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Auf dem Heimweg redete Jess nicht viel. Er hatte für heute genug geredet und nachdem er so von seinem Gefühlsleben gesprochen hatte zog er sich wie gewöhnlich in sich zurück.
Sie näherten sich der Tür, durch die er vor einigen Wochen getreten war, um seine groÃe Liebe mit nach New York zu nehmen. Er sah Roryâs Gesicht vor sich, das auf ihn so kalt gewirkt hatte, als sie das âNeinâ aussprach, das ihm das Herz gebrochen hatte.
Nun war er wieder hier, doch diesmal war es keine undurchdachte Idee. Diesmal wusste er was er tat.
Als er die Tür, die ihn an all das erinnerte, öffnete, und er und Sheila eintraten, hörte er lautes Geschrei. Es war seine Rory, die schrie, ihre Stimme überschlug sich und es war deutlich zu hören, dass sie weinte.
âRaus Dean, raus! Du bist das Allerletzte! Zuerst schläfst du mit mir, sagst mir, dass du mich liebst, dann kommst du hierher und schlägst mir vor deine Geliebte zu werden â nichts als eine billige Affäre! Was denkst du dir eigentlich? Dass ich mir für nichts zu schade bin?â
Jess konnte nicht glauben was er da hörte. Sie hatte mit Dean geschlafen. Mit ihm selbst wollte sie ihr erstes Mal nicht erleben, damals auf Kyleâs Party, und jetzt war es mit DEM passiert. Dazu fiel ihm gar nichts mehr ein. Kein cooler Spruch, keine Beleidigung, gar nichts. Er konnte kein anderes Wort für Dean finden, keine der tollen Bemerkungen die er sonst immer parat hatte, waren in seinem Kopf zu finden.
Da flog auch schon die Wohnungstür auf und Rory kam herausgestürmt. Bei Jessâ Anblick hielt sie kurz irritiert inne, rannte dann jedoch umso heftiger weinend davon. Dean kam ihr hinterher, aber er blieb stehen, als er Jess sah.
âWas willst du denn hier?â, fragte er.
Fast genauso wie vor ein paar Wochen...
âDéjà -vu, mmh? Es geht dich nichts an, was ich hier mache. Und ich warne dich, geh ihr jetzt bloà nicht nach!â, Jess Enttäuschung schlug sich langsam in Wut auf Dean um.
âSonst was?â
Jess hielt seine Faust hoch. âNa kennst du die noch? Ihr hattet schon mal das Vergnügen, damals an der Stars Hollow High auf dem Pausenhof. Wenn du darauf stehst können wir das Ganze gerne wiederholen.â
Er trat einen Schritt auf seinen Konkurrenten zu und sah ihn herausfordernd an, doch dieser wich zurück. Dean wollte sich lieber auf keine Schlägerei mit Jess einlassen, denn wie sollte er Lindsay ein blaues Auge erklären? Also drehte er sich um und verlieà Yale.
Jess sah zu Sheila, die verwirrt dastand.
âWer war das und woher kennst du ihn?â
âErkläre ich dir später, ich muss weg.â, Jess lief los um Rory zu suchen.
Er fand sie schlieÃlich unter einem Baum sitzen und immer noch weinen.
âSag mir eines Jess, was mache ich falsch, dass ich niemandem wirklich etwas wert bin? Ich meine, dir habe ich offensichtlich nicht genug bedeutet um in Stars Hollow zu bleiben, Dean bedeute ich nicht genug, um sich von seiner Frau zu trennen...â, sie schluchzte immer lauter.
Jess setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm.
âSo darfst du das nicht sehen. Du machst gar nichts falsch, du bist allen sogar soviel wert, dass dich keiner vergessen kann. Dean nicht, obwohl er verheiratet ist und ich auch nicht, sonst wäre ich nicht hier.â
Die letzten paar Worte sprach er sehr leise aus, doch Rory hatte sie gehört.
Sie sah ihn überrascht an, dann lehnte sie sich vor, so als ob sie ihn küssen wollte. Jess schloss seine Augen und wartete darauf, dass ihre Lippen die Seinen berührten â Doch nichts geschah, da blickte er wieder auf.
Rory war aufgesprungen und stand nun vor ihm.
âIch gehe jetzt, und wage es bloà nicht noch mal in die Nähe meiner Wohnung zu kommen!â, mit diesen Worten ging sie davon.
Jess lieà sich ins Gras zurücksinken, er verstand die Welt nicht mehr. Was hatte er denn jetzt wieder falsch gemacht? Garnichts...es musste daran liegen, dass Rory einfach keine Gefühle mehr für ihn hatte, sonst hätte sie ja wohl nicht mit Dean geschlafen.
Dieser Gedanke tat ihm unendlich weh, doch er konnte ihn auch nicht aus seinem Kopf verbannen.