück.
„Und wie viel hast du davon schon getrunken?“, fragte Rory schockiert.
Lorelai grinste und schwenkte die Tasse in ihrer Hand so stark, dass der Halbe Inhalt auf dem Puzzle landete.
„Ungefähr 8“, entgegnete Lorelai und kicherte, während sie aufstand und ein Tuch holte. Während sie den Kaffeefleck wegwischte, spähte sie durch Rorys offene Zimmertür.
„Und wie lief es gestern mit Jess?“, erkundigte sie sich und hob und senkte schelmisch ihre Augenbrauen.
Rory wurde rot und grinste verlegen.
„Ganz gut. Ich…ähm…ich habe das Gefühl, es läuft wieder richtig gut“, stammelte sie und knetete ihre Finger.
„Ja, das Gefühl hatte ich auch, als ich gestern heimgekommen bin.“
Rory sah ihre Mutter schockiert an.
„Du hast uns doch nicht etwa … gesehen….oder?“, murmelte sie kleinlaut.
„Nicht direkt, nur….naja, als ich in dein Zimmer geplatzt bin, war offensichtlich, was ihr wohl getan habt.“
„Tut mir leid, Mum.“
„Schon gut“, beschwichtigte Lorelai und warf das Tuch zielsicher in die Spüle. Danach setzte sie sich wieder auf den Stuhl. „Heute ist alles gut.“
„Ach ja richtig“, sprang Rory auf den Köder an. „Wie war dein Date mit Luke?“
Lorelai überlegte kurz.
„Es war ganz nett.“
„Ganz nett?“, hakte Rory nach.
Da begann Lorelai zu lächeln und klatschte in die Hände.
„Er hat mich geküsst.“
Im nächsten Moment war sie ihrer Tochter um den Hals gefallen.
„Oh Mum, das ist ja toll. Ich freu mich ja so für euch.“
„Ich mich auch“, rief Lorelai und klatschte wieder wie ein kleines Kind in die Hände. „Und es war so schön. So unglaublich. Du hast ja keine Ahnung, wie gut Luke küssen kann.“
„Ja, und ehrlich gesagt, davon will ich auch keine Ahnung haben.“ Sie stand auf und holte eine Tasse aus dem Schrank.
„Ich brauch jetzt auch mal einen Kaffee.“
„Oh, wir haben keinen mehr. Hab alles ausgetrunken“, erklärte Lorelai und schaute schuldbewusst drein.
Rory seufzte und stellte die Tasse wieder zurück.
„Dann gehen wir eben zu Luke. Los, hoch mit dir.“
Doch Lorelai bewegte sich nicht vom Fleck.
„Rory, ich kann nicht zu Luke gehen.“
„Was?“
„Naja, wir haben uns geküsst. Da kann ich jetzt nicht einfach zu Luke gehen.“
„Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?“, fragte Rory und sah ihre Mutter verwirrt an.
„Naja, du weiÃt doch wie das ist. Das wäre dann alles ziemlich peinlich. Dieses Nicht-wissen-was-sagen-Ding und so.“
„Das ist jetzt nicht wirklich dein Ernst, oder?“
„Doch, das ist mein voller Ernst“, beteuerte Lorelai. „Das wäre doch alles ziemlich komisch und plötzlich wissen alle, dass da was gelaufen ist.“
„Okay Mum“, begann Rory und holte tief Luft. „Erstens bist du komisch und zweitens werden es sicher nicht alle gleich wissen, nur weil du da rein gehst und einen Kaffee trinkst. Woher bitte sollen die das wissen?“
„Du hast ja keine Ahnung, Schatz. Die sind wie die Wölfe. Die können das riechen.“
Rory schüttelte den Kopf und musste grinsen.
„Und was willst du jetzt machen, Mum? Ihr habt euch geküsst und jetzt willst du ihm für immer aus dem Weg gehen?“
„Genau das. Ich fürchte, wir müssen umziehen.“
„Mum, du bist doch kein verleibter Teenager mehr. Du bist doch eine erwachsene Frau und machst so was doch nicht zum ersten Mal. Das wird schon nicht so schlimm“, beteuerte Rory und zog ihre Mutter vom Stuhl hoch. „Wir gehen jetzt da rüber und zeigen, was wir drauf haben.“
Lorelai seufzte und lieà sich von Rory zur Tür ziehen.
„Okay, aber nur, weil irgendjemand Jess sagen muss, dass wir auch eine Tür haben.“
Rory grinste und schob ihre Mum auf die Veranda.
Als die beiden Gilmores den Laden betraten, blickte Luke verwirrt auf und lief rot an. Rory setzte sich zielstrebig an den Tresen und Lorelai setzte sich zögerlich neben ihre Tochter.
„Hi!“, brachte Luke mühevoll hervor.
„Hi!“, entgegnete Lorelai und grinste verlegen.
„Hi!“, kam es erneut von Luke.
„Das sagtest du bereits“, erwiderte Lorelai.
„Entschuldigung“, meinte Luke und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Rory verdrehte die Augen. Das war wirklich peinlich. Sie blickte sich im Laden um. Babette und Miss Patty saÃen an einem Tisch und tuschelten. Und Andrew mit seiner Freundin, die waren ebenfalls in ein Gespräch vertieft. Selbst Taylor saà da und unterhielt sich angeregt mit Kirk. Immer wieder warfen die Gäste einen unauffälligen Blick zu den beiden Gilmores am Tresen, doch auffällig genug, dass Rory es bemerkte. Unfassbar!
Jess bediente gerade einen Tisch, an dem eine Familie saÃ, die wohl nicht in der Stadt wohnten. Rory kannte sie zumindest nicht.
„Wollt ihr Kaffee?“, erkundigte sich Luke.
„Nummer 9“, entgegnete Lorelai und grinste, doch Luke verstand sie nicht.
„Kaffee wäre toll, Luke“, griff Rory ein. „Und zum Essen bitte Pancakes.“
Sie blickte zu ihrer Mum, die nur weiter Luke anstarrte und eine knallrote Gesichtsfarbe hatte. „Und für Mum bitte auch.“
Luke nickte und verschwand in der Küche.
„Okay, Mum, du hattest Recht. Das ist wirklich peinlich.“
„Ich weiÃ, nicht zu fassen, wie Luke sich benimmt. Kann der nicht mal einen ganzen Satz sagen.“
„Da ist er nicht der einzige“, murmelte Rory gerade so laut, dass Lorelai es hörte und ihr einen strengen Blick zuwarf. Danach blickte sie sich ebenfalls im Laden um.
„Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass es alle wissen. Wie die Wölfe!“
Rory schmunzelte und stand dann von ihrem Hocker auf und folgte Jess in die Kammer.
Luke kam aus der Küche zurück und schenkte Lorelai Kaffee ein.
„Hey Luke“, begann sie und sah ihren neuen Freund an, dem langsam die Röte wieder aus dem Gesicht verschwand. „Das wird doch besser, mit der Zeit, oder?“
„Ich hoffe es“, meinte Luke und lächelte sie an.
„Hey!“, meinte Jess, als Rory hinter ihm auftauchte.
„Wie ich sehe, lebst du noch. Und blaue Flecken hab ich auch noch keine gesehen.“
„Tja, Luke ist gerissen. Er hat mich so verdroschen, dass ich alles unter meinem Shirt verstecken kann“, entgegnete Jess und grinste.
„Wie aufmerksam von ihm.“
Jess holte 3 Gläser mit Gewürzgurken aus einem Regal und fischte eine Tube Senf aus einer Kiste.
„Keine Ahnung, was mit ihm los ist. Er hat mich nicht einmal drauf angesprochen“, erzählte Jess.
„Aber er muss doch gemerkt haben, dass du nicht im selben Raum wie er geschlafen hast.“
„Ja, andererseits ist er den ganzen Vormittag schon so auÃerordentlich gut drauf. Keine Ahnung, welche Drogen er eingeworfen hat.“
Rory grinste und dachte daran zurück, welche Ãberraschung sie erwartet hatte, als sie aufgestanden war.
„Ich glaube, die Droge heiÃt Lorelai Gilmore.“
2Wurde auch Zeit“, meinte Jess dazu nur und ging an Rory vorbei zurück in den Laden. Sie folgte ihm.
„Ãbrigens, von meiner Mum soll ich dir ausrichten, dass wir auch eine Haustür haben. Die solltest du ab und zu mal benutzen.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.