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Sie schaute mich an und ich musste lächeln. Sie riss ihre Augen auf und fragte mich wie es Oliver ginge? Ich grinste nun übers ganze Gesicht > Er kommt definitiv durch und ist auf dem Weg der Besserung. Noch schläft er aber sobald er aufwacht dürfen wir zu ihm. < Sie fiel mir in den Arm und fing erneut an zu weinen, doch diesmal waren es Freudentränen und ich hörte wie sie mir leise dafür dankte das ich hier wäre. Ich drückte sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. > Aber dafür sind Freunde doch da. < sagte ich und meinte es auch so. Wir waren wieder Freunde. Meine Gefühle verdrängte ich erfolgreich und sah sie wieder als jenen Menschen für den ich durch Dick und Dünn gehen würde. Manchmal in den folgenden Wochen ertappte ich mich dabei, wie ich sie verliebt anstarrte oder an sie dachte bevor ich einschlief. Doch im GroÃen und Ganzen war ich froh dass alles so gekommen war. Oliver erholte sich sehr schnell wieder von seinem Absturz, doch gelernt hatte er relativ wenig, denn bereits wenige Tage nach seiner Entlassung saà er wieder mit seinen Freunden am Sportplatz und genehmigte sich das ein oder andere Bier. Nur von Drogen so hatte es den Anschein lieà er wirklich die Finger. Er wurde relativ schnell wieder der alte, cool und unnahbar. Doch eines Abends. Es war bereits Dunkel geworden, saà er sich dicht neben mich. > He Jay, danke das du für meine kleine da warst. War verdammt knapp das ich es nicht mehr hätte sein können. Wollte nur sagen das du was bei mir Gut hast. Also egal was kommt du kannst zu mir kommen. < Noch ehe ich etwas darauf hätte sagen können, stand er wieder auf und gesellte sich wieder zu den anderen Jungs dazu. Ich saà abseits und dachte darüber nach was er gesagt hatte. Was die letzten Monate geschehen war. An die Freundschaft mit Lindsay, an die Tatsache das ich mir wohl bald eine neue High School suchen müsste und das Verhältnis zu meinen Eltern. Es war immer schwieriger geworden. Sie waren alles andere als begeistert darüber das ich wieder mit âdiesen Leutenâ abhing und über meine Verbindung zu Lindsay erstrecht nicht. > Dieses Mädchen ist schlecht für dich, sie zieht dich noch runter, bis du einmal fällst und so endest wie ihr Bruder < Diesen oder ähnliche Sätze hörte ich oft von ihnen. Und das führte natürlich zu Konflikten. Ich war immer seltener zuhause und wenn dann durfte ich mir genau so etwas anhören. Es war ein Teufelskreis. Umso weniger ich zuhause war und so schlimmer wurden ihre Vorhaltungen und umgekehrt. Ein weiteres Problem war die Wahl der Highschool. Meine bisherige endete nach der Junior High und dadurch wurde es notwendig mir eine andere zu suchen. Meine Eltern wollten mit aller Macht verhindern dass ich weiter mit Lindsay zusammen war und wir wollten natürlich zusammen bleiben. Und so kam es das ich auf der eine Seite zuhause kämpfen musste und auf der anderen zusammen mit Lindsay mich auf die Hale Vocational High zu einigen. Also ich diesen Entschluss meinen Eltern mitteilte kam es erwartungsgemäà zur Eskalation. Es regnete an jenem Abend. Ich kam zum wiederholten male verspätet nach Hause und ging Wortlos am Esszimmer in dem meine Eltern saÃen vorbei Richtung Treppenhaus auf dem Weg in mein Zimmer als mein Vater mich mit jenem Unterton in der Stimme zurück holte den ich so oft in den letzten Monaten gehört hatte. > James setzt dich zu uns, wir haben zu reden. < Ich tat wie mir befohlen da es eh keinen Sinn gehabt hätte zu widersprechen. > Also Junge, deine Mutter und Ich haben uns entschieden dich auf eine private High School in New Rochelle zu schicken. Du weiÃt dass es uns finanziell nicht so gut geht, aber wir sehen darin den einzigen Weg dich zur Vernunft zu bringen. Also haben wir als Eltern die Pflicht das zu machen was für dich das Beste ist. Du verschleuderst dein ganzes Leben, nur wegen diesem Mädchen und ihrem heruntergekommenen Bruder. Und wir werden dies zu verhindern wissen. Wir wissen dass es dir überhaupt nicht in den Kram passt, aber wir wissen was für dich das Beste ist und das hast du zu akzeptieren. Wir wollen dass du es einmal besser hast als wir jetzt. Das du dir einmal keine Sorgen machen musst wie du deine Rechnungen bezahlst. Und es ist noch nicht zu spät für dich, wir haben uns mit deinem Lehrer unterhalten und er stimmt uns zu dass du alles andere als Blöd bist und nur den Richtigen Umgang brauchst um dein Potenzial zu entfalten, und da du scheinbar dazu selbst nicht in der Lage bist, sorgen wir dafür. Wir fahren dich bereits morgen früh, dort hin. Dann machst du dieses Schuljahr dort fertig, belegst ein paar Sommerkurse um den fehlenden Stoff aufzuholen, um September beginnst du ganz regulär mit der Senior High. Glaub mir Junge wir wollten dich auch nicht so überrumpeln aber es schien uns der einzige Weg zu sein. < Ich konnte nicht glauben was ich eben gehört hatte. Ich schaute meine Mutter ungläubig an, aber sie senkte nur ihren Blick und ich konnte deutlich erkennen dass sie Tränen in den Augen hatte. Wieder schaute ich meinen Vater an, ich wollte nicht glauben was er gesagt hatte. Ich war wehrlos, schachmatt auÃer Gefecht gesetzt. Sprachlos war ich in meinem Stuhl versunken und starrte ihn an. Tausend Gedanken, Beschimpfungen und Bilder von Gewalttaten schossen mir durch den Kopf. Doch ich blieb sitzen. Und schaute ihn einfach nur an. Versuchte meine Gedanken zu sammeln und bekam schlieÃlich nach dem ich meine Wut soweit runtergeschluckt hatte, das sie mir beinahe im Halse stecken geblieben war ein ungläubiges > Also war es das? Ihr habt also entschieden und ich muss springen? Das kann doch nicht euer Ernst sein oder? < heraus. Er nickte nur und holte tief Luft. Auch er kämpfe nun mit den Tränen sagte dann doch mit relativ fester Stimmer > Ja die Entscheidung ist gefallen, morgen früh um 6 Uhr fahren wir los. Geh nun auf dein Zimmer und packe das nötigste für ein paar Tage. Den Rest schicken wir dir dann in ein paar Tagen. Also los jetzt. < Er wandte den Blick provokativ ab von mir um zu signalisieren das, dass Gespräch für ihn nun beendet wäre. Ich stand auf. Wie von Sinne rannte ich die Treppen hinauf und lies die Tür von meinem Zimmer lautstark ins Schloss fliegen. Ich legte mich in mein Bett, starrte an die Decke. Tränen schossen in meine Augen, die nur wenige Momente später über meine Wangen hinab rollten. Ich heulte wie noch nie zuvor in meinem Leben. Eine Millionen Bilder schossen mir durch den Kopf, doch eines blieb immer wieder vor meinem geistigen Auge stehen. Lindsay, ich konnte sie doch nicht alleine lassen. Sie braucht mich und ich brauche sie. Wir sind abhängig von einander. Man kann uns doch nicht einfach auseinander reiÃen. Immer wieder stand ich auf und trat gegen irgendetwas in meinem Zimmer, suchte ein Ventil für meine Wut. Drehte die Anlage auf volle Lautstärke auf und Green Days âWhen i come aroundâ dröhnte aus den Boxen. Ich schrie, tobte war auÃer mir vor Verzweiflung. Ich sank in mitten meines Zimmers auf die Knie erneut fing ich an zu weinen. Konnte nicht mehr, mein Körper entzog mir die Kontrolle. Lag zusammen gerollt auf dem Boden und wollte das irgendwie verhindern was da auf mich zu kommen sollte. Wollte zu Lindsay, wollte einfach nur weg von hier. Ich musste ihr Bescheid geben irgendwie. Irgendeinen Weg musste es doch geben, dem ganzen zu entgehen. Zusammen mit ihr würde ich einen Weg finden, dass wusste ich aber es war mir unmöglich mit ihr Kontakt aufzunehmen. Mein Telefon hatten mir mein Dad bereits vor Wochen weg genommen und mit diesem auch alle anderen auf dieser Etage, so wollten sie sicher stellen das ich nicht mehr unbegrenzt telefonieren konnte. Es gelang ihnen sogar, aber als Reaktion darauf war ich halt fast nicht mehr zuhause und so störte mich auch die telefonische Abstinenz relativ wenig. Doch jetzt, brauchte ich eines, die beiden da unten würden garantiert verhindern dass ich das Haus nochmals verlieÃ, denn sie wüsten das ich zu IHR gehen würde. Und telefonieren war auch nicht möglich da sie es mitbekommen würden. Ich war in der Falle, sie hatten mich geschlagen. Sie hatten gewonnen. Ich hätte es nie für möglich gehalten aber sie haben mich besiegt. AuÃerâ¦. Ich könnte warten bis sie schlafen und mich dann aus dem Staub machen. Das war es. Genial. So kam es mir jedenfalls in diesem Moment vor. Also packte ich mein Zeug wie von ihnen befohlen den sie würden garantiert danach irgendwann in den nächsten Stunden schauen kommen. Ich packte wirklich nur das nötigste ein, Klamotten, ein paar Bücher, Kassetten und meinen Walkman. Halt alles was man so brauchen konnte. Das ganze verstaute ich in meinem Rucksack. In diesem Moment ergab es endlich einen Sinn, dass ich zwei von der Sorte hatte, einen kleineren für die Schule und diesen hier. Ich legte mich ins Bett und stellte mir den Wecker auf zwei Uhr morgens. Ich glaubte nicht das ich vor Anspannung schlafen könnte aber Sicher war sicher Ich wälzte mich hin und her und kurz nach Mitternacht war es so weit, wie vorausgesagt schaute meine Mutter in mein Zimmer. Sie setzte sich auf mein Bett im Glauben das ich schlafen würde. Sie strich mir übers Haar und ich musste aufpassen dass sie nicht merkte dass ich wach war. Plötzlich fing sie an zu flüstern. > Ich weià du hasst uns jetzt dafür, aber irgendwann wirst du uns hoffentlich verstehen, warum wir das machen mussten. Du bist kein schlechter Junge und es tut mir so schrecklich leid. Aber wir haben doch keine andere Möglichkeit. < Sie fing an zu weinen und unter Tränen war sie noch schlechter zu verstehen. Sie sagte immer wieder wie Leid es ihr tue, und wie sehr sie mich doch liebten. Ich musste selbst mit den Tränen kämpfen. Sie tat mir irgendwie leid, aber für mich gab es kein Zurück mehr. Ich wusste dass dieser ganze Mist mit der Privatschule nicht ihre Idee war, aber ich konnte ihr trotzdem nicht verzeihen. Sie stand auf, und warf einen kurzen Blick in meinen Rucksack, das konnte ich hören, ehe sie mein Zimmer verlieà und leise die Tür schloss. Noch ein paar Minuten hörte ich ein Treiben auf den Gängen ehe der Dünne Lichtstrahl unter der Tür erlosch und schlieÃlich Stille einkehrte. Sie hatten sich hingelegt. Ich wartete noch eine halbe Stunde ab. Schalte den Wecker aus, schnappte mir meinen Rucksack und verlieÃt über die Treppen leise den ersten Stock. Vergewisserte mich noch einmal das nichts zu hören war und trat durch die Eingangtür ins freie. Ich wusste noch nicht wirklich wie es weiter gehen sollte, aber alles war besser als das hier. Ich ging durch die leergefegten StraÃen und bahnte meinen Weg durch das vereinzelte Licht der StraÃenlaternen zum Haus von Lindsay. Ein kalter Wind begleitete mich durch diese relativ warme Sommernacht. Ich ging durch den nahe gelegenem Park der unsere beiden Häuser trennten und umso näher ich ihrem Haus kam umso lauter begann mein Herz zu schlagen. Ich steuerte zielgenau ihr Fenster an, schaute kurz auf meine Uhr die kurz vor drei Uhr zeigte und klopfe zweimal kurz gegen ihre Scheibe. Wenige Augenblicke vergangen, bis sich das Zimmer in ein schwaches Licht tauchte. Sie erschien am Fenster, verschlafen und ungläubig schaute sie mich durch die Scheibe an. Sie hatte wohl eher mit ihrem Bruder gerechnet der wieder den Schlüssel vergessen hatte, aber mit Sicherheit nicht mit mir. Sie öffnete das Fenster und bat mich herein. Ich kletterte über den Sims und stieg in ihr Zimmer. Es war warm und roch nach ihr. Sie nahm mich in den Arm in dem Wissen das etwas nicht stimmt, hielt sie mich fest bis ich mich aus ihrer Umarmung löste und mich auf ihr Bett setzte. Sie sah mich an und begann ungefragt zu erklären warum ich hier war und was geschehen war. Erzählte ihr alles ohne auch nur eine Kleinigkeit auszulassen und schloss mit den Worten. > Ich habe nicht gewusst was ich machen sollte, deshalb bin ich hier und schlieÃlich kann ich dich doch hier nicht zurücklassen. < Ich konnte ihr ansehen das sie überlegte, ich kannte diesen Blick und wusste dass wenn mir jemand helfen konnte, sie es war. > Das ist eine groÃe ScheiÃe, James. Da bleibt uns wohl nur eine Möglichkeit. Wir machen uns aus dem Staub. < >Wir? < fragte ich sie mit einem wohl nicht zu überhörendem Zittern in meiner Stimme. > Natürlich Wir. Ich lass dich doch nicht alleine. < Sie strich mir sanft über den Oberschenkel und lächelte mich dabei an. Ihre Augen hatten einen süÃen Glanz und ich konnte nicht umhin sie erneut in den Arm zu nehmen, wir verharrten kurzfristig in dieser Position, bis uns ein erneutes Klopfen am Fenster aus dieser Innigkeit riss. Diesmal war es wirklich Oliver, der zwar leicht angetrunken aber für seine Verhältnisse äuÃerst nüchtern erschien. Lindsay erklärte ihm, unsere Misere und erzähle ihm auch von unserem Plan abzuhauen. Oliver zögerte keinen Augenblick mit seiner Antwort. > Na gut, dann machen wir das eben. Ich bin auf jeden Fall dabei. Gebt mir nur ein paar Stunden, bis ich wieder Autofahren kann und dann machen wir uns auf den Weg. Ich habe da einen Freund in Manhatten bei dem habe ich noch einen Gefallen offen. Und den lösen wir heute ein. James ich sagte dir doch du hast was gut. Und ich stehe zu meinem Wort. < Lindsay und ich harten in ihrem Zimmer aus und warteten auf das was geschehen würde. Wir hörten Oliver durch die Wohnung traben, wie er Duschen ging und das er ebenfalls begann zu packen. Lindsay erzählte mir das ihr Dad sich vermutlich aus dem Staub gemacht hatte, weil er sich nun schon seit zwei Wochen nicht gemeldet hatte und das ihre Mum vermutlich erst dann merken würde das sie weg waren wenn sei aus der Klinik zurück kam und anschlieÃend abgefüllt einen Schuldigen für ihr erbärmliches Leben auszumachen versuchte. Wir unterhielten uns über das was kommen könnte und fixierten für uns den Plan mit Sicherheit nicht zurück gekrochen zu kommen. Oliver gab uns mit einem kurzen Kommentar zwischen Tür und Angel das Signal das es nun Los gehen würde. Wir bepackten den alten giftgrünen Volvo den Oliver seit geraumer Zeit sein eigenen nannte, stiegen ein und fuhren los. Langsam sah man am Horizont die Sonne aufgehen und ich warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Es war viertel nach fünf und damit nur eine Frage der Zeit bis meine Eltern merken würden, das ihr Sorgenkind sich endgültig aus dem Staub gemacht hat. Tief in mir drin wusste ich das es wohl nicht für immer sein würde, aber ich schwor mir ab dem heutigen Tag mein Leben selbst in die Hand zunehmen. Wir fuhren durch jene kleine Wohnviertel die mich im laufe der letzten Jahre immer mehr einengten. Oliver fuhr nicht recht viel schneller als erlaubt, was wohl in erster Linie daran lag, dass er nicht angehalten worden wollte und aufgrund seines immer noch erhöhtem Promille Stand seinen Lappen verlieren wollte. Nach 20 min Fahrt erreichten wir die Brooklynbridge, Oliver wählte den Weg über sie, weil es einfach StandesgemäÃer wäre in den Big Apple einzudringen. Er meinte es wäre ja mein erstes Mal und da nimmt man eine Lady immer Frontal. Er musste selbst über diesen sicherlich gelungen Vergleich lachen. Er löste sein Ticket und wir rollten durch die Träger hindurch, vorbei an dicken Stahlseilen und vor uns jene Skyline die mich schon vor Jahren gepackt hatte. Das Verlangen nach dieser Stadt war stärker als die Gedanken ob meine Flucht nun richtig oder Falsch wäre. Umso näher wir dieser sündigen Insel kamen umso nervöser, ja umso erregter wurde ich. Ich verzehrte mich nach ihr, wollte eintauchen in dieses Leben. Inhalieren was es bedeutete ein Teil von ihr zu sein. Oliver erzählte einiges über den Knaben bei dem wir unterkommen sollten. Ich bekam nicht sonderlich viel mit, nur das er Samuel hieà aber auf Grund seines Stiels bei Graffitis Warhol genannt wurde. Und irgendwo in der nähe des Washington Squares leben sollte. Es war mir eigentlich auch egal, als wir durch die Häuserschluchten hindurch segelten, nahm ich bereits einen Teil des Lebensgefühls in mir auf. Auf dem Weg ins Village mied Oliver gröÃere StraÃen und Sehnwürdigkeiten. Er sagte er wäre ja kein Fremdenführer und im wäre dieser ganze Scheià eh vollkommen egal. Er wolle nur noch ins Bett oder wenigstens irgendwo pennen. Und wer weià ob Warhol überhaupt schon ansprechbar wäre. Also sollten wir uns darauf einstellen noch ein wenig rum laufen zu könne. Es war mir egal, mein Blick flog ständig umher und es war mir nun wirklich vollkommen egal was noch geschehen könnte. Ich war angekommen, ich war zuhause. Lindsay sah das alles nicht so begeistert wie ich, sie kannte diese Strecke schon, sie war schon ein paar mal mit Oliver zu Warhol gefahren und kannte wohl auch die Bude in der wir absteigen sollten. Denn sie lies nur wenige Momente zwischen den Beschwerden vergehen das wir ausgerechnet zu IHM fahren müssten. Nach einer guten halben Stunde blieben wir vor einem in die Jahre gekommenen Backsteinhaus stehen. Es strahlte in dieser frühen Stunde und getaucht in eine kräftige Morgenröte einen nie gesehenen Charme aus. Ich war begeistert, sprang förmlich aus dem Auto und schaute mich um, atmete tief ein. Der Geruch war intensiv und faulig, aber für mich war er wundervoll. Ich schloss die Augen und genoss den schon lauen Wind der mein Gesicht streichelte. Hielt inne und nahm die Geräusche auf die um mich herum spielten. Ich hätte wohl noch Stunden hier stehen, können aber Lindsays Hand an meinem Oberarm riss mich aus meiner Ohnmacht. > Komm schon Jay, wir können gehen, Warhol ist doch schon wach. Oder willst du hier Wurzeln schlagen? < Ich warf mir meinen Rucksack über die Schulten und folgte ihr über eine alte Steintreppe ins Haus. Im Flur roch es noch intensiver und als wir uns über die alten Holzstufen nach oben kämpfen, traf mich die Realität mitten ins Gesicht. Es war kein liebevoller Altbau, es war eine Bruchbude. Aber immer noch besser als New Rochelle, dachte ich mir und beschleunigte meinen Schritt um Oliver und Lindsay folgen zu können.
Das Verlangen nach dieser Stadt wurde stärker umso näher wir dieser sündigen Insel kamen umso nervöser, ja umso erregter wurde ich. Ich verzehrte mich nach ihr, wollte eintauchen in dieses Leben.
THE FALL OF THE PHOENIX