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Registriert seit: 07.05.2005
Hallo ihr Lieben!!!
Es hat zwar wieder gedauert, aber ich hoffe, ihr dachtet nicht, dass gar nichts mehr kommt. Ich habs euch versprochen, also hier ist der neue Teil.
Ich hoffe, ihr seid nicht allzu schockiert.
Nie wieder
âMum, ich weià einfach nicht, was ich noch tun soll. Er ist soâ¦â, Rory seufzte und ihre Stimme wurde leise, âer hat sich verändert.â
âVielleicht sollte er seinen Job wieder kündigenâ, schlug Lorelai vor.
âNein, auf keinen Fallâ, entgegnete Rory sofort. âJess hat sich so über diese Chance gefreut. Du weiÃt doch genau, was Jess alles durchgemacht hat. Das ist seine groÃe Chance, hoch hinaus zu kommen.â
âAber du hast doch gesagt, mit diesem Job hat alles angefangen. Vielleicht ist es â¦,â begann Lorelai erneut, wurde jedoch unterbrochen.
âNein, das könnte ich nie von Jess verlangen. Und mittlerweile glaube ich, dass es nicht allein an diesem Job liegt. Vielleicht liegt es ja an mir.â
Lorelai stand auf und erhob drohend ihren Zeigefinger.
âRory, das will ich nie wieder hören. Warum sollte es deine Schuld sein?â
Rory vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und zuckte mit den Schultern.
âEr ist nicht glücklich, Mum. Ich kann ihn nicht glücklich machen.â
âRoryâ¦â
Rory sprang auf und unterbrach ihre Mutter.
âNein, Mum, das ist die Wahrheit. Ich sehe doch, dass er unglücklich ist und ich kann es nicht ändern. Ich weià einfach nicht, was ich noch machen soll. Ich dringe nicht mehr zu ihm durch.â
Rory brach in Tränen aus und Lorelai nahm sie in die Arme.
âRoryâ, begann sie mit sanfter Stimme. âDu solltest jetzt nach Hause gehen und mit Jess reden. Er wartet bestimmt schon auf dich. Du solltest ihm dringend erzählen, was der Arzt gesagt hat und er wird endlich zu Vernunft kommen. Da bin ich ganz sicher.â
Rory löste sich aus den Armen ihrer Mutter und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
âUnd wenn nicht?â, fragte sie verzweifelt.
âKeine Sorge, Schatz. Du wirst das nicht alleine durchstehen müssen.â
Als Rory nach Hause kam fand sie Jess im Wohnzimmer vor. Er stand am Fenster und blickte auf die StraÃe hinab. Rory runzelte die Stirn, als sie sah, dass Jess wieder seine heiÃgeliebte Lederjacke trug. Sie trat neben ihn und berührte sanft seine Schulter. Langsam wandte er den Kopf vom Fenster ab und drehte sich zu ihr um. Sein Blick war traurig und Rory zerriss es das Herz.
âHey!â, sagte er leise und nahm ihre Hand.
âJess, was ist los?â, fragte Rory und sofort traten ihr Tränen in die Augen. âWas ist mit uns passiert? Was ist mit dir passiert?â
Jess brach es das Herz, seine Frau so verzweifelt zu sehen. Gerne hätte er ihr das erspart, aber er konnte nicht. Er musste das tun, denn sonst würde er verzweifeln.
Rory wusste, dass es nichts gutes zu bedeuten hatte, wenn Jess sie so ansah. Das Schweigen, sein Zögern, es war das Ende. Bevor sie es sah, spürte sie es.
Sie versuchte ihre Hand zurückzuziehen, doch Jess lieà sie nicht los. HeiÃe Tränen bahnten sich ihren Weg über Rorys Wangen, doch es war ihr egal. Langsam, unwillkürlich, wanderte Rorys Blick auf den Boden hinter Jess. Dort stand sein Seesack, der schon 10 mal geflickt worden war und ein Koffer, der aber neu war.
âJessâ, begann sie, doch ihre Stimme brach. Sie räusperte sich.
âWas hat das zu bedeuten?â
Doch im Grunde wusste sie es schon. Jess würde sie verlassen. Wenigstens würde er sich diesmal verabschieden. Rory schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben. Wie konnte sie jetzt nur daran denken, ob er sich von ihr verabschieden würde. Er würde sie verlassen. Ihr Mann würde weggehen und sie allein hier sitzen lassen, dabei brauchte sie ihn doch jetzt am allermeisten.
Ihr fiel wieder die Visitenkarte des Therapeuten ein, die ihr der Arzt gegeben hatte und hätte sich am liebsten geohrfeigt. Warum kreisten ihre Gedanken jetzt um solche Dinge, nur damit sie sich nicht mit der Tatsache beschäftigen musste, dass Jess wegging.
âJess, sag doch endlich wasâ, flehte Rory und die heiÃen Tränen wollten einfach nicht versiegen.
âRory, ich kann nicht hierbleibenâ, begann er endlich. âSeit ich diesen Job angenommen habe, hab ich gemerkt, was ich noch alles erreichen kann. Es gibt Dinge da drauÃen, die ich noch sehen muss, die ich noch erleben muss. Ich kann nicht in Stars Hollow bleiben. Ich gehöre nicht hierher.â
âUnd was ist mit mir?â
âDu bist hier zu Hause. Du liebst diese Stadt und sie liebt dich. Deshalb würde ich dich nie bitten, mit mir zu kommen.â
âDu verlässt mich alsoâ, erwiderte Rory, so als würde sie jetzt erst begreifen, wie ernst die Lage war.
âIch wünschte, ich müsste es nicht tun, Rory. Aber ich will da raus.â
Er deutete aus dem Fenster, doch Rory wusste, dass er nicht die StraÃen von Stars Hollow meinte. Er deutete auf die Welt. Er wollte da raus in die weite Welt, dort warteten noch so viele Dinge auf ihn.
âDu hast also deinen Job gekündigt.â
âIch wollte es, aber als ich zu Melinda ging, schlug sie mir vor, für eine Weile als mobiler Korrespondent sozusagen zu arbeiten. Das ist unglaublich groÃzügig von ihr.â
âJa, das ist esâ, stellte Rory mit leiser Stimme fest, doch eigentlich wusste sie gar nicht, was sie sagte. Sie wusste nur, dass sie jetzt alleine war und mit allem alleine fertig werden musste. In Gedanken trug sie in ihren Terminplaner ein, dass sie unbedingt den Therapeuten anrufen musste.
âIch wünschte, ich könnte dir das ersparen Rory. Aber es geht nicht. Ich bin hier nicht glücklich.â
âNicht glücklich!!!â
Mit einem Ruck entzog sie ihm ihre Hand und wich einen Schritt zurück.
âDu bist hier nicht glücklich?!? Du liebst mich, kannst aber nicht mit mir zusammensein, weil du nicht glücklich bist.â Rorys Stimme war laut und diesmal waren es die Tränen der Wut, die ihr über die Wangen flossen.
âRory,â¦â, versuchte Jess sie zu beruhigen und trat wieder auf sie zu. Doch Rory wandte sich von ihm ab.
âNein, Jess. Du bist hier nicht glücklich, also verschwinde gefälligst. Versuch nicht lange noch etwas zu erklären. Ich habe es schon immer gewusst. Ich kann mich nicht auf dich verlassen. Du änderst deine Meinung, wie es dir beliebt, egal was die anderen denken. Egal was ich denke. Ich bin dir doch völlig egal. Ich ⦠ich⦠ichâ, Rory hyperventilierte und musste sich auf der Kommode abstützen. Der Arzt hatte sie doch vor jeglichem Stress gewarnt. Sie musste sich beruhigen.
âRory, was ist mit dir?â
Jess war in 2 Sätzen bei ihr, doch sie stieà ihn von sich.
âIch will dich nie wieder sehen, Jess Marianoâ, zischte Rory und stürmte aus der Wohnung.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.