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Registriert seit: 18.10.2004
So, hier kommt ein neuer Teil, ist zwar ein wenig kürzer, aber wir hoffen, dass ihr trotzdem Freude am Lesen habt...
Emily lag in ihrem Bett, hätte Richard so gern bei sich gehabt, gefühlt, dass er für sie da war, auch wenn er ihr Geheimnis nicht kannte. Sie wollte gern in den Arm genommen werden, das Gefühl von Geborgenheit spüren. Früher hatte sie dieses Gefühl oft von Melinda bekommen, sie war für sie da gewesen. Doch auch das war schon längst Vergangenheit....
âWas hast du dir eigentlich dabei gedacht Emily?â Trix schrie sie jetzt bereits seit fast 30 Minuten an. Emily stand einfach nur da, lieà sich die Vorwürfe gefallen, versuchte nur hin und wieder zu erklären, doch Trix lieà sie nicht wirklich zu Wort kommen, hörte ihr nicht zu. Sie warf Trix einen eindringlichen Blick zu und versuchte es noch einmal: âMutter, ich habe dir bereits gesagt, dass es ein Witz von Melinda zum Junggesellinnenabschied war. Es war nicht das, was du mir vorwirfst. Ich liebe Richard doch...â Es fiel ihr schwer diese Worte zu sagen. Natürlich, sie liebte Richard, und doch, es war mit dem, was sie für Melinda empfand keineswegs zu vergleichen.
"Diese Frau küsst dich einen Tag vor deiner Hochzeit und du bezeichnest das als Witz, Emily?â Trix schüttelte den Kopf, das durfte doch einfach nicht wahr sein. Ihre zukünftige Schwiegertochter küsste eine Frau, einen Tag bevor sie ihren einzigen Sohn heiraten wollte und behauptete dann auch noch, sie würde Richard lieben. Von Anfang an hatte sie gewusst, dass Emily kein guter Umgang für Richard war, sie hatte gefühlt, dass diese Frau Unglück über ihre Familie bringen würde, doch sie hatte sie akzeptiert, weil Richard sie offensichtlich liebte. Warum konnte sie sich nur schwer vorstellen, doch es musste einen Grund geben, ansonsten hätte er sich niemals von Pennilyn getrennt. Trix seufzte. Pennilyn war zwar auch nicht die Art von Schwiegertochter gewesen, die sie sich vorgestellt hatte, da sie nicht unbedingt die Klügste war, doch immerhin hatte sie bei ihr das Gefühl gehabt, dass sie Richard wirklich aufrichtig liebte.
"Du weiÃt doch gar nicht was Liebe ist.â, konterte Trix. Emily konnte nicht glauben, was sie da gerade hörte. Zukünftige Schwiegermutter hin oder her, wie konnte es sich diese Frau anmaÃen zu behaupten, dass sie nicht wusste, was Liebe war? Sie fühlte, wie Wut in ihr aufstieg. Sie liebte Melinda, aber sie liebte auch Richard. Zwar auf eine etwas andere Art, aber sie liebte ihn. Und sie war sich sicher in ihm den Mann gefunden zu haben, mit dem sie ihr restliches Leben verbrachte. Doch wollte sie das auch? Wollte sie ihr Leben mit einem Mann teilen?
Sie würde auf Melindas Nähe und Wärme verzichten müssen. Noch immer wusste sie nicht wirklich, wie sie das schaffen sollte, denn Melinda war so ein wunderbarer Mensch, bei ihr fand sie Zuflucht und Trost, konnte einfach nur sie selbst sein, ohne sich zu verstellen.
Wie oft hatte sie darüber nachgedacht, immer und immer wieder, doch sie war nur zu einem Ergebnis gekommen. Sie musste Melinda irgendwie vergessen und ihr zukünftiges Leben mit Richard teilen. So hatten sie und Melinda es beschlossen, so würde es geschehen.
Sie konnte nicht mehr länger mit Trix streiten, hatte einfach keine Nerven dafür. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte sie sich von ihr ab, verlieà den Raum. Trix hingegen setzte sich hinter ihren Schreibtisch und nahm ihr Briefpapier zur Hand. âMein geliebter Richardâ¦â
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.03.2005, 22:00 von
EmilyFan.)