Ad Astra - Denn Blutrot scheint der Mond....
#91

Pennilyn Lott - City Place, mittags

Sie sieht ihn enttäuscht an. "Es ist uns wohl nicht vergönnt Richard.." Sie ist ehrlich traurig, hätte ihn so gern nah bei sich gefühlt, doch irgendetwas unterbrach sie immer. "Ja es ist alles in Ordnung, der Aufzug ist nur ganz pötzlich stehen geblieben." Sie sieht Richard an. "Es tut mir leid...." Ein letzter Kuss, ein sehr intensiver und gerade deshalb weiß er das es der letzte für heute sein wird. In diesem Moment spüren sie, wie sich der Aufzug wieder in Bewegung setzt, sie richten vorsichtshalber ein letztes mal ihre Kleidung und steigen schließlich aus dem Aufzug aus, sehen dabei nur einen leicht irritierten Handwerker.
#92

Richard Gilmore - Lott Mansion, nachmittags

"Es war ein sehr schönes Mittagessen, Lynnie...", bringt er schließlich hervor, nachdem er die ganze Fahrt über sehr wenig gesprochen hat. "Vielleicht könnten wir das irgendwann wiederholen.", fügt er schließlich noch hinzu, lächelt sie an. Er würde sie gerne noch einmal küssen, weiß aber, dass es in ihrer Nachbarschaft vermutlich nicht die beste Idee wäre.
"Darf ich dich anrufen?", fragt er sie dann und blickt sie erwartungsvoll an.
#93

Pennilyn Lott - Lott Mansion, nachmittags

"Natürlich kannst du mich anrufen...aber auf dem Handy, egal wann. Egal zu welcher Uhrzeit. Stephen und ich haben getrennte Schlafzimmer, es wird es nicht mitbekommen." Die lächelt ihn vielsagend an, drückt seine Hand und verabschiedet sich mit einem lächeln, ehe sie zur Haustür geht und diese aufschließt.
Als sie in der Eingangshalle verschwunden ist, de Tür hinter sich geschlossen hat und draußen ein wegfahrendes Auto hört, spürt sie wie sich eine einzelne Träne den Weg über ihre Wange bahnt...
#94

Richard Gilmore - Streets of Hartford, nachmittags

Als er alleine im Auto sitzt, wird ihm so langsam bewusst, was er und Lynnie gerade getan hatten. Das schlimme daran ist, dass er sich nicht einmal richtig schlecht fühlt. Emily würde es ohnehin niemals erfahren, sollte es nicht erfahren. Sie würde ihn nicht verstehen, ihm Vorwürfe machen.
Er fährt ohne ein bestimmtes Ziel in der Gegend umher, steht schließlich aber vor Cartier und steigt aus.

Ein Herr in einem schwarzen Anzug öffent ihm die Türe und er tritt ein.
Die Idee, Emily mit einem kleinen Geschenk zu überraschen, gefällt ihm. Er betrachtete die ausgestellten Schmuckstücke, entscheidet sich dann schließlich für ein goldenes Armband, das mit ein paar kleinen Diamten besetzt ist.
Gewiss würde es ihr gefallen.
Schließlich bezahlt er, verläßt das Geschäft wieder, geht die Straße einen Block weiter nach unten und erwirbt dort in einem Blumenladen 100 rote Rosen für Emily und läßt die gleiche Menge anonym an Pennilyn schicken.
Mit sich selbst zufrieden steigt er schließlich wieder in sein Auto ein. An Arbeit brauchte er heute nicht mehr zu denken, daher entscheidet er scih, gleich nach Hause zu fahren und Emily zu überraschen.
#95

Emily Gilmore - Gilmore Manison, nachmittags

Zufrieden setzt sie ihre Unterschrift unter den Vertrag, kann sich dabei eines leisen Schmunzelns nicht erwehren. In der Woche vor ihrer Hochzeit hat sie Stunden damit zugebracht, dass Gilmore zu üben, die perfekte Unterschrift zu kreieren, sich so die Zeit verkürzt bis sie endlich Richards Ehefrau wäre. Verrückt, wenn sie heute daran denkt, kindisch und albern.
Sie schließt den Füller, sieht das neue Hausmädchen an, Felicity. Fragt sich wieviel Glück wir mit ihr haben werden.... "Nun, Felicity", erklärt sie. "Mein Mann und ich pflegen das Frühstück für gewöhnlich um acht einzunehmen. Toast, Marmelade, Eier, Speck, das Übliche eben. Und seien sie bitte sparsam mit der Butter, wir sind zwar Amerikaner, aber so amerikanisch dann auch wieder nicht. Überhaupt lege ich großen Wert, darauf, dass sie so Fett- und Cholesterinarm wie möglich kochen, mein Mann hatte vor drei Jahren einen Herzinfarkt. Also servieren sie nichts, was sie nicht auch ihrem herzkranken Vater servieren würden, haben sie mich verstanden?", das Mädchen nickt und sie ringt sich ein Lächeln ab. "Sehr schön", sie erhebt sich, reicht Felicity ihre Vertragskopie. "Sie haben drei Wochen Probezeit, in denen eine beiderseitige fristlose Kündigung ohne Angabe von Gründen möglich ist. Arbeitsbeginn Morgen früh um Sieben. Pünktlich."
"Natürlich, Mrs. Gilmore", das Mädchen knickst und Emily ist angenehm überrascht von so vielen Manieren, vielleicht hat sie tatsächlich endlich einen Glücksgriff getan. Sie wirft einen Blick auf die Uhr. Herrvorragend, sie wird es noch rechtzeitig zu ihrem Wasseraerobic-Kurs schaffen, der Tag scheint sich nach dem morgendlichen Ärger mit Richard und Hopes Telefonanruf doch noch zum Besten zu wenden. Hope, ein leises Stöhnen, wenn sie das nächste Mal mit ihrer kleinen Schwester telefoniert, wird sie ihr die Leviten lesen.
#96

Lorelai Gilmore - Independent Inn, nachmittags

Haareraufend sitzt sie an ihrem kleinen Schreibtisch, der provisorisch in einer Ecke aufgebaut ist.Sie Blättert die Rechnungen durch, von vorne bis hinten. Tippt immer wieder zahlen in den Taschenrechner ein. Doch jedesmal das gleich Ergebnis.
Um sie herum hämmern die Bauarbeiter und Michel läuft jedem hinterher und gibt Anweisungen.
Sie lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und schließt die Augen. Wie sollen sie das nur jemals bezahlen? Bei ihren ersten Berechnungen die sie zusammen mit Sookie und Michel gemacht hatte, kamen ganz andere Zahlen heraus. es war alles genau ausgerechnet und stimmte. Das Geld ihres Vaters hätte reichen müssen. Doch es kommt eben immer alles anders, als man denkt.
Die Küche war teurer, als gedacht und auch die Pferde waren nicht gerade billig. Aber wo sollten sie noch sparen?
Tom muss seine Männer bezahlen und der Versand des speziellen Backofens für Sookie muss doppelt bezahlt werden, da niemand da war, um ihn beim ersten mal anzunehmen.
'Wie komme ich schnell, an viel Geld? Tv Shows? Lotto spielen? Bank ausrauben? Meine Eltern?'
Mit einem leicht angewiederten Ausdruck im Gesicht schüttelt sie den Kopf. Sie seufzt laut, steht auf und packt ihre Rechnungen zusammen. Dann geht hinaus zu ihrem Auto.
#97

Richard Gilmore - Streets of Hartford, nachmittags

Er fühlt sich mit einem Schlag schlecht, weiß nicht, ob er Emily so unter die Augen treten kann. Vielleicht würde sie es merken. Er weiß nicht wie, doch möglich wäre es.
Außerdem hat er noch immer keinen klaren Kopf, Lynnie hat ihn ganz schön mitgenommen.
Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, als er an ihe Fahrstuhlfahrt denkt.
Nein, so wie er sich jetzt verhält, kann er nicht nach Hause. Außerdem würde sie Verdacht schöpfen, es ist viel zu früh, um wochentags zu Hause zu sein.
'Der Countryclub...', fällt es ihm siedend heiß ein. Er fährt an der Abfahrt vorbei, die er nehmen hätte müssen, um nach Hause zu kommen, fährt noch gute 20 Meilen weiter, verlässt dann den Highway, kreuzt Straßen, biegt ab, so lange, bis er schließlich vor dem Countyclub steht.
'Nur ein Getränk...', denkt er bei sich, als er sein Auto parkt.
#98

Emily Gilmore - Gilmore Manison, früher Abend

Sie fährt ihre Lippen nach, bedeckt sie sorgfältig mit dem Lippenstift. Presst sie anschließend gegen ein Taschentuch, ein blutroter Abdruck auf weißem Zelluloid. Dann tritt sie einen Schritt zurück, mustert das Ergebnis ihrer Bemühungen prüfend im Spiegel und seufzt. Zu Rot erscheint ihr der Lippenstift, zu eng scheint das Kleid geschnitten, zu tief der Ausschnitt. Sie zieht an dem tiefgrünen Stoff, rückt das Dekolletee nach oben. Schmeichelt dir dieses Kleid wirklich?, fragt sie sich. Ihre Figur hat sich in den letzen Jahren zwar kaum merklich verändert, sie hat stets darauf geachtet in Form zu bleiben (Wasseraerobic, wie sie es hasst), schließlich ist Richard ein wichtiger Mann, braucht eine repräsentative Frau an seiner Seite - dennoch ist sie keine Zwanzig mehr. Und das, was sie schon heute Mittag ahnte, sie findet es jetzt bestätigt, das Kleid ist vermutlich tatsächlich zu gewagt für ihr Alter, niemals hätte sie diese horrende Summe für das Designerstück ausgeben dürfen. Aber du hast es getan, mahnt sie sich still, und du wirst wohl etwas damit bezweckt haben! Aber was? Wieso um alles in der Welt hast du es getan? Nur um Richard zu gefallen? Nur um dich von Hopes schrecklichen Anruf abzulenken? (Barbados erinnert sie sich zum hundertsten Mal, es ist immer Barbados. Barbados oder Madeira von wo aus ihre beschwingten Anrufe kommen, nachdem sie dir erst einen fürchterlichen Schrecken eingejagt hat. Verschwende deine Energie also lieber auf etwas anderes, als dir Sorgen um Hope zu machen! ) Es ist einfach lächerlich, du benimmst dich einfach unmöglich!
Ein besorgter Blick auf die Uhr, Erleichterung. Sie hat noch Zeit sich umzuziehen, dieses absurde Unterfangen wieder abzusagen. Hastet zum Schrank, zieht ein schlichtes schwarzes Kostüm hervor, wirft es energisch auf das Bett. Gerade als sie dabei ist den Reißverschluss des Kleides zu öffnen, hört sie, wie die Haustür sich ein Stockwerk unter ihr mit einem dumpfen Knall schließt. Sie schrickt zusammen, schleudert das Kostüm im Affekt unter das Bett und stürmt aus dem Schlafzimmer, nimmt zwei Stufen einmal bis sie an der Treppenbiegung ankommt, sich bremst, es sich gestattet kurz durchzuatmen ehe sie so elegant wie möglich um die Ecke biegt. „Richard“, ruft sie aus, tut es so nonchalant wie möglich. „Ich habe dich gar nicht so früh zurück erwartet!“ Mittlerweile am Fußende angekommen lächelt sie, geht dabei zur Bar. „Aperitif?“, erkundigt sie sich, wartet gar keine Antwort ab, sondern beginnt umgehend ein Glas mit Eiswürfeln zu füllen, lässt den goldfarbenen Whiskey über die kalte Substanz laufen.
#99

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, früher Abend

Aus dem geplanten einen Drink im Countryclub, sind dann doch 4 oder 5 geworden, bevor sich Richard wieder auf den Heimweg gemacht hat. Nun, er ist keinesfalls betrunken, ist es schon sehr lange nicht mehr gewesen. Ein Mann in seinem Alter sollte wissen, was er verträgt.
Bevor er sich auf den Heimweg gemacht hat, hat er noch einen Kaffee getrunken, er weiß, wie sehr Emily den Whiskeygeruch an ihm hasst und immerhin hat er noch etwas vor.
Er betritt das Haus so leise wie möglich, möchte sich die Treppen nach oben schleichen, um sich zuerst im Bad frisch zu machen, doch schon kommt Emily die Treppen hinunter.
Er schreckt zusammen, hält inne und beobachtet sie, wie sie die Treppen nach unten kommt und ihm dann einen Drink eingiest. Eigentlich mag er keinen weiteren Drink, doch er sagt nichts. Wenn er langsam trinkt, ist das Dinner serviert, bevor er ihn geleert hat.
Die Blumen hat er hinter seinem Rücken versteckt, sie scheint nichts gemerkt zu haben. Langsam geht er zu ihr hinüber, stellt sich neben sie und hält ihr die Blumen hin.
"Für eine wunderbare Frau...", meint er, lächelt sie an.

Emily Gilmore - Gilmore Manison, früher Abend

Für einen Moment stockt ihr der Atem als sie das Meer aus roten Rosen erblickt, seine Worte hört. "Richard....", ruft sie überrascht aus, er schafft es immer wieder, immer wenn sie glaubt ihre Beziehung sei am Ende, dann tut er etwas völlig Unerwartetes. "Die sind wunderschön!" Sie sieht ihn an, lächelt, bereut es am Morgen so schroff und abweisend gewesen zu sein. "Die habe ich gar nicht verdient", sagt sie beinahe zu sich selbst.


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