20.01.2008, 18:52
so hat leider etwas länger gedauert...sorry!
Rory fuhr langsam mit dem Finger über den Rand ihrer Tasse.
Ihr Blick war auf den Tresen gerichtet.
Luke war gerade dabei Geld in die Kasse zu tun, als er sie bemerkte. Er legte den Kopf schief und stellte sich vor sie.
âRory?â
Sie starrte immer noch auf den Tisch.
Zögernd hob er eine Hand und wedelte vor ihrem Gesicht herum. Endlich sah sie auf. âWas?â
âAlles klar mit dir?â, fragte er leicht besorgt und stützte sich auf dem Tresen ab.
Rory nickte. âJa⦠klar. Mir gehtâs gut.â
âOkay.â
âOkay.â
Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse und wirkte sofort wieder ganz abwesend.
Luke musterte sie einen Moment lang, schüttelte dann den Kopf und drehte seine Runde mit der Kaffeekanne.
Rory setzte sich aufrecht hin und warf einen Blick auf die Uhr. Ihre Mutter verspätete sich.
Dann konnte sie wohl noch ein paar Minuten nachdenken.
Sie saÃen in einem schicken Restaurant und aÃen Tiramisu zum Nachtisch. Rory hatte seine Einladung angenommen und 20 Minuten später kamen sie an diesem sehr teuer aussehenden Restaurant an. Zuerst war sie ziemlich unsicher gewesen und wusste nicht wie sich verhalten sollte. Aber Jess war wirklich nett und sie konnten sich gut unterhalten. Er mochte Bücher genauso wie sie. Irgendwie lagen sie auf der gleichen Wellenlänge.
âStudierst du auch?â, fragte sie und nahm einen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse.
Jess zuckte mit den Schultern. âEigentlich nicht. Ich arbeite in einem Buchladen in New York.â
Sie lächelte. âCool.â
âJa, jetzt kennst du mich und sitzt direkt an der Quelle!â Er kratzte den letzten Rest Tiramisu vom Teller.
Rory lachte leise. âIch komme auf jeden Fall mal vorbei!â
âTut mir Leid, Schatz. Der Wagen hat irgendwelche Probleme!â Lorelai lieà sich neben ihre Tochter auf den Hocker fallen.
Luke sah auf. âDein Wagen hat Probleme? Soll ich mir den mal anschauen?â
Lorelai hob die Augenbrauen. âKennst du dich damit aus? Wenn du nämlich irgendwas kaputt machst, dann kann ich mir ja gleich einen neuen Wagen kaufen!â Luke warf ihr einen Blick zu.
Sie grinste. âEr steht um die Ecke.â
Rory schlug die Beine übereinander und nahm einen Schluck Kaffee. Sie verzog das Gesicht. Er war kalt.
âAlso, was gibtâs neues?â Lorelai zog ihre Jacke aus und sah ihre Tochter neugierig an.
Rory biss sich auf die Zunge. Sie konnte ihr das nicht erzählen. Sie war mit einem Typen weg gewesen, der eine Freundin hatte und diese war ihre Mitbewohnerin.
âNichts. Bei dir?â
âOh, du hättest heute mal sehen sollen, wie Michel sich angestellt hat! Luke, bekomme ich auch mal einen Kaffee?â
âAlso, willst du noch irgendwohin?â Jess steckte die Hände in die Jackentasche und sah Rory an.
Sie lächelte. Den ganzen Abend über hatte sie diese Frage im Hinterkopf. Am Anfang hatte sie sie verdrängt, aber jetzt hielt sie es irgendwie nicht mehr aus.
âWas ist mit [I]Laura?â[/I]
[I]Jess wandte den Blick von ihr ab. âWas soll mit ihr sein?â[/I]
[I]âJess, wir⦠ich meine, ich bin mit dir essen gegangen. Ich bin die Mitbewohnerin deiner Freundin. Du kennst mich doch überhaupt nicht. Wirst du es Laura nicht erzählen? Ihr habt euch gestritten und ich will nicht auch noch ein Grund dafür sein.â, plapperte sie drauf los.[/I]
[I]Er lächelte leicht. âDu hättest nicht mitkommen müssen.â, sagte er bloÃ.[/I]
[I]Rory strich sich den Pony aus dem Gesicht und blieb stehen. âNein, im Ernst. Was ist mit Laura? Wirst du es ihr erzählen?â[/I]
[I]Jess drehte sich zu ihr um. âSollten wir es ihr erzählen?â[/I]
[I]Sie seufzte leise. Plötzlich kam sie sich so dumm vor. Was machte sie denn überhaupt hier? Sie kannte ihn nicht. Er kannte sie nicht. Er war der Freund ihrer Mitbewohnerin.[/I]
[I]âJess, ich⦠ich glaube, dass war einfach eine dumme Idee Ich hätte nicht ja sagen sollen. Was ist wenn Laura davon erfährt? Sie wird bestimmt furchtbar sauer auf mich sein. Und das will ich nicht.â [/I]
[I]Jess sah sie einen Moment lang an. âWieso sollte sie davon etwas erfahren? Rory, wir waren nur essen. Es ist doch nichts passiert. Ich hatte einen Tisch reserviert und Laura wollte nicht mitkommen. Was ist schon dabei?â[/I]
[I]Rory schwieg. Ja, was war denn schon dabei?[/I]
ââ¦und dieser Handwerker ist aufgesprungen und hat ihn angeschrieen! Michel hat dann zum Glück die Küche verlassen. Das hätte noch ein Massaker gegeben!â, erzählte Lorelai und lachte. Rory grinste. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Mutter erzählt hatte. Ihre Gedanken waren woanders.
[I]Jess hielt an und stieg aus. Rory öffnete die Tür und stieg ebenfalls aus.[/I]
[I]Er kam um den Wagen herum und blieb neben ihr stehen.[/I]
[I]âAlsoâ¦â[/I]
[I]âAlso⦠ein schöner Abend.â, sagte sie vorsichtig. Er nickte und lächelte. [/I]
[I]Einen Moment schwiegen sie. Rory hatte keine Ahnung, was sie jetzt noch sagen sollte. [/I]
[I]Jess griff plötzlich in seine Hosentasche und holte sein Portemonnaie heraus. âHier, meine Karte. Also, die vom Laden. Du wolltest doch mal vorbeikommen!â Er hielt ihr die kleine Visitenkarte hin. Sie ergriff sie. âDanke!â[/I]
[I]Er lächelte. âSoll ich dich noch zurâ¦â[/I]
[I]Schnell schüttelte Rory den Kopf. âNein, das musst du nicht. Das ist schlieÃlichâ¦â[/I]
[I]â⦠kein Date. Genau.â[/I]
[I]Sie spürte, wie sie rot wurde.[/I]
[I]âAlso Rory, bis dann.â Er ging ums Auto herum und öffnete die Fahrertür.[/I]
[I]âBis dann.â[/I]
[I]Sie ging einen Schritt zurück und wartete bis er losfuhr. Dann hob sie noch einmal kurz die Hand und wandte sich dann um. [/I]
Rory sah auf die Uhr. Halb zwei.
âMom, ich glaube, ich sollte jetzt wieder zu Uni zurück!â
âOh nein, wie spät ist es?!â
âHalb zwei.â
Lorelai sprang auf und griff nach ihren Sachen. âOh nein. Ich muss los. Tut mir Leid.â Sie drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. âLuke, ich brauch deinen Wagen!â
Luke sah sie an. âNein?â
âLuke! Ich brauch deinen Wagen! Meiner stirbt sicher noch auf dem halben Weg und ich hab einen wichtigen Termin! Wo sind die Schlüssel?!â
Er wollte noch etwas sagen, aber schlieÃlich warf er ihr einfach die Schlüssel zu. âKeine Kratzer oder Beulen!â
Doch Lorelai war schon aus dem Laden gerauscht.
Rory musste grinsen. âSie bringt ihn sicher heil zurück.â
Luke schüttelte leicht den Kopf und beobachte Lorelai bis sie um die Ecke zu seinem Wagen gebogen war.
Rory suchte in ihrer Tasche nach ihrem Schlüssel. Gerade hatte sie ihn noch hineingeworfen und jetzt war er spurlos verschwunden.
âVerdammtâ¦â Sie blieb stehen um besser suchen zu können. Plötzlich prallte jemand gegen sie.
Bücher und Mappen fielen auf den Boden. âOh nein! Tut mir Leid!â Rory kniete sich sofort hin um die Sachen zusammenzusuchen.
âSchon gut.â
Sie sah zur Seite. Laura kniete sich neben sie. Sie sah ziemlich müde und geschafft aus.
Sie räumten die Sachen zusammen und standen auf.
Laura lächelte sie an. âHör zu, wegen gesternâ¦â, fing sie an.
Rory schüttelte den Kopf. âSchon gut. Das geht mich nichts an. Ist schon okay!â
âIch wollte nicht, dass du das alles mitbekommst. Manchmal ist Jess halt so.â Laura sah auf den Boden. Rory runzelte einen Moment die Stirn. âKlarâ¦â
âWas war eigentlich noch gestern Abend?â
Rory sah sie an. âMit gestern Abend?â
âJa, ist er einfach abgerauscht?â
âÃhm, ja⦠ja er ist einfach gegangen.â, stotterte sie und wich ihrem Blick aus.
Laura nickte. âWir haben heute telefoniert. Es ist wieder alles okay. Am Wochenende will er sogar mit auf eine Party kommen!â
Sie grinste und stopfte ein paar Bücher in ihre Tasche. âEin groÃer Schritt für einen Buchverkäufer.â Sie kicherte und Rory zwang sich zu einem Lächeln.
âIch muss jetzt los! Wir sehen uns, Rory!â
âKlar.â
Laura eilte den Gang entlang. Rory sah ihr nach und biss sich auf die Unterlippe.
Dann griff sie erneut in ihre Tasche und fand endlich den Schlüssel. Zögernd machte sie sich auf den Weg zu ihrer Wohnung.
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