So ihr Lieben, es war ein paar Tage still, aber jetzt ist es soweit, ich poste heut den letzten teil von Wenn die Liebe stirbt. Ich hoffe er gefällt euch, und klärt noch so einiges, würden uns über viiiiiel FB sehr freuen.
Also, lasst was hören. *gg*
Hier ist offiziell und nur hier, der letzte Teil von WdLs. *snief*
Ganz langsam und kaum merkbar bahnte sich eine erste Träne den Weg über Emilys blasses Gesicht. Verstohlen blickte sie zur Seite, wollte nicht, dass Melinda das sah, ärgerte sich über sich selbst, weil sie sich nicht beherrschen konnte. Sie versuchte tief einzuatmen, den Schmerz und den Kummer wieder zu vergessen, doch es wollte ihr nicht so gelingen, wie sie es gewollt hatte. Es nagte an ihr, fraà sich immer tiefer hinein und ohne, dass sie es gewollt hatte, sammelten sich immer mehr Tränen in ihrem Augen und liefen schlieÃlich über ihre Wangen.
Melinda sah Emily ein wenig entsetzt an, sie hatte zwar gemerkt, dass es ihr nicht besonders gut ging, doch mit so einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Ganz vorsichtig legte sie ihre Arme um Emily, küsste sie sanft auf die Stirn. âWas ist mit dir los, SüÃe?â, fragte sie Emily leise, doch Emily kuschelte sich nur an Melinda und begann nun bitterlich zu weinen. Melinda wusste, dass sie ihr Zeit geben musste, dass sie reden würde, wen sie dazu bereit war. Daher streichelte sie ihr sanft über den Rücken und wartete.
Es schien Melinda, als hätten sie Stunden so dort gesessen, es tat ihr weh Emily so leiden zu sehen und doch, sie hielt sie einfach fest im Arm, streichelte ihr vorsichtig über Kopf und Rücken und wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
Emily hatte ihren Kopf an Melindas Schulter gelegt und weinte vor sich hin. Sie konnte all das nicht ertragen. Lorelai hatte mit Rory das Haus verlassen, Richard versuchte für sie da zu sein, war jedoch viel auf Geschäftsreisen und hatte deshalb nur wenig Zeit für sie. Die einzige die sie Unterstütze war Melinda. Sie verbrachte jede freie Minute bei ihr, saà Stundenlang an ihrem Bett und schwieg mit ihr.
Emily spürte, dass es an der Zeit war, endlich zu reden. âIch danke dir Sweetie...â Sie sah ihr tief in die Augen, entdeckte darin Melindas Angst um sie und rang sich dann ein lächeln ab. âWie geht es dir Emily?â Emily sah zur Seite, wollte nicht das Melinda die erneut aufsteigenden Tränen sah. âEs geht mir gut, ehrlich.â, quälte sie sich hervor und versuchte dabei tapfer zu klingeln. Melinda legte einen Finger unter Emilys Kinn und zog es sanft wieder zu sich herüber. Als sich ihre Augen trafen, sah Melinda tief in Emilys und zog ihr Gesicht wieder an sich heran. âShht, es ist alles gut SüÃe. Ich bin da, lass einfach alles raus.â Emily hob noch einmal den Kopf und sah Melinda kurz in die Augen, ehe sie unter Tränen zu erzählen begann. âRichard...er ist immer unterwegs, lässt mich allein hier. Ich muss mit dem Verlust von Lorelai und Rory allein klar kommen, während er in Tokio oder Berlin sitzt und Verträge abschlieÃt. Tag für Tag sitze ich allein beim Essen während er groÃe Geschäftsessen hat....â Emily brach ab, wollte einfach nicht mehr weiter sprechen, kuschelte sich statt dessen nur noch enger an Melinda. Melinda legte eine Hand auf Emilys Rücken und die andere auf ihren Kopf, so dass sie Emily vorsichtig streicheln konnte, um sie zu beruhigen. Sie zog sie so eng es ging an sich und redete ruhig und beruhigend auf sie ein.
Einige Minuten saÃen sie so dort auf Emilys groÃem Bett, allein im Haus, denn Richard war wieder mal auf Reisen und das Hausmädchen hatte frei. Emily hob vorsichtig den Kopf und legte ihre Stirn gegen Melindas. Beide genossen die nähe zueinander, und irgendwann passierte es einfach: Ihre Lippen näherten sich einander an und die beiden verfielen in einen sanften und doch leidenschaftlichen Kuss. Es schien ewig her zu sein, seit sich beide so nah gewesen waren, und doch schien es das alltäglichste für sie zu sein. Es war alles so, wie es damals aufgehört hatte, sie schienen nie getrennt gewesen zu sein.
Eine ganze weile saÃen sie dort, keiner der beiden wusste genau, wie lang es war. Sie waren ganz allein in dem groÃen Haus, nahmen nichts mehr um sich herum wahr. Das einzige was beide wollten, war die Nähe zur anderen zu fühlen.
Melinda legte vorsichtig eine ihrer Hände in Emilys Nacken und begann sie vorsichtig dort zu streicheln. Emily fühlte Melindas Berührungen und obwohl die Traurigkeit sie immer noch eingenommen hatte, kam ein unheimliches Glücksgefühl in ihr hoch. Lange schon hatte sie sich nicht mehr so geborgen gefühlt.
Sie zog Melinda enger an sich, wollte ihr so Nah sein wie nur irgendwie möglich. Langsam, und doch für Melinda spürbar wurden ihre Küsse leidenschaftlicher, sie wollte mehr, wollte Melinda endlich wieder spüren. Melinda beendete den Kuss und sah Emily in die Augen. âIch Liebe dich, meine SüÃe!â, flüsterte Melinda und sah in Emilys Gesicht zum ersten mal seit Wochen wieder ein kleines lächeln. âIch Liebe dich auch!â, flüsterte Emily kaum hörbar zurück. Melinda zog sie an sich, küsste sie kurz auf die Stirn und legte sich dann einfach mit ihr ins Bett. Sie wollte Emily Nahe sein, ihre Haut auf der eigenen spüren. Sie legte ihren Arm um Emily, streichelte ihr sanft über den Bauch und fühlte, dass Emily immer entspannter wurde. Vorsichtig strich Melinda Emily die Haare aus dem Nacken, streichelte Emily vorsichtig und begann dann ganz langsam und auf jede Bewegung und Reaktion Emilys achtend, sie zu küssen. Sie begann, jeden einzelnen Millimeter ihres Halses mit Küssen zu bedecken, spürte das Emily noch entspannter wurde, sich immer mehr fallen lieà und langsam den Kopf nach vorn beugte.
Emily genoss Melindas Küsse, hatte dies all die Jahre furchtbar vermisst....natürlich, Richard hatte versucht ihr zu geben, was sie wollte, doch selbst wenn er es wusste, hatte er selten Zeit genug gehabt, ihr dies alles wirklich zu geben. Die letzten Jahre hatte er viel arbeiten müssen, war viel auf Reisen gewesen und deshalb blieb ihnen für privates oft nur wenig Zeit. Bei Melinda wusste sie, dass sie ihr geben würde, was sie brauchte und auch sie würde Melinda alles geben, was sie brauchte. Sie kannten sich immer noch so gut, und das nach all den Jahren, die sie zumindest körperlich getrennt gewesen waren.
Lange Zeit lagen sie einfach nur so da, eng aneinander gekuschelt und genossen die Nähe zur anderen. Und sie wussten, dass sie noch den ganzen restlichen Tag und die ganze restliche Nacht Zeit haben würden, denn das Hausmädchen hatte frei und Richard war auf einer Geschäftsreise. Beide wussten es, lieÃen sich Zeit und wollten nichts mehr als der anderen noch näher zu sein.
In dieser Nacht waren die beiden sich so Nah wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Sie berührten einander, streichelten und genossen die Streicheinheiten, gaben sich all die kleinen und groÃen Zärtlichkeiten, die sie brauchten, in ihren Ehen aber eher selten bekamen.
Sie verbrachten die ganze Nacht in den Armen der anderen, waren unendlich glücklich und es fiel ihnen unerträglich schwer, sich am nächsten Tag wieder voneinander zu trennen. Und trotzdem wusste beide, dass es sein musste.....
Sie lag immer noch im Bett, dachte an diese letzte gemeinsame Nacht....sie lag fast 20 Jahre zurück und doch erschien es Emily, als wäre es erst gestern gewesen. Sie hatte hier in diesem Bett mit Melinda gelegen, sich an sie gekuschelt, die gespürt und war ihr nah gewesen â und jetzt war Melinda Tod. Es erschien ihr alles so unfair, so unglaublich unfair. Sie hatte einen der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren, den Menschen den sie ihr Leben lang über alles geliebt hatte. Seit gestern trug sie ein unglaubliches Verlustgefühl in ihrem Herzen mit sich, gab sich mühe es zu verstecken und doch, es pochte tief eingebrannt in ihrem Herzen und würde dort vermutlich bis zu ihrem eigenen Tod nicht weichen.
Sie empfand die Welt als unfair, hatte ihr zum zweiten mal im Leben das wichtigste geraubt...zumindest ihre groÃe Liebe. SchlieÃlich waren ihr vor Jahren ihre Tochter und ihre Enkelin geraubt worden....oft in ihrem Leben, in den vielen einsamen Stunden, die Richard auf Geschäftsreisen verbracht hatte, hatte sie sich gefragt, was sie so furchtbares getan hatte, dass das Schicksal ihr das alles antat....
âEmily, beruhig dich doch bitte, davon das du hier aufgeschreckt durchs Zimmer läufst wird es auch nicht besser.â Seit geschlagenen zwei Stunden versuchte Melinda nun schon, Emily zu beruhigen. âSie ist meine Schwester Melinda, meine Schwester. Wohlgemerkt, meine einzige! Und nur weil meine werte Mutter es nicht ertragen würde, darf ich nicht zu ihrer Hochzeit kommen?! Das ist kindisch und albern Sweetie, ehrlich.â Emily sah Melinda an, ihr Gesicht war wutverzerrt und sie schien gleich zu platzen. Melinda wusste, wenn Emily sich so benahm, ging es ihr wirklich nah. Natürlich, seit dem furchtbaren Streit mit ihrer Mutter hatte sie zu ihrer Familie keinen Kontakt mehr gehabt, aber das sie selbst von der Hochzeit ihrer einzigen Schwester ausgeschlossen wurde, fand Melinda zu hart. Es war eine Sache nicht mehr mit Emily zu sprechen, doch sie von einer so bedeutenden Feier auszuschlieÃen, dass ging zu weit!!
âVielleicht sollte ich meiner lieben Mutter einen Besuch abstatten....ich kann es nicht fassen.â In diesem Moment klopfte es an der Tür. Melinda stand auf und öffnete, während Emily weiter vor sich hin schimpfte. âDas kann sie nicht machen, Hopie und ich standen uns immer so nah, und sie will mir verbieten zu ihrer Hochzeit zu gehen.....ich werde hinfahren und mit ihr reden â...â Melinda unterbrach sie. âÃhm, Emily, dass wird nicht mehr nötig sein.â Emily drehte sich verwundert um. âMutter....â Emily sah direkt in die kalten, hasserfüllten Augen ihrer Mutter. âDu meinst also, ich könnte dich nicht von dieser Hochzeit ausschlieÃen, Emily?â Elisabeth betrat die Wohnung, ging einfach an Melinda vorbei ohne sie wahr zu nehmen. âIch finde, du solltest unsere persönlichen Differenzen vergessen, damit ich an Hopies Hochzeit teilnehmen kann. Es wäre ihr gegenüber nicht fair, und auch für mich nich.....â Elisabeth unterbrach sie. âDu redest von Fairness? Ausgerechnet du Emily? Du hast es geschafft, die ganze Familie zu ruinieren, du hast Hopie beeinflusst, dein Vater und ich streiten nur noch wegen dir. Und da redest du von Fairness?â Emily sah ihre Mutter geschockt an. Hatte Elisabeth sie gerade tatsächlich für alles verantwortlich gemacht, was in den letzten Jahren schief gegangen war? Ja, dass hatte sie, und Emily wollte es nicht auf sich sitzen lassen. âWeiÃt du Elisabethâ âsie ignorierte das geschockte Gesicht ihrer Mutter- âdu kannst mir nicht die Schuld dafür geben, dass Hopie nichts mehr mit euch zu tun haben will. Du selbst hast sie damals vor die Wahl gestellt: Ich oder ihr. Sie hat sich entscheiden. Sei froh das du zur Hochzeit kannst! Und das du nicht mehr mit Vater zurecht kommst, na ja, das mag daran liegen das ihr nie aus Liebe geheiratet habt. Du hast mir vorgeworfen, ich wüsste nicht was Liebe ist, doch glaub mir, ich weià besser was Liebe ist, als du es jemals erfahren wirst!â Emily hatte ihren Satz gerade beendet, als sie die harte Hand ihrer Mutter auf ihrer Wange spürte. Elisabeth hatte es tatsächlich getan â sie hatte ihre Tochter geohrfeigt. Emily sah sie einen Moment geschockt an, fand dann ihre Sprache wieder. âEs ist besser wenn du jetzt gehst Elisabeth. Und lass dich nie wieder hier sehen.â Emily blieb höflich, gab ihrer Mutter allerdings klar zu verstehen, dass sie von diesem Tag an nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, und so sollte es tatsächlich bleiben. Elisabeth würde nie erfahren, dass Emily eine Gilmore geworden war, sie würde nie von Lorelai erfahren und auch nie von Rory....jeden falls würde sie es nie von Emily hören.
Als Emily an diesen Tag dachte, fühlte sie nichts auÃer unendlicher Wut. Wut vor allem auf Elisabeth. Sie hatte ihr alles ruiniert, hatte sich in Dinge eingemischt, die sie nichts angingen. Natürlich, Emily hatte ihr all das erzählt, doch nicht um sich schlecht machen zu lassen. Alles was gewollt hatte, war das ihre Mutter sich für sich freute, und was hatte sie geerntet....
Doch daran wollte Emily jetzt nicht mehr denken. Es war spät geworden, sie hatte den ganzen langen Abend in Erinnerungen geschwelgt, an Melinda gedacht und sich vor allem an die vielen wunderschönen, aber auch an die vielen Todtraurigen Momente in ihrem Leben erinnert.
Alles was sie jetzt noch wollte, war Ruhe und Frieden. Sie wollte hier liegen und sich an irgendwen kuscheln, wollte Halt und Geborgenheit spüren.
Wo Richard nur blieb? Er hätte längst da sein müssen. Sie wollte ihn bei sich haben, von ihm gehalten werden und einfach nur spüren, dass sie nicht allein war.
Sie tauchte wieder tiefer in sich ab, war in Gedanken wieder bei Melinda, als leise und vorsichtig die Tür zum Schlafzimmer aufging und Richard in der Tür erschien. Er war noch vollständig angezogen und schlich ins Badezimmer. Emily wollte heute nicht so tun, als ob sie schlief, sie wollte gleich von ihm in den Arm genommen werden. Sie setzte sich auf und wartete auf ihn, hoffte das er bald endlich zu ihr kommen würde und sie jemanden hatte, an den sie sich anlehnen konnte. Und da endlich ging die Tür auf und Richard stand in der Tür, schien im ersten Moment etwas irritiert. In den letzten Tagen und Wochen schien es zwischen ihm und Emily ein unausgesprochenes Abkommen gewesen zu sein, dass sie so wenig Zeit wie möglich miteinander verbringen wollten. Und nun, nun saà sie da und schien auf ihn zu warten.
Er schloss die Tür hinter sich und ging auf das Bett zu. Er hatte sich noch nicht ganze gesetzt, als er schon spürte das Emily ihn brauchte und in den Arm genommen werden wollte.
Er legte sich hin, schlang einen Arm um sie und spürte das sie ihn brauchte. Richard zog sie noch näher an sich, wollte das von nun alles wieder so wurde, wie es einmal gewesen war, ahnte noch nichts von dem was in den nächsten Wochen und Monaten passieren würde, was er und Emily würden ertragen müssen, bevor sie am Ende doch wieder zueinander finden würden. Er ahnte nichts davon, dass nur wenige Meilen weiter seine Mutter bereits seit 30 Minuten Tod in ihrem Bett lag, ahnte nichts von alldem was er am nächsten morgen erfahren würde, was Emily in den nächsten Tagen alles erfahren würde.
In diesem Moment fühlte er einfach nur seine Frau, die eng an ihn gekuschelt in seinem Arm lag und ihn vermisst zu haben schien. Er drehte vorsichtig den Kopf zur Seite, blickte sie an und bemerkte, dass auch sie ihn ansah. Er lächelte vorsichtig und zog sie langsam ein wenig zu sich hoch. Das was beiden seit Wochen gefehlt hatte, schien nun endlich zurück zu sein: die Nähe des anderen zu fühlen und sich des anderen wieder voll und ganz bewusst zu sein.
Langsam fanden ihre Gesichter den Weg zueinander, wie zwei Magnete, die sich brauchten. Ihre Lippen trafen einander, begegneten sich erst zaghaft dann immer leidenschaftlicher und verschmolzen schlieÃlich zu einem, wollten sich nicht mehr trennen, und doch war es immer noch ein schüchterner Kuss.....
Diese Nacht hatte unser Leben auf eine Weise verändert, die ich bis heute nicht wirklich begreifen kann. Richard und ich haben viel gemeinsam durchgestanden, haben zueinander gestanden und nach einigen Schwierigkeiten wieder zueinander gefunden. Rückblickend kann ich sagen, dass alle Erfahrungen, die ich gemacht habe, so schmerzhaft sie auch waren, mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Und doch frage ich mich manchmal, wie sich mein Leben entwickelt hätte, wenn ich einmal in meinem Leben etwas wirklich riskiert hätte...
Irgendjemand hat einmal gesagt:
Es gibt Dinge,
die wir nicht ändern können,
die vorherbestimmt sind,
wo wir machtlos daneben stehen.
Manche Dinge aber,
können wir selbst beeinflussen,
es fehlt uns nur meistens
der Mut dazu.