He's happy without you

So, ich habe keine Ahnung, ob sich hier irgendjemand noch für die FF interessiert, nachdem es mal wieder so lange gedauert hat.
Ich danke, Melanie und Izzie für Euer liebes Fb :knuddel:
Was ich zu diesem Teil sagen muss: Er besteht zu fast 100%ig einfach nur aus sinnlosen Gesprächen, aber das musste einmal einfach so sein. Der nächste wird wieder bisschen "ernster". Ich bin in diesem Teil auch kaum auf Gefühle/Gedanken eingegangen, aber das war Absicht...

Am nächsten Morgen war Dean gerade auf dem Weg in den Speisesaal, als er plötzlich eine ihm nur allzu bekannte Stimme hörte.
,,Na, übersiehst du deine Schwester ganz einfach?“
Dean drehte sich um und im nächstem Augenblick fiel Clara ihm auch schon um den Hals. Dean erwiderte ihre Umarmung, hielt sie dann aber etwas auf Abstand und musterte sie . ,,Deine Haare sind wieder blond?“
,,Ja, ich dachte, die roten Haare passen nicht zu dem rosa Kleid, das ich zur Hochzeit tragen werde. Außerdem scheint Marc in letzter Zeit ein auffallend großes Interesse für Blondinen zu haben. Noch ein Grund, um zu meiner echten Haarfarbe zurückzukehren.“
Dean sah sie einen Moment ungläubig an, schüttelte dann aber den Kopf und beschloss nicht weiter darauf einzugehen. ,,Also? Was machst du hier? Ich dachte, Ihr wolltet erst morgen kommen?“
,,Mum, Dad und Marc kommen erst morgen, aber ich habe mir gedacht, ich könnte schon früher kommen, vielleicht bei irgendwas helfen oder-“
,,Du bist ganz alleine gekommen?“ unterbrach Dean sie.
,,Ich bin mit dem Taxi vom Flughafen hierher gefahren, also war das Ganze gar nicht so schwer.“
,,Und Mum und Dad hatten nichts dagegen?“
,,Sieh es ein, Dean, deine kleine Schwester wird langsam erwachsen.“ Gespielt tröstend legte Clara ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Also? Wo ist Sandra? Wie geht’s ihr?“ Dean wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Clara ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. ,,Welches Zimmer habt Ihr? Ich muss Ihr unbedingt zeigen, was mir Marc zu unserem Jahrestag geschenkt hat. Sie will es sehen, seit ich ihr das erste Mal davon erzählt habe.“
,,Und ich darf es nicht sehen?“ fragte Dean gespielt beleidigt.
,,Du kennst Marc nicht.“
,,Sandra doch auch nicht.“
,,Aber sie zeigt viel mehr Interesse an meinem Liebesleben als du. Also? Zimmernummer?“
,,21! Aber ich weiß nicht, ob-“
,,Danke!“ Bevor Dean seinen Satz beenden konnte, steuerte Clara schon auf die Treppe zu, wo sie sich aber noch mal umdrehte. ,,Achja, der Taxifahrer wartet darauf, dass ich mein Gepäck aus dem Wagen hole. Du bist doch so lieb, oder?“ Sie setzte einen bittenden Blick auf und als Dean seufzend nickte, rannte sie die Stufen hinauf.

Zehn Minuten später betrat Dean mit Clara’s Taschen das Hotelzimmer, wo Clara auf dem Bett lag und aufgeregt etwas erzählte. Sie hielt jedoch inne, als sie Dean bemerkte.
,,Kannst du mir sagen, wieso du für ein paar Tage so viele Sachen mitnimmst?“ fragte Dean und stellte die Taschen zu Boden. Dann warf er Clara einen Schlüssel zu. ,,Ich habe ein Zimmer für dich besorgt. Nummer 23, also genau neben unserem.“
,,Das ist gut, dann bist du nicht soweit von uns entfernt,“ gab Clara grinsend zurück.
,,Was?“ Fragend blickte Dean zu Sandra, die das Gespräch zwischen den Geschwistern bisher schweigend verfolgt hatte und jetzt nur lächelnd die Schultern hob.
,,Sandra und ich haben uns ewig nicht mehr gesehen und Ihr seht Euch jeden Tag, also ist es nur gerecht, wenn ich hier übernachten darf. Dann können wir reden und müssen nicht immer aufpassen, ob du zuhörst, wenn wir über Sachen reden, die dich nichts angehen,“ erklärte Clara.
,,Glaubst du etwa, ich interessiere mich wirklich für alles, über das Ihr sprecht?“
Clara sah ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an, woraufhin Dean den Kopf schüttelte. ,,Glaub mir, ich wünsche mir manchmal ganz weit weg zu sein, wenn Ihr beide anfangt zu quasseln.“
,,Na also, dann haben wir das ja geklärt.“ Zufrieden rollte sich Clara auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. ,,Was müsst Ihr heute noch alles erledigen?“
,,Ich muss noch mal nach Chicago,“ antwortete Dean und als er Sandra’s fragenden Blick auffing, erklärte er: ,,Ich habe gerade deine Mutter getroffen. Sie will, dass ich den großen Kerzenständer hole, der bei Euch im Wohnzimmer steht.“
,,Den hässlichen?“ fragte Clara und als Dean nickte, verzog auch Sandra angewidert das Gesicht. ,,Ich will den bei meiner Hochzeit nirgendwo stehen sehen.“
,,Frage mich nicht, wieso sie den unbedingt haben will und ich habe auch keine Ahnung, warum sie mir das nicht schon gestern gesagt hat, als ich sowieso in Chicago war. Ich denke, das ist einfach-“
,,Meine Mutter,“ beendete den Sandra den Satz. ,,Sie versucht dich sooft wie nur irgendwie möglich von mir wegzuschicken.“
,,Ich frage mich wieso. Wenn sie Angst hat, dass ich ebenfalls krank werde, ist das sowieso zu spät. Ich meine, ich schlafe mit dir in einem Zimmer.“
,,Erstens war meine Mutter dagegen, dass du hier schläfst und zweitens ging es ihr gar nicht um die Ansteckungsgefahr.“
,,Sondern?“
,,Naja, du weißt schon… ein Paar sollte die Nächte vor der Hochzeit getrennt verbringen,“ ahmte Sandra ihre Mutter nach. ,,Wenn man die Nächte vor der Hochzeit nicht miteinander verbringt, dann ist es nach der Hochzeit umso schöner bla bla bla.“
,,Ok.“ Hastig erhob sich Clara vom Bett und verzog den Mund. ,,Irgendwie hat dieses Bett gerade alle Gemütlichkeit verloren, die es vor ein paar Minuten noch ausgestrahlt hat.“
,,Clara!“
,,Ist doch so. Du musst verstehen, dass ich nicht einfach so auf dem Bett sitzen kann, wenn ich weiß, dass Ihr-“
,,Stopp!“ Dean hielt ihr eine Hand entgegen. ,,Rede bitte nicht weiter!“
,,Du kannst dich beruhigt auf das Bett legen. Ich bin krank, wie du weißt, also…“ sagte Sandra lächelnd, wurde aber von Clara unterbrochen: ,,Ach, bitte! Er ist zwar mein Bruder, aber er ist immer noch ein Mann!“
,,Und seit wann hast du soviel Ahnung von Männern?“ fragte Dean mit spöttischem Unterton.
,,Vielleicht hast du es ja vergessen, aber mein Freund ist zwei Jahre älter als ich.“
,,Was hat das denn-“ Dean brach ab und schwieg einen kurzen Moment. ,,Warte mal! Du und Marc… Ihr habt doch nicht… du weißt schon…“ Er wusste nicht, wie er es sagen sollte, ohne es direkt auszusprechen.
,,Er ist neunzehn!“
,,Na und? Du bist gerade erst siebzehn geworden,“ gab Dean aufgebracht zurück.
,,Und du hast dich mit achtzehn verlobt, also ich weiß nicht, was schlimmer ist. Ich meine, ich bin mir fast sicher, dass du und Lindsay-“
,,Ok, lass uns das Gespräch bitte jetzt beenden,“ bat Dean und vergrub dann sein Gesicht kurz in den Händen. ,,Ich kann nicht glauben, dass ich dieses Gespräch mit meiner kleinen Schwester führe.“
,,Also ich habe kein Problem darüber mit dir zu sprechen.“
,,Das habe ich gemerkt,“ gab Dean seufzend zurück. ,,Wärst du so nett und würdest Sandra was zu trinken holen?“
Nachdem Clara verschwunden war, ließ sich Dean geschafft auf das Bett sinken.
,,Ich hätte mir selber was zu trinken holen können,“ meinte Sandra.
,,Es war gut, dass ich einen Grund hatte, sie wegzuschicken, bevor wir dieses Gespräch weiter vertiefen konnten. Außerdem kannst du nicht einfach aufstehen.“
,,Mir geht es wirklich schon viel besser. Siehst du?“ Um es zu beweisen, schwang Sandra ihre Beine aus dem Bett, blieb aber an der Bettkante sitzen. ,,Langsam wird es langweilig nur im Bett zu liegen.“
,,Deine Mutter wird dich umbringen, wenn du aufstehst… und mich auch, weil ich dich nicht daran gehindert habe. Und wenn es dir wirklich besser geht, wieso hast du dich dann nicht mehr bei meinem und Clara’s Gespräch beteiligt?“
Sandra grinste. Sie genoss es jedes Mal wieder, Clara und Dean einfach nur zuzuhören. ,,Weil ich es schön finde, wenn du den großen Bruder spielst, obwohl Clara wirklich alt genug ist, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“
,,Ich musste doch etwas sagen. Ich konnte doch nicht einfach-“
,,Ok, ok.“ Beruhigend legte Sandra ihrem Verlobten eine Hand auf die Schulter und beschloss dann das Thema zu wechseln. ,,Wann fährst du denn nach Chicago?“
,,Keine Ahnung. Vielleicht sollte ich einfach den ganzen Tag an deinem Bett sitzen bleiben, deine Hand halten und hoffen, dass du dadurch schneller gesund wirst?“ Er sah sie grinsend an.
,,So sehr ich mir das auch wünschen würde,… aber das geht nicht. Meine Mutter erwartet, dass du ihr diesen hässlichen Kerzenständer bringst und außerdem hast du Besuch, um den du dich kümmern solltest.“
,,Besuch?“ Einen kurzen Moment sah er sie fragend an, dann fiel es ihm wieder ein. Er hatte wegen Clara’s früher Ankunft den vorherigen Abend völlig verdrängt. ,,Achso, ich-“
,,Vielleicht solltest du Rory fragen, ob sie mit dir nach Chicago fahren will,“ sagte Sandra und nahm Dean damit die Möglichkeit seinen Satz zu Ende zu sprechen.
Dean glaubte sich verhört zu haben. ,,Ich soll mit Rory nach Chicago fahren?“
,,Ja, wieso nicht? Vielleicht war sie noch nie dort und es ist ja schließlich wirklich nicht weit von hier entfernt. Also, was meinst du?“
Dean war mehr als erstaunt. Seine Verlobte wollte, dass er mit seiner Exfreundin den Tag verbrachte? ,,Du meinst also tatsächlich, dass ich mit Rory nach Chicago fahren soll, statt bei dir zu bleiben?“
,,Ja! Hier kannst du sowieso nichts tun, außer meiner Mutter, die tausend Sachen mit mir zu bereden hat, im Weg herumstehen.“ Sie lächelte ihn an. ,,Also?“
,,Ähm..., wenn du meinst werde ich sie fragen,“ antwortete Dean immer noch verwirrt.

,,Ok, der Typ, der gerade mit seinem Tablett zum Tisch ganz links geht. Ich gebe ihm eine drei. Weniger Haargel und ein anderes Hemd und er würde eine zwei bekommen,“ verkündete Lorelai, die mit Rory, Willi und Lara an einem Tisch im Speisesaal saß und den gefüllten Teller vor ihr vollkommen ignorierte. ,,Was denkst du?“
,,Ich denke, wir sollten jetzt endlich in Ruhe frühstücken und mit dem doofen Spiel aufhören. Bis jetzt habe ich nur ein Toast für Lara klein geschnitten und selber noch keinen Biss abbekommen,“ beschwerte sich Rory. Sie griff nach ihrem Besteck und wollte sich gerade über die Pfannkuchen hermachen, als Lorelai ihr den Teller wegnahm. ,,Hey!“
,,Wie kannst du nur ans Essen denken, wenn wir gerade Benote-die-Männer-nach-ihrem-Aussehen spielen?“
,,Wir haben schon tausend Typen beurteilt, hast du nicht langsam genug davon?“ quengelte Rory und versuchte ihren Teller wiederzubekommen, den Lorelai aber außer Reichweite hielt.
,,Ich kriege nie genug von diesem Spiel. Man kann es stundenlang spielen und merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht.“
,,Man merkt es spätestens, wenn man vor Hunger zusammenbricht.“ Rory streckte ihre Hände bettelnd ihrer Mutter entgegen.
,,Habe ich dich wirklich zu einem solchen Weichei erzogen? Wenigstens quengeln Willi und Lara nicht wie kleine Babys.“
,,Willi hat auch schon die zweite Müslischale.“
,,Komm schon! Noch fünf Männer und dann lass ich dich in Ruhe frühstücken, ok?“
,,Nein!“ Rory legte ihre Armen auf den Tisch und vergrub ihren Kopf.
,,Der Mann, der gerade am Buffet steht und sich Unmengen von Croissants nimmt?“ fragte Lorelai unbeirrt weiter.
,,Vier.“
,,Du hast ihn ja nicht mal angesehen.“ Lorelai seufzte. ,,Such du einen für mich aus.“
Widerwillig hob Rory den Kopf und suchte den Raum nach einem Mann ab, den die beiden noch nicht für ihr Spiel auserwählt hatten. ,,Der schwarzhaarige mit der Kappe, der da am rechten Tisch sitzt.“
,,Fünf. Mir gefällt die blonde, aufgetakelte Tussi neben ihm nicht.“
,,Das ist gegen die Spielregeln. Du darfst nur den Mann selbst beurteilen.“
,,Ok, dann bekommt er eben eine drei. Und was sagst du zu dem, der links von dir sitzt und gerade mit dem Kellner redet?“
,,Zwei.“
,,Zwei? Hast du seine Hakennase gesehen? Wie kannst du diesem Mann eine zwei geben?“ wollte Lorelai schockiert wissen.
,,Das musst gerade du sagen. Hast du nicht vorher jemanden eine eins gegeben, der aussah wie ein halber Affe?“
,,Hey, Brusthaar ist wieder in. Ich gehe immer nach dem neuesten Trend,“ verteidigte sich Lorelai. ,,Ok, er hätte sein Hemd vielleicht nicht ganz so weit offen lassen sollen, aber er will eben zeigen, dass er weiß, was gerade in ist.“
,,Soviele Haare sind eklig und ganz bestimmt nicht in.“
,,Sind sie doch.“
,,Ok, lass uns weitermachen, bevor ich vom Stuhl kippe. Der Mann mit dem roten Poloshirt links?“
,,Sechs. Ich finde seine Augenbrauen schrecklich, die sind ja fast zusammengewachsen. Und seine Beine sehen in diesen Shorts einfach nur spindeldürr aus. Und…“
,,Mum, stopp!“ Rory vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. ,,Lass uns weitermachen.“
,,Der Mann in Jeans und grünem T-Shirt, der geradewegs auf unseren Tisch zusteuert.“
,,Er ist Nummer Fünf und somit der letzte. Deshalb bekommt er eine eins. Kriege ich jetzt was zu essen?“ Da Rory keine große Hoffnung hatte, dass die Antwort ihrer Mutter positiv ausfallen würde, hob sie nicht den Kopf.
Lorelai klopfte mit ihrer Hand leicht auf Rory’s Kopf. ,,Du musst schon hinschauen, um ihn beurteilen zu können. Er steht jetzt genau an unserem Tisch.“
Rory stöhnte genervt auf und fuhr ohne Nachzudenken fort: ,,Ehrlich gesagt, ist es mir vollkommen egal, wie er aussieht. Selbst, wenn er eine Hakennase, zusammengewachsene Augenbrauen oder viele Brusthaare hat... er ist für mich im Moment der schönste Mann auf dieser Welt. Denn er befreit mich von-“
,,Guten Morgen, Dean!“ rief Lorelai plötzlich so fröhlich, dass Rory nur genervt knurrte: ,,Toller Scherz.“ Sie zuckte jedoch zusammen, als sie die Stimme ihres Exfreundes hörte: ,,Guten Morgen!“
,,Oh!“ Rory blickte zu ihm auf. ,,Hallo!“ Erst jetzt wurde ihr bewusst, was sie vor wenigen Sekunden von sich gegeben hatte und starrte peinlich berührt auf ihre Hände. Lorelai versuchte die Situation zu retten, als sie bemerkte, wie unangenehm sich Rory gerade fühlte. ,,Die Sache mit dem Brusthaar, der Nase und den Augenbrauen war übrigens nichts Persönliches. Wir finden nicht, dass du eine Hakennase, zusammengewachsene Brauen oder zu viele Brusthaare hast. Oh, Stopp! Das letzte nehme ich zurück, das wissen wir nicht. Beziehungsweise eine von uns wird das wohl schon wissen,… aber das bin nicht ich und ich weiß nicht, ob Rory zu solcher Auskunft bereit ist und-“ Lorelai verhaspelte sich, schloss kurz die Augen, um sich wieder zu sammeln und beschloss dann so schnell wie möglich das Thema zu wechseln: ,,Und? Wie geht’s deiner Verlobten heute?“
,,Schon besser, danke. Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Ihr mit nach Chicago kommen wollt. Ich muss für Sandra’s Mutter…“
,,Das ist wirklich nett, Dean,“ fiel ihm Lorelai ins Wort. ,,Aber wir können nicht mitkommen. Wir sind hier um uns zu entspannen und ich habe keine Lust in einer großen Stadt herumzulaufen.“
,,Mum, wir kommen aus Stars Hollow. Dort ist es immer ruhig und leise, also?“
,,Aber du kommst aus Boston und ich denke doch nur an dich, Schätzchen,“ sagte Lorelai in einem zuckersüßen Tonfall und sah Rory bittend an.
,,Ich würde aber gern mit nach Chicago,“ sagte Rory und kam sich dabei vor wie ein kleines Mädchen, das ihre Mutter um Erlaubnis fragen musste. Sie räusperte sich. ,,Wie wäre es, wenn ich einfach alleine mit Dean in die Stadt fahre und du kannst dich hier entspannen. Wäre das ok?“ Sie sah Dean fragend an.
,,Klar, wieso nicht?“
,,Seid Ihr sicher? Ich meine…“ Lorelai fing einen warnenden Blick von ihrer Tochter ein und biss sich auf die Unterlippe. ,,Ok, wieso nicht?“
,,Alles klar.“ Dean lächelte nervös bei dem Gedanken mit Rory einige Stunden allein zu verbringen. ,,Wie wäre es, wenn wir um drei Uhr losfahren würden?“
,,Perfekt,“ antwortete Rory und gab ein schüchterndes Lächeln zurück. Genau in diesem Moment tauchte plötzlich ein blondes Mädchen hinter Dean auf. ,,Clara?“
Nun drehte sich Dean ebenfalls um und sah seine Schwester, die in den Händen ein Tablett trug und geschockt in Rory’s Gesicht blickte
,,Clara, du erinnerst dich noch an Rory und ihre Mutter, oder?“
,,Ich… ich…“ Clara starrte noch immer Rory an und ging dann ein paar Schritte rückwärts. ,,Sandra, Sandra wollte Frühstück und-“ Sie deutete mit ihrem Kopf auf das Tablett, machte dann auf dem Absatz kehrt und verließ den Speisesaal.
,,Ähm…“ Dean sah seiner Schwester verwirrt nach. ,,Wir sehen uns dann um drei, ok?“
,,Bis später,“ sagte Rory und als Dean sich entfernte, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Dean hatte sie gefragt, ob sie mitkommen wollte, er wollte Zeit mit ihr verbringen.

,,Hey Clara, warte!“ Dean versuchte seine Schwester einzuholen. ,,Was ist denn los?“
,,Was los ist?“ Clara drehte sich so abrupt um, dass Dean beinahe in sie hineingelaufen wäre. Sie stellte das Tablett auf eine Kommode, die in der Lobby des Hotels stand und verschränkte dann ihre Arme. ,,Was macht Rory Gilmore hier?“
,,Sie ist aus demselben Grund hier wie du.“
,,Ach ja?“
,,Ja.“
,,Ihr Bruder heiratet also auch? Genau in diesem Hotel? Und warte mal... ihr Bruder ist erst vier Jahre, also wie soll das funktionieren?“ fragte Clara mit vor Zorn funkelnden Augen.
,,Hey!“ Dean sah seine Schwester verwirrt an. Wieso schien sie plötzlich so wütend zu sein, nachdem sie vorher mit Sandra noch die Fröhlichkeit in Person gewesen war? ,,Was ist los?“
,,Ich möchte einfach gern wissen, was sie hier macht. Sie wohnt in Stars Hollow und jetzt taucht sie ganz plötzlich hier auf?“
,,Sie ist wegen der Hochzeit hier,“ erklärte Dean.
,,Du hast sie tatsächlich zu deiner Hochzeit eingeladen?“
,,Ja, sie wurde eingeladen.“
,,Unglaublich!“ Clara fuhr sich durch die Haare, ließ ihren Bruder dabei jedoch keine Sekunde aus den Augen. ,,Wirklich unglaublich!“
,,Was ist denn so unglaublich? Ok, ich habe sie lange nicht mehr gesehen und vielleicht ist es seltsam für dich, dass sie eingeladen wurde, aber eine Hochzeit-“
,,Du kapierst es nicht,“ stellte Clara fest, während sie ungläubig den Kopf schüttelte.
,,Und was kapiere ich nicht?“ fragte Dean und er konnte den leicht genervten Tonfall in seiner Stimme nicht ganz unterdrücken. ,,Sag es mir, vielleicht bin ich dann schlauer.“
,,Es läuft das ganz Gleiche wie vor sechs Jahren ab. Du bist vergeben und plötzlich taucht Rory Gilmore wieder auf der Bildfläche auf. Rory Gilmore, das Mädchen, das du nie ganz vergessen konntest.“
,,Warte mal!“ Dean hielt ihr eine Handfläche entgegen, damit sie nicht weiter sprach. Seine kleine Schwester glaubte doch nicht wirklich, dass wieder das Gleiche wie damals passieren würde, oder? Sie glaubte doch nicht ernsthaft, dass… ,,Das ist doch Schwachsinn.“
,,Ach ja? Dann stimmt es also nicht, dass du dein ganzes Leben in Stars Hollow weggeworfen hast, weil du nicht in der Stadt bleiben konntest, ohne mit ihr zusammen zu sein?“
,,Schon, aber…“
,, Und es stimmt auch nicht, dass du Lindsay geheiratet hast, obwohl du noch nicht über Rory hinweg warst?!“
,,Clara, bitte!“
,,Und wahrscheinlich habe ich mir auch ausgedacht, dass du deine Ehefrau für Rory verlassen hast? Wie komme ich nur auf solche Geschichten?“ fragte Clara sarkastisch. ,,Vielleicht, weil alles wahr ist?“
,,Ok, es reicht! Ich muss mich nicht für alles rechtfertigen und schon gar nicht vor meiner kleinen Schwester,“ gab Dean wütend zurück. Dann vergrub er sein Gesicht in den Händen, atmete einmal tief durch und sagte dann: ,,Ich denke, du bist nicht gekommen, damit wir uns streiten. Du bist gekommen, weil ich übermorgen heirate, also wäre es schön, wenn wir ganz normal zueinander wären und…“
,,Ich gehe jetzt zu Sandra.“ Clara sah ihren Bruder provozierend an, ohne mit einem Wort auf den Versöhnungsversuch einzugehen. ,,Du hast bestimmt wichtigere Sachen zu tun, als dich mit mir zu unterhalten, oder? Sandra hat gesagt, dass du heute noch nach Chicago fährst?!“
,,Ja und bevor du mir jetzt wieder irgendwas an den Kopf wirfst: Sandra hat vorgeschlagen, dass Rory mitkommt. Aber, wenn meine kleine Schwester etwas dagegen hat, werde ich natürlich-“
,,Rory kommt mit nach Chicago? Wie kannst du das Sandra eigentlich antun? Sie liegt krank im Bett und du vergnügst dich mit deiner Exfreundin?“
,,Ich habe dir doch gesagt, dass es Sandra’s Idee war.“
,,Wahrscheinlich erzählst du mir jetzt auch gleich noch, dass es Lindsay’s Idee war, dass du sie betrügst. Was hat sie genau gesagt? `Dean, schlafe doch mal mit Rory, während ich wie jeden Tag alleine zuhause bin?´ oder `Dean, ich-´“
,,Es reicht!“ Dean fasste nach Clara’s Schulter und schüttelte sie leicht. ,,Kannst du mir sagen, was mit dir los ist?“
,,Ich glaube, du solltest dich eher mal fragen, was mit dir los ist? Du bist gerade dabei den gleichen Fehler wie damals zu machen und soll ich dir was sagen? Wenn du das machst, bist du der größte Idiot der Welt!“ Mit diesen Worten griff Clara nach dem Tablett, warf Dean noch einen Blick zu, in dem er Wut, Enttäuschung und Traurigkeit erkennen konnte und ließ ihn einfach stehen.

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Halli Hallo!!! *wink* Erst mal muss ich dich ganz doll :knuddel:n weil du endlich weitergeschrieben hast!!! :freuu:
Zitat:So, ich habe keine Ahnung, ob sich hier irgendjemand noch für die FF interessiert, nachdem es mal wieder so lange gedauert hat.
Hallo??? ICH werd mich IMMER für deine FF interessieren, und würdest du noch so lange nicht schreiben!! Aber natürlich ist es mir viel lieber, wenn ein Teil gleich nach dem nächsten kommt!!! *wink mit zaunpfahl*
Jetzt aber zu diesem Teil:
Ich fands schön endlich mal einen Teil zu lesen, der einfach nur zum schießen komisch ist!!! Du hast das so genial rübergebracht, und die charas natürlich wieder fantastisch getroffen! *immer noch über lorelai lachen muss* ^^
Clara fand ich gut, sie scheint sich ja super mit Sandra zu ferstehen, so wie die beiden die ganze Zeit quasseln!! *g*
Die Unterhaltung zwischen Clara und Dean war ja super! :lach:Ich konnte mir richtig vorstellen, wie peinlich das für den armen Dean sein musste...
Sandra will echt, dass Rory mit Dean mitkommt? Was ist denn in die gefahren?? Eek Aber eigentlich macht es sie ja nur sympatischer, weil sie so ein Vertrauen in Dean hat... sie tut mir irgendwie leid (weil ich schon der festen Überzeugung bin, dass Rory mit Dean zusammen kommt*gg*)!! Ich freu mich schon auf diese Fahrt! Rory und Dean, allein in einem Auto... *freu* Bin gespannt was da passiert!!

Das Spiel das Lorelai und Rory gespielt haben, kam mir ja seeehhhr bekannt vor!!! ^^ Es war soo genial wie Lorelai darauf bestand das zu spielen!!
Zitat:,,Der schwarzhaarige mit der Kappe, der da am rechten Tisch sitzt.“
,,Fünf. Mir gefällt die blonde, aufgetakelte Tussi neben ihm nicht.“
:laugh: Das war sooo typisch Lorelai!!! Klasse!
Zitat:,,Hey, Brusthaar ist wieder in. Ich gehe immer nach dem neuesten Trend,“ verteidigte sich Lorelai. ,,Ok, er hätte sein Hemd vielleicht nicht ganz so weit offen lassen sollen, aber er will eben zeigen, dass er weiß, was gerade in ist.“
Bei dem musste ich mich auch wieder kugeln!!! :lach: Wie schaffst du es nur immer, sie so gut zu treffen?? *mir unverständlich ist*
Zitat:,,Ehrlich gesagt, ist es mir vollkommen egal, wie er aussieht. Selbst, wenn er eine Hakennase, zusammengewachsene Augenbrauen oder viele Brusthaare hat... er ist für mich im Moment der schönste Mann auf dieser Welt. Denn er befreit mich von-“
,,Guten Morgen, Dean!“ rief Lorelai plötzlich so fröhlich, dass Rory nur genervt knurrte: ,,Toller Scherz.“
:ha: Ok, wenn das nicht genial war, dann was sonst?? Ich kann mir diese Szene bildlich vorstellen. Wie Dean da vor ihr steht, und sie das sagt, Super!! Top
Ich muss gestehen, ich war sehr überrascht dass Rory gleich zugestimmt hat, mit Dean mitzufahren. Sie ist sonst ja immer so schüchtern ihm gegenüber, und dass sie dann doch allein mit ihrem Exfreund mitwill :unsure2: Aber mir solls recht sein!! *g* Ich freu mich, wie gesagt drauf!!! :bett:
Clara war ja echt sauer, und naja... irgendwie hat sie schon recht! Dean benimmt sich schon immer anders, wenn Rory pötzlich auftaucht und das mit Lindsay war ja nicht die feine Art... kein Wunder, dass Clara da besorgt ist, dass es jetzt mit Sandra wieder so wird... :unsure2: Ach, du machst es mir auch schwer... ich will natürlich, dass Dean und Rory zusammen kommen, aber Sandra mag ich ja auch gern, die ist echt nett. Ich weiß wirklich nicht, für wen ich mich entscheiden soll :confused:
Noch einmal zusammen gefasst: Der teil war spitze!!! Juerg
So, ich hoffe du schreibst diesmal schneller weiter und wir bekommen bald wieder was zu lesen! Wink
mfg :knuddel:
deine Teufelskreisschwester

Liebe ist ein Geschenk
verschwende keine Zeit
irgendwann ist es vielleicht zu spät!

Hey ich bin gestern zufälliger weise über deine FF gestolpert, und ich muss schon sagen Respekt!
Ich war so fasziniert das ich gar nicht aufhören wollte zu lesen, naja musste ich dann doch für ein paar Stunden schlaf ^^

Ich finde es so klasse wie du die Charakter triffst.
Also Rory tut mir echt Leid das sie da so einen Mann erwischt hat der nie für sie und Lara da ist. Ich weiß nicht ob ich mich da nicht täusche aber zwischen dem und dieser Linda läuft doch sicherlich was, sonst wäre der doch nicht so komisch im ersten Moment gewesen als Rory ihm von dem Gespräch zwischen ihr und Linda erzählt hat.
Naja hoffe das klärt sich bald mal ^^

Ich finde allerdings das Rory ziemlich dumm ist, ich meine warum fährt sie zu der Hochzeit?
Will sie Dean jetzt schon wieder alles kaputt machen…
Mhhh jetzt geht es mir dreckig ich habe keine gute ehe da gehe ich doch mal zu Dean der ist ja gerade so glücklich und das auch noch ohne mich das geht aber nicht.

Ich hoffe ja mal das daraus nichts wird, ich mein sie hat ihn ziemlich verletzt vor 4 Jahren, und zudem glaube ich das Dean, Sandra wirklich Liebt

Hoffentlich macht er Rory dann voll die Szene damit sie auch mal merkt das sich nicht alles immer nur um sie dreht J
Wenn sie wüsste das Sandra und nicht Dean sie eingeladen hat und Sandra auch den Ausflug nach Chicago vorgeschlagen hat ich glaube dann würde sie nicht mehr so selbstgefällig denken das Dean ja zeit mit ihr verbringen will.

Bin ja auch gespannt ob Lorelai nicht mal was sagt ^^ ich meine sie merkt doch was ihre Tochter da macht. Und in diesem fall kann sie dann auch ruhig mal wie ihre Mutter sein :-D

Vielleicht muss Rory nur mal alleine dastehen ohne Mann, OHNE Dean und ohne Mutter, vielleicht wird sie dann mal wach.

Ich hoffe ja inständig das sie mit Marty zusammen kommt, er ist schon so lange in sie verliebt und tut alles für sie. Und er hat ja gesagt irgendwann sind wir beide zusammen glücklich, also das sie es da noch nicht gemerkt hat. Aber naja sie merkt ja nicht gerade sehr viel was sich nicht um sie dreht ne :-D

Hoffentlich werden die zwei aber am ende wirklich glücklich zusammen, er kümmert sich ja auch rührend um Lara.
Und ich glaube das wäre sogar die erste Rory/Marty Ff hier im Forum J

So jetzt habe ich glaube ich genug geschrieben, WOW das ist echt das erste mal das ich soviel zu einer FF geschrieben habe.
Also schreib schnelle weiter damit man mal erfährt was James denn zu besprechen hat

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I Love this Movie ^^
Amanda Bynes & Channing Tatum 4ever

So, es ist schon wieder ewig her, dass ich geschrieben habe, aber ich kam in letzter Zeit einfach nicht zum Schreiben Sad
@Melanie: Danke für dein liebes FB, du weißt ja, ich freue mich immer wahnsinnig darüber. Und ja... vielleicht weißt du jetzt ansatzweise, was du mir mit der RR-Sache antust.
@Coco14: Du weißt gar nicht, wie ich geguckt habe, als ich dein FB gesehen habe. Hätte nie gedacht, dass sich jemand die Mühe macht die ganze FF durchzulesen... umso mehr hat es mich natürlich gefreut Smile Und wenn es dann auch noch ein langes FB ist, höre ich nicht mehr auf zu strahlen :p Achja, ich finde es schön, dass du Marty magst... ich mag ihn nämlich auch sehr *g*

Ich hoffe, dass nicht allzu viele Tippfehler drin sind, muss zugeben, dass ich einfach zu müde bin, ich den Teil aber unbedingt noch heute posten wollte. Gucke ihn mir nochmal an, wenn ich meine Augen wieder offen halten kann Wink
Würde mich über Eure ehrliche Meinung freuen... und ganz besonders, ob Euch solche Flashbacks wie in diesem Teil gefallen oder ob es Euch lieber wäre, wenn ich die weglasse und die "wirkliche Handlung" dafür schneller vorangeht?

Wo steckst du???
Versuche dich seit Ewigkeiten
Zu erreichen, habe es bei
Dir zuhause, in Stars Hollow
Und auf dem Handy versucht.
Ist etwas passiert???
Marty
Rory starrte auf die SMS und bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen. Sie hatte sich wirklich schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei Marty gemeldet. Wie oft hatte sie eine Nachricht von ihm bekommen oder einen entgangenen Anruf gesehen und einen Anruf bei ihm immer wieder verschoben? Er wusste ja nicht einmal wie ihr Englandaufenthalt geendet hatte, ob sie noch mit James zusammen war…
,,Rory?“ Die Stimme ihrer Mutter holte sie zurück aus ihren Gedanken.
,,Ja?“ Rory blickte zu ihrer Mutter, die mit verschränkten Armen und ernstem Gesichtsausdruck im Hotelzimmer stand. Eigentlich hatte Rory schon einen Verdacht, um was sich das Gespräch drehen würde. Schließlich hatte Lorelai seit Dean’s Einladung nichts mehr gesagt und selbst als Rory begonnen hatte ihre Klamotten neu zu falten und sie ordentlich in ihren Koffer zurückzulegen, war Lorelai auf dem Bett gesessen und hatte schweigend zugeschaut, was sehr untypisch für sie war. Rory wusste, dass ihrer Mutter die Vorstellung, dass sie mit Dean nach Chicago fahren würde, nicht gefiel.
,,Hast du wirklich vor mit Dean nach Chicago zu fahren?“
,,Ja. Und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht auf Lara aufpassen könntest? Ihr würde es sicher besser gefallen bei dir zu sein. Wäre das ok?“
,,Ich weiß nicht.“
,,Dann werde ich sie wohl mitnehmen.“
,,Rory?“
,,Was?"
,,Ich mache mir Sorgen um dich."
,,Und wieso?"
Lorelai schüttelte leicht den Kopf. ,,Kannst du dir das nicht denken?" Als Rory schwieg, redete sie weiter: ,,Du und Dean-"
,,Ja? Was ist mit uns?" fragte Rory und fuhr fort ihre Klamotten zusammenzulegen, um nicht mehr in das besorgte Gesicht ihrer Mutter blicken zu müssen.
,,Ich habe Angst, dass du dich in etwas verrennst,..."
,,Ich weiß nicht, was du meinst."
,,Rory, bitte! Hör auf die Klamotten zu sortieren und schau mich an!"
,,Ich weiß nicht, was das Ganze soll."
,,Oh doch, das weißt du. Ich fürchte, dass dich das Ganze an früher erinnert, dass du dich in diese Zeit zurückwünschst, dass du vielleicht etwas tust, was …“
,,Das ist nicht wahr,“ fiel Rory ihr ins Wort. ,,Nichts davon ist auch nur im Entferntesten wahr.“
,,Nein? Rory, ich habe doch gesehen, wie du ihn ansiehst.“
,,Und wie sehe ich ihn an?"
,,Das kann ich nicht beschreiben. Aber ich kann sagen, dass es nicht die Art ist, wie eine verheiratete Frau ihren Exfreund anschauen sollte."
Rory, die bei den letzten Sätzen geradezu verzweifelt versucht hatte ein neutrales Gesicht zu wahren, bemerkte plötzlich, dass sich ihre Finger in den roten Stoff des T-Shirts, das ganz oben im Koffer lag, gekrallt hatten.
,,Ich denke, es ist ganz natürlich, dass du etwas eifersüchtig auf Dean’s Verlobte bist,“ fuhr Lorelai fort. ,,Ich meine, welche Frau, die gerade ziemliche Eheprobleme hat, wäre nicht neidisch auf eine andere Frau, die Alles zu haben scheint? Noch dazu, wenn sich diese Frau plötzlich einbildet, dass sie das Alles auch haben hätte können, wenn sie damals vor Jahren nicht diesen kleinen Fehler gemacht hätte."
Rory wollte etwa erwidern, wollte ihrer Mutter widersprechen, doch der Kloß in ihrem Hals verhinderte jedes Wort und führte nur zu einem Schluchzer, den Rory so gut wie möglich zu unterdrücken versuchte.
,,Doch so darfst du nicht denken. Was geschehen ist, ist geschehen und man kann es nicht mehr zurücknehmen, so sehr man es sich auch in manchen Momenten wünscht. Glaub mir, ich kenne diese Momente nur allzu gut. Ich bin die unangefochtene Queen, wenn es darum geht Fehler zu machen. Selbst Britney verblasst neben mir.“ Lorelai trat zu Rory und legte ihr eine Hand auf die Schulter. ,,Rory, bitte mache nicht noch so einen Fehler. Du und Dean wart schon einmal in einer ähnlichen Situation und wir wissen beide, wie das ausgegangen ist. Ich will für Euch beide nicht, dass sich das noch mal wiederholt. Damals wart Ihr neunzehn, also Teenager und vielleicht konnte man Euch deswegen leichter verzeihen, doch in der Welt der Erwachsenen läuft das nicht so, das weißt du. Ich kann dir nichts mehr verbieten, aber vielleicht nimmst du ja meinen Rat an. Ich weiß, wie verlockend es sein kann, wenn man nach Jahren die Möglichkeit bekommt mit seiner ersten Liebe Zeit zu verbringen. Alles ist toll, unbeschwert und man glaubt sich so sorglos fühlen zu können wie mit sechzehn. Aber ich weiß auch wie schnell man in einem solchen Moment Fehler machen kann. Fehler, die einem teuer zu stehen kommen. Also fahre nicht.“ Lorelai spürte wie die Schultern ihrer Tochter zu zucken begannen, deshalb legte sie einen Arm um sie und flüsterte an ihre Schulter: ,,Ich will doch nur, dass du vorsichtig bist.“
Rory atmete tief durch, versuchte den Kloß in ihrer Kehle loszuwerden, bevor sie ein ,,Ich weiß“ zurückgab. Sie glaubte die Befürchtungen ihrer Mutter zu verstehen. Sie wusste ja nicht einmal selbst, was sie dazu bewegt hat mitzufahren, nachdem sie bei ihren Zusammentreffen immer so nervös gewesen war. Und doch wusste sie, dass sie den Rat ihrer Mutter nicht beherzigen würde.
Vielleicht war es unvernünftig, vielleicht war es falsch, aber irgendwas in ihr sagte, dass sie sich die Gelegenheit mit Dean Zeit zu verbringen nicht entgehen lassen sollte. Selbst wenn der einzige Grund dieser Fahrt vielleicht darin bestehen sollte, zu verstehen, dass sie ihn freigeben, endgültig gehen lassen musste.


Sie saß im Auto, starrte aus dem Fenster und klopfte mit ihren Fingern nervös auf ihrer Handtasche herum. Sie riskierte einen Blick nach links zu Dean, unglücklicherweise wählte er denselben Moment, um sie anzusehen, richtete seine Augen aber sofort wieder nach vorne auf die Straße. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Die Autofahrt war vielleicht etwas unangenehm, weil keiner der beiden wusste, was er sagen sollte und dennoch genoss er es ein kleines Bisschen mit Rory zusammen zu sein. Er war überrascht gewesen, dass Rory so schnell seiner Einladung zugestimmt hatte und sich auch nicht von ihrer Mutter, die nicht allzu begeistert von diesem Vorschlag zu sein schien, umstimmen ließ. ,,Es ist ein bisschen seltsam, nicht?“ Er beschloss, die Situation nicht noch mit sinnlosem Smalltalk zu verschlimmern, sondern einfach die Wahrheit zu sagen.
,,Ich mache mir nur etwas Sorgen um Mum und Lara,“ sagte Rory, weil sie nicht zugeben wollte, dass Dean’s Anwesenheit sie so nervös machte. Lorelai hatte schließlich doch noch zugestimmt auf Lara aufzupassen. Über Rory's Entscheidung mit Dean mitzukommen hatte Lorelai jedoch kein Wort mehr verloren. Sie und Rory hatten den frühen Nachmittag mit einem Spaziergang um den kleinen See, der zum Hotel gehörte und auf dem Spielplatz verbracht. ,,Lara und ich sind eigentlich so gut wie nie getrennt und ich habe Angst, dass…“ Sie sah von der Seite aus Dean’s Grinsen und gab schließlich zu: ,,Es ist wirklich ein wenig seltsam. Ich meine, du und ich… nicht, dass ich es schlimm finde oder so, sonst wäre ich ja gar nicht mitgefahren. Es ist nur…“
,,Wirklich seltsam,“ vollendete Dean den Satz und musste dann an Rory's Satz denken, dass sie und Lara kaum Zeit getrennt verbrachten. ,,Sag mal, was hast du später vor? Ich meine, was das Arbeiten betrifft? Möchtest du irgendwann…“
Rory ließ ihm gar nicht die Möglichkeit den Satz zu beenden, sondern fiel ihm ins Wort: ,,Ja, natürlich. Spätestens, wenn Lara im Kindergarten ist, möchte ich arbeiten.“
,,Eine andere Antwort habe ich von dir auch gar nicht erwartet,“ meinte Dean lächelnd. ,,Ich war ganz schön überrascht, als ich erfahren habe, dass du nicht arbeitest. Aber es ist ja ganz natürlich, dass du erst einmal bei deiner Tochter zuhause bleibst.“
,,Es ist schwierig. Auf der einen Seite möchte ich natürlich rund um die Uhr für Lara da sein, aber auf der anderen Seite…“ Rory wusste nicht, wie sie es erklären sollte, ohne, dass Dean sie sofort für eine schlechte Mutter hielt. Schließlich hatte ihr James auf unmissverständliche Art zu verstehen gegeben, dass eine gute Mutter nicht einmal auf die Idee kam, über so etwas nachzudenken. Rory musste an das Gespräch denken, das sie geführt hatten, als Lara etwa ein halbes Jahr alt war.
FLASHBACK
James stand gerade vor dem Spiegel im Schlafzimmer, als Rory herein kam, ihn vom Spiegel wegschubste und ihn mit sich auf das Bett zog.
,,Rory, bitte!“ Er befreite sich aus ihrem Griff und setzte sich auf. ,,Ich muss mich fertig machen."
Mit einem Seufzen setzte sich Rory ebenfalls wieder auf. ,,Wie wäre es, wenn du im Büro anrufst und sagst, dass du krank bist?“
,,Und wieso sollte ich das tun?“
,,Dann könntest du hier bei mir bleiben,“ gab Rory zurück und versuchte ein verführerisches Lächeln aufzusetzen, was ihr aber misslang, als sie beobachtete wie James mit zusammengepressten Lippen auf sein weißes Hemd blickte, es glatt strich und dann an seiner Krawatte herumzupfte.
,,Du weißt, dass das nicht geht.“ James wollte schon aufstehen, als Rory ihn am Arm festhielt.
,,Du hast deinen Chef noch nie angelogen, also ist es doch einmal nicht schlimm, oder?"
,,Oh doch, das ist es.“ Endlich gelang es ihm sich aus Rory’s Klammergriff zu befreien und zurück zum Spiegel zu gehen, wo er anfing seine Krawatte noch einmal neu zu binden.
,,Mir ist aber langweilig,“ sagte Rory mit schmollenden Unterton in der Stimme, setzte sich im Schneidersitz auf das Bett und verschränkte die Arme. Sie kam sich selbst vor wie ein dreijähriges Kind, aber das war ihr in diesem Moment relativ egal.
,,Dann unternimm was,“ schlug James vor, während er sein Jackett überzog.
Rory biss sich auf die Unterlippe. Vielleicht war jetzt genau der Augenblick, auf den sie gewartet hatte. ,,James? Was würdest du eigentlich dazu sagen, wenn ich anfangen würde zu arbeiten? Ich weiß natürlich, dass du-“
,,Nein,“ fiel ihr James ins Wort. ,,Dieses Thema hatten wir doch schon einmal, oder nicht?“
,,Ja, schon, aber…“
,,Dann weißt du ja sicherlich auch noch, dass ich nicht viel davon halte. Eine Mutter sollte nicht arbeiten.“
,,Aber ich würde ja auch nicht zu oft arbeiten, nicht einmal Halbtags. Marty hat mir von einer Bibliothek erzählt, die immer mal wieder Aushilfen suchen. Es wäre vielleicht für ein paar Stunden in der Woche,“ erklärte Rory und hoffte, dass James ihr überhaupt noch richtig zuhörte. Er hatte sich nämlich grade auf den Stuhl neben dem Bett gesetzt und kramte in seiner Tasche. ,,James?“
Genervt blickte er auf und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. ,,Muss ich darauf wirklich antworten?“
,,Ja. Ich möchte doch nur den Grund wissen. Was wäre daran do schlimm?“
,,Denk doch einmal nach! Was wäre mit Lara?“
,,Wie gesagt, es wäre nur für ein paar Stunden in der Woche und wir würden sicher jemanden finden, der auf die aufpasst.“
,,Bibliothek,“ stieß James verächtlich hervor. ,,Was willst du dort? Eine Yalestudentin, die irgendeinen Aushilfsjob annimmt und sich ausbeuten lässt? Hast du irgendwann schon einmal gehört, dass jemand mit einem super Abschluss einer Eliteuniversität darum bettelt einen solchen Job annehmen zu dürfen?“
,,Es ist vielleicht kein Traumjob, ich werde auch nur so lange dort arbeiten, wie es mir Spaß macht. Spätestens wenn Lara im Kindergarten ist, möchte ich in dem Job beginnen, für den ich den super Abschluss auf der Eliteuni gemacht habe,“ sagte sie und in den letzten Worten schwang ein leichter ironischer Ton mit.
,,Wieso? Wieso willst du das? Wofür brauchst du Geld? Sag es mir und ich kaufe es dir.“
,,Mir geht es nicht um das Geld. Ich muss einfach mal raus.“
,,Ich verstehe dich einfach nicht. Weißt du, wie viele Frauen davon träumen nicht arbeiten zu müssen und trotzdem alles zu bekommen?“
,,Ich bin aber nicht eine von diesen Frauen. Ich MÖCHTE arbeiten und wenn es anfangs nur ein paar Stunden pro Woche sind. Mir fällt die Decke auf den Kopf, verstehst du das nicht?“
,,Dir fällt die Decke auf den Kopf? Nach ein paar Monaten? Welche Mutter sagt so etwas?“ James’ Stimme war laut geworden, als er nun kopfschüttelnd vor ihr stand.
,,Eine Mutter, die ein paar Stunden für sich haben will,“ gab Rory zurück.
,,Ich glaube es einfach nicht!“ James fuhr sich durch die Haare und wusste anscheinend nicht, was er noch sagen konnte. ,,Lassen wir das, ich muss los!“
,,James, bitte!“ Genervt sah Rory ihm zu, wie er in seine Schuhe schlüpfte, einen prüfenden Blick in den Spiegel warf und Richtung Tür ging. Sie hasste es, wenn er einem Gespräch einfach so auswich, weil er nicht mehr weiterwusste. ,,Denk wenigstens darüber nach, ok?“
,,Da gibt es nichts zum Nachdenken. Eine gute Mutter geht nicht arbeiten, sondern bleibt zuhause. Wenn du nach einem halben Jahr schon genug hast, wie soll das in den nächsten Jahren werden?“
,,Willst du sagen, dass ich eine schlechte Mutter bin?“
,,Das habe ich nicht gesagt,“ meinte James besänftigend und ging noch einmal zu ihr hinüber. Er holte seine Geldbörse hervor, legte ihr seine Bankkarte auf das Bett und gab ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Mach dir einen schönen Tag, ok?“ Ohne eine Antwort abzuwarten verließ er das Zimmer. Rory ließ sich in die Kissen zurückfallen und drehte James’ Karte nachdenklich. Wieso konnte er einfach nicht verstehen, dass es ihr nicht um das Geld ging? Gerade er, dem seine Arbeit so wichtig zu sein schien, müsste sie doch eigentlich verstehen.
FLASHBACK ENDE
,,Auf der anderen Seite fehlt dir die Arbeit, nicht?“
Dean’s Stimme riss Rory aus den Gedanken. ,,Ja. Aber ich werde wohl noch etwas warten müssen. Mein Mann hält nichts davon, wenn Frauen mit Kindern arbeiten gehen. Ich weiß nicht, aber wenn man immer nur die Gesellschaft eines einjährigen Kindes hat, vermisst man manchmal schon richtige Gespräche und Diskussionen. Oh man, das hört sich jetzt echt furchtbar egoistisch an.“
,,Ich verstehe schon, was du meinst. Aber es gibt doch viele berufstätige Mütter und ich glaube nicht, dass Kinder darunter leiden,… sofern es nicht ein Job ist, bei dem die Mutter den ganzen Tag weg ist.“
,,Ah, hat der Donna Reed Verfechter neue Horizonte entdeckt?“ fragte Rory grinsend.
Ein leichtes Lächeln erschien auch auf Dean’s Gesicht. ,,Wie damals schon gesagt: Meine Mutter ging immer arbeiten, wenn auch nur halbtags.“ Er deutete aus dem Fenster. ,,Wir sind gleich da. Siehst du das Haus rechts? Dort befindet sich unsere Wohnung. Wir müssen nur einmal rundherum fahren, da sich der Parkplatz auf der anderen Seite befindet.“
,,Du wohnst in einem Hochhaus?“ fragte Rory überrascht, als sie interessiert nach draußen blickte. Es passte nicht zu Dean, zumindest nicht zu dem Dean, der damals in Stars Hollow gewohnt hatte und bei ihrem erstem Date schon zugegeben hatte, dass es ihm in der Kleinstadt sehr gut gefiel und er auch die vielen Bäume zu schätzen wusste.
,,Hast du vor in der Großstadt zu bleiben?“
,,Naja, erst einmal schon. Mindestens so lang bis ich mit dem Studium fertig bin. Aber ich muss zugeben, dass ich das Kleinstadtleben vermisse und nicht mein ganzes Leben in der Großstadt verbringen will.“
,,Es ist seltsam, mein ganzes Leben lang wusste ich, dass Stars Hollow etwas Besonderes ist, aber manchmal hat es mich auch genervt, dass jeder alles von jedem wusste. Ich habe jetzt einige Jahre nicht in Stars Hollow verbracht und obwohl ich nie vorhatte wieder dauerhaft dorthin zu ziehen, erwische ich mich immer öfters dabei, dass ich die Stadt vermisse - mit all’ ihren Verrücktheiten. Die besonderen Menschen, die absolut verrückten Feste, von denen sonst noch kein Mensch gehört hat,...“
Dean hatte das Auto geparkt und zog nun den Schlüssel aus dem Zündschloss. Er hielt inne und sah zu Rory hinüber, bevor er leise sagte; ,,Mir geht es ganz genauso.“ Rory erwiderte seinen Blick und spürte die Verbundenheit. Die Liebe zu dieser Kleinstadt verband sie. Sie würde sich wohl mit jedem verbunden fühlen, der einmal in Stars Hollow gelebt hatte und sich der Faszination der Stadt nicht entziehen konnte. ,,Sandra ist sich aber nicht sicher, ob sie umziehen will, schließlich lebt sie ihr ganzes Leben lang schon in Chicago.“
Rory nickte nur und der besondere Moment mit Dean war vorüber. Noch immer war ihr nicht ganz wohl, wenn das Gespräch auf Sandra kam.
,,So,“ Dean öffnete die Autotür, während Rory still sitzen blieb. Sie wusste nicht, ob Dean vorhatte sie mit in die Wohnung zu nehmen oder ob er erwartete, dass sie so lange im Auto bleiben sollte. ,,Willst du nicht mit hochkommen und dir die Wohnung anschauen?“
Rory löste ihren Sicherheitsgurt und kam der Aufforderung nur zu gern nach.

,,Da wären wir.“ Dean schloss die Wohnungstür auf, wartete darauf, dass Rory die Wohnung betrat und folgte ihr dann. Sie stand etwas unsicher im Flur, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sich um. ,,Schön,“ urteilte sie schließlich und hörte wie Dean, der hinter ihr stand, anfing mit dem Schlüsselbund zu klimpern. Sie traute sich jedoch nicht einfach ins nächste Zimmer weiterzugehen, sondern wartete stattdessen bis Dean an ihr vorbeiging und die erste Tür öffnete.
,,Das ist die Küche.“ Er deutete in den Raum. ,,Wie man ja zweifellos erkennen kann,“ fügte er mit einem Lächeln hinzu und kratzte sich etwas verlegen am Kopf. Plötzlich merkte er, wie nervös er wirklich war. Deshalb wandte er sich schnell ab und deutete auf die gegenüberliegende, geschlossene Tür. ,,Da ist das Badezimmer. Und das ist unser Wohnzimmer.“ Einen Moment stand er einfach im Türrahmen zwischen Wohnzimmer und Flur, dann durchquerte er das Wohnzimmer und öffnete eine Tür zu einem kleinem Zimmer, in dem sich Kartons stapelten. ,,Das ist bis jetzt unser Lagerraum,“ erklärte er entschuldigend, ohne sich jedoch zu Rory umzudrehen. ,,Wir sind noch nicht mit allem fertig, weil wir erst jetzt richtig hier einziehen und wir noch soviel mit der Hochzeit zu tun hatten. Aber irgendwann wird das so was wie ein Büro… wenn der Schreibtisch geliefert wird, alle Kartons ausgepackt sind und so weiter.“ Er wandte sich wieder zu Rory um, die immer noch im Flur stand und schweigend nickte.
,,Sieht hübsch aus,“ brachte sie schließlich heraus und setzte ein Lächeln auf, bevor sie das Wohnzimmer betrat und zielstrebig zum Bücherregal hinüber ging. Sie hatte es schon immer gehasst, in unangenehmen Situationen nichts mit ihren Händen anfangen zu wissen. Doch Bücher gaben ihr immer auf eine seltsame Weise das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben. Sie fuhr mit einem Finger über die Bücherreihen, nickte bei bekannten Titeln und nahm manche Bücher aus dem Regal, um sie genauer zu betrachten.
,,Ich hätte mir denken können, dass dich die Bücher mehr interessieren, als meine langweilige Führung,“ sagte Dean, der nun hinter ihr stand.
,,Tut mir leid.“ Mit einem entschuldigendem Lächeln drehte sie sich zu ihm um. ,,Ich wollte ja die Wohnung sehen, aber bei Büchern kann ich einfach nicht anders. Du kennst mich ja.“
,,Allerdings.“ Er nickte wissend, schien einen Moment beinahe abwesend zu sein, als er ihr direkt in die Augen blickte. Verlegen wandte Rory die Augen zu Boden, blickte dann aber hastig wieder zu den Büchern.
,,Du hast ganz schön viele medizinische Bücher hier. Ich wusste ja gar nicht, dass du dich so für die Gesundheit des Menschen interessierst.“
,,Das sind Sandra’s. Sie studiert Medizin, na ja eigentlich ist sie jetzt mit dem Studium fertig.“
,,Sehr schön.“ Rory konnte einfach nicht verhindern, dass es ihr bei Sandra’s Namen komisch zumute wurde. ,,Und die Tür hier neben dem Bücherregal? Welches Zimmer ist das? Du hast mir alle Zimmer gezeigt, nur das nicht. Was ist dort drin? Ist es eine Schatzkammer?“
,,Leider nicht. Es ist nur das Schlafzimmer.“ Dean guckte sie abwartend an. Er wusste nicht, ob es der Anstand gestattete einer Exfreundin das Schlafzimmer zu zeigen.
,,Oh!“ Verlegen steckte sich Rory eine Haarsträhne hinter das Ohr und fragte sich insgeheim, wie sie so dumm sein konnte. Mit etwas Verstand hätte sie selbst darauf kommen müssen, dass es nur das Schlafzimmer sein konnte. ,,Du musst es mir natürlich nicht zeigen.“
,,Kein Problem.“ Gespielt gleichgültig stieß Dean die angelehnte Tür mit dem Fuß auf. ,,Das war auch schon alles. Unsere Wohnung ist nicht wirklich groß.“
,,Aber es genügt doch,“ meinte Rory, als sie neben Dean trat und so beiläufig wie möglich den Blick durchs Schlafzimmer gleiten ließ. Wie auch die anderen Zimmer war der Raum mit unauffälligen Möbeln eingerichtet. Rory’s Blick verhaarte jedoch plötzlich auf der Wand über dem Bett, wo eine große Fotocollage hing. Es waren verschiedene, zum Teil ausgeschnittene, Fotos von Sandra und Dean zu sehen und dazwischen immer wieder kleine Zeichnungen und auch Texte.
,,Sandra bastelt gerne,“ erklärte Dean nur, der ihrem Blick gefolgt war. ,,Das war ihr Geschenk zu unserem ersten Jahrestag.“
,,Eine wirklich nette Idee,“ gab Rory zurück, merkte jedoch wie sich ein Kloß in ihrer Kehle ausbreitete. Plötzlich verspürte sie das dringende Verlangen James anzurufen. Es war ihr egal, dass es in Europa, falls er sich noch dort aufhalten sollte, jetzt schon nach Mitternacht war. Sie musste jetzt einfach seine Stimme hören, musste hören, dass er sie vermisste… Sie ignorierte die kleine Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagen wollte, dass James vielleicht nicht das sagen würde, was sie sich wünschte und bat Dean: ,,Könnte ich kurz bei dir telefonieren?“
,,Natürlich,“ sagte Dean etwas überrascht. ,,Das Telefon steht im Zimmer mit den vielen Kisten.“
,,Danke.“ Rory hastete an ihm vorbei in das kleine Zimmer und schloss die Tür. Dann nahm sie das Telefon aus der Ladestation, das auf einem kleinen Tisch stand, und begann James’ Handynummer zu wählen. Als sie jedoch einige Sekunden später die verschlafene Stimme am anderen Ende des Telefons hörte, wanderte ihr Daumen wie automatisch auf die Auflegetaste und kurz darauf hörte sie das gleichmäßige Tuten. Während sie das Telefon mit der rechten Hand weiter umklammert hielt, stützte sie sich mit ihrer linken Hand am Tisch ab, weil sie das Gefühl hatte, dass ihre Beine jede Sekunde nachgeben könnten.

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JuHu ein neuer Teil Big Grin

Ich muss sagen wieder einsamme Spitze hehe

Ich finde das wirklich gut das Lore endlich mal den Mund aufgemacht hat.
Ich mein Rory benimmt sich ja im moment auch wie ein klein Kind richtig schlimm. Irgendwie hat sie richtig trotzig reagiert auf Lorelais bedenken.
Ich finde sie sollte lieber dankbar sein das sie, sie beschützen will und vor einer für sie grozen blamage wahren möchte. Big Grin *Hoffe ja noch insgeheim das Rory sich richtig blamiert. Das sie i-wie so bei der Hochzeitsfeier dann wenn der Pfahrrer sagt hat noch jemand Einwände? Sie dann sagt ja ich weil Dean liebt mich. Wäre doch echt mal Peinlich aber witzig.*

Finde das mit den Flashbacks echt gut, so erfährt man wenigstens auch was in der Vergangenheit schon alles pasiert ist. Big Grin

Ich könnte James ja den Hals umdrehen wenn ich das so lese wie er Rory das Arbeiten verbietet Mad
Ich mein er ist doch eh nie für sie da, da kann man sie ja wohl verstehen das sie auch mal was machen will. Es wäre ja auch nur für ein paar Stunden die Woche gewesen. Mensch der Idiot soll sich mal nicht so anstellen. Rolleyes

Wie Rory sich versucht dann rauszureden im Auto ist auch nicht schlecht, aber Dean ist ja nicht dumm hats es ja gemerkt hehe *Schlauer Dean*
:p

Ich finde Rorys verhalten i-wie auch nicht gut wenn Dean auf Sandra zu sprechen kommt. Sie soll sich endlich mal damit abfinden, das sandra eine sehr große Rolle in Deans Leben spielt. Aber was macht sie würde am liebsten direckt das Buch in die nächste Ecke schmeißen nur weil es sandras ist.Faint

Also hoffe das ich nichts vergessen habe zu erwähnen falls doch kommt noch ein FB Wink freue mich schon auf den nächsten Teil, der hoffentlich schon sehr bald kommt

LG CoCo

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I Love this Movie ^^
Amanda Bynes & Channing Tatum 4ever

Hi meine Teufelskreisschwester!!! :knuddel: ICh könnt mich echt erschießen! Jetzt wart ich immer so hart auf einen nächsten Teil, und kaum ist einer da (:freuSmile, seh ich es erst drei Wochen später... Hamma Naja, mein FB kommt eben erst jetzt! *entschuldigend dreinblick*

Der Teil war MEGA!!!

Armer Marty... die beiden haben ja anscheinend total keinen Kontakt mehr... :unsure2: Ich hoffe das ändert sich schnellstens!! *mal mit dem zaunpfahl wink bevor er einrostet* :gg:
ICh finds gut, dass Lorelai Rory ihre Meinung sagt, aber da ich ein Narco bin find ich es noch besser, dass Rory nicht auf sie hört! ^^ Kann gut verstehen, warum sich Lorelai Sorgen macht, schließlich ist es DEAN von dem wir da sprechen! Ich hab schon fast befürchtet Rory würde nciht mitfahren, aber du hast mich nicht enttäuscht *dich lieb hab* :knuddel:
Uiii, das muss ja seltsam für die beiden gewesen sein, da so allein im Auto zu sitzen. Aber was istn bitte mit James los?? Ich wusste zwar schon immer dass er ein schwachkopf ist, aber so ein a**** :zensiert: (Sry, bin heut bisschen schräg drauf :o ) Er regt sich so auf, nur weil Rory ein paar Stunden in der woche arbeiten will?? ALso wirklich, das ist doch nicht zu viel verlangt.
Aber ich fand das Flashback trotzdem toll, schon allein deshalb weil man mehr über Rorys Leben und Ehe erfährt. Und es gibt mir einen weiteren Grund James nicht zu mögen! *gg*
Dean war natürlich wieder einfach toll! Wub Er versteht, warum Rory arbeiten möchte!
So in der Wohnung des Ex zu sein, muss schon sehr seltsam sein. Unsure Rory fühlte sich wohl nicht sehr wohl (verständlich!).
Zitat:,,Ich wollte ja die Wohnung sehen, aber bei Büchern kann ich einfach nicht anders. Du kennst mich ja.“
,,Allerdings.“ Er nickte wissend, schien einen Moment beinahe abwesend zu sein, als er ihr direkt in die Augen blickte.
Den Satz fand ich besonders schön!!! Wub jaaa, wir wissen alle wie gut unser lieber Dean Rory kennt! *schmacht*
Zitat:,,Und die Tür hier neben dem Bücherregal? Welches Zimmer ist das? Du hast mir alle Zimmer gezeigt, nur das nicht. Was ist dort drin? Ist es eine Schatzkammer?“
,,Leider nicht. Es ist nur das Schlafzimmer.“
Uiii, voll ins Fettnäpfchen getreten, kann ich da nur sagen!! :laugh:

Bin ja mal gespannt wie das jetzt weitergeht??? Und genau jetzt bist du vier lange Wochen nicht mehr da.... FaintIch warte Sehnsüchtig!!!!
Bis denne! :hi:
hdl :knuddel:
Coco

Liebe ist ein Geschenk
verschwende keine Zeit
irgendwann ist es vielleicht zu spät!

HuHu :hi:

Wollte nur mal fragen wann denn mal ein neuer Teil kommt ??? :confused:

Warte echt schon sehr lange gespannt darauf, und es stimmt mich wirklich ganz ganz traurig das nix neues kommt :heul: :heul: :heul:

Naja ich werde weiter hoffen und beten, das in nächster Zeit deine Story mit einem neuen Teil mal wieder vorne in der Liste mit spielt Big Grin

Also hoffe echt das man mal wieder was von dir hier zu lesen bekommt sonst wüsste ich echt nicht was ich machen soll Shoot


also ganz ganz liebe grüße CoCo Big GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig Grin

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I Love this Movie ^^
Amanda Bynes & Channing Tatum 4ever

Ja, es hat mal wieder ewig gedauert... aber das ist man ja langsam von mir gewöhnt, nicht? Ich könnte jetzt sagen, dass der nächste Teil nicht so lange auf sich warten lässt, weil er zur Hälfte schon fertig ist, aber das lasse ich lieber.
Keine Ahnung, ob noch jemand liest, wenn's solange dauert, aber wie schonmal gesagt: Solange noch ein einziger Interesse an der FF hat, werde ich nie aufhören zu schreiben Wink
@Coco14: Du weißt gar nicht wie sehr ich mich immer über dein FB freue. Und ob Rory sich noch blamiert... das wirst du noch sehen Wink Ich kann nur sagen, dass ich nicht der Typ bin, der jetzt im nächsten Teil Dean & Rory in die Arme fallen lässt und dann für immer und ewig ohne Probleme glücklich werden lässt Wink Also einfach mal abwarten.
@Teufelskreisschwester: Danke für dein FB.
Hoffe du lässt dich mal wieder hier blicken, habe dich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen Sad
Ok, dieser Teil besteht Hauptsache aus Flashbacks, aber das ändert sich. Ein weiteres Flashback in naher Zukunft ist erstmal nicht vorgesehen. Soweit ich weiß... Wink

,,Möchtest du etwas trinken? Tut mir leid, dass ich dir nicht schon früher etwas angeboten habe.“
Rory antwortete nicht und starrte weiterhin auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers. Immer wieder hörte sie die Stimme in ihrem Kopf: „Hallo? Hallo? Ist jemand dran?“ Es war die Stimme eines Menschen, den man gerade aus dem Schlaf gerissen hatte. Es war die Stimme der Frau, die Rory verachtete. Es war eine Frau, die nichts an James’ Handy zu suchen hatte. ,,Wie hat Lindsay es damals erfahren?“
,,Was?“
Ungläubig blickte Dean zu ihr. Sie hatte doch nicht gerade das gesagt,… er hatte sie sicher falsch verstanden.
,,Wie hat Lindsay das mit uns erfahren?“
,,Rory, bitte. Was soll das so plötzlich?“ wollte er wissen und ihm wurde im selben Moment zum ersten Mal richtig bewusst, dass er und Rory nie darüber geredet hatten.
,,Was hast du Lindsay gesagt? Hast du es auch so unprofessionell angestellt? Bin ich eines Nachts an dein Telefon gegangen und Lindsay war am anderen Ende der Leitung? Sag es mir,“ Sie schrie fast schon. Sie hatte tatsächlich nie erfahren, wie er es Lindsay beigebracht hatte. Sie erinnerte sich nur noch an ihr erstes Gespräch, das sie nach der gemeinsamen Nacht geführt hatten.
Flashback
,,Und? Wie geht es dir?“ Rory wartete darauf, dass Dean sich zu ihr umdrehte. Er reparierte gerade ein Fenster des Dragon Fly, das Kirk bei seinem nächtlichen Ausflug während der Eröffnungsfeier zerstört hatte.
,,Nicht so gut.“ Dean hatte sich vom Fenster abgewandt, blickte jedoch nicht Rory an, sondern betrachtete den Hammer in seiner Hand.
,,Klar, das war auch eine dumme Frage,“ gab Rory zu. Sie hatten sich seit gestern Abend nicht mehr gesehen. ,,Ich habe versucht dich anzurufen.“
,,Ja, ich weiß.“
,,Du hast nicht zurückgerufen.“ Rory merkte selbst, wie unsicher ihre Stimme klang.
Er nickte nur und fing an den Hammer in seinen Händen zu drehen.
,,Oh!“ Plötzlich wurde Rory klar, was er mit seinem Schweigen sagen wollte. Für ihn hatte diese Nacht nicht soviel bedeutet wie für sie. Er sah das ganze als einmalige Sache an. ,,Ich verstehe.“ Nickend drehte sie sich um und wollte ihn schon stehen lassen, als er sie am Handgelenk zurückhielt.
,,Was verstehst du? Dass es kompliziert ist?“
,,Es ist nicht kompliziert, Dean.“ Sie musste sich anstrengen, um die Bitterkeit in ihrer Stimme so gut wie möglich zu unterdrücken. ,,Wir vergessen, dass jemals etwas zwischen uns war. Wir vergessen gestern und wenn wir uns irgendwo sehen tun wir so, als würden wir uns nicht kennen und leben einfach so weiter wie zuvor.“
,,Was?“
,,Das ist es doch, was du willst.“
,,Das ist ganz sicher nicht das, was ich will.“
,,Ja, du willst vermutlich, dass wir weiterhin Freunde bleiben. Aber ich kann das nicht. Dean, du hast mir gesagt, dass du mich liebst. Für mich hat das etwas bedeutet, auch wenn für dich die ganze Sache nur ein kleines Abenteuer war, weil deine Ehe gerade nicht so gut läuft.“
,,Denkst du wirklich so über mich?“
Rory bemerkte, dass sie ihn mit ihren Worten verletzt hatte, dennoch war ihre Stimme bei den nächsten Worten genauso laut wie davor. ,,Was soll ich denn denken? Du-“ Weiter kam sie nicht, denn plötzlich spürte sie Dean’s Lippen auf ihren. Einen Moment erwiderte sie den Kuss, bis ihr bewusst wurde, wo sie sich befanden. Jeden Moment könnte einer der Stadtbewohner auftauchen… und dann wäre die Katastrophe vorprogrammiert.
,,Ich liebe dich, Rory. Und ich verspreche dir…“
,,Dean? Bist du hier fertig?“ Lorelai’s Stimme ließ die beiden zusammenzucken. Und während ihr Ton gerade eben schon nicht freundlich geklungen hatte, verfinsterte sich ihr Gesicht noch mehr, als sie die beiden zusammen sah.
,,Ja, Lorelai.“
,,Gut, dann wäre oben noch was zu tun. Kirk hat es anscheinend darauf angelegt das ganze Hotel zu zerstören.“ Noch immer klang Lorelai sehr kühl.
,,Alles klar, ich gehe dann mal wieder.“ Rory wandte sich zum Gehen, blieb aber an der Rezeption noch mal stehen, nahm einem sehr missmutig aussehenden Michel einen Notizzettel weg und schrieb hastig etwas darauf. Sie wusste, dass sie Dean nicht anrufen konnte, deshalb steckte sie ihm den kleinen Zettel zu, als er hinter Lorelai die Treppe nach oben stieg.
Flashback Ende
,,Rory, was ist los?“ fragte Dean einige Momente später. Er stand noch immer unsicher im Zimmer und betrachtete Rory die mit nachdenklichem Gesicht auf dem Sofa saß. Sie hatte sich wieder beruhigt und ihre Wut war in Verzweiflung umgeschlagen. Sie legte ihre linke Hand an ihre Stirn und begann ihre Schläfen zu massieren. ,,Er ist mit ihr zusammen.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und Dean hatte Mühe sie zu verstehen. Deshalb trat er näher und setzte sich schließlich neben sie. ,,Die ganze Zeit habe ich es geahnt. Ich habe ihn gefragt, ich habe ihn beschuldigt, doch immer wieder hat er mich beruhigt. Und wir haben so weitergemacht wie vorher.“
,,Was ist passiert?“
,,Seine Kollegin ging ans Telefon.“
,,Und?“ Dean verstand nicht ganz. ,,Vielleicht hat er gerade eine wichtige Besprechung und hat sie gebeten ans Telefon zu gehen.“
,,Ja klar, Besprechung.“ Rory lachte bitter auf. ,,Es ist in Europa mitten in der Nacht… nicht, dass ich wüsste, dass er in Europa ist, aber ihre Stimme klang so, als hätte man sie aus den schönsten Träumen gerissen. Also nehme ich an, dass sie noch in Europa sind. Natürlich könnten sie sich auch einen schönen gemeinsamen Nachmittag im Bett gegönnt haben, es ist schließlich alles möglich.“
,,Vielleicht hat sie einfach müde geklungen. Glaubst du nicht, dass du etwas voreilig bist?“ fragte Dean, der versuchen wollte Rory zu beruhigen. Er hatte geahnt, dass ihre Ehe nicht die beste war und doch war er überrascht, als sie nun so offen darüber redete.
,,Ja, genau das habe ich mir immer eingeredet. Rory, wie kommst du auf so was? Ist das nicht zu klischeehaft? Klingt das nicht zu sehr nach einem billigen Film? Attraktiver Geschäftsmann hat eine Affäre mit seiner Sekretärin, während seien Frau mit einer kleinen Tochter zuhause sitzt.“
,,Rory, hey! Reg dich bitte nicht auf, bevor du es sicherlich weißt. Vielleicht gibt es für alles eine logische Erklärung. Nur weil die Frau müde klingt, heißt das nicht… und du weißt ja nicht mal, ob er nicht gerade in seinem Büro in Boston sitzt und-“
,,Cameron,“ rief Rory plötzlich und sprang auf.
,,Was? Heißt dein Mann nicht James?“
,,Cameron muss es wissen…“ sagte Rory ohne auf Dean’s Frage einzugehen. Cameron würde sicher wissen, ob James sich noch in England aufhielt. ,,Kann ich noch mal telefonieren?“
,,Natürlich, ich mache dir bis dahin einen Kaffee, ok?“ fragte Dean, der nicht wusste, was er tun oder sagen sollte.
,,Danke, das ist lieb von dir.“ Mit diesen Worten ließ Rory ihn im Wohnzimmer zurück und lief in das kleine Zimmer, in dem sich das Telefon befand.
Dean lehnte sich zurück und ließ seine Gedanken an den Tag vor einigen Jahren zurückwandern, den er für immer aus seinem Kopf hatte streichen wollen.
Flashback
Langsam stieg er die Treppen zu dem Haus der Listers hinauf, wo er und Lindsay seit ihrer Hochzeit eine Wohnung im Dachgeschoss bewohnten. Lindsay hatte darauf bestanden… zumindest bis sie sich ihr eigenes kleines Haus leisten konnten. Das war der Plan gewesen. Ihr Plan. Ein Plan, den Lindsay ebenso eigenständig entworfen hatte, wie den, ein zweites Auto zu kaufen und nicht mehr aufs College zu gehen. Er wollte eine eigene kleine Wohnung irgendwo in Stars Hollow mieten, hatte schon eine in Aussicht, doch dann überraschte ihn Lindsay einige Wochen vor der Hochzeit eines Abends mit dem Appartement im Haus ihrer Eltern. Ihm war nie wohl gewesen so nah bei seinen Schwiegereltern zu wohnen, doch als er ihr die Vorteile einer eigenen Wohnung erläutern wollte, brach sie in Tränen aus. Schuldbewusst nahm er sie in die Arme, sagte ihr, dass alles gut werden würde und sie erstmal bei ihren Eltern wohnen könnten. Er hätte es ahnen müssen, hätte ahnen müssen, dass sie zu jung waren. Ein Mädchen, das nicht bereit war sein Elternhaus zu verlassen, war wohl kaum bereit zu heiraten. Doch sobald sich auch nur der Ansatz dieses Gedanken in seinen Kopf schlich, verdrängte er ihn sofort wieder und redete sich ein, dass sich alles schon noch zum Guten wenden würde. Doch so war es nicht. Jeden Abend, wenn er todmüde von der Arbeit nach Hause kam, wurde von ihm erwartet, dass er mit den Listers zu Abend aß und Gespräche führte. Die Gespräche drehten sich meistens um langweilige Sachen, wie den genauen Ablauf der Einkaufstour von Mrs Lister und Lindsay, den Erwerb neuer Waschmittel, sämtlichen Haushaltsgeräten oder um die Dinge, die Mr Lister in Lindsay und seiner Wohnung repariert, verschönert hatte. Dinge, die er, Dean, gerne selbst übernommen hätte. So wurden diese Abendessen für Dean bald zu einem Alptraum. Er kam nicht mehr gern nach Hause, blieb nach der Arbeit einfach noch länger draußen. Er verbrachte Stunden vor den Spielautomaten, bei Freunden,… manchmal saß er auch einfach einsam im Park, nur um den Listers entfliehen zu können. Wenn er dachte, dass seine Schwiegereltern schliefen, schlich er zurück nach Hause… um dort dann oft eine aufgebrachte Lindsay zu treffen, die von ihrer Mutter getröstet wurde. Lindsay und er hatten überhaupt keine Privatsphäre, doch mit dem Vorschlag auszuziehen stieß er bei Lindsay nur immer wieder auf taube Ohren. Sie wollte erst ausziehen, wenn er ihr ein Reihenhaus kaufen könnte, solange sollten sie lieber sparen und nichts unnötig für Miete verschwenden. Es war immer noch der gleiche Plan, würde es wohl immer bleiben. Nein, nicht mehr. Er hatte all die Pläne für ihre gemeinsame Zukunft zerstört. Vor zwei Tagen.
Bevor er die Haustür öffnete, griff er noch einmal in seine Hosentasche und holte den kleinen blauen Notizzettel heraus, den ihm Rory heute im Hotel zugesteckt hatte. Er faltete den Zettel auseinander und las ihn erneut, wohl zum hundertsten Mal an diesem Tag. Er atmete ein letztes Mal durch, trat dann ins Haus und stieg die zwei Treppen nach oben. Auch wenn Lindsay wahrscheinlich noch bei ihren Eltern war, er würde nicht zu ihnen gehen, nicht heute. Er musste es ihr heute sagen. Doch wie sagt man seiner Ehefrau, dass man sie nicht mehr liebt und die Scheidung will?
Als er die Tür zur Küche öffnete, in der nur er morgens frühstückte und die sonst nie benutzt wurde, war er überrascht, als er Lindsay am Tisch sitzen saß. Sie blätterte in einem Magazin und blickte nicht einmal auf. ,,Du wolltest dich doch über das kleine Auto erkundigen, das mir so gut gefallen hat. Hast du es gemacht?“
Dean schüttelte den Kopf. Sie wusste weder von welcher Marke das Auto noch wäre sie auf die Idee gekommen, dass er heute den ganzen Tag arbeiten war und keine Zeit gehabt hatte. ,,Nein.“
,,Gut, denn Daddy hat gesagt, dass ein Freund von ihm sein Auto verkaufen will und er uns einen guten Preis machen würde. Du kannst ja mal morgen mit Daddy reden, Mum und er sind nicht nämlich heute nicht zuhause. “
,,Ah, darum bist du hier oben.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
,,Ja, was soll ich denn auch sonst tun?“ Erst jetzt blickte sie zum ersten Mal auf. ,,Ich habe Mums Mittagessen von heute im Kühlschrank. Soll ich es dir warm machen?“
,,Nein, danke.“
Lindsay zuckte nur mit den Schultern und blätterte weiter in ihrer Zeitschrift.
,,Lindsay, wir müssen reden.“
Seufzend schlug sie die Zeitschrift zu und sah ihn genervt an. ,,Um was es geht es dieses Mal? Um das zweite Auto? Um eine andere Wohnung?“ Sie stand auf und holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. ,,Dean, ich habe keine Lust mehr zu streiten. Ich kann einfach nicht mehr, verstehst du das nicht?“ rief sie und nahm dann einen großen Schluck aus ihrem Glas, in das sie soeben Wasser gefüllt hatte.
,,Es geht nicht darum.“ Er war selbst erstaunt, wie ruhig seine Stimme klang. ,,Es geht um uns, um unsere Ehe.“
,,Was ist damit? Was…“
Dean merkte, dass sie eigentlich ärgerlich klingen wollte, doch ihre Stimme versagte bei ihrem nächsten Satz. ,,Lindsay, bitte setz dich und höre mir zu.“
,,Dean, was soll das?“
,,Setz dich bitte.“
,,Na, gut.“ Augenrollend nahm Lindsay wieder am Tisch Platz. ,,Also, was ist los?“
Dean stand einen Moment unsicher im Raum, wusste nicht wie er anfangen sollte. ,,Ich hasse dir das anzutun, glaub mir. Ich weiß nicht, wie ich das tun konnte, es tut mir so leid.“ Floskeln, Worte, die jeder aussprechen konnte. Doch ihm fiel kein besserer Weg ein. ,,Die letzten Monaten waren, denke ich, für uns beide nicht die schönsten unseres Lebens. Es gab keinen Tag, an dem wir uns nicht gestritten haben und wenn man bedenkt, wie selten wir uns überhaupt gesehen haben, dann-“
,,Du willst streiten,“ sagte Lindsay leise und ihre Worte waren von einem bitteren Lächeln begleitet. Sie schwieg einen Moment. ,,Krieg dich wieder ein und wir reden morgen weiter. Ich habe keine Lust einen Streit über unsere vielen Streitereien zu führen.“ Sie griff nach ihrer Zeitschrift, stand auf und wollte schon an Dean vorbeigehen, als dieser sie am Arm zurückhielt.
,,Es geht nicht um die Streitereien. Es geht um…“ Er wusste nicht weiter. ,,Ich habe Mist gebaut. Ich habe wohl das Schlimmste gemacht, was man in einer Ehe machen kann.“
Das erste Mal an diesem Abend sah Lindsay ihm richtig ins Gesicht und sie sah so verletzlich aus, dass sie ihn zum ersten Mal seit Monaten wieder an das junge Mädchen erinnerte, dem er damals den Antrag gemacht hatte. Natürlich war seitdem nicht mehr als ein Jahr vergangen und dennoch hatte Lindsay sich seit einiger Zeit einen verbitterten Gesichtsausdruck angeeignet, als wäre sie seit zwanzig Jahren unglücklich verheiratet.
,,Du hast etwas getan, ohne es vorher mit mir abzusprechen, nicht? Hast du die Wohnung gemietet, von der du soviel geredet hast?“ Ihre Stimme klang ängstlich und er merkte, dass sie hoffte, dass so etwas Belangloses für sein schlechtes Gewissen verantwortlich war.
,,Lindsay.“ Er legte ihr seine Hand auf die Schulter und wusste innerlich, dass ihm solche Gesten eigentlich nicht mehr zustanden. ,,Ich-“ Er hielt inne, als er bemerkte, wie Lindsay auf seine linke Hand auf ihrer Schulter starrte. Doch erst als sie sprach, erkannte er, was sie so sehr schockierte. ,,Du trägst deinen Ehering nicht.“
,,Ich habe ihn abgenommen, es wäre nicht mehr richtig gewesen ihn zu tragen.“
,,Was redest du da?“
,,Ich liebe eine andere.“ Er hatte es ausgesprochen, hatte plötzlich gemerkt, dass es nichts brachte ewiglange um den heißen Brei herumzureden. Es würde es nur noch länger hinziehen.
,,Nein. Nein.“ Lindsay schüttelte heftig ihren Kopf und ihre Stimme wurde bei jedem Wort lauter: ,,Nein, du liebst mich. Mich! Du hast mich geheiratet. Mich!“
,,Es tut mir so leid.“
,,Du lügst.“
,,Lindsay, ich wünschte es wäre so. Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen, glaub mir. Aber ich… ich habe dich betrogen.“ Er hätte so viele Möglichkeiten gehabt ihr die Sache schonend beizubringen und er hatte die schmerzhafteste gewählt.
,,Nein! Du hast doch nicht…“
,,Es ist Rory Gilmore und es tut mir so leid…“ Weiter kam er nicht, denn er spürte Lindsay’s Hand auf seiner Wange.
,,Du Mistkerl, du-“ Weitere Schimpfwörter gingen in ihren Schluchzern unter, als sie blind vor Wut mit ihren Fäusten auf seine Brust einschlug. Einige Augenblicke blieb Dean einfach so stehen, er wusste, dass er die Schläge verdient hatte. Plötzlich hielt Lindsay jedoch inne, wischte sich mit einer heftigen Bewegung über die Augen und stand kopfschüttelnd vor ihm. ,,Wieso weine ich überhaupt um dich? Du bist es nicht wert.“ Sie nahm ihren Ring ab, warf in die andere Ecke des Raumes, während weitere Tränen ihre Wangen hinunterliefen. ,,Verschwinde! Verschwinde einfach aus meinem Leben! Ich will dich nie wieder sehen. Und ich hoffe für dich und das kleine Gilmoreflittchen, dass Ihr verdammt unglücklich miteinander werdet.“ Mit diesen Worten lief sie ins Schlafzimmer und schlug die Türe zu.
Flashback Ende
Er musste es verdrängen, musste verdrängen, was ihn all die Jahre verfolgt hatte. Natürlich, es hatte Zeiten gegeben, wo alle Menschen um ihn herum gesagt hätten, dass er nicht eine Sekunde an dieses Ereignis verschwendete, dass er keine richtige Reue empfand und in manchen Momenten hatte es vielleicht auch zugetroffen. Doch das schlechte Gewissen hatte immer irgendwie in seinem Hinterkopf gelauert, hatte auf eine Gelegenheit gewartet um wieder zum Vorschein zu kommen. Manchmal war es ein Wort, eine Szene in einem Film, ein Satz in einem Buch… irgendeine kleine Sache konnte alles zurück bringen. Niemand hatte je erfahren welche Probleme er mit sich, seiner Vergangenheit und seinen falschen Entscheidungen hatte.
Dean ahnte nicht, dass tausende von Kilometern entfernt, einem Mann ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen.

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