29.06.2005, 15:34
Hallo ihr SüÃen!
Danke für eure lieben FBs!
Freut mich, dass euch der Teil gefallen hat!
Geht schon weiter...
7. Teil
Es war noch früher Morgen. Die Sonne warf ihre ersten Strahlen durch den Stoff des Vorhanges.
Carmen schlief noch. Sie sah aus wie ein kleiner Engel.
Leise verlieà ich das Zimmer meiner Kindheit und schloss die Tür.
âDas kannst du nicht tun. Ich brauche meinen Kaffee. Du wirst mich noch umbringen mit diesemâ¦â Sie suchte nach dem richtigen Wort
âTee?â half er ihr freundlich.
âIch brauche meine tägliche Ration Kaffeeâ¦â
âDu wirst dich noch selbst umbringenâ¦â
Konnte das sein? Meine Schritte verlangsamten sich. War ich tatsächlich aufgewacht? War dies alles nur ein furchtbarer Traum gewesen?
Ich näherte mich zaghaft den aus der Küche kommenden Stimmen.
âNein, Lorelai. Du bekommst heute keine Tasse Kaffee mehr.â
âLuke!â Sie blickte ihn flehend an.
Er seufzte. âWie viele hattest du schon?â
âÃhmâ¦zweiâ¦fünfâ¦â
Mein Herz raste. Langsam betrat ich unsere kleine Küche.
Ich wusste, dass es nicht Mum und Luke waren, die diskutierten. Aber ich hatte mich an diese wohl unrealistischste Hoffnung geklammert als wäre sie ein Rettungsboot, welches mich im reiÃenden Ozean über Wasser hielt.
Luke sah meine hochschwangere Tochter kritisch an. Plötzlich bemerkte er mich. âGuten Morgen, Rory.â Ich war immer seine kleine Rory gewesen, trotz allem was passiert war. Wie sehr kann man einen Menschen lieben, dass man auf diese Weise verzeiht?
Das Boot sank und riss mich mit. Ich hatte nicht geträumt.
âHi, Mum.â Carol blickte mich unsicher an. Ihre zarten Finger fuhren durch ihr blondes Haar. Sie hatte schon immer mit ihren Haaren gespielt, wenn sie nervös gewesen war.
Ich musterte sie kurz. Es würde bald soweit sein. Sie würde mich zum dritten Mal zur GroÃmutter machen.
âWie konntest du nur in diesem Zustand in ein Flugzeug steigen?â Das war meine BegrüÃung an die Tochter, die ich beinahe ein Jahr nicht mehr gesehen hatte. Das war die BegrüÃung an jene Tochter, die als erste gekommen war, um Mum, Luke und mir beizustehen.
âMum, ichâ¦â
Plötzlich betrat Ramon den Raum, der sich natürlich wieder sofort einmischen musste. âIch riet ihr erst nach der Entbindung zu fahren, aberâ¦â
âDu wolltest sie also daran hindern ihre schwer kranke GroÃmutter zu besuchen?â Er sollte bloà nicht glauben, dass ich ihn und seine Familie jemals würde leiden können.
âLorelai. Mama und ich meinten es nur gut. Der Arzt sagteâ¦â
âIch möchte auch nur das Beste für meine Tochter.â Und das bist bestimmt nicht du.
âDas habe ich auch nie bestrittenâ¦â
âKaffee?â Luke versuchte abzulenken. Aus irgendeinem mir vollkommen unverständlichen Grund, konnte er den Mann, der das Leben meiner Tochter zerstört hatte, leiden.
âGerne.â Willigte ich ein.
Er reichte mir lächelnd eine Tasse.
âDanke. Sag mal, Carol, wo ist eigentlich Juan?â Ich vermisste meinen kleinen Enkelsohn.
Carol und Ramon tauschten einen kurzen Blick. âEr ist krank geworden. Susanna kommt so bald wie möglich mit ihm nach.â
Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. âSchön.â Es klang nicht kalt genug.
Ich wandte mich wieder an Luke. âIst Mum schon wach?â
Er nickte leicht.
âWie geht es ihr?â
âUnverändert.â
Unverändert. Das war nicht gut, aber es ging ihr immerhin nicht schlechter.
Plötzlich bemerkte ich das volle Tablett auf dem kleinen Tisch. âDarf ich es ihr bringen?â
âNatürlich. Sie muss drei von den roten Tabletten und zwei von den gelben nehmen.â Erklärte er matt. Auch er war müde geworden.
âIch möchte mitkommen.â Sagte Carol.
âIch weià nicht, ob das so gut ist. Sie erinnert sich möglicherweise nicht an dich...â
âIch...ich bin darauf vorbereitet.â Sie versuchte sicher zu klingen.
âWie du möchtest.â
Mum lächelte leicht als wir den Raum betraten. âRory.â
âGuten Morgen, Mum. Wie geht es dir?â Ich stellte das Tablett auf den Nachtisch ab.
Mum musterte Carol. Sie schien zu überlegen.
Carol atmete tief durch. Ich ahnte, wie sie sich fühlen musste.
âHi, Grandma.â Sie ergriff vorsichtig Mums Hand. âIst dir kalt? Deine Hand ist ganz kalt. Möchtest du noch eine Decke?â
Mum lächelte. âMir ist so warm.â
âIch mache dir einen kalten Umschlag.â Carol kam nach wenigen Minuten wieder zurück.
âDanke.â Mum blickte mich an. âDu hast eine sehr nette Freundin.â
Carols Augen begannen zu tränen. Ich drückte sanft ihre Hand. âMum. Das ist Carol. Meine Tochter.â
âDeine Tochter?â Mum blickte auf den Stoff der Decke. Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. âDu hast gestern von der Schwangerschaft erzählt. Wie alt bist du, Carol?â
Carol versuchte die Tränen zu unterdrücken. â39.â
Mum lächelte. âIst sie dein einziges Kind?â
Tränen rannen über die blassen Wangen meiner Tochter. Sie konnte nicht begreifen was mit Mum geschehen war.
Ich wollte etwas sagen, aber meine Mutter kam mir zuvor.
âWeine doch nicht, meine Kleine. Dein Gedächtnis funktioniert noch einwandfrei. Glaub mir, meine Situation hat auch Vorteile. Oft ist es besser manche Dinge nicht mehr zu wissen.â Sie zwinkerte ihr zu.
Es versetzte meinem Herzen einen Stich. Ob Mum bewusst war, was sie eben gesagt hatte? Sie hatte es gewiss nicht so gemeint, Carol hatte es wohl auch nicht so verstanden. Denn sie lächelte ganz leicht unter ihrem Tränenschleier.
âAlso, setzt euch doch. Carol, hast du denn nun Geschwister? Mache es nicht so spannend.â
Mum schien trotz gewachsenem Erinnerungsverlust einen sehr guten Tag zu haben.
Wir folgten ihrer Bitte.
âIch habe noch einen Bruder und eine Schwester.â
Mum wandte sich an mich. âDu hast also drei Kinder von Logan bekommen.â
Carol warf mir einen kurzen Blick zu. Meine Mutter und sie waren die einzigen, die von meinem Geheimnis erfahren hatten.
Ich schaukelte den kleinen Matt glücklich in meinen Armen. Seine Augen waren so dunkel wie die seines Vaters. Ich streichelte ihm sanft über die Wange. Er war das Kind der Liebe.
Plötzlich betrat Logan, gefolgt von seinen Eltern, das Zimmer.
Es war kaum ein Tag vergangen, an dem sie ihren Enkelsohn nicht besucht hatten. Carol hatten sie nicht annähernd so oft sehen wollen.
Sie hatte immer um die Gunst ihrer GroÃeltern väterlicherseits gekämpft, diese aber niemals bekommen. Obwohl sie beinahe Logans weibliches Ebenbild war.
Aber sie war ein Mädchen, und das bedeutete für Logans Eltern, dass sie nur wenig wert war.
AuÃerdem war sie der Grund für unsere Hochzeit gewesen, die sonst wahrscheinlich niemals stattgefunden hätte.
Die furchtbare Wahrheit war, dass sie dieses unschuldige kleine Mädchen beinahe eben so hassten wie mich.
Logans Vater war unendlich stolz auf seinen Sohn, weil er selbst einen Jungen gezeugt hatte und somit eine neue Huntzberger Linie entstehen würde.
Ich erinnerte mich wie sie alle â Logan, sein Vater und zwei Onkeln â im Wohnzimmer gesessen hatten und eine Pfeife geraucht hatten.
Der Gedanke, dass es nicht Logan gewesen war, der einen Sohn gezeugt hatte, erfüllte mich mit einer gewissen Genugtuung und Schadenfreude.
*hel* Bussi Selene
Danke für eure lieben FBs!
Freut mich, dass euch der Teil gefallen hat!
Geht schon weiter...
7. Teil
Es war noch früher Morgen. Die Sonne warf ihre ersten Strahlen durch den Stoff des Vorhanges.
Carmen schlief noch. Sie sah aus wie ein kleiner Engel.
Leise verlieà ich das Zimmer meiner Kindheit und schloss die Tür.
âDas kannst du nicht tun. Ich brauche meinen Kaffee. Du wirst mich noch umbringen mit diesemâ¦â Sie suchte nach dem richtigen Wort
âTee?â half er ihr freundlich.
âIch brauche meine tägliche Ration Kaffeeâ¦â
âDu wirst dich noch selbst umbringenâ¦â
Konnte das sein? Meine Schritte verlangsamten sich. War ich tatsächlich aufgewacht? War dies alles nur ein furchtbarer Traum gewesen?
Ich näherte mich zaghaft den aus der Küche kommenden Stimmen.
--------- Flashback ---------
âNein, Lorelai. Du bekommst heute keine Tasse Kaffee mehr.â
âLuke!â Sie blickte ihn flehend an.
Er seufzte. âWie viele hattest du schon?â
âÃhmâ¦zweiâ¦fünfâ¦â
--------- Flashback Ende --------
Mein Herz raste. Langsam betrat ich unsere kleine Küche.
Ich wusste, dass es nicht Mum und Luke waren, die diskutierten. Aber ich hatte mich an diese wohl unrealistischste Hoffnung geklammert als wäre sie ein Rettungsboot, welches mich im reiÃenden Ozean über Wasser hielt.
Luke sah meine hochschwangere Tochter kritisch an. Plötzlich bemerkte er mich. âGuten Morgen, Rory.â Ich war immer seine kleine Rory gewesen, trotz allem was passiert war. Wie sehr kann man einen Menschen lieben, dass man auf diese Weise verzeiht?
Das Boot sank und riss mich mit. Ich hatte nicht geträumt.
âHi, Mum.â Carol blickte mich unsicher an. Ihre zarten Finger fuhren durch ihr blondes Haar. Sie hatte schon immer mit ihren Haaren gespielt, wenn sie nervös gewesen war.
Ich musterte sie kurz. Es würde bald soweit sein. Sie würde mich zum dritten Mal zur GroÃmutter machen.
âWie konntest du nur in diesem Zustand in ein Flugzeug steigen?â Das war meine BegrüÃung an die Tochter, die ich beinahe ein Jahr nicht mehr gesehen hatte. Das war die BegrüÃung an jene Tochter, die als erste gekommen war, um Mum, Luke und mir beizustehen.
âMum, ichâ¦â
Plötzlich betrat Ramon den Raum, der sich natürlich wieder sofort einmischen musste. âIch riet ihr erst nach der Entbindung zu fahren, aberâ¦â
âDu wolltest sie also daran hindern ihre schwer kranke GroÃmutter zu besuchen?â Er sollte bloà nicht glauben, dass ich ihn und seine Familie jemals würde leiden können.
âLorelai. Mama und ich meinten es nur gut. Der Arzt sagteâ¦â
âIch möchte auch nur das Beste für meine Tochter.â Und das bist bestimmt nicht du.
âDas habe ich auch nie bestrittenâ¦â
âKaffee?â Luke versuchte abzulenken. Aus irgendeinem mir vollkommen unverständlichen Grund, konnte er den Mann, der das Leben meiner Tochter zerstört hatte, leiden.
âGerne.â Willigte ich ein.
Er reichte mir lächelnd eine Tasse.
âDanke. Sag mal, Carol, wo ist eigentlich Juan?â Ich vermisste meinen kleinen Enkelsohn.
Carol und Ramon tauschten einen kurzen Blick. âEr ist krank geworden. Susanna kommt so bald wie möglich mit ihm nach.â
Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. âSchön.â Es klang nicht kalt genug.
Ich wandte mich wieder an Luke. âIst Mum schon wach?â
Er nickte leicht.
âWie geht es ihr?â
âUnverändert.â
Unverändert. Das war nicht gut, aber es ging ihr immerhin nicht schlechter.
Plötzlich bemerkte ich das volle Tablett auf dem kleinen Tisch. âDarf ich es ihr bringen?â
âNatürlich. Sie muss drei von den roten Tabletten und zwei von den gelben nehmen.â Erklärte er matt. Auch er war müde geworden.
âIch möchte mitkommen.â Sagte Carol.
âIch weià nicht, ob das so gut ist. Sie erinnert sich möglicherweise nicht an dich...â
âIch...ich bin darauf vorbereitet.â Sie versuchte sicher zu klingen.
âWie du möchtest.â
Mum lächelte leicht als wir den Raum betraten. âRory.â
âGuten Morgen, Mum. Wie geht es dir?â Ich stellte das Tablett auf den Nachtisch ab.
Mum musterte Carol. Sie schien zu überlegen.
Carol atmete tief durch. Ich ahnte, wie sie sich fühlen musste.
âHi, Grandma.â Sie ergriff vorsichtig Mums Hand. âIst dir kalt? Deine Hand ist ganz kalt. Möchtest du noch eine Decke?â
Mum lächelte. âMir ist so warm.â
âIch mache dir einen kalten Umschlag.â Carol kam nach wenigen Minuten wieder zurück.
âDanke.â Mum blickte mich an. âDu hast eine sehr nette Freundin.â
Carols Augen begannen zu tränen. Ich drückte sanft ihre Hand. âMum. Das ist Carol. Meine Tochter.â
âDeine Tochter?â Mum blickte auf den Stoff der Decke. Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. âDu hast gestern von der Schwangerschaft erzählt. Wie alt bist du, Carol?â
Carol versuchte die Tränen zu unterdrücken. â39.â
Mum lächelte. âIst sie dein einziges Kind?â
Tränen rannen über die blassen Wangen meiner Tochter. Sie konnte nicht begreifen was mit Mum geschehen war.
Ich wollte etwas sagen, aber meine Mutter kam mir zuvor.
âWeine doch nicht, meine Kleine. Dein Gedächtnis funktioniert noch einwandfrei. Glaub mir, meine Situation hat auch Vorteile. Oft ist es besser manche Dinge nicht mehr zu wissen.â Sie zwinkerte ihr zu.
Es versetzte meinem Herzen einen Stich. Ob Mum bewusst war, was sie eben gesagt hatte? Sie hatte es gewiss nicht so gemeint, Carol hatte es wohl auch nicht so verstanden. Denn sie lächelte ganz leicht unter ihrem Tränenschleier.
âAlso, setzt euch doch. Carol, hast du denn nun Geschwister? Mache es nicht so spannend.â
Mum schien trotz gewachsenem Erinnerungsverlust einen sehr guten Tag zu haben.
Wir folgten ihrer Bitte.
âIch habe noch einen Bruder und eine Schwester.â
Mum wandte sich an mich. âDu hast also drei Kinder von Logan bekommen.â
Carol warf mir einen kurzen Blick zu. Meine Mutter und sie waren die einzigen, die von meinem Geheimnis erfahren hatten.
--------- Flashback ---------
Plötzlich betrat Logan, gefolgt von seinen Eltern, das Zimmer.
Es war kaum ein Tag vergangen, an dem sie ihren Enkelsohn nicht besucht hatten. Carol hatten sie nicht annähernd so oft sehen wollen.
Sie hatte immer um die Gunst ihrer GroÃeltern väterlicherseits gekämpft, diese aber niemals bekommen. Obwohl sie beinahe Logans weibliches Ebenbild war.
Aber sie war ein Mädchen, und das bedeutete für Logans Eltern, dass sie nur wenig wert war.
AuÃerdem war sie der Grund für unsere Hochzeit gewesen, die sonst wahrscheinlich niemals stattgefunden hätte.
Die furchtbare Wahrheit war, dass sie dieses unschuldige kleine Mädchen beinahe eben so hassten wie mich.
Logans Vater war unendlich stolz auf seinen Sohn, weil er selbst einen Jungen gezeugt hatte und somit eine neue Huntzberger Linie entstehen würde.
Ich erinnerte mich wie sie alle â Logan, sein Vater und zwei Onkeln â im Wohnzimmer gesessen hatten und eine Pfeife geraucht hatten.
Der Gedanke, dass es nicht Logan gewesen war, der einen Sohn gezeugt hatte, erfüllte mich mit einer gewissen Genugtuung und Schadenfreude.
--------- Flashback Ende -------
Freu mich schon auf eure FBs!
*hel* Bussi Selene