28.09.2006, 15:21
Hi,
wie versprochen hier der neue Teil. Ãber FB würde ich mich natürlich freuen. Vielleicht kommt ja bei diesem Teil ein biÃchen mehr FB wie beim letzten.
Teil 3
10 Jahre waren nun seit Sophies Geburt vergangen. Die kleine Familie lebte glücklich in einem Haus in Stars Hollow, das sie sich vor ein paar Jahren gekauft hatten. Rory ging, so gut es mit zwei Kindern ging, wieder ihrem Beruf nach und auch Jess hatte seit Sophies Geburt zwei neue Bücher geschrieben. Zusätzlich unterstütze er wann immer er konnte Luke in seinem Diner. Das Leben der Marianos schien perfekt zu sein, doch es sollte der Tag kommen, an dem ihr ganzes Leben wie ein Kartenhaus in sich zusammen fallen würde.
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Die Sonne schien an diesem schönen Sommertag hoch über Stars Hollow und es herrschte eine ausgelassene Stimmung in der Stadt. Rory und Lorelai saÃen zusammen im Diner und aÃen zu Mittag. Das gemeinsame Mittagsessen war fast schon zu einem Ritual geworden für die beiden. Immer wenn sie Zeit hatten, trafen sie sich bei Luke im Diner und aÃen zusammen Mittag. Jess war zu dieser Zeit meist ebenfalls im Diner und half seinem Onkel mit den Gästen.
âUnd wie ist dein Artikel angekommen?â fragte Lorelai und nahm ein Schluck aus ihrer Kaffeetasse.
âMein Chef war begeistert. Er meinte, wenn ich weiter so gute Leistungen zeigen würde, könnte ich ihn bald ablösenâ antwortet Rory ihrer Mutter.
âWill dein Chef den weg?â
âMan weià es nicht genau. Gerüchte in der Redaktion besagen, er hätte eine neue Freundin in Indiana und wollte nun unbedingt zu ihr. Aber bis her ist noch nichts bestätigtâ
Lorelai sah sich nachdenklich an, was Rory nicht verborgen blieb
âWas?â fragte sie deshalb und zog eine Augenbraue noch oben
âIch frag mich nur gerade, ob du das schaffen würdest.â
âWas?â
âNa die Redaktion zu übernehmen. Immerhin hast du zwei Kinder undâ¦â
âMumâ unterbrach Rory ihre Mutter âErstens ist in dieser Richtung noch überhaupt nichts entscheiden und zweitens, selbst wenn es so kommt, mach dir keine Sorgen. Jess und ich, wir schaffen das.â
âIch dachte ja nur. In letzter Zeit gefällst du mir gar nicht. Du bist blass und immer abgespannt. Der Stress kann auf die Dauer nicht gesund seinâ
â Ich schlafe im Moment nicht besonderst gut. Bestimmt liegt es daran. Das geht schon wieder weg. Mach dir keine Sorgenâ teilte Rory ihrer Mutter mit und lächelt sie aufmunternd an. Lorelai schaute ihre Tochter besorgt an, nickte aber dann und nahm einen weitern Schluck aus ihrer Tasse.
Jess kam an ihren Tisch und goss ihnen Kaffee nach. Dann wendete er sich seine Frau zu.
âWann kommen die Mädchen heute aus der Schule?â fragte er
âSophie müsste jeden Moment hier auftauchen und Jessy wird erst heute Nachmittag kommen. Sie hat ein Projekt in der Schule. Warum fragst du?â
âAch nur so. Ich dachte wir könnten mal wieder etwas zusammen unternehmen. Luke kommt den Rest des Tages allein zurecht und so habe ich Zeit. Musst du heute noch mal in die Redaktion?â
âNein, für heute habe ich frei. Was hast du den geplant?â
âIch dachte wir könnten mal wieder zum See. Wir waren so lange nicht mehr dortâ
âHört sich gut an.â
âOk, dann warten wir noch bis Sophie hier ist und brechen dann auf. Ok?â
âOk, ich freu michâ
Jess schenkte seine Frau noch ein Lächeln, bevor er sich abwendete und wieder hinter den Tresen ging, wo schon zwei neue Kunden warteten die ihre Bestellung aufgeben wollten.
Rory schaute Jess verträumt hinter her. Fast 10,5 Jahre waren sie nun verheiratet und noch immer liebte sie ihren Mann wie am ersten Tag. Sie liebte es jeden Morgen mit ihm aufzuwachen, sie liebte es wie er sich um die Mädchen kümmerte und sie liebte es, dass er sie auch nach allen den Jahren noch auf Händen trug. Jess zu heiraten war die beste Entscheidung ihres Lebens und sie war sich absolut sicher, dass sie diese Entscheidung niemals bereuen würde.
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Am Nachmittag lagen Rory und Jess zusammen am See. Sophie war zuhause geblieben, da sie unbedingt noch etwas für die Schule machen musste. In dieser Hinsicht, kam sie ganz nach ihrer Mutter und Rory war sehr froh darüber.
Rory lag in Jess Armen und schaute in den Himmel.
âWir sollten viel öfter hier her kommen.â sagte sie und schaute Jess verträumt an.
âJa, du hast Recht, aber die Zeit läst es eben nicht oft zuâ
âJa. das stimmt leiderâ
Ein Schweigen trat ein und beide hingen ihren Gedanken hinter her. Nach einigen Augenblicken schaute Jess an Rory herunter
âKann es sein das du schon wieder abgenommen hast?â fragte er und schaute seine Frau ernst an.
âNicht das ich wüssteâ flüstert sie, wendet ihren Blick von ihm ab und schaute auf den See. Sie wusste das Jess recht hatte, wollte es aber vor ihm nicht zugeben. Erst vor ein paar Wochen hatte sie mit ihm darüber gesprochen und Rory hatte ihm damals versprochen darauf zu achten nicht noch mehr abzunehmen. Doch sie konnte nichts dafür. Sie aà ganz normal wie immer und nahm trotzdem ab. Sicherlich waren der Stress und die Doppelbelastung Kinder und Job daran schuld, dass sie immer mehr abnahm.
âRory, bitte. Ich mach mir doch nur Sorgen um dichâ erwiderte Jess
âDu brauchst dir keine Gedanken um mich machen. Mir geht es gutâ
âUnd wie kommt es dann das du immer weiter abnimmstâ
Rory wollte nicht weiter über dieses Thema sprechen und so gab sie ihm keine Antwort. Jess machte sich unnötig Sorgen und es nervte sie das er sie immer zu kontrollieren wollte. Es ging ihr gut und sie würde sicher auch wieder zunehmen. Doch Jess lies nicht locke
âRory, bitte antworte mirâ
âIch habe aber jetzt keine Lust darüber zu sprechenâ rief sie und sprang auf. âimmer versuchst du mich zu kontrollieren. Ich bin eine erwachsene Frau und wenn ich mal 1-2 Kilos abnehme, dann heiÃt das noch nicht das ich daran sterbe.â
âEs geht hier aber nicht um 1-2 Kilos sondern um mindesten 8 bis 9 Kilos und das finde ich nicht normal.â
Rory wurde das alles zu viel. Sie hatte sich so auf den Nachmittag mit ihm gefreut und jetzt fing er wieder mit diesem Thema an. Sie starte ihn an und als sie nicht wusste was sie sagen sollte, drehte sie sich um und ging. Sie hatte wirklich keine Lust mehr darüber zu sprechen und ihre Laune war nun im Keller. Jess sprang auf und folgte ihr
âRory, jetzt warte doch malâ
âWarum sollte ich. Damit ich dir wieder Rechenschaft darüber ablegen muss, wie viel ich wiege.â
âIch will mich nicht mit dir streiten. Ich hab nur Angst um dichâ
Rory blieb stehen, aus ihren Augen schossen Funken und ihre Gesichtsfarbe wurde um einiges dunkler.
âIch sag es dir jetzt zum letzten Mal. Mir geht es gut und du musst dir keine Gedanken um mich machen. Und jetzt ist dieses Gespräch für mich beendet.â
Rory stakste davon und lies einen völlig verdutzen Jess zurück. Noch nie hatte er seine Frau so ausrasten gesehen. Irgendwie fühlte er, dass mit ihr etwas nicht stimmt. In den letzten Wochen wurde sie immer dünner, nachts wachte sie oft auf und wälzte sich im Bett herum und die Blässe in ihrem Gesicht war kaum mehr zu übersehen.
Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Vielleicht war wirklich der Stress der letzten Wochen schuld daran. Doch was wäre wenn nicht?
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Wutendbrand stürmte Rory in das Hotel ihrer Mutter. Sofort nachdem sie Jess am See stehen gelassen hatte, war sie hier her gekommen. Ihre Mutter würde über das Thema sicherlich genau so denken wie sie und sie musste jetzt mit jemanden reden. In ihrer momentanen Gefühlslage war sie nicht fähig gewesen nach Hause zu gehen und sich dort noch einmal mit ihrem Mann auseinander zu setzen.
âMum?â rief sie und schaute sich suchend um. Ihre Mutter war nirgends zu sehen und so ging sie durch die einzelnen Räume des Hotels und rief noch einmal nach ihr. Wieder bekam sie keine Antwort und so beschloss sie in die Küche zu gehen und Sookie nach ihrer Mum zu fragen. Zielstrebig ging sie auf die Küche zu.
âSookie?â
âRory?â kam es aus der Küche. Rory betrat die Küche und lächelte Sookie an. Auch wenn ihr im Moment nicht nach lächeln zu Mute war, so musste sie sich doch zusammen reiÃen. Sookie konnte nicht für ihren Streit mit Jess und sie durfte das jetzt nicht an ihr auslassen.
âKann ich was für dich tun, SüÃe?â fragte die Küchenchefin des Dragonfly Inns
âJa, kannst du mir sagen wo Mum ist. Ich müsste dringend mit ihr sprechenâ
âSie wollte nach Hardfort fahren um etwas zu besorgen und dann wollte sie kurz zu Luke.â erklärte ihr die Freundin ihrer Mutter. Enttäuscht schaut Rory Sookie an.
âWeiÃt du wann sie wieder kommt?â
âNein, leider nicht.â entschuldigte sich Sookie
âOk, dann machâs gutâ
Rory drehte sich rum und verlies die Küche, noch bevor Sookie etwas sagen konnte. Sie braucht jetzt jemanden zum reden und da ihre Mum im Moment nicht zu erreichen war, machte sie sich auf den Weg zu ihrer Freundin Kathe.
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Als Jessica am Nachmittag aus der Schule kam, schmiss sie ihre Tasche auf die Couch und lies sich daneben fallen. Sie hasste es so spät von der Schule nach Hause zu kommen und noch mehr hasste sie es, das Projekt in der Schule mit dieser Sarah machen zu müssen. Warum auch hatte Mrs. Smith, ihre Englischlehrerin, sie gerade mit dieser Zicke in eine Gruppe stecken. Seufzend stand sie auf, ging in die Küche und goss sich einen Kaffee ein. Dann ging sie zum Zimmer ihrer Schwester und klopfte an.
âKomm ruhig reinâ rief Sophie und Jessy betrat das Zimmer
âWas machst du?â fragte sie ihre kleine Schwester und stellte sich neben sie.
âIch schreib noch schnell einen Aufsatz für die Schuleâ antwortet Sophie und schaute ihre Schwester kurz an.
âWo sind Mum und Jess?â
âSie wollten zum See. Grandpa hat Dad heute Nachmittag im Diner nicht gebraucht und da Mum auch frei hatten, wollten sie den Nachmittag zusammen verbringenâ
âUnd wann wollten sie wieder kommen?â
âKeine Ahnung, aber ich denke sie werden bald hier sein.â
Jessy nickte und setzte sich auf Sophies Bett.
âÃber welches Thema schreibst du?â
âAmerikanische Geschichteâ erwiderte Sophie kurz ohne ihren Blick von ihrem Aufsatz zu nehmen.
âUnd kommst du voran?â
âJa, bin bald fertigâ
âGut, lass uns dann ins Diner gehen. Ich hab Hungerâ
Sophie nickte und lächelte ihre Schwester kurz an.
âGut, dann lass ich dich allein, damit du schnell fertig wirst. Beile dich bitteâ
Jessy verlieà das Zimmer ihrer Schwester und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort angekommen, nahm sie sich die Fernbedienung des Fernsehers und schaltet das Gerät ein. Sie lies sich auf die Couch fallen und suchte sich durch die einzelnen Programme.
10 Minuten später kam Sophie fertig angezogen aus ihrem Zimmer
âFertigâ rief sie. Jessica erhob sich, schaltet das Fernsehen aus und verlieà zusammen mit ihrer Schwester das Haus.
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âIch weià wirklich nicht was das immer wieder sollâ rief Rory und lief aufgeregt durch Kathes Wohnzimmer. Sie hatte ihrer Freundin von dem Streit mit Jess erzählt und hoffte nun Kathe würde ihr weiter helfen können. Doch Kathe saà auf dem Sofa und schaute sie kritisch an.
âWas?â wollte Rory wissen, als sie den Blick ihrer Freundin bemerkte.
âTut mir leid wenn ich das jetzt sage, aber Jess hat Recht. Du siehst wirklich nicht gut aus in letzter Zeit.â
âFängst du jetzt auch noch damit anâ rief Rory und warf ihrer Freundin einen vorwurfsvollen Blick zu.
âHeute Morgen meine Mum, dann Jess und jetzt auch noch du. Sagt mal habt ihr euch alle gegen mich verschworen?â
âRory, wir wollen doch nichts Böses. Mir machen uns halt Sorgen um dich.â âIhr müsst euch aber keine Sorgen machen. Ok, ich schlafe im Moment nicht besondert gut, was bestimmt an dem Stress liegt den ich in der Redaktion habe, aber mehr ist wirklich nicht. Mir geht es gut.â
Rory wusste wirklich nicht warum ihr ganzes Umfeld so einen Aufstand machte, nur weil sie ein wenig abgenommen hatte und ein bisschen blass war in der letzten Zeit. Immerhin war sie eine berufstätige Mutter und ihr Job war nicht gerade leicht.
âAber die Schlafstörungen müssen doch auch einen Grund haben. Geh doch einfach mal zum Arzt und lass dich untersuchen. Kann doch nicht schaden von Zeit zu Zeit mal einen Check zu machenâ
âSpinnst du? Ich geh doch wegen so einer Lappalie nicht zum Arzt. Der hält mich doch für total beklopptâ
Rory war auÃer sich das Kathe ihr so etwas vorschlug. Niemals würde sie wegen ein paar Schlafstörungen zum Arzt gehen. Das wäre ihr viel zu peinlich.
âRory, sei doch vernünftigâ versuchte Kathe sie zu beruhigen. âwas ist den so schlimm daran mal zum Arzt zu gehen und nachschauen zu lassen, ob alles klar ist?â
âBei mir ist alles klar. Das weià ich auch ohne, dass mich ein Arzt untersucht hat.â rief sie, nahm ihre Jacke die sie auf die Couch gelegt hatte und verlieà die Wohnung.
Unten angekommen atmete sie erst einmal tief durch. Sie konnte einfach nicht verstehen warum sich jeder über ihre Gesundheit Gedanken macht und warum jeder ihr erzählen wollte sie wäre krank. Sie musste ja wohl am besten wissen wie sie sich fühlte.
Wütend machte sie sich auf den Weg nach Hause. Als sie die Tür aufschloss und keine Geräusche an ihr Ohr drangen lies sie einen erleichterten Seufzer los. Sie wollte jetzt mit niemanden sprechen und schon gar nicht mit Jess. Rory ging ins Wohnzimmer warf ihre Tasche und ihre Jacke auf die Couch und ging weiter in Badzimmer. Ein gutes Bad würde ihr jetzt sicher gut tun und sie bestimmt beruhigen. Gerade als sie das Wasser anstellen wollte, klingelte das Telefon. Rory vertrete die Augen und ging zurück ins Wohnzimmer. Wer wollte nun wieder etwas von ihr.
âJa?â
âHi SüÃe. Sookie hat mir gesagt das du heute Mittag bei mir im Hotel warst. Was wolltest du den?â plapperte ihre Mutter gleich drauf los
âAch nichts besonderes.â log Rory, denn sie hatte nicht schon wieder Lust sich mit jemanden, der ihr etwas bedeutet zu streiten.
âWolltest du nicht mit Jess an den See?â fragte Lorelai, die in Rorys Stimme erkannte das etwas nicht stimmt
âJa, waren wir auchâ
âUnd warum warst du dann im Hotel?â
Rory biss sich auf die Unterlippe und suchte krampfhaft nach einer Ausrede mit der sie das Gespräch abbrechen konnte und dann viel ihr wieder ein, dass sie sich eben ein Bad einlassen wollte
âDu Mum, ich glaub meine Badewanne läuft über. Ich muss auflegenâ
Noch bevor Lorelai etwas darauf antwortet konnte, legte Rory auf und ging zurück ins Badezimmer. Das Telefon klingelte ein weiteres Mal, doch sie hob nicht ab. Sie stellte das Wasser an, zog sich langsam auf und legte sich in die Wanne. Es war ein herrliches Gefühl, das warme Wasser auf der Haut zu spüren und sie genoss es einmal ganz allein zu sein und an nichts denken zu müssen. Sanftmütig schloss sie die Augen und genoss die Ruhe, die im diesem Moment auf dem Haus lag und einige Augenblicke später war sie eingeschlafen.
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Als Jess am Abend mit den Mädchen vom Diner nach Hause kam, fand er Rory schlafend in der Badewanne. Vorsichtig kniete er sich neben sie und versuchte sie vorsichtig zu wecken
âSüÃe, aufwachenâ sagte er und berührte sie leicht am Arm. Rory öffnet langsam die Augen.
âWas ist los?â fragte sie Jess verschlafen
âDu bist eingeschlafen.â
âOh, das war nicht meine Absichtâ
âDas glaube ich dir, aber jetzt komm aus dem kalten Wasser raus bevor du dich noch erkältestâ
Jess nahm ihre Hand und zog sie hoch. Er gab ihr ein Handtuch und Rory schlug es um sich. Das Wasser war wirklich kalt geworden und sie fror am ganzen Körper. Zitternd stieg sie aus der Wanne und zog ihren Badmantel an.
âWas machst du nur für Sachenâ fragte Jess
âEntschuldige, ich wollte nicht einschlafenâ flüsterte sie und drehte sich gleich darauf zur Tür. Sie wollte so schnell wie möglich aus dem Raum, denn der Streit von heute Mittag stand noch immer zwischen ihnen und Rory konnte die Spannung nicht ertragen. Gerade als sie den Raum verlassen wollte hielt Jess sie am Arm fest.
âIst noch was?â fragte sie ihn und zog die Augenbrauen hoch
âWegen heute Mittagâ finge er an, schaute aber dann zu Boden da er nicht wusste was er sagen sollte. Er wollte sich wieder mit ihr vertragen und dennoch wollte sich nicht entschuldigen. Er stand zu dem was er gesagt hat und er machte sich immer noch Sorgen um seine Frau.
âJa?â
âIch will nicht das wir uns streiten.â sagte er leise ohne sie anzusehen
âIch auch nicht, aber manchmal läst du mir keine andere Wahlâ
âAber ich will dir doch nur helfenâ
âIch brauche deine Hilfe nichtâ sagte Rory kühl und lies Jess das zweit Mal an diesem Tag stehen. Enttäuscht setzte dieser sich auf den Rand der Wanne und legte den Kopf in die Hände. Rory verschloss sich immer mehr vor ihm und er konnte nichts dagegen machen. Doch er wollte nicht aufgeben, denn sein Gefühl tief in ihm sagte ihm das er Rory bald verlieren würden, wenn er nicht handeln würde.
Entschlossen stand er auf und ging ihr hinter her. Er fand sie zusammen mit den Mädchen
in der Küche bei einem Kaffee.
âKönntet ihr uns bitte mal einen Moment alleine lassenâ
Er schaute die Mädchen bittend an
âNatürlichâ sagte Jessy und stand auf und auch Sophie erhob sich.
âWir gehen kurz nach drauÃenâ erwiderte Sophie und zusammen machten sich die Mädchen auf den Weg nach drauÃen. Jess warf ihnen einen dankbaren Blick zu und setzte sich dann zu seiner Frau an den Tisch.
Rory funkelte ihn wütend an.
âWar das wirklich nötig?â fragte sie ihn
âJa das war nötig. Und jetzt hörst du mir mal zu. Ich lass nicht zu das du deine Gesundheit aufs Spiel setzte nur weil du zur stur bist dir einzugestehen das du dir zu viel zugemutet hast. Ich möchte, dass du zu einem Arzt gehst und dich gründlich durchchecken lässt. Und dann möchte ich das du in der Redaktion kürzer tretest bist es dir wieder besser geht. Du hast zwei Töchter die dich brauchen und es bringt ihnen nichts wenn du irgendwann zusammenklappst. Hör auf mit deinem egoistischem Verhalten und handele endlich.â
Rory sah ihn geschockt an. Sie konnte nicht glauben, was sie eben gerade aus dem Mund ihres Mannes gehört hatte. Sie war also egoistisch nur weil sie nicht gleich in Panik ausbrach wenn die mal ein paar Kilo weniger hatte und ein bisschen blass war. Und sie sollte ihren Beruf aufgeben, nur weil er Gespenster sah. Das konnte nicht sein ernst sein. Sie schüttelte den Kopf und erhob sie langsam von ihrem Stuhl.
âWo willst du hin?â fragte Jess barsch, als er sah, dass sie sich vom Tisch wegbewegte.
âIch weià es nicht, aber im Moment einfach nur weg von dir.â sagte sie mit ruhiger Stimme und verlies kurz darauf das Haus.
Jess kochte innerlich. Er konnte nicht verstehen, warum sie sich so gegen eine Untersuchung werte. Er stand vom Küchentisch auf und lief immer wieder in der Küche auf und ab. Diese Situation mit Rory war unerträglich für ihn und auch die Ansprache die er eben gehalten hatte, war eigentlich nicht seine Art. Doch er wusste einfach nicht mehr weiter und das Gefühl in ihm er würde sie verlieren wurde immer stärker.
Wut, Enttäuschung und Trauer trafen sich in ihm und verbanden sich. Und er konnte all diese Gefühle einfach nicht mehr aufhalten. So weiter er konnte holte er aus und schlug aus reiner Verzweiflung mit all seiner Kraft gegen einen der Küchenschränke. Die Haut an seiner Hand platzte auf und ein tiefes Loch bildete sich im Küchenschrank, doch es war ihm egal. Jeder körperliche Schmerz war einfach zu ertragen, als der, den er im Moment in sich fühlte. Das Blut lief im über die Finger doch er bekam es nicht mit. Sein Blick ruhte auf dem kaputten Küchenschrank und die Welt um ihn herum war nicht mehr existent.
wie versprochen hier der neue Teil. Ãber FB würde ich mich natürlich freuen. Vielleicht kommt ja bei diesem Teil ein biÃchen mehr FB wie beim letzten.
Teil 3
10 Jahre waren nun seit Sophies Geburt vergangen. Die kleine Familie lebte glücklich in einem Haus in Stars Hollow, das sie sich vor ein paar Jahren gekauft hatten. Rory ging, so gut es mit zwei Kindern ging, wieder ihrem Beruf nach und auch Jess hatte seit Sophies Geburt zwei neue Bücher geschrieben. Zusätzlich unterstütze er wann immer er konnte Luke in seinem Diner. Das Leben der Marianos schien perfekt zu sein, doch es sollte der Tag kommen, an dem ihr ganzes Leben wie ein Kartenhaus in sich zusammen fallen würde.
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Die Sonne schien an diesem schönen Sommertag hoch über Stars Hollow und es herrschte eine ausgelassene Stimmung in der Stadt. Rory und Lorelai saÃen zusammen im Diner und aÃen zu Mittag. Das gemeinsame Mittagsessen war fast schon zu einem Ritual geworden für die beiden. Immer wenn sie Zeit hatten, trafen sie sich bei Luke im Diner und aÃen zusammen Mittag. Jess war zu dieser Zeit meist ebenfalls im Diner und half seinem Onkel mit den Gästen.
âUnd wie ist dein Artikel angekommen?â fragte Lorelai und nahm ein Schluck aus ihrer Kaffeetasse.
âMein Chef war begeistert. Er meinte, wenn ich weiter so gute Leistungen zeigen würde, könnte ich ihn bald ablösenâ antwortet Rory ihrer Mutter.
âWill dein Chef den weg?â
âMan weià es nicht genau. Gerüchte in der Redaktion besagen, er hätte eine neue Freundin in Indiana und wollte nun unbedingt zu ihr. Aber bis her ist noch nichts bestätigtâ
Lorelai sah sich nachdenklich an, was Rory nicht verborgen blieb
âWas?â fragte sie deshalb und zog eine Augenbraue noch oben
âIch frag mich nur gerade, ob du das schaffen würdest.â
âWas?â
âNa die Redaktion zu übernehmen. Immerhin hast du zwei Kinder undâ¦â
âMumâ unterbrach Rory ihre Mutter âErstens ist in dieser Richtung noch überhaupt nichts entscheiden und zweitens, selbst wenn es so kommt, mach dir keine Sorgen. Jess und ich, wir schaffen das.â
âIch dachte ja nur. In letzter Zeit gefällst du mir gar nicht. Du bist blass und immer abgespannt. Der Stress kann auf die Dauer nicht gesund seinâ
â Ich schlafe im Moment nicht besonderst gut. Bestimmt liegt es daran. Das geht schon wieder weg. Mach dir keine Sorgenâ teilte Rory ihrer Mutter mit und lächelt sie aufmunternd an. Lorelai schaute ihre Tochter besorgt an, nickte aber dann und nahm einen weitern Schluck aus ihrer Tasse.
Jess kam an ihren Tisch und goss ihnen Kaffee nach. Dann wendete er sich seine Frau zu.
âWann kommen die Mädchen heute aus der Schule?â fragte er
âSophie müsste jeden Moment hier auftauchen und Jessy wird erst heute Nachmittag kommen. Sie hat ein Projekt in der Schule. Warum fragst du?â
âAch nur so. Ich dachte wir könnten mal wieder etwas zusammen unternehmen. Luke kommt den Rest des Tages allein zurecht und so habe ich Zeit. Musst du heute noch mal in die Redaktion?â
âNein, für heute habe ich frei. Was hast du den geplant?â
âIch dachte wir könnten mal wieder zum See. Wir waren so lange nicht mehr dortâ
âHört sich gut an.â
âOk, dann warten wir noch bis Sophie hier ist und brechen dann auf. Ok?â
âOk, ich freu michâ
Jess schenkte seine Frau noch ein Lächeln, bevor er sich abwendete und wieder hinter den Tresen ging, wo schon zwei neue Kunden warteten die ihre Bestellung aufgeben wollten.
Rory schaute Jess verträumt hinter her. Fast 10,5 Jahre waren sie nun verheiratet und noch immer liebte sie ihren Mann wie am ersten Tag. Sie liebte es jeden Morgen mit ihm aufzuwachen, sie liebte es wie er sich um die Mädchen kümmerte und sie liebte es, dass er sie auch nach allen den Jahren noch auf Händen trug. Jess zu heiraten war die beste Entscheidung ihres Lebens und sie war sich absolut sicher, dass sie diese Entscheidung niemals bereuen würde.
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Am Nachmittag lagen Rory und Jess zusammen am See. Sophie war zuhause geblieben, da sie unbedingt noch etwas für die Schule machen musste. In dieser Hinsicht, kam sie ganz nach ihrer Mutter und Rory war sehr froh darüber.
Rory lag in Jess Armen und schaute in den Himmel.
âWir sollten viel öfter hier her kommen.â sagte sie und schaute Jess verträumt an.
âJa, du hast Recht, aber die Zeit läst es eben nicht oft zuâ
âJa. das stimmt leiderâ
Ein Schweigen trat ein und beide hingen ihren Gedanken hinter her. Nach einigen Augenblicken schaute Jess an Rory herunter
âKann es sein das du schon wieder abgenommen hast?â fragte er und schaute seine Frau ernst an.
âNicht das ich wüssteâ flüstert sie, wendet ihren Blick von ihm ab und schaute auf den See. Sie wusste das Jess recht hatte, wollte es aber vor ihm nicht zugeben. Erst vor ein paar Wochen hatte sie mit ihm darüber gesprochen und Rory hatte ihm damals versprochen darauf zu achten nicht noch mehr abzunehmen. Doch sie konnte nichts dafür. Sie aà ganz normal wie immer und nahm trotzdem ab. Sicherlich waren der Stress und die Doppelbelastung Kinder und Job daran schuld, dass sie immer mehr abnahm.
âRory, bitte. Ich mach mir doch nur Sorgen um dichâ erwiderte Jess
âDu brauchst dir keine Gedanken um mich machen. Mir geht es gutâ
âUnd wie kommt es dann das du immer weiter abnimmstâ
Rory wollte nicht weiter über dieses Thema sprechen und so gab sie ihm keine Antwort. Jess machte sich unnötig Sorgen und es nervte sie das er sie immer zu kontrollieren wollte. Es ging ihr gut und sie würde sicher auch wieder zunehmen. Doch Jess lies nicht locke
âRory, bitte antworte mirâ
âIch habe aber jetzt keine Lust darüber zu sprechenâ rief sie und sprang auf. âimmer versuchst du mich zu kontrollieren. Ich bin eine erwachsene Frau und wenn ich mal 1-2 Kilos abnehme, dann heiÃt das noch nicht das ich daran sterbe.â
âEs geht hier aber nicht um 1-2 Kilos sondern um mindesten 8 bis 9 Kilos und das finde ich nicht normal.â
Rory wurde das alles zu viel. Sie hatte sich so auf den Nachmittag mit ihm gefreut und jetzt fing er wieder mit diesem Thema an. Sie starte ihn an und als sie nicht wusste was sie sagen sollte, drehte sie sich um und ging. Sie hatte wirklich keine Lust mehr darüber zu sprechen und ihre Laune war nun im Keller. Jess sprang auf und folgte ihr
âRory, jetzt warte doch malâ
âWarum sollte ich. Damit ich dir wieder Rechenschaft darüber ablegen muss, wie viel ich wiege.â
âIch will mich nicht mit dir streiten. Ich hab nur Angst um dichâ
Rory blieb stehen, aus ihren Augen schossen Funken und ihre Gesichtsfarbe wurde um einiges dunkler.
âIch sag es dir jetzt zum letzten Mal. Mir geht es gut und du musst dir keine Gedanken um mich machen. Und jetzt ist dieses Gespräch für mich beendet.â
Rory stakste davon und lies einen völlig verdutzen Jess zurück. Noch nie hatte er seine Frau so ausrasten gesehen. Irgendwie fühlte er, dass mit ihr etwas nicht stimmt. In den letzten Wochen wurde sie immer dünner, nachts wachte sie oft auf und wälzte sich im Bett herum und die Blässe in ihrem Gesicht war kaum mehr zu übersehen.
Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Vielleicht war wirklich der Stress der letzten Wochen schuld daran. Doch was wäre wenn nicht?
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Wutendbrand stürmte Rory in das Hotel ihrer Mutter. Sofort nachdem sie Jess am See stehen gelassen hatte, war sie hier her gekommen. Ihre Mutter würde über das Thema sicherlich genau so denken wie sie und sie musste jetzt mit jemanden reden. In ihrer momentanen Gefühlslage war sie nicht fähig gewesen nach Hause zu gehen und sich dort noch einmal mit ihrem Mann auseinander zu setzen.
âMum?â rief sie und schaute sich suchend um. Ihre Mutter war nirgends zu sehen und so ging sie durch die einzelnen Räume des Hotels und rief noch einmal nach ihr. Wieder bekam sie keine Antwort und so beschloss sie in die Küche zu gehen und Sookie nach ihrer Mum zu fragen. Zielstrebig ging sie auf die Küche zu.
âSookie?â
âRory?â kam es aus der Küche. Rory betrat die Küche und lächelte Sookie an. Auch wenn ihr im Moment nicht nach lächeln zu Mute war, so musste sie sich doch zusammen reiÃen. Sookie konnte nicht für ihren Streit mit Jess und sie durfte das jetzt nicht an ihr auslassen.
âKann ich was für dich tun, SüÃe?â fragte die Küchenchefin des Dragonfly Inns
âJa, kannst du mir sagen wo Mum ist. Ich müsste dringend mit ihr sprechenâ
âSie wollte nach Hardfort fahren um etwas zu besorgen und dann wollte sie kurz zu Luke.â erklärte ihr die Freundin ihrer Mutter. Enttäuscht schaut Rory Sookie an.
âWeiÃt du wann sie wieder kommt?â
âNein, leider nicht.â entschuldigte sich Sookie
âOk, dann machâs gutâ
Rory drehte sich rum und verlies die Küche, noch bevor Sookie etwas sagen konnte. Sie braucht jetzt jemanden zum reden und da ihre Mum im Moment nicht zu erreichen war, machte sie sich auf den Weg zu ihrer Freundin Kathe.
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Als Jessica am Nachmittag aus der Schule kam, schmiss sie ihre Tasche auf die Couch und lies sich daneben fallen. Sie hasste es so spät von der Schule nach Hause zu kommen und noch mehr hasste sie es, das Projekt in der Schule mit dieser Sarah machen zu müssen. Warum auch hatte Mrs. Smith, ihre Englischlehrerin, sie gerade mit dieser Zicke in eine Gruppe stecken. Seufzend stand sie auf, ging in die Küche und goss sich einen Kaffee ein. Dann ging sie zum Zimmer ihrer Schwester und klopfte an.
âKomm ruhig reinâ rief Sophie und Jessy betrat das Zimmer
âWas machst du?â fragte sie ihre kleine Schwester und stellte sich neben sie.
âIch schreib noch schnell einen Aufsatz für die Schuleâ antwortet Sophie und schaute ihre Schwester kurz an.
âWo sind Mum und Jess?â
âSie wollten zum See. Grandpa hat Dad heute Nachmittag im Diner nicht gebraucht und da Mum auch frei hatten, wollten sie den Nachmittag zusammen verbringenâ
âUnd wann wollten sie wieder kommen?â
âKeine Ahnung, aber ich denke sie werden bald hier sein.â
Jessy nickte und setzte sich auf Sophies Bett.
âÃber welches Thema schreibst du?â
âAmerikanische Geschichteâ erwiderte Sophie kurz ohne ihren Blick von ihrem Aufsatz zu nehmen.
âUnd kommst du voran?â
âJa, bin bald fertigâ
âGut, lass uns dann ins Diner gehen. Ich hab Hungerâ
Sophie nickte und lächelte ihre Schwester kurz an.
âGut, dann lass ich dich allein, damit du schnell fertig wirst. Beile dich bitteâ
Jessy verlieà das Zimmer ihrer Schwester und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort angekommen, nahm sie sich die Fernbedienung des Fernsehers und schaltet das Gerät ein. Sie lies sich auf die Couch fallen und suchte sich durch die einzelnen Programme.
10 Minuten später kam Sophie fertig angezogen aus ihrem Zimmer
âFertigâ rief sie. Jessica erhob sich, schaltet das Fernsehen aus und verlieà zusammen mit ihrer Schwester das Haus.
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âIch weià wirklich nicht was das immer wieder sollâ rief Rory und lief aufgeregt durch Kathes Wohnzimmer. Sie hatte ihrer Freundin von dem Streit mit Jess erzählt und hoffte nun Kathe würde ihr weiter helfen können. Doch Kathe saà auf dem Sofa und schaute sie kritisch an.
âWas?â wollte Rory wissen, als sie den Blick ihrer Freundin bemerkte.
âTut mir leid wenn ich das jetzt sage, aber Jess hat Recht. Du siehst wirklich nicht gut aus in letzter Zeit.â
âFängst du jetzt auch noch damit anâ rief Rory und warf ihrer Freundin einen vorwurfsvollen Blick zu.
âHeute Morgen meine Mum, dann Jess und jetzt auch noch du. Sagt mal habt ihr euch alle gegen mich verschworen?â
âRory, wir wollen doch nichts Böses. Mir machen uns halt Sorgen um dich.â âIhr müsst euch aber keine Sorgen machen. Ok, ich schlafe im Moment nicht besondert gut, was bestimmt an dem Stress liegt den ich in der Redaktion habe, aber mehr ist wirklich nicht. Mir geht es gut.â
Rory wusste wirklich nicht warum ihr ganzes Umfeld so einen Aufstand machte, nur weil sie ein wenig abgenommen hatte und ein bisschen blass war in der letzten Zeit. Immerhin war sie eine berufstätige Mutter und ihr Job war nicht gerade leicht.
âAber die Schlafstörungen müssen doch auch einen Grund haben. Geh doch einfach mal zum Arzt und lass dich untersuchen. Kann doch nicht schaden von Zeit zu Zeit mal einen Check zu machenâ
âSpinnst du? Ich geh doch wegen so einer Lappalie nicht zum Arzt. Der hält mich doch für total beklopptâ
Rory war auÃer sich das Kathe ihr so etwas vorschlug. Niemals würde sie wegen ein paar Schlafstörungen zum Arzt gehen. Das wäre ihr viel zu peinlich.
âRory, sei doch vernünftigâ versuchte Kathe sie zu beruhigen. âwas ist den so schlimm daran mal zum Arzt zu gehen und nachschauen zu lassen, ob alles klar ist?â
âBei mir ist alles klar. Das weià ich auch ohne, dass mich ein Arzt untersucht hat.â rief sie, nahm ihre Jacke die sie auf die Couch gelegt hatte und verlieà die Wohnung.
Unten angekommen atmete sie erst einmal tief durch. Sie konnte einfach nicht verstehen warum sich jeder über ihre Gesundheit Gedanken macht und warum jeder ihr erzählen wollte sie wäre krank. Sie musste ja wohl am besten wissen wie sie sich fühlte.
Wütend machte sie sich auf den Weg nach Hause. Als sie die Tür aufschloss und keine Geräusche an ihr Ohr drangen lies sie einen erleichterten Seufzer los. Sie wollte jetzt mit niemanden sprechen und schon gar nicht mit Jess. Rory ging ins Wohnzimmer warf ihre Tasche und ihre Jacke auf die Couch und ging weiter in Badzimmer. Ein gutes Bad würde ihr jetzt sicher gut tun und sie bestimmt beruhigen. Gerade als sie das Wasser anstellen wollte, klingelte das Telefon. Rory vertrete die Augen und ging zurück ins Wohnzimmer. Wer wollte nun wieder etwas von ihr.
âJa?â
âHi SüÃe. Sookie hat mir gesagt das du heute Mittag bei mir im Hotel warst. Was wolltest du den?â plapperte ihre Mutter gleich drauf los
âAch nichts besonderes.â log Rory, denn sie hatte nicht schon wieder Lust sich mit jemanden, der ihr etwas bedeutet zu streiten.
âWolltest du nicht mit Jess an den See?â fragte Lorelai, die in Rorys Stimme erkannte das etwas nicht stimmt
âJa, waren wir auchâ
âUnd warum warst du dann im Hotel?â
Rory biss sich auf die Unterlippe und suchte krampfhaft nach einer Ausrede mit der sie das Gespräch abbrechen konnte und dann viel ihr wieder ein, dass sie sich eben ein Bad einlassen wollte
âDu Mum, ich glaub meine Badewanne läuft über. Ich muss auflegenâ
Noch bevor Lorelai etwas darauf antwortet konnte, legte Rory auf und ging zurück ins Badezimmer. Das Telefon klingelte ein weiteres Mal, doch sie hob nicht ab. Sie stellte das Wasser an, zog sich langsam auf und legte sich in die Wanne. Es war ein herrliches Gefühl, das warme Wasser auf der Haut zu spüren und sie genoss es einmal ganz allein zu sein und an nichts denken zu müssen. Sanftmütig schloss sie die Augen und genoss die Ruhe, die im diesem Moment auf dem Haus lag und einige Augenblicke später war sie eingeschlafen.
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Als Jess am Abend mit den Mädchen vom Diner nach Hause kam, fand er Rory schlafend in der Badewanne. Vorsichtig kniete er sich neben sie und versuchte sie vorsichtig zu wecken
âSüÃe, aufwachenâ sagte er und berührte sie leicht am Arm. Rory öffnet langsam die Augen.
âWas ist los?â fragte sie Jess verschlafen
âDu bist eingeschlafen.â
âOh, das war nicht meine Absichtâ
âDas glaube ich dir, aber jetzt komm aus dem kalten Wasser raus bevor du dich noch erkältestâ
Jess nahm ihre Hand und zog sie hoch. Er gab ihr ein Handtuch und Rory schlug es um sich. Das Wasser war wirklich kalt geworden und sie fror am ganzen Körper. Zitternd stieg sie aus der Wanne und zog ihren Badmantel an.
âWas machst du nur für Sachenâ fragte Jess
âEntschuldige, ich wollte nicht einschlafenâ flüsterte sie und drehte sich gleich darauf zur Tür. Sie wollte so schnell wie möglich aus dem Raum, denn der Streit von heute Mittag stand noch immer zwischen ihnen und Rory konnte die Spannung nicht ertragen. Gerade als sie den Raum verlassen wollte hielt Jess sie am Arm fest.
âIst noch was?â fragte sie ihn und zog die Augenbrauen hoch
âWegen heute Mittagâ finge er an, schaute aber dann zu Boden da er nicht wusste was er sagen sollte. Er wollte sich wieder mit ihr vertragen und dennoch wollte sich nicht entschuldigen. Er stand zu dem was er gesagt hat und er machte sich immer noch Sorgen um seine Frau.
âJa?â
âIch will nicht das wir uns streiten.â sagte er leise ohne sie anzusehen
âIch auch nicht, aber manchmal läst du mir keine andere Wahlâ
âAber ich will dir doch nur helfenâ
âIch brauche deine Hilfe nichtâ sagte Rory kühl und lies Jess das zweit Mal an diesem Tag stehen. Enttäuscht setzte dieser sich auf den Rand der Wanne und legte den Kopf in die Hände. Rory verschloss sich immer mehr vor ihm und er konnte nichts dagegen machen. Doch er wollte nicht aufgeben, denn sein Gefühl tief in ihm sagte ihm das er Rory bald verlieren würden, wenn er nicht handeln würde.
Entschlossen stand er auf und ging ihr hinter her. Er fand sie zusammen mit den Mädchen
in der Küche bei einem Kaffee.
âKönntet ihr uns bitte mal einen Moment alleine lassenâ
Er schaute die Mädchen bittend an
âNatürlichâ sagte Jessy und stand auf und auch Sophie erhob sich.
âWir gehen kurz nach drauÃenâ erwiderte Sophie und zusammen machten sich die Mädchen auf den Weg nach drauÃen. Jess warf ihnen einen dankbaren Blick zu und setzte sich dann zu seiner Frau an den Tisch.
Rory funkelte ihn wütend an.
âWar das wirklich nötig?â fragte sie ihn
âJa das war nötig. Und jetzt hörst du mir mal zu. Ich lass nicht zu das du deine Gesundheit aufs Spiel setzte nur weil du zur stur bist dir einzugestehen das du dir zu viel zugemutet hast. Ich möchte, dass du zu einem Arzt gehst und dich gründlich durchchecken lässt. Und dann möchte ich das du in der Redaktion kürzer tretest bist es dir wieder besser geht. Du hast zwei Töchter die dich brauchen und es bringt ihnen nichts wenn du irgendwann zusammenklappst. Hör auf mit deinem egoistischem Verhalten und handele endlich.â
Rory sah ihn geschockt an. Sie konnte nicht glauben, was sie eben gerade aus dem Mund ihres Mannes gehört hatte. Sie war also egoistisch nur weil sie nicht gleich in Panik ausbrach wenn die mal ein paar Kilo weniger hatte und ein bisschen blass war. Und sie sollte ihren Beruf aufgeben, nur weil er Gespenster sah. Das konnte nicht sein ernst sein. Sie schüttelte den Kopf und erhob sie langsam von ihrem Stuhl.
âWo willst du hin?â fragte Jess barsch, als er sah, dass sie sich vom Tisch wegbewegte.
âIch weià es nicht, aber im Moment einfach nur weg von dir.â sagte sie mit ruhiger Stimme und verlies kurz darauf das Haus.
Jess kochte innerlich. Er konnte nicht verstehen, warum sie sich so gegen eine Untersuchung werte. Er stand vom Küchentisch auf und lief immer wieder in der Küche auf und ab. Diese Situation mit Rory war unerträglich für ihn und auch die Ansprache die er eben gehalten hatte, war eigentlich nicht seine Art. Doch er wusste einfach nicht mehr weiter und das Gefühl in ihm er würde sie verlieren wurde immer stärker.
Wut, Enttäuschung und Trauer trafen sich in ihm und verbanden sich. Und er konnte all diese Gefühle einfach nicht mehr aufhalten. So weiter er konnte holte er aus und schlug aus reiner Verzweiflung mit all seiner Kraft gegen einen der Küchenschränke. Die Haut an seiner Hand platzte auf und ein tiefes Loch bildete sich im Küchenschrank, doch es war ihm egal. Jeder körperliche Schmerz war einfach zu ertragen, als der, den er im Moment in sich fühlte. Das Blut lief im über die Finger doch er bekam es nicht mit. Sein Blick ruhte auf dem kaputten Küchenschrank und die Welt um ihn herum war nicht mehr existent.
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