Den letzten Teil widme ich auch meiner letzten Leserin
Speedy!
24.Teil: ende
âDu warst echt wieder in Dark Heaven?â, fragte Shane überrascht. Milo nickte, nahm einen Schluck Bier. âJep. Ich habe mit meinen Kinder gesprochen, ach und übrigens ich bin Opa.â, meinte er. Shane sah ihn überrascht an. âWelcher deiner Kinder hat denn ein Kind bekommen?â, fragte er nach. âEphram. Allerdings ist das Kind bereits 6.â â6 Jahre? Ich verstehe nicht.â, meinte Shane. Milo lächelte. âIch auch erst nicht. Er hatte das Kind natürlich auch schon vor vier Jahren. Er hatte es nur verheimlicht.â, erklärte Milo. âAh.â, meinte Shane und tat so, als wäre es logisch, obwohl es für ihn keine Logik ergab. âUnd hast du auch sie gesehen?â, fragte er nach. Milo nickte. âJa, am Flughafen. Sie hatte ihren Vater besucht.â, erklärte Milo. Shane sah ihn mit hochgezogenen Augenbraun an. Anscheinend musste man ihm alles aus der Nase ziehen. âUnd hast du mit ihr gesprochen?â, fragte er. Wieder nahm Milo einen Schluck Bier. Er schüttelte den Kopf. âNein...ich konnte es nicht.â, erklärte er. âDu hast es ihr also nicht gesagt?â, fragte Shane überrascht nach. âDoch habe ich. Ich habe einen Brief geschrieben, den Ephram ihr gegeben hat oder es noch tut.â, erklärte er und sah auf die Uhr. âIch sollte mal langsam.â, meinte er. Shane sah hinaus. âEs regnet in Strömen und du willst echt nach Hause laufen?â, fragte er verwundert. âEs sind gerade mal 50 Meter von mir zu Hause zu dieser Bar.â, erklärte er und kramte Geld aus der Tasche. Er legte es auf den Tresen. âWir sehen uns dann.â, meinte Milo und ging hinaus.
Er hatte keinen Regenschirm dabei. Innerhalb von wenigen Sekunden waren seine Sachen vollkommen durch nässt und jegliche Form aus seinem Haar gewichen. Er blickte wieder auf die Uhr. Bald war es der nächste Tag in den er ging. So seltsam es auch klang, er fühlte sich wohl nach diesem Tag. Zwischen ihn und seinen Kinder war wieder Kontakt aufgenommen und jegliche Probleme verziehen und er konnte es ihr sagen. Auch wenn er ihr nicht dabei in die Augen blickte, machte es ihn unheimlich glücklich, dass sie es nun wusste. Es war, als hätte er endlich ein neues Leben angefangen und könnte all das was er versaut hatte, hinter sich lassen. Er hoffte nur, dass es Alexis genauso er gingen würde. Ein Neuanfang. Diese einzige Möglichkeit aus diesem Chaos.
Then I see you standing there
Wanting more from me
And all I can do is try
Then I see you standing there
I'm all I'll ever be
But all I can do is try
Er sah bereits sein Haus. Es war das einzige weiÃe Haus in einer grauen StraÃe. Ein Blickfänger. Alexis hatte es für ihn aus gesucht. Er blieb verwundert stehen, als ein Auto vor seiner Haustür hielt. Wer wollte denn um so eine Stunde noch zu ihm? Als er die dürre Gestalt erkannte, riss es ihn beinahe zu Boden. Beim letzten Mal war er zu weit entfern, um zu sehen, wie viel dünner sie geworden war. Beinahe abgemagert und ihr Haar...es war viel kürzer, doch was ihm besonders auffiel, sie hatte noch Hausschuhe an. Er wollte zu ihr gehen, doch seine Beine bewegten sich einfach nicht.
Er sah ihr zu, wie sie an seiner Tür klingelte und dann, weil niemand die Tür aufmachte, wild auf sie rumschlug. Er hätte gelacht, wäre nicht sie es gewesen, die an seiner Tür klingelte. Das Taxi war bereits weg gefahren und sie stampfte wütend auf den Boden. Auch sie war mittlerweile durchnässt. Sie sah in den Himmel, als würde sie zu ihm beten, dass es endlich aufhören soll. Als sie wieder runter sah, fiel ihr Blick auf ihn. Er bekam eine Gänsehaut. So seltsam es auch klingt, obwohl es für ihn unmöglich war zu ihr zu gehen, gab es für ihn auch nicht die Möglichkeit zu gehen.
Es war so, als wären ihre FüÃe auf einmal aus Stein. Egal wie sehr sie es auch wollte, sie bewegten sich nicht einen Schritt. Sie sah ihn an, durchgenässt wie er war. Auch er machte keinen Schritt, stand nur da und sah zu ihr rüber. Sie wollte mit ihm reden, nur deswegen war sie hier her gekommen.
Wie wenn man friert und zum Fenster geht um es zu schlieÃen. Man sieht durch die Jalousien hindurch etwas, man sieht sie hoch und blickt hinaus. Für eine Weile geniest man den Augenblick, bis man zurück geht und dann sich fragt, was man noch einmal am Fenster wollte und es erst einem einfällt, wenn man erneut friert.
Es verging eine Ewigkeit, bis Milo die Kraft aufwandte zu ihr zu gehen. âHi.â, war das einzige was er aus sich heraus bekam. âHi.â, meinte sie leicht nervös. Er sah auf die Uhr. âWarum bist du hier?â, fragte er. Sie schwieg, bekam kein Wort über die Lippen. Erneut sah er auf die Uhr. âEs ist ziemlich spät.â, erklärte er. Sie schwieg. Sah ihn das erste mal seit 4 Jahren wieder und schwieg. âAl?â, fragte er nun leicht besorgt nach. âIch hab ihn gelesen, den Brief meine ich.â, erklärte sie. Er nickte. Sie schwieg. âWarum bist du hier?â, fragte er nach. Sie holte tief Luft. âDu hast deine letzten Worte formuliert. Ich nicht.â, meinte sie. Er sah sie überrascht an. Sie hatte ihm noch was zu sagen? Sie kramte in ihrer Tasche. âAuch wenn ich sie nicht sagen kann, will ich wenigsten so tun, als würde ich es schaffen.â, meinte sie und reichte ihm einen Brief. Er nahm ihn überrascht an. âWann hast du den geschrieben?â, fragte er vollkommen verwundert nach. âVor vier Jahren. Als du Dark Heaven verlassen hattest, war das für mich die einzige Möglichkeit mit dir ab zuschlieÃen. Eigentlich wollte ich ihn dir niemals geben, aber...aber nach deinem Brief, hatte ich im Grunde keine Wahl mehr.â, erklärte sie und er öffnete den Brief.
An Milo,
Du bist weg. Gegangen. Wahrscheinlich für immer. Ziemlich sicher sogar. Und das Seltsame ist, ich fühle mich nicht gut. Ich wollte das du gehst. Wollte dich niemals wieder sehen. Ich habe allen Recht dich zu hassen und doch tue ich es nicht. Erst recht nicht nach dem ich weiÃ, dass du es nicht wusstest. Doch obwohl ich dich nicht hasse, möchte ich dich nie wieder sehen. Egal was ich für dich empfinde, ist jede Sekunde mit dir in einen Raum, wie eine Stunde in der Hölle. Ich weià nicht was nach dem heutigen Tag passieren wird. Weià nicht ob mein Leben ohne dich besser laufen wird. Eins ist mit allerdings klar, dass egal ob wir uns jemals wieder sehen, es für immer zu ende ist. Es wird nie wieder ein wir geben. Und dass obwohl ich dich für den Rest meines Lebens lieben werde.
Das ist meine Chance ein Neuanfang zu starten. Wir haben es versucht, niemand kann sagen, dass wir es nicht versucht haben. Doch es ging nicht. Und so wird es Zeit lebe wohl zu sagen.
Lebe wohl.
In Liebe Kimberly
Er faltete den Brief wieder zusammen und steckte ihn in seine Tasche. Sagte kein Wort, konnte es nicht. Er nahm sie in seine Arme und lies sie wieder los. âMachtâs gut.â, erklärte er nur leise. Sie nickte, winkte ein Taxi zu sich ran. âMachtâs gut.â, erklärte sie und stieg in das eben haltende Auto ein. Er winkte, winkte ein letztes Mal. Sie sah noch zu ihn, formte schwach mit den Lippen die drei Worte. Ich dich auch. Dann fuhr es los. Fuhr sie aus der Stadt. Fuhr sie aus diesem Tag. Fuhr sie aus seinem Leben. Es fuhr sie beide in den Neuanfang.
All of the moments that already passed
We'll try to go back and make them last
All of the things we want each other to be
We never will be , we never will be
And that's wonderful, and that's life
And that's you, baby
This is me, baby
And we are, we are, we are, we are, we are, we are
Free
In our love
We are free in our love
Jemand sagte einmal, dass es für jeden Menschen, irgendwo auf der Welt, einen anderen Menschen gibt für den man bestimmt ist. Die groÃe Liebe. Doch nicht jeden Menschen ist es verglückt diese eine Person zu treffen. Der selbe Mensch sagte, dass es der gröÃte Schmerz ist, den ein Mensch fühlen kann, wenn er diese eine Person niemals trifft. Er nannte diesen Schmerz Einsamkeit. Ich widerspreche ihm. Denn kann es einen gröÃeren Schmerz geben, als diese Person zu finden und dann wieder zu verlieren? Ich denke nicht und diesen unendlich tiefen Schmerz nenne ich Trauer. Trauer um dem, was gewesen war.
~Ende~
Song: Try/ Nelly Furtado